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EX

von

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Synthesia - 1.0

Die Nacht wollte einfach nicht enden.

Nun stand ich schon wieder im großen Gang und bewunderte die dunkle Schönheit, die uns umgab. Endlos viele Lichtlein in den unterschiedlichsten Farben flimmerten zwischen den schwarzen Wolkendecken hindurch und erhellten den stets verdunkelten Himmel, welchen ich nun so oft und so lange schon betrachtet hatte.

An die Sonne konnte ich mich kaum noch erinnern. Ich konnte sie schon seit einer Weile nicht mehr betrachten und fragte mich des Öfteren, wann ich wohl wieder die Möglichkeit dazu haben würde. Die Hoffnung, dass der Tag sich der dunklen Nacht entreißen wird, hatte ich noch lange nicht aufgegeben.

Ein mulmiges Gefühl schlich sich durch meinen Körper, als ich mich an das dicke Glas lehnte und erneut einen Blick über meine Schulter warf.

Es dauerte nicht mehr lange, bis ich ausrücken musste. Mit meinen Kameraden. Ich war noch nicht sehr lange auf dieser Station, aber lange genug, um bald auszurücken, immerhin sollte das ganze Training, die Simulationen und der Unterricht nicht umsonst gewesen sein. Trotzdem wusste ich noch nicht so genau, ob ich mich dazu bereit fühlte. Ausrücken... Das bedeutete, dass ich...
 

"Aria!"
 

"Hier bist du also! Ich konnte es mir schon denken! Wir suchen dich schon seit einer...-"
 

"Seit einer Ewigkeit!"
 

Ein Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen. "Ich verstecke mich eben gerne hier, das müsstet ihr doch mittlerweile wissen, hmm?"
 

Oh ja, ich versteckte mich nur zu gerne hier...
 

"Das kann so aber nicht weiter gehen. Der Tyrann von einem Aufseher hat schon wieder nach dir gesucht und ist total wütend! Du hast noch nicht Mal mehr deine Kabine aufgeraeumt und die Aufgaben, die du erledigen solltest, hast du auch nicht gemacht! Was ist nur los mit dir?"
 

Ich hatte Angst...
 

"Du bist echt schwierig, Aria! In letzter Zeit machst du wirklich nur Probleme!"
 

Ja, ich weiß.

Nicht ein Wort konnte ich von mir geben, ehe ich kurz nickte und dann einfach ging. Ich hatte gehofft, dass sie heute nicht nach mir suchen würden, aber das war eine dumme Hoffnung von mir, die sich, wie immer, nicht bewahrheitet hatte. Ich verstand ja selbst nicht ein mal wirklich, was mit mir los war. Ich habe Angst. Große Angst. Ich habe Angst davor auszurücken. Ich will die Station nicht verlassen. Meine Intuition will es mir verbieten. Mein Körper sagte mir, dass es nicht richtig sei. Dass ich das nicht tun sollte. Das ist der falsche Weg, der falsche Weg...-!
 


 

-
 


 

"Gruppe Z-04-16, Synthesia, Anwesenheitskontrolle. Nummer 01, anwesend. Nummer 02, anwesend. Nummer 03, anwesend. Nummer 04... Nummer 04 ist abwesend."
 

Abwesend? Ich bin doch da...
 

"Nummer 04, Aria Mercure, Sie sind...-"
 

"Anwesend." ...Physisch, aber nicht psychisch.

Mein ganzer Körper zittert. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich den Suit anziehen konnte. Die ursprüngliche Vorfreude, die ich, als ich auf die Station kam, darauf hatte war wie weg geblasen. Nicht ein Funken Euphorie war mehr da. Das, was meinen Körper nun beherrschte, war Angst. Angst vor dem, was mich erwarten würde.
 

"Nummer 04, Aria Mercure, rüsten Sie sich aus."
 

Ich... Ich bin noch nicht so weit. Ich bin noch nicht so weit!
 

Das System, mit welchem ich verbunden war, wollte die Verbindung nicht kappen. Mein Körper lud sich bereits mit der in mich strömenden Energie auf und ich spürte, wie sich das erst fremde Gefühl schnell in aufkeimende Schmerzen wandelte. Die Kontrolle über meinen Körper schien vollkommen verloren zu gehen und die Verbindungsschläuche, welche sich unter meine Haut setzten, drückten ihre Verbindungskanäle tief in mein Fleisch. Ich konnte gar nicht anders als aufzuschreien und mich zu winden, mich zu krümmen und zu hoffen, dass dieser Schmerz nicht ewig währte. Eine blaugrüne schimmernde Flüssigkeit wurde durch die Schläuche in meine Venen gepumpt und es die seltsamsten Farben flimmerten vor meinem Augenlicht auf. Wieder begann ich zu schreien. Solche Schmerzen hatte ich noch nie gespürt und mein Körper fühlte sich so an, als würde er jeden Augenblick zerbersten. Nein, halt, stopp. Ich bin noch nicht dazu bereit...-!
 

"Nummer 04, Aria Mercure ... Erfolgreiche Injektion. Starte Programm."
 

Das Programm wird bereits gestartet?

Hastig suchen sich meine scheinbar unkontrollierbaren und konfusen Finger den Weg über den Bildschirm, auf welchem ich kaum etwas erkennen konnte. Nur kleine Bruchteile kann ich erkennen und ich drücke einfach auf irgendetwas, was für mich nach dem Notschalter aussieht. Ich...

Ich musste hier raus.

Ich bin noch nicht dazu bereit, in den Krieg zu ziehen.

Und dann schlossen sich auch schon meine Augen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kaname
2011-11-05T22:18:17+00:00 05.11.2011 23:18
KANAME LIKES! ♥
(Weißt du ja bereits! *^* Huhm . . . *will weiterlesen*)


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