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Neuanfang

von

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„Meine Rolle?? Wovon zur Hölle redest du??“

„Den Colt!“, forderte der Dämon im Körper seines Vaters.

„Fick dich, Arschloch!“ Sam war klar, dass seinem Bruder etwas Ernsthaftes passiert sein könnte oder dass seinem Vater noch etwas widerfahren könnte, doch Sam wusste auch, wo man hin schießen musste, ohne einen Menschen zu töten. Als er dann abdrückte, war sein Gegenüber geschockt und die Kugel des Colts hatte offensichtlich seine besondere Wirkung.

Mit fliegenden Funken ging John zu Boden und wandte sich scheinbar unter Höllenqualen, bis plötzlich ein Zucken durch den Körper ging und eine schwarze Rauchwolke ihn verließ. Diese verließ auf schnellstem Weg das Haus über das Fenster, während der angeschossene Körper zurück blieb. „Dad??“ Der Colt landete auf dem Sofa, während Sam neben seinem Vater niederkniete.

„Guter Junge!“, keuchte John unter Schmerzen.

„Seit wann bist du so unvorsichtig???“ knallte sein Sohn ihm da an den Kopf, während er sich das Shirt über den Kopf zog, um damit die Blutung zu stillen.

„Ich war nicht stark genug…“, kam es unter schwindenden Sinnen, auch wenn die Blutung unter Kontrolle kam.

„Dann sei jetzt stark genug, um nicht drauf zu gehen, verstanden??“

John blinzelte zustimmend und hob zitternd die Hand um das Shirt selbst zu halten. „Sieh nach Dean!!“

Sam nickte und stolperte dann beinahe über John, um ins Schlafzimmer zu kommen. Dort war Dean völlig erschöpft in seinem Rollstuhl und streichelte King beruhigend.

„Geht es dir gut??“, fragte er sofort nach. „Was ist passiert?“

Erleichtert fiel Sam ihm da erst einmal um den Hals, wobei er Sätze raus presste, wie: „Oh Gott sei Dank!“ und „Ich hab auf Dad geschossen!“

„Ist er tot?“, fragte der Ältere leise und legte die schweren Arme um ihn.

„Nein“ keuchte der Jüngere und presste kurz, aber intensiv, seine Lippen auf Deans. „Aber er blutet stark.“

„Dann müssen wir uns um ihn kümmern.“ Sam nickte hektisch und küsste Dean noch einmal, bevor er wieder auf die Beine kam. „Ich komme nach.“, wurde ihm leise mit auf den Weg gegeben. Der Jüngere lächelte ihm zu, als er bereits wieder ins Wohnzimmer stolperte. Dort lag noch immer ihr Vater auf dem Boden und kämpfte mit der Ohnmacht.

„Lass mich die Wunde sehen“ bat ihn Sam da ruhig und John nahm die Hand mit dessen Shirt von der Schusswunde. Mitfühlend verzog Sam das Gesicht. „Das werden wir schnell flicken müssen.“

„Traust du dir das zu?“, fragte der Ältere leise.

„Ich hab schon schlimmere Wunden nähen müssen, Dad!“

„Dann mach.“, bat John.

„Ok, ich hol alles was ich brauche!“ Sam sprang auf die Beine und sammelte in ihrem Haus, eine Zange, Nadel und Faden, Tücher und Alkohol zum Desinfizieren. Letzterer war ein Geschenk gewesen und war vor Dean versteckt worden.

„Du hättest auch besser zielen müssen.“, bemerkte John als er zurück kam.

„Du lebst, also beschwer dich nicht“ murmelte sein Sohn und sterilisierte die Zange.

„Wenn du in den Kopf geschossen hättest, dann wärst du jetzt sicher.“, erklärte John leise weiter.

„…Du bist wirklich nicht ganz dicht!“

„Der Colt kann alles töten.“, wurde Sam weiter erklärt.

„Nun, gut, dass er nicht dich getötet hat!“ John zuckte zusammen und gab einen Schmerzenslaut von sich, als Sam dann die Kugel aus der Wunde zog. „Ich hab sie komplett erwischt!“ Die Kugel landete auf dem Boden und Sam griff nach Nadel und Faden. Dean war inzwischen zu ihnen ins Wohnzimmer gerollt und beobachtete sie dabei mit einem seltsamen Blick. „Ok…ich glaub das war es.“ Sam goss noch mal etwas Alkohol über die vernähte Wunde und wickelte dann die Tücher darum.

„Ob es sich entzündet werden wir erst in den nächsten Stunden sehen.“, kommentierte sein Bruder.

„Hoffen wir das Beste“ stimmte Sam zu und versuchte John aufzuhelfen, ohne die Naht zu gefährden. „Am besten legst du dich in mein Bett.“ Der Ältere ließ sich den Weg zeigen und dann ins Bett legen.

„Ruh dich aus, Dad.“

Als Sam zurück kam, stand Dean noch immer da, von wo aus er die Verarztung beobachtet hatte. Vorsichtig trat Sam an ihn ran. „Alles ok?“

„Er gehört hier nicht her.“, flüsterte Dean, der allein schon durch die Anwesenheit seines Vaters, bei dessen letzten Auftauchen einen Anfall bekommen hatte. „Das Haus ist uns und das ist unser Leben!“

„Ich hab ihn fast umgebracht“ zischte Sam da zurück. „Jetzt kann ich ihn wohl kaum vor die Tür setzen.“

„Ich weiß.“ Dean griff nach seiner Hand und streichelte sie.

„Er wird es eh nicht lange hier aushalten.“

„Er soll die Arbeit aber auch draußen lassen.“, bestimmte der Kranke zitternd und er sah vorsichtig zu Sam auf. „Wie geht es dir?“

„Scheiße“ gestand der Jüngere ehrlich. „Ich habe auf meinen eigenen Vater geschossen und…ach, lass uns später reden, ok?“

„Komm, lass uns dich waschen gehen.“, schlug Dean daher vor.

„Duscht du mit?“

„Gern!“ Dean drückte die Hand des Jüngeren, bevor er diesen zu einem Kuss ran zog. Zitternd musste Sam sich dann aus diesem Kuss lösen.

„Lass uns das im Bad machen, ok?“

„Ja, ist gut.“

Dean wurde angelächelt, bevor Sam sich die Hände am Shirt abwischte, um den Rollstuhl beim Schieben nicht zu sehr einzusauen.
 

Als Bobby eine viertel Stunde später im Haus ankam, er hatte sich von hinten reingeschlichen um gegebenenfalls einzugreifen, traf ihn zuerst der Schlag, nachdem er das ganze Blut im Wohnzimmer entdeckt hatte. Doch dann hörte er, wie Sam und Dean im Bad beruhigend miteinander sprachen. Er ging davon aus, dass der Jüngere den Älteren nach einem eventuellen Anfall beruhigte und sich um ihn kümmerte, weshalb er sie nicht störte und sich deshalb lieber umsah. Da er wusste, dass Sams Zimmer immer leer stand, überprüfte er erst einmal den Rest des Hauses. Danach war er bereits leicht beunruhigt, doch wirklich panisch wurde er, nachdem er das Grundstück abgegangen war. Als Bobby dann zurück ins Haus kam, verließen die Brüder wieder gemeinsam das Badezimmer.

„Bobby! Was hat so lange gedauert??“

„Polizeikontrolle und Verkehr.“, grummelte jener beunruhigt.

„Die haben doch nicht in deinen Kofferraum geguckt, oder?“

Das verneinte Bobby und erkundigte sich dann, was geschehen war.

„Dad ist hier…und er hatte einen Dämon mitgebracht…“

Er nickte und sah Sam und Dean dann fragend an. „Wenn ihr nicht das Pentagramm im Boden durchbrochen hättet, wäre das nicht passiert?“

„Wir haben überhaupt nichts gemacht, Bobby!“

„Der gesamte Schutz des Grundstückes ist mit einem einzigen Bruch zerstört…“, erklärte der Ältere.

Verwirrt tauschten die Brüder einen Blick. „Wie kann so was passieren?“

„Äußere Gewalt. Erdbeben. Unterirdische Gewächse. All so etwas.“

Da klingelte bei Sam etwas und es war nicht das Telefon. „Ein Erdbeben hatten wir vor einer Weile mal.“

„Hier gibt es keine Erdbeben.“, wurde ihm sofort erklärt.

„Nun, letztens hatten wir eins. King ist völlig durchgedreht.“

Doch Bobby schüttelte den Kopf. „Nein Sam, das hätte in der Zeitung gestanden.“

„Ich hab es doch gespürt, Bobby!“

„Ich hab auch nichts gespürt, Sam.“, versuchte es Dean vorsichtig.

„Weil DU geschlafen hast!“

„Und wenn es kein normales Beben war?“, überlegte nun Bobby. „Wenn das schön länger geplant war?“

„Das würde einiges erklären…“ murmelte Sam da nachdenklich.

„Was wollte es von dir?“, wurde er da gefragt.

Strapaziert rieb Sam sich die Nasenwurzel. „Setzen wir uns, dann erzähl ich, was passiert ist.“

„Ich sitze!“, kommentierte Dean trocken um die Stimmung zu lockern.

„Nicht jetzt, Dean!“

Auch darauf lag dem älteren Bruder ein Spruch auf der Zunge, vor allem, da er ja wirklich saß. Doch er schwieg und ließ sich schieben. Zurück im Wohnbereich bemühten die Brüder sich darum nicht auf die Blutlache zu sehen, während Bobby etwas ganz anderes entdeckte.

„Du heilige Scheiße!“ Bobby keuchte auf und fand den Colt, den er sogleich in die Hände nahm.

„Du weißt was das ist?“ fragte Sam ihn, als er erschöpft aufs Sofa plumpste.

„Das ist DER Colt!“, erklärte der Ältere einfach nur. Unschlüssig sah Sam ihn an.

„Sollte mir das was sagen?“

Der Blick wurde völlig perplex erwidert. „Du weißt es nicht?!“

„Scheinbar nicht!“

Bobby seufzte und erklärte es. „Der Colt wurde von Samuel Colt persönlich hergestellt. Das war 1835 und er tat es für einen befreundeten Jäger. Der Legende zufolge kann diese Waffe alles töten.“

Entsetzt ließ sich Sam das noch einmal bestätigen. „…Dad lebt aber noch.“

„Du hast… auf deinen Vater… mit dem Colt…“

„Ich hatte keine Wahl! Dieses Ding war in ihm drin!“

„War?“, wollte Bobby es genauer wissen.

„Ja, hat sich in einer Rauchwolke davon gemacht.“

„Wo hast du deinen Vater getroffen?“

„In die Schulter, wieso?“

Da verstand Bobby. „Kein Wunder, dass er nicht tot ist, sondern nur in einer Wolke abhaute. Du stirbst ja auch nicht, wenn man dir nur in die Schulter schießt.“

„Ah…dann war Dad deshalb so sauer.“

„Hö?“, war Dean jetzt verwirrt.

„Er meinte, ich hätte besser zielen müssen“ erklärte Sam ihm, ohne den Blick von Bobby zu nehmen.

„Das Herz oder der Kopf…“, kommentierte der daraufhin.

Sam nickte. „Er wollte richtig erschossen werden.“

„Das hätte den Dämon getötet.“, stellte Dean fest.

„Unser Vater ist verrückt!“

„Was wollte der Dämon denn jetzt von dir?“, wurde es nachgefragt.

Sam fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und ließ den Kopf nach hinten auf die Sofa lehnte fallen. Eine Weile starrte er so die Decke an, bevor er erzählte was sich noch eben im Wohnzimmer zugetragen hatte.

Während Dean dabei immer ruhiger geworden war, begann Bobby nun systematisch und ‚laut‘ zu überlegen, was der Dämon vorhatte.

„…Ich denke…“ begann Sam da, nach dem er sich wieder gefangen hatte. „Ich denke, dass Dad mehr weiß.“

„Würdest du mich bitte ins Bett bringen.“, wurde er von seinem Bruder leise unterbrochen.

„Dean…“ Sorgenvoll suchte Sam seinen Blick. „…Klar.“

„Danke.“ Der ältere Bruder sah zu ihrem Freund. „Entschuldige mich bitte und danke, dass du so schnell gekommen bist.“

„Mach ich doch gerne, Junge.“

„Wir sehen uns.“, verabschiedete sich Dean nun und ließ sich ins Schlafzimmer bringen. Dort schloss Sam sicher die Tür, bevor er den Blonden aus dem Rollstuhl hob.

„Alles ok?“

„Ja, es ist alles ok. Er hat mir nichts getan!“, versicherte Dean und sah zu ihm auf.

„Dieses Mal“ musste Sam zwangsweise ergänzen. Dazu sagte sein Bruder nichts. Er drehte nur den Kopf zur Seite. Er wurde ins Bett gelegt, nur damit sich Sam direkt neben ihn legen konnte. „Ich hatte richtig Schiss.“ Da zog der Ältere ihn zärtlich in seine Arme.

„Wichtig ist jetzt, dass wir wieder zu uns kommen.“

„Ich erschieß ihn richtig, bevor er uns was tun könnte.“

„Kann ich was für dich tun?“

„Küss mich?“ Und das tat Dean sehr liebevoll. Die Brüder genossen sich einen Moment, bevor Sam den Kopf zurück zog. „Schlaf etwas. Bobby und ich sichern das Haus.“

„Ich werde King zu mir hoch holen, er ist noch ganz verstört.“

„Gute Idee.“

„Bis nachher.“ Dean küsste seinen Bruder noch einmal und ließ dann eine Hand das Bett hinunter gleiten.

Als Sam das Zimmer wieder verließ war King bereits so beruhigt, dass er Dean die Finger ableckte.

Nachdem er, einige Stunden später, zurück in ihr Zimmer kam, war Dean wach. Der Ältere hatte nicht eine Minuten geschlafen, sondern hatte seinen Gedankengängen nachgehangen. King lag inzwischen auf ihm und ließ sich ganz verschmust kraulen. „Hey“ grüßte Sam ihn deshalb leise.

Dean lächelte ihn an und hielt ihm die Hand entgegen. „Seid ihr fertig?“

Stöhnend und noch voll bekleidet kletterte der Jüngere zu ihm ins Bett. „Ja, auch nervlich.“

„Bobby bleibt doch hier, diese Nacht, oder?“ Dean zog ihn an sich und hielt ihn.

„Er schläft auf der Couch“ wurde es in Sams Kissen gemurmelt.

„Gut.“ Dean gab ihm einen Kuss. „Dann schlaf etwas.“ Sam brummte zustimmend und robbte dichter an den Älteren ran.

Er wurde sanft gehalten und gestreichelt, als Dean ihn beim Einschlafen zusah. Sam schlief wie tot und ohne sich zu rühren, bis King Hunger bekam und begann ihn am Ohr zu lecken. „Lass ihn schlafen.“, bat Dean leise und versuchte den Hundekopf wegzudrehen. Doch Sam begann sich bereits zu rühren, was dazu führte, dass er, wie jeden Morgen, an Dean zu nuckeln begann. Schmunzelnd wurde der Jüngere betrachtet. „Schmusekatze!“

„Hm?“

„Schmusekatze!“, grinste Dean und küsste Sam.

„…Bin keine Katze…“

„Doch!“, säuselte es weiter in Sams Ohr.

„Hm…miau.“ Müde grinsend wurde Dean ins Kinn gebissen. Zur Belohnung wurde Sam am unteren Steiß gekrault.

„Gut geschlafen?“

„Ich bin noch nicht wach.“

„Nein?“ Dean kraulte weiter und beobachtete den Jüngeren.

„Uhhhh…langsam werde ich wach.“

„Ich seh das.“

„Alles wird immer wacher.“ Nun wanderte Deans Hand so um den Jüngeren, damit er das überprüfen konnte. „Noch wacher!“ gurrte Sam, als die Hand ihr Ziel erreichte. So wurde er erst einmal auf eine äußerst intime weise Geweckt. Danach lag Sam erst einmal breit grinsend neben seinem Bruder, bis ihm einfiel wer noch im Haus war.

„Oh Scheiße!“

„Hm?“, fragte sein Bruder irritiert.

„Ich war doch nicht laut, oder?“

„Nicht mehr als sonst auch.“, beruhigte Dean ihn grinsend.

„Na großartig! Und das, wo Dad UND Bobby hier sind!“

„Du kannst es auf mich schieben.“, stellte der Ältere fest. „Sag ihnen einfach, ich hatte einen Anfall. Bobby hat das glaub ich nicht wirklich bisher erlebt und Dad weiß nichts wie das abläuft.“

„Das ist die wohl bizarrste Sexlüge die ich je gehört habe.“

„Aber effektiv.“

„Definitiv.“ Sam drehte sich zu ihm und küsste ihn. „Musst du uns Bad?“

„Nein.“ Dean wollte das Bett nicht verlassen und ihrem Freund oder gar dem Vater über den Weg laufen. Er wollte im Augenblick nur noch ihre Vergangenheit hinter ihnen lassen und sein Bruder konnte das irgendwie spüren.

„Frühstück im Bett?“

„Ja bitte.“

Sam küsste ihn noch mal und rollte sich dann aus dem Bett. „Extra Speck?“ Wieder stimmte Dean zu und er grinste, als King Sam folgte. Der Hund folgte Sam bis in die Küche und ging sicher, das sein Napf gefüllt wurde, bevor er überprüfte, wer da auf der Couch lag.

„Morgen.“, grüßte Bobby ihn nun freundlich. King ließ sich streicheln, während Sam die Begrüßung erwiderte.

„Gut geschlafen?“

„Ja und ihr?Alles klar?“

Sam hoffte, dass er nicht rot wurde, da er immer noch besorgt war, was Bobby gehört haben könnte. „Ich hab geschlafen wie tot, aber Dean scheint immer noch ziemlich durch den Wind.“

„Hatte er einen Anfall?“, fragte der väterliche Freund besorgt, der zwar nichts genaues, aber dennoch Geräusche aus dem Schlafzimmer gehört hatte. Da der Jüngere ihn nicht direkt anlüge wollte umging er das Thema weitgehend.

„Alles halb so wild. Es geht ihm wieder besser.“

„Dann bin ich beruhigt.“

„Ich mach Frühstück, willst du auch was?“ wechselte Sam da schnell das Thema.

„Nur her damit!“ Bobby lachte und stand auf. „Ich geh mal nach deinem Vater sehen.“

„Mach das, aber denk dran, Bobby: Nur weil ich auf ihn geschossen habe darfst du das nicht auch. Trittbrettfahrer mag keiner.“

„Dann hänge ich ihn auf.“ Der Ältere zuckte mit den Schultern. Er würde seinen Ärger mit John zumindest in dieser Situation hinten anstellen.

„Tu das!“

So ging Bobby direkt in das Zimmer von Sam und schloss die Tür hinter sich.

„Na ob das gut geht“ murmelte Sam, bevor er eine extra große Ladung Speck in die Pfanne haute. Das sollte Dean definitiv aufmuntern.
 

„Euer Vater ist auf dem Weg der Besserung.“, stellte Bobby fest, als er von John zurück kam.

„Das ist gut. Ich hätte die Schusswunde ungern in einem Krankenhaus erwähnt“ erwiderte Sam, als er das hörte. Der Speck war gerade fertig gebrutzelt und wurde nun auf zwei Teller verteilt. „Ich mach Dad gleich noch ein paar Eier.“

„Sam.“, begann Bobby da ein wenig unangenehm berührt.

„Was? Willst du auch welche?“

„Gern.“, lächelte er, bevor er wieder ernster wurde. „John sagte mir, was passiert ist, als ihr euch das letzte Mal gesehen habt.“

Der jüngste Winchester seufzte und sah zur Seite, um Bobby nicht direkt ansehen zu müssen. „Hat er das?“

„Ich kann ihn mit zu mir nehmen.“, bot sein Freund verständnisvoll an.

„Bobby…“ Dankbar sah Sam ihn nun doch wieder an. „Du musst dich nicht noch mehr belasten.“

„Wozu hat man sonst Familie?“, nuschelte sich der Ältere in den Bart und trat an dem Jüngeren vorbei.

Bei dem Wort Familie musste Sam unweigerlich lächeln, auch wenn Schuldgefühle in ihm aufstiegen, weil er seinen Vater nur allzu gerne zu Bobby abgeschoben hätte. „Das ist lieb gemeint, aber du hättest es noch schwerer, als ich dabei Dad nicht umzubringen, wenn er eine seiner Launen hat.“

„Du musst es wissen. Sollte es dennoch Schwierigkeiten geben, die kommen werden! Ich richte dem Brummbär was her.“

„Danke Bobby. Wenn es ganz schlimm wird, komme ich sicher darauf zurück.“

„Ich werde mir auch was überlegen, wegen dem was der Dämon gesagt hat.“, versprach Bobby. „Bis dahin, solltet ihr alles gut salzen.“

„Das werde ich“ versprach der Jüngere ihm ehrlich. „Sobald es Dad dann besser geht, muss er einige Fragen beantworten.“ Bobby nickte und begann nun selbst die Eier zu brutzeln.

Mit einem Teller, auf dem sich massig Speck türmte, betrat Sam kurz, nach seiner Unterhaltung mit Bobby, das Schlafzimmer, welches er sich mit Dean teilte. „Hunger?“ Der Ältere sah vom Bett auf und begann zu schnüffeln, bevor er freudig nickte. Lächelnd kam Sam zurück aufs Bett und positionierte sie, mit etwas Mühe so, dass Dean an ihn gelehnt saß.

„Wann fährt Bobby wieder?“, fragte der ihn, als sie gemütlich saßen.

„Nach dem Frühstück will er noch mal alles überprüfen und dann fahren.“ Dean nickte und begann etwas beschämt zu essen. „Alles ok?“ fragte ihn deshalb sein Brüder, während sie den Bacon miteinander teilten.

„Ich bin unhöflich, nicht?“

„Unhöflich?“

„Das ich ihn noch nicht begrüßt habe und jetzt mit dir hier esse und so.“

Sam lehnte sich näher zu ihm und küsste ihm zart die Lippen. „Mach dir keinen Kopf, Dean. Bobby versteht, dass du Ruhe brauchst.“ Er konnte sehen, dass es seinem Bruder sehr wohl etwas unangenehm war, dennoch aß er lieber still weiter. Seufzend legte Sam da die Stirn auf Deans Schulter. „Ich bin ganz froh, dass keiner rein kommt und stört. Dann haben wir wenigstens hier etwas Ruhe.“

„Du brauchst Urlaub.“, flüsterte Dean ihm liebevoll ins Ohr.

„Das wäre himmlisch…“

King sprang zu ihnen aufs Bett und stupste Sams Hand an, als sein Bruder zufrieden lächelte. „Wir könnten uns einfach ins Auto setzen…“

Wie von selbst begann der Dunkelhaarige den Hund zu kraulen, während er Dean mit seiner Nase streichelte. „Ja…wäre da nicht der Dämon, der scheinbar hinter uns her ist.“

„Niemand kann uns folgen, denn niemand weiß, was wir tun. Wir fahren einfach, immer geradeaus. So lange wir wollen. Wenn King mal muss, halten wir und wenn wir müde sind, schlafen wir.“

„Wieder zurück auf die Straße? Das wäre wirklich schön…“

„Wir könnten hinfahren, wo wir wollten… wo wir noch nie waren…“

Sam hielt seine Augen geschlossen, weshalb man nicht das Blitzen in ihnen sehen konnte, dass sich auch leicht in seinem gehobenen Mundwinkel wieder spiegelte. „Wir könnten zum Grand Canyon. Da wolltest du doch immer schon mal hin, seit du damals nicht auf die Klassenfahrt dahin durftest, weil du für mich Babysitter spielen musstest.“

Zwar wollte Dean ihre Fantasie auf Sams Wünsche lenken, doch ihm war bewusst, dass es nicht so leicht werden würde. Deshalb ging er darauf ein. Zart küsste er die Stirn des Jüngeren und träumte weiter. „Nur das ich diesmal keinen Zapfenstreich hätte.“

„Wir könnten uns alles so lange ansehen, wie wir wollten“ stimmte Sam dem zu.

„Wir können die Felsen hochklettern.“ Auch Dean schloss jetzt die Augen um zu sehen, was sie sagten.

„Keine Ahnung, ob das erlaubt ist“ grinste der Jüngere da. „So was hat uns ja aber noch nie aufgehalten.“

„Und wir könnten auf diese neue Glasplattform gehen…“

„Da gibt es sicher einen atemberaubenden Ausblick.“

„Dich?“, säuselte Dean verliebt und spürte Sams Lachen gegen seine Schulter.

„Das auch!“

„Natürlich auch meine knackigen Kurven, die so schön durchtrainiert sind!“, holte er aus und küsste Sams Stirn erneut.

„Dem kann ich nicht widersprechen“ gurrte jener da leise.

„Und stell dir meinen knackigen Hintern im Colorado vor…“ Sam entwich ein wohliges Schnurren.

„Ich würde mir dir ins Wasser sprinten und wir würden toben wie die Kinder!“

„Und King würde bellend um uns rumwuseln!“

„Und wo würden wir danach hinfahren?“

„Vegas?“

„Die Kasinos abzocken?“, grinste Dean begeistert und spürte Sams Nicken gegen seine Schulter.

„Und all das gewonnene Geld wird direkt wieder verprasst.“

Dean legte einen Arm um Sam und drehte sich zu ihm, ohne seine Augen zu öffnen. Dabei dachte er glücklich, dass sie auf ihrer Reise nichts Unnatürliches stören würde. „Eine Luxussuite?“

„Mit Whirlpool!“ bestätigte der Jüngere.

„Und Zimmerservice!“

„Und das größte Bett der Welt!“

„Nur für uns drei!“ Dean lächelte und verflocht ihre Körper noch mehr miteinander.

„Nur dass King nicht immer mit ins Bett darf.“

„Nur wenn wir uns nicht ganz doll lieben!“, bestätigte Dean und öffnete die Augen um den Jüngeren zu betrachten. Jener erwiderte seinen Blick ganz instinktiv.

„Oder vögeln bis zum Umfallen!“

Breit grinsend wurden Sam nun verruchte Dinge beschrieben, die Dean mit ihm tun würde, wenn er wieder ganz gesund war und sie somit in der edlen Suite waren.

„Oh Gott!…Ich glaub das steht nicht mal im Kamasutra!“

Dean lachte. „Es ist besser!“

Sam grollte erregt und biss Dean leicht ins Ohrläppchen. „Sobald wir wieder richtig allein sind bringe ich dich so laut zum Stöhnen und schreien, dass dich sogar die taube Mrs. Hicks vom Ende der Straße hört!“ Dass er nun so entspannt war, stimmte den Älteren zufrieden und so sah er auch aus.

„Dann bin ich mal gespannt, was du drauf hast!“

„Darauf solltest du auch gespannt sein!“
 

Den Rest des Tages verbrachte Dean weiter im Bett, während Bobby sich noch von Sam verabschiedet hatte, als er alles zu seiner Zufriedenheit abgesichert hatte. John hingegen hatte trotz seiner Situation Verständnis für Sam gezeigt und wollte daher lieber allein sein, als von seinem Sohn versorgt zu werden. Was jenem allerdings mehr Scherereien bescherte, wenn er dann doch John mit dem Notwendigsten versorgen musste. So kam es aber auch, dass Dean früh schlafen wollte, damit der Jüngere nicht noch mehr Ärger hatte. Damit zog er aber eher Sams Sorge auf sich. „Bist du sicher, dass es dir gut geht?“

Dean nickte und lächelte. „Ja Sam, es ist alles gut!“ Dann griff er nach dessen Hand. „Ich möchte nur nicht, dass du wieder krank wirst und es schlimmer wird als normal, weil du so viel Arbeit hast.“

„Das ist kein Grund selbst zurückzustecken“ mahnte Sam, der eigentlich sehr gerührt war über so viel Fürsorge.

„Mach nicht mehr so lange und komm dann auch schlafen.“, bat sein Bruder aber nur.

„Versprochen“ erwiderte Sam seufzend und küsste Dean zärtlich.

„Ich warte auf dich!“, versprach der Ältere und war doch eingeschlafen, als Sam zurück kam. Jener konnte aber erst richtig zur Ruhe finden, als er endlich wieder neben Dean lag. Doch mitten in der Nacht wurde Sam wieder geweckt, denn Dean setzte sich schreiend auf und war schweiß gebadet. Mit einem Ruck saß auch Sam und ergriff die bebende Form seines Bruders.

„Dean??“

„Sam!“, keuchte der Ältere zitternd und suchte Halt in dessen Armen.

„Shh, ist ja gut“ hauchte jener und zog den Blonden fest an sich. Doch da löste sich Dean wieder etwas um über Sams Gesicht zu tasten und es war offensichtlich, dass er dabei auch dessen Atem und Pulsschlag fühlte, genauso wie, dass er sich minimal entspannte, als er die Atemluft auf seiner Haut fühlte.

„Sam!“

„Ich bin hier“ versprach der Jüngere, bevor er ihre Lippen kurz zusammen brachte. „Es war alles nur ein böser Traum.“

„Du lebst!“, keuchte Dean leise und verkroch sich wieder in Sams Armen. Sein Hund war inzwischen auch aufs Bett gekommen und hatte seinen Kopf auf Deans Beine gebettet.

„Ich lebe“ bestätigte Sam ihm das ruhig.

„Er hat dich erstochen!“ Verzweifelt fühlte Dean wieder über den jüngeren Körper. „Von hinten…“

„Wer?“

„Da waren diese Tarnklamotten, wie beim Militär…“, musste er jetzt doch etwas überlegen. „J… J… Jake.“, stellte er dann fest.

Mit sanfter Gewalt wurde Deans Gesicht ergriffen. „Ich lebe“ wiederholte Sam und küsste seinen Bruder kurz. „Und ich schwöre dir, dass ich mich vor Männern in Armeedress fernhalte.“ Er fühlte bei der innigen Berührung, dass Deans Amulett, dass er seit Jahren trug und das er von Sam selbst geschenkt bekommen hatte, warm war.

„Es war so real.“, beschrieb Dean danach und sah wirklich aus, als hätte er seinen geliebten Bruder gerade verloren.

„Aber das war es nicht. Denk dran, ich bin der mit den Visionen“ scherzte Sam, um den Älteren aufzuheitern. Der besah sich nun seine Hände um sich ein letztes Mal zu versichern, dass dort nicht Sams Blut klebte, dann nickte er.

„Versprich mir nur, solchen Typen nicht den Rücken zuzudrehen.“

„Ich verspreche es.“

Zufrieden küsste Dean den Jüngeren jetzt leidenschaftlich. Nur zu gerne erwiderte Sam den Kuss und hielt Dean dabei zärtlich fest. Ihr Hund nutzte die Gelegenheit und robbte über das Bett um sich quer über die Beine der Brüder zu legen und das Amulett an Deans Hals wurde von einer Sekunde auf die andere wieder kalt. Ohne den Kuss zu unterbrechen begann Sam ihm zart über die Brust zu streicheln, wobei er merkte, dass das Amulett zwar kühl, aber genau die Stelle dahinter warm war. Stirn runzelnd löste sich Sam, um die Stelle zu inspizieren. „Tut dir was weh?“

„Nein.“, konnte sein Bruder nicht bestätigen. „Ich fühle mich um ehrlich zu sein jetzt ganz friedlich.“

„Nach so einem Albtraum? Dann müssen meine Küsse wohl Wunder wirken.“

„Jetzt wo ich weiß, dass du sicher bist.“, erklärte Dean genauer und küsste Sam sanft. „Und ja, deine Küsse sind auch wunderbar!“

„Noch ein paar mehr davon?“

„Immer!“

Lächelnd küsste Sam ihn, bevor er ihm gegen die Lippen flüsterte: „Ich bin übrigens stolz auf dich.“

„Warum?“, fragte Dean verwirrt nach und ohne seine Augen zu öffnen, da er auf noch mehr Küsse hoffte, die ihm auch zu teil wurden.

„Du hast dich von alleine aufgesetzt.“

„Das war nur wegen dir.“

„ICH habe deine Muskeln nicht bewegt, Dean!“

„Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte.“, begann Dean zu erklären. „Dieser Druck musste raus.“

„Dean.“ Sam küsste ihn wieder und legte sich mit ihm zusammen hin.
 

Am nächsten Morgen wurden die Brüder von einem Schrei geweckt. Katie war ins Haus gekommen, weil sie mit ihnen Frühstücken wollte. Gleichzeitig wollte sie wissen, was zuvor passiert war. Sie hatte den Schuss gehört und danach einen äußerst seltsamen Anruf von Sam bekommen. Doch jetzt hatte sie den verletzten John entdeckt und war erschrocken.

Keine drei Sekunden später kam Sam da bereits aus Deans Schlafzimmer gestolpert. „Was ist passiert??“

„Spanner!“, schrie Katie unter Schock und zeigte auf John. Dass dieser halb nackt und verbunden war, konnte ihr unschuldiger Verstand gerade nicht registrieren.

„Katie?!“ rief Sam da verwirrt und irritiert und verspürte für einen Moment den Drang sich schützend vor seinen Vater zu stellen.

Überfordert gaben ihre Knie nach und sie sank auf den Boden. „Ich wollte mit euch frühstücken…“

Müde und überfordert strich sich Sam übers Gesicht und musste dann John stützen, der nicht ganz so sicher auf den Beinen stand. „Katie, das ist mein Vater John. Dad, das ist unsere Nachbarin Katie.“

„Morgen.“, grüßte sie matt und wurde dann von King übers Gesicht geleckt, der ihr helfen wollte. John nickte ihr zu, noch immer voller Schmerzmittel.

„Du solltest im Bett sein, Dad.“

„Sie ist zu weich zum Jagen.“, bemerkte der Verletzte und ließ sich ins Bett bringen.

„Deshalb ist sie Physiotherapeutin“ erklärte Sam fast zärtlich, als er seinen Vater hinlegte. Durch Deans Pflege hatte Sam eine Art angenommen, die man fast mütterlich nennen könnte und die sich nun ganz automatisch zeigte, wenn er sich um jemanden kümmern musste. Manch einmal zog Dean ihn damit auf und nannte ihn ein Mädchen, nur um zu hören, dass er sich genauso benommen hatte, wenn Sam als Kind krank gewesen war.

„Das ist gefährlich.“, murmelte der Ältere und ließ sich noch zudecken.

„Sehr sogar. Sie massiert teuflisch gut“ stimmte Sam milde zu, nicht ganz sicher was sein Vater vor sich hin murmelte.

„Unser Job wird uns immer verfolgen, Sam.“, erklärte sich John genauer.

Dem Sohn lagen all seine Fragen auf der Zunge, als er sich so mit John unterhielt, doch er schluckte sie erst einmal runter. „Willst du was Tolles hören?“

„Wenn du es mir erzählen willst.“

„Dean hat sich vorhin ganz alleine aufgesetzt!“

„Er ist mein Sohn.“, kam es daraufhin unbeeindruckt und feststellend zurück, was seinen Sohn die Nase kräuseln ließ.

„Lob war nie deine Stärke, was?“

„Er wäre nicht Dean, wenn er nicht wieder werden würde!“

„Ich weiß.“ Sam seufzte und strich sich durchs Haar. „Schlaf noch etwas. Ich weck dich zum Frühstück.“

„Ist gut und ich werde schnell wieder weg sein.“, versprach John.

„Ich vergas, du hast es ja noch nie lange irgendwo ausgehalten“ erwiderte Sam mit knirschenden Zähnen.

„Es ist für unseresgleichen nicht gut zu lange an einem Ort zu bleiben.“, blieb sein Vater ruhig ohne ihn darauf hinzuweisen, dass Sam selbst gesagt hatte, dass John nicht mehr wiederkommen durfte. Am liebsten hätte Sam ihm da an den Kopf geknallt, dass es Dean und ihm sehr gut ergangen war an diesem Ort, bevor John diesen Dämon angeschleppt hatte.

„Schlaf.“

Als Sam dann zurück in den Wohnbereich kam, war Katie bereits den Frühstückstisch am decken. „Was machst du hier?“ kam da seine unerbittliche Frage.

Sie zuckte, als hätte sie ein Verbrechen begangen und sie stand eindeutig noch unter Schock. "Ich hab gehört, was passiert ist… diesen Schuss… Ich hab mir Sorgen gemacht und dann hast du angerufen. Das ist alles so seltsam, auch wenn Charlie das ganze Salz lustig findet und ständig dran nascht. Deshalb wollte ich euch Frühstück machen.“, erklärte sie schließlich monoton, was verriet, wie verängstigt sie war.

„WO ist Charlie jetzt??“

„Er schläft noch. Er war bis heute Morgen um vier wach vor Aufregung. Ich wollte ihn jetzt noch nicht wecken.“

„Ich weiß ich hab dir nichts erklärt, aber ich hab doch eindeutig gesagt, dass du ihn nicht aus den Augen lassen sollst! Hast du wenigstens die Salzlinien kontrolliert??“

Katie zuckte zusammen, nickte dann aber. „Alle Linien, die ich mit dem Salz das ich hatte, ziehen konnte sind in Ordnung!“

Sam versuchte sich zu beruhigen, bevor er ihr noch gänzlich an die Gurgel ging. „Wie viele Linien sind das?“

„Am Küchenfenster, die Haustür und die Wohnzimmerfenster.“, zählte sie auf.

„Charlies Zimmer??“

„Nein.“

Dem jungen Mann entwich ein Fluch. „Das müssen wir ändern!“ Mit festem Schritt ging er zur Kellertür und es schien, als erwarte er, dass sie ihm folgen würde. Das tat sie auch, wobei sie zitterte und Sam fragend ansah.

„Was hat es mit dem Salz denn auf sich? Was hat das mit Charlie oder mir zu tun?“

„Jetzt ist wirklich nicht die Zeit, das genau zu erklären! Vertrau mir einfach.“ Er führte sie in einen dunklen Keller, indem sie erst einmal einen neuen Schreck bekam. Die Werkbank war übersät mit Waffenteilen und Patronen. Sam schien das nicht zu stören, viel eher griff er einen Sack, der unter der Bank stand. „Das sollte genug Salz sein.“ Unsicher hielt sie ihm ihre Arme entgegen und wollte mit dem Sack nach Hause gehen.

„Ich komme mit und mache das!“

„Du würdest es mir sagen, wenn Charlie in Gefahr ist, nicht?!“, kam es deutlich verschreckt, aber vertrauensvoll von Katie.

„…Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme“ versicherte Sam ihr nach kurzem Zögern.

Da sie nicht so ausgebildet war wie die Winchesterbrüder, bemerkte sie das nicht und nickte. „Du solltest dir vorher vielleicht was anziehen…“

„Was?“ Erst jetzt bemerkte er sein luftiges Äußeres. „Oh.“

Katie grinste schüchtern und nahm ihm den schweren Sack ab. „Ich geh schon einmal rüber, komm nach, wenn du angezogen bist.“

„Ist gut. Ich beeile mich“ versicherte Sam ihr und deutete ihr die Treppe nach oben.
 

„Alles ok?“, fragte Dean, als Sam zurück in ihr Schlafzimmer kam.

„Mehr oder weniger“ erklärte der Jüngere, während er in seine Sachen schlüpfte. „Ich helfe Katie schnell das Haus zu sichern.“

„Wie geht es ihr?“

„Sie ist verunsichert…und ängstlich…“

„Aber sie hält sich?“

„Du kennst sie doch Dean.“

„Ja.“ Dean grinste. „Sie wäre eine gute Jägerin.“

„Bei ihr würden mir die Monster richtig leidtun.“

Er grinste weiter und hielt Sam die Hand entgegen. „Bekomme ich noch einen Kuss?!“

„Natürlich.“ Lächelnd kam Sam zu ihm, um ihm den Wunsch zu erfüllen.

„Ich warte hier auf dich.“, verabschiedete sich der Ältere danach.

„Ich beeile mich.“ Noch ein letzter Kuss und Sam war aus der Tür.
 

Als Sam kurz darauf in Katies Haus kam, wischte diese sich verstohlen eine letzte Träne fort. „Kann ich dir helfen?“

„Sieh einfach nur zu.“ Und die Arme um sich schlingend, tat Katie, was Sam ihr sagte. Jener versiegelte nun das Haus und zwar mit großer Sorgfalt. „Keine Linie darf unterbrochen sein!“ erklärte er ihr dabei immer wieder.

„Aber…“ Zögerlich hob sie einen Finger. „Ich muss doch auch mal Lüften oder das Haus wieder verlassen…“

„Danach müssen die Linien sofort erneuert werden…und es wäre besser die nächste Zeit alles so gut es geht zu vermeiden.“

Katie nickte und traute sich kaum weiter zu reden. „Charlie ist ein Kind… Er geht öfter am Tag raus. Aber ich werde mein Bestes geben.“

„Es ist sicher nicht für lange…“

Sam wurde in Charlies Zimmer geführt, wo er das Fenster noch mit einer Salzlinie sichern wollte und Katie kam zu ihrem Sohn ans Bett um diesen sanft zu wecken. „Morgen mein Schatz.“

„Mama?“ murmelte der Kleine verschlafen und kringelte sich dichter in seine Decke. Lächelnd strich sie über seine verhüllte Gestalt und küsste sie.

„Du musst aufstehen.“

„Neihein!“ wurde es da gequengelt.

„Aber Sam ist auch schon hier.“ Katie krabbelte unter die Decke und zog ihren Sohn in ihre Arme.

„Sam??“ rief dieser da aufgeregt und war plötzlich hellwach.

„Sam.“, bestätigte die Mutter grinsend und hielt Charlie fest.

„Sam!“ rief der Kleine nach ihm, da er auch mit dem Großen kuscheln wollte. Katie grinste und schob die Decke so von ihren Körpern, dass ihr Sohn auf den begehrten Gast blicken konnte. Der stellte gerade den Sack mit Salz beiseite und kam lächelnd zum Bett.

„Na du Schlafmütze?“

„Sam!“ Flink löste sich Charlie von seiner Mutter und sprang dem Älteren in die Arme. Lachend fing der ihn auf und hielt ihn fest.

„Guten Morgen!“

„Kommst du mich jetzt immer wecken??“ Charlie gab Sam einen Kuss und knuddelte sich fest.

„Vielleicht nicht immer, aber ab und zu schaffe ich das sicher!“

„Ich hab dich lieb, Sam!“, strahlte der Junge daraufhin und hielt sich weiter fest, während seine Mutter sie mit einem sentimentalen Blick beobachtete.

„Ich hab dich auch lieb, Knirps“ flüsterte der Großgewachsene und drückte den Jungen fest an sich. Gähnend sah Charlie überglücklich zu seiner Mutter und wollte, dass sie mit ihnen kuschelte. So sah er nicht, wie Sam das Gesicht in den weichen Kinderhaaren versteckte. Katie sah das mit schmerzendem Herzen und der Gedanke, was für eine zusammengewürfelte Familie sie doch geworden waren, raste durch ihren Kopf. Ganz automatisch stand sie deshalb auf und kam zu den Beiden um sie in ihre Arme zu nehmen.

Mit mulmigem Gefühl ließ Sam Katie und Charlie zurück im gesicherten Haus, mit dem Wissen, dass er sich was Besseres einfallen lassen musste. Zurück in seinem Haus sah er dann, dass halb aufgebaute Frühstück, dass Katie hergerichtet hatte. Mit einem Mal überkamen ihn schlimme Schuldgefühle, weil er sie so angefahren hatte, wusste seine Freundin doch nichts von der Welt, in der Sam lange gelebt hatte und die ihn jetzt verfolgte. Seufzend fuhr er sich durch die Haare und kehrte dann zu Dean zurück.

Dean erwartete ihn mit offenen Armen und King auf dem Schoß. „Alles klar?“

„Nicht wirklich“ gestand der Jüngere und suchte Halt in Deans Armen. Sanft wurde er gehalten und geküsst.

„Willst du mir sagen, was los ist?“

„Ich hab das Gefühl, als ob ich das Unausweichliche nur heraus zögere.“

„Das Unausweichliche?“, fragte Dean vorsichtig und brachte Sam richtig zum Liegen.

„Ein Showdown wenn du so willst.“

„Du sprichst nicht nur von Katie und Charlie.“ Dean seufzte und bekam das leichte Zittern, das er vor einem Anfall bekam. „Ich weiß, dass klingt vielleicht nicht nach mir. Aber ich will das alles nicht mehr. Am liebsten würde ich dich, Katie und Charlie ins Auto packen und es noch einmal wo anders neu versuchen.“

„Gott…das wäre das Beste, aber…ich glaube nicht, dass wir eine Wahl haben.“ Fest legte Sam die Arme um seinen Bruder. „Dieses Ding hat irgendwas mit uns vor.“

„Wir sind keine Marionetten Sam!“, begann Dean und zuckte etwas. „Wir müssen was tun!“

„Und was?“

„Ich weiß es nicht.“, gab der Kranke zu.

„So was darf auf jeden Fall nicht noch einmal passieren.“

„Darf es nicht.“, bestätigte Dean und schloss krampfhaft die Augen. „Wir müssen es verhindern, dass wir besessen werden!“

„Hm“ stimmte der Jüngere brummend zu.

„Schlaf noch etwas.“, bat Dean und wollte so den leichten Anfall verbergen.

„Ich will nicht schlafen, aber ich will hier bleiben.“

„Mein Sam!“, nuschelte der Ältere.

„Dein Sam“ wurde es ihm innig versichert.

Mit seltsamen leisen Lauten bedankte sich Dean und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Sam verlor kein Wort über den Anfall und hielt Dean lieber unterstützend, sodass dieser sich selber wieder fassen konnte. So kam es, dass der Ältere schließlich in den Armen des Jüngeren lag und ganz friedlich wurde. Er sah sogar entschuldigend zu Sam auf. „Tut mir leid…“

„Was?“

„Ich wollte gerade für dich da sein.“, erklärte Dean und senkte beschämt den Blick. „Ich sollte für dich da sein! Du bist die ganze Zeit so stark. Aber jetzt musstest du wieder auf mich aufpassen.“

„Dean…“ Mit mitfühlendem Blick rutschte Sam hoch, um ihn zu küssen. „Du warst doch für mich da. Das warst du immer und wirst du immer sein.“

„Ich liebe dich!“ Müde, aber überglücklich wurde Sams Kuss intensiviert.

„Und ich liebe dich.“
 

Am Nachmittag rief Katie an und fragte, ob sie herüberkommen könne. Nach kurzem Zögern erlaubte Sam das. Scheinbar bester Laune kam sie kurz danach mit Charlie und schickte diesen zu Dean ins Bett. Sie hoffte, dass der Junge etwas bei seinem Freund schlief und sie so Zeit hatte mit Sam zu sprechen. Dessen Nervosität verriet ihr sofort, dass er genau das fürchtete. Dennoch ließ sich Katie auf das Sofa nieder und sah Sam erwartend an, als sie zu sprechen begann. „Ich war eben etwas im Internet.“

„…Ihr habt hoffentlich eine Flatrate“ murmelte Sam ausweichend.

„Ich hab danach das Salz weg gemacht.“, ging sie gar nicht darauf ein.

Der Körper des jungen Mannes verkrampfte sich, als er das hörte. „Das war nicht klug.“ Mit einem gerührten Lächeln griff Katie nach seiner Hand.

„Ich finde das unglaublich süß von dir!“

„Nur, weil du es nicht verstehst!“ protestierte Sam.

„Weißt du, ich bin auch gläubig. Du wirst ja wohl gemerkt haben, dass ich jeden Sonntag mit Charlie in die Kirche gehe, wenn er nicht bei Donnie ist.“ Katie lächelte und schmiegte ihre Wange an Sams Hand. „Deshalb glaube ich auch, an Geister, den Teufel und Dämonen.“

„Tust du nicht, nicht wirklich.“

„Nicht so wie du.“, bestätigte Katie. „Aber Sam…“ Sie seufzte und hoffte, dass er es nicht zu persönlich nehmen würde. „Du hast uns deinen Glauben bis jetzt nie aufgezwungen und ich finde es unglaublich süß, dass du uns beschützen willst und das Böse mit dem Salz abhalten willst. Aber das gibt es nicht wirklich.“

„Ich wünschte es wäre so…“ kam die leise Erwiderung auf ihre zärtlichen Worte. „Früher sagte Dad mir auch immer, dass das Monster unter meinem Bett nicht echt war, aber das tat er nur, weil er vorher darunter nachgesehen hatte…“

Ihr Lächeln wurde noch milder. „Das macht man so um Kinder wirklich zu beruhigen.“

„Ja…genauso wie man Kinder bezüglich des Weihnachtsmannes anlügt.“

„Siehst du.“, bestätigte sie ruhig.

„Nein, du siehst es nicht. Zu sagen das Monster unter dem Bett ist nicht real, ist genauso eine Lüge, wie zu sagen dass es der Weihnachtsmann ist!“

„Du glaubst das wirklich, nicht?“, fragte Katie und klang nicht vorurteilsvoll.

„Ja“ gestand Sam ehrlich, bevor er ihr auch etwas anderes offenbarte: „Als ich sechs Monate alt war ging meine Mutter noch einmal durch unser Haus, um sicherzugehen, dass alles ok war. Sie sah nach Dean und kam dann in mein Zimmer…“ Er schluckte kurz, bevor er mit der Gesichte fortfuhr, die er auswendig kannte, obwohl er sich nicht an sie erinnerte. „Im Dunkel stand jemand an meiner Wiege und sie dachte es sei Dad. Sie wollte dann runter ins Wohnzimmer, um den Fernseher auszumachen, der noch lief. Im Fernsehsessel sah sie da Dad schlafen…“

Etwas verwirrt runzelte sie die Stirn und streichelte Sams Hand. „Ein Einbrecher?“

Der junge Mann schüttelte den Kopf. „Sie rannte zurück in mein Zimmer und nur Bruchteile später wurde Dad durch ihren Schrei geweckt.“ Sam, der seine Mutter gar nicht wirklich gekannt hatte, tat sich schwer nun weiter zu erzählen. „Dad ist ins Zimmer gestürmt und fand zuerst nur mich in meiner Wiege…dann hat er meine Mutter entdeckt… Sie hing an der Decke…aufgeschlitzt…bevor er dann auch nur daran denken konnte sie zu retten ging sie in Flammen auf…“ Sprachlos sah Katie zu Sam auf, nicht wissend, was sie ihm jetzt sagen sollte. Nur ihren Körperkontakt über seine Hand, ließ sie nicht abbrechen. „Meine Mutter wurde von einem Dämon getötet, Katie!“

„Wie kannst du das glauben?“, fragte sie leise. „Es muss ganz fürchterlich sein, ohne Mutter aufzuwachsen. Aber wie soll das gehen? Dämonen gibt es nicht! Das war dieser Einbrecher, den sie gesehen hat.“

„Ein Einbrecher soll sie aufgeschlitzt, an die Decke gehängt und angezündet haben? Nein, Katie. Ich habe inzwischen so viel gesehen und weiß daher, was wirklich passiert ist.“

„Die Kopfgeldjagt…“, versuchte sie sich zu erklären.

„Jäger sind wir“ stimmte Sam da zu. „Aber wir jagen keine Menschen.“

„Was jagt ihr?“, konnte sie nicht verhindern, dass sie ihn fragte.

„Geister, Dämonen…alles was übernatürlich ist.“

Katie schwieg einen Moment und überlegte. Ihr fiel die Internetseite wieder ein, auf der sie etwas über den Schutz durch Salz gelesen hatte und was sie dort noch gesehen hatte, etwas, dass ihr bekannt war. „Wenn ich dir was zeige, kannst du mir dann sagen, was das ist?“

„Kommt darauf an was es ist.“

Sie nickte und biss sich auf die Unterlippe, weil sie sich kindisch vorkam. Kindisch, da sie begann ihrem Freund zu glauben und noch viel kindlicher, weil es da etwas gab, dass sie einmal als Kind geglaubt hatte. Katie stand auf und holte sich einen Zettel und einen Stift. Auf diesem malte sie etwas auf und zeigte sie Sam. „Kennst du das?“

Mit einem Blick erkannte Sam, was sie da aufgemalt hatte. „Das ist ein magisches Hexagramm. Es soll den Träger schützen, weil es keine ‚Tore’ hat, durch die das Böse eindringen kann. Woher kennst du das?“

Knall rot werdend, senkte die junge Frau den Blick. „Kindischer Aberglaube!“

„Kindischer Aberglaube, der funktioniert. Wenn du so was hast, dann trag es!“

Katie nickte. „Ich hab es von meiner Urgroßmutter. Sie hat immer gesagt, dass es Glück bringt und ich wollte es immer haben. Doch sie hat es nie abgenommen, sie hat in ihrem Testament verfügt, dass ich es bekommen soll. Als ich vorhin im Internet war, habe ich es noch einmal gesehen. Da stand drin, dass es immer stärker wird, je älter es ist. Wenn ich meiner Urgroßmutter glauben soll, ist es seit vielen Generationen in unserer Familie.“

„Trag es!“ wiederholte Sam da eindringlich. „Am besten besorgen wir Charlie auch einen Talisman.“

„Ist gut…“ Sie sah ihn an und lächelte entschuldigend. „Das hört sich noch immer alles irre an!“

„Willkommen in meinem Leben.“

„Wir sollten Charlie nichts erzählen.“, überlegte die Mutter sofort beschützend und nickte. „Kann ich ihn etwas bei euch lassen? Ich muss noch etwas einkaufen.“

„Wir passen auf ihn auf“ versprach Sam ihr sofort willig.

„Danke!“ Katie stand auf und umarmte den Größeren intensiv.

„Pass auf dich auf, ok?“

„Versprochen!“, schwor Katie und löste sich. „Kann ich euch was mitbringen?“

„Bestimmt, aber für den Haushalt habe ich momentan wirklich keinen Kopf.“

„Dann bringe ich das Nötigste mit!“, versprach sie und gab ihm noch einen Kuss.
 

Vorsichtig verband Sam die Schusswunde seines Vaters erneut, nach dem er sie untersucht hatte. „Verheilt ziemlich gut.“

„Du weist eben wo du hin schießt.“, bedauerte der Ältere, was seinen Sohn verärgert grummeln ließ.

„Wenn du sterben willst kann ich dir gerne ein Kissen ins Gesicht drücken!“

„Du hättest den Dämon töten können!“

„Und dich auch!“

„Unrelevant!“ Es war offensichtlich, dass John etwas über den Dämon verschwieg. „Aber jetzt ist es zu spät, weshalb ich bald aufbrechen sollte.“

„Am liebsten auch noch ohne Abschied, was?“ grollte Sam, als er das Verbandszeug zusammen packte. „Damit eins klar ist, ich will Antworten, bevor du dich auf dein nächstes Himmelsfahrtkommando begibst!“

„Ich weiß von nichts.“, wehrte John ab.

„Verarsch mich nicht, Dad! Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du nie ganz unwissend bist!“

„Ich weiß, dass es der Dämon war, der deine Mutter getötet hat.“, gab er dann zu.

„So viel weiß ich selbst! Außerdem weiß ich, dass er für Deans Zustand verantwortlich ist!“

„Ist er?“

„Dad!“ Frustriert fuhr Sam sich durch die Haare. „Du kannst mir nicht weiß machen, dass du nicht mitbekommen hast, was er geredet hat, während du besessen warst!“

Sein Vater schüttelte den Kopf. „Ich habe noch mitbekommen, dass er zu dir wollte und das er wusste, dass wir überleben. Dann hat er mich völlig überrollt.“, log er glaubwürdig.

„Traurig, dass er mich scheinbar besser kennt, als du.“

„Ich hatte gehofft, dass du nach Jess dazugelernt hast.“, erwiderte John und stand auf. Seine Worte trafen Sam wie ein Schlag in die Magengrube.

„Wie kannst du es wagen???“

Zu ihrer Überraschung öffnete sich da die Tür zum Zimmer, die King öffnete und Dean stand, in seinem Rollstuhl sitzend, davor. „Verschwinde Dad! Wir sind deine Söhne und nicht deine Soldaten. Siehst du das nicht ein, brauchst du auch nie wieder zurück kommen!“ Zitternd sah Sam zu seinem Bruder und hätte sich am liebsten an ihn geworfen, da seine Beine sich mehr als nur weich anfühlten.

„Du kennst das Leben genauso wie ich Dean.“, begann John und musste lediglich mit ansehen, wie sein Sohn zur Haustür wies.

„Raus! Sofort! Verschwinde hier!“

„Du hast ihn gehört, Dad“ erklang da Sams kratzige Stimme. „Ich weiß, dass du uns beschützen willst, weshalb ich dir glauben will, dass du nichts weißt, denn ich will mir nicht vorstellen, dass du uns unwissend und angreifbar zurück lassen würdest.“

„Ihr habt in all den Jahren nichts gelernt!“, grollte ihr Vater und begann sich langsam anzuziehen.

„Verschwinde einfach“ murmelte Sam da und ging zu Dean, um mit diesen das Zimmer zu verlassen. Der deutete ihm an, in sein Schlafzimmer weiter zu gehen, damit sie nicht mitbekamen, wie ihr Vater ging.

Kaum hatte Sam die Schlafzimmertür geschlossen sackte er bereits zu Boden. Dean spannte die Bremse seines Rollstuhl und ließ sich zu ihm auf den Boden nieder um ihn in seine Arme zu ziehen.

„Das war zu viel“ murmelte Sam und lehnte sich an ihn.

„Vergiss ihn einfach!“, hauchte Dean ihm entgegen, auch wenn es ihm noch so weh tat. „Wir brauchen ihn nicht und er redet eh nur Blödsinn!“

„Ich will glauben, dass er das alles tut um uns zu schützen, nicht bloß aus Rache…“

Dean, der seinen Glauben an ihren Vater in den vergangenen Monaten vollständig verloren hatte, tat sich mit den folgenden Worten schwer, dennoch sagte er sie für Sam überzeugend. „Er liebt dich, Sam. Er würde nicht zulassen, dass uns ernsthaft was passiert!“

Fragend und verwirrt sah der Jüngere seinen Bruder an. „Das klingt, als würde er dich nicht lieben.“

Dean seufzte und schüttelte den Kopf. „Das hast du nur so verstanden.“ Dann küsste er Sam sanft.

„Ich kann nicht mehr“ hauchte dieser da und lehnte sich zitternd an den Älteren. „Die letzten Tage ist da ununterbrochen diese unterschwellige Panik, die mich zu lähmen droht.“ Mit liebevoller Wärme wurde er gehalten und gestreichelt.

„Dann wirst du dich jetzt erholen und ich passe auf dich auf!“

„Wie kann ich mich erholen, wenn ich nicht weiß, was passieren wird?? Diese Unwissenheit macht mich fertig!“

„Du bist aber nicht mehr allein, Sam!“ Dean lächelte aufmunternd. „Ich bin nicht mehr hilflos und kann auch etwas machen.“

„Es geht nicht um den Haushalt oder unseren Schutz, Dean.“

„Natürlich nicht und trotzdem bist du nicht mehr allein und ich weiß, worauf ich mich einlasse!“

„Gott, ich liebe dich!“

Dafür strahlte Dean und küsste Sam leidenschaftlich. Für eine Weile saßen sie so küssend auf dem Zimmerboden, bevor Sam die Liebkosungen unterbrach. „Dean…“

„Mh?“

„Es wird nicht wieder werden wie vorher…“

„Dazwischen wirst du dich aber noch etwas erholen!“

„…Ich versuch es…“

„Dann geh ins Bett, ich hol dir was leckeres!“, grinste Dean und stemmte sich schwerfällig mit seinen Armen an seinem Rollstuhl hoch.

„…Ich kann auch helfen“ bot Sam an, der ihn nicht bevormunden wollte. Doch es war deutlich, dass Dean ihm gerade beweisen wollte, wie stark er wieder an seiner Seite sein konnte, weshalb er es mit einiger Anstrengung allein schaffte.

„Ich bin dein großer Bruder!“

Sam nickte und kroch in ihr Bett. „Der beste große Bruder der Welt.“

„Schlaf ein Bisschen!“

Als Sam wieder wach wurde, war er noch immer vollständig gekleidet und lag mit dem Gesicht in Deans Kissen. Jener war aber nicht bei ihm und er hörte Geräusche aus ihrer Küche, genauso wie angenehme, kalorienhaltige Gerüche an seine Nase drangen.

„Dean…?“ murmelte der Jüngere verschlafen und richtete sich leicht im Bett auf.

„…so ist gut Charlie…“, vernahm Sam hinter der geschlossenen Schlafzimmertüre. „…wenden… King! Aus!“

Ein Teil von Sam wollte aufspringen und kontrollieren, dass es Dean gut ging, doch ein anderer wollte einfach nur liegen bleiben und Dean großer Bruder sein lassen. Deshalb wurde er auch in Frieden gelassen und er konnte weiter hören, wie viel Spaß sein Bruder und Charlie hatten, bei dem, was auch immer sie kochten. Irgendwie machte es ihn glücklich die beiden so fröhlich zu hören. und so machte es auch gar nichts, dass sich offensichtlich beide am Herd verbrannten.

Dean kümmerte sich danach liebevoll um den Jungen und zeigte ihm, wie die Hand richtig gekühlt wurde und gab ihm sogar ein Pflaster, auch wenn das nicht von Nöten war. Er selbst ließ sich die Stelle von King ablecken. Es dauerte dann noch eine ganze Weile, bevor die Geräuschquelle, bestehend aus Dean und Charlie, sich dem Schlafzimmer näherte.

„Und jetzt musst du ganz leise sein!“, flüsterte Dean. „Wir wollen doch nicht, dass Sam sich erschreckt!“ Um den beiden nicht den Spaß zu nehmen stellte Sam sich schlafend. Die Tür schwang auf und Charlie balancierte ein Tablett, während Dean eines auf seinem Schoß hatte und hinter dem Jungen herrollte.

Sam begann sich zu strecken und machte extra viel verschlafene Geräusche, damit Charlie es für glaubhaft hielt. „…Hier riecht es gut…“

„Wir haben Essen gemacht!“, platzte Charlie da laut heraus.

„Wirklich? Das ist ja großartig!“ Sam setzte sich auf und zog Charlie, samt Tablett, aufs Bett.

„Baconcheesburger!“, strahlte Charlie und sah zu Dean, der neben sie ans Bett rollte.

„Wow, die sehen ja toll aus!“ lobte Sam und nahm dann auch Dean das Tablett vom Schoß.

„Wir dachten, dass dir ein Teller voller Kalorien gut tun würde.“, grinste der Ältere breit und frech.

„Bis ich dir zu dünn?“ fragte Sam grinsend nach und hob Dean zu ihnen aufs Bett.

„Du bist genau richtig!“, kam es jetzt zweideutig zurück.

„Dann werdet ihr mir wohl helfen müssen, damit ich nicht zu dick werde!“

„Ja! Ja! Ja! Ja!“, strahlte da Charlie, der einen Bärenhunger hatte.

„Na komm her, Knirps!“ lachte Sam und zog sich den Kleinen auf den Schoß. Da wurde ihm auch gleich die Hand mit dem Pflaster unter die Nase gehalten.

„Dean hat heil gemacht!“

Sam nickte und küsste das bunte Dinopflaster. Für einen Moment fragte er sich, seit wann solche Dinge Platz in ihren Haushalt gefunden hatte. „Das kann er gut.“

„Und er hat mich Speck machen lassen!“, erklärte Charlie, dass er den Bacon gebraten hatte.

„Wirklich? Das ist aber eine große Ehre!“

„Und Ketchup!“

„Den auch?“

„Ja! Und Zwiebeln, aber das ist doof!!“

„Hat es in den Augen gebrannt?“

Charlie stimmte jammernd zu und kuschelte sich an. „Böse!“

„Dann sollten wir hoffen, dass es nicht böse schmeckt.“

„Deshalb lasst uns essen.“, lächelte Dean und griff nach seinem Burger. Sam lächelte ihm zu und half Charlie mit seinem Burger, bevor er sich selbst nahm. Doch nach seinem ersten Bissen, löste sich der Junge wieder und krabbelte vom Bett.

„Cola!!“

Bevor Sam protestieren konnte war der Kleine schon weg. „Sollten wir ihm so viel Zucker geben?“

„Katie hat ihr Ok gegeben und uns sogar Kindercola da gelassen.“ Dean küsste ihn grinsend. „Hast du gut geschlafen?“

„Wie ein Stein.“ Lächelnd strich Sam seine Nase gegen Deans. „Und du? Wie bist du zurecht gekommen?“

„Es ist schwer.“, gab der Ältere zu und holte sich noch einen Kuss. „Mir fehlt so viel Kraft und mir tun die Arme vom Schieben schon weh, wenn ich erst aus der Tür bin. Aber ich muss üben!“

„Du bist unglaublich, Dean“ hauchte Sam da und küsste ihn zärtlich. „Andere wären nie so weit gekommen.“

„Das ist nur wegen dir möglich.“, säuselte Dean zurück.

„Schmeichler!“

„Ohne dich hätte ich schon längst aufgegeben.“, widersprach er ruhig.

„Wie gut dann, dass wir uns haben.“

„Trinken!“, rief da Charlie dazwischen, der ihnen ihre Cola brachte.

„Hey! Danke!“ Lachend wurde der Kleine wieder aufs Bett gehoben.

„Und wie schmeckt es dir??“, fragte Charlie ganz aufgeregt, als Sam in seinen Burger biss.

„Fantastisch!“ lobte Sam ihn bereitwillig. „Vor allem der Ketchup.“

„Und der Speck?“

„Super lecker!“

Charlie wollte gerade eine Salve weiterer Fragen auf Sam abfeuern, als Katie ihren Kopf ins Zimmer steckte. „Du sollst essen, Schatz und nicht reden!“

„Mama! Ich hab Burger gemacht!“

„Das hast du toll gemacht!“ Die junge Frau trat gänzlich ins Zimmer. „Schmeckt es denn?“

„Probier selbst“ bot Sam an, der sah, dass sie ein gutes Essen mal wieder nötig hatte.

„Danke, ich hab vorhin gegessen.“, lehnte sie lächelnd ab und setzte sich an die Bettkante. „Aber lasst euch nicht stören!“

„Dann leg dich doch etwas in mein Bett…Dad ist nicht mehr da.“

„Mama braucht nicht viel Schlaf!“, stellte Charlie fest und nickte entschlossen. „Sie passt immer auf mich auf!“

„Ja?“ Besorgt tauschten die Brüder einen Blick. „Na, jetzt passen wir ja auf dich auf, dann kann deine Mama auch etwas schlafen.“

„Schon gut Sam“ Katie grinste und sah trotzdem völlig fertig aus, als sie Charlie an sich zog. „So schlimm wie Charlie es sagt, ist es auch nicht!“

„Katie…geh schlafen!“

Sie verzog ihr Gesicht und ließ ihren Sohn nicht spüren, dass sich bei dem Gedanken an Schlaf, Angst in ihr ausbreitete. „Dann weck mich aber, wenn ihr fertig seid und wir spülen müssen.“

„Jetzt geh schon!“

Als Katie ging, aß Charlie seinen Burger zu Ende auf und sah ihr ruhig nach.

„Alles ok, Spatz?“ fragte ihn Sam deshalb.

Sofort begann Charlie zu strahlen und nickte. „Ich muss mich beeilen mit essen!“

„Warum das?“

„Mama passt doch jetzt Nachts immer auf mich auf. Also kann sie jetzt nicht schlafen, wenn ich nicht bei ihr bin.“, erklärte der Junge stolz.

„Wir können nach dem Essen ja mal nachsehen, ob sie schläft, ok?“

„Ich soll Mama allein schlafen lassen?“

„Fürs Erste, ja.“

Etwas traurig senkte der Junge den Kopf. „Aber wenn sie nicht schlafen kann, geh ich zu ihr!“

„Aber klar doch.“

„Gut!“, war Charlie jetzt zufrieden und gähnte vor seinem letzten Bissen in den Burger.

Lächelnd sorgte Sam dafür, dass Charlie wieder gemütlich auf seinem Schoß saß, bevor er sich absichtlich mehr mit Dean beschäftigte, damit der Kleine einschlafen konnte, was er auch ziemlich schnell tat. Sam beobachtete das friedliche Kindergesicht eine Weile, bevor er das Wort an Dean richtete: „Was meinst du, wie viel hat er mitbekommen?“

„Ich glaube nicht, dass er irgendwas mitbekommen hat. Katie hat es gut als lustiges Spiel verkauft.“

„Ein Spiel, das sie nicht gut verkraftet.“

Dean schüttelte den Kopf und griff nach Sams Hand. „Es ist alles viel zu neu für sie und wirklich richtig aufgeklärt haben wir sie auch nicht. Ich kann verstehen, dass sie Angst hat und weil sie Charlie hat, macht es das nicht leichter. Er ist ihr größter Schatz.“

„Kann man ihr nicht verdenken“ murmelte Sam und sah auf das schlafende Kind. „Am liebsten würde ich ihn behalten.“

„Er ist ein toller Junge und wir werden ihr helfen ihn zu schützen!“

„Ja, damit er nicht so aufwachsen muss, wie wir.“

Sam wurde sanft geküsst. „Charlie wird ein gutes Leben haben!“

„Das wird er“ stimmte der Jüngere zu und lehnte sich an ihn.

„Willst du auch noch ein bisschen schlafen?“

„Nein. Ich bin grade völlig zufrieden.“

„Ich finde es auch toll.“, erklärte der ehemalige Jäger grinsend und strich Charlie über den Kopf.

„Ich verstehe jetzt eine ganze Menge mehr, weißt du“ warf da auf einmal Sam ein. Das wiederum verstand sein Bruder nicht und er sah ihn fragend an. „Meine ersten Kindheitserinnerungen“ erklärte Sam da grinsend. „Ich saß eigentlich immer bei irgendwem auf dem Schoß. Bei dir, Dad, Pastor Jim, dir, Bobby und dir! Ich versteh jetzt was so toll daran ist so einen Knirps zu halten.“ Kichernd stupste Dean ihm in die Seite.

„Ich würde dich ja wieder auf den Schoß nehmen, aber du bist gerade besetzt!“

„Auf deinem Schoß wäre es sicher nicht so unschuldig wie früher.“

„Bestimmt nicht.“, stimmte Dean zu und grinste.

„Ich setzte mich trotzdem gerne nachher aus deinen Schoß.“

Schnurrend wurde Sam geküsst. „Dann freue ich mich auf nachher.“

„Das kannst du auch“ hauchte Sam zurück. Er hatte gerade zu Ende gesprochen, als sie Geräusche in der Küche hörten, die davon zeugten, dass jemand aufräumte. Sam seufzte und reichte Charlie an seinen Bruder. „Ich steck sie ins Bett.“

„Sag ihr, dass ich es gern hätte, wenn sie und Charlie ein paar Tage hier bleiben.“, lächelte der Ältere verständnisvoll zurück und wollte ihrer Freundin auch die Möglichkeit geben, sich wieder wirklich sicher zu fühlen.

„Mach ich“ Versprach der Jüngere und ging aus dem Zimmer, direkt zu Katie. Diese legte gerade eine Pfanne in das Spülwasser, als sie ihn hörte und sich lächelnd umdrehte.

„Seid ihr schon satt? Was ist mit Charlie? Er ist so still.“

„Er schläft wie ein Baby…was du auch tun solltest.“

Katie verzog ihr Gesicht und wurde so ernst wie selten. „Ich bin ein großes Mädchen, Sam und habe besseres zu tun, als nach dem Essen zu schlafen!“

Seine Miene verfinsterte sich und er verschränkte die Arme vor der Brust. „Was zum Beispiel? So weiter machen, bis du vor Erschöpfung umfällst?“

Verwirrt runzelte sie die Stirn und sah ihn fragend an, als sie die Pfanne spülte. „Wie kommst du denn auf den Unsinn?“

„Vielleicht, weil du aussiehst, wie der Tod auf Latschen?“

Katie verzog ihr Gesicht und drehte sich wieder weg um weiter zu machen. „Ich hatte die letzten Tage viel zu tun. Du weißt das doch, da ihr so lieb ward und Charlie zu euch genommen habt.“

Sam nickte, auch wenn sie das nicht sah. „Ja und du hältst dich besser, als Dad.“

„Was meinst du?“, fragte sie ihn nun und hielt in ihren Bewegungen inne.

„Als er raus fand, dass Mum von einem Was und nicht einem Wer getötet wurde hat er mehrere Monate durchgesoffen. Dagegen hältst du dich gut.“

Ihm ihre Schwäche eingestehend, nickte Katie und legte die Arme um sich selbst. „Ich hab Angst!“, flüsterte sie. „Und ich komme mir kindisch und dumm vor. Erst Recht, wenn mir einfache Sachen wie das Monster im Schrank in den Sinn kommen. Was ist echt? Was nicht? Aber vor allem, was kann ich tun, damit Charlie nichts passiert? Ich bin jede Nacht bei ihm, damit er morgens nicht weg ist und ich kann selbst auch nicht schlafen.“

„Weißt du, wo dir nichts passieren kann?“

„Wo?“, fragte Katie sofort und ihre Stimme flehte regelrecht nach einer Lösung.

„Hier“ erklärte Sam es ihr sanft. „Das Haus ist jetzt noch besser gesichert, als je zuvor. Pentagramm im Boden, Mojo-Beutel überall und mehrere Schutzzauber.“

„Was?“, fragte sie ihn weiter, da sie ja überhaupt keine Ahnung hatte, von der übernatürlichen Welt hatte.

„Das Haus ist sicher!“

„Und das wäre wirklich in Ordnung?“, erklang es leise und sie kam Sam entgegen.

„Nicht nur in Ordnung. Dean und ich wollen es sogar.“

Mehr als erleichtert umarmte Katie ihn jetzt mit zufallenden Augen. „Danke!“

„Na komm.“ Sanft legte Sam einen Arm um sie und führte sie zum Schlafzimmer.

„Ich hab euch lieb.“, stellte sie auf dem Weg fest und ließ sich dann ins Bett legen. Dort schlief sie sofort ein wie sie war. Sam beobachtete sie grinsend, bevor er sie zumindest von Schuhen und Hose befreite.



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