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Longing

[Hellkaiser Ryo x Fubuki]
von

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Temptation

Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, auch wenn Fubuki durchaus bemüht war, ein Gespräch zu beginnen, kamen sie an der Zimmertür des Studenten an. Mit klammen Fingern schloss der Braunhaarige diese auf und ließ zuerst seinen Freund eintreten. Danach betrat er selbst den Raum und schloss leise die Tür hinter sich.

Als er zu Ryo sah, musste er schmunzeln.

Der Ältere stand unschlüssig in der Mitte des Zimmers, während er beinahe scheu das Mobiliar musterte. Mochte seine Haltung noch so selbstsicher sein, seine Augen konnten ihn immer noch verraten. Seine kalte Maske saß wohl noch nicht so perfekt, wie er es gerne hätte. Noch eine Lücke durch die man in sein Gewissen eindringen konnte.
 

» Wenn du duschen willst, du weißt ja wo das Bad ist. Ich mach’ Kaffee. « Fubuki lächelte freundlich und zog währenddessen seinen triefenden Mantel aus. » Mann, was für ein Sauwetter! « Er versuchte merklich die Stimmung aufzuheitern, was ich aber nur spärlich gelang.

» Ich glaube, wir waren die Einzigen beiden, die bei diesem Wetter draußen waren...kein Wunder. « Er stellt seine Schuhe neben die Tür und streckte einmal seine eingefrorenen Glieder. Ryo dagegen hatte sich die ganze Zeit über kein Stückchen bewegt. Nur sein Gesicht hatte wieder den gewohnten gleichgültigen Ausdruck angenommen.
 

» Ins Bad mit dir! Na los, du holst dir wirklich noch etwas weg! « Fubuki ging zu seinem Schrank und holte sogleich eine Trainingshose und ein simples schwarzes T-Shirt hervor.

» Hier, für dich. Ich dreh noch etwas die Heizung auf. «

Diese Herzlichkeit, die ihm der Jüngere entgegenbrachte, war kaum auszuhalten. Es tat schon im Herzen weh, dem nichts erwidern zu können...oder zu dürfen.
 

Mit gemischten Gefühlen ließ sich Ryo dir trockenen Sachen in den Arm drücken und verschwand gleich darauf im Bad. Langsam schloss er die Tür und sah sich um.

Warum hatte er sich darauf eingelassen? Er hätte doch einfach „nein“ sagen können.

Aber er musste sich ja beschwatzen lassen und stand nun im Badezimmer eines Mannes, den er eigentlich vergessen wollte. Das hatte ja wunderbar funktioniert...
 

Der Duellant legte die trockenen Klamotten auf die Theke neben dem Waschbecken, ehe er sich den Mantel von den Schultern streifte. Gedankenverloren hing er diesen an einen Haken an der Tür. Darauf folgten seine Stiefel, die er achtlos auf den Boden liegen ließ, ebenso wie sein schwarzes Shirt.

Nachdem er sich vollständig von seiner Kleidung befreit hatte, stieg er unter die Dusche und drehte das Wasser auf. Warme Tropfen schossen auf ihn nieder und ließen ihn wohlig aufseufzen. Entspannt lehnte er die Stirn gegen die weißen Fliesen, während das Wasser seinen Körper hinabrann. Genießend schloss er die Augen und hob dann das Gesicht dem sanften Strahl entgegen. Seine versteiften Gelenke lockerten sich, und eine angenehme Wärme breitete sich in ihm aus. Es hatte doch sein Gutes mitgekommen zu sein...
 

Derweil stellte Fubuki zwei Tassen auf den Couchtisch und wartete nun darauf, dass der Ältere wieder zu ihm kam. Abwesend rührte er sich etwas Zucker in den Kaffee und begann dann leicht nervös in der Flüssigkeit herumzustochern.

Krampfhaft überlegte er, wie er weitermachen sollte. Er befürchtete schon fast, all sein Pulver bereits am Kai verschossen zu haben, da wurden seine Gedanken durch ein leises Klicken zerrissen.

Wie auf ein Zeichen stand der Obelisk sofort auf und besah den Größeren einmal von oben bis unten.

» Glück gehabt, ich dachte schon, die Hose sei dir zu kurz... Du...bist jetzt größer als ich, hm? « Der Braunhaarige versuchte zu lächeln, doch dieses Mal gelang es ihm nicht. Ganz im Gegenteil war ihm nun nach Weinen zu Mute.

Natürlich hätte er nichts dagegen tun können, dass Ryo ein ordentliches Stück gewachsen war, doch warum hatte er nicht gesehen was in seinem Inneren heranwuchs?

Ohne eine Antwort abzuwarten, die er vermutlich eh wieder nicht bekommen hätte, rauschte er an seinem Freund vorbei in Bad. Geräuschvoll fiel die Tür ins Schloss.

Leicht verunsichert wandte Ryo den Kopf und sah unschlüssig auf das braune Holz.

Dann bewegte er sich langsam Richtung Couch, um sich auf dieser niederzulassen.

Schweigend starrte er auf die rote Kaffeetasse mit dem gelben Smiley vor ihm, die aufmunternd zurücksah.

Er hatte sich den Kopf zerbrochen, um zu einem Ergebnis zu kommen, doch es war missglückt. Daher versuchte er es nun mit konsequentem Nichtsdenken, was auf eine gewisse Weise schon paradox war.
 

Wie eben noch auf Ryo, prasselte nun das warme Wasser auf Fubuki herab. Die wohltuende Wärme mobilisierte seine Kräfte und auch seine Gedanken liefen flüssiger als zuvor.

Er würde seinen Freund schon zur Vernunft bringen. Sie kannten sich, seit sie Kleinkinder waren und Fubuki wusste, wo die empfindlichen Stellen des anderen lagen, auch wenn diese ihren Schwerpunkt wohl etwas geändert hatten. Wenn alles nur an seinem gekränkten Stolz lag und an der Erfahrung, dass Respekt zu nichts führte, würde er eben sein Ego wieder aufbauen und ihm zeigen, warum alle seinen alten Stil so geschätzt hatten. Nebenbei musste er dann noch sein Herz flicken...

Abgesehen von den Duellen musste noch etwas anderes passiert sein und genau das hatte tiefe Wunden in ihm hinterlassen, sich nahezu in sein Hirn gefressen.
 

Fubuki drehte das Wasser ab und schob den Duschvorhang zur Seite. Er angelte sich eines der Handtücher, womit er sogleich seinen Körper abtrocknete. Sein Blick wanderte dabei wieder zu Ryos hingeworfenen Sachen und er zog eine Schnute. Die hätte er wirklich ordentlich hinlegen können...

Der Obelisk rubbelte sich die Haare notdürftig trocken und zog seine Shorts wieder über.

Seufzend bückte er sich, um die Sachen seines Freundes einzusammeln und sie auf die Theke zu legen, da hielt er kurz inne.

Sanft strich er über den Stoff von Ryos Shirt und vergrub dann die Nase darin. Tief sog der Braunhaarige den angenehmen Duft ein, was ihm eine leichte Gänsehaut bescherte.

Wenigstens riecht er noch wie früher... -- Er lächelte traurig und gab sich einen Ruck, um die Sachen endlich wegzulegen. Als er aus dem Bad trat, nahm er noch Ryos Stiefel mit und stellte sie neben die Tür. Freund hin oder her, seine Ordnung wollte er behalten.

Langsam und noch einmal alles überdenkend, ging der Student zu seinem Bett, welches er gleich nach seiner Schlafhose absuchte. Diese gefunden, zog er sie über und tapste wie die Maus zum Löwen zurück zu Ryo. Dieser nippte gerade an seinem Kaffee und schien sich äußerlich etwas entspannt zu haben. Er war der ganzen Sache wohl doch nicht so abgeneigt, wie Fubuki befürchtet hatte. Mit neuem Mut setzte er sich zu dem Älteren und nahm selbst einen Schluck aus seiner Tasse.

Nach einigen Minuten des Schweigens, fasste sich Fubuki ein Herz und versuchte es erneut:

» Also noch mal Ryo... warum bist du so geworden? Was ist dir widerfahren? Vielleicht... vielleicht hilft es dir ja darüber zu reden. Du musst nicht immer alles in dich hineinfressen. Das tut auf Dauer nicht gut. « Der Blick des Studenten wurde sanfter und er lächelte wieder.

Ryo drehte die Tasse unschlüssig in den Händen, als er zum Reden ansetzte. Es konnte nicht schaden, wenn er seine Geschichte kannte, seine Einstellung würde er trotzdem nicht mehr ändern.

» Nachdem ich selbst... die bedeutungslosesten Duelle verloren hatte, hat mir mein Manager gekündigt...« Der junge Mann spuckte diese Worte regelrecht aus. » Auf der Straße dann...traf ich einen Mann, der mir anbot, es mit Undergroundduellen zu versuchen. Duelle auf Sieg oder Niederlage als Unterhaltung für irgendwelche Leute, die eine etwas andere Art des Duellierens schätzen. « Langsam schlich sich ein verschlagener Ausdruck auf Ryos Gesicht , der dem Braunhaarigen nicht recht gefallen wollte.

» Zu diesen Duellen gibt es noch einen kleinen Zusatz... «, fuhr der Ältere fort, » Um den Hals und um die Oberarme bekommt man nette kleine Ringe, die einen mit Stromstößen versehen, wenn man Schaden nimmt. Das macht die ganze Angelegenheit noch etwas interessanter. «

Während Ryos Erzählung war Fubukis Gesichtsausdruck immer entsetzter geworden. Fassungslos sah er in die, ihn überlegen anfunkelnden blaugrauen Augen des anderen.

Diese Information musste er erst mal verdauen.

Fubuki hatte nicht vorgehabt, den anderen zu kritisieren, doch das hier war schlichtweg krank! Wer tat sich so etwas freiwillig an? Und wer um alles in der Welt sah bei so etwas gerne zu? Kein Wunder, dass Ryo nicht mehr ganz klar im Kopf war!
 

» Bei meinem ersten Duell dort unten «, erzählte Ryo weiter, » habe ich es auf meine übliche Weise versucht. Das funktionierte jedoch nicht. Ich begriff, dass man seinen Gegner in den Dreck ziehen muss, ihn demütigen muss... man muss ihn die eigene Kraft spüren lassen. Verlierer haben Respekt, aber ich...ich will gewinnen. «

Hellkaiser schien sich wieder in seinem Element eingefunden zu haben. Seine Zweifel hatte er durch die Rede geschickt verdrängt und dieses unheimliche Funkeln war in seine Augen zurückgekehrt.

Fubuki sah ihn nur mitleidig an. Er verstand nicht, wie aus diesem freundlichen und gewissenhaften Jungen so ein rücksichtsloser Mann werden konnte. Jedoch konnte der Student nicht leugnen, dass seine neue Ausstrahlung etwas anziehendes hatte. Er konnte es sich nicht recht erklären, aber dieser kühle Blick und dieses schelmische Lächeln hin und wieder, wirkten äußert attraktiv auf ihn. Dazu kam noch sein neuer Kleidungsstil. Schwarz hatte ihm schon immer gut gestanden, aber dieses Shirt, das dazu noch jeden Muskel perfekt nachzeichnete, sah schon unverschämt gut an ihm aus.
 

Fubuki hatte schon vor einiger Zeit bemerkt, dass für ihn mehr im Spiel war als normale Freundschaft. Das hießt, wie definierte man bitte „normal“? Sie kannten sich von klein auf, gingen zusammen in die Grundschule, kamen gemeinsam an diese Akademie. War es da nicht ganz selbstverständlich, dass man da noch etwas mehr fühlte, als bei bekannten, die man eventuell seit zwei Jahren kannte? Der Obelisk konnte es selbst nicht mehr einschätzen. Es gab so viele Dinge, die ihm wehgetan hatten, doch nichts schmerzte nun mehr, als in diese Augen zu sehen. Es fühlte sich jedes Mal so an, als ob sich ihm eine Ranke ums Herz legen würde und ihre spitzen Dornen in es hineingrub, immer fester zudrückend.
 

» Ryo... «, begann Fubuki nach einiger Zeit, während Angesprochener in Ruhe seinen Kaffee trank. » Man hat dir wehgetan, dich... erniedrigt, aber ist das ein Grund, es diesen Menschen gleichzutun? « Seine Stimme war sanft und strich wohltuend über Ryos Seele. Sie wirkten beinahe wie Balsam, auch wenn der Inhalt ihm nicht ganz gefallen wollte.

» Was du da unten erlebt hast, mag sich in dein Bewusstsein eingebrannt haben, aber alles was dich jetzt gewinnen lässt, ist dein neues Selbstbewusstsein. Das, welches du verloren hast. Behalte dieses Selbstbewusstsein und... finde auf deinen alten Weg zurück. Bitte... i-ich vermisse dich... « Letzteres flüsterte der Obelisk fast flehend und seine Augen schimmerten verdächtig.

Ryo schnaubte nur ungehalten. Er konnte ihn also doch nicht so akzeptieren, wie er war! Warum hatte er sich deswegen eigentlich Hoffnungen gemacht?

» Ich bin immer noch ich, nur besser. Aber das verstehst du ja nicht... ihr alle nicht. «

»Du irrst dich. « Der Jüngere senkte den Kopf, um eine kleine Träne zu verbergen, die seine Wange hinablief. » Du machst dich kaputt Ryo, merkst du das denn nicht? «
 

» Es ist nichts. « Erwiderte Hellkaiser nur bemüht überzeugt, auch wenn sein Körper eine andere Sprache sprach. » Es ist alles okay. «
 

» Lügner! « Entfuhr es dem Studenten plötzlich laut und er packte seinen Freund unsanft am Kinn. Grob drehte er sein Gesicht dem eigenen zu und sah ihn aus tränenschweren Augen an. » Hörst du dich eigentlich reden? Schau mir in die Augen und sag mir das alles okay ist! Schau in den Spiegel Ryo!...wem willst du etwas vormachen... dir? Mir? Der Welt? « Fubukis Griff wurde lockerer und langsam senkte er die Hand. Heiße Tränen liefen ihm über die Wangen, während er den Mann neben sich weiterhin verzweifelt ansah.

Betroffen sahen zwei graublaue Augen zurück, musterten beinahe entsetzt das nasse Gesicht des Braunhaarigen. Er wollte ihn überzeugen, ihm seine neue Welt verstehen lassen, vielleicht auch etwas einschüchtern, aber ihn weinen zu sehen, erschrak ihn nun mehr, als er gedacht hätte.

Sein Gesicht war ihm so nahe, dass er den hastigen, warmen Atem Fubukis auf den Wangen spüren konnte. Der Körper des Jüngeren zitterte bei jedem Luftzug und er schloss schließlich die Augen um diesen „Fremden“ vor sich nicht mehr sehen zu müssen.
 

Ryo kam ein verrückter Gedanke, als er den kleinen Tropfen zusah, wie sie sich ihren Weg über die erhitzen Wangen suchten.

Zögerlich, wie von einer fremden Macht geführt, beugte er sich auf einmal vor und fing dann sanft mit den Lippen die erste Träne ein. Sein Verstand war wie abgestellt, er schmeckte nur die salzige Flüssigkeit und fühlte die warme weich Haut.

Fubuki zuckte leicht zusammen, als er die Lippen des anderen spürte. Ohne die Augen jedoch zu öffnen, ließ er sich auf diese Zärtlichkeit ein und hob sogar die Hand, um Ryo leicht im Nacken zu kraulen. Dieser genoss die Liebkosung in vollen Zügen und schloss ebenfalls die Augen. Er küsste sich weiter die erhitze Wange hinab, bis er an den Lippen des kleineren innehielt. Wie ein Lufthauch streifte er die empfindsame Haut und zupfte einmal scheu an seiner Oberlippe.

Wärme und ein Gefühl der Geborgenheit breiteten sich in Fubukis Körper aus und ihm wurde flau im Magen. Schüchtern erwiderte er die leichte Berührung indem er seine Lippen sanft gegen die seines Freundes bewegte. Dessen recht Hand strich ihm derweil über die nackte Brust, dabei jeden seiner Muskeln nachfahrend.

Schließlich löste Ryo ihre Lippen von einander und sah ihm zu seiner Überraschung sanft in die Augen.
 

» Geht’s wieder? «

Der Braunhaarige senkte den Blick und nickte kurz. Sein Gehirn begann wieder zu arbeiten und realisierte Stück für Stück was geschehen war.

Ryo hatte ihn geküsst! Nur ganz leicht, aber es war eindeutig ein Kuss gewesen.

Fubuki hatte viel über Liebe gelesen, gepredigt und hielt sie hoch, als das wertvollste Gut auf Gottes Erde. Alle sollte von ihr profitieren, jeder dieses Gefühl genießen dürfen, denn jeder hatte es verdient zu lieben und geliebt zu werden.

Doch was war das, was sich gerade zwischen ihnen abspielte?
 

Der Student hob den Kopf wieder und sah den Älteren aus geröteten Augen an. Dieser sah nur nachdenklich zurück. Seine Hand strich ihm dabei weiterhin über die Brust, ganz vorsichtig, als wäre er aus Glas.

Nein, das alles hier hatte nicht im Geringsten etwas mit Liebe zu tun. Es tat viel zu sehr weh oder beschrieb man so das schönste Gefühl der Welt?
 

Fubuki lächelt schmerzlich und hielt die Hand seines Freundes fest, um sie mit sanfter Gewalt von sich zu schieben. Er konnte das nicht machen, nicht so.

» Bravo Ryo... Immer wenn ich glaube, du kannst mir nicht noch mehr wehtun, beweist du mir das Gegenteil...«
 

Der Ältere sah unschlüssig zur Seite und räusperte sich leise, als auch ihm bewusst wurde, was er da gerade getan hatte..... Aber es hatte sich so unglaublich gut angefühlt. Sein Magen war wie aufgewühlt, hunderte kleine Schmetterlinge schienen darin Fangen zu spielen und Wärme in seinem Körper zu verteilen.

Dieses Hochgefühl starb jedoch schnell, als er in die verletzten Augen des anderen blickte.

Wenn es ihm so zu widerstreben schien, warum hatte Fubuki seinen Kuss dann erst erwidert?

Und das sollten die Leute noch mal sagen, er wäre seltsam.
 

Der Student strich sich nervös eine Strähne hinters Ohr, ehe er aufstand um unnötiger Weise neues Wasser aufzukochen. Ryo ließ seinen Blick derweil rastlos über den Tisch wandern. Schließlich hob er diesen und betrachtete die makellose Rückansicht des Jüngeren. Es war wirklich ein lohnender Anblick. Ein Körper wie ein junger Gott, das Gesicht eines Engels und Augen, die Sterne gefangen hielten. Kein Wunder also, dass ihm sämtliche Mädchen der Akademie ständig auf den Fersen waren.
 

In diesen Gedanken versunken, stand der Ältere plötzlich auf und trat von hinten an seinen ehemaligen Mitschüler heran. Sanft schlang er seine Arme um die schlanke Taille und schmiegte sich an seinen Rücken.

Ob es ihn störte, dass Fubuki ein Mann war? Nein, es war ihm gleichgültig. Er war es nun mal, der ihm dieses unglaubliche Gefühl bescherte, Mann hin oder her. Sein neuer Lebensweg verbot es ihm zwar, solche Emotionen zu hegen, aber wer sagte denn, das es ihm darum ging. Er wusste nur eines. Sein nächster Sieg stand kurz bevor und er würde über dieses wundervolle Wesen vor ihm sein.
 

» Ryo, lass los! « fauchte Fubuki bestimmt und schob dessen Hände von seinem Bauch. Was sollte dieses Gehabe auf einmal? Er hatte schon genug mit dem Gedanken zu kämpfen, sich langsam aber sich in seinen besten Freund verguckt zu haben.

Hellkaiser dachte nicht im Geringsten daran, sich von seinem Objekt der Begierde zu trennen. Sanft strich er ihm den Rücken hinauf, dann um die starken Schultern. Schließlich strich er ihm die Haare über die Schulter und hauchte ihm einen Kuss in den Nacken.
 

» Ryo! « Fubuki drehte sich um und drückte den Älteren aufgebracht von sich weg. Ernst sah er ihm in die Augen, in denen nun eine Spur Verwunderung lag.

» Willst du mich verarschen? Erst bin ich dir einen Dreck wert und jetzt glaubst du, du- « Wieder sammelten sich Tränen in den braunen Augen. » Ich verstehe dich einfach nicht mehr! Du-du machst mich wahnsinnig Ryo! «
 

Der Profiduellant sah kurz zur Seite und kaute nachdenklich auf der Unterlippe. War dieses Gefühl es wert, Fubukis herz ganz kaputt zu machen? Für ihn selbst würde es eine einmalige Sache sein, der Kleinere würde ihm das jedoch niemals verzeihen. Moment, seit wann nahm er denn wieder Rücksicht auf so etwas? Sollte er sich morgen ruhig die Augen ausheulen, wenn er wollte. Möglicherweise verstand er dann auch , dass er nicht mehr der Verlierer von damals war. Er würde es einsehen müssen und ihn auch endgültig in Ruhe lassen, wie die anderen auch.
 

» Scht.... beruhig dich endlich mal... « Ryo strich dem Studenten eine seiner braunen Strähnen aus dem Gesicht und die Spur eines Lächelns schlich sich auf seine Züge.

» Wie soll ich mich beruhigen? Du stehst doch völlig neben dir... « Der Braunhaarige atmete tief durch und versuchte die Finger zu ignorieren, die ihm nun sacht über die Wange glitten. Mit jeder weiteren Berührung wurde er süchtiger nach diesen bittersüßen Zugeständnissen, er konnte deutlich spüren, wie die Kontrolle über seinen Körper schwand.

Fubuki lehnte sein Gesicht in die hand seines Freundes und seufzte leise. Er wollte nicht riskieren sein herz ganz an den anderen zu verlieren, doch vielleicht half es ihm, sich wiederzufinden. Etwas Nähe und Zuneigung konnten Wunder wirken und hoffentlich auch seine gefrorene Seele auftauen.

Während er darüber nachdachte strich Ryo ihm um die Seiten hinab, bis sich seine Fingerspitzen unter den Hosenbund des Jüngeren schoben.
 

» Ryo... « Quengelte der Student mit leicht zitternder Stimme, lehnte sich dann aber trotzdem an den ehemaligen Spitzenschüler.

Er brauchte den anderen, das wusste er nur zu gut. Diese Gefühl der Zuneigung hatte vor knapp einem Jahr begonnen in ihm zu keimen und hatte mit der Zeit immer tiefere Wurzeln geschlagen. Spätestens seit heute war aus dieser Knospe eine Rose geworden. Doch jede Rose hatte ihre Dornen und diese hier waren lang und spitz.
 

» Ryo? Was...ist das hier zwischen uns...? « Fubukis Stimme war nur ein trauriges Flüstern, auch wenn es nicht so klingen sollte. Er gab dem Älteren schon viel zu viel Angriffsfläche. Außerdem bekam er den Eindruck, das Ryo das Gleiche vorhatte wie er mit ihm. Er zielte auf seine empfindlichsten Stellen und er wusste wohl schon sehr genau, das Fubukis schwächster Punkt er selbst war.

Es war verrückt. Eigentlich hatte der Obelisk seinem Freund den Kopf waschen wollen, lief aber nun Gefahr, den Kopf von ihm verdreht zu bekommen.
 

» Zwischen uns? « Fragte Hellkaiser schon spöttisch nach, ehe er dem Kleineren einen Kuss auf die Ohrmuschel hauchte. » Lass mich einfach noch etwas bei dir sein... «

» Nein, nicht so! Ich bin nicht dein Spielzeug! « Fubuki krallte die Finger verzweifelt in den schwarzen Stoff von Ryos Shirt. » Nutzt du die Situation jetzt nur aus, um dich zu befrie-nah! « Erschrocken keucht er auf, als er plötzlich die feuchte Zunge des Älteren spürte, die seinen Hals fordernd zu massieren begann.
 

Hellkaiser wusste genau, was er wollte, nämlich diesen Körper besitzen. Zum Einen um sich selbst etwas zu beweisen und seinen Ego zufrieden zu stellen, zum Anderen wollte er dieses Hochgefühl noch einmal spüren. Letzteres tat er aber als kleine Nebensächlichkeit ab, da er sich einredete, dieses ja gar nicht nötig zu haben. Nur sein Unterbewusstsein wusste genau, dass es eben gerade diese Empfindungen waren, die er so vermisste. Es war seine unterdrückte Sehnsucht nach Geborgenheit, Verständnis und auch Freundschaft, die ihn hier trieb. All dem hatte er den Rücken gekehrt und nun wurden die Folgen sichtbar.
 

Ryo zog seine Finger unter dem Hosenbund hervor und strich mir ihnen den Rücken hinauf.

Sacht fuhr er die Wirbelsäule des Jüngeren nach, was diesem eine leichte Gänsehaut bescherte. Fubuki wollte die Berührungen so gerne weiterhin spüren, sein Verstand rüttelte ihn jedoch abermals wach.

Ryo meinte es nicht ernst, dass hatte er ihm deutlich gemacht. Wies er ihn jetzt aber ab, glaubte er nicht, dass er noch länger hier bleiben würde. Seine Chance hätte er somit vertan.

Verdammte Zwickmühle...

Na gut, er würde sich auf Ryos Spielchen einlassen, auf das Risiko hin, dass es sein Herz verschlang.
 

Hellkaiser hatte keine Ahnung von dem Kampf, der gerade im Kopf seines Opfers tobte. Er hatte sich mit seinen eigenen Zielen arrangiert, etwas anderes kümmerte ihn nicht.

Von seinem Hals abgelassen, legte er seine Lippen erneut auf die des Braunhaarigen und seine Hände an dessen Wangen. Kurz darauf stupste auch schon seine Zunge gegen den noch geschlossenen Mund, um Einlass flehend. Als Fubuki nach einigen Sekunden der stillen Aufforderung nachkam, schob sich sofort Ryos heiße Zunge in seine Mundhöhle. Der Student schloss die Augen, um sich ganz auf dieses fremde Gefühl einzulassen. Es fühlte sich unsagbar gut an, auch wenn ihn weiterhin seine Hintergedanken plagten.

Als der Ältere fordernder wurde, begann Fubuki leicht, sein Zungenspiel zu erwidern und dabei mit den Fingern die Brust des anderen zu erkunden. Ryo hatte derweil seine Hände von den erhitzen Wangen genommen und kraulte nun mit der einen zärtlich seine linke Schläfe.

Der Duellant merke gar nicht, dass er den jüngeren offenbar mit Samthandschuhen anfasste. Keine seiner Berührungen war grob oder unbedacht, was zur Folge hatte, dass sich Fubuki immer weiter auf ihn einließ.

Sie streichelten sich weiter, küssten sich immer inniger und fühlten den Körper des anderen.

Völlig im Rausch der Gefühle gefangen, schob der Braunhaarige das Shirt seines Freundes hoch und zog es ihm bald darauf über den Kopf aus. Geschmeidig glitten seine Finger über die nackte Haut, erkundeten jeden Zentimeter und blieben schließlich bei den Brustwarzen, um diese zu massieren.

Ryo keuchte leise auf, als der Jüngere die schon harten Erhebungen liebkoste und ihm so einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Langsam spürte er, wie sich auch in seiner unteren Region etwas regte. Die Hitze schoss in seine Lenden, ließ sie beinahe brennen, so heiß wurde ihm schlagartig. Auch Fubuki konnte seine Erregung nicht mehr verbergen. Wärme durchflutete in sanften Wogen seinen Körper und sammelte sich in seinem Unterleib.

Lust stieg in ihm auf und das verlangen, den ganzen Körper seines Freundes kennen zu lernen zu verwöhnen und zu spüren.

Es war noch etwas eigenartig einen anderen Mann auf diese Weise zu begehren. Fubuki war mit ganz anderen Vorstellungen aufgewachsen, die ihm diese Arte der Liebe untersagten. Warum sollte er auch etwas mit einem Mann anfangen wollen, es liefen ihm schließlich genug hübsche Mädchen hinterher.

Wenn er sich nun jedoch vorstellte, ein Mädchen in den Armen zu halten, dann fehlte ihm etwas. Diese Sicherheit und Geborgenheit, die ihm Ryo gerade schenkte, konnte ihm niemand anderes geben, ein Mädchen schon gar nicht. Außerdem war ihm keiner so vertraut wie Ryo, auch wenn er ihm so fremd vorkam.

Mit sanfter Gewalt lenkte dieser den Studenten zum Bett hinüber und schaffte es sogar noch, das Licht auf dem Weg auszuschalten. Fubuki war nun alles egal, er wollte nur noch bei ihm sein, mit all seinen Sinnen. Alles was danach kam oder kommen könnte, interessierte ihn nicht mehr. Viel zu aufgeregt war er wegen dem, was der Ältere mit ihm vorhatte. Diese Nacht würde unvergesslich werden. Er würde sich immer mit einem Lächeln an sie erinnern, auch wenn sie ihm letztendlich das Herz brach.
 


 

//Puh...langes Kapitel, ich glaub so lang, wird jetzt keines mehr.

Ich hoffe es hat jemandem gefallen, würde mich über Kommentare freuen~

LG

Ruby//



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-10-14T21:09:05+00:00 14.10.2011 23:09
wieder ein schönes Kappi!!
Toll geschrieben bis auf ein paar kleine fehler hin und wieder
die meiner Meinung nach aber nicht wirklich schlimm sind!
Man konnte zumindest lesen und verstehen was es bedeuten sollte.
Und ich denke nur das ist wichtig das man nicht ewig rätseln muss xD
Ich muss auch sagen ich hätte mit gerechnet das Ryo sehr schnell durch
Fubuki zur Besinnung kommt,was meiner Ansicht nach viel zu schnell
gegangen wäre!Aber Gott sei gnädig xD Es ist ja nicht so gekommen *__*
Aber wiederum tut mir Fubuki Leid das Ryo gerade nicht mehr als mit ihm spielt,
zumindest seiner jetzigen Meinung nach....
Ich bin jedenfalls gespannt was noch alles kommen wird ^^~

Mach weiter so!


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