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Füreinander bestimmt

Kannst du meine Mauer durchbrechen?
von

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Füreinander bestimmt

Epilog – Füreinander bestimmt
 

Regen. Leise konnte man viele Tropfen vom Himmel herabfallen sehen. Es regnete. Die Wolken waren sehr dunkel. Fast schwarz. Doch es gewitterte nicht. Es war still. Fast totenstill. Das Einzige Geräusch, was man wahrnehmen konnte, war das Plätschern der Tropfen auf dem Boden.

Dort sammelten sich auch schon viele Pfützen an. Große und Kleine.

Durch die großen und dicken dunklen Wolken konnte man auch kaum wahrnehmen, dass hinter diesen die Sonne schien. Denn eigentlich war es mitten am Tag. Es war genau 12:34 Uhr.

Doch die dicken dunklen Wolken ließen den Tag so erscheinen, als wenn es mitten in der Nacht wäre.

Dies würde auch die Stille erklären.

Doch es war nicht nur so Still, weil der Himmel die Welt verdunkelte. Nein. Die Stille erklärte sich durch den Ort.

An diesem Ort wurde nicht mehr gesprochen. Jeder, der hier anwesend war, konnte und wollte nicht mehr sprechen. Dies war ein Ort der Ruhe. Der Stille.

Ein Ort des ewigen Schlafes.

Der Friedhof.

In diesem Friedhof, in der kleinen Stadt Yuhama, konnte man weit und breit niemanden ausfindig machen. Niemanden, außer eine Einzige Person.

Eine junge Frau kniete vor einem Grab. Sie trug über ihre warme dicke Kleidung einen roten Regenmantel. Die Kapuze war weit ins Gesicht gezogen. Diese sollte sie vor dem kalten nassen Regen schützen, der unaufhörlich über sie niederprasselte.

Der Himmel weinte.

Doch er weinte nicht mehr mit ihr, denn dies tat die junge Frau nicht.

Nein. Sie brauchte nicht mehr weinen.

Stattdessen hatte sie ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

Ihr Blick blieb standhaft auf dem Grabstein vor ihr haften. Diesen betrachtete sie schon eine ganze Weile.

Nicht, weil sie nicht fassen konnte, dass die Person vor ihr von ihr gegangen war. Nein. Sie konnte sich in diesem Moment einfach nicht losreißen.

Doch sie musste es.

Jemand, der noch in dieser Welt verweilte, wartete auf sie.

Und nur zu ungern würde sie diese Person warten lassen.

So schaute sie noch einmal auf einen frischen Strauß Blumen, der vor ihr lag. Diesen hatte sie heute noch gekauft und mitgebracht.

Es war ein Strauß weißer Chrysanthemen.

Chrysanthemen waren die Blumen der Unsterblichkeit.

Die Person vor ihr, derjenige, der in diesem Grab lag, war für sie unsterblich. Sie würde ihn nie vergessen. Niemals.

Die Person würde auf ewig in ihrem Herzen weiterleben. Würde nie diesen so wichtigen Platz verlieren. Das könnte sie sich nie verzeihen.

Und weiß war die Farbe des Abschiedes.

Abschied war so ein dehnbarer Begriff, wie sie fand.

Sie verabschiedete sich nicht für immer. Nein. Denn die Person vor ihr war ja immer bei ihr.

Sie verabschiedete ihn von dieser Welt. Lange Zeit konnte sie das nicht. Wollte das nicht. Sehr lange akzeptierte sie nicht, dass man ihr diese für sie wichtige Person nahm. Wer konnte das auch schon so einfach?

Doch nun war sie bereit dafür.

Ihr Herz akzeptierte es. Jetzt war es nur noch an der Zeit es ihm persönlich mitzuteilen.

Noch einmal mit ihm zu sprechen, bevor sie einen neuen Lebensabschnitt begann.
 

„…in ein paar Stunden geht es los. Irgendwie bin ich etwas aufgeregt…Ach Quark. Das ist bestimmt nur die Vorfreude.“, lächelte sie in den Regen hinein.

„Aber trotzdem muss ich so langsam los…Auch wenn ich dir noch stundenlang etwas erzählen könnte…Das Flugzeug wird wohl nicht auf mich warten.“

So stand sie langsam auf und schaute noch einmal auf das schön dekorierte Grab vor ihr.

„Wir sehen uns, wenn ich nach der Weltmeisterschaft zurück bin.“, lächelte sie noch einmal, bevor sie sich langsam umdrehte.

Doch weit kam sie nicht. Eine Person, die sie zuvor nicht bemerkt hatte, ließ sie innehalten.

Ihr Herzschlag verdoppelte sich fast.

Sie konnte kaum glauben, wer da vor ihr stand.

Und doch war es kein Traum. Dies konnte einfach kein Traum sein.

Dennoch traute sie sich nicht näher an die Person heranzutreten. Ihre Beine blieben wie gelähmt still stehen, während sie denjenigen, der vor ihr stand, weiter betrachtete.

Die Person vor ihr trug eine blaue Jeans und einen schwarzen Regenmantel, der seinen halben Kopf verdeckte und doch konnte Yuko klar und deutlich das für sie nur allzu bekannte Gesicht erkennen.

Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Dennoch lag in seinem Ausdruck auch mehr. Angst. Unsicherheit.

„Yuko…schön dich zu sehen.“, kam es nur leise von ihm.

Die Angesprochene derweil wusste gar nicht, was sie sagen sollte. Lange hatte sie diesen Moment herbeigesehnt und doch machte sich auch in ihr die Unsicherheit breit. Was sollte sie sagen? Was sollte sie tun? War er ihr immer noch böse? Aber immerhin war er hier, das war doch ein gutes Zeichen, oder?

Oder war es nur ein Zufall, dass sie sich gerade jetzt hier trafen?

„Thorsten hat mir gesagt, dass du hier bist, deswegen bin ich… naja ich wollte…“, er konnte ihr kaum in die Augen sehen. So richtig wusste er auch nicht, was er ihr sagen sollte. Was auch? Immerhin hatte er wirklich alles falsch gemacht, was man hätte falsch machen können. Er hätte sie fast um ihre Liebe gebracht. Um ihr Glück gebracht.

Er hatte sie belogen und hintergangen und nun hatte er endlich den Mut aufgebracht zu ihr zu gehen. Lange hatte er sich überlegt, was er ihr nun sagen könnte und wollte, doch jetzt war alles vergessen.

Sich vorher alles im Detail zu überlegen brachte wohl nicht viel.

Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wurde er von einer lieblichen Stimme unterbrochen.

„Riku…i-ich…ich…“

Riku befürchtete schon das Schlimmste. Immerhin könnte sie ihn genauso gut wegschicken. Einfach nicht mit ihm reden wollen. Ihn nicht sehen wollen. Doch was er hörte, hatte er nicht wirklich erwartet.

„…ich bin so froh, dass du hier bist.“

Erstaunt schaute er ihr wieder in die Augen. Diese waren leicht wässrig, aber strahlten vor Freude. Auch ihre Lippen bildeten ein Lächeln.

Sie war ihm also nicht böse?

„Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dich endlich wieder zu sehen. Ich…“

„Yuko…“, unterbrach er sie.

Fragend schaute sie ihn an.

„Wieso?“, klang es verzweifelter, als es eigentlich klingen sollte. „Wieso bist du froh? Wieso freut es dich mich wieder zu sehen? Warum bist du nicht sauer oder wütend auf mich? Ich habe dich so lange belogen und hintergangen und du bist froh?! Warum? Wieso Yuko?!“

Die letzten Worte schrie er fast heraus. Er war einfach zu sehr verzweifelt, als das er hätte anders reagieren können.

Yuko derweil ging zwei Schritte auf ihn zu. Noch immer trug sie ihr Lächeln im Gesicht.

„Ganz einfach.“, hörte er ihre sanfte Stimme, „Weil das jetzt keine Rolle mehr spielt. Du warst und bist mein bester Freund…und jeder macht mal einen Fehler.“

Riku verstand die Welt nicht mehr. Weil das jetzt alles keine Rolle mehr spielte?

Klar war er glücklich diese Worte zu hören, doch hatte er eher mit anderen gerechnet. Jeder hätte ihn wohl jetzt zurückgestoßen. Jeder hätte jetzt nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Jeder wäre einfach an ihm vorbeigegangen. Hätte ihm kein Wort geschenkt. Oder gar ein Lächeln.

Doch Yuko war nicht jeder.

Das hätte ihm von Anfang an klar sein müssen.

Nein. Sie war gewiss nicht wie jeder andere Mensch auf dieser Welt. Sie war etwas Besonderes.

Genau deswegen hatte er den größten Fehler seines Lebens begangen.

Ihr Vertrauen missbraucht.

Auch Riku ging nun 2 Schritte auf sie zu.

Seine Stimme war wehmütig und leise, doch der leichte Wind trug jedes einzelne Wort zu der Brünetten.

„Yuko…ich kann dir gar nicht sagen, wie unendlich leid mir das alles tut. Ich…“

„Riku du…“

„Nein, bitte.“, unterbrach er Yuko wieder, „Lass mich ausreden.“

Es folgte nur ein nicken ihrerseits. Sie wollte ihm die Möglichkeit geben, seine Schuld von seinem Herzen zu reden. Er hatte es verdient.

„Schon, als du damals zu uns in die Band gekommen bist, habe ich auf den ersten Blick gesehen, dass du etwas Besonderes bist. Dein Lächeln…deine Art…Yuko du bist wirklich ein wundervoller und besonderer Mensch…ich…ich habe mich einfach in dich verliebt.“

Yuko schaute ihn etwas erschrocken an.

Riku war immer ihr bester Freund gewesen, aber warum hatte sie dann nie eine Ahnung gehabt, dass er schon so lange in sie verliebt war? War sie wirklich so blind?

„Aber ich habe natürlich bemerkt, dass dein Herz schon im ersten Augenblick für Kiba schlug. Ihm ging es ja nicht anders. Deswegen…deswegen habe ich die Gefühle einfach verdrängt. Schließlich hat doch jeder gemerkt, dass ihr wie füreinander geschaffen wart.

Und dann… ja dann, als er tot war, hatten mich die Gefühle einfach wieder überrannt. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich wollte…ich wollte dich nur ein einziges Mal küssen.“

Rikus Blick senkte sich. Noch nie hatte er mit jemanden darüber gesprochen. Noch nie.

Doch er wollte Yuko endlich die ganze Wahrheit erzählen. Sie hatte es einfach verdient.

„Und dann hast du Kai kennen gelernt.“

Riku schaute wieder auf. Sein Blick bat um Verzeihung.

Yuko spürte wie sehr es ihm leidtat. Oder auch wie es ihm gehen musste.

Ihm ging es die Zeit über wahrscheinlich genauso schlecht wie ihr.

„Ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte! Ich…ich…“

Riku hatte seine Hand fest zu einer Faust geballt. Ihm standen Tränen in den Augen. Yuko ging es nicht anders.

„Ich habe dich wirklich geliebt!“

Während der Sänger Yuko wieder in die Augen schaute, senkte diese ihren Blick gegen Boden.

„Natürlich habe ich gesehen, dass du von Anfang an nur Augen für ihn hattest. Zuerst dachte ich wirklich, dass du das nur tust, weil er Kiba so verdammt ähnlich war, aber dann….“

Yuko schaute wieder auf.

„Dann sah ich, dass du dich in ihn verliebt hattest. Und er sich in dich.“

Langsam ging er ganz zu der Brünetten und legte vorsichtig die Hände auf ihre Schultern.

„Ich habe einfach rot gesehen. Es sollte das gleiche, wie vor ein paar Jahren passieren und das wollte ich nicht. Ich wollte dich beschützen und hatte auch gehofft, dass du… du dich vielleicht auch in…mich…verlieben würdest. Außerdem wollte ich nicht, dass sich alles noch einmal wiederholt. Dass du am Ende unglücklich bist, weil Kiba dich…er hat dich…“

„Weil er mich auch einfach allein gelassen hat?“

Nun war es Riku, welcher nur stumm nickte.

„Ich wollte nur, dass du glücklich bist…und dabei…dabei habe ich nicht mehr gemerkt, dass ich alles falsch mache. Ich war derjenige, der dich unglücklich gemacht hat. Ich hätte schon am Flughafen sagen sollen, dass er auf dich wartet, dann wäre alles nie so weit gekommen. Doch ich…ich war ein Egoist und habe nur an mich gedacht. Ich…ich weiß, dass es für all die Dinge, die ich getan habe, keine Entschuldigung gibt, aber…ich…es tut mir einfach alles so unendlich leid…ich will dich einfach nicht verlieren…bitte Yuko…bitte…verzeih mir…“

Kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, warf sich Yuko in seine Arme. Sie weinte. Sie weinte um alles, was passiert war.

Doch sie war nicht traurig. Nein. Sie war glücklich.

Riku wusste erst nicht, was er tun sollte, doch dann legte er sanft seine Arme um ihren schlanken Körper.

Er war so froh, dass sie wieder bei ihm war. Nicht, weil er sie zurück wollte. Nein. Damit hatte er abgeschlossen. Endgültig. Weil er endlich seine beste Freundin zurück hatte.

„Vergeben und vergessen Riku.“

Yuko drückte sich ein wenig von ihm und lächelte ihn an. Er tat es ihr gleich.

Eine Weile standen sie stumm beieinander und schauten schlussendlich auf das Grab ihres gemeinsamen Freundes.

„Und du wirst heute nach Amerika fliegen?“

Erschrocken schaute Yuko zu Riku. Schnell ging ihr Blick zu ihrer Armbanduhr.

„Oh nein, es ist ja schon viel zu spät! Mein Flieger geht bald!“

Riku senkte seinen Blick.

„Tut mir Leid, daran…“

„Ach quatsch. Dafür kannst du doch nichts. Außerdem schaffe ich das noch, ansonsten nehme ich halt das nächste Flugzeug.“, zwinkerte sie ihm zu.

Riku lächelte. „Dann solltest du wohl besser schnell losmachen. Kai wird es wohl weniger freuen, wenn er wüsste, warum du so spät kommst.“

Darauf musste Yuko kurz lachen.

„Ach, ihr werdet auch noch irgendwann Freunde.“

Riku konnte darauf nur schmunzeln. Die Vorstellung, dass die beiden noch einmal Freunde werden könnten, war schon echt seltsam. Wohl eher absurd. Kai würde ihm nie verzeihen. Verständlicher Weise.

„Dann werde ich mal losmachen. Willst du mich noch ein Stück begleiten, oder…“

„Nein. Ich werde noch ein bisschen hier bleiben. Ich habe noch einem guten Freund etwas zu erklären.“, zwinkerte Riku kurz.

„OK. Dann hoffe ich, dass wir uns bald wiedersehen. Vielleicht besuchst du uns ja mal bei der Weltmeisterschaft.“

„Wenn ich darf, dann bestimmt.“

„Klar.“, strahlte die Brünette, „Dann bis später.“

Schnell umarmte Yuko ihren Freund noch einmal, bevor sie sich schnell auf den Weg machte. Immerhin war es noch ein weiter Weg bis zum Flughafen und ihr Flieger sollte in weniger als einer Stunde gehen.

„Bis später.“, lächelte Riku ihr hinterher.

Kurz schaute er noch auf den Weg, auf dem sie noch vor kurzem zu sehen war, ehe er sich dem Grab zuwendete.

„Na alter Freund…“
 

Auf einem anderen Kontinent stand ein junger Mann in einem großen Flughafengebäude. Er wartete bereits seit längerer Zeit auf eine ganz bestimmte Person.

Diese verspätete sich. Er hatte vor drei Stunden eine Nachricht von ihr bekommen, dass sie den Flieger verpasst hätte und erst mit dem nächsten kommen würde.

Dies senkte seine Sehnsucht kein bisschen. Er wippte schon ganz ungeduldig mit dem Fuß. So etwas kannte er von sich eigentlich nicht. War untypisch von ihm. Aber sie machte aus ihm einfach einen ganzen anderen Menschen.

Schon allein die Tatsache, dass die zwei Wochen, die bereits vergangen waren, wo er sie nicht sehen konnte, ihm wie die Ewigkeit vorkamen, war nicht normal.

Er kannte so etwas wie Sehnsucht nicht. Es war schon ein eigenartiges Gefühl. Doch inzwischen war die Vorfreude größer als alles andere.

Nicht mehr lange und er konnte sie wieder in seinen Armen halten. Ihre weichen süßen Lippen spüren.

Allein, wenn er an sie dachte, schlug sein Herz doppelt so schnell.

Aber er musste ehrlich zugeben, dass ihm das alles auch ein wenig Angst machte.

Noch nie hatte er so etwas wie Liebe empfunden. Und noch nie hatte er überhaupt eine Freundin.

Wie würde die nächste Zeit wohl sein? Würde sich jetzt alles ändern? Oder blieb alles so, wie es war?

Doch er wusste, dass wenn sie bei ihm war, dann war alles ok.

Er würde die Zeit einfach genießen. Zu lange musste er darauf warten.

Ein wenig nervten ihn nur die ganzen Journalisten und Reporter. Bei jeder Pressekonferenz oder sonst irgendeiner Möglichkeit wurde kaum noch übers beybladen gesprochen. Keiner kannte mehr ein anderes Thema außer die beiden und ihre Liebesgeschichte.

Doch Kai ignorierte die Fragen immer gekonnt. Es ging einfach niemanden etwas an, was er tat und was nicht, mit wem er zusammen war und mit wem nicht.

Doch dadurch, dass es überall in den Nachrichten kam, wusste einfach jeder Bescheid. Sogar ein sehr guter Freund aus seinem alten Team.
 

~Flashback~
 

Kai spazierte gerade durch die große Stadt. Das Training für heute hatten sie schon beendet und so hatte er genug Zeit. Seine Gedanken hingen natürlich nur bei Yuko. Er wusste, dass sie gerade im Studio Proben hatte. Sie hatte ihm heute Morgen eine Nachricht geschrieben.

Gerade lief er an einem Park vorbei, als er plötzlich stoppte. Er konnte eine bekannte Person einige Meter weiter in diesem erkennen. So bog er den kleinen Weg ein und ging genau auf diese zu. Die Person beobachtete anscheinend die Kinder, die auf der großen Wiese vor ihm spielten.

Kai musste leicht grinsen, als er das sah.

„Ich glaube nicht, dass Kinder was für dich sind.“

Erschrocken drehte sich der Angesprochene um.

„Kai?“

„Wer sonst?“

„Haha.“

Schließlich begrüßten sich beide mit einem kurzen Handschlag, bevor sich Kai setzte.

„Musst du nicht trainieren?“, kam es von Tala.

„Haben wir schon und für dich reicht es allemal.“

„Da sei dir mal nicht so sicher. Ich bin ein ganzes Stück besser geworden.“

„Da bin ich aber gespannt.“, grinste Kai siegessicher.

„Kannst du auch sein. Schließlich kann ich mir gut vorstellen, dass du beim Training abgelenkt wirst.“, schaute der Rothaarige ihn nun frech an.

Kai wusste, worauf sein alter Freund hinauswollte.

„Was für eine schlechte Anspielung.“

„Ach wirklich? Ich fand die gar nicht so schlecht.“

Kai schaute ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

„Aber jetzt mal im ernst. Ich war geschockt, als ich dich im Fernseher gesehen hatte.“

„Geschockt?“

„Ja aber hallo. Ich mein, wer hätte das schon jemals von dir gedacht? Das hätte ich dir nie im Leben zugetraut. Jedem aber nicht dir.“

„Na danke.“

„Ach du weißt, wie ich das meine. Du und eine Freundin. Hätte mir das einer ohne, dass ich das selber gesehen hätte, erzählen wollen, hätte ich um mein Blade gewettet, dass das ein sehr dummer Scherz ist.“

Kai musste kurz auflachen. Er wusste, dass Tala Recht hatte. Kai hätte wahrscheinlich dieselbe Wette abgeschlossen.

„Sie scheint dir aber gut zu tun.“

Beide schauten sich an.

„Das stimmt wohl.“

„Und sie ist wirklich Kon´s Cousine?“

Kai nickte stumm.

„Hätte ich ja nie gedacht. Ich mein die Kleine würde doch keiner von der Bettkante stoßen. Die ist wahnsinnig hübsch.“

„Pfoten weg Tala. Sie gehört nun zu mir.“

Der Angesprochene lachte kurz auf. „Mir tut derjenige jetzt schon leid, der deiner kleinen zu nahe kommt.“

Kais Antwort war nur ein fieses Grinsen.

„Wusste ich es doch. Aber nun sag mal wie sie es geschafft hat, dich herumzubekommen? Yuko hieß sie doch, nicht? Ich mein, sie hat ja ein Ding der Unmöglichkeit geschafft.“

Kai schaute leicht lächelnd in den Himmel. Tala betrachtete ihn zufrieden von der Seite. Man konnte Kai deutlich ansehen, wie gut es ihm ging. Und das nach seiner Vergangenheit endlich wieder bei ihm zu sehen, freute Tala sehr.

„Yuko ist einfach unglaublich nervig, sturer wie ein Esel und…“

„Und?“

Kai schaute ihn an.

„Einfach perfekt.“

Beide hatten ein breites Grinsen auf den Lippen.

„Also nun musst du sie mir unbedingt mal vorstellen. Ich bestehe darauf.“

„Wirst du. Bei der Eröffnungsfeier wird sie nämlich dabei sein.“

„Na dann wird die Veranstaltung ja mal nicht so langweilig wie jedes Jahr werden.“

Kai musste kurz auflachen.

„Wahrscheinlich.“
 

~ Flashback Ende ~
 

Das Treffen mit Tala war schon sehr amüsant. Aber auch schön, ihn endlich mal wieder zu sehen.

Doch bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, kam die Durchsage, dass die Maschine von Japan kommend gelandet sei.

Sie war also endlich da. Yuko war hier.

Und wieder einmal konnte er nichts dagegen unternehmen, dass sein Herz automatisch schneller schlug.

Gefühle waren schon echt eine seltsame Sache.

Kai musste keine 15 Minuten warten, bis eine große Menschentraube die Halle betrat.

Aufmerksam betrachtete er jede Person. Viele wurden bereits von ihren Freunden oder Familie empfangen und freudig begrüßt.

Wieder bemerkte er, wie er immer unruhiger wurde.

Er schaute weiter auf die Leute vor sich. Langsam kamen immer weniger Menschen durch die große Tür. Doch Yuko war noch nicht dabei. Warum? War sie doch nicht in diesem Flugzeug? Oder war ihr etwas irgendwas passiert?

Doch diese Fragen zerschlugen sich schnell, als er plötzlich seine Freundin durch die Tür schreiten sah.

Sie sah wieder einmal einfach bezaubernd aus.

Sie trug eine enge blaue Jeans, obenrum ein schwarzes Top und eine weiße Jacke, die sie offen trug. Ihre langen braunen Haare hingen locker herunter, wobei sie obendrauf ihre Sonnenbrille stecken hatte.

Sie schien ihn bereits zu suchen, denn sie schaute sich die ganze Zeit um. Doch es dauerte keine 20 Sekunden, bis sie Kai etwas weiter weg an der Wand stehen sah.

Sofort leuchteten ihre lila Augen freudig auf. Ihr Lächeln steigerte sich ins unermessliche.

Anders, als Kai es schon erwartet hatte, kam sie nicht angerannt, sondern lief im normalen Schritt auf ihn zu.

Yuko sah auch, wie Kais Rubine immer mehr leuchteten, je näher sie ihm kam. Seine Lippen bildeten ein leichtes Lächeln.

Auch sie spürte, wie ihr Herz immer schneller schlug.

Gleich war sie bei ihm.

Gleich könnte sie seine starken Arme um ihren Körper spüren.

Gleich würde sie wieder von seinen Lippen kosten dürfen.

Gleich wäre sie einfach bei ihm.

Gleich wären sie wieder zusammen.

Sie konnte es kaum noch aushalten. Sie hatte es sich fest vorgenommen, ihn nicht gleich zu überrumpeln und ihm in die Arme zu rennen. Schließlich kannte sie Kai und wusste, dass ihm das wahrscheinlich zu viel war.

Doch sie konnte nicht mehr anders.

Sie konnte einfach nicht mehr so gemütlich durch die Halle spazieren. Sie wollte bei ihm sein. Jetzt. Sofort. Yuko hielt es einfach nicht mehr aus.

So ließ sie ihren Koffer los, den sie schon die ganze Zeit hinter sich her zog und rannte die letzten Meter los.

Kai selbst ging es nicht anders. Als sie losrannte, ging er auch einige Schritte auf sie zu.

Es dauerte keine 10 Sekunden, bis sie aufeinandertrafen. Yuko warf sich ohne Rücksicht in Kais Arme.

Dieser fing sie natürlich ohne Probleme auf und drückte sie fest an sich.

Beide fühlten sich in diesem Moment so glücklich. Einfach Vollständig.

Eine Weile standen sie einfach da und lagen sich in den Armen. Genossen die Gegenwart des jeweils anderen.

Doch dann lösten sie sich etwas, um sich in die Augen zu schauen. Lila traf auf rubinrot.

„Ich habe dich so vermisst.“

„Dafür bist du aber gerade ziemlich ruhig durch die Halle gelaufen.“

Yuko kicherte.

„Ich wollte dich halt nicht gleich verschrecken.“

Auch Kai konnte nicht anders und musste etwas grinsen.

Er legte seine rechte Hand an ihre Wange und streichelte sanft mit dem Daumen über diese.

Ihre Haut fühlte sich so weich an. Er konnte kaum glauben, dass sie endlich hier bei ihm war. Es fühlte sich so unglaublich und wie in einem Traum an.

Ihre Lippen glänzten leicht von ihren Lipgloss, den sie wohl kurz vorher aufgetragen haben musste. Sie wirkten so einladend. Fast, als würden sie nur darauf warten endlich von ihm geküsst zu werden.

Und genau dies dachte Yuko in diesem Moment.

Sie genoss seine Hand an ihrer Wange. Jede Stelle, die er berührte, füllte sich mit Wärme. Diese durchströmte ihren ganzen Körper.

Sie sah in seinen Augen das Verlangen, das er nach ihr hatte. Ihr ging es doch nicht anders. Aber auf was wartete er dann noch?

Sie wollte ihn küssen. Jetzt.

So legte sie ihre Hand in seinen Nacken und zog sanft daran.

Auf Kais Lippen zierte nun ein leichtes Lächeln und wie, als hätte er darauf gewartet gehabt, kam er ihren Lippen nun näher.

Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Gesichter. Keiner von beiden konnte es kaum noch erwarten. Die Hitze in ihren Körpern machte sie fast wahnsinnig.

So schlossen beide ihre Augen, bis sich schließlich kurz darauf die Lippen trafen.

Sofort fiel das Gefühl der Sehnsucht komplett von beiden ab. Nur das Gefühl des Verlangens wurde immer größer.

Der Kuss war zärtlich und doch intensiv. Keiner konnte von dem anderen ablassen. Sie wollten einfach nicht. Sie wollten mehr.

Doch irgendwann mussten sie sich trennen.

Etwas außer Puste schauten sie sich wieder in die Augen.

„Wollen wir dann erst einmal ins Hotel, damit ich meine Koffer abstellen kann?“

Kai grinste, „Ins Hotel zu gehen finde ich eine gute Idee.“

Yuko brauchte etwas um das, was Kai meinte, zu verstehen.

Als sie es endlich verstanden hatte, ging sie ein paar Schritte zurück und drehte sich dann mit einem verführerischen Lächeln zu ihm um.

Kai musste bei dem Anblick schon stark schlucken.

„Ach ja findest du? Na dann.“, zwinkerte sie ihm zu, um anschließend bei seinem Anblick zu lachen.

„Das ist nicht witzig.“, ging er nun an ihr vorbei und schnappte sich ihren Koffer.

Er ging wieder zu ihr und schaute sie an. Yuko grinste nur breit.

Kai musste mit dem Kopf schütteln. Das würde wohl jetzt eine sehr anstrengende Zeit werden.

Aber auch eine schöne.

So ging er einfach los und trug den Koffer mit einer Hand durch die Halle.

„Hey, jetzt warte doch auf mich.“, lachte sie und rannte ihm hinterher.

Schnell hakte sie sich an seinem freien Arm ein und kuschelte sich an diesen.

So machten sie sich gemeinsam auf den Weg aus der Halle.

„Aber sag mal…“

„Hm?“

„Warum hast du deinen Flieger eigentlich verpasst?“, schaute er sie wirklich interessiert an.

„Das…“, gab sie ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, „erkläre ich dir später.“
 

„Weißt du, ich habe etwas gelernt. Ich habe wirklich etwas begriffen… Ich habe versucht etwas zu ändern, was man nicht ändern konnte. Ich habe versucht gegen etwas zu kämpfen, was ich nie besiegen konnte.

Ich habe endlich verstanden, dass es das Schicksal wirklich gibt… und wie soll man bitte gegen das Schicksal ankämpfen?

Nein… weißt du… vielleicht war es sogar Schicksal, dass du gestorben bist. Wer weiß das schon. Aber das, was ich weiß, ist, dass die beiden durch das Schicksal miteinander verbunden sind. Sie sind… die beiden werden… ich weiß, dass sie bis zu ihrem Lebensende glücklich sein wird.

Ich habe es nun endlich auch verstanden. Ich hätte nie etwas machen oder ändern können, denn die beiden… sie sind einfach…

füreinander bestimmt….
 


 


 

Als allererstes möchte ich mich dafür entschuldigen, dass es soooo lange gedauert hat :(

endlich habe ich das kapi fertig bekommen...
 

und was soll ich sagen... jetzt ist es vorbei - ende

das macht einen schon traurig...
 

aber ich hoffe euch allen hat die story gefallen und ihr hattet genauso viel spaß wie ich

würde mich über ein abschließendes kommi von jedem echt freuen :)
 

bedanken werde ich mich noch extra für alles ;)
 

dann sag ich jetzt erstmal zum letzten mal

lg und vielleicht bis zu einer neuen story

manchan
 

ps: ich wünsche allen ein schönes osterfest :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Lady_Black16
2012-04-09T17:55:01+00:00 09.04.2012 19:55
Hallo:)
Wow das ende ist echt klasse geworden :)
Du hast wirklich einen tollen schreibstil den man gerne ließt.
Meiner Meinung nach hast du allgemein diese Story mit einer leidenschaft geschrieben und warst immer dabei :) ich freu mich echt auf deine neue FF, bei so einem schreibstil wie deinen lese ich einfach total gerne.
Und auf eine evtll. Fortsetzung freue ich mich wenn du sie dann machst bitte ich lieb drum das du mir bescheid sagst :)
lg
Von:  Alex_Dryden
2012-04-09T09:52:38+00:00 09.04.2012 11:52
Hey^^
Ich habs endlich geschafft das Kapitel zu lesen
Es war toll...ich fand du hast die Gefühle echt gut rüber gebracht.
Ich mag was du mit Riku gemacht hast mag ich irgendwie.

Auch die Szene in der Halle, wo Kai auf Yuko wartet und sich an das Gespräch mit Tala erinnert fand ich toll...
Ich fands sowieso toll, dass du Tala mit eingebaut hast zum Schluss


Im großen und ganzen ein toller Abschluss
Freu mich auf die nächste Geschichte von dir XD

Bye Guave_Lexi
Von:  Lymsleia1991
2012-04-07T09:24:27+00:00 07.04.2012 11:24
Die Geschichte im Ganzen ist dir echt super gelungen. Man hat gemerkt, dass du dich genau in die Situation hineinversetzt hast. So viel Gefühl zu übermitteln ist echt der Wahnsinn.
Ich wünsch dir ebenfalls ein frohes Osterfest und genieß die freien Tage =)
LG
Von:  Werwolfthron
2012-04-06T20:43:02+00:00 06.04.2012 22:43
Danke für diese FF. Sie hat sich sehr gut gelesen und hat bis zum Schluss die Spannung gehalten. Die Szene mit Tala fand ich besonders gut. Ansonsten wurde schon alles gesagt und damit auch dir schöne Ostern.
MfG und einem Ahoi
Von: abgemeldet
2012-04-06T20:39:24+00:00 06.04.2012 22:39
Riku hat es nun auch verstanden. Ich bin glücklich! Er bekommt ein extra Osterei. Jetzt aber im Ernst. Die Story war wirklich schön und vorallem die Szene am Ende ist gelungen :). Ein wenig traurig... ja, jetzt muss ich erstmal warten bis was neues kommt^^
Von:  Makii
2012-04-06T14:47:02+00:00 06.04.2012 16:47
Hallöchen :)
Ich habe wirklich das Gefühl, dass du dich im laufe deiner Geschichte total gesteigert hast und dieses Kapitel einfach das Beste, was du bisher geschrieben hast.
Meiner Meinung nach haste hier wirklich alles richtig gemacht!
Wie du die situation am Grab geschildert hast, den Flashback und natürlich das Wiedersehen
Ich ziehe meinen nichtvorhandenen Hut vor dir ^^
Lg



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