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Waiting for the Night

von

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Snapes Geheimnis

11. Kapitel: Snapes Geheimnis
 

„Severus?“ Mira lag entspannt mit dem Kopf auf seiner Brust und strich sanft mit einer Hand über diese.

„Ja, meine Süße?“ Snape hatte einen Arm zärtlich um sie gelegt.

„Ich, ehm... muss dich was fragen.“ Unsicher sah sie ihn an. Er hingegen richtete sich ein wenig auf um ihr gespannt zu zuhören.

„Warum eigentlich ich?“ Mira setzte sich hin und blickte ihn zweifelnd an. „Ich meine, warum hast du dir mich ausgesucht?“

Snape blieb zunächst stumm. Sie hoffte, dass sie ihn mit dieser Frage nicht zornig gestimmt hatte.

„Warum fragst du mich so etwas?“ Er schien verdutzt.

„Naja, du hast mich vom ersten Augenblick an so angesehen? Du meintest ja, ich hätte es falsch gedeutet. Erinnerst du dich noch an unsere Auseinandersetzung in deinem Büro?“

„Willst du wirklich über diesen Vorfall reden?“, fragte Snape kalt.

„Aber darum geht es mir doch gar nicht. Mir geht es darum als du mich gefragt hast, ob ich schon mal daran gedacht habe, dass es kein Hass war?“ Sie rückte wieder zu ihm.

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“ Mira blickte in ein Gesicht voller Unverständnis.

„Beantworte mir doch einfach meine Frage.“

„Da gibt es nichts zu beantworten.“ Snape erhob sich von seinem schwarzen Bett und wandte sich von ihr ab. Mira sprang ebenfalls auf und stolperte ihm hinterher, um energisch seinen Arm zu ergreifen. „Jetzt geh doch nicht einfach weg.“

Snape fuhr wütend um und blickte in ein trauriges Gesicht. Er nahm einen tiefen Atemzug. Seine Miene wurde sanfter und er schloss sie wieder in die Arme. Doch Mira erwiderte diese Umarmung nicht. Sie stand nur da und sah zornig an ihm vorbei.

„Bitte sag’s mir“, ermahnte sie ihn. „Oder nutzt du mich nur aus?“

„Was?“ Snape stieß sie entsetzt von sich. „Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?“

„Nein... nein, es tut mir Leid, aber ich sehe doch, dass da etwas ist, das du mir verschweigst“, sagte Mira laut. Ein verzweifelter Unterton lag in ihrer sanften Stimme.

„Warum fängst du jetzt einen Streit an? Ich bin gerade erst aus dem Krankenflügel zurück gekehrt, als ich dich soeben verletzt im Besenschrank gefunden habe. Ich habe dich vor dem Werwolf gerettet, ich habe mein Leben für dich auf Spiel gesetzt. Mira, ich würde alles erdenkliche für dich tun und der Dank dafür ist dann, dass du mir solche Fragen stellst?“ Seine Stimme wurde ebenfalls lauter. Teils wütend, teils verletzt gestikulierte er wild mit den Armen umher.

„Severus, ich wollte dir nicht zunahe treten.“ Sie schritt vorsichtig auf ihn zu und legte eine Hand zärtlich auf seine Wange. Snape umfasste ihre Hand liebevoll und küsste diese sanft. Mira schmiegte sich an ihn. Er fuhr ihr durch die lockigen Haare und drückte ihren Kopf fest an seine Brust, sodass sie seinen Herzschlag spürte.

„Ich weiß doch, mein Schatz.“ Er verschloss ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss. Es war immer wieder ein wunderbares Gefühl, das ein starkes Kribbeln in ihrem Bauch verursachte. Die Schülerin erwiderte seine heißen Küsse und öffnete ihre weichen Lippen, damit seine Zunge sanft in ihren Mund eindringen konnte. Eng verschlungen fielen sie zurück auf sein großes Bett. Snape stützte sich über sie, während Mira sein Gewand aufknöpfte. Er küsste sie erneut und fuhr mit einer Hand über ihre Brüste, hinab zu ihrer Taille.

„Nein, warte.“

Mira sah ihn verwirrt an. „Warum?“

Snape ließ sich neben sie fallen. „Ich will nicht, dass du denkst ich würde dich ausnutzen.“

„Aber, das tu ich doch nicht wirklich. Tut mir Leid wegen eben, das war...“

„Nein Mira, ich kann verstehen, wenn du dich so fühlst“, unterbrach er sie, „Ich möchte dir zeigen, dass ich nicht nur Sex von dir will.“ Snape starrte verlegen zur Decke hinauf.

„Das ist so süß von dir.“ Mira drehte sich zu ihm und legte ihren Körper halb auf seinem ab. Ihr Kopf lag erneut hingebend auf seiner nackten Brust. Er nahm die schwarze Decke neben ihnen und bettete Mira fürsorglich in jene.
 

„Du erinnerst mich an Lily“, gab Snape schließlich zu und unterbrach somit die entspannende Stille.

„Wer ist Lily?“ Sie hob ihren Kopf von seinem Oberkörper und blickte ihn neugierig an.

Er nahm tief Luft.

„Sie war meine große Liebe. Ich kannte sie seit meiner Kindheit, wir waren die besten Freunde. Dann gingen wir zusammen nach Hogwarts, jedoch kam sie nach Gryffindor und ich nach Slytherin. Dort lernte sie den Jungen kennen, den sie auch schließlich heiratete. Er und seine Freunde schikanierten mich über die ganze Schulzeit hinweg.“ Sein Gesicht erfüllte sich mit Trauer.

„Was ist passiert?“ Mira legte sich nun vollständig auf ihn und sah ihn gespannt an. Ihre Gesichter waren nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt.

„Ich nannte sie ausversehen Schlammblut, danach hat sie kein Wort mehr mit mir gesprochen.“

„Wie kann man jemanden ausversehen als Schlammblut bezeichnen?“, fragte sie entsetzt. Snape atmete genervt auf.

„Ich habe mich tausendmal bei ihr entschuldigt und so etwas würde ich niemals wieder tun“, antwortete er aufgebracht. Auf einmal wurde ihr klar, warum er bei ihrem ersten Gespräch so wütend wurde, als sie ihm unterstellte, er besäße die selbe Abneigung gegen Schlammblüter wie Malfoy.

„Hast du sie denn nach der Schule wieder gesehen?“

Bei dieser Frage verzog sich Snapes Gesicht leidend. Er legte eine Hand über seine Augen um die Tränen, die er nicht mehr in der Lage war zu unterdrücken, zu verdecken. „Sie wurde getötet“, schluchzte er nach einer Weile, „Sie und Potter wurden von Voldemort ermordet, als sie ihren Sohn retten wollten.“

„Potter?“, stieß Mira verwundert aus. „Du... du redest von... Harrys Mutter?“ Sie setzte sich auf.

„Ja, verdammt.“ Er riss die Hand von seinen Augen. Mira blickte in das Gesicht eines gebrochenen Mannes. Dieser Anblick versetzte ihr einen Stich ins Herz. Sie kroch wieder zu ihm und strich ihm zärtlich die Tränen von den Wangen. Sie musste sich zusammen reißen um nicht selbst loszuweinen, denn es war schrecklich den einst so starken Professor, der sich nichts sagen ließ und lieblos wirkte, so leiden zu sehen. Snape nahm ihre Hand.

„Also, du siehst ihr nicht sonderlich ähnlich, nur deine Augen sind so schön grün wie ihre.“ Snape seufzte und fuhr ihr durchs Gesicht. „Und du erinnerst mich charakterlich so stark an sie.“ Eine weitere Träne floss seine Wange hinunter, die erneut von Mira beseitigt wurde. Sie küsste ihn liebevoll.

„Es tut mir so Leid, dass ich nicht locker gelassen habe. Ich wollte nicht, dass du an so etwas erinnert wirst.“

„Du musst dich nicht entschuldigen. Du hast es verdient die Wahrheit zu erfahren.“ Der Professor legte die Arme um sie und presste ihren Körper fest an seinen. Voller Liebe strich er ihr über den Rücken. „Das ist der Grund.“

Doch diese Begründung gefiel Mira ganz und gar nicht. Aber sie hielt es für unklug, ihn in diesem Moment darüber zu unterrichten.

„Aber du musst wissen: Du und Dumbledore seit die einzigen, die davon wissen und ich möchte, dass das so bleibt. Ich muss meinen Ruf als fieser Professor behalten.“

„Natürlich, Sev, aber ich könnte dich niemals mehr als Fiesling ansehen.“ Sie lächelte und vergrub ihr Gesicht liebevoll in seinem Hals.

„Das möchte ich auch nicht.“ Snape küsste sie zart auf die Wange.
 

„Das gibt’s doch nicht.“ Entrüstet stapfte Mira durch den dunklen Korridor hinfort von Snapes Büro. Sie war gegangen, als er mit ihr im Arm eingeschlafen war. Sie empfand so verdammt viel für ihn. Aber er sah in ihr nur seine verstorbene große Liebe. So traurig seine Geschichte auch war, Mira war nicht Lily und das sollte Severus Snape wissen und respektieren. Er sollte nach ihr schmachten und Lily endlich loslassen. Auf einmal fühlte sie sich verletzt und ausgenutzt zugleich. Snape würde niemals sie lieben, nein, er würde immer um seine alte Angebetene trauern, da war sie sich zweifellos sicher.

Mira stieg die Treppen hinauf und schlenderte zum Gryffindorgemeinschaftsraum. Als sie vor der Fetten Dame stand und das Passwort nannte, schwang das Gemälde zur Seite und gewährte ihr Einlass. Ihre Mitschüler, die sich um diese späte Zeit alle in dem großen, durch den Kamin warmen Raum aufhielten, sahen sie verblüfft an. Ehe sie ihnen etwas entgegen bringen konnte, sprang Hermine, die auf der Couch saß, auf und schnappte sich ihren Arm. Sie zog Mira hinauf zum Mädchenschlafsaal und stieß sie auf ihr Bett.

„Wo warst du schon wieder? Ich hab dich seit dem Mittagessen nicht mehr gesehen. Du verhältst dich in letzter Zeit wieder so seltsam“, flüsterte Hermine gereizt.

Mira überlegte kurz. „Malfoy ist mir aufgelauert und hat mich eingesperrt.“

„Bitte was?“, fragte sie ungläubig.

„Ja, er schrieb mir eine Nachricht in der stand er wolle sich mit mir treffen“, erklärte sie.

„Und du triffst dich einfach so mit ihm? Wie naiv bist du?“ Hermine ließ sich neben sie auf das Bett fallen.

„Ich wusste doch nicht, dass er dahinter steckte, ich dachte...“ Sie hielt schnell inne.

„Was dachtest du?“ Sie sah Mira verwirrt an.

„Ehm, nichts, ich hatte nur nicht mehr an ihn gedacht, da er sich schon lang nicht mehr mit mir angelegt hat.“ Log sie eilig. „Jedenfalls lauerte er mir in einem Gang im Kerker mit seinen dümmlichen Freunden Crabbe und Goyle auf, die mich festhielten, während er mich verprügelte, fesselte und knebelte um mich dann in eine Besenkammer zu sperren.“ Sie hielt es für überlegter Hermine nichts von dem Sectumsempra- Fluch zu berichten.

„Oh Gott, das ist ja furchtbar.“ Geschockt hielt sich Hermine eine Hand vor den Mund. „Und wie bist du daraus gekommen?“

„Ich klopfte mit einem Besenstiel, den ich mir zwischen die Füße geklemmt hatte, immer wieder gegen die Tür, bis mich ein gewisser Severus Snape fand.“ Mira rollte gespielt mit den Augen.

„Oh nein, nicht auch noch der.“ Hermine sah sie mitleidig an. „Was hat er gesagt?“

„Er ließ mich frei, jedoch war er nicht so begeistert, als ich ihm erzählte, dass es Malfoy war, der mir das angetan hatte. Ich weiß nicht ob er mir wirklich geglaubt hat.“

„Dieser Mistkerl. Wie lange warst du eingesperrt?“

„Von heute Mittag nach dem Essen bis gerade eben“, log sie überzeugend.

„So sehr ich Snape auch hasse, aber es war gut, dass er vorbei kam und dich da raus geholt hat. Ich hätte ihm auch zugetraut, dass er dich da drin lässt.“ Hermine legte sich zurück auf das Bett.

„Ja, das stimmt. Snape kam wohl gerade aus dem Krankenflügel zurück.“ Mira tat es ihr gleich.

„Oh nein, jetzt schon? Der hätte ruhig noch etwas dort bleiben können. Ich mochte seine Vertretung um einiges lieber.“ Ihre Stimme war so hasserfüllt, dass es Mira schmerzte, denn sie verehrte ihren Geliebten trotz der Lily-Potter-Sache sehr. „Ich frag mich immer noch was ihn wohl angegriffen hat. Jedenfalls plauderte Professor Flitwick dies aus. Außerdem finde ich es äußerst seltsam, dass Lupin zur gleichen Zeit „krank“ zu sein scheint. Denkst du das hat was miteinander zutun?“, platzte es aus Hermine heraus.

„Ehm, ich weiß nicht.“ Mira hatte sich noch keine großen Gedanken um den plötzlichen Zusammenbruch Lupins vor Madame Pomfreys Büro gemacht und sie hatte schon gar nicht daran gedacht, dass dies einen Zusammenhang mit dem Werwolfangriff hatte. Oder wurde Lupin etwa ebenfalls von diesem attackiert?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-12-24T12:25:34+00:00 24.12.2011 13:25
Ein super Kapitel!!!
Richtig super wieder!! Und auch Sev´s Geheimnis ist überraschend, genauso die Reaktion von ihr!!
Schreib weiter so!!
Schöne Weihnachten und ein frohes neues Jahr noch!!
Lg
Duski1


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