The First Meeting Of Prince And Snow White
Während sich Kai sein Glas mit Red Bull – da er durch das Erlebnis mit seiner Mutter keinen Alkohol mehr trank - an die Lippen führte, ließ er seinen Blick weiterhin über die tanzende Menge schweifen.
Er war erst seit ein paar Stunden in New York gelandet und dankte bereits jetzt schon in Gedanken seinem damaligem Englischlehrer, der ihn dazu angetrieben hatte in diesem Fach die Bestnote zu erzielen.
Ansonsten hätte er ziemliche Schwierigkeiten mit der Sprache dieses Landes gehabt.
Einige sprachen zwar auch mit Akzent, doch hatte er trotzdem keine große Mühe diese zu verstehen und sich durch sein eigenes Wissen mit ihnen auch verständigen zu können.
Die Sprache würde hier bestimmt nicht das Problem werden, doch vielleicht sein Mangel an Mut, das Haus seines ´Vaters` zu betreten.
Dieses kleine, aber dennoch wichtige Problem und die Tatsache, dass es mittlerweile schon zu spät für einen Besuch war, ließ ihn dieses Vorhaben auf den nächsten Morgen verschieben.
Auch wenn sein Erzeuger vom Jugendamt davon informiert worden war, dass er heute bei ihm antanzen würde, wollte er trotzdem noch eine kleine Schonfrist haben, eher er in die Höhle des Löwen marschieren würde.
Mit dem Geld, welches ihm noch von zu Hause übrig geblieben war, hatte er sich in einem schäbigen Motel ein kleines Zimmer für die Nacht gemietet.
Doch anstatt dort rumzusitzen und auf den nächsten Tag zu warten, hatte er sich dazu entschlossen durch die Straßen von New York zu ziehen und sich etwas umzusehen.
Dabei war ihm dieser spezielle Nachtclub aufgefallen, welcher allein für sein eigenes Geschlecht interessant war und hetero Männer bestimmt einen großen Bogen darum machten.
Nur gut, dass er nicht zu diesem Ufer gehörte und viel lieber den Körper eines Mannes als den einer Frau bevorzugte.
Das hatte er bereits ziemlich früh erkannt, als er mit 14 lieber den Jungs beim Fußball spielen zu gesehen hatte, anstatt den Mädchen beim Cheerleader Training.
Diese Erkenntnis wurde ihm noch bewusster, als er einmal die Gelegenheit dazu gehabt hatte ein Mädchen zu küssen und es ihm überhaupt nicht gefallen hatte.
Später hatte es ihm ein Kuss mit einem Jungen noch verdeutlicht.
Er war anscheinend schwul, doch brach für ihn deswegen keine Welt zusammen, wie vielleicht für andere Jungen, die ihre wahre Sexualität erkannt hatten.
Er hatte es akzeptiert, auch wenn es anfangs etwas seltsam für ihn gewesen war, mit einem Jungen all die Dinge zu tun, die er eigentlich mit einem Mädchen hätte machen sollen.
Mit der Zeit jedoch, hatte er keinen großen Unterschied dabei mehr gesehen und seine Bedürfnisse offen ausgelebt.
Seine Mutter hatte davon jedoch nie etwas erfahren, da Kai keinen Grund dazu gesehen hatte.
Schließlich waren es für ihn immer nur flüchtige Affären gewesen und es war nie zu etwas ernsterem gekommen.
Er konnte auch sehr gut auf diesen ganzen Liebesquatsch verzichten.
Wozu die Dinge verkomplizieren, wenn es auch einfach ging?
Er war erst 19, bald schon 20, da musste er sich doch nicht schon nur an eine Person binden.
Und jetzt, wo sein Leben einen komplett neuen Anfang nahm, konnte er erst recht seinen Spaß haben und wieso nicht in seiner ersten Nacht in New York damit anfangen?
Durch die ganze Achterbahnfahrt mit seiner Mutter hatten seine sexuellen Bedürfnisse ziemlich darunter gelitten, da seine Sorgen zu dieser Zeit alleine ihr gegolten hatten und er für andere Sachen einfach keinen Kopf mehr gehabt hatte...zumindest waren diese Erlebnisse weniger geworden, was er heute endlich wieder ändern wollte.
Damit ließ er seinen Blick weiterhin durch die tanzenden Männerkörper gleiten und wollte ihn bereits in eine andere Richtung abwenden, als ihm jemand ins Auge fiel, der regelrecht aus der Menge herausstach.
Jemand, der sich im Takt der Musik bewegte, als würde er Eins mit ihr sein, seine ganzen Emotionen mit grazilen Bewegungen ausdrücken.
Jemand, dessen Haare so schwarz wie Ebenholz waren, welche im schummrigen Licht der Disco bläulich schimmerten und diese in einem losen Zopf gebunden, eine beachtliche Länge bis zu dessen Kniekehlen aufwiesen.
Eine eher ungewöhnliche Haarlänge für einen Mann, doch faszinierte Kai diese Tatsache eher, als das sie ihn abschreckte.
Auch der Kleidungsstil von ihm traf auf seinen Zuspruch.
Eine weiße Jeans, die dessen Beine wie eine zweite Haut umschloss und dadurch dessen knackiger Hintern gut zur Geltung kam und ein genauso enges T-Shirt in derselben Farbe, was einen passenden Kontrast zu dessen bronzefarbener Haut darstellte. Seine Figur war eher klein und zierlich, was Kai's Interesse noch mehr anspornte.
Also wenn er von vorne auch nur halb so gut aussah wie von hinten, dann hätte sich das Eintrittsgeld für den Club wirklich gelohnt, mutmaßte Kai mit einem Grinsen.
Dabei nahm er einen weiteren Schluck seines Getränks und hätte sich beinahe verschluckt, als sich das Objekt seiner gesamten Aufmerksamkeit nun in einer schwungvollen Drehung in seine Richtung drehte und er ihn nun in voller Pracht zu sehen bekam.
Dass Kai nun auch auffiel, dass er anscheinend etwas jünger zu sein schien als er selbst, war für ihn nur nebensächlich, viel wichtiger waren ihm dessen Gesichtszüge.
Dieser Junge war mit Sicherheit kein Amerikaner, sein Aussehen war dafür viel zu exotisch.
Feine und man könnte schon fast sagen, feminine Züge zierten dessen hübsches Gesicht, die einen asiatischen Touch aufwiesen, wie er es aus dieser Entfernung erkennen konnte.
Er konnte förmlich spüren, dass, je länger er diese schwarzhaarige Schönheit betrachtete, immer faszinierter von ihm wurde.
Es juckte ihn bereits in den Fingern, zu ihm hinzugehen und durch diese langen schwarzen Strähnen zu streichen und diese verführerisch gebräunte Haut zu berühren...
Plötzlich fanden sich auf genau dieser fremde Hände wieder, die zu einem blonden Typen gehörten, der sich an den Rücken des Schwarzhaarigen schmiegte und versuchte mit ihm einen einheitlichen Rhythmus zur Musik zu finden.
Es war nicht zu übersehen, dass er an den sinnlichen Tanzstil des Schwarzhaarigen nicht herankam.
Je länger Kai die zwei beobachtete, desto mehr wünschte er sich, selbst anstelle des Blonden zu sein und selbst seine Hüften gegen den knackigen Hintern des Jungen zu pressen.
„Vergiss es“, vernahm er plötzlich eine tiefe Stimme neben sich, der sich wegen der lauten Musik näher zu ihm gebeugt hatte, damit Kai ihn auch hören konnte.
Als er seinen Blick unweigerlich von dem Objekt seiner Begierde abwandte und diesen auf die Person neben sich richtete, erkannte er einen jungen Mann, ein paar Jahre älter als er selbst, mit kurzen braunen Haaren und stechend grünen Augen.
Dessen attraktives Äußeres ließ ihn jedoch nicht von seinem eigentlichen Interesse ablenken, weshalb er seine rubinroten Augen wieder auf den Schwarzhaarigen vor sich richtete.
„Was soll ich vergessen?“, erkundigte er sich mit kühler Stimme und verschränkte seine Arme vor der Brust, nachdem er seinen Drink hinter sich auf dem Tresen abgestellt hatte.
„Den Jungen, den du schon die ganze Zeit wie ein hungriger Wolf anstarrst.“
Daraufhin musste Kai abermals von dem Jungen ablassen, um seinen Nebenmann mit einer hochgezogenen Augenbraue anzusehen.
„Er kommt öfters hier her und ich glaube, es ist nicht schwer zu glauben, wenn ich dir sage, dass du hier nicht der Einzige bist, der den Kleinen gerne mal unter sich haben würde“, erklärte der Braunhaarige, als sich ein Grinsen auf seinen Lippen bildete.
„Fast jeder von diesen ganzen Typen hier im Club hat bereits ein Auge auf ihn geworfen, aber leider...“, an dieser Stelle entwich ihm ein enttäuschtes Seufzen. „Leider ist der Kleine bei der Wahl seiner Sexpartner sehr wählerisch, wenn du mich fragst.“
Plötzlich erschien ein Grinsen auf Kai's Gesicht.
„Kann ich gut verstehen, schließlich ist es ein sehr großer Unterschied, ob er sich nun mit so jemandem wie dir abgibt oder lieber jemanden wie mich nimmt, der genau weiß, wie man ihn richtig zum Schreien bringt.“
„Du wagst es mich zu beleidigen?“, erwiderte der Braunhaarige verärgert und funkelte den Graublauhaarigen nun aus giftgrünen Augen an.
Kai ließ sich von diesem Kerl in keinster Weise einschüchtern und zuckte lediglich mit den Schultern.
„Na, wenn du mir nicht glaubst, dann beweise ich es dir eben“, sagte er in einem siegessicheren Ton und setzte sich Richtung Tanzfläche in Bewegung, wo der Schwarzhaarige immer noch mit diesem Blonden Typen tanzte.
~***~
Als Rei die deutliche Beule des Blonden hinter ihm spüren konnte, die sich bei jedem Takt gegen seinen Hintern presste, musste er innerlich laut aufseufzen.
Es war mit diesen Typen doch immer dasselbe!
Kaum bewegte man sich etwas aufreizender, schon bekamen sie einen Ständer und er verlor die Lust an ihnen.
Ihre Notgeilheit war manchmal wirklich abtörnend!
Er schreckte auf, als er plötzlich am Handgelenk gepackt wurde und in einer zweifachen Drehung halb übergebeugt in einem anderen paar von Armen landete.
Dabei hatte er seinen Arm, aus einer Kurzschlussreaktion heraus, um dessen Hals geschlungen, um nicht zu fallen.
Doch hielt ihn dieser so fest in seinem Griff, dass das sowieso nicht passiert wäre.
Als er die Augen öffnete, die er währenddessen reflexartig zusammengekniffen hatte, blickten ihn zwei blutrote Augen an, die Rei an zwei leuchtende Rubine erinnerten.
Dessen Besitzer grinste ihn schelmisch an.
„Sorry, aber du sahst so aus, als ob du von diesem blonden Trampel hier gerettet werden wolltest.“
Damit deutete er mit dem Kopf auf Rei's aktuellen Tanzpartner, welcher seine Betitlung anscheinend überhaupt nicht witzig fand und ihn mit einem drohenden Gesichtsausdruck anfunkelte.
„Hey, wie kannst du es wagen uns einfach so zu stören! Such dir jemand anderen zum Tanzen. Er gehört mir!“
Das war eindeutig eine klare Aussage, doch traf sie bei Kai auf taube Ohren.
Dieser hatte nämlich seinen Blick weiterhin auf den Jungen, welcher immer noch in seinen Armen lag, gerichtet, da er einfach zu fasziniert von dessen Augen war.
So ein leuchtendes Honiggelb, was bei einigen Situationen bestimmt zu flüssigem Gold verschmelzen konnte, hatte er noch nie gesehen.
„Bist du schwerhörig?“, wurde der Blonde nun ungeduldiger und packte Kai an der Schulter, welcher ungeachtet dessen den Schwarzhaarigen langsam wieder in eine aufrechte Position zurückbrachte und dabei den Blickkontakt weiterhin aufrecht erhielt.
Kai überraschte es etwas, als auf einmal ein Lächeln auf dessen Gesicht erschien.
Doch verschwand es schnell wieder, als dieser von dem Blonden an der Hand gepackt wurde.
„Komm, lass uns etwas trinken gehen.“ Damit wollte er ihn hinter sich herziehen, Richtung Bar,
doch Rei riss seine Hand von ihm los, bevor sie auch nur zwei Schritte gehen konnten.
„Du kannst dir gerne etwas holen, ich bleibe hier.“
Ein verdutzter Blick trat auf das Gesicht des Blonden, als er hinzufügte: “Übrigens gehöre ich niemandem! Merk dir das.“
Mit diesen Worten wandte er sich ab und ließ seinen Ex-Tanzpartner verdattert in der Menge stehen, welche dieses kleine Schauspiel teils mit verblüfften und teils mit amüsierten Blicken beobachtet hatte.
Auch Kai staunte nicht schlecht, als die Schönheit zu ihm zurückschritt und ihm abrupt die Arme um den Nacken legte.
Auf seine verwunderten Blick hin, erklärte dieser sein Handeln amüsiert.
“Du hast meinen Tanzpartner vergrault, jetzt musst du dafür grade stehen.“
Auch auf Kai's Gesicht bildetet sich daraufhin ein belustigtes Grinsen.
„Meinst du nicht eher, dass du ihn selbst vergrault hast?“
Dabei schlang er seine beiden Arme um die schmale Taille des Kleineren und fing an sich mit diesem im Takt der Musik zu bewegen.
„Das war übrigens sehr beeindruckend“, sprach dieser weiter, ohne auf dessen anderen Kommentar einzugehen.
„Eine meiner leichtesten Übungen“, erwiderte Kai selbstsicher, was den anderen eine feine schwarze Augenbraue heben ließ.
„So? Und was hättest du getan, wenn er mein fester Freund gewesen wäre?“
„Das“, damit beugte er sich näher zu dem hübschen Gesicht mit den faszinierendsten Augen, die er je gesehen hatte. “Hättest du dich dann lieber selbst fragen sollen.“
Innerlich musste Rei die Augen verdrehen.
„Na, du bist ja ziemlich überzeugt von dir selbst“, kommentierte er und erhielt dafür ein selbstgefälliges Grinsen.
„Zurecht, würde ich sagen.“
Das wäre nun eigentlich die Stelle gewesen, in der Rei sich von ihm losgemacht und ihm eine Abfuhr erteilt hätte, die sich gewaschen hatte, da er so selbstverliebte Typen eigentlich nicht ausstehen konnte.
Doch irgendwie...zog ihn etwas zu diesem Fremden hin.
Natürlich war dessen gutes Aussehen, bestehend aus einer durchtrainierten Statur, grauen Haaren, die im schummrigen Licht fast silbern glänzten und die im Nacken ein schulterlanges dunkelblau aufwiesen, und dessen männliche Gesichtszüge, sowie die wirklich seltenen blutroten Augen, auch nicht zu verachten.
Doch da war auch noch etwas anderes, eine Kraft die ihn wie magisch anzog und die ihn, den längst überfälligen Laufpass, nicht aussprechen ließ, im Gegenteil.
Rei schmiegte sich sogar noch näher an den starken Körper und ließ seine Tanzbewegungen etwas intimer werden, wobei sich ihre Körpermitten manchmal streiften und beiden dabei einen erregenden Schauer über den Rücken jagen ließ.
Irgendwann hatten sich die zwei ziemlich heiß getanzt, obwohl Rei das heute Nacht eigentlich nicht vorgehabt hatte.
Jedoch wusste man ja nie, was der Abend noch so mit sich bringen würde und dabei hatte er diesen fremden Jungen mit Sicherheit nicht auf dem Schirm gehabt.
Als der Graublauhaarige seine Lippen über seinen Hals streifen ließ, hielt er es nicht mehr aus und beugte sich zu dessen Ohr.
„Willst du für meine vorherige Rettung denn gar keine Gegenleistung?“, flüsterte er ihm verführerisch hinein und konnte spüren, wie dieser daraufhin erschauderte.
„Ein Prinz verlangt nie eine Gegenleistung für die Rettung eines so schönen Schneewittchens“, erwiderte dieser mit leicht rauchiger Stimme und Rei überkam dabei kurz so etwas wie Enttäuschung, bevor dessen heißer Atem sein Ohr streifte.
„Was für ein Glück, dass ich kein Prinz bin.“
Unweigerlich musste er grinsen und es dauerte auch nicht lange, bis die beiden den nächstbesten Ort für eine annehmbare ´Gegenleistung` ansteuerten; die Toiletten.
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So trafen sich der Prinz und Schneewittchen in einem New Yorker Club und dreimal dürft ihr raten, was im nächsten Kapitel passiert XD
Irgendwie gefiel mir die Idee, Rei mit Schneewittchen zu vergleichen, ihr müsst zugeben ein paar Parallelen vom Aussehen her gibt es schon, obwohl mir bis auf die schwarzen Haare keine einfällt XD
In diesem Kapi zeigt Kai seine 'sexuelle' Seite und ich hoffe es ist nicht unlogisch, dass er von einem Kapi zum nächsten so einen Umschwung macht, obwohl er ja vor kurzem seine Mutter verloren hat. Aber wie im letzten Kapi gesagt, lässt er seine Vergangenheit hinter sich und will neu anfangen. Und wir wissen doch alle, auch ein Mann hat seine Bedürfnisse XD
Zum Schluss heiße ich noch alle willkommen, die von meinen anderen KaRe FFs den Weg hierher gefunden haben und mich für eure Kommis und eure Treue bedanken *knuddel*
Bis zum nächsten Kapi, ihr Süßen *wink*
LG