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Bezaubernde Ginny

Ginny X so einige...
von

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Hogwarts

Verdammt.
 

Verdammt, verdammt, VERDAMMT!
 

Ich habe es mir doch tatsächlich von Malfoy besorgen lassen! Scheiß Alkohol!

Haareraufend stolziere ich durch meine Wohnung und versuche mich zu erinnern, warum, wieso und weshalb ich mich nur darauf eingelassen hatte!?
 

Auf IHN!
 

Auf Lucius Malfoy. Der, der mir damals dieses vermaledeite Tagebuch untergejubelt hat. Meine Freunde verhöhnt. Meine Familie belächelt. Mir immer das Gefühl gab, minderwertig zu sein.
 

Wie kann ich nur?
 

Zufällig erhascht mein Blick den Kalender, der ein Exklusivinterview für die Quidditchmannschaften von Hogwarts für morgen terminierte. Weiß der Geier, wie das zustande gekommen ist.

Seufzend ergebe ich mich meinem Schicksal und lege mich nur noch schlafen. Das kann doch alles nur ein Traum gewesen sein. Ein böser Traum, aus dem ich morgen aufwachen werde. Gute Nacht.

___
 

Der Morgen kommt. Mit einem Mal überwältigt mich das Vogelzwitschern, der Sonnenschein und alles ist nur noch zum Kotzen. Ich hätte so wunderbar meinen Triumph genießen können, wenn die Erinnerung an Malfoy mir das nicht alles verderben würde.
 

Die Schamesröte schießt mir bei diesem Gedanken in den Kopf. Ach herrje.
 

Ich kann mein Zimmer heute nicht verlassen. Ich verkrieche mich unter meinem Kissen und suche nach Geborgenheit. Scheiß auf dieses Interview. Scheiß auf alles!
 

Scheiß vor allen Dignen auf Malfoy!
 

Vielleicht sollte ich seiner Frau ein Geständnis ablegen gehen, damit sie ihm ordentlich einen vor den Latz knallt. Aber wer weiß schon, wie das ausgeht? Nachher bin ich noch meinen Spielervertrag los.
 

Lucius Malfoy.
 

Lu... ci... us. Lucius.
 

Malfoy.
 

Ich drehe durch.
 

Seufzen. Mein Körper sehnt sich eindeutig nach diesen talentierten Berührungen. Gibt mir das eindeutige Signal, sich wieder an Lucius zu wenden.
 

„Du hast sie wohl nicht alle?“, brülle ich ins Kissen, schmeiße mich schließlich in mein Sportoutfit und appariere an die Grenzen von Hogwarts. Als ob mich so eine lapidare Begegnung aus dem Konzept bringen würde?
 

In solchen Momenten ist es einfach nur rechtens, sich selbst zu belügen. Kopf und Körper gehen getrennte Wege. Und mein Körper weiß leider immer noch, was da gestern mit ihm angestellt wurde. Er ist sich sogar ziemlich sicher, dass da noch einiges an Potenzial zu finden ist. Das stetige Klopfen zwischen meinen Schenkeln begleitet mich unangenehm den ganzen Weg vom Apparierpunkt zum Schloss hinauf.
 

Madam Hooch und die McGonagall warten schon am Portal und grinsen mich an wie Honigkuchenpferde.
 

„Wir beglückwünschen Sie zum Titel, Miss Weasley!“, lässt die Schulleiterin verlauten und ich zucke innerlich zusammen. Mit dem Wort „beglückwünschen“ werde ich Zeit meines Lebens die gestrige Aktion assoziieren. Da soll mir noch einer erzählen, dass kognitive Verknüpfungen ein Hirngespinst sein sollen!
 

Ehe ich mich bedanken kann, klatscht Madam Hooch in die Hände und von den Dächern ertönen laute Knallgeräusche. Konfetti rieselt auf meine verdutzte Person herab und Scharen von Schüler strömen aus allen Winkeln des Schlosses hervor. Hogwarts schmeißt mir zu Ehren eine Party!
 

Meine Augen füllen sich mit Freudentränen und wie ein orientierungsloser Greis geleiten mich die beiden Lehrkräfte in die Große Halle. Die gesamte Schülerschaft scheint versammelt zu sein und ich erkenne blinzelnd, dass nur vereinzelt ein paar Nicht-Holyhead-Harpies-Fans anwesend sind.
 

Ich werde den ganzen Vormittag mit Fragen gelöchert. Brav erzähle ich von meinem Trainingsplan, meiner Ernährung, meiner Trefferstatistik und dass ich für die jetzige Sommerpause noch nichts geplant habe. Lehne Anfragen für Einzeltrainings dieser Rotzgören kategorisch ab.
 

„Jaaaa, du da hinten!“, signalisiere ich einem großgewachsenen Ravenclaw, dass ich gewillt bin seine Frage zu beantworten.
 

„Miss Weasley, ich hoffe ich trete Ihnen jetzt nicht zu nahe, aber sind Sie eigentlich vergeben?“

Meinen Genen sei Dank schießt das Blut sofort in meinen Kopf. In der Halle ist es so still, dass mit Sicherheit sogar die letzte Reihe mein Herz hämmern hört. Bilder von letzter Nacht flitzen vor meinem inneren Auge herum und ich bin wie gelähmt.
 

„Ich meine ja nur, bei Ihrem Trainingsplan scheint ja nicht viel Zeit für Privates übrig zu bleiben.“, ergänzt dieses unverfrorene Miststück von Ravenclaw. Den sollte man umgehend nach Slytherin schicken.
 

„Darum kann ich dem auch nichts mehr hinzufügen!“, presse ich süßlich lächelnd hervor.

Ich merke mir dein Gesicht, du kleiner, mieser...
 

„Soooo“, unterbricht McGonagall meine Gedanken, „ich denke es ist nun Zeit für das Mittagessen. Vielen Dank, Miss Weasley, dass Sie sich die Zeit für Hogwarts nehmen konnten.“
 

Und unter tosendem Applaus der Schüler ploppt das Essen auf die Tische. Mein Appetit ist mir aber gründlich vergangen. Schlage mich immer noch mit Gedächtnisfetzen von gestern herum. Muss seufzen.
 

„Haben Sie keinen Hunger Miss Weasley?“
 

„Ernährungsplan!“, begründe ich leicht abwesend mein Fasten und erhebe mich. Ich halte das nicht länger aus hier, das Essen riecht verdammt lecker!
 

„Besuchen Sie uns doch noch einmal nach den Sommerferien, wenn die ersten Klassen Flugunterricht erhalten!“, schlägt Madam Hooch vor und ich nicke.
 

„Gerne!“, versichere ich ihr höflich und bekomme noch mit, wie sie sagt, dass sie sich dann bei mir melden wird, zwecks Terminfindung. Geht klar.
 

Ich verlasse mit einem leichten Stressgefühl die Große Halle und schaue mir die Stundengläser der Häuser an. Mich trifft der Schlag. Hufflepuff scheint wohl dieses Jahr den Hauspokal zu gewinnen.
 

„Bei Merlins Eiern!“
 

Ungläubig starre ich auf das gryffindorsche Stundenglas, welches auf dem dritten Platz - hinter Slytherin! - rangiert. Welch Demütigung!
 

„Jaaa, es ist eine Schande“, vernehme ich eine ölige Stimme und stelle mit einem schnellen Seitenblick fest, dass sich Snape an meine Seite gesellt hat.
 

„Der Lehrer, der überlebt hat!“, bemerke ich gehässig und freue mich diebisch, dass er mir keine Hauspunkte mehr abziehen kann. Ein kurzes Zucken in seinem Gesicht sagt mir, dass er mich jetzt am liebsten in Grund und Boden schreien würde. Er starrt aber nur weiter auf die Stundengläser.
 

„Ihre Nachfolger haben sich in ihrem Benehmen und Betragen nicht sonderlich verändert.“, rechtfertigt er mit sonorer Stimme den Punktestand und ich hege den Verdacht, dass es seine Schuld sein muss, dass Gryffindor soweit abgeschlagen ist.
 

„Aufgrund des aktuellen Punktestandes, kann ich davon ausgehen, dass auch in Ihrem Betragen sich nichts verändert haben kann!“
 

Uiuiuiuiui!
 

Habe mich weit aus dem Fenster gelehnt. Snape sieht mich mit einem mörderischen Blick an und ich komm nicht umher, ihn entschuldigend anzugrinsen.
 

„Kommen Sie, Professor. Ich finde es nur beruhigend zu sehen, dass Hogwarts immer noch so tickt wie damals.“, versuche ich ihm zu erklären. Unterschwellig könnte er das sogar als Kompliment auffassen! Ich hoffe er tut es nicht...

Sowas wie ein kleines Zucken umspielt seine Mundwinkel: „Miss Weasley, seien Sie froh, dass Sie diese Schmach nicht mehr erleben müssen!“
 

„Ja.“, erwidere ich knapp. „Zu meiner Zeit waren wir schon sehr erfolgsverwöhnt.“
 

„Hat sich daran denn jetzt wirklich was verändert?“
 

Snape zieht seine Augenbrauen fragend in die Höhe und mir wird klar, dass er Recht hat. Ich bin noch nie in meinem Leben wirklich auf der Verliererseite gewesen. Und in Anbetracht des gestrigen Gewinns (damit meine ich definitiv die Meisterschaft und nicht den Ausrutscher mit Malfoy!) erst recht...
 

„Nein.“, seufze ich. „Sie haben Recht Professor.“
 

Eine Weile starren wir beide noch schweigend die Stundengläser an, dann zucke ich die Schultern und ergebe mich dem latenten Schockgefühl über Gryffindors Punktestand.
 

„Es ist wie es ist“, rede ich mir das ganze schön. Es ist ganz schön beschissen.
 

Snape schmunzelt und erwähnt: „Ich habe mich schon daran gewöhnt, dass meine Pappenheimer keine Leistungen mehr bringen.“
 

„Deswegen sind Sie so entspannt?“
 

Ehrlich, ich habe Snape noch nie so... menschlich erlebt. Muss wohl an der Nahtoderfahrung liegen. Hm.
 

„Darf ich Sie eigentlich zu Ihrem gestrigen Erfolg beglückwünschen?“, wechselt Snape mit seidiger Stimme das Thema und blickt mich erwartungsvoll an, aber in dem Moment brennt in meinem Oberstübchen eine Sicherung durch.
 

„NEIN, VERDAMMT NOCH MAL!“, brülle ich ihn mit hochrotem Kopf an und nehme meine Beine in die Hand. Hetze Richtung Apparierpunkt. Fragmente des gestrigen Abends tummeln sich in meinem Kopf.
 

Lucius zwischen meinen Beinen. Lucius an meinen Lippen. Lucius Finger in mir. Lucius, Lucius, LUCIUS!
 

Mein Unterleib krampft sich vor Verlangen zusammen, mein Körper rebelliert gegen meinen Verstand. Keuchend komme ich zum Stehen und realisiere, was soeben geschehen ist.
 

Ich habe Snape angeschrien.
 

Respektlos.
 

Ohne für ihn ersichtlichen Grund.
 

Snape wird wegen mir Schüler anschnauzen und Gryffindor noch mehr Punkte abziehen.
 

Snape wird explodieren.
 

Aber vielleicht hat Malfoy gepetzt? Angst und Scham überkommen mich. Hoffentlich weiß Snape nichts von gestern. Das wäre dann wirklich demütigend!
 

Mein ehemaliger Lehrer, eingeweiht in... ach, nicht weiter drüber nachdenken. Aber warum dann diese Wortwahl? Zufall?

Ich starre hinauf zum Schloss und hoffe, dass er mir nicht gefolgt ist. Aber warum sollte er? Schließlich beginnt gleich der Nachmittagsunterricht.
 

Mir ist klar, dass ich mich bei ihm für mein Verhalten entschuldigen muss.
 

Verdammt, verdammt, VERDAMMT!



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