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Rubina-Seelenschwert

von

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Kapitel 14_Die Rettungsaktion

Mae, Mea, Ying und Yang hatten ein Schiff angeheuert, was sie nun von der Küste bei Haiven auf die Gegenüberliegende Insel bringen soll.

Sie waren auf dem Weg zum Vulkan wo das Versteck von Blades und diesem Zauberer, und hoffentlich auch Crystals, sein soll.

Ying und Yang erklärten, dass die Rüstung von Blades immer leicht warm und oft ein wenig schwefelig gerochen habe und sie deshalb darauf schließen würden.

Im Gegensatz zur letzten Reise war dieses Gewässer nicht weiter ein Gefahrengebiet, denn seit dem der Leviathan sich nicht mehr blicken ließ war Ruhe eingekehrt und es wurde zu wenig Schifffahrt betrieben, als ob es sich gelohnt hätte, an diesem Stück Meer Piraterie zu betreiben.

Die vier standen ganz vorne und ließen sich von der kühlen Brise die Haare aufwirbeln und atmeten die Seeluft ein.

Zwar war es ein wenig salzig aber das störte niemanden.

Das Wasser wich dem Schiffsbug aus und es bildete sich ein schöner Wellenbogen neben dem Schiffsbug.

Einige Delfine schwammen neben dem Schiff her und Mae und Mea amüsierten sich köstlich.

Sie legten Am Hafen vor Golirio an, aber anstatt in die Stadt zu gehen schlugen sie sofort den Weg zu den Bergen ein.

„Wir haben genug Proviant für unsere nächste Etappe und die Rettung der beiden hat eine höhere Priorität“, erklärte Ying.

„Ich will mir nicht ausmalen was sie mit Crystal machen“, flüsterte Mae zu Mea, die nur zustimmend nickte.

„Ich rate davon ab“, meinte Yang kurz angebunden.

Die Gruppe lief viel schneller als die vorherigen Tage und sie machten generell weniger Pausen.

Ying und Yang schien das kaum anzustrengen, aber Mae und Mea, die sich gerade erst überhaupt an die alte Geschwindigkeit, die sie vom ihrem Leben in der anderen Welt gar nicht gewohnt waren, gewohnt hatten, waren schneller denn je erschöpft.

Ying und Yang trugen sie sogar hin und wieder ein Stück der Strecke, damit sie keine Zeit verloren.

Am Abend, hatten sie die Hälfte der Strecke zurückgelegt und standen am Fuß der Berge wo sie ihr Nachtlager aufschlugen.

Wären sie genauso gelaufen wie auf den Reisen mit Crystal, hätten sie mindestens zwei Tage, vielleicht mehr gebraucht.

„Wir sind doppelt so schnell gelaufen?“, keuchte Mae zwischen einem Löffel Suppe erschrocken und müde zugleich.

Ihr war die Anstrengung eindeutig im Gesicht abzulesen.

Mea hatte schon ihre Schale Suppe ausgeschlürft und war eingeschlafen.

Ihr Atem ging bereits regelmäßig.

„Ja, und du kannst froh darüber sein“, erklärte Yang ernst und legte ihre leere Suppenschale beiseite.

„Überhaupt ist es eine Frage der Zeit, bis sie Rubina haben. Ich habe mich schon gewundert wieso noch nichts passiert ist.

Eigentlich müssten wir schon zu spät sein“, murmelte sie nachdenklich.

Das Gespräch fand sehr schnell sein ende; keiner wollte darüber nachdenken was nun passieren könnte wenn Rubina bereits in den Händen von den anderen war.

„Wir stehen morgen bei Sonnenaufgang auf“, erklärte Yang und damit legte sich der Rest der Gruppe schlafen.
 

Müde öffnete Crystal die Augen. Wie lange versuchten sie schon zu verhindern, dass Rubina ihr entrissen wurde?

Sie wusste es nicht. Aber die Anstrengung machte sie müde, auch wenn sie nicht groß Kraft dafür brauchte, fühlte es sich an als würde sie jeden Tag ihre komplette Energie dafür verbrauchen.

Ihre Schulter war kalt.

Eiskalt.

Wieso denn?

Crystal schaute auf ihre besagte Schulter und erschrak.

Die Schulter war halb aus der Blase heraußen.

Panisch versuchte sich Crystal in ihre Gedankenwelt zurück zu ziehen, aber sie steckte mit der Schulter fest.

Als hätte man sie in eine Steinwand einbetonniert.

Sie konnte sich weder hinein noch aus der Blase heraus bewegen.

Sie steckte fest.

„Besser als herausgezogen werden“, murmelte Crystal und atmete erst mal wieder einigermaßen beruhigt durch.

„Nein“, widersprach ihr eine müde Rubina, die genauso erschöpft schien wie Crystal.

„Das rote Band hat es geschafft, mich mit dir hinauszuziehen.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir beide ganz draußen sind“, sagte Rubina sachlich und definitiv nicht erfreut darüber.

„Aber wenn du schläfst ist es langsamer“, bemerkte sie und schaute auf die Stelle, wo die Gedankenblase Crystals Schulter berührte.

„Woher weißt du das?“, fragte Crystal überrascht.

„Ich sehe es“, antwortete Rubina knapp.

„Echt, für mich sieht das so aus als würde ich feststecken“, erklärte Crystal erstaunt.

„Ich bin mehr daran gewöhnt, solche kleinen Dinge und Einzelheiten zu sehen“, meinte Rubina Schultern zuckend.

„Ich war mal eine Schwertkämpferin und dann ein Schwert“

Crystal bekam erstaunt große, runde Augen, vor Erstaunen, dass sie solche Kleinigkeiten sah, die ihr vor Müdigkeit allerdings wieder zufielen.

Für sie fühlte es sich an, als würde ihr eine Art Lebenskraft ständig entzogen werden.

Was von beidem schlimmer war, das wusste sie nicht.

Beides war für sie ein Alptraum.
 

In aller Frühe stand die Gruppe auf, aß schnell ihr Frühstück, packte alles zusammen und brachen auf.

Mae und Mea hatten Muskelkater vom Vortag und fühlten sich immer noch ausgelaugt, aber Ying und Yang gaben nicht nach.

„Wenn wir eure Freundin rechtzeitig retten wollen, dann haben wir keine andere Wahl“, erklärte Yang hart und so ging die nächste Etappe los.

Wieder einmal gingen sie durch die Berge.

Ein kleiner Vorteil war, dass der Vulkan einer der näheren Berge war, und dass das Gestein herum kaum mit Wanderern oder Bergsteigern im Berührung kam, noch sehr gut zum Hinaufsteigen geeignet war.

Die vier kamen schnell voran.

Mae und Mea hatten sich kein wenig an die Geschwindigkeit gewöhnt, aber strengten sich an um nicht verloren zu gehen.

Je weiter sie kamen, desto leichter wurde der Pfad und je höher sie waren desto ebener wurde es, bis sie am Ende nur noch einen langen, geraden Pfad bis zum Eingang der Höhe entlanggingen.

Erschöpft brachen Mae und Mea vor dem Höhleneingang zusammen.

„Wir müssen weiter, wir sind quasi da!“, versuchte Ying die beiden zu motivieren aber die Zwillinge waren einfach komplett am Ende der Kräfte.

Die letzten beiden Tage waren sie doppelt so schnell wie bisher gelaufen mit weniger Pause und auch weniger Schlaf.

Das war für sie einfach zu viel.

Yang seufzte tief und genervt und kramt in ihrer Tasche herum.

„Dann werden wir das Wohl oder Übel hiermit verbrauchen müssen“, meinte sie wehmütig und holte ein kleines Fläschchen mit einer Kristallklaren Flüssigkeit heraus.

„Schade eigentlich“, stimmte Ying Yang zu und holte ihrerseits ein Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit heraus.

„Na los, trinkt das, dann wird es euch besser gehen“, sagte Yang missmutig und schüttete den Inhalt der Flasche in Meas Mund.

Die Zwillinge waren so fix und fertig, dass sie nicht einmal richtig trinken konnten.

Ying kippte das Fläschchen über Maes Mund aus und beide Assassinen steckten die Flaschen wieder weg.

„Igitt“, stöhnten die Zwillinge gleichzeitig und verzogen ihre Gesichter.

Aber kaum war eine knappe Minute vergangen, verschwand alle Müdigkeit aus ihren Gesichtern und auch ihrem Körper.

„Hey, ich fühl mich ja richtig gut“, staunte Mea und streckte sich.

Mae machte es ihr nach.

„Wie Neugeboren“, ergänzte sie.

„Schön, können wir weiter. Es ist bereits Mittag“, grummelte Yang und trat, dicht von den anderen gefolgt in die Höhle ein.
 

Das nächste Mal als Crystal aufwachte, waren sie und Rubina fast komplett aus der Blase herausgezogen worden. Lediglich ein Bein und Unterschenkel und Fuß des anderen Beins waren noch in ihrer Gedankenwelt.

Das erste Mal sah Crystal wie es außerhalb ihrer Gedankenwelt aussah.

Sie sah den Teil, der außerhalb der Blase war von sich und Rubina wie zwei glasige Körper neben ihren eigentlichen liegen, wie als gäbe es drei Crystals, oder drei Rubinas.

Nur der Teil, der noch nicht aus ihrer Gedankenblase draußen war, war auch noch in ihrem Körper.

Dieser Anblick wäre ziemlich gruselig und erschreckend gewesen, denn es sah tatsächlich so aus, als würde man zwei Crystals aus einer (oder zwei Rubinas aus einer) herauszerren, die dann auch noch durchsichtig und zerbrechlich wie Glas aussahen.

Crystal wäre vermutlich vor Panik in Tränen aufgelöst gewesen und hätte wie verrückt geschluchzt, aber da sie mehr tot als lebendig war fehlte ihr selbst dazu die Kraft.

Rubina schaute ernst und wütend drein, während Crystal gleich wieder einschlief.
 

Die Zwillinge und das Assassinen-duo schlichen sich in die Höhle hinein, die unerwartet leer war.

Sie sahen zwar Blades, aber der schlief tief und fest und erntete nichts weiter als Verwunderung, wie man um diese Uhrzeit eigentlich schlafen konnte.

Zur Sicherheit, fesselten und knebelten sie ihn und banden ihn an eine der Höhlensäulen, glaubten aber nicht, dass er in den nächsten paar Stunden aufwachen würde.

Leise liefen sie tiefer in die Höhle hinein, bis sie an ein vergittertes Tor kamen, das fest verschlossen war.

Die Stäbe reichten bis zur Decke und die Lücken schienen zu klein um sich hindurch zu quetschen.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Mea genervt.

Da waren sie quasi vor dem Ziel und wurden von so etwas aufgehalten.

Hinter ihnen klimperte es.

„Wir sind nicht umsonst Diebe“, meinte Ying nur lächelnd und klimperte mit einem Schlüsselbund.

„Den hab ich eben diesem idiotischen Krieger geklaut“, erzählte sie stolz, während sie die schweren Eisentüren aufschloss.

Nacheinander quetschten sich die vier durch einen kleinen Spalt, damit die Tür nicht so quietschte, und betraten den Raum.

Kaum waren sie eingetreten, fanden sie auch Crystal und Rubina in ihrem grotesken Zustand.

„Crystal“, riefen die Zwillinge und rannten zu ihrer besten Freundin hin, wussten aber nicht, als sie ankamen, was sie tun sollten.

Neben Crystal lag das gelbe Füchschen merkwürdig ausgestreckt, als wäre es getreten worden und dann in Ohnmacht gefallen.

Das rote und das blaue Füchschen gingen sofort zu ihm.

„Der Kerl zerrt ihnen die Seele raus“, knurrte Yang ungemütlich und zog ihren Dolch um den roten Faden, der sich um Rubinas Handgelenk wickelte und an einer spitzen Ecke am Thron befestigt war durch zu trennen.

Aber es half nichts, der Faden war zu fest als das man ihn durchschneiden könnte,

Es war ja auch Magie am Werk.

Just in dem Moment öffnete Rubina die Augen.

„Zieh das Schwert“, flüsterte sie schwach.

Wie befohlen, zog Yang das Schwert, und alles ging ganz schnell.

Der rote Faden zersprang wie Glas, Rubina wurde in das Schwert gezerrt und Crystal von ihrem Körper eingesaugt.

Das Seelenschwert, nun rechtmäßig wieder ein Seelenschwert, schien eine Kraft auszustrahlen.

„Ugh“, stöhnte Crystal und hob ihren Kopf.

„Rubina?“, fragte sie kraftlos.

„Ihre Augen starrten geschockt hin und her, als Crystal feststellte, dass ihre Freundin nicht mehr in ihrem Kopf war.

Sie war aber zu schwach um weiter zu reagieren und so blieb sie sonst einfach liegen.

„Crystal, das gehört dir glaube ich“, murmelte Yang und gab ihr das ‚neue‘ Schwert.

Als Crystal es berührte, schien ihr die gesamte Erschöpfung abzufallen und sie schien mit dem Schwert zu leuchten.

„Danke“, sagte Crystal ehrlich zu ihren Retterinnen und schaute zutiefst erleichtert.

Aber bevor sie weiter sprachen, beschlossen sie, diesen gruseligen Ort schnell zu verlassen.

Nicht, dass noch ein weiteres Problem auftauchte.

Außerdem mussten sie noch den Magier finden und kampfunfähig machen, das war ja ihre Mission.

Gerade wollten sie den Rückweg antreten, als eine bekannte Stimme sie davon abhielt.

„IHR NARREN!“, polterte der Zauberer Necromyth.

Er fuchtelte ein wenig mit seinem Zauberstab herum.

„Glaubt ihr, ihr könnt mir so einfach entkommen?“, rief er aufgebracht und schwang seinen Stab.

Alle fünf wurden weg von der Tür und zum Magier hin gezogen.

Die Eisentür fiel krachend ins Schloss.

„Glaubt ihr, solch einen Meister in der Magie wie mich aufhalten zu können?

Narren seid ihr. Solches Kleinvieh wie euch hat keine Chance gegen mich, einen Löwen“

Necromyth ließ die Gruppe vor seinen Füßen auf den Boden fallen.

„Vor meinen Füßen liegen. Knien und um Leben flehen, das ist eure Aufgabe“, donnerte der Hexer übermütig und gemein lächelnd.

„Und jetzt zu dir“, seine Stimme wurde klebrig und schleimig, sodass man am liebsten sich sofort die Hände gewaschen hätte.

Er wandte sich an Rubina (Crystal hatte das Schwert in der Hand).

„Das letzte Mal bist Du mir entkommen, aber jetzt wirst Du mir gehören“, lächelte er triumphierend und zeigte seine Zähne.

Er riss Crystal Rubina aus der Hand und warf das Schwert gegen die Höhlenwand.

„Nein!“

Crystal schrie auf, rappelte sich auf und rannte hinterher, um sich das Schwert zurück zu holen.

Ying und Yang und die Zwillinge waren beeindruckt, dass die stets schüchterne und tollpatschige Crystal so reagierte.

Die anderen wollten ihr folgen, aber der Magier kam ihnen zuvor.

„Nein, nein, meine kleinen, das ist nicht schön“, säuselte er und ließ einen magischen Käfig entstehen, in den er alle hinein beförderte.

„So leicht werde ich euch das nicht machen“, beschwor er sie schmunzelnd.

Dann verschloss er den Käfig magisch und wandte sich an das Schwert.



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