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Ein zweiter Versuch

Luke Castellan-Rick Riordan
von

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Der Preis

Der Preis
 

Hermes sah ihn noch immer zornesfunkelnd an. „Was denkst du dir dabei? Hast du überhaupt darüber nachgedacht, was es bedeutet ein Gott zu sein?!“, fragte er ihn scharf.

„Ja, habe ich!“, wehrte sich Luke etwas zu heftig und merkte selbst, dass er wie ein kleines Kind klang.

„Das glaube ich dir nicht!“, erwiderte Hermes prompt. „Luke, du würdest ewig leben! Hast du eine Vorstellung, wie lang das ist? Du hast keine Ahnung, wie einsam die Ewigkeit sein kann. Selbst mit all den anderen Göttern! Irgendwann wird er Punkt kommen an dem sie dir gewaltig auf die Nerven gehen! Und Beziehungen zu Menschen dürfen niemals auf Dauer sein, sie werden nicht auf Dauer sein. Irgendwann werden die Menschen, die dir etwas bedeuten, sterben. Du wirst sie sterben sehen, ob aus Altersgründen oder anderen Ursachen. Sie werden dich verlassen, während du zurück bleibst. So wird es immer wieder sein, denn es gibt kein Ende für uns. Du hast es doch selbst gesagt, die Geschichte wiederholt sich!“

Luke sah seinen Vater einen Moment schweigend an. Es war nicht so, dass er seine Worte nicht hören wollte. Er wusste, dass sie gut gemeint waren, doch sie kamen zu spät.

„Wenn ich dich daran erinnern darf, habe ich bereits Menschen sterben sehen, die mir etwas bedeutet haben.“, presste Luke hervor. Seine Stimme klang wütender als beabsichtigt und Hermes verzog kurz schmerzhaft das Gesicht.

„Außerdem bin ich fest entschlossen nicht so wie ihr zu werden. Ich weiß nicht, ob ich es schaffen werden, aber ich werde ganz bestimmt nicht vergessen, was geschehen ist.“

In Lukes Gesicht sah Hermes dessen Bestimmtheit. Er würde ihn von seinem Vorhaben nicht mehr abbringen können. Daher versuchte er es auf anderem Weg: „Sie werden etwas von dir verlangen und es wird schmerzhaft für dich sein.“

„Ich weiß, aber so lange sie nicht Annabeth wollen, bin ich zu fast allem bereit.“

„Sag das nicht. Du wirst es bereuen.“, schüttelte Hermes den Kopf.

„Was meinst du?“

„Ich weiß nicht, was sie vorhaben, aber… ich kenne sie nun mal länger.“

Plötzlich öffnete sich die Tür hinter ihnen wieder und Heras Stimme befahl: „Kommt herein.“

Hermes ging vor und Luke und Percy folgten ihm. Die Götter lehnten sich allesamt in ihren riesigen Thronen nach vorn und Luke fiel auf, dass sie ihn anders ansahen. Nicht mehr ganz so feindlich und hasserfüllt, sondern eher… interessiert. Konnte das wirklich sein? Bildete er sich das nicht nur ein? Hermes verwandelte sich in seine richtige Größe und nahm auch wieder seinen Platz zwischen den anderen ein. Sein Blick schweifte über seine Familie und er legte die Stirn in Falten. Er konnte nicht einschätzen, was sie erdacht hatten und das beunruhigte ihn zutiefst.

„Wir sind bereit auf deinen Vorschlag einzugehen.“, begann Poseidon. Luke, Percy und Hermes rissen gleichzeitig die Augen erstaunt auf. Doch bevor einer von ihnen etwas sagen konnte fuhr Hera fort.

„Jedoch nicht ohne einen Pfand für deine Treue.“

„Opfere etwas, das dir lieb und teuer ist und du sollst unsterblich sein.“, sprach nun Aphrodite.

„Bring uns eine Seele, die wir verwahren, um dich an uns zu binden.“, sagte Hepheistos.

„Schwöre auf diese Seele, dass du dich nie gegen uns wenden wirst.“, sprach Demeter.

„Solltest du es tun, wirst du es bitter bereuen.“, drohte Ares.

„Und die Seele, dein Pfand, wird auf ewig in den Tatarus verbannt.“ Als letztes hatte Athene gesprochen. Als Schweigen darauf folgte, nahm Luke an, dass sie nun fertig waren und er ihre Worte überdenken sollte. Dabei wusste er sehr genau, was sie ihm damit sagen wollten. Sollte er es irgendwann einmal wagen, sich gegen sie zu stellen, würden sie nicht nur ihn vernichten, sondern auch die Seele, die er opfern muss.

Eine Seele, die er opfern muss… Luke schüttelte den Kopf. Er würde dieses Angebot niemals annehmen, ganz gleich, wen sie von ihm verlangten. Durch Kronos hatte er erfahren, wie grauenvoll Tartarus war, wie viel Qualen man dort erlitt. Nie würde er das einer anderen Seele zumuten und schon gar nicht einer unschuldigen. Außerdem hatte er bereits für genug Opfer gesorgt. Niemand mehr sollte wegen ihm leiden. Und er selbst hatte schon genug Opfer gebracht.

Dennoch wollte er wissen, wen sie für seine Treue verlangten. Sie dachten doch nicht wirklich an Annabeth?

„Ich habe verstanden.“, sagte er schließlich. „Meine Entscheidung steht fest. Verratet mir, wen ihr als Pfand verlangt.“

„May Castellan.“, sprach nun Zeus.

Luke stand der Mund vor Entsetzen offen. Sein Kopf war wie leer gefegt, während Zeus Worte darin nachhalten. Er schloss den Mund und öffnete ihn wieder. Sekunden vergingen, während er nach vorn starrte. Dann sah er einen Gott nach dem anderen an. Er begann links und ließ seinen Blick über ihre Gesichter schweifen. Sie waren voller Erwartung und Neugier, aber auch Überheblichkeit und Stolz.

Wie sehr er sie verachtete.

„Luke? Luke, mach keine Dummheiten.“, sagte jemand plötzlich neben ihm und etwas berührte ihn am Arm. Er sah auf und blickte direkt Percy in die Augen. Dann sah er sofort zu seinem Vater. Luke wusste nicht, was er getan hätte, wenn er bei ihm den gleichen selbstgefälligen Ausdruck, wie bei den anderen gesehen hätte. Doch Hermes schien ebenso schockiert, wie er selbst zu sein.

Mühevoll schloss Luke die Augen und versuchte sich zu beruhigen, während es in ihm brodelte. Er hätte damit rechnen müssen, sagte er sich selbst. Wen sonst, außer Annabeth, konnten sie auch gegen ihn verwenden? Thalia würden sie niemals nehmen, dafür würde Artemis sorgen und aus den beiden gab es bis auf seine Mutter niemanden mehr, der ihm so viel bedeutet.

„Niemals.“, sagte er schließlich und erkannte seine eigene Stimme nicht mehr. Sie klang tiefer und zischend. Als wäre nicht seine eigene, sondern aus seinem Inneren gekommen.

„May?! Warum May?!“, erhob plötzlich Hermes die Stimme. Luke wandte den Kopf und sah seinen Vater erneut an. Er hatte sich halb erhoben und schaut noch immer ungläubig, als könnte er ebenso nicht begreifen, was sie gerade verlangt hatten.

„Luke und May hatten nie ein gutes Verhältnis. Warum glaubt ihr, dass sie ihm etwas bedeuten würde?“

„Du hältst uns wohl für dumm? Natürlich haben wir ihn den letzten Tagen genau beobachtet. Er hat sich prächtig mit ihr verstanden.“, sagte Dionysus leichthin und zuckte mit den Schultern.

„Ihr habt überhaupt nichts verstanden, gar nichts.“, spie Luke fast aus. Die Worte fühlten sich wie Gift auf seine Zunge an. „Nicht einmal das, was ich euch vorhin gesagt habe. Es wäre besser für euch, ihr macht euch mehr Freunde statt noch mehr Feinde. Ich habe schon einmal alles geopfert, was mir wichtig war und noch mal, mache ich das ganz bestimmt nicht. Ich werde mit euren Kindern kämpfen, damit sie wenigstens eine Chance habe und ich werde für sie sterben. Was dann mit Kronos geschieht, soll nicht mehr mein Problem sein.“

Er war so wütend. Er musste weg von ihnen, sonst könnte er für nichts garantieren. Zu bleiben würde sowieso nichts bringen. Mit diesen Worten wandte er sich ruckartig ab und verließ den Raum ohne sich auch noch einmal umzusehen oder auf Percy zu warten.

„Wage es nicht zu gehen!“, drohte Athene mit kräftiger Stimme, aber Luke reagierte nicht einmal darauf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Leaf-Phantomhive
2012-10-18T14:24:11+00:00 18.10.2012 16:24
OMG das is soo vies ich wette das kam von Zeus und Ares
Also ich bin echt gespannt wies weiter geht.


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