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Ein zweiter Versuch

Luke Castellan-Rick Riordan
von

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Ein Mahnmal

Ein Mahnmal
 

Percy sah Luke an und erkannte Erstaunen und Bewunderung in seinem Blick.

„Beeindruckend, nicht wahr?“, fragte er Luke und dieser nickte.

„Ich habe mir schon gedacht, dass einiges umgebaut wurde, nach dem... Krieg, aber das hier ist so viel... größer und … Wow, einfach nur wow.“

Und das war es wirklich.

Die Sonnenstrahlen fielen auf die Straße, die bis zum Sitz der Götter führte. Sie liefen die Straßen entlang. Die Häuser waren komplett saniert und erstrahlten in weißem Marmor und Kalk. Bäume, Büsche und andere Pflanzen säumten ihren Weg und wuchsen zwischen den Häusern. Sie waren nicht versetzt wurden, sondern es hatte vielmehr den Anschein, als wären die Häuser ihnen angepasst worden. Einige Pflanzen waren alt und hatten die letzte Schlacht überlebt, andere waren noch jung und zart. Sie alle hatten eine prächtige, leuchtend grüne Farbe. Trotzdem waren sie nichts im Vergleich zum Olymp, der egal wo man sich befand, oder welche Kurve man ging aus allen Blickwinkeln erstrahlte und auf Luke noch prächtiger wirkte als je zuvor. Man hatte sich beim Wiederaufbau nicht zurückgehalten und zeigte alles, was man zu bieten hatte.

„Auch, wenn es mir wiederstrebt es zuzugeben, aber es sieht wirklich toll aus. Der Architekt kann wirklich was.“

Percy musterte ihn einen Moment, entschloss sich dann aber für die Wahrheit. „Es war Annabeth.“

Luke wandte den Kopf ruckartig um. „Was?!“

„Als Dank für ihre Hilfe, durfte sie den Olymp neu designen. Sie haben ihr freie Hand gelassen.“

Auf Lukes Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, das echt und auch voller Stolz war.

„Das wollte sie immer machen.“, sagte er schließlich und schüttelte immer noch stauend den Kopf. „Sie hat es wirklich geschafft.“

Sie gingen weiter und nach ungefähr weiteren 15 Minuten gelangten sie zu einem größeren Platz. In der Mitte stand ein Brunnen aus hellbraunem, gelblichem Marmor, so dass die Farbe fast wie Gold in der Sonne wirkte. Das Wasserbecken war ein Zwölfeck und an jeder Ecke war das Symbol eines der zwölf Götter des Olymps in Gold eingeprägt. Das Wasser war strahlend blau und hatte die Farbe des Himmels, der sich darin spiegelte. In der Mitte befand sich ein großer Sockel, der sieben Statuen trug: ein Satyr, ein Zyklop, eine Waldnymphe, ein Wassergeist, ein Zentaur, ein Pegasus und die Abbildung eines Halbgottes. Sie alle hatten im letzten Kampf für die Götter gekämpft und dies war Annabeths Art ihnen die entsprechende Anerkennung zukommen zu lassen. Aus der Panflöte des Satyrs, dem Horn der Waldnymphe und dem Krug des Wassergeistes floss Wasser in das große Becken.

„Wow.“, konnte sich Luke nur noch selbst wiederholen. Noch einmal sah er zum Sockel des Brunnens. Jetzt erkannte er weitere Namen, die darin eingraviert waren. Er ging in die Knie um sie besser lesen zu können. In größerer Schrift las er all die Namen der Nebengötter, unabhängig von Rang oder Bedeutung. Die Namen der Nebengötter spannten sich um das gesamte Zwölfeck. Darunter, etwas kleiner eingraviert, waren die Namen der Halbgötter und anderen Wesen, die gefallen waren – ebenfalls vermischt.

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte er und musste heftig schlucken. Im Grunde war es ihm bereits klar, aber er konnte es nicht glauben. Seine Augen blieben auf dem Namen Ethan Nakamura hängen, den er gerade gelesen hatte. Doch noch ein viel größerer Schauer überkam ihn, als er seinen eigenen Namen schräg darunter las.

„Sie wollte nicht, dass auch nur einer vergessen wird. Sie wollte sie ehren, aber ich glaube es sollte auch ein Mahnmal für die Götter sein, was sie an das Geschehene erinnert – und an den Auslöser.“

„Das verstehe ich, aber warum stehe ich auch mit darauf? Warum all die anderen, die mit mir gekämpft haben?“, fragte Luke mit belegter Stimme.

„Ihr hattet einen guten Grund zu kämpfen.“, antwortete er schlicht. Luke versuchte sich vorzustellen, wie die Götter dem hatten zustimmen können, doch es gelang ihm nicht.

„Lass uns weiter gehen.“ Luke warf noch einen Blick auf den Brunnen und folgte Percy.

Den Rest des Weges sprachen sie kein Wort mehr, aber Luke bestaunte mit offenem Mund was Annabeth entworfen hatte. Nun waren die Seiten der Straßen von riesigen Götterstatuen gesäumt, alle aus weißem, feinem Marmor gehauen und ihre jeweiligen Attribute glänzten in strahlendem Gold. Nach dem Brunnen sahen sie die untergeordneten Götter wie Morpheus, Janus und Hecate. Erst als sie den Berg Olymp schon fast erreicht hatten und er sich in seiner ganzen Pracht vor ihnen erhob, standen Statuen der 12 olympischen Götter. Vor ihnen jedoch standen Hestia und Hades, ebenfalls in weißem Marmor. Darauf folgten Hermes und Dionysus, Artemis und Apollo, Aphrodite und Demeter, Athene und Hephaistos, Poseidon und Ares. Ganz vorn standen Hera und Zeus.

Bevor sie die große Halle betraten, von der man aus in den Thronsaal führte blieb Luke stehen und atmete noch einmal tief durch.

Jetzt erst erkannte Percy in seinem Gesicht wirklich so etwas wie Angst und Beklommenheit. Luke war blass und wirkte erschöpft.

„Musst du mit kommen?“, fragte Luke Percy.

Percy zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“

Wie auf ein Stichwort öffneten sich die übergroßen Türen.

„Tretet ein.“, erklang eine donnernde, weibliche Stimme. Überrascht sah Percy Luke an. Damit hatte sich die vorherige Frage erledigt und fast glaubte er so etwas, wie Erleichterung auf Lukes Gesicht zu sehen.

Die beiden jungen Männer traten ein.

Lukes Augen huschten durch den Raum und er vermied es die Götter anzuschauen, die ihn bedrohlich musterten. Das konnte er sagen, ohne dass er überhaupt hinzusehen brauchte. Die Erinnerungen, die mit diesem Raum verbunden waren, trafen ihn wie ein Donnerschlag. Sein Puls und Atem beschleunigte sich, Bilder zuckten vor seinem inneren Auge auf und unter seinem linken Arm begann ein dumpfer Schmerz zu pulsieren.

Das Feuer im Kamin flackerte hoch und für einen Moment sah er Hestia darin. Ihre dunklen Augen blickten ihn an und schienen ihn zu durchdringen. Zu ihren Füßen sah Luke etwas aufblitzen und er glaubte einen Moment, dass es Backbiter war. Dabei war er sicher gewesen, dass es zerstört worden war.

„Luke.“, zischte Percy neben ihm und stieß ihn mit dem Ellenbogen an. Erschrocken zuckte Luke zusammen und richtete den Blick erst jetzt auf die Götter. Sie alle waren anwesend und saßen in ihren vollen Größen auf den Thronen. In jedem ihrer Blicke lag Misstrauen, Verachtung, Hass aber auch Neugier, bei einigen auch Desinteresse.

Nur ein paar Augen enthielt nichts von alle dem, sondern stattdessen Sorge. Nur kurz sah Luke seinen Vater an, dann blickte er wieder zu Zeus.

Er hätte sich verbeugen sollen oder ihnen irgendeine andere Form von Respekt zollen sollen, doch er tat nichts. Stattdessen sah er fast trotzig in Zeus funkelnde Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Leaf-Phantomhive
2012-10-01T09:29:30+00:00 01.10.2012 11:29
OMG OMG ich find den Olymp wie du ihn beschrieben hast einfach nur unglaublich. Und endlich das heiß ersehnte Treffen auf dem Olymp. Ich bin echt gespannt was du dir ausgedacht hast.
Ich warte auf die Fortsetzung^^


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