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Death and Love

Renn um dein Leben
von

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Der Anfang eines normalen Leben?

Der Anfang eines normalen Leben?
 

Schweiß gebadet schreckte Kai auf. Um ihn herum war alles stockfinster, die einzige kleine Lichtquelle, wenn man sie den so bezeichnen konnte, waren die roten Ziffern der Digitalenuhr neben dem Bett, in dem er lag. Zwei Uhr dreißig zeigten die Ziffern. „Wo bin ich?“,fragte er in die Dunkelheit, wobei er sich durchs Haar fuhr und so die nassen Haarsträhnen aus seinem Gesicht strich. Vorsichtig setzte er sich richtig auf und legte sich, wie so oft in den letzten Stunden, die Hand auf die Seite wo die Schusswunde war. Irritiert zog Kai die Stirn kraus. Statt wie erwartet fühlte er nicht sein Shirt und auch nicht seine Haut oder sein Blut. Nein, stattdessen fühlte er etwas Raues. Langsam fuhr er mit der Hand über Bauch und Brust, bis Haut auf Haut traf. „Ein Verband.“,stellte er überrascht fest, konnte sich jedoch nicht erklären wer das getan haben könnte.

Mit der anderen Hand tastete er auf dem Nachtschrank, auf dem auch die Uhr stand, nach einer Lampe, die er nach einigen Sekunden auch fand. Kaum dass das Licht an ging, musste er die Augen zusammen kneifen, da das Licht blendete und erst nach einigen Augenblicken gewöhnte er sich an die plötzliche Helligkeit.

Kai schlug die Bettdecke zur Seite und setzte sich auf die Bettkante und ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Es war recht schlicht und wirkte so, als würde man hier noch gar nicht richtig wohnen, was ihm auch die Kisten, die auf dem Schreibtisch und an der Wand standen, verrieten. Gerade als er aufstehen wollte, bemerkte er dass er nichts weiter als seine Boxershorts trug. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus und ließ seinen gesamten Körper bis in die letzte Faser anspannen. „Bitte nicht.“ Erneut ließ er seinen Blick durchs Zimmer schweifen, dieses Mal jedoch suchend und fand dann auch was er suchte. Über dem Schreibtischstuhl hing seine Kleidung. Sofort zog er sich Jeans und Schuhe an und schnappte sich sein Shirt, das er auf den Weg zur Tür über zog.

Leise öffnete er die Tür und spähte hinaus, aber bis auf Dunkelheit war nichts zu erkennen. Eigentlich wusste er selbst nicht so genau was er erwartete, doch egal was hier auf ihn zu kommen sollte, er war auf das Schlimmste gefasst. Gerade als er das Zimmer verlassen wollte, hielt er noch einmal inne und sah sich ein letztes Mal suchend nach seiner Tasche um, die er jedoch nicht fand. Genervt seufzte Kai auf. Der Verlust seiner Tasche bedeutete dass er sich alles neu besorgen durfte. Ausweise, Kreditkarten, Kleidung und eine neue Waffe. Was sich ohne Geld jedoch schwierig gestaltet. Aber ihm würde sicher irgendetwas einfallen. Jetzt musste er erst einmal sehen dass er hier raus kam.

Ebenso leise wie er die Tür geöffnet hatte, schloss er diese hinter sich und stand somit im Dunkeln. Einen Moment verharrte er so um seine Augen daran zu gewöhnen. Nach und nach erkannte er immer mehr von seiner Umgebung, wobei das Licht, das vom Mond durch die Fenster schien einen hilfreichen Beitrag dazu tat. Kai konnte die Umrisse von einem Sofa und einem Sessel ausmachen. Zu seiner rechten fand sich eine art Flur wieder von dem drei weitere Türen abgingen, doch diese interessierten ihn herzlich wenig. Darauf bedacht nirgendwo gegen zu stoßen und so vielleicht auf sich aufmerksam zu machen, schlich er durchs Wohnzimmer.

Aber dann erregte ein Foto, das auf einem kleinen Beistelltisch neben dem Sofa stand, seine Aufmerksamkeit. Im halbdunkeln Wohnzimmer konnte man auch gut die Personen darauf erkennen. Dennoch konnte er es nicht glauben und so nahm er das Foto vom Tisch und sah es sich genauer an. Trotz der Dunkelheit hatten seine Augen ihn nicht getäuscht. Zwei der Personen auf dem Foto kannte er nur zu gut und darum musste er sofort von hier verschwinden. Den dieser Ort war der Letzte an dem er sein wollte und es war Schlimmer als seine schlimmste Vorahnung. Gerade als Kai das Foto wieder hinstellen wollte, wurde das Licht angemacht. „Das Foto wurde vor drei Jahren gemacht.“ Erklang eine nur zu vertraute Stimme und ließ somit Kais schlimmste Angst wahr werden. „Yuriy.“,flüsterte er, noch bevor er sich um gedreht hatte. „Auch schön dich zu sehen.“ Schweigend standen sich die beiden Russen gegenüber und beiden stand ins Gesicht geschrieben was sie dachten.

Das einzige was die Stille in der Wohnung brach, war das Geräusch der Kaffeemaschine und das einmalige Geräusch wie Keramik an einander stieß. Yuriy hatte Kai vorgeschlagen noch einen Kaffe zu trinken ehe sich ihre Wege wieder trennten, zu dem hatte Kai, wenn auch zögernd, zustimmend genickt. So saßen sie nun schweigend in der Küche und tranken Kaffee. Natürlich wollte Kai schnellst möglich verschwinden, doch diese kleine Bitte konnte er seinem Kindheitsfreund nicht abschlagen, schließlich war er sicher, wenn er dieses Mal gehen würde dann für immer und nicht nur weil er es so wollte. Sie hatten ihn nach einem Jahr gefunden und sie würden ihn erneut aufspüren können. Nur dann gebe es garantiert keine Chance zu flüchten.

„Wusstest du eigentlich, dass es jetzt bereits das zweite Mal ist, das wir in der selben Stadt sind?“,riss Yuriy ihn zum zweiten Mal in dieser Nacht aus seinen Gedanken, sahen ihn dem entsprechend auch an, was der Rothaarige mit einem Lächeln quittierte. „Also nicht. Dennoch, warum hast du dich nie gemeldet?“ Kai stellte seine Tasse auf den Tisch und sah schweigend in den schwarzen Inhalt. „Das weist du doch genau. Auch wenn Bryan dich daraus geholt hat, wäre es Ihmeine große Freunde dich wieder zurück zu holen. Schließlich warst du sehr gefragt.“ Ein bitteres Lächeln lag bei diesen Worten auf seinen Lippen. Seufzend lehnte sich der Rothaarige im Stuhl zurück und sah seinen Freund besorgt und schuldbewusst an. Während er ein angenehmes Leben führen konnte, ging Kai weiter durch die Hölle. Und irgendwie fühlte er sich deswegen schuldig.

„Hast du hunger?“,fragte Yuriy aus heiterem Himmel, weil er einfach nicht weiter über dieses Thema reden wollte und so wie Kai aus sah, war es ihm auch ganz recht dass der Rothaarige das Thema wechselte, auch wenn er wusste das es nicht für lange sein wird. Auf eine positive Antwort auf seine Frage musste er nicht lange warten und es wunderte ihn auch nicht wirklich dass der Jüngere Hunger hatte, immer hin waren fast 36 Stunden vergangen, seit der Schwarzhaarige Kai hergebracht hatte. Und wer weis wann dieser das letzte Mal etwas gegessen hatte. So machte Yuriy sich am Kühlschrank zu schaffen.

Nach einem kurzen Blick ins innere des Kühlschrankes, hielt er nun einen kleinen Kochtopf in der Hand und drehte sich nun zum Herd um. Bei all seinen Handgriffen, schwirrten ihm Tausend von Fragen in seinem Kopf um her, doch wo er anfangen sollte zu fragen fiel ihm beim besten Willen nicht ein. „Wann bist du unter die Köche gegangen?“ Riss Kai den Älteren, der geistesabwesend im Kochtopf herum rührte, aus den Gedanken. „Als ich zu Bryan zog und meine Kochkünste sind wirklich nicht zu verachten, aber die Suppe hier…“ Dabei deutete er mit einem Nicken auf die kochende Flüssigkeit. „Die hat Ray gestern Abend noch gekocht. Wohl bemerkt extra für dich.“ Mit diesen Worten füllte er etwas von der Gemüsesuppe in einen Teller und stellte diesen Kai vor die Nase. „Ein Fremder kocht extra für mich?“,harkte Kai nach und hob skeptisch eine Augenbraue. „Na ja, diesem Fremden hast du es zu verdanken das du nicht von einem Auto überfahren wurdest und nicht in einem Krankenhaus liegst, wie es eigentlich sein sollte.“ Die letzten Worte betonte der Rothaarige dabei besonders. „Du weist davon.“ Es war mehr ein Flüstern, ganz so als wäre es ihm unangenehm das Yuriy von dem Vorfall wusste, dennoch hatte er es gehört und nickte Stumm. So brachte er seine nächste Frage, die ihm schon seit Tagen unter den Nägeln brannte, nur sehr schwer über die Lippen.

„Hast du, wenn auch nur eine Sekunde lang, mit dem Gedanken gespielt es einfach geschehen zu lassen?“ Die Sekunden in denen Kai einfach nur da saß und schwieg waren die reinste Tortour für ihn. „Ganz ehrlich…“ Zaghaft nickte Yuriy, obwohl er wusste dass der Andere auch so weiter gesprochen hätte. Leise und ergebend seufzte Kai auf und ging zum Küchenfenster, damit er seine nächsten Worte nicht direkt an den Rothaarigen richten musste. „Ja, das habe ich.“ Yuriy war so über diese Worte und auch mit welcher Gleichgültigkeit diese gesprochen wurden, geschockt dass er einfach nur da stand, ganz so als wäre er zur Salzsäule erstarrt. Er wusste dass es nicht einfach war und wenn man sich sogar vor Ihnen versteckt halten musste, war es sicher eine noch größere Belastung. Dennoch als er vor Jahren seinem Leiden ein Ende setzten wollte, hatte Kai ihn daran gehindert und ihm dann auch noch das Versprechen abgenommen, nie wieder Leben, auch nur einen Augenblick lang, darüber nach zu denken. Gott allein weis wie es Yuriy genervt hatte und jetzt war es diese kleine Nervensäge, die darüber Nachgedacht hatte und mit Sicherheit auch durch gezogen hätte. Natürlich blieb seine Reaktion Kai nicht verborgen, denn auch wenn er mit dem Rücken zu dem Ältern stand, konnte er alles in der Spiegelung des dunklen Fensters sehen. „Was erwartest du? Du hattest Bryan, der dich da raus geholt hat und der dir immer noch zur Seite steht. Jemand dem du vertrauen kannst, der dir den nötigen halt gibt um alles zu vergessen. Zu dem du dich flüchten kannst. Ganz im Gegensatz zu mir.“ Hass hatte die Überhand in Kais Stimme übernommen, doch nicht auf Yuriy, sondern auf sein eigenes Leben.

Plötzlich wurde Kai an der Schulter gepackt und herum gerissen und noch bevor er, in irgendeiner Form reagieren konnte, wurde ihm ein Faustschlag versetzt, der ihn sogar zu Boden riss. Schmerzlindernd um griff er sein Kinn und sah zu seinem Freund auf, dessen Brustkorb sich vor Wut und den plötzlichen Kraftaufwand schwerer, als gewöhnlich, hob und senkte. Wütend funkelten die blauen Saphire in die roten Rubine. „Mir nimmst du das versprechen ab nie wieder einen Selbstmord zu versuchen, aber selbst bist du nicht besser! Und ja, ich habe Bryan und meine Freunde, die mich stützen und denen ich vertrauen kann, aber auch nur weil irgendjemand hier meinte, seine Freunde aus zu schließen und alles im Alleingang zu machen!“,schrie er den am Boden liegenden regelrecht an und war sich ziemlich sicher das ganze Haus geweckt zu haben, aber das war ihm herzlich egal.

Gerade als Kai etwas entgegnen wollte, wurde er von einer verschlafen klingenden Stimme unterbrochen. „Habt ihr eigentlich mal du Uhr gekuckt.“ Sichtlich verschlafen stand Bryan in der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf gegen den Türrahmen gelehnt. Augenblicklich war es Still in der Küche und Yuriy schaute nur betreten zu Boden, während Kai sich wieder auf die Beine stellte. „Das solltest du Kühlen.“,meinte Bryan, als ihm die Rötung an Kais Kinn auffiel. „Ich sollte lieber gehen.“,erwiderte dieser und ging, ohne Yuriy auch nur mit dem kleinsten Blick zu würdigen. Neben Bryan blieb er jedoch noch einmal stehen, hielt seinen Blick aber gerade aus gerichtet. „Meine Sachen hätte ich gerne noch.“ „Im Flur, im Schrank.“,antwortete der älteste Russe, was dem Rothaarigen so gar nicht gefiel und fassungslos zu sehen musste wie Kai einfach wieder verschwand.

So wie üblich waren die Straßen um drei Uhr Morgens wie leer gefegt, aber genau das fand Kai angenehm. Auch wenn er vor Jahren in die Einsamkeit gedrängt wurde, so hatte er sie akzeptiert und es war ihm recht. Das hatte ihm die Situation eben wieder bewiesen. Natürlich wusste er das Yuriy sich nur um ihn Sorgte und sogar angst um ihn hatte, aber er wollte eben niemanden, der so für ihn empfand. Er wollte überhaupt niemanden, der irgendetwas für ihn empfand und vor allem wollte er nicht so für jemanden empfinden. Auch wenn er von Zeit zu Zeit gerne jemanden an seiner Seite hätte. Aber diese Möglichkeit stand nicht einmal ansatzweise zur Diskussion.

Auf einmal hörte er wie jemand ihm schnellen Schrittes folgte. Es klang fast so als würde ihm jemanden nach laufen und dann hörte er jemanden rufen, doch das ignorierte er gekonnt und ging unbeirrt seines Weges. Doch dann zog jemand an der Tasche und brachte ihn dazu stehen zu bleiben und sich im selben Augenblick umzudrehen. „Bitte… warte.“,bat die Person vollkommen außer Atem und hielt den Tragegurt der Tasche, die Kai durch das plötzliche daran ziehen, nicht mehr über der Schulter halten konnte, fest. Mit hoch gezogener Augenbraue betrachtete der Russe die zierliche Gestallt, die sich leicht vorgebeugt hatte und sich mit der freien Hand auf dem Knie abstützte. Ein langer, geflochtener Zopf hing ihm über der Schuler runter, wodurch er sich sicher war das es sich um ein Mädchen handelte. „Ich wüsste nicht warum. Wenn du mich also entschuldigen würdest.“,meinte Kai eher kühl und auch abweisend und wollte seine Tasche aus dem Griff des Mädchen ziehen, als dieses auf sah und ihm goldene Opale begegneten und ihn sofort gefangen nahmen. Er verlor sich regelrecht in dem flüssigen Gold.

„Bitte, bleib.“ Riss ihn die Stimme seines Gegenübers aus seiner Starre und erst jetzt bemerkte er wie er die Luft angehalten hatte. „Was? Wer bist du überhaupt?“ „Ray.“ „Du hast mich zu Yuriy gebracht.“ Es war mehr Geflustert, doch immer noch laut genug, das Ray ihn gut verstand und nickte. „Bitte bleib. Wenigstens so lange, bis deine Wunde verheilt ist.“ Fast so als wolle er seinen Worten Nachdruck verleihen, ließ er seinen Blick zur Kais Seite gleiten wo sich die Wunde befand. Sofort legte sich dieser die Hand darauf, nahm dabei aber nicht seinen Blick von dem jungen Mann. Kaum merklich weiteten sich seine Rubine, denn erst jetzt begriff er, dass die Person vor ihm kein Mädchen sondern ein junger Mann war. „Bitte.“,wiederholte dieser und umgriff den Tragegurt noch fester.

Kai wusste nicht was auf einmal mit ihm los war. Von dem Rothaarigen hätte er sich längst los gerissen und wäre weiter seinen Weg gegangen, doch bei diesem Ray konnte er einfach nicht. Er wusste nicht was es war, aber irgendetwas befahl ihm zu bleiben und dagegen kam noch nicht einmal sein Verstand an. „Na schön, ich bleibe.“,erwiderte der Russe, worauf hin Ray zu lächeln begann.
 

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so das war es auch schon wieder
 

da sind die beiden sich endlich mal wirklich begegnet und haben einander auch wahr genommen, wurde ja auch mal zeit, meint ihr nicht auch =)
 

bis zum nächsten Kapitel dann
 

lg eure

Holley



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