21. Tropfen
Tropf, tropf.
Apathisch starrte sie auf die Tropfen, die stetig von der Schwerkraft angezogen herunter fielen und in dem großen See landeten.
Tropf, tropf.
Wann würde dieses Tropfen endlich aufhören? Es nervte sie!
Tropf, tropf.
Wenn dieses Tropfen nicht bald endete, dann würde sie wahrscheinlich irgendetwas durch die Gegend schmeißen. Nur was, das wusste sie noch nicht.
Tropf, tropf.
Apathisch war ihr Blick, als sie die Tropfen betrachtete, wie sie herunter fielen und sich dann mit der Flüssigkeit vermischten, die bereits in dem Gefäß war. Sie planschten herunter und lösten Wellen aus, die sich darum in einem Kreis ausbreiteten und den See wie ein Meer wirken ließen, das vom Sturm aufgewirbelt auf und ab schwappte.
Tropf, tropf.
Sie wollte, dass es endlich aufhörte, wollte dass dieses Tropfen endlich stoppte. Es hallte so fürchterlich in ihrem Kopf wider und trieb sie in den Wahnsinn. Sie schloss die Augen und wendete den Kopf ab. Wenn sie es nicht mehr hören müsste, wenn sie doch bloß gehen könnte! Aber sie wurde wie magisch an diesem Ort festgehalten.
Tropf, tr…
Sie drehte ihren Kopf und starrte auf die Stelle, von der vorher die Tropfen gefallen waren.
Fertig, aus.
Es tropfte nicht mehr.
Endlich Ruhe.
Sie rannte hinüber und zerrte das Gefäß hervor und schüttete die Flüssigkeit in eine Tasse. Mit einem hypnotischen Blick griff sie diese, führte sie an ihre Lippen und kippte sie langsam.
Die Flüssigkeit bahnte sich ihren Weg und floss in ihren Mund, benetzte ihre Lippen, ihren Gaumen, ihre Zunge.
Es war unbeschreiblich, mit jedem Schluck erwachten ihre Lebensgeister und sie wurde langsam wieder zu einem normalen Menschen.
Wie sie den Kaffee jeden Morgen brauchte.
Und wie sie ihre Kaffeemaschine hasste, weil sie so langsam war.