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Sometimes - Love is not enough

Sasu/Saku, Naru/Sasu, Sasu/Naru, Naru/Hina
von

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10.

Sehr geehrte Leserschaft!

Einige von euch werden sich nun fragen: Hä? Was ist das für eine Geschichte, die schon seit Ewigkeiten auf meiner Favoliste liegt und nicht aktualisiert wurde...Ja, ich weiß, ich habe mir wirklich viel Zeit gelassen mit dem Update, allerdings gibt es dafür auch diverse Gründe. Gründe, die ich euch erläutern könnte, es mir aber spare, da es nichts an der Tatsache ändert, dass ihr verdammt Lange warten musstet. Ich kann euch aber versichern, dass es demnächst in meinem Leben einige Veränderungen geben wird, die mir ermöglichen, wieder mehr Zeit mit dem Schreiben zu verbringen!

Allgemeine Unlust wurde vertrieben und neue Motivation wurde getankt!

Ich bedanke mich unendlich bei euch für die Treue die ihr mir entgegengebracht habt und stelle euch nun das neue Kapitel vor, das hoffentlich alle Fragen um das Wie, Wann und Warum beantworten werden.

 

 

 

 

 

 

 

"Sie wird es schon schaffen, Keiko ist stark". Sicherlich wird sie das. Wird Sakura das auch?

 

Ich hasste es. Das alles hier, ich verabscheute es zutiefst. Die ganzen Menschen um mich herum machten mich einfach krank. Ich wollte doch nur endlich Gewissheit haben. Ich wollte sie so sehr, dass ich mich davor fürchtete, sie nicht verkraften zu können.

War das wirklich die Welt, in der ich so viele Jahre gelebt hatte? Völlig ungeschützt von den seelischen Schmerzen, die sich in letzter Zeit zu häufen schienen. Mittlerweile waren meine Glieder taub von der verkrampften Haltung. Zwei Stunden wartete ich bereits im Wartezimmer des Krankenhauses und es machte mich krank. Dieses ganze Denken machte mich krank. Wie apathisch saß ich hier bis zum Zerreißen gespannt, um auf Neuigkeiten zu warten.
 

Immer wieder kreisten meine Gedanken darum was passiert war und ich erwischte mich selbst dabei, wie ich meine Schuld abwiegen wollte. Es gab einfach keine Entschuldigung für mein Handeln. Hätte ich nicht so reagiert, hätte ich niemals in die von Schmerz geplagten Gesichter blicken müssen, geschweige denn auf den verdammten Arzt warten müssen, damit er mir endlich mitteilte, wie es um Sakura und unser Kind stand... Mein Kind. Ich hatte nicht eine Sekunde daran gedacht, sondern nur ihren Betrug gesehen. In dem Moment war sie die Schuldige, doch je länger ich darüber nachdachte, desto bewusster wurde mir, wie falsch ich lag. Wir waren beide schuld. Ich kannte ihre Geschichte nicht, verurteilte sie aber dennoch. Hätte sie genauso reagiert wie ich?

 

 
 

"Sasuke?", hörte ich eine weibliche Stimme und blickte in die Richtung aus der ich sie vernahm. Hinata stand zwei Meter von mir entfernt und musterte mich besorgt. Sie hielt zwei Pappbecher in der Hand und sah nicht so aus, als ob sie Schmerzen hätte. "Hinata", erwiderte ich leise und beobachtete, wie sie sich auf mich zubewegte. Was wollte sie hier?

"Was ist passiert? Ist es dein Vater?", fragte sie mit gedämpfter Stimme und ließ sich neben mir auf dem Plastikstuhl nieder. Die Kaffeebecher stellte sie neben sich auf dem freien Stuhl ab. An meinen Vater dachte ich nur solange, bis ich ihre Hand auf meinem Arm spürte.

"Sasuke?".

"Sakura hatte einen Autounfall. Ich warte auf den Arzt", antwortete ich monoton und hörte, wie sie scharf die Luft einzog.

"Was? Wieso das? Was ist passiert?" Mittlerweile war ihre Stimme nicht mehr leise. Mein Blick war auf ihre perfekt manikürten Fingernägel gerichtet, da ich es nicht über mich brachte, sie anzusehen. Ich wollte auch nicht, dass sie mich berührte und zog deshalb meinen Arm unter ihrer Hand weg.

"Warum bist du hier?", fragte ich ausweichend und fixierte nun ihre Schuhe.

"Was? Sakura hatte einen Unfall und du fragst warum ich hier bin? Mit mir ist nichts, also erzähl mir bitte was passiert ist".

Langsam nervte mich ihre Fragerrei ungemein. Ich wollte nicht mit ihr reden. Sie sollte einfach verschwinden. Erst jetzt fiel mir auf, wie unsympathisch sie mir eigentlich war. Sie, die mit...

"Wo ist Naruto?", lenkte ich vom Thema ab, da mich ein seltsames Gefühl durchzog. War er möglicherweise verletzt?

Da sie mir nicht antwortete, sah ich sie schließlich an. Ihre Haare verdeckten ihre Augen und gerade als ich erneut etwas sagen wollte, wurde ich durch einen festen Griff ihrerseits unterbrochen. Ihre Fingernägel krallten sich förmlich in meinen Unterarm und ich widerstand nur knapp dem Bedürfnis ihr zu sagen, dass es schmerzte.
 

"Steh auf", zischte sie leise und hielt mich weiterhin fest, während sie sich erhob und Anstalten machte das Wartezimmer zu verlassen. Weshalb ich ihr nachgab und hinterherlief wusste ich nicht, doch ich wusste, ich mochte sie nicht im geringsten. Zwar kannte ich sie nicht wirklich gut, aber es störte mich einfach etwas an ihrer Person.

 
 

Mittlerweile waren wir draußen im Krankenhausgarten angelangt und ich hatte genug von ihrem Klammergriff.

"Du kannst deine Krallen wieder einfahren", brummte ich verärgert und löste somit unsere Verbindung. Möglicherweise war sie sich nicht darüber bewusst wie lange sie mich festgehalten hatte, denn sie errötete daraufhin prompt.

"Tut mir leid. I-ich..Ich mache mir Sorgen und weiß nicht was in mich gefahren ist, aber ich.."

 

"Halt die Klappe", entfuhr es mir genervt, da mich ihr Verhalten innerlich aufregte. Auch wenn ich äußerlich gefasst wirkte, war ich wirklich kurz davor sie durchzuschütteln. Warum sie diese Aggressionen in mir hervorrief wusste ich nicht. Sie waren einfach da. Als mein Blick auf ihren angespannten Körper fiel sah ich, dass sie Angst vor mir zu haben schien. Es amüsierte mich schon beinahe. Dennoch, ich konnte nur müde seufzen. Was erwartete sie von mir? Dachte sie, ich würde sie nun schlagen?

"Da vorne ist eine Bank", war alles was ich sagte, um die unangenehme Stille zu vertreiben. Als ich an ihr vorbeilief, -ohne eine Antwort abzuwarten,- erhaschte ich einen kurzen Blick auf ihr Gesicht. Ihre Augen strahlten ganz klar Abneigung aus. Sie hasste mich, das spürte ich deutlich.

Mit einem Plumpsen ließ ich mich auf die Bank fallen und sah, dass sie mir folgte und sich mit einem großen Abstand zwischen uns ebenfalls dazu entschied, sich zu setzen.

 

Nach einem kurzen Moment fing ich an, alles zu erzählen was passiert war und erlebte in diesem Zeitraum die vergangenen Gefühle erneut. Die Wut, die Trauer und den Hass auf meinen Bruder. Sie waren beide Verräter. Hinatas geschocktes Gesicht sprach Bände. Sicherlich wusste sie nichts davon, denn...

"Sakura hatte nie etwas mit Itachi", unterbrach sie meinen Gedankengang und brachte mich somit dazu, mein Gesicht wütend zu verziehen.

"Hast du überhaupt zugehört?" Nun war ich richtig sauer.

"Woher nimmst du dir das Recht, etwas zu behaupten, von dem du keine Ahnung hast? Warst du dabei? Hä?", fuhr ich fort und sprang von der Bank auf, um zurück ins Krankenhaus zu laufen. Ich wollte nichts mehr von ihr hören, denn sie würde mir ohnehin keinen Glauben schenken. Hinata ließ mein Verschwinden allerdings nicht zu, da sie nun mein Handgelenk umklammerte.

"Ich weiß es einfach Sasuke", meinen Namen spuckte sie schon fast voller Abscheu aus, "denn ich weiß, mit wem sie dich damals betrogen hat". Mit dem enden dieses Satzes ließ sie mich wieder los und blickte mir geradewegs in meine weit aufgerissenen Augen.

Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, geschweige denn denken. In meinem Kopf herrschte eine vollkommene Leere. Wie ein schwarzes Loch, das alles verschlang und ein unangenehmes Gefühl hinterließ.

"Setz dich wieder, oder möchtest du mit den Illusionen von Sakura und deinem Bruder leben?", durchbrach sie die Stille und regte somit meinen Gedankenfluss wieder an. Sie wusste etwas. Etwas, das mir Antworten geben konnte, für die ich vielleicht nicht bereit war, da sie meine Schuldgefühle möglicherweise nur verstärken würden.

"Warum wiegst du es ab? Angst vor der Wahrheit?".

Warum provozierte sie mich?

"Selbst wenn es nicht Itachi war, Betrug bleibt Betrug". Wie seltsam und falsch es sich anfühlte, das zu sagen, verdrängte ich einfach.

"Dann müsstest du anfangen, über dich selbst zu urteilen".

"Was?", erwiderte ich dümmlich, weil mich diese Antwort aus der Bahn warf. Mein Herz klopfte dabei unheimlich schnell. Wusste sie etwas?

"Du weißt genau wovon ich rede. Ich bin nicht blind Sasuke, außerdem kenne ich Naruto zu gut. Wir lieben uns und haben keine Geheimnisse".

Sie war vollkommen gelassen als sie das sagte. Fast so, als ob sie mir davon erzählte, wie schön das Wetter war. Ich hingegen fühlte mich elend. Sie wusste alles. Alles. Er hatte ihr alles von uns erzählt. Er, der mir versprochen hatte es niemandem zu erzählen, erzählte es ausgerechnet ihr? Das konnte nicht wahr sein. Wieso? Und was sagte sie dazu? Warum flippte sie nicht aus? Ich stand kurz vor einem Zusammenbruch. Völlig hilflos und ausgeliefert. All meine Lügen offenbart, und das vor ihr...

"Keine Angst, ich werde dein kleines, dreckiges Geheimnis nicht weitererzählen, es sei denn, du willst mir nicht zuhören".

Hatte sie mir gerade eben wirklich zugezwinkert? Zu sagen, ich war geschockt über ihr Verhalten wäre glatt gelogen gewesen. Erst jetzt bemerkte ich, dass mein Mund offen stand. Ich fand meine Stimme einfach nicht. Die Fragen um das 'Wie' und 'Warum' überschlugen sich förmlich in meinen Gedanken.

Wie ferngesteuert nahm ich wieder neben ihr Platz, da mir die Warnung, oder besser gesagt die Erpressung mit ihren Worten bewusst wurde. Sie hatte mich vollkommen in ihrer Hand.

"Bevor du irgendwas fragst, solltst du eines wissen. Ich mag dich nicht. Nur weil Naruto und ich eine offene Beziehung führen, heißt das nicht, dass mir gefällt was er tut. Du wirst die diese Geschichte anhören, damit dir klar wird, wie egoistisch du eigentlich bist. Und wenn du wissen willst, warum ich deinen Betrug für mich behalten werde...", sie ließ eine kurze Pause entstehen, in der sie sich gespielt nachdenklich ans Kinn fasste, "ah genau, damit ihr quitt seid", endete sie ebenso gespielt fröhlich und ich fing an, innerlich zu kochen. Was für ein Miststück sie war. Man konnte ihr richtig ansehen, wie sehr ihr diese Situation gefiel.

"Sollte Sakura jedoch sterben, wirst du dir wünschen, niemals geboren worden zu sein, Uchiha", fügte sie kurze Zeit später hinzu und ihre Stimmlage war dabei mehr als bedrohlich.

 
 

Was, wenn Sakura starb? Diese Frage machte mir bewusst, was mir eigentlich hätte klar sein müssen und diese Gewissheit traf mich härter als jeder Faustschlag, den ich bisher in meinem Leben kassiert hatte. Sie konnte wirklich sterben. Sie wäre nicht mehr in meinem Leben und ich allein würde daran die Schuld tragen.

Schon allein der Gedanke daran war grausam. Ich konnte Hinata darauf nicht antworten, da meine Zunge wie gelähmt war.

"Nun, ich denke ich sollte von Anfang an erzählen", fing sie nach einer kurzen Schweigeminute an und mein Blick wanderte vom Boden hinauf, bis ich ihr Gesicht vor Augen hatte.

"Vor ungefähr drei Jahren ist Sakura eine Beziehung mit einem Mann eingegangen, die schon von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Es war ein früherer Geschäftskollege ihres Vaters und Sakura ist diese Bindung nicht wirklich freiwillig eingegangen".

Davon hatte mir Sakura nie etwas erzählt. Inwieweit hatte es etwas mit ihrem Betrug zu tun? Hatte sie etwa noch immer etwas mit diesem Kerl am laufen? Erneute Wut kochte in mir auf. Außerdem, warum sollte sie eine Beziehung eingehen, die sie gar nicht haben wollte?

"Es war alles ein abgekartetes Spiel, das von Sakuras Vater arrangiert wurde. Es ging ihm dabei um den Profit und um die Rettung seiner Kanzlei. Du solltest wissen, dieser sogenannte Geschäftspartner hatte viele Klienten, die er im Tausch für Sakura bereitwillig an ihren Vater abgegeben hatte. Widerlich; und dennoch brachte Sakura es nicht über´s Herz, abzulehnen. Sie liebt ihren Vater eben und wollte ihm helfen", erzählte sie weiter und ich fühlte mich innerlich wie erschlagen.

Eine Beziehung zu jemanden, nur um ihrem Vater aus dem Dreck zu ziehen?

"Dieser Typ war auch ziemlich besitzergreifend und hat Sakura eingeengt, wo es nur ging. Sie hatte regelrechte Angst vor ihm und war oftmals verzweifelt, weil es eine Frist gab. Sie musste solange mit ihm zusammenbleiben, bist die Kanzlei über dem Berg war", hauchte sie beinahe und schien geschockt darüber zu sein, was damals passiert war. Ich war nicht minder verstört. Welcher Vater würde sein eigenes Kind so ausbeuten? Warum zum Teufel hatte Sakura sich darauf eingelassen? Aus Liebe zu ihrem Vater? Ich musste meine Gedanken auf etwas anderes lenken.

"Das hat aber nichts mit meinem Bruder zu tun. Es hat überhaupt nichts damit zu tun, warum sie mich betrogen hat, mit wem auch immer".

Meine Geduld war im Moment einfach nicht strapazierfähig. Sie sollte einfach mit der verdammten Geschichte rausrücken.

"Geduld ist offenbar nicht deine Stärke, aber sei es drum. Ich erzähle nun zuende, also spar dir die Fragen, sie beantworten sich selbst. Eigentlich hättest du auch schon längst darauf kommen können. Du weißt ja, dass dein Bruder ein Klient von Sakuras Vater ist", sagte sie so, als ob ich davon wüsste. Einen Scheißdreck wusste ich davon. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie ich ihr mit meinem Blick allem Anschein nach verriet.

"Deinem Gesicht nach zu urteilen hast du keinen blassen Schimmer davon", setzte sie kurze Zeit später leicht schmunzelnd hinzu und ich verspürte den inneren Drang, ihr das Grinsen aus dem Gesicht zu wischen.

 
 

"Also gut, fangen wir einfach dort an, wo du und dein Bruder ins Spiel kommen. Weißt du eigentlich, wer deinen Bruder in die Kanzlei von Sakuras Vater gebracht hat?", eine kurze Pause enstand, "Bingo, es war der Mann, mit dem Sakura eine Beziehung geführt hat. Zu der Zeit, als du mit ihr zusammengekommen bist, war gerade der Umschwung in der Firma und es gab einen wichtigen Fall, den Sakuras Vater noch aushandeln wollte, ehe er seinen Geschäftspartner abschießen konnte. Obwohl er wusste, dass sie bereits dabei war sich in eine Beziehung mit dir zu stürzen, bat er sie darum, noch etwas auszuhalten, jedenfalls solange bis der Deal unter Dach und Fach war".

Mir fehlten die Worte. Das war einfach nur...Was zum Henker?

"Drei Monate wart ihr zusammen. Drei Monate lang hat sie dieses Doppelleben geführt. Kannst du dir das vorstellen?"

Erwartete sie im Ernst eine Antwort von mir? Das hier war einfach absurd. Diese ganze Situation war so lächerlich, dass ich nicht mal darüber lachen konnte. Oder etwas empfinden.

"Wie dem auch sei, Itachi und Sakura kannten sich schon vorher, da dieser Kerl vor allen Leuten mit seiner Beziehung prahlen musste. Er war wirklich widerlich", rümpfte sie ihre Nase, als ob die Luft um sie herum plötzlich zu Schwefel mutiert wäre.

"Natürlich hat dein Bruder erst später davon erfahren, dass Sakura und du bereits ein Paar wart. Itachi hat daraufhin ziemlich hässlich reagiert als er davon erfuhr. Er hat immer darauf bestanden, dass Sakura dir davon erzählt und dennoch konnte sie es nicht tun. Sie fühlte sich auch schon elend genug, so ein Schauspiel überhaupt abziehen zu müssen. Sie wollte dich einfach nicht verlieren", erzählte sie so mitfühlend, als ob sie selbst davon betroffen wäre.

Bei mir hingegen blieben sämtliche Gefühle aus. Ich registrierte nur ihre Worte, nahm sie aber dennoch kaum wahr. War das hier ein schlechter Trip? War ich in meiner Jugend irgendwann auf einem Ticket hängengeblieben und in Wirklichkeit gar nicht hier, weil ich in der Klapse oder im Koma lag?

"Schließlich konnte sie die Beziehung zu dem anderen endlich beenden, da sich die Kanzlei endgültig erholt hatte. Du weißt gar nicht, wie sehr sie seitdem aufgeblüht ist. Allerdings wollte dein Bruder da nicht so ganz mitspielen und forderte ihre Ehrlichkeit dir gegenüber. Sie erzählte ihm zwar die ganze Geschichte, doch scheinbar gab er ihr nur einen Aufschub, um es dir zu beichten", endete sie ihren Monolog und ich blinzelte, da ich das die gesamte Zeit über vergessen hatte.

 

Es beschlichen mit unheimliche Kopfschmerzen, wenn ich auch nur daran dachte, diese Logik zu verstehen. Sicherlich, es ergab soweit Sinn, dass ich mich niemals in eine Beziehung mit Sakura eingelassen hätte, wenn ich von alldem gewusst hätte. Es erklärte sogar ihr sonderbares Verhalten zur Anfangszeit unserer Beziehung. Nur mein verfickter Bruder passte einfach nicht ins Bild. Warum hat er mir nie etwas davon erzählt? Er war einfach nur abartig. Wer tut so etwas einem geliebten Menschen an? Hatte er sich darüber gefreut Sakura so unter Druck setzen zu können? Starr fiel mein Blick in Richtung Wald.

"Ich werde reingehen. Meine Schwester wartet", hörte ich Hinata neben mir mit seltsam zittriger Stimme sprechen und ehe ich einen Blick auf ihr Gesicht erhaschen konnte, stand sie auch schon mit dem Rücken zu mir gedreht.

"Ich sehe nachher nach Sakura".

Mit diesem Satz war sie verschwunden und ich war alleine. Warum sie so schnell die Flucht ergriff wusste ich nicht, aber eigentlich war es mir auch egal. Nun war ich alleine mit meinen Gedanken. Mit dem ganzen neuen Wissen, das mich fertig machte.

Als ich das nächste mal bewusst dachte, war ich bereits wieder im Krankenhausgebäude und saß im Wartezimmer. Mein Gehirn hatte sich angesichts der neuen Erkenntnisse anscheinend verabschiedet. Eine Art Schockzustand womöglich? Im Moment begrüßte ich die gähnende Leere in meinem Kopf.
 

"Herr Uchiha?", riss mich die Stimme eines Mannes aus meinem Vakuum und mein Kopf ruckte erschrocken in die Höhe, während er mich mit einem Blick musterte, den ich nicht deuten konnte. Sein langer weißer Kittel reichte bis zu seinen Knien und ich wusste genau, warum er nun hier vor mir stand. Was würde er mir sagen? Mein Herz verkrampfte sich, ehe es wie verrückt anfing zu schlagen.

"Geht es Ihnen gut?", erkundigte sich mit leichter Sorge, doch ich hörte genau heraus, dass er diese Frage häufig stellen musste.

Noch immer pulsierte mein Herz und ich brachte nur ein Nicken zustande.

"Wie geht es Sakura?", stellte ich die Gegenfrage und versuchte etwas in seinem Gesicht herauszulesen. Irgendwas. Meinen Untergang? Meine Hinrichtung? Vergebung? Warum konnte ich nichts sehen?

Hastig schüttelte ich meinen Kopf und zwang meinen Körper dazu, sich zu bewegen.

"Vielleicht möchten wir uns woanders unterhalten?", deutete mit seiner Hand unscheinbar in Richtung Tür, seine Augen auf die verbliebenen Menschen im Wartezimmer gerichtet.

Sicher, es ging niemanden etwas an, ich verstand.

Möglicherweise hatte er aber auch Angst davor, von weiteren Leuten auf das Befinden ihrer Angehörigen angesprochen zu werden.

'Verdammt, Gehirn, reiß dich zusammen', schallte es durch meinen mit kranken Gedanken gefüllten Kopf.

Nachdem er noch einige Schritte gegangen war, drehte er sich wieder zu mir herum. Es war niemand auf dem Flur zu sehen und selbst wenn dort wer gewesen wäre, ich hätte es nicht mitbekommen, da er seine Lippen geöffnet hatte und endlich zum Sprechen ansetzte.
 

"Wir konnten den Zustand ihrer Verlobten stabilisieren, sie liegt im Moment auf der Intensivstation zur Beobachtung".

Noch niemals zuvor hatte ich solch eine Last verloren. Niemals zuvor auch nur daran gedacht, solch eine tonnenschwere imaginäre Last auf meinen Schultern verspüren zu können. Ich wankte kurz, da mich seine Worte mit voller Wucht trafen und mir bewusst machten, dass Sakura lebte. Sie lebte, alles würde wieder gut werden und ich würde daran arbeiten das es so blieb. Für sie, für uns, unser Kind.

"Eine große Platzwunde, ein Schädelhirntrauma zweiten Grades....".

Seine Worte zogen an mir vorbei, alles was im Moment zählte war, dass sie wohlauf war. Sie würde nicht meinetwegen sterben. Es war eine überwältigende Erleichterung.

"Und die Rippenfraktur, die operiert werden musste. Alles in allem einiges, aber dennoch nicht lebensgefährlich".

Als er fertig war mit seiner Aufzählung, sah ich mich beinahe dazu gezwungen zu Lächeln. Allerdings, sein gesenkter Blick hielt mich davon ab. Warum sah er auf einmal so niedergeschlagen aus?

Mein Atem stockte und ich schlug mir die Hand vor den Mund, als er mir wieder in die Augen blickte.

"Es tut mir wirklich sehr leid für Sie und ihre Verlobte, aber wir konnten Ihr Kind nicht mehr retten. Es gab Komplikationen und der Blutverlust..."

Plötzlich fühlte es sich so an, als ob sich dieses Gewicht von vorher sich mit doppelter Intensität auf meine Brust legte. Ich konnte nicht atmen. Das durfte nicht wahr sein. Das konnte niemals wahr sein. Mein Kind? Unser Kind..Tot? Hektisch fing ich an zu hyperventilieren und meine Sicht verschwamm immer mehr. Niemals, es durfte einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Warum? Warum habe ich sie gestoßen? Warum? Das Geschrei um mich herum nahm ich gar nicht mehr wahr, denn alles was mich empfing war die wohlverdiente Dunkelheit, die sich um mich legte und dafür sorgte, dass meine Gedanken endlich ein Ende fanden.
 

Als ich wieder zu mir kam, war es um mich herum Dunkel. Fahrig tastete ich meinen Händen über den Untergrund auf dem ich lag. Es fühlte sich an wie ein dickes Laken und mir wurde klar, dass ich ganz sicher nicht Zuhause in meinem Bett lag, oder auf dem von Sakura.

 

Sakura...

 

Wie als hätte ihr Name einen Schalter in mir umgelegt, sprudelten die gesamten Erinnerungen auf mich ein. Mit einem Ruck saß ich gerade im Bett und spürte einen dumpfen Schmerz in meinem Kopf, der mit dem Schmerz in meinem Herzen allerdings nicht im geringsten konkurrieren konnte. Ein seltsamer Schluchtzlaut entwich meiner Kehle und erschrocken fuhr ich mit meinen Fingern über mein Gesicht, doch es war trocken. Ich konnte nicht weinen, obwohl jede Faser im meinem Körper danach bettelte. Ich konnte einfach nicht. Ich war blockiert.

"Verdammt nochmal, mein bester Kumpel ist gerade eben zusammengeklappt, lassen Sie mich zu ihm", hörte ich wenige Augenblicke eine laute Stimme und meine Beine bewegten sich wie von selbst, um von dem Krankenhausbett zu steigen.

Nicht er, bitte, alles, nur nicht er. Ich wollte ihn nicht sehen oder hören. Bitte nicht.

"Es ist mir scheißegal, holen Sie halt den Sicherheitsdienst".

Und schon wurde die Tür aufgerissen und die Helligkeit von Außerhalb zwang mich dazu, meine Augen schmerzhaft zusammenzukneifen.

"Sasuke, verdammt Sasuke ich hab' mir solche Sorgen gemacht. Was ist passiert? Der Arzt will uns nichts sagen", murmelte Naruto gegen meinen Hals und ich erstarrte, als ich bemerkte wie fest er mich umschlungen hatte. Ich hatte nicht einmal einen Luftzug gespürt und dennoch war er mir so nahe, dass kein Blatt Papier  mehr zwischen uns gepasst hätte.

Für eine Sekunde entspannte ich mich, atmete seinen unverwechselbaren Duft ein und fühlte tatsächlich so etwas wie Geborgenheit. Aber meine Gedanken erinnerten mich sofort an das Gespräch mit Hinata. An seinen Verrat. Grob drückte ich ihn von mir und wandte sofort meinen Blick von ihm ab, als mich seine verwirrten blauen Augen trafen. Zögerlich brachte er noch etwas mehr Platz zwischen uns und räusperte sich leise.

"Stink' ich heute irgendwie, oder warum will sich niemand von mir umarmen lassen?", murmelte er nachdenklich und ich schnaubte daraufhin angespannt. Dieser verdammte Penner. Er roch höchstens nach Verrat. Dieser Idiot.

Noch ehe ich meinen beleidigenden Gedanken Luft machen konnte, sprach er auch schon weiter: "Was ist passiert Sasuke? Hinata hat mir erzählt, dass Sakura einen Unfall hatte. Warum bist du umgekippt? Wie geht es ihr? Wie geht es dir?", fragte er leise und wartete allem Anschein nach geduldig auf meine Antwort.

Was sollte ich ihm schon antworten? Die Wahrheit? Hatte Hinata das Reden nicht schon übernommen? Sie waren doch diejenigen, die keine Geheimnisse voreinander hatten. Unbewusst ballte ich meine rechte Hand zur Faust. Es war ein anderer Schmerz, aber nicht minder verletztend.

"Sakura lebt. Unser Kind ist tot", hörte ich mich selbst so gefühllos sagen, dass ich wahrnahm, wie Naruto sich beinahe am Luftholen verschluckte.

"Sasuke..Ich..", versuchte er anzusetzen, doch ich lief bereits an ihm vorbei. Vorbei an der aufgebrachten Krankenschwester, die nun den Sicherheitsdienst im Schlepptau hatte und anfing wie wild auf Naruto einzureden. Vorbei an seinem geschockten Gesicht. Vorbei an den namenlosen Gestalten die vereinzelt meinen Weg kreuzten.

Ich musste hier raus. Ich hielt es keine Sekunde mehr länger aus. Das dumpfe Pochen in meinem Kopf war mittlerweile zu einer Migräne ausgewachsen, doch das Loch in meinem Herzen war so groß, dass ich das Gefühl hatte, innerlich auszubluten. 

 

 

 

 

So, das war es auch schon. Es ist raus, juhu...Ihr glaubt gar nicht, wie schwer es mir gefallen ist zu schreiben in letzter Zeit...Zwar kein Monsterkapitel, aber immerhin kennen wir nun den Grund für Sakuras Untreue...Nein, es war nicht Itachi...Sah es wirklich so offensichtlich aus? Hehe, hab' euch wohl an der Nase herumgeführt. Warum hat Itachi sich so verhalten? Ja, das habe ich mich im Manga auch schon einige Male gefragt. Die Liebe ist vielleicht ein ganz guter Hinweis. Ich lass das hier einfach mal so stehen, sollte es Fragen geben, bin ich gerne bereit euch zu antworten! :) 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Guren-no-Kimi
2012-02-13T21:28:58+00:00 13.02.2012 22:28

okay, es war schon ein recht trauriges kapitel.
der unfall, der verlust, das fremde wissen über einen selbst.

allerdings mochte ich sakura von anfang an nicht. sie ist irgendwie einfach nur nervig xD
freue mich allerdings auf das nächste kapitel ;D


Von:  V0IDsKhaos
2012-02-08T19:30:01+00:00 08.02.2012 20:30
Ich hab das neue kapi auch gleich gelesen :D
und bin auch sehr gespannt, was mich hier noch erwartet. 1%... stimmt das noch so? wenn ja, immer schön dran bleiben^^ nichts ist schlimmer, als der abbruch einer so langen ff, wenn man sich grade so schön eingelesen hat. *hust*

sakus unfall und die ganze betrugssache sind schon ziemlich nerven aufreibend und mitreißend dargestellt. und jetzt mag ich auch wissen, wie es weiter geht.^^

das beziehungs-chaos ist, finde ich, ne gute idee.
man kann die situationen und reaktionen der charaktäre gut nachvollziehen... ok... das mit den schwangerschaftshormonen ist ziehmlich überspitzt dargestellt... ich mag sakura, an sich, sehr gerne und kann mich mit der fiesen schwangeren hausfrau nicht so richtig anfreunden (armer sasu) xD aber das ist ja gewollt und ok so.

aber ich liebe es, wie du naruto beschreibst! *___* in ner au-ff wöllt ich ihn am liebsten immer so haben! :D da beschleicht mich die frage, ob es so bleibt, oder ob sein wesen sich im laufe de geschichte noch ändert... mir ist klar, dass du die frage nicht beantworten wirst >.< deshalb freue ich mich hoffentlich bald über das neue kapitel <3

vlg khaos~
Von:  tillbery
2012-02-07T16:18:41+00:00 07.02.2012 17:18
endlich geht es weiter :)
Hab mich über das Kapi sehr gefreut und bin gespannt was noch so auf uns zu kommt!!
Lg


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