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Was sonst noch alles passiert...

NilexKyoya:D
von

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Der Besuch einer Freundin

Nächstes Kapi ist da^^

Hat etwas länger gedauert, es kann auch etwas gehetzt rüberkommen, da ich mich beeilt habe, um es entlich reinstellen zu können.

Es ist nur eine Art "Zwischenkapi", aber da die Beziehnung zwischen Nile und besagter Freundin eine wichige Rolle in der FF spielen wird, kommt hier ein erster Eindruck von den beiden^^
 

Viel Spaß beim Lesen:D
 

Die letzten Wochen sind echt anstrengend für ihn gewesen. Von einem Arzt zum nächsten und wenn er Pech hat, dann steht ihm eine OP bevor. Na, dass kann ja noch heiter werden.

Ferienende, ein Tag Schule und seitdem im Krankenhaus abhängen. Ja, diesen Start ins neue Schuljahr hat er sich ganz anders vorgestellt. Ob sich dort schon irgend jemand Sorgen macht?

Immerhin hat er nicht Bescheid gegeben, dass er krank sei, er hat bei niemanden angerufen, er ist für sie einfach spurlos verschwunden. Wie er seinen drei Freundinnen kennt, werden sie sich sicher fragen, wo er steckt, warum er nicht kommt, wieso er NIEMANDEN Bescheid gibt, weshalb...

Vieleicht hat eines der Mädchen schon versucht ihn anzurufen? Aber sein Handy hat er in letzter Zeit vollständig ignoriert. Er hat sich nie die Mühe gemacht auch nur nachzusehen, wer es wagt, ihn anzurufen. Vieleicht...

Genervt holt Nile sein Handy aus der Tasche, da dieses wieder anfängt zu läuten.

«Demure ruft an» erscheint groß und mir schwarzer Schrift auf dem Display.

Nee, auf den hat er im Moment keine Lust. Erst sich nicht mehr melden und dann auf einmal wieder anrufen. Wer glaubt er eigentlich, wer er ist?

Vieleicht sollte er mal in der Schule anrufen und Bescheid geben, dass er nicht am Unterricht teilnehmen kann, da er hier gefangen, in einem gottverdammten Krankenhaus ist und nicht raus kommt. Dann wissen sie wenigstens Bescheid und er kann für die nächsten Wochen entschuldigt werden. Wenn er solange überhaupt noch durchhält.

Oder Kyoya wird für ihn in die Schule gehen und Bescheid sagen. Oder Demure? Vieleicht macht Benkei es ja auch. Oder einer der Ärzte ruft einfach an und...

Was macht er sich eigentlich Gedanken darüber, wie die Schule Bescheid bekommt?

Es hat ihn nicht zu interesieren und fertig. Er legt sein Handy schön weit weg, am anderen Ende des Zimmers auf den Boden und wartet darauf, dass dieses aufhört zu klingeln. Dann schleicht er zu dem Bett und lässt sich mit einem leisen Plumpsen darauf fallen.

Was soll er denn machen? Er liegt hier still auf seinem Bett in seinem Krankenzimmer rum, starrt auf die weiße Deckenlampe und langweilt sich tierisch. Das Beybladen hat der Arzt ihm verboten, so wie jegliche andere Aktivität. Er wird hier garantiert einrosten, da ist er sich sicher. Seine grünen Smaragrade wandern die Decke entlang, die Wände, den Boden, bis zu dem großen Flachbildfernseher, der seelenruhig an der Wand hängt. Vieleicht kommt ja was gutes? Nile macht das Gerät an und zappt durch die Kanäle, aber das heutige Sendeprogramm begeistert ihn nicht sonderlich. Die Nachrichten berichten nur von weiteren, regnerischen Tagen. Dabei soll mal wieder die Sonne scheinen. Zu viel Regen ätzt doch nur. Aber bei schönem Wetter würde er sich nur noch mehr aufregen, dass er nicht raus kann.

Also ist es doch eigentlich ganz gut, dass es ununterbrochen pisst, oder?

Er kann gerade ausflippen. Es ist so langweilig!

Sterben vor Langeweile. Ja, dass macht er gerade.

Und Kyoya kann heute nicht kommen, Demure lässt sich sowieso nicht mehr blicken, dass mit dem Telefonieren soll wohl ein Witz sein, und Benkei hat noch nie einen einzigen Schritt in Richtung Krankenhaus gewagt. Tolle Teamkollegen hat er da, wirklich. Wenn jemand anderes hier rumhocken müsste, dann wäre er auch gekommen. Wenigstens ab und zu. Aber das Demure und Benkei so gar nicht in die Pötte kommen, macht ihn doch etwas traurig. Zwar ist Demure am Anfang da gewesen, aber in letzter Zeit denkt er sich immer neue Ausreden aus. So kommt es Nile jedenfalls vor. Vieleicht irrt er sich auch nur? Aber das Benkei so gar nicht kommt, wundert ihn einfach.

Was wohl in den großen Typen gefahren ist?

Immerhin sind sie super befreundet. Vieleicht müssen die beiden einfach nur in letzter Zeit für die nächste Meisterschaft üben, an der er wahrscheinlich nicht teilnehmen darf.

Dann muss er sein Team halt vor dem Fernseher anfeuern, so wie es sich gehört.

Saeko, Rinako und Mia denken sicher, dass er krank zu Hause im Bett rumliegt, aber dass er hier mit Leukämie rumkämpfen muss, wissen nicht viele. Woher auch?

Er hat es niemanden gesagt, er hat ja nicht einmal die Gelegenheit dazu gehabt.

Geschlagen macht Nile die nervige Flimmerkiste wieder aus.

Was soll er nur anstellen?

Vieleicht kann er seine Zeit ja fürs Lernen verschwenden? Nachholen muss er sowieso alles irgendwann. Und wenn er jetzt damit anfangen würde, dann müsste er nicht so viel auf einmal machen.

Aber mit einem Blick auf die Uhr ist diese Idee schon zum Scheitern verurteilt. Die Girls haben noch Schule, er kann ja jetzt schlecht bei einem der dreien anrufen und fragen, was er sich alles draufschaffen muss.

Also steht Nile wieder da, wo er die ganze Zeit steht: Beim Anfang, auf dem Nullpunkt, langweilend, ohne Plan.

Da er in diesem Zimmer nicht weiter kommt, beschließt er, einfach ziellos durch dieses große Gebäude zu laufen. Was besseres fällt ihm im Moment nicht ein und die Ärzte werden ihn auch nicht sonderlich beachten. Denn wie ein Patient sieht er jetzt nicht gerade aus.

Vieleicht kommt er so auch einmal aus dem Gebäude? Wenn ihn niemand erkennen würde, wenn er keinen seiner Ärzte begegnen würde, wenn...

So viele wenn´s, wenn, wenn, wenn...

//Nicht zu viel denken, handeln.// mahnt sich Nile selber, bevor er aufsteht und dieses Zimmer verlässt. Der weiße Gang ist leer, er kann leise Schritte vernehmen, aber sie kommen nicht zu ihm.

Er läuft die ganzen Gänge entlang, an unendlich vielen Zimmern vorbei. Einige Türen stehen einen Spalt offen und Nile kann viele kranke Menschen erkennen. Einige haben ihre Beine im Gibs, andere können sich nicht alleine von der Stelle bewegen, einige stöhnen im Schlaf leise vor Schmerz und die anderen schlafen lautlos ihre Schmerzen weg.

So oder so, Nile würde niemals mit einen von ihnen tauschen wollen. Er kann sich frei bewegen, ohne Schmerzen zu haben und das einzige, was er hat, ist seine blöde Leukämiekrankheit, die auf sein Äußeres jedoch nicht zugegriffen hat.

Kurz, man sieht ihm nicht an, dass er eine lebensgefährliche Krankheit mit sich rumschleppt.

Als er in einer der Hauptgänge einbiegt, stellt er fest, dass dieses große Gebäude auf keinen Fall ausgestorben ist, wie zuvor in einen der anderen Gänge, die Menschenleer gewesen sind. Menschen laufen zielsträbig an ihm vorbei, beachten ihn nicht sonderlich und die, die ihn bemerken, schütteln leicht den Kopf.

Tja, ein kleiner, dunkelhäutiger Junge mit knallorangenen Haaren vorne, pechschwaren hinten, Bemalungen im Gesicht, grasgrüne, große Augen und ägyptischen Kleidungstil fällt dann doch etwas unter den ganzen Ärzten, Patienten und Besuchern, die allesamt hellhäutig sind, auf.

"Hey Jungs sollten sich nicht schminken!" wird ihm hin und wieder zugerufen und er hat gute Lust, ihnen allen einen Vogel zu zeigen.

Aber er lässt das lieber bleiben, bevor einer der Ärzte das mitbekommt und er dann einige Probleme haben wird.

Er läuft immer weiter und weiter, ziehlos durch die Gegend, rämpelt hier und da mal ein paar Besucher an, die ihm verwirrt hinterher blicken. Er hat das Gefühl nicht mehr gerade zu laufen, als wäre er bis oben voll mit Alkohol.

Das würde seine plötzlichen Kopfschmerzen erklären.

Okay, jetzt reicht es aber. Er muss hier raus und zwar sofort, sonst fällt er um.

Er muss den Ausgang finden. Den blöden Ausgang, der sich heute mal wieder nicht zeigen möchte.

Nile irrt eine knappe halbe Stunde in dem Krankenhaus herum, immer noch auf der Suche nach dem Ausgang.

Er hat das Gefühl, im Kreis zu laufen, nicht wissend, wo jetzt hin. Er kommt an unzähligen Stationen vorbei, beim Zahnarzt, Kinderarzt, bei den OP-Räumen, bei...

Jetzt hat er aber richtig die Nase voll.

Einfach jemanden fragen, genau das wird er jetzt machen. Wenn seine Stimme da nur mitspielt...

Nur wen soll er fragen? Er hat das Gefühl, als würden alle eine ihm fremde Sprache sprechen, er versteht kein Wort von dem, was die Menschen um ihn von sich geben.

Entweder, er dreht jetzt völlig durch, oder er ist in einer ihm fremden Welt gelandet.

Um sich zu vergewissern, dass er ja noch in der selben Stadt ist, hetzt Nile zum nächsten Fenster und schaut raus. Der Himmel ist von schwazen Gewitterwolken bedeckt, im Sekundentakt wird die schwarze Wolkendecke von hellen, lautlosen Strahlen durchzogen und knapp 10 Sekunden später erklingt der dazugehörige Donner.

Der Regen prasselt an die große, breite Fensterscheibe und Menschen rennen die Straßen entlang. Vor lauter Regenschirmen ist der Gehweg nicht mehr zu erkennen. Ja, er ist garantiert noch in der selben Stadt.

Soll er bei so einem Wetter wirklich weiter den Ausgang suchen? //Ja.// gibt sich Nile die Antwort selbst und steht keine viertel Stunde (entlich) vor dem Haupteingang, der aus diesem großen Gebäude führt.

Wie er es letztendlich geschafft hat, den Haupteingang (für ihn der rettende Ausgang)

zu finden, weiß er gar nicht mehr. Aber darüber muss er sich nicht den Kopf zerbrechen. Er kann jetzt entlich aus der nach Medizin stinkenden Bude raus, entlich in die frische Luft und Sauerstoff ohne Ende tanken.

Wie ein Irrer rennt Nile in den Regen und bleibt glücklich vor dem großen Gebäude stehen. Die Tropfen prasseln ihm ins Gesicht, seine Klamotten sind bereits plitschnass und kleben eng an seinem nassen Körper.

Die frische und saubere Luft tut gut. Sie durchströmt seinen Körper und füllt ihn mit neuer Energie. Die, die er in den letzten Wochen verloren hat.

Von allen Seiten wird er verständnisslos angeschaut. Kein Wundern, niemand geht freiwillig in den Regen und gibt sich dem Wetter hin, als wäre es das Beste seit langer Zeit.

"Solltest du nicht lieber nach Hause gehen? Du könntest dich noch erkälten."

"Was?" Nile dreht sich zu der Stimme um, die hinter ihm gerade gesprochen hat.

"Geh nach Hause. Es ist uncool, vor dem Krankenhaus herum zu hängen. Haben Teenager nicht was besseres vor?" Nile erkennt, dass die durchnässte Gestalt vor ihm einmal ein Arzt dargestellt hat. Aber das ist der Mann vor ihm wahrscheinlich einmal vor langer Zeit gewesen.

Der weiße Mantel klebt ihm an seinen Klamotten, die er darunter trägt und eine weiße Kapuze scheint wie festgenagelt an den schwarzen Haaren.

Dazu braune Augen, die ihn verstöhrt mustern.

"Geh nach Hause!" rauhnt der Mann ihm zu.

"Geht leider nicht." murmelt Nile leise, bevor er sich wieder ganz dem regen widmet.

Der Mann hinter ihm scheint abld den Verstand zu verlieren. "Muss ich die Polizei rufen, damit du entlich gehst?" brüllt er fast.

"Glauben Sie echt, es wäre so gut einen Patienten anzuzeigen?" fragt Nile immer noch desinteresiert und weiter starrend zu dem mit schwarzen Regenwolken bezogenen Himmel.

"Patienten haben nichts hier draußen zu suchen. Das spricht gegen die Aussagen, du seist ein Patient."

"Glauben oder glauben Sie mir nicht." sagt Nile ruhig. "Ich sag die Wahrheit und wenn Sie sich vergewissern wollen, dann fragen sie einfach Dr. Alfonso."

"Dr. Alfonso? Das werde ich, verlass dich darauf. Wie ist dein Name?"

Nile dreht sich wieder um und seine Smaragrade fixieren die braunen Augen vor sich.

Sein Blick bohrt sich durch die Augen seines Gegenübers, der dadurch leicht zusammen zuckt.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen geht er knapp an dem Arzt vorbei, aber bevor er in das dunkle Schwarz des verregneten Tages zu verschwinden droht, unterbricht eine leise Stimme die aufgekommene Stille.

"Nile." Nile merkt, dass der Mann sich zu ihm ungedreht hat und ihm nachsieht. Womöglich starrt er verwirrt, vieleicht auch leicht verägert.

Aber was interesiert ihn das? Doch obwohl er diesen Typen nicht aussteht, muss er ihm Recht geben. Er sollte wirklich langsam rein gehen, mit einer Erkältung möchte er sich nicht noch zusätzlich quälen.

Wieder drinne muss er ersteinmal unbemerkt seine nassen Klamotten gegen trockene tauschen.

Das geht auch relativ gut, der Gang zu seinem Zimmer ist leer und auch sein Zimmer scheint leer zu sein.

Nach dem umziehen, fängt wieder sein Handy nervtötend an zu läutern. Wer nervt den seit Tagen die ganze Zeit rum?

Rinako? Saeko? Mia? Kyoya? Benkei? Demure? Masamune? (Ja, Masamune hat Niles Handynummer und findet es urkomisch, ihn aus Spaß anzurufen.

Und leider haben dank Masamune noch weitere Menschen seine Nummer...

Er sagt nur ein Wort: Gingka!).

Oder möchte Rio was von ihm?

Egal, er hat null Bock sein Handy vom Boden aufzuheben und den Anrufer ankacken, warum dieser ihn eigentlich ständig zu nerven hat.

Aber als das Klingeln auch nach 5 Minuten nicht verstummen will, macht sich Nile auf den Weg zu seinem Handy.

Genervt sieht er auf den Display.

«Rini is calling you» //Warum wusste ich das?//

Nile hebt missgelaunt ab.

"Rini, was willst du?"

"Oh Nile, entlich erreiche ich dich. Sag mal, warum kommst du nicht mehr in die Schule? Schwänzt du etwa?

Wie geht es dir? Warum nimmst du nie ab? Warum rufst du nicht zurück? Ich hab mir echt schon Sorgen gemacht, da du keinen Ton von dir gegeben hast. Warum antwortest du mir nicht? Weshalb...-"

"Wow, wow, mal langsam Rini. Wie soll ich antworten, wenn du ununterbrochen redest?"

"Ja, sorry, aber was war denn los?"

"Naja..."

"Ja? Wo steckst du nur? Die Lehrer in der Schule machen sich langsam Sorgen. Sogar Herr Hamlet. Er guckt immer voll besorgt, wenn er bemerkt, dass dein Platz leer ist. Und das schon seit knapp einem Monat! Du willst mir nicht weiß machen, dass du solange krank bist."

"Stimmt aber."

"So ne lange Krankheit gibt es nicht. Du schwänzt Nile, gib es zu." Rinako klingt enttäuscht.

"Du bist zu jung, um schon die Schule zu schmeißen."

"Aber ich schwänze doch nicht!"

"Ja, was dann? Du hast niemanden beauftragt, dich zu entschuldigen."

"Ich hab´ die Gelegenheit dazu nicht bekommen."

"Lüg´ nicht rum Nile. Du weißt genau, dass ich Lügen nicht ausstehen kann!

"Aber...-"

"Kein aber. Nile ich bin echt enttäuscht von dir. Du hast dich nicht gemeldet, ich hab wirklich jeden Tag versucht dich zu erreichen. Weißt du eigentlich, wie viel Sorgen ich mir gemacht habe? Du weißt doch ganz genau, dass ich gleich mit dem Schlimmsten rechne, wenn etwas anders ist. Ich hab mir ausgemalt du liegest im Koma mit ner schlimmen Kopfverletzung, sprechunfähig, dem Tode nah! Ich konnte nicht mehr schlafen, verdammt. Wirklich, ich hab manchmal mitten in der Nacht angefangen zu weinen! Meine Eltern waren mehr als in Sorgen um mich. Sie wissen doch, dass ich dich über alles liebe und du einfach nicht angerufen hast. Nile, wie konntest du mir das nur antun?" Mit jedem Satz klingt Rinakos Stimme zittriger, den Tränen nah. Nile weiß, dass er seine beste Freundin verletzt hat. Wie kann er auch nur so blöd sein? Er hätte sich wirklich mal melden können. Aber nein, dass hat er nicht getan.

"Nile?"

"Hm?"

"Warum tust du mir sowas an?"

"Weil...

Weil ich selber mit Problemen zu kämpfen habe und...-"

"Sei bitte ehrlich. Schwänzt du?"

"Nein."

"Und wo bist du dann?"

"In einem großen Bett."

"Und was machst du da?"

"Meine Krankheit genießen."

"Du bist krank? Und dass einen Monat lang. Ja ja Nile, ich sagte doch du sollst nicht lügen!"

"Jetzt hör mir mal kurz zu, Rini! Ich lüge nicht, Lügen habe ICH NICHT NÖTIG!!

Ich quäl mich hier mit einer lebensbedrohlichen Krankheit rum und werde dafür auch noch angemotzt? Nein danke, dass brauch´ ich echt nicht!"

"Und was ist die besagte Krankheit?" fragt Rinako schnippisch.

"Und warum bist du dann nicht im Krankenhaus, wenn die Krankheit angeblich SO schlimm ist?"

"BIN ICH DOCH!" brüllt Nile in das kleine Telefongerät, dass Rinako bestimmt die Ohren weggeflogen sind.

"Oder was glaubst du, warum ich nicht in die Schule kann? Ich sitze hier fest!"

"Beruhig dich mal wieder!" schreit Rinako zurück.

"Wer ist hier so aufgebracht? Du, Rini, du! Ich werd mich nicht so einfach beruhigen, dass geht nicht von jetzt auf gleich!"

"Boah, Nile, du kotzt mich gerade echt an."

"Warum hast du dann überhaupt angerufen?"

"Um zu überprüfen, ob es dir gut geht!"

"Hast du jetzt. War´s das?" schnauzt Nile genervt in sein Handy.

"NEIN!" brüllt Rinako zurück.

Dann ist sie still.

"Ich... will mich nicht mit dir streiten. Wo genau bist du?" murmelt sie leise nach einiger Zeit.

"Grand Hospital, Zimmer 308." antwortet Nile.

"Dann... komm ich mal rüber. Ist ja... nicht weit entfernt..." sagt Rinako leise, bevor sie auflegt. So heftig haben sie sich noch nie angebrüllt.

Was hat er nur da wieder verbrockt?

Nach circa 20 Minuten klopft es leise an seiner Tür. "Nile?" erklingt kurz darauf eine ihm bekannte Stimme.

"D-darf i-ich... reinkommen?" kommt es zögerlich von der Tür.

"Klar." murmelt Nile. Die Tür geht auf und Rinako schlüppt leise hindurch, schließt die Tür hinter sich und steht nun in einem ziemlich großen Krankenzimmer.

"Du... bist also wirklich...?"

"Ja."

"Oh." Rinako legt vorsichtig ihre Tasche auf einen Stuhl, lässt ihren besten Freund dabei jedoch nicht aus den Augen.

"Warum so zögerlich?" wundert dieser sich. So benimmt sich Rinako doch sonst nie. So ängstlich...

Als würde jeder ihrer Bewegungen genaustens unter die Lupe genommen werden.

"Sorry... ich...." schluchzt sie leise. Sie starrt nun unter sich, etwas zur Tür gewendet, abweisend.

"Ohh Nile!" schreit sie plötzlich auf. Sie rennt zu dem Ägypter und vergräbt ihr Gesicht in seiner Brust. "Es... es tut mir so Leid... Ich weiß gar nicht... also..." stammelt sie verzweifelt.

"Sch, ruhig." versucht der Kleine sie zu beruhgen.

"Ich war so eine dumme Kuh, ich hab dich beschuldigt, ich...". Nile kann spühren, dass kleine Tränen über Rinakos Wange laufen. Ihr Make-up muss schon ziemlich verlaufen sein und tropft nun langsam auf seine Klamotten.

Rinako krallt ihre Hände in seinen Rücken, sie schluchzt leise vor sich hin, ohne Nile auch nur ansatzweise loszulassen.

"Rinako." murmelt Nile liebevoll. Er drückt das weinende Mädchen von sich und sieht ihr in die Augen.

"Bitte Nile, du musst mir glauben. Ich wollte das nicht, ich...-"

"Psst." Nile legt einen Finger auf ihren Mund. "Das weiß ich doch, Rini."

Sie nickt leicht und drückt sich wieder an ihn. Nile lässt, ohne auch nur einen Kommentar abzugeben, diese Umarmung zu.

Bei Rinako muss man vorsichtig sein, was man sagt und was nicht. Sie ist das zerbrechlichste der drei Mädchen, obwohl sie wirklich viel einstecken kann. Aber einen Streit mit dem besten Freund gehört eben nicht dazu. Sowas macht sie einfach fertig.

Und das kann er ihr jetzt ansehen.

"Nile?" nuschelt Rinako in sein Shirt. "Hm?"

"Hast du Taschentücher?"

"Klar."

"Kann... kann ich eins haben?"

"Natürlich." Rinako lässt Nile los und dieser wirft ihr sofort eine kleine blaue Packung Taschentücher zu.

"Arigato." Sie läuft zu dem nächsten Spiegel und schaut hinein. "Ihhh, wie ich aussehen! Wie ein Monster."

"Weshalb schminkst du dich dann auch?"

"Na um gut auszusehen. Ohne Make-Up würde ich wie eine runzelige alte Frau ausschauen."

"Wirklich?" "Ja." Rinako holt ihre Tasche, wüllt einen Moment darin herum, wirft sinnlose Dinge durch die Luft und wird dann schließlich fündig. Sie zieht einen pinken kleinen Lederbeutel heraus und öffnet ihn. In ihm befindet sich Nagellack in zehn verschiedenen Farben, Nagellackentferner, eine Nagelpfeile, eine Nagelschere, eine kleine Deo Flasche, Harrgummis, Haarspangen, Haarreifen, ein Kamm und eine Haarbürste, Kajalstifte, Maskara, Puder, Eyeliner, Wimpertusche, Ohrringe, Armbänder, Ketten, Ringe, Labello, Lippenstift und jeden Menge Shampoo zum Haarefärben. Von außen wirkt der Beutel klein, aber wenn er offen ist, kommt ein rießiger Inhalt ans Licht. //Mein Gott, was brauchen Mädchen alles?//

Niles Mund klappt etwas nach unten, als er den Inhalt von Rinakos Beutel erblickt.

Er sieht, wie seine Freundin anfängt, sich wieder herzurichten.

Leise tritt er hinter sie und nimmt ihr das Zeug aus der Hand, hält sie fest. "Ey, lass das. Ich muss weiter..."

"Und du siehst wirklich wie eine alte Frau aus? Das glaub ich dir nicht." murmelt Nile leise.

Geschickt dreht er die noch nicht fertig geschminkte Rinako um und sieht ihr in die knallbraunen Augen.

"Du siehst echt anders aus, ohne das ganze Zeug im Gesicht." stellt Nile heraus. Rinako sieht aus wie eine Fremde, er erkennt seine beste Freundin nicht wieder. Wie unheimlich.

"Aber nicht wie eine alte Frau..."

"Und wie dann?"

"Hm. Mit Mädchen kenne ich mich echt nicht aus. Was würdest du denn gerne hören?"

"Etwas schönes. Und such dir mal ne Freundin."

"Was schönes? Mal überlegen...".

Rinako sieht ihren ägyptischen Freund geduldig in die Augen.

"Also...

Soll ich ehrlich sein?"

"Ich bitte darum."

"Du bist echt süß ohne die ganze Schminke im Gesicht. Mir übrigens auch."

Rinako sieht ihn mit offenen Mund an. "Ist das dein ernst? Du findest mich süß?"

"Schon..."

"Mein Gott. Du hast echt keinen Geschmack. Such dir lieber eine Freundin, um auf andere Gedanken zu kommen."

"Ich werd mir keine Freundin zulegen, damit das klar ist."

"Warum nicht?"

"Weil ich nicht betrüge, deshalb."

"Ja, schön, aber du musst dir dafür erst mal ein Mädchen suchen, um überhaupt betrügen zu können."

"Geht das wirklich nur mit Mädchen?" grinst Nile.

"Ähh, ja." meint Rinako verwirrt darauf.

"Und was ist mit Jungs?"

"Die kannst du ja schlecht betrügen." lacht Rinako. "Und warum?"

"Weil du männlich bist und..."

"Das ist kein Grund."

"Worauf willst du eigentlich hinaus, Nile?"

"Überleg mal ganz scharf nach. Ich bin weder singel, noch hab ich eine Freundin."

"Du widersprichst dir selbst, Nile."

"Nein."

"Hä?"

"Deine Hausaufgabe. Versuche herauszufinden, wo dein Denkfehler liegt."

"Schön. Kann ich mich jetzt weiter schminken?"

"Klar." Nile lässt Rinako los, die sofort eilig wieder beginnt, sich das ganze Make-Up ins Gesicht zu schmieren. Nach etwa einer Stunden ist sie entlich fertig ud sieht wieder so aus, wie vorher. Ganz normal.

"Oh ich muss los. Hier... das sind die ganzen Arbeitsblätter, die wir bis jetzt gemacht haben."

Rinako holt einen Stabel Papier aus ihrer Tasche. "Okay, bis bald. Moment, was genau hast du eigentlich"

"Erzähl ich dir das nächste Mal, okay?"

"K-klar. Mach´s gut, Nile."

"Ja, du auch Rini..."

Rinako verschwindet und wieder ist er alleine. Was für ein Tag. Er muss echt aufpassen, sonst versaut er sich noch die Freundschaft mit einem der drei Mädchen. Und das möchte er nicht. Nein, ganz und gar nicht.
 

Hihi Nile und Rinako?

Er hat ja Kyoya...

Aber ob es deshalb zum Streit zwischen dem Liebespaar kommt, erfahrt ihr noch früh genug^^
 

Das nächste Kapi wird vorausichtlich ein paar Monate später spielen, damit es entlich voran gehen kann.
 

LG TalaxNile



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  filia-infernorum
2011-10-07T22:51:18+00:00 08.10.2011 00:51
scheint wohl so, als wüerde der lange Krankenhausaufnethalt Nile nur noch kränker machen als er so schon ist... er muss mächtig verzweifelt sein, wenn er lieber ims trömendem Regen draußen sit als im Krankenhaus. =/

Die Lage zwischen Rinako und Nile scheint sich weiter zuzuspitzen. Sie will was von Nile, oder??
Deshalb kommt sie auch nicht drauf, als Nile meinte, er sei vergeben, aber nicht an ein Mädchen.
Da kann ich nur die Daumen drücken, dass sie sich schnellst möglich nen andernwe Typen sucht. ^^

ich liebe die Story imernoch, obwohl ich immermehr mit Nile mitleide... =(

lg
filia-infernorum


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