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Halloween-Kostüm-Ball

Die Folgen eines Balls... DM x HG
von

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Das Verschwinde-Kabinett

Vielen, lieben Dank für eure Kommentare <3 Ihr seid wirklich die Besten ^___^
 

Wenn jemand Lust hätte, für mich den Beta Leser zu starten für die nächsten Kapitel könnt ihr mich gerne per ENS anschreiben ^o^
 

Jetzt aber viel Spaß beim Lesen ^.^
 


 

Draco hörte, wie die Tür aufging und sah Professor Slughorn und Harry, wie sie das Büro betraten.

„Da sind wir“, meinte Potter und schaute die anderen leicht besorgt an.

Auch er schaute zu Ron und Hermine und bemerkte, dass beide in ihre Gedanken versunken waren.

Verübeln konnte er es ihnen nicht. Die Seele durch Mord zu spalten und weg zu sperren, um unbesiegbar zu werden, war nicht gerade die netteste Art.

Ihn hingegen überraschte das nicht im Geringsten.

Nachdem, was er mit Voldemort erlebt hatte, hatte er fast mit was noch schlimmerem gerechnet.

„Horace, hat Tom Riddle mit dir jemals über Horcruxe gesprochen?“, wollte Dumbledore wissen und Draco sah sofort, wie sich die Haltung des Professors versteifte und er unruhig wurde.

Also hatten sie darüber gesprochen…

War ja eigentlich klar gewesen.

„Horcruxe? Aber das geht weit in die schwarze Magie…“, meinte Slughorn und wich dem eindringlichen Blick von Dumbledore aus.

„Hat Tom Riddle mit dir über dieses Thema gesprochen?“, wiederholte der Schulleiter die Frage und als Slughorn zögerte, ergriff Draco das Wort:

„Professor, finden Sie nicht, dass es Zeit ist, ehrlich zu sein? Unser aller Leben hängt davon ab, was Sie jetzt sagen, denn nur mit Ihrem Wissen können wir weiter planen und überlegen, wie wir dem Schrecken ein Ende bereiten. Also sagen Sie uns, was Sie mit ihm besprochen haben.“

Es war eine klare Forderung, der sich jeder im Raum anschloss, sogar Ron, wie er feststellte und Slughorn ließ sich geschlagen auf einem Stuhl nieder.

„Ja, er hat mich auf dieses Thema angesprochen. Er hatte das wohl in einem Buch in der verbotenen Abteilung gelesen und wollte näheres dazu wissen. Ich habe ihm erklärt, wie man seine Seele spaltet und er fragte mich damals, ob es möglich sei, die Seele in 7 Stücke zu spalten…“

„7?“, wiederholte Hermine ungläubig.

Slughorn nickte nur.

„2 Horcruxe wurden bereits vernichtet. Das Tagebuch von Tom Riddle und der Ring seiner Mutter, den ich gefunden und zerstört habe. Fehlen also noch 4.“

„Aber wo sollen wir suchen? Wenn es theoretisch eine Teetasse sein kann, dann finden wir die restlichen nie…“, wand Ron ein und wieder kehrte Ruhe ein.

Draco schwieg.

So ganz unrecht hatte Weasel-Bee ausnahmsweise mal nicht. Die Suche könnte Jahre dauern.

„Aber Magie, schwarze insbesondere hinterlässt Spuren. Wir haben keine andere Wahl, als mit der Suche zu beginnen.“

„Und wie? Und wo?“, hakte Harry nach und Hermine gab ihm die Antwort:

„Indem wir Toms Vergangenheit durchstöbern. Es muss Hinweise geben, die uns zu den Horcruxen führen… Aber Professor Dumbledore, es war doch nur ein Traum von mir. Warum geben Sie so viel darauf?“

„Weil es kein Traum war, sondern eine Vision.“

„Heißt das, es wird so auch passieren später?“, fragte sie verstört und Draco musterte sie.

Sie war kreidebleich und allmählich fragte er sich ernsthaft, was sie geträumt hatte.

Es musste etwas Schreckliches in diesem Traum passiert sein, wenn sie so reagierte.

Ob er auch eine Rolle in diesem Traum spielte?

„Nein, nicht unbedingt. Es liegt an dir“, antwortete Dumbledore und die Brünette nickte und schien etwas beruhigt zu sein.

„Gibt es denn Aufzeichnungen über Tom Riddle?“, lenkte Ron die Aufmerksamkeit wieder auf das eigentliche Thema.

„Es gibt Berichte über seinen ersten Angriff, bis Harry ihn aufhielt. Vielleicht findet sich dort etwas“, meinte Dumbledore und Draco seufzte.

Na das konnte ja was werden.

„Hat Riddle vielleicht zu Ihnen noch etwas Bestimmtes gesagt?“, fragte Harry und sah zu Slughorn, doch dieser schüttelte den Kopf.

„Nein, er wollte nur wissen, was dieser Zauber bedeutet. In was er seine Seele einsperren wollte, hat er nicht gesagt“, antwortete er und die anderen seufzten.

Das wäre ja zu schön gewesen!

„Professor Dumbledore, es gäbe da noch etwas, was sie wissen müssen“, meinte Draco und seufzte innerlich.

Das Verschwindekabinett musste zerstört werden. Zwar sollte es niemand finden und abgesehen von ihm wusste nur Blaise davon, aber er wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Nicht wegen Blaise, sondern einfach allgemein.

Die anderen sahen zu ihm rüber und wieder einmal schaute Ron ihn an, als sei er der Teufel. Ob er jemals halbwegs Ruhe geben würde?

So langsam musste er doch einsehen, dass er die Seite gewechselt hatte.

Andererseits war er vielleicht – wenn auch aus anderen Gründen – der Einzige, der nicht so vertrauensselig, sondern wachsam war.

Denn schließlich wäre es auch möglich, dass er sie alle nur glauben machen wollte, dass er gut war, um an Informationen ran zu kommen. Das war zwar Blödsinn, aber Hermine oder auch Harry waren doch recht leicht zu überzeugen gewesen.

„Was denn?“, wollte Dumbledore wissen und schien allmählich wieder etwas Gesichtsfarbe nach der Horcrux-Sache zu bekommen.

„Es geht um den Raum der Wünsche. Dort ist ein Verschwindekabinett, welches ich reparierte, denn mein Auftrag von Voldemort lautete unter anderem: Bring Todesser nach Hogwarts. Bei Borgin & Burke’s steht das Gegenstück.“

„Unter anderem? Was sollst du denn noch für den machen?“

Rons Stimme strotzte vor Abneigung und Hass, doch das ignorierte Draco.

„Er hat mir außerdem aufgetragen, Dumbledore zu töten.“

Ruhe.

Kein Wort wurde gesagt.

Lediglich entsetztes Starren war zu sehen, bis Ron auf einmal in schallendes Gelächter ausbrach.

Irritiert schauten Harry und Hermine zu dem Rotschopf rüber, während Draco ausdruckslos ins Leere starrte für einige Sekunden.

Er erinnerte sich daran, wie er beinahe selber vor Voldemort so losgelacht hätte, als er ihm erzählt hatte, was er zu tun hatte.

Das war wirklich grotesk gewesen. Und Voldemort wusste garantiert, dass er das nicht konnte.

Töten…

Doch er hätte das mit den Todessern hinbekommen, wenn er gewollt hätte und damit wäre er wohl besser gewesen, als Voldemort angenommen hatte.

Doch nun war er auf der anderen Seite und er hatte es nicht mehr nötig, sich so dem dunklen Lord gegenüber zu beweisen.

Inzwischen hatte sich Ron wieder halbwegs eingekriegt und Dumbledore erhob die Stimme:

„Ich bin froh, dass du erkannt hast, welch große Gefahr der dunkle Lord darstellt, Draco. Ich werde mich um das Verschwindekabinett kümmern. Konzentriert ihr euch bitte auf die Horcruxe. Ich werde da auch noch Nachforschungen anstellen und euch informieren, sobald ich etwas habe.“

Slughorn, der in Ruhe auf dem Stuhl verharrt hatte, stand langsam auf.

„Ich würde mich dann gern zurückziehen, wenn es recht ist“, murmelte er und Dumbledore nickte.

Wortlos verließ Slughorn das Büro und machte sich, noch immer etwas blass, wieder auf den Weg zu seiner Klasse, um die Stunde zu Ende zu unterrichten.

„Naja, unser Unterricht fängt auch gleich an. Ich würde es vorziehen, jetzt zu gehen, um meine Sachen vorher noch zu holen. Ich würde nur ungern bei Snape zu spät kommen“, meinte Draco und Dumbledore nickte.

„Ja, tun Sie das. Sollten Sie neue Informationen haben oder ich welche finden, dann reden wir wieder“, meinte er und die Schüler nickten.

Gemeinsam verließen sie das Büro und Ron und Harry diskutierten über das, was sie da eben gehört hatten.

Hermine hingegen schlenderte ruhig neben Draco her und schien in ganz tiefen Gedankengängen unterwegs zu sein.

„Hermine?“, flüsterte er und sah, wie sie ihn erschrocken ansah.

Der Slytherin grinste frech und Hermine lächelte leicht müde.

„Erschreck mich nicht so“, forderte sie halbherzig, doch so wirklich überzeugend klang das nicht.

„Das macht aber Spaß“, erwiderte er noch immer grinsend und sie schüttelte lächelnd den Kopf.

„Was willst du denn, hm?“, fragte sie und wollte sich an ihn kuscheln, doch er hielt sie auf Abstand.

„Nicht hier. Denk an meinen Vater. Ich würde dich gern sprechen. Heute Abend auf dem Astronomieturm“, meinte Draco und schaute sich um.

Er hatte jetzt schon das Gefühl, dass er eine Paranoia wegen seines Vaters bekommen würde.

„Ja, ist gut. Ich geh nach dem Abendessen hoch“, sagte sie lächelnd und bog dann in einen anderen Gang mit Ron und Harry, da auch sie noch ihre Sachen holen mussten.

Der Slytherin nickte noch schnell und marschierte dann zielsicher zum Kerker, wo er seine Bücher und alles, was er sonst noch brauchte, zusammenkramte und schlenderte dann zum Klassenraum von Snape.
 

Der Rest des Tages verging recht schnell. Hermine und er gingen sich wie in alten Zeiten aus dem Weg und sein Vater schien noch nichts von den Gerüchten mit bekommen zu haben.

Vielleicht brauchte er auch gar nicht mit Krumm und Ron reden. Wahrscheinlich würden sie ihn eh meiden. Umso besser.

Draco fiel auf, dass weder Crabbe noch Goyle beim Abendessen waren, aber bestimmt saßen sie noch über irgendwelchen Hausaufgaben.

Zugegebenermaßen waren die Hausaufgaben, die man ihnen zurzeit aufbrummte, auch wirklich nicht einfach und auch er haderte damit. Vielleicht sollte er Hermine mal um Hilfe bitten…

Sie schien nach wie vor keine Probleme mit Hausaufgaben zu haben.

„Sag mal, findest du es nicht komisch, dass Crabbe und Goyle neuerdings ewig weg sind?“, fragte Blaise und Draco sah ihn an.

„Nein. Ich gebe ihnen zurzeit keine Aufgaben und die Zwei unternehmen halt was anderes. Sollen sie ruhig, ich bin froh, wenn ich meine Ruhe habe…“

„Na, wenn du meinst…“, nuschelte Zabini und widmete sich wieder seinem Abendessen.

„Ah, morgen noch Schule und dann sind endlich Ferien“, freute sich weiter abseits ein jüngerer Slytherin.

Draco hingegen freute sich nicht so recht.

Seine Eltern waren da, somit konnten es keine guten Ferien werden.

Blaise würde die Ferien über mit Ginny zusammen verbringen, was bedeutete, dass sein Kumpel auch noch weg war.

Sein Blick wanderte zum Gryffindortisch. Krumm und Weasel-Bee unterhielten sich sehr angeregt über etwas, während Ginny mit Lavender Brown quatschte.

Harry studierte die Zeitung und Hermine machte sich gerade auf den Weg nach draußen. Bestimmt würde sie sich noch einen Mantel holen, bevor sie zum Astronomieturm ging.

Er würde noch ein paar Minuten waren, bevor er losging. Nicht, dass sein Vater irgendetwas merkte.

Am liebsten würde er ihm ja alles um die Ohren knallen, weil ihm diese Geheimniskrämerei jetzt schon auf den Keks ging, aber gefoltert werden wollte er nicht und er wollte auch nicht, dass Hermine etwas passierte.

Also musste es so irgendwie gehen.

Als Draco sich sicher war, dass genug Zeit vergangen war, stand er auf und schlenderte ebenfalls aus der Halle.

Nur für eins war er ja mehr als froh.

Dass Bellatrix, seine Tante, nicht hier war. Dann hätte er sich gleich begraben können. Diese Frau war wirklich irre in seinen Augen und wenn sie hörte, dass ihre Schwester und die Familie dem dunklen Lord nicht mehr folgen würden, würde sie wahrscheinlich schlimmer ausrasten als Voldemort selbst.

Eilig marschierte er zum Turm, sah sich immer mal wieder um, um sicher zu gehen, dass er nicht verfolgt wurde.

Kurze Zeit später war er oben angekommen und sah Hermine, die die Unterarme auf die Brüstung gelehnt hatte und die Aussicht zu genießen schien.

Lautlos näherte er sich ihr und schaute ihr über die Schulter.

Er mochte die Aussicht hier ebenfalls sehr und war deswegen öfters hier. Auch weil er hier am besten seine Ruhe hatte.

„Na, genießt du die Aussicht?“, schnurrte er und bemerkte, wie Hermine zusammenzuckte.

Wieder hatte er sein Ziel erreicht: Hermine zu erschrecken.

„Das wirst du dein Leben lang tun, oder?“, fragte sie grinsend und drehte sich zu ihm um.

„Was denn?“, fragte er und hob eine Augenbraue.

„Na, mich zu erschrecken“, antwortete sie grinsend und Draco hob die Arme.

„Wenn du immer so weit weg in Gedanken bist, kann ich nichts dafür. Aber ja, ich gestehe, ich mag es, wenn du zusammenzuckst“, meinte er grinsend und sah, wie die Gryffindor mit den Augen rollte.

„Manchmal kannst du ein echter Idiot sein“, sagte sie und doch lächelte sie.

„Immerhin mittlerweile nur manchmal.“

Er umarmte sie und sofort kuschelte sie sich an ihn, schien die Nähe zu genießen.

„Küss mich…“, forderte sie halblaut und er grinste, als er sah, wie Hermine rosa im Gesicht wurde.

„Wenn Mylady darauf bestehen“, erwiderte er und versiegelte ihre Lippen mit seinen.

Es war ein langer, leidenschaftlicher Kuss und erst, als Hermine den Kopf leicht zurückzog, löste er den Kuss.

Sie musterte ihn und schien etwas fragen zu wollen, doch sie schwieg.

„Ist was?“, fragte Draco verwundert und hob eine Augenbraue hoch.

„Ich… Naja, es geht um unsere Eltern…“, begann sie und seufzte dann leise.

„Also was meine betrifft, so weißt du, wie die Lage aussieht. Meine Mutter toleriert das mit uns, während Vater ausflippen würde. Ich fürchte, wir können uns die nächste Zeit nicht so oft sehen. Wenn er das rausfindet, bist du tot und ich verkrüppelt“, entgegnete er und wand den Blick von Hermine ab.

Er sah auf den See hinaus und spürte diese innere Unruhe, die nach wie vor immer mal wieder Besitz von ihm nahm.

Zurzeit war einfach zu viel in seiner Gefühlswelt los und er war froh, wenn alles vorbei war und Ruhe einkehren würde in seinem Inneren.

Eine weitere Brise schien ihm den Kopf frei wehen zu wollen, doch leider funktionierte das nicht so wie gewünscht.

Der Slytherin fühlte Hermines Hände auf seinem Mantel, die auf Höhe seines Oberkörpers lagen und leicht krallten.

Verwundert sah er zu ihr runter und bemerkten die stillen tränen, die über ihre Wange kullerten.

Hatte er sie mit den Worten so verletzt?

Aber sie wusste doch, wie sein Vater drauf war…

„Was ist los? Habe ich was Falsches gesagt?“, hakte er irritiert nach und streichelte Hermine über den Rücken.

Wie er schon festgestellt hatte, beruhigte sie das wohl ganz gut.

Sie schüttelte leicht den Kopf und versuchte anscheinend die Tränen nieder zu kämpfen, um reden zu können, doch sie brauchte ein paar Augenblicke, bis ihr das gelang.

„Es… Es geht um meine Eltern. Die waren auch er Grund, warum ich damals aus dem Vertrauensschülerbad abgehauen bin…“

„Ach so. Was ist denn mit ihnen?“

„Ich… Ich habe einen Gedächtniszauber bei ihnen angewendet. Siedürften nach Australien ausgewandert sein und wenn ich sie besuchen würde, würden sie mich, ihre eigene Tochter, nicht wieder-…“

Ihre Stimme versagte und sie schluchzte auf.

Doch er wusste, was sie sagen wollte.

Sie hatte ihnen die Erinnerungen an ihre Tochter genommen, sodass sie vor Voldemort sicher waren und würden sie nicht wieder erkennen, wenn sie bei ihnen vor der Tür stehen würde.

Er wusste, wie wichtig ihr die Familie war und nahm sie noch enger in den Arm.

Es musste sehr schwer für sie sein und dann sagte er ihr auch noch, dass sie sich in Zukunft nicht mehr so oft sehen könnten, wo er doch jetzt wahrscheinlich die Familie war.

Doch da würde sie durch müssen und sie würde das auch schaffen. Dessen war er sich sicher. Sie war eine starke, junge Frau und hatte wohl mehr auf dem Kasten, als viele andere hier.

Noch immer konnte er nicht so recht glauben, dass sie eine Muggelstämmige sein sollte bei dem Wissen.

Andererseits war das wohl ihre effektivste Waffe: Ihr Wissen.

Wahrscheinlich konnte sie jeden Zauberer und jede hexe mit ihrem Wissen platt reden und in jeder Situation hatte sie einen passenden Zauberspruch.

Somit war sie eigentlich die unangenehmste Gegnerin, denn zudem war sie auch sehr willensstark und selbstbewusst.

Nur wegen ihr war Harry so stark und so gefährlich. Weil er sie im Hintergrund hatte als Unterstützerin.

„Draco?“, wisperte Hermine leise und holte ihn damit aus seinen Gedanken raus.

„Ja?“

„Könnten wir nicht… Also wäre es nicht vielleicht sogar besser, wenn…?“, stammelte sie und atmete tief durch, um sich zu sammeln.

„Ganz ruhig, Hermine…“

Sie nickte.

„Wäre es nicht vielleicht besser, wenn wir deinen Vater einsperren? Ich meine, was, wenn er vielleicht hier rumspioniert für den dunklen Lord oder uns nachher doch erwischt… Auch wenn er dein Vater ist. Er ist gefährlich und ich mag ihn nicht. Ich fühle mich einfach nicht wohl, in dem Wissen, dass er hier umherstreift…“, erklärte die Brünette und Draco seufzte innerlich.

Er konnte sie verstehen und er sollte deswegen wirklich nochmal mit seiner Mutter sprechen. Fragen kostete schließlich nichts.

Und auch, wenn er irgendwie doch viel für Hermine empfand, so tat er sich noch immer etwas schwer mit dem Gedanken, mit einer Muggelgeborenen zusammen zu sein.

Seine ganze Erziehung war ja nun eigentlich auf das Gegenteil ausgerichtet und so was.

Erschöpft und auch ein wenig fertig strich er sich durch die Haare.

Sie gab ihm so viel, was er all die Jahre über gesucht hatte: Liebe, Halt, Sicherheit, Geborgenheit, das Gefühl, gebraucht zu werden.

Er spürte ein leichtes Schwindelgefühl und wand sich von Hermine ab, um sich am Geländer fest zu halten.

„Alles in Ordnung bei dir, Draco?“, fragte Hermine besorgt und legte nun eine Hand auf seinen Rücken.

„Ja, nur ein wenig schwindelig“, murmelte er und versuchte sich wieder zu beruhigen.

Er hätte die letzten Nächte mehr schlafen müssen. Doch die ganzen Gedanken hatten ihn wach gehalten und ließen seinen Körper nicht zur Ruhe kommen. Dann noch Hermines Entführung von Pansy und die Sache mit seinen Eltern.

War es in Wirklichkeit ein Schwächeanfall, der ihn drohte, auf die Bretter zu schicken?

Bei Merlin, also so schlimm war das doch noch alles nun auch wieder nicht. Es war anstrengend ja, aber deswegen mussten ihn die Kräfte doch nicht so verlassen, oder?

Langsam bekam er sich wieder unter Kontrolle und mit ein paar ruhigen Atemzügen verschwand auch das Schwindelgefühl wieder.

„Danke, geht wieder“, meinte er zur Gryffindor und sah sie leicht lächelnd an.

Als er ihr Gesicht sah, überschwemmte eine Welle von Gefühlen seinen Kopf.

Die Sorge in ihren Augen…

Es machte sich jemand Sorgen um ihn, das war ein komisches Gefühl. Schön, aber irgendwie auch so unwirklich.

Seine Mutter hatte zwar früher, wenn er gerade mal wieder verprügelt wurde, auch mal solche Anfüge von Sorge gehabt, aber die waren auch nur dann da, wenn er kurz vor der Bewusstlosigkeit war.

Nicht, wenn ihm schwindelig war.

„Sieh mich bitte nicht so an. Es geht mir wieder gut, wirklich“, bekräftigte er nochmal und lehnte sich mit dem Rücken an die Brüstung.

Zufrieden sah er, dass sich Hermines Gesichtszüge ein wenig entspannten und sie stellte sich neben ihn, um in den Himmel zu schauen.

„Der Himmel klart auf“, sagte sie ruhig und lächelte selig.

Sie schien Sternenhimmel zu mögen genau wie er.

Nur, dass sie es wohl aus völlig verschiedenen Gründen taten.

Für Hermine war es wahrscheinlich das übliche romantische Gefühl, dass sich in ihr breit machte, wenn sie sich den Sternenhimmel ansah.

Bei ihm war das anders.

Er mochte den Sternenhimmel, weil er für ihn eine gewisse Kälte ausstrahlte, Ruhe und Freiheit.

Kälte, weil die hell leuchteten Sterne das dunkle Blau noch kräftiger erscheinen ließ und blau eine generell kalte Farbe war und Ruhe, weil es im Universum keine Geräusche gab und außerdem waren die Planeten so viele tausende und abertausende Kilometer voneinander entfernt, dass da jeder seine Ruhe hatte. Und Freiheit, weil das Universum grenzenlos war.
 

Hermine war froh, dass ihre Laune wieder besser war und dass sie Draco erzählt hatte, was los war.

Das hatte schwer auf ihrer Seele gelastet und endlich hatte sie jemanden, mit dem sie darüber sprechen konnte.

Jetzt aber war ihr nicht nach Reden zu Mute. Sie wollte einfach nur neben Draco stehen und die Sterne ansehen.

Diese hell leuchteten Kristalle im unendlichen, dunkelblauen Meer.

Das All faszinierte sie, die Freiheit, die dort oben herrschte, war grenzenlos und der Gedanke daran, dass sie dort oben das Licht von verglühenden Planeten sah, die es längst nicht mehr gab, aber so weit entfernt waren, dass das Licht noch immer zur Erde unterwegs war, faszinierte sie noch mehr.

Im Hinterkopf jedoch machte sie sich noch immer ein bisschen Sorgen um Draco. Doch wie es schien, ging es ihm wirklich wieder besser.

Sie sollte dafür sorgen, dass er mehr aß, damit er nicht noch mehr abmagerte.

So viel hatte er nun schon nicht auf den Rippen und wenn es noch weniger werden würde, könnte das auch gesundheitlich Probleme geben.

Ja, darum würde sie sich auch noch kümmern.

Später.

Denn jetzt hatten sie ihren gemeinsamen Abend und den wollte sie auf keinen Fall mit so einem Gespräch ausklingen lassen.

„Wie… Wie willst du das denn jetzt regeln mit deinem Vater?“, hakte sie vorsichtig nach, da sie darauf ja noch keine Antwort bekommen hatte.

Sie traute sich nicht so recht, Draco an zu sehen. Das Thema Familie war bei ihnen beiden zurzeit ein schwieriger Gesprächsstoff. Doch sie brauchte eine Antwort von Draco, um besser klar zu kommen, um späterhin ruhig schlafen zu können.

„Ich werde es mir überlegen und mit Mutter sprechen. An sich wäre es wohl besser, wenn er weggesperrt wird, aber mal sehen… Ich möchte keine Versprechen abgeben, die ich nachher nicht halten kann“, erwiderte er und Hermine nickte.

„Ich hoffe nur, dass-“, begann Draco zu reden, hielt aber inne und hielt sich den Unterarm, schien sehr starke Schmerzen zu haben.

Besorgt überbrückte sie die Distanz zwischen ihnen mit einem Schritt und wollte gerade etwas sagen, als Draco mit einem entsetzlichen Aufschrei auf die Knie ging.

Noch immer hielt er sich seinen linken Unterarm und allmählich geriet Hermine in Panik.

Was war nur los?

„Draco, was ist mit dir? Soll ich jemanden holen?“, fragte sie, doch der Slytherin schüttelte den Kopf.

„Keinen… holen“, keuchte er und biss sich auf die Unterlippe, bis sie blutete.

Halb verzweifelt überlegte Hermine, was sie tun konnte.

Draco wollte nicht, dass sie jemanden holte, doch da sie nicht wusste, was er hatte, konnte sie ihm schlecht helfen.

Aber es musste doch etwas geben, was sie tun konnte!

Schritte.

Hermine und Draco starrten sich an. Sein Gesichtsausdruck war wohl genauso entsetzt wie ihrer und angespannt starrte sie zur Treppe, den Zauberstab in der Hand und bereit, jeden notwendigen Zauberspruch an zu wenden.

Auch Draco hatte sich mittlerweile wieder hingestellt, keuchte aber nach wie vor angestrengt und die Brünette war sich nicht sicher, ob er einen Kampf durchziehen konnte in dem Zustand.

Sie hörte, wie die Schritte näher kamen.

Ihr Herzschlag verdoppelte sich gefühlt und sie konnte ihr Blut in ihren Ohren rauschen hören.

Jeder Muskel war bis aufs äußerste angespannt und sie hatte das Gefühl, dass ihre Sinne noch besser waren als sonst. Alles wirkte irgendwie… intensiver auf sie.

Die Schritte kamen die Treppe hoch.

Sie schaute kurz zu Draco rüber, der ihr zunickte.

Es schien, als könnte er gerade den Schmerz ein wenig verdrängen.

Aber wer kam da hoch?

Harry und Ron würden nicht so schleichen, Viktor auch nicht, Blaise und Ginny hatten auch keinen Grund dazu.

Wer also war es?

Und dann wurden ihre Augen immer größer.

Crabbe und Goyle kamen die letzten Stufen rauf mit gezogenen Zauberstäben und verwirrt wanderte ihr Blick wieder zu Draco, der genauso überrascht aussah.

„Was macht ihr hier? Was soll das werden?“, blaffte Draco und richtete weiterhin seinen Zauberstab auf seine beiden ehemaligen Bodyguards.

„Der dunkle Lord hat uns befohlen, dich zu töten. Dich und das Schlammblut…“, sagte Goyle und Hermine rollte mit den Augen.

Diese Beleidigung war mittlerweile wirklich lahm.

„Auch wenn deine Tante dir Okklumentik beigebracht hat, so kannst du dem dunklen Lord nicht entfliehen, Draco. Er will, dass die Todesser hierher kommen und wir haben dein Werk vollendet. Jeden Augenblick kommen durch das Verschwinde-Kabinett weitere Todesser und werden die Schule säubern“, sagte Crabbe mit einem leicht wahnsinnigen Gesichtsausdruck.

Hermine schluckte.

Weitere Todesser bedeuteten Ärger und die anderen wussten nichts davon.

Wie sollte sie die anderen nur informieren, dass hier etwas vor sich ging?

Und vor allen Dingen, wie sollte sie das machen, ohne zu sterben?

Angestrengt dachte sie nach und doch hatte sie keine passende Idee und Crabbe und Goyle machten sich zum Angriff bereit…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kagomee16
2012-05-15T09:18:46+00:00 15.05.2012 11:18
hab es endlich geschaft deine ff zu lesen^^
echt gut geschrieben und klasse umgesetzt^^
bin gespannt wie draco und hermine aus der situation rauskommen^^
mach weiter so^^

lg kagomee16


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