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Time Began To Play

HP/LV, DM/HG
von

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The Task

Hallo, ihr Lieben!

Eine lange Wartezeit liegt hinter euch, aber dafür geht es heute mit einem langen Kapitel weiter. <3

Diesmal widme ich es meiner Beta Robino, die mir mit ihren Korrekturen eine sehr große Hilfe ist. Vielen Dank dafür. *knuddel*

Doch jetzt wünsche ich euch erst einmal viel Spaß mit:

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The Task
 

„Das ist sowieso etwas, das mich wundert“, sagte Ronald nachdenklich, doch seine Augen verrieten, dass er die Antwort auf die Frage, die er gleich stellen würde, bereits kannte. „Warum zieht Harry mit dir zusammen, wenn er genauso gut bei Thomas Mask sein könnte?“

„Ich bin sicher, du wirst uns gleich erleuchten“, entgegnete Felice trocken und lehnte sich an das nächste Regal. Dabei blendete sie Nevilles und Hermiones verwirrte Gedanken völlig aus – sie hatten keine Ahnung, was hier eigentlich vor sich ging. Manchmal waren die beiden wirklich zu naiv.
 

Ronald schien ihre Meinung zu teilen, zumindest warf er den beiden einen kurzen, abfälligen Blick zu, ehe er sich wieder Felice zuwandte. „Thomas Mask ist der dunkle Lord, nicht wahr?“

Bevor sie darauf reagieren konnte, betrat Harry den Raum. „Faszinierende Theorie, Ronald“, kommentierte er seine These. Granger und Longbottom gaben Laute der Überraschung von sich, als er plötzlich dastand, während Weasley sich zu ihm umdrehte und ihn schweigend musterte. Harry ließ sich davon nicht im mindesten aus der Ruhe bringen, sondern streifte seine Jacke ab Erst, als er diese auf die nächste Kiste gelegt hatte, lächelte er den Rothaarigen an und sagte: „Ich bin schon sehr auf deine Argumentation gespannt.“
 

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Harry nach den letzten beiden Jahren wiederzusehen war ein seltsames Gefühl. Neville konnte sich nicht entscheiden, ob er erleichtert, wütend oder traurig sein sollte.

Erleichtert, weil er noch lebte, weil er zurückgekommen war, weil er gesund zu sein schien.

Wütend, weil er solange gebraucht und sie im Stich gelassen hatte.

Traurig, weil er zu Felice geflüchtet war und nicht zu ihm, weil er sich zuerst bei den Malfoys gemeldet hatte und nicht bei ihm.
 

Neville verstand es nicht. Er hatte immer geglaubt, sie wären gute Freunde und würden sich gegenseitig helfen. Harry war immer für ihn da gewesen, hatte ihn immer unterstützt, hatte alles getan, damit er sich besser fühlte, auch wenn es auf dem ersten Blick nicht so aussah. Bisher hatte er keine Gelegenheit gehabt, ihm das zurückzuzahlen, aber jetzt, wo er eine Chance bekommen hätte, war sein bester Freund verschwunden, ohne sich von ihm zu verabschieden.

Er hatte immer geglaubt, Harry würde ihm vertrauen. Er hatte sich geirrt.
 

Diese Erkenntnis war ernüchternd, doch sie half ihm über die Enttäuschung hinweg, die er über das Verhalten seines Freundes empfand. Harry hatte nicht falsch gehandelt, Neville war nur zu den falschen Schlussfolgerungen gekommen, als er seinen Weggang analysiert hatte. Somit war alles so wie immer und das war erstaunlich beruhigend. Harry war immer noch wie früher. Er machte immer noch keine Fehler.
 

Bereits bei ihrer ersten, richtigen Begegnung war es diese Unfehlbarkeit gewesen, die Neville am meisten an Harry beeindruckt hatte. Natürlich traf er des öfteren seltsame Entscheidungen, denen er selbst nicht wirklich folgen konnte, aber in der Regel stellte sich früher oder später heraus, dass es in diesem einen, bestimmten Augenblick das beste gewesen war, das man hätte tun können.

Er wusste nicht, wie Harry das schaffte. Vielleicht war es eine angeborene Gabe, ein Talent oder es hatte etwas mit seiner überdurchschnittlichen Intelligenz zu tun. Vielleicht war er in der Lage, jede Situation im Bruchteil einer Sekunde zu analysieren und die richtige Lösung für jedes Problem zu finden.

Angeblich war Albus Dumbledore auch dazu in der Lage und wenn er es konnte, konnte Harry es sicher auch. Oder?
 

Beunruhigt sah er zwischen Harry und Ronald hin und her, die sich gegenseitig musterten. Noch immer konnte Neville die Worte hören, die der Rothaarige ausgesprochen hatte: „Thomas Mask ist der dunkle Lord, nicht wahr?“

Das konnte nie und nimmer stimmen. Thomas war der Mann, den Harry liebte. Er musste also ein netter, freundlicher, anständiger Mensch sein. Harry würde sich wohl kaum in ein solches Monster verlieben! Würde er doch nicht, oder?

Er hoffte, dass sein bester Freund Ronalds These gleich widerlegen würde.
 

Doch bisher machte er nicht einmal Anstalten, das Gesagte richtig zu stellen. Stattdessen hatte er sich auf einen freien Stuhl niedergelassen und lächelte gelassen in die Runde. Das war ebenfalls typisch für ihn. Egal, wie schwer und aussichtslos die Situation auch schien, er war nie aus der Ruhe zu bringen. Bisher hatte er nur einmal die Fassung verloren und das war damals gewesen, als seine Eltern wieder aufgetaucht waren. Wie konnte er immer so ruhig bleiben? Berührten ihn diese Gegebenheiten wirklich nicht?
 

//Das, was Ronald sagt, ist einfach falsch//, versuchte er sich zu beruhigen. //Deshalb kann Harry so gelassen bleiben. Es gibt für ihn keinen Grund, sich aufzuregen.//

Doch wenn er einen Blick auf Hermione warf, die plötzlich seltsam angespannt wirkte und dabei Ronalds selbstsichere Miene betrachtete, wurde ihm doch Angst und Bange. Hatte Harry sie etwa wirklich so verraten?
 

„Wie wäre es, wenn wir einen Tee trinken?“, fragte Felice auf einmal freundlich. „Damit lässt es sich besser reden.“

„Ja, bitte!“, sagte Neville automatisch und war das erste Mal froh darüber, dass sie das Wort ergriffen hatte. Tee kochen brauchte Zeit und solange konnte er noch in dem Glauben leben, dass das alles nicht wahr sein konnte. Dass Harry nicht...

Im nächsten Moment war der kleine Couchtisch vor ihnen voll mit Teetassen, einer Kanne und kleinem Gebäck. Stimmt ja, sie waren alles Zauberer beziehungsweise Hexen. Da brauchte nichts lange, alles geschah im Bruchteil einer Sekunde. Auch das Heraufbeschwören von Tee.
 

Missmutig setzte er sich neben Hermione und auch Felice machte es sich endlich auf einer Sitzgelegenheit bequem. Nur Ronald blieb nach wie vor stehen, eine Angewohnheit, die er sich von Alastor Moody abgeschaut hatte. „Setze dich niemals, wenn du im feindlichen Territorium bist“, lautete die Devise und normalerweise machte sie Sinn, aber das hier war Harry.

//Aber was, wenn Thomas Mask wirklich der dunkle Lord ist?//

Würde es etwas ändern? Nein, es würde nicht etwas ändern, sondern alles.
 

„Du willst also wissen, warum ich glaube, dass Thomas Mask der dunkle Lord ist?“, fragte Ronald und klang dabei deutlich provozierend. „Du weißt ganz genau, warum ich das glaube.“

Harry wechselte einen Blick mit Felice, die so aussah, als müsse sie sich sehr beherrschen, um nicht zu Lächeln. Dann schenkte er in aller Ruhe den Tee aus und sagte dabei: „Wenn ich es wüsste, würde ich dich wohl kaum fragen, oder? Zucker?“, wandte er sich an Hermione. Dabei verweilte sein Blick für einen Moment auf ihrem gewölbten Bauch, ehe ihn wieder hob und sie anlächelte. Sie nickte mit zusammengepressten Lippen, woraufhin er ihren Tee in aller Ruhe versüßte. Dabei war er vollkommen gelassen, was bedeuten musste, dass er sich keiner Schuld bewusst war, nicht wahr? Das wiederum bedeutete, dass Ronald Unrecht hatte. Also war alles gut, oder? Oder?
 

„Deine billigen Tricks wirken vielleicht bei deinen Freunden, aber nicht bei mir, Potter“, zischte Ronald und er beugte sich vor, um ihn besser anfunkeln zu können. „Ich weiß von einer gewissen Mira.“

„Mit Mira meinst du wahrscheinlich eine Gehilfin der Zeit, nehme ich an?“

Gehilfin der Zeit? Mira?

Auch Hermione schien verwirrt: „Eine Gehilfin der...“ Ihre Augen weiteten sich. „Du willst doch nicht etwa andeuten, dass Ronald ein Tempus Amicus ist?!“
 

Noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, war Felice in lautes Gelächter ausgebrochen und auch Harrys Mundwinkel zuckten verdächtig, während Ronald Hermione nachsichtig ansah. „Tu uns allen einen Gefallen und rede nicht über Dinge, die du nicht verstehst, Liebes“, sagte er sanft, aber mit einem gewissen, drohenden Unterton, den kein Mann bei seiner Freundin anwenden sollte, ganz recht nicht, wenn sie sein Kind erwartete.
 

Die Hermione, die Neville kannte, wäre darüber empört gewesen und würde es Ronald auch mitteilen, aber die Hermione, die neben ihm saß, presste nur wieder ihre Lippen aufeinander und widmete sich ihrer Teetasse. Das war einfach nicht normal, aber er wagte es nicht, sich einzumischen. Es war nie klug, sich in fremde Beziehungen einzumischen, es gehörte sich einfach nicht.

Natürlich hielt das Felice nicht davon ab, ihren Senf dazuzugeben. „Ich persönlich denke, dass sie verdammt viel von dieser Thematik versteht, wenn sie allein durch diese Fachbegriffe den Zusammenhang zu Tempora Amici erkennt“, erklärte sie liebenswürdig. „Wieso hast denn ausgerechnet du Kontakt zu einer Mira, wenn du kein Tempus Amicus bist, Weasley?“
 

„Warum kennst du dich denn mit den Details aus, Mademoiselle Poulain?“, konterte er. Eine gute Frage, wobei Neville zugeben musste, dass er überhaupt keine Ahnung hatte, warum das so wichtig war. Natürlich wusste er, was ein Tempus Amicus war, sie hatten es immerhin in der Schule durchgenommen, bei Professor Lupin, den besten Lehrer überhaupt. Allerdings hatte er nichts von einer Mira oder einer Gehilfin der Zeit erwähnt. Wovon redeten die hier?
 

Felice verdrehte derweile die Augen. „Falls du es vergessen haben solltest, Monsieur Weasley, ich bin ein enfant prodige oder wie ihr es in eurer Sprache sagt: ein Wunderkind. Mit anderen Worten: Ich liebe es, mir Wissen anzueignen und es gibt mehr als ein Buch über Tempora Amici und allem, was damit zu tun hat. Deshalb möchte ich wirklich zu gerne wissen, warum ausgerechnet du von allen Menschen dieser Welt Kontakt mit einer Mira hast, wenn du kein Tempus Amicus bist.“
 

„Es geht hier nicht um mich, sondern darum, dass Thomas Mask der dunkle Lord ist“, zischte er.

„Was du angeblich von einer Mira erfahren haben sollst“, meinte Harry und nippte an seinem Tee. „Soviel haben wir verstanden. Allerdings fällt es uns schwer zu glauben, dass du wirklich Kontakt zu einer hast, weshalb deine Theorie nichtig und damit zu einer Verleumdung wird.“
 

Ronald schnaubte. „Verleumdung, klar. Du willst mir doch nicht wirklich erzählen, dass du nicht weiß, wer Thomas Mask ist?“

„Mein lieber Freund, ich kann dir versichern, dass ich weiß, wer der Mann ist, mit dem ich ein Bett teile“, entgegnete er und wurde langsam ungeduldig, was man an seinem leicht gereizten Tonfall erkennen konnte. Eigentlich war es ihm nicht zu verdenken. Thomas war der Mann, den er liebte und mit dem er offenbar sein Leben verbringen wollte. Neville würde es auch nicht toll finden, wenn jemand seiner Freundin – wenn er denn eine hätte – so etwas grauenvolles vorwerfen würde.
 

Überraschenderweise war es Hermione, die als nächstes sprach: „Wenn du das weißt, kannst du dann Neville in die Augen sehen und ihm sagen, dass Thomas Mask nicht Tom Riddle und damit der dunkle Lord ist?“

Es folgte ein längeres Schweigen. Schließlich lächelte Harry und sagte: „Natürlich kann ich das.“ Er drehte sich um und sah Neville fest in die Augen. „Thomas Mask ist nicht Tom Riddle.“

Für einen Moment betrachtete er seine wundervollen, grünen Augen, die er bisher nur bei Lily Potter gesehen hatte und bemerkte verwundert, dass er ihm glaubte. Harry würde ihn niemals anlügen. Sie waren immerhin Freunde.
 

Es sollte noch eine ganze Weile dauern, bis er begriff, dass Freundschaft nicht immer genug war.
 

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„Technisch gesehen habe ich ihn nicht angelogen“, rechtfertigte sich Harry etwa eine halbe Stunde später, als Ronald, Hermione und Neville endlich wieder verschwunden waren und reagierte damit auf Felices gehobene Brauen. Seine Freundin schien sein Verhalten gegenüber Neville und den Anderen offensichtlich zu missbilligen. „Thomas und Tom sind so verschieden, dass man sie unmöglich als ein und dieselbe Person sehen kann.“

„Hey, mir ist es egal, was du Longbottom erzählst“, meinte Felice und hob beschwichtigend die Hand. „Eure Beziehung geht mich nichts an und wenn du es am besten findest, ihn anzulügen, wirst du damit die richtige Entscheidung getroffen haben. Immerhin bist du im Gegensatz zu Ronald Weasley tatsächlich ein Tempus Amicus.“ Sie runzelte die Stirn. „Ich frage mich, warum er so darauf versessen war, dich auffliegen zu lassen... das wird doch nie und nimmer im Interesse der Zeit liegen.“
 

Nein, das tat es sicher nicht. Ginerva würde er es schon eher zutrauen. Die Mira würde alles tun, damit er von Tom wegkam und ihn über seine Hogwartsfreunde zu manipulieren, wäre eine kluge Taktik, aber er glaubte nicht, dass sie dahintersteckte.

„Es ist Ronald, der mich auffliegen lassen will“, erklärte er und sah sofort, dass diese Antwort Felice überraschte. „Er hasst Schwarzmagier und allen voran Tom. Er würde niemals zulassen, dass er diesen Krieg gewinnt und erst recht nicht, dass ich ihn unterstütze. Deshalb wird er alles tun, damit Neville und die anderen Mitglieder von Albus' lächerlichen Phönixorden in mir eine Bedrohung sehen.“
 

„Damit sie dich eliminieren“, schlussfolgerte Felice richtig. „Guter Plan... aber warum hat er Kontakt zu einer Mira?“

„Weil sie seine Schwester ist“, entgegnete er schulterzuckend. Mehr konnte er auch nicht dazu sagen, da er sich bisher nur wenige Gedanken darüber gemacht hatte. Natürlich wusste er, dass es mehr als einen Menschen gab, mit dem Ginerva regelmäßigen Kontakt pflegte: Die Zeit hatte ein großes Netzwerk an Verbündeten, größer, als man sich vorstellen konnte, doch er, der Tempus Amicus war angeblich die wichtigste Schachfigur.
 

„Ronald Weasley... ist gefährlich“, sagte Felice plötzlich, womit sie seine ganze Aufmerksamkeit bekam. Sie saß entspannt auf dem Sofa und spielte abwesend mit einer ihrer zahlreichen Locken, während sie darüber nachdachte, wie sie sich artikulieren sollte. „Er könnte für den dunklen Lord eine ernsthafte Bedrohung werden, wenn der nicht vorsichtig ist. Natürlich heißt es, dass Longbottom für ihn die größte Gefahr darstellen soll, aber ich würde mehr auf Weasley setzen.“

„Warum?“, fragte Harry. „Es stimmt schon, er ist innerhalb kürzester Zeit von einem Nichts zu einem talentierten Zauberer aufgestiegen, aber...“

„Es gibt kein 'aber', Harry“, unterbrach sie ihn streng. „Du hast es selbst gesagt, er ist innerhalb kürzester Zeit talentiert geworden. Man wird nicht einfach so talentiert. Man ist es entweder immer gewesen oder nicht. Die Frage ist, warum er davor so getan hat, als ob er nichts könnte.“
 

Da hatte sie dummerweise Recht. Wieso hatte er so getan, als ob er ein schlechter Zauberer sei? In der Schule hatte ihn das zu einem Außenseiter gemacht. Jeder hatte ihn verachtet und auf ihn heruntergeblickt. Selbst die Lehrer hatten ihn relativ früh aufgegeben, was bei keinem anderen Schüler jemals der Fall gewesen war. Wer würde sich aus welchem Grund einem solchen Leben aussetzen?

Jemand, der etwas zu verbergen hatte. Doch was?

Da fiel ihm ein, dass Ronald offenbar nicht der einzige war, der etwas zu verbergen hatte.
 

Obwohl er wusste, dass das ursprüngliche Thema noch nicht abgehandelt war, wechselte er es: „Apropos Mira, gestern Abend hat Ginerva mich mit ihrer Anwesenheit beglückt.“

Felice hob eine Augenbraue und hörte auf, mit ihrer Locke zu spielen. „Tatsächlich? Dann hast du deine wöchentliche Dosis ja hinter dir“, Ginny hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, ihn einmal wöchentlich zu sich zu rufen, „und kannst stattdessen in aller Ruhe von Tomilein träumen.“

„Wenn er wüsste, dass du ihn so nennst, würde er dich töten.“

„Nein, würde er nicht“, meinte sie fröhlich. „Dafür ist ihm deine Meinung über ihn viel zu wichtig.“
 

Harry lächelte. Manchmal war Felices Unbeschwertheit zwar beinahe skurril, aber es änderte nichts daran, dass sie ihn jedes Mal aufs Neue aufheiterte. Trotzdem wollte er endlich eine seiner Fragen beantwortet haben und deshalb erklärte er ihr: „Ginerva hat gesagt, du wärst eine Möchtegern-Empathin. Was hat sie damit gemeint?“

Ihr Lächeln flackerte kurz, ehe es wieder vollkommen da war. „Möchtgern-Empathin?“, wiederholte sie heiter. „Das ist aber sehr beleidigend.“

Harry schwieg, was sie sofort richtig interpretierte: „Du glaubst, es steckt mehr dahinter.“
 

Das tat er. Selbst seine Abneigung gegenüber der Mira ließ ihn nicht blind werden. So unausstehlich und unmöglich sie auch war, ihre Sticheleien und Manipulationsversuche beruhten immer auf Wahrheiten. Wenn sie ihn zum Beispiel dazu bringen wollte, sich nicht mehr mit Tom zu treffen, erinnerte sie Harry immer daran, dass der dunkle Lord egoistisch, gefährlich und aggressiv war. Sie zählte nur Dinge auf, die er selbst bereits wusste und erzählte keine Lügen. Warum also sollte sie etwas über Felice sagen, was nicht stimmte?
 

„Harry....“, sagte diese, während ihr Lächeln verschwand und sie ihn stattdessen leicht genervt ansah. „Ginerva will dich für sich haben und sie wird alles versuchen, um dich zu isolieren. Wenn du anfängst, an mir zu zweifeln, tust du genau das, was sie will.“

„Also steckt wirklich mehr dahinter?“, hakte er nach und erwiderte ihren Blick mühelos. „Was verheimlichst du vor mir, Fel? Warum nennt sie dich eine 'Möchtegern-Empathin'?“
 

Hätte sie ihm damals bereits die Wahrheit gesagt, hätte es nichts an dem geändert, was später passieren sollte. Es hätte niemanden gerettet, es hätte nicht den Krieg verhindert und auch nicht das Leid, das folgen würde. Nichts wäre anders geworden.

Trotzdem würde sich Harry später oft wünschen, sie hätte es damals getan, denn vielleicht, aber nur vielleicht, wäre er doch einen anderen Weg gegangen.
 

So aber schwieg sie und die neue Zeit nahm ihren Lauf.
 

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Slytherin Manor – 1940
 

Putzen, putzen, putzen, den ganzen, verdammten Tag nichts als putzen! Langsam konnte Tom dieses elende, nach Zitronen duftende Reinigungsmittel nicht mehr sehen, geschweige denn riechen. Wer war überhaupt auf die Idee gekommen, dort Zitronen hineinzugeben? Das war doch ekelhaft! Überhaupt konnte er nicht verstehen, warum er Slytherin Manor – das mit Abstand größte Privathaus, das er je gesehen hatte – auf diese erniedrigende Art und Weise säubern musste. Wozu war er bitte schön ein Zauberer?
 

Aber nein, der so genannte dunkle Lord, der ihn angeblich unterrichten wollte, bestand darauf, dass er selbst Hand anlegte und damit seine überaus kostbare Zeit verschwendete. Er könnte jetzt bei Abraxas sein und seine Ferien in Sicherheit genießen! Er könnte den Schlaf nachholen, der ihm in diesem grauenvollen Waisenhaus gefehlt hatte! Er könnte so viele Dinge tun.
 

Die Frage war, warum er nun eigentlich hier war. Es gab dafür keinen rational erklärbaren Grund, zumindest seiner Ansicht nach. Dies war das Manor von Salazar Slytherin, mit dem er nichts zu tun hatte, wenn man mal davon absah, dass er in Hogwarts dessen Haus besuchte. Darüber hinaus hatte Gellert – der sich übrigens nicht im mindestens an der Säuberungsaktion beteiligte – angedeutet, dass er ihn unterrichten wollte. Soweit so gut, doch was hatte das hier mit unterrichten zu tun? Tom wagte zu bezweifeln, dass es zur Standartausbildung eines schwarzen Magiers gehörte, ein überdimensionales Manor zu reinigen und noch dazu im Alleingang. Wenn er wenigstens zaubern könnte...
 

Im Grunde hielt ihn natürlich nichts davon ab, Gellerts Regeln zu missachten. Der Mann war irgendwo am anderen Ende des Hauses und hatte wahrscheinlich nicht die geringste Ahnung, was Tom momentan trieb. Theoretisch könnte er also nach einem Fluchtweg suchen oder zumindest in einer Ecke sitzen und fliegende Wischlappen seine Arbeit machen lassen.
 

Wieso also tat er das nicht?

Das elementarste Problem war, dass er schlicht und einfach keine Ahnung von Putzzaubern hatte. Bisher hatte er einfach keinen Grund dafür gehabt, sie zu erlernen. Außerdem war da etwas an Gellert, was es ihm unmöglich machte, zu verschwinden.
 

Davon abgesehen, dass er der mächtigste, lebende Zauberer und noch darüber hinaus ein dunkler Lord war, besaß er ein Charisma, dem man sich nur schwer entziehen konnte. Tom war von ihm und seinen grünen Augen mehr als fasziniert und wollte mehr über ihn wissen. Wer war er? Warum war er dunkler Lord geworden? Was waren seine persönlichen Ziele? Warum hatte er Tom in London aufgegabelt? Weshalb waren sie jetzt hier? Würde er ihn wirklich unterrichten? Wenn ja, warum? Woher hatte er eigentlich von seiner Existenz erfahren?
 

Gellert stellte ein großes Rätsel dar und Tom wäre nicht er selbst, wenn er es nicht lösen wollte. Deshalb würde er hier bleiben und alles tun, was der Mann von ihm verlangte. Es war der schnellste Weg, seinen Wissensdurst zu stillen.
 

Bei anderen Menschen wie Abraxas oder Rubeus Hagrid hätte er sich niemals eine solche Mühe gemacht. Ersterer war von ihm zu beeindruckt, um ihm einen Wunsch abzuschlagen und letzteren konnte man ohne Umstände genug einschüchtern, damit er alles tat, was man von ihm verlangte. Auch seine restlichen Mitschüler und ein Großteil seiner Lehrer waren in eine der beiden Kategorien einzuordnen, weshalb Tom in der Regel immer bekam, was er wollte. Doch wie immer im Leben gab es auch hier Ausnahmen – allen voran Albus Dumbledore und nun Gellert Grindelwald.

Tom war sich nicht sicher, was genau es war, das sie von allen anderen unterschied. Ihre Magie? Ihre Macht? Ihre Ausstrahlung? Ihre Positionen in diesem Krieg?
 

Die beiden repräsentierten die beiden Seiten der magischen Gemeinschaft. Dumbledore war die weiße Seite, die Konservativen, die weiterhin die alten Regeln behalten wollten. Obwohl er sich bisher geschickt aus den Kampfhandlungen heraushielt, war es sicher nur eine Frage der Zeit, bis er sich einmischen musste. Alle vertrauten darauf, alle wollten es, alle forderten es. Dieser Krieg würde extrem interessant werden, sobald die weiße Seite endlich einen kompetenten Anführer haben würde.
 

Bis es soweit war, dominierte Gellert Grindelwald das Geschehen. Tom hatte bereits an seinem ersten Tag in der magischen Welt von ihm gehört und war mehr als beeindruckt gewesen. Ein Schwarzmagier, der sich nicht sagen ließ, was er zu tun und zu lassen hatte und für die Freiheit seiner Mitmenschen kämpfte. Er war der geborene Anführer und würde sich von nichts aufhalten lassen. Für sie alle war er zu einem Symbol für eine gerechtere und freiere Welt geworden. Sollte er triumphieren, wäre ein neues Europa geschaffen, in dem nicht ein ganzes Haus beinahe ausgelöscht wurde, nur weil sie nicht der gewünschten Norm entsprachen. Dann wäre sie alle nicht einfach...
 

„Master?“, riss ihn eine piepsige Stimme aus seinen Gedanken und Tom blickte von seinem Putzlappen auf. Etwa vier Meter vor ihm lugten zwei große, schokoladenbraune Augen hervor, die zu einer eigenartigen Kreatur mit fledermausartigen, schlackernden Ohren gehörten. Der Rest des Körpers war hinter einer riesigen, alten Vase versteckt, die wahrscheinlich ein halbes Vermögen wert war. Tom brauchte den Bruchteil einer Sekunde, um zu erkennen, was dieses... Etwas war: ein Hauself.
 

In den zwei Jahren, die er Hogwarts jetzt schon besuchte – nach den Ferien würde er sein drittes Schuljahr beginnen – hatte er wenig mit ihnen zu tun gehabt, tatsächlich wusste er nur von ihrer Existenz, weil Abraxas ihm erzählt hatte, dass auch seine Familie über einige von ihnen verfügte. Doch obwohl Tom ihn bereits in den letzten Ferien besucht hatte, war er selbst noch keinem Hauselfen begegnet.

Warum auch? Sie waren keine Menschen und konnten über keine besondere Intelligenz verfügen, wenn sie sich so von der magischen Gesellschaft ausbeuten ließen. Sklaven, die einzig dazu dienten, ihre Master zufrieden zu stellen. Es gab nicht den geringsten Grund, mit ihnen zu verkehren und bis er selbst dazu in der Lage wäre, einen zu besitzen, würde noch viel Zeit vergehen müssen.
 

Deshalb hatte er keine Ahnung, was diese Kreatur von ihm wollte. Was machte es eigentlich hier? Er war bereits seit einigen Tagen hier und bisher hatte nichts darauf hingedeutet, dass hier noch weitere Lebewesen außer ihm und Gellert existierten. Wo kam der Hauself also her? War das am Ende ein Trick oder irgendein Test vom dunklen Lord? Oder ein uralter Schutzmechanismus? Was immer es war, er würde auf der Hut sein.
 

Vorsichtig setzte er sich auf und ignorierte die Wassertropfen, die von dem Putzlappen, den er immer noch umklammert hielt, auf seine Hose fielen. So wertvoll war dieser Lumpen ohnehin nicht. „Wer bist du?“

Ungläubig beobachtete er, wie der Hauself zu zittern begann. Glaubte er, dass Tom ihn umbringen würde? Das war doch lächerlich. Andererseits hatten ihn die verbotenen Flüche schon immer interessiert und wenn er sie an einem Hauself ausprobierte, würde sich bestimmt niemand beschweren, oder? Unwillkürlich zuckte seine Hand in Richtung seines Zauberstabes. Das war wirklich eine verlockende Gelegenheit und wenn er die Flüche meisterte, war das eine große Leistung. So etwas hatte vor ihm sicherlich noch kein anderer Dreizehnjähriger geschafft!
 

Dumm nur, dass die Möglichkeit bestand, dass der Hauself von Abraxas geschickt worden war, um herauszufinden, ob Tom noch am Leben war. In diesem Fall musste er ihn unversehrt lassen, da es seine einzige Chance war, hier wieder herauszukommen. Wobei er das ohnehin erst wollte, sobald er wusste, was Gellert eigentlich mit ihm vorhatte, aber es war immer gut, eine Hintertür offen zu halten.
 

„D...Dobby ist Master Slytherins Diener“, sagte der Hauself und beruhigte sich langsam, zumindest wurde jedes seiner Worte sicherer und bestimmter. „Dobby ist hier um dem Master zu dienen. Dobby und seine Familie haben immer auf die Rückkehr des Masters gewartet und jetzt ist er endlich gekommen! Soll Dobby Baba holen, damit der Master mit ihm die Aufgaben besprechen kann?“

Tom starrte ihn unverwandt an. Master? Diener?

Sprach dieser Elf gerade wirklich mit ihm? Aber da musste eine Verwechslung vorliegen, er war zwar ein Slytherin, aber doch nicht „Master Slytherin“. Das war bestimmt ein Scherz, oder?

„Wer ist Baba?“, fragte er, um sich seine Verwirrung nicht anmerken zu lassen.
 

Bevor Dobby darauf antworten konnte, trat Gellert aus der nächsten Ecke hervor und sagte: „Baba ist der Vorstand der Dienerschaft in Slytherin Manor. Der älteste Hauself, der alles organisiert und den anderen Elfen ihre Aufgaben zuteilt. Er war Salazar Slytherins persönlicher Hauself und durfte als Dank ein Lebenselixier trinken, das es ihm ermöglichte, bis heute zu überleben. Er hat sein ganzes Leben lang der Familie Slytherin gedient und alle Hauselfen ausgebildet, die seitdem hier gelebt haben. Dobby vor dir ist der jüngste, er ist gerade einmal drei Jahre alt, deshalb verzeih ihm seine Direktheit und seine Angst, aber er hat bisher noch nie einen Master gehabt, da deine Familie schon vor einigen Generationen den Zugang zu diesem Manor verloren hat.“
 

„Meine Familie?“, wiederholte Tom verdutzt.

„Ja, deine Familie“, sagte Gellert sanft und kniete sich direkt vor ihm hin, sodass sie nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. „Du, mein lieber Tom, bist der letzte Erbe Salazar Slytherins und damit die Person, die ich mein ganzes Leben lang gesucht habe. Deine Mutter und das Schicksal selbst hatten dich gut versteckt, aber selbst das hat Ariana nicht davon abgehalten, dich doch noch zu finden.“ Er streckte seine Hand aus und strich liebevoll über Toms Wange. „Ich mache dir ein einmaliges Angebot, Tom Marvolo Riddle. Das ist deine letzte Chance, auszusteigen, wenn du einmal zustimmst, lass ich dich nicht mehr gehen. Also denke gut darüber nach.“
 

„Dazu müsste ich erst einmal wissen, was das für ein Angebot sein soll“, entgegnete er kühl. Diese Hand auf seiner Haut war furchtbar nervig, aber irgendwie... tat es auch gut.

Gellert grinste breit. „Ich werde dich zu meinem Mündel machen. Ich werde dich für immer aus deinem Waisenhaus herausholen und dein gesetzlicher Vormund werden, weshalb ich bei allen Fragen und Problemen für dich verantwortlich sein werde und nicht diese Mrs. Cole, die ohnehin nur darauf wartet, dass du stirbst. Ich werde dafür sorgen, dass du alles bekommst, was du brauchst und ich werde dir beibringen, was es heißt, der Erbe Salazar Slytherins zu sein. Ich werde dir eine Familie geben und eine große Zukunft, denn ich könnte dich durchaus auch zu meinem gesetzlichen Erben werden lassen.“
 

Er ließ von seiner Wange ab und packte stattdessen sein Kinn und fixierte es so, dass Tom ihm direkt in die Augen sehen musste. „Im Gegenzug dazu, wirst du mir gehorsam sein und meine Anweisungen befolgen, wenn ich dir etwas beibringe oder Aufgaben gebe. Darüber hinaus wirst du mir freien Zugang zu diesem Manor und deiner Dienerschaft gewähren, sowie in das private Verließ der Familie Slytherin in Gringotts. Und sei nicht albern, natürlich habe ich kein Interesse an dem Geld“, fügte er verächtlich hinzu, als Tom genau dieser Gedanke kam. „Ich habe nicht vor, auch nur den kleinsten Ring daraus zu entfernen. Ich mag ein dunkler Lord sein, aber ich bin kein Dieb, außerdem habe ich auch so schon genug Reichtümer.“
 

„Und warum wollen Sie dann Zugang zu den Verließen?“, fragte Tom und befreite sein Kinn aus der Umklammerung, die inzwischen ziemlich schmerzhaft geworden war. Er konnte sich kaum vorstellen, dass jemand so etwas verlangte, wenn er nicht hinter Geld her war.

„Aus rein akademischen Zwecken“, erklärte der Mann und erhob sich wieder. „Ich werde dir zeigen, was ich meine, sobald du zugestimmt hast. Ich gebe dir bis morgen Zeit. Denk gut darüber nach.“

Damit verschwand er wieder. So wie immer. Er tauchte in einem Moment auf und im nächsten war er wieder verschwunden. Wie machte er das? Apparieren konnte es nicht sein, das gab angeblich mehr Geräusche von sich. Konnte er sich etwa unsichtbar machen? Ob er es Tom beibringen würde? Aber diese Fragen waren im Moment nebensächlich.
 

Er... war der Erbe Slytherins? Ausgerechnet von Salazar Slytherin? Einem der Hogwartsgründer? Einem der mächtigsten Schwarzmagier aller Zeiten? Das sollte doch ein schlechter Witz sein! Wenn es so wäre, hätte ihn seine Familie niemals in ein Waisenhaus gegeben. Aber Gellert hatte behauptet, seine Mutter hätte ihn versteckt. Wovor? Vor Gellert?

Warum hatte dieser ihn eigentlich gesucht? Weil er der Erbe Slytherins war? Doch was sollte ihm das bringen? Was befand sich in diesem Haus und in den Verließen, dass der Mann ihn dafür zu seinem Mündel machen wollte? Was versprach er sich davon? Und wer war diese Ariana, die er erwähnt hatte?
 

Dennoch.... obwohl ihn das alles sehr verwirrte, machte es Sinn. Er hatte immer gewusst, dass er etwas besonderes war, dass er anders war, dass er über seinen Mitschülern stand. Als ein Erbe Slytherins gehört er quasi zur Elite der Zaubererfamilien und es würde ihm viele Vorteile bringen, gerade unter den traditionsreichen, schwarzmagischen Familien, die alle auf Rang und Hierarchie bedacht waren. Er könnte viel Einfluss gewinnen und zu einer der einflussreichsten Personen des zukünftigen Englands aufsteigen.
 

Das änderte jedoch nichts daran, dass er seinen Mitschülern gegenüber im Nachteil war. Sie waren ihr ganzes Leben lang darin unterrichtet worden, was es bedeutete, schwarzmagisch zu sein und wussten, wie man sich verhalten und bewegen musste. Alleine würde er es niemals schaffen, mit ihnen mithalten zu können. Wenn er jedoch Hilfe bekam – und dann noch in Form von einem dunklen Lord – wäre er sehr wohl dazu in der Lage.

Gellerts Angebot brachte ihm viele Vorteile. Allerdings war ihm noch nicht ganz klar, wie der Mann das umsetzen wollte. Er war Staatsfeind Nummer Eins in England und würde von den Behörden sicherlich genauso behandelt werden. Wahrscheinlich verfügte er einfach über ein überzeugendes Alias und würde so Toms Vormundschaft beantragen.
 

Er sah zu Dobby hinüber, der sich nach wie vor hinter der Vase versteckte und lächelte. „Dobby?“, sagte er freundlich. „Könntest du die anderen Hauselfen zusammenrufen und einen Hausputz anordnen? Dieses Haus muss unbedingt wieder auf Vordermann gebracht werden, wenn ich hier wohnen soll.“

Der Hauself strahlte ihn an und nickte eilig, ehe er verschwand, um den Rest der Dienerschaft zu mobilisieren. Ausgezeichnet. Jetzt hatte er wenigstens Zeit, sich das Manor einmal genauer anzusehen.
 

Gellerts Beweggründe und die Umsetzung seiner Pläne konnten ihm eigentlich egal sein. Sie hatten nicht den geringsten Einfluss auf seine Entscheidung, denn diese hatte er bereits getroffen, als er sich dazu entschlossen hatte, das Haus im Alleingang sauber zu machen.

Es war sein Schicksal, großartig zu werden und er würde alles dafür tun, damit sich das erfüllte.
 

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Slytherin Manor – Gegenwart
 

Slytherin Manor an einem schönen, warmen, leuchtenden Tag im Sommer war immer ein schöner Anblick, egal, wo man sich befand. Auf einem Hügel, an einem kleinen Teich, im Garten oder im Haus selbst, alles wirkte schön, freundlich, hell und absolut nicht wie das Haus eines dunklen Lords. Eins musste man Salazar Slytherin lassen: Er hatte Stil gehabt. Jeder, der zu diesem Ort Zugang hatte, sollte sich geehrt fühlen, denn es gab sicher keinen schöneren Platz in Großbritannien.
 

In den letzten beiden Jahren hatte jeder Todesser gelernt, genau dieses wundervolle Haus zu fürchten, weshalb es verständlich war, warum Draco Malfoy innerlich tausend Tode starb, während er zwischen alten Säulen in dem kleinen Kreuzgang stand, der den kleinen Garten umgab, in dem sich Gellert Grindelwalds Grab befand. Ursprünglich hatte er gehofft, während seiner Flitterwochen eine gewisse Schonfrist zu erhalten, in der er sich voll und ganz seiner grauen... ähm, er meinte seiner liebreizenden Braut widmen konnte. Dummerweise hatte sein Lord ihm – wie so oft – einen Strich durch die Rechnung gemacht, weshalb er nun hier stand – allein, na ja, fast allein, der Lord war natürlich auch da, außerdem hatte er diese furchterregende Schlange in einer Ecke gesehen – und auf seine Anweisungen wartete. Wobei er das Gefühl hatte, dass es noch eine Weile dauern würde, bis er die bekam.
 

Nervös fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen, um sie etwas anzufeuchten, bevor er sich leicht räusperte und ein leises „Mylord?“ von sich gab.

Der dunkle Lord stand vor dem Grab seines Vorgängers und betrachtete schweigend die alte Inschrift. Dabei war er ungewöhnlich ruhig und friedlich, beinahe melancholisch, wobei Draco sich hüten würde, dies auszusprechen. Wenn man bedachte, wie er sich noch vor einigen Wochen verhalten hatte – aggressiv, wütend und alles andere als friedlich und melancholisch – war das alles mehr als unheimlich. Was hatte Harry denn jetzt schon wieder getan? Andererseits war es nicht hundertprozentig sicher, ob sein Verhalten auf ihn zurückzuführen war. Vielleicht gab es einen anderen Grund.

//Was auch immer es ist, ich hoffe, es hat nichts mit mir zu tun.//
 

Draco schluckte und sagte diesmal etwas lauter: „Mylord?“

Damit schien er den Mann aus seinen Gedanken aufzuschrecken, zumindest drehte er sich endlich zu ihm um und bedachte ihn mit einem langen Blick. Wenn man ihn so sah, war es verständlich, warum Harry sich so sehr zu ihm hingezogen führte. Der dunkle Lord war attraktiv, gefährlich und verdammt mächtig. Er war unnahbar und ließ sich von nichts aus dem Konzept bringen. Wenn man nun aber die eine Person war, die es doch schaffte, ihn zu beeinflussen und von seinem Normalverhalten abzubringen, war es logisch, dass man sich geschmeichelt und zu ihm hingezogen fühlte. Das Gefühl, der Einzige für ihn zu sein, musste unbeschreiblich sein.

Allerdings konnte Draco nach wie vor nicht verstehen, warum dieser Mann gerade in Harry so vernarrt war.
 

„Ah, Draco“, sprach der dunkle Lord ihn schließlich an. „Wie wunderbar, dass du dich von deiner reizenden Ehefrau entfernen konntest, um mich mit deiner Anwesenheit zu beehren.“

Okay, vielleicht verstand er es doch. Harry war ebenso zynisch und verletzend. „Es ist mir immer eine große Freude, Euch dienen zu können, Mylord“, entgegnete er leise und neigte respektvoll den Kopf.

„Gut, dann wird es dich sicher freuen, dass ich eine Aufgabe für dich habe.“
 

Eine Aufgabe? Langsam hob er seinen Kopf wieder und sah ihn fragend an. Irgendwie hatte er ein schlechtes Gefühl und dass der Mann plötzlich lächelte, machte es auch nicht besser.

„Ich möchte, dass du Ronald Weasley unschädlich machst.“

Dracos Augen weiteten sich und er spürte, wie sich seine Kehle zuschnürte. „Ronald Weasley?“, krächzte er. „Aber...“ Er konnte doch nicht jemanden töten. Natürlich hasste er Weasley – aus mehreren Gründen – und er wusste, dass es für die schwarze Seite mehr als praktisch sein würde, wenn der junge Mann von der Bildfläche verschwinden würde. Trotzdem... so etwas konnte er nicht tun. Er war kein Mörder!
 

Der dunkle Lord schien zu wissen, was in seinem Kopf vor sich ging, zumindest wurde sein Blick mitfühlend, ein Attribut, das geradezu lachhaft war. Der dunkle Lord und mitfühlend? Draco war definitiv im falschen Film.

„Ich weiß, dass es sehr schwer wirkt“, sagte der Mann sanft. „Das erste Mal ist immer das schwerste. Aber ich werde dir eine Motivation geben, damit diese Aufgabe für dich leichter wird: Hermione Granger, deine alte Klassenkameradin, erwartet offenbar ein Kind von ihm.“
 

Dieser eine, im Grunde einfache Satz beinhaltete viele Informationen.

Erstens das offensichtliche: Herm... Granger war schwanger. Von Weasley. War sie jetzt vollkommen verrückt geworden? Dieser rothaarige Schwachkopf hatte sie immer nur gequält und fertig gemacht. Glaubte sie etwa, dass es besser werden würde, nur weil sie einen Braten in der Röhre hatte?

Zweitens: Der dunkle Lord wusste – woher auch immer – dass Draco eine Beziehung mit ihr geführt hatte. Eine wundervolle, verrückte, wahnsinnige Beziehung, die von Anfang an zum scheitern verurteilt gewesen war und das alles nur, weil er selbst so ein feiger Idiot gewesen war. //Und es immer noch bin//, fügte er in Gedanken hinzu.

Drittens: Er war nach wie vor nicht über sie hinweg, denn warum sonst sollte es so weh tun, davon zu hören, dass sie von jemand anderem als ihm selbst ein Kind erwartete?
 

Eigentlich brauchte er keine weiteren Details, genaugenommen wollte er sie nicht einmal wissen. Doch das hielt ihn nicht davon ab, die eine Frage zu stellen, die essentiell zu sein schien: „In welchem Monat ist sie?“

„Im fünften.“ Der dunkle Lord betrachtete ihn nach dieser Aussage für eine Weile schweigend, ehe er sanft fragte: „Wirst du diese Aufgabe ausführen können?“

Draco ballte seinen Hände zu Fäusten. „Ja, Mylord“, sagte er tonlos. „Das werde ich.“
 

Im fünften Monat. Das durfte doch alles nicht wahr sein!
 

_________________________________________________________
 

Ohje... da hat der dunkle Lord sich ganz offensichtlich den Richtigen ausgesucht. Mal sehen, wie das so wird.

Nächstes Mal gibt es jedenfalls wieder ein Kapitel, das die ein oder andere ungeklärte Frage beantworten wird. Freut euch schon einmal darauf. ;)

Liebste Grüße, Ayako



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  MamorEngel
2014-02-21T23:43:46+00:00 22.02.2014 00:43
Weiß Harry wirklich was er tut? Mir kommt es so vor, als würde er alles immer schlimmer machen. Er ist weder der einen noch der anderen Seite loyal. Neville nicht und Tom sowieso nicht. Dabei soll er doch vermitteln und das geht doch nicht, wenn er nicht offen zu beiden Seiten ist. Ich weiß, Neville würde es nicht verstehen, wenn er wüsste, wer Thomas Mask wirklich ist. Aber ihn deshalb anzulügenn... das macht es am Ende sicher nur schlimmer.
Im letzten Kapitel hat man zwar gemerkt, dass er bereit ist mit Tom über den Krieg zu reden aber nicht mit seinen Freunden aus Hogwarz und das ist etwas, was er ebenso dringend tun sollte. Ich hoffe, er wird es und er weiß, was er da macht.

Ich mag Ron nicht. Ich habe fast das Gefühl, das ist von dir beabsichtigt, so wie du über ihn schreibst.
Er hat sich verändert seit Hogwarz. Da zeigte er noch viele, wenn auch sehr einseitig betonte Gefühle. Jetzt wirkt er nur noch verbittert, manchmal sogar noch weniger. Fast emotionslos. Dabei hat er doch inzwischen Ziele, für die es sich zu kämpfen lohnt. Es ist, als hättte er nur noch das Kämpfen im Kopf und dabei vergessen, was es bedeutet zu leben.
Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass ich seinen Tod nicht bedauern würde. Noch nicht.
Vielleicht überrascht er mich ja doch noch.
Um Draco würde es mir leid tun, wegem dem, was er bei sich anrichtet, wenn er Ron tötet. Und natürlich würde es mir um Hermine leid tun, einerseits weil ihr der Vater ihres Kindes genommen werden würde, andererseits weil sie sicherlich wieder an früher erinnert werden würde, wenn sie erfährt, dass Draco ihn auf dem Gewissen hat.

Die Fortsetzung ist wunderbar und von Anfang an superspannend. Weiter so <3
Von:  kaya17
2011-11-22T20:08:26+00:00 22.11.2011 21:08
sehr spannend. Ich bin gespannt wie es weiter gehen wird.
Es interessiert mich ja brennend was wohl mit felice passieren wird.
... einfach super spannend.
Ich schätze mal das ron nich twirklich einfach aus dem weg
zur räumen sein wird... hmm
Von:  mimaja56
2011-11-15T17:21:02+00:00 15.11.2011 18:21

Du hast es wieder geschafft und dich mal wieder übertroffen mit dem Kapitel. Ich muß ehrlich zu geben, dass mir allmählich die Adjektive für die Lobeshymnen ausgehen ;( und ich will mich nach Möglichkeit nicht wiederholen.
Aber dein Kapitel war wieder einmal phänomenal.

Angefangen mit Won Won ......... er mag ja inzwischen durch die schwarze Magie in sich ein gefährlicher Zauberer geworden sein, aber das Reden und Ausarbeiten seiner "Zermürberethorik" läßt nach wie vor zu wünschen über. Das kann er anscheinend nur bei Kleingeistern und mundtodgemachten Fastehefrauen. Ich hatte echt auf ein ausgefeilteres Wortspiel gehofft.
Neville ist und bleibt ein lieber naiver Junge, der tut was man ihm sagt und der darauf hofft, dass sich alles von selbst regelt oder sich einer findet der es für ihn regelt.
Was bzw. wer mich immer wieder schockt ist Herminie - wo um alles in der Welt ist diese kluge, emanzipierte, stolze junge Frau geblieben?

.... und dann ......... Merlin möge es ihm verzeihen - Harry, der es allen Ernstes fertig bringt Nev in die Augen zu sehen und ihn zu belügen. Da mag seine Argumentation gegenüber Felice schon richtig sein, aber es beißt der Maus keinen Schwanz ab ..... Fakt ist " Thomas ist Tom" Punkt pasta Amen.

Und weil das noch nicht genug ist, kommst du dann noch mit der "Möchtegernemphatin" daher ......... - bisher war ich mir so sicher, dass wenigstens Felice unantastbar ist. Und wie es aussieht wird es noch einige Zeit dauern bis wir erfahren, was Mira "Nervt immer Ginny" wieder ausgegraben hat.

Gellert will also das Slytherin Ansehen durch die Mentorentätigkeit bei Tom aufpolieren und sich damit ganz ganz sicher ins neue rechte Licht rücken.
Nun, ich bin mir ziemlich sicher das sich Tom diese Entscheidung nicht leicht machen wird. Und seltsamer Weisen glaube ich sogar, dass er Gellert ne Abfuhr erteilt und ihn mit einer abgespeckten Version abspeist. Immerhin ist er jetzt in seinem Haus, die Elfen hören auf ihn und er ist nicht auf die Kopf gefallen, er wird mittel und Wege finden um weiter zu kommen. - Wenn sich dass dann auch nicht ganz so sonnig darstellen dürfte.
Aber ich will dir nicht vorgreifen, du schreibst diese Geschichte und die schreibst sie wesentlich besser als ich es je könnte.
also nochmal Danke
und
bis bald

mimaja

PS. Ich kann nix dafür, die Tastatur hat meine Finger wieder mal nicht freigegeben. :D
Von:  ai-lila
2011-11-15T12:17:11+00:00 15.11.2011 13:17
Hi~~

Eines würde mich doch mal wirklich interessieren sind Miras eigentlich von Haus aus gehässig? Oder gehört es einfach dazu den Tempus Amicus zu triezen und ihn sogar in Gefahr zu bringen?
Es ist nur natürlich, das Ginerva sich mit ihrem Bruder trifft. Dennoch verstehe ich dieses Mädel nicht. Sie hatte Harry doch so gern. Hätte ihn mit Sicherheit sogar eines Tags geheiratet. Sind diese Gefühle von ihr denn einfach mit ihr gestorben?

Das Ron so handelt wie er es tut, ist auch nicht ganz nachvollziehbar.
Sollte nicht gerade ER dafür sein, das nicht nur weiße sondern auch die schwarze Magie genutzt werden kann?
Ron macht sich selber etwas vor.
Denn auch wenn er es gerne so hätte... er ist und bleibt ein Schwarzmagier.

Um Draco mache ich mir Sorgen.
Es gibt sicher Leute die es mit Ron aufnehmen könnten, ohne dabei in Lebensgefahr zu geraten... Draco gehört meiner Meinung aber nicht dazu.
Er ist kein Killer.
Und im entscheidenden Moment könnte er zögern.
Alleine dieses Zögern würde Ron kaltlächelnd ausnutzen.
Sollte jedoch das Schicksal Draco holt sein und er gewänne... so müsste unser lieber Draco zumindest darüber hinwegkommen, das er tötete.
Um darüber hinweg zu kommen bräuchte er die liebevollen Arme einer Frau.
Doch sicher nicht die von Pansy. *grusel*

Was aber unsere liebe Felice angeht...
Ein bissel mehr Information für den lieben Harry wäre doch wohl nicht zuviel verlangt, oder?

Wie auch immer...
Dies war ein sehr schönes, spannendes und langes Kapi gewesen.
Ich möchte Dir hiermit für deinen Fleiß danken. ^^°
Freue mich schon auf das nächste Kapi.
lg deine ai


Von: abgemeldet
2011-11-14T16:43:42+00:00 14.11.2011 17:43
Wieder ein spannendes KApitel!!
Ich bin auch dafür, das Ron stirbt!!!!
Dann ist er endlich weg!!!!!
Und ich finde es auch toll etwas aus der Vergangenheit zu erfahren!!!!!
Schreib weiter so!!!!!
Von:  Kagomee16
2011-11-14T12:46:11+00:00 14.11.2011 13:46
schönes kapi^^
aber es wirft soooo vie3le fragen auf XD
hoffe du schreibst schnell weiter ^^

lg kagomee16
Von:  strify09
2011-11-14T07:31:10+00:00 14.11.2011 08:31
huhu
das kapi ist supi ;)
bin aufs nächste gespannt
glg strify
Von:  Amy-Lee
2011-11-14T02:03:34+00:00 14.11.2011 03:03
Hi, es war toll.
Die Diskussion ist etwas kurz ausgefallen den ich hätte so gern Ron´s Argumente gelesen und wie er von Harry als Verlierer da steht aber man kann nicht alles haben.

Feli hat also etwas zu verbergen was Harry nicht wissen soll,
ist das ausschlaggebend auf den Verlauf des Krieges.

Ron hat also in Hogwarts nie gezeigt was er wirklich konnte nicht schlecht und das er ab und zu mit "einer" Mira (Ginny) spricht klingt interessant.

Die Vergangenheit von Tom und seinem Mentor Grindelwald ist auch nicht zu verachten
da man sieht wann er zum Lehrling von diesem wurde.

Draco soll also Ron aus dem Weg räumen na dann los.

Bis zum nächsten mal
Bye
Von:  mathi
2011-11-14T01:18:57+00:00 14.11.2011 02:18
huhu,
das kapitel war wieder sehr schön. ich muss ehrlich sagen, endlich! ich habe mich schon gefragt, wann es wohl endlich kommen mag.
was mich jeden beunruhigt an diesem kapitel, ist der letzte abschnitt, bevor es in die vergangenheit ging. was wäre es, was felice zu sagen hat? und welchen weg wird harry einschlagen?
das aber tom, der erbe slytherins ist, war für mich keine überraschung, immerhin wird es auch oft so beschrieben. aber wieso wollte grindelwald unbedingt dessen vormund werden? klar, er ist der erbe, aber meist hat soetwas noch einen anderen hintergrund. genauso wie bei ronald und felice, die beiden haben auch etwas zu verbergen, was wir wohl so schnell nicht erfahren werden (so hab ichs jedenfalls im gefühl).
ob draco es wirklich schaffen würd, ronald auszuschalten? oder wird er eher selbst draufgehen, bei dem versuch, den vater, des ungeborenen babys, seiner geliebten hermine zu töten? ich bin auf jedenfall schon ziemlich gespannt was nun kommen mag und auch welche fragen sich klären werden.
mathi
Von:  sasa56
2011-11-13T21:38:59+00:00 13.11.2011 22:38
super kapitel
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56


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