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Verletzt

Sanft wurde Leanne von ihrer Hauselfe auf einem steinigen Untergrund abgesetzt. Es lag eine düstere Atmosphäre in der Luft. Aufmerksam sah sie sich um und zog ihren Zauberstab aus der Tasche.

„Minky, wo ist Jim?“, fragte sie leise.

„Wenn mir Miss bitte folgen würden“, wisperte Minky zurück. „Seien Sie bitte vorsichtig.“

Langsamen Schrittes folgte Leanne der Hauselfe, die sie über einen schmalen Trampelpfad zu einem kleinen See runter führte.

Am Fuße eines halbverwitterten Baumes konnte sie eine zusammengerollte Gestalt in einer, im Sonnenlicht der Untergehenden Sonne, rötlich golden schimmernden Pfütze erkennen.

„Minky, sag mir nicht, dass da vorne Jim liegt“, hauchte Leanne fassungslos und starrte mit großen Augen auf die Gestalt.

Zu ihrem Entsetzen bejahte diese ihre Aussage.

Alle Vorsicht vergessend rannte die Schwarzhaarige, ihren und seinen Umhang einfach fallen las-sen, die letzten paar Meter zu ihrem besten Freund, schmiss sich neben ihn. Sanft strich sie ihm, mit zitternden Fingern, über den Kopf, während sie ihn genauer musterte. Jim sah schlimm aus. Überall war seine Kleidung aufgerissen und er blutete aus zahlreichen Schnitten. Doch am meisten schockierte sie seine Brust, auf der eingebrannt das Wort „Blutsverräter“ prangte.

„Oh Jim!“, hauchte Leanne. „Was hat man dir nur angetan?“

Stumme Tränen rollten ihr über die Wangen und benetzen das Gesicht des jungen Mannes, dessen Kopf sie vorsichtig in ihren Schoß gebettet hatte.

Flackernd öffneten sich Jims Augen.

„Prinzessin…“, krächzte er.

„Ja, Ja ich bin hier, Jim. Ich bleib bei dir“, wisperte Leanne aufgeregt.

Matt schloss dieser wieder seine Augen. „Das… ist schön“, murmelte er, bevor er wieder sein Be-wusstsein verlor.

Noch immer weinend streichelte die junge Malfoy sein Gesicht. Am ganzen Körper zitterte sie. Vor Angst und Sorge, sowie Wut gleichermaßen. Sie wusste genau, wer ihm das angetan hatte. Zumindest entsprach Jims Zustand der Unterschrift der meisten Todesser.

„Herrin, wir müssen hier weg“, meldete sich Minky vorsichtig zu Wort. „Dies ist ein dunkler Ort. Wir sollten nicht länger hier sein.“

„Du hast recht, Minky – wie immer“, schniefte Leanne und schaute ihrer Freundin und Helferin in die großen grünen Augen, die noch immer voller Lebenskraft strahlten, auch wenn der restliche Körper der Hauselfe ihr wahres Alter zeigte. „Kannst du uns nach Hause bringen? Direkt nach Hogwarts?“, erkundigte sich das Mädchen.

„Natürlich, Herrin! Ich bin eine Hauselfe, ich komme überall hin“, antwortete Minky und hielt ihr eine ihrer dünnen, knochigen und kleinen Hände hin.

Die Hauselfe zärtlich anlächelnd, ergriff Leanne das Händchen dankbar und drückte gleichzeitig Jim fester an sich, darauf bedacht seine Brust nicht zu berühren.

„Moment! Sein Zauberstab!“, fiel ihr ein, gerade bevor Minky sie wegappariern konnte.

Verstehend nickte diese und schnippte mit ihren Fingern.

In hohem Bogen kam der helle Zauberstab, aus den weiterhinten fallen gelassenen Umhängen, zu ihnen geflogen.

Andächtig reichte Minky der Malfoy das Holzstäbchen, was diese mit zitternden Fingern mit ihrem eigenen Zauberstab verstaute.

Wieder griff Leanne nach der kleinen Hand der Hauselfe und diesmal verschwanden sie endgültig und hoffentlich für immer von diesem Ort.
 

Minky brachte Leanne und Jim wie versprochen direkt nach Hogwarts und klugerweise direkt in die Krankenstation zu einer wirklich überraschten Madam Pomfrey.

„Helfen Sie mir“, hauchte die Slytherin zu der Heilerin, als sie auf dem steinernen Boden mit ih-rem besten Freund im Arm und einer sich aufmerksam umsehenden Hauselfe im Zimmer saß.

Sofort eilte die junge Heilerin zu ihnen und kniete sich neben die beiden Slytherinschüler.

„Was ist passiert?“, erkundigte sich Madam Pomfrey, während sie Jim untersuchte.

„Ich habe keine Ahnung“, gestand Leanne. „Ich war mit ihm im Drei Besen. Er wollte wie immer die Getränke holen und… ich weiß nicht wie lange er weg war, aber irgendwann ist es mir halt aufgefallen… Er war nirgendwo in den Drei Besen zu sehen. Also…“ Schluchzend unterbrach sie ihre Erzählung.

„Ruhig. Es war gut von Ihnen, dass Sie Ihren Freund direkt zu mir gebracht haben. Ich verspreche Ihnen, ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit er die Nacht übersteht“, sagte Madam Promfrey. „Sie müssen ihn jetzt nur loslassen. Er braucht ein Bett und eine gründliche Behand-lung.“ Sanft löste sie die verkrampften Finger Leannes von Jim und ließ ihn mit Hilfe ihres Zau-berstabes auf ein freies Bett schweben.

Besorgt folgte Leanne mit ihrem Blick dem schwebenden Körper, blieb aber ansonsten auf der Stelle sitzen. Zitternd und weinend schlang sie ihre Arme um sich.

Währenddessen legte die Heilerin schon erste Hand an Jim und fing ihn an zu behandeln. Nach ein paar Minuten wandte sie sich an die völlig aufgelöste Slytherin, die mit großen Augen jeden Handgriff von ihr beobachtete.

„Kommen Sie. Sie sollten sich auch etwas ausruhen und schlafen legen“, meinte Pomfrey sanft und half Leanne auf.

Matt und nervlich am Boden ließ sie sich von der Heilerin zu einem Bett in der Nähe von Jim füh-ren. Sanft aber bestimmt wurde sie auf dieses gesetzt.

„Bleiben Sie sitzen!“, forderte Madam Pomfrey.

Kurz verschwand sie aus dem Blickfeld von Leanne um einen Augenblick später mit einem Flakon sowie Kleidung zurückzukommen.

„Waschen und ziehen Sie sich erst einmal um. Ich kümmere mich in der Zwischenzeit um Ihren Freund. Bevor Sie sich ins Bett schlafen legen, nehmen Sie bitte den Trank hier. Ich verspreche Ihnen, Ihr Freund wird wieder“, sagte Madam Pomfrey, stellte die mitgebrachten Sachen auf dem Nachtisch ab und erschuf mit ihrem Zauberstab einen kleinen Tisch mit einer Schüssel voll Was-ser drauf.

Schniefend nickte Leanne und zog sich langsam, nachdem die Heilerin den Vorhang vor gezogen hatte und sich wieder Jim widmete, aus. Noch immer am ganzen Körper zitternd tauchte sie lang-sam einen Waschlappen, der auf dem Tischchen gelegen hatte, in das schön warme Wasser und wusch sich bedächtig, Blut und Dreck von Armen, Beinen, Hals und Gesicht.

Langsam schlurfte sie zu dem Bett hinter hier. Ohne auf die Kleidung auf dem Nachtkästchen zu achten legte sie sich in dieses und rollte sich unter der Bettdecke zu einer Kugel zusammen.

Dann ließ sie ihren Tränen erst Recht freien Lauf. Wie Wasserfälle, flossen sie ihr über die Wange und durchnässten das Kopfkissen unter hier vollständig.

Sie wusste nicht mehr genau, warum sie eigentlich weinte. Ob allein wegen dem Angriff der Todesser auf Jim oder weil sie Angst hatte, dass ihre Familie mit hinter diesem Anschlag auf sein Leben zu tun hatte.

Irgendwann schlief sie vor Erschöpfung ein.
 

Blinzelnd schlug Jim seine Augen auf und kniff sie sofort wieder zusammen. Die Sonne strahlte ungemein grell und ließ die weiße Decke förmlich leuchten.

„Mr. Brown, ich wünsche Ihnen einen angenehmen Morgen“, sagte jemand sanft.

Sofort schlug Jim wieder seine Augen auf, richtete sich auf und schaute sich panisch um. Doch erleichtert stellte er fest, dass er sich in der Krankenstation von Hogwarts befand und an seinem Bett nur Professor Dumbledore stand.

„Guten Morgen, Professor“, erwiderte Jim und bemühte sich um Fassung.

„Sie brauchen keine Angst zu haben, Mr. Brown. Niemand wird Ihnen in Hogwarts was antun. Hier sind Sie sicher.“

Langsam nickte der Schüler, um sich vielleicht auch selbst davon zu überzeugen, dass er in Sicherheit war.

„Darf ich Sie fragen, wer Ihnen diese Verletzungen zugefügt hat?“, erkundigte sich Dumbledore.

„Ich fürchte, Sir, ich kann diese Frage nicht beantworten. Ich erinnere mich an nichts, was passiert ist“, antwortete Jim leise. „Verzeihen Sie, Professor.“ Betreten senkte Jim seinen Blick.

Sanft legte sich eine Hand auf seine Schulter. „Es ist in Ordnung, Mr. Brown. Doch ich bitte Sie inständig, dass sollten Sie sich an etwas erinnern, Sie mich darüber in Kenntnis setzen“, sagte der Schulleiter. „Sie sollten sich jetzt noch etwas ausruhen.“

Stumm nickte Jim und sah dem weißhaarigen Zauberer nach, wie er langsam zur Tür der Krankenstation ging.

Plötzlich blitze vor seinen Augen ein Bild von grünen Augen auf.

„Professor!“, rief Jim Dumbledore nach. „Ich erinnere mich an etwas. Grüne Augen, ich weiß nicht, ob das wirklich weiterhilft, aber…“

„Ich danke Ihnen, Mr. Brown. Und jetzt ruhen Sie sich besser wirklich aus“, erwiderte Dumbledo-re und verließ die Krankenstation.

Seufzend ließ sich Jim in die Kissen sinken und starrte noch einen Moment gegen die Decke, bevor er wieder einschlief.



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