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Schwarz Weiss

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Azur

„Ist das ihr Sohn?“ Der Mann deutete auf Black, der sich fest an seine Mutter presste, sein Gesicht versteckte. Sie nickte zögernd, wusste wie viel Angst Black haben musste. „Bitte! Black ist keiner von denen. S... sie können wieder gehen!“ Das Herz der jungen Frau schlug immer schneller. Sie war nie dazu gekommen Black zu erzählen warum diese Leute ständig ins Dorf kamen. Warum sie Familien die Kinder entrissen.

Geschickt von ihren Herrn. Zarin. Auf der Suche nach neuen Magiern, die er ausbilden konnte. Die meisten von den Kindern hatte man nie wieder gesehen. Und wenn, dann erinnerten sie sich nicht an ihre Familie, an ihre Freunde. An niemanden.

Der Mann ging einen Schritt auf die Frau zu, versuchte nach dem kleinen Jungen zu greifen, doch sie machte einen Schritt zurück. „Ich bitte sie er besitzt keinen Teufel! Lassen sie ihn bei mir!“

Der Junge horchte auf. Teufel? Mit seinen gelb grünen Augen sah er zitternd zu seiner Mutter auf. Angst machte sich in den Kleinen breit. Immer fester umklammerte er seine Mutter, sah kurz zu den großen Mann der eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte.

„Wenn er keinen Teufel hat, dann brauchen sie doch keine Angst haben, dass ich ihnen ihr Kind weg nehme. Ich brauche bloß eine Bestätigung.“ Langsam löste sie die Umarmung. Es hatte keinen Zweck sich gegen diese Leute zu wehren, denn sie waren einfach zu stark. Sie hockte sich zu Black und streichelte ihm über die Wange. Die Augen Tränen gefüllt. Vielleicht war es das aller letzte mal das sie ihren Sohn sah...

Noch einmal drückte sie den kleinen gebrechlichen Jungen an sich und streichelte über sein dunkel braunes Haar. „Ich habe dich lieb mein Sohn...“ Kurz musterte sie den Kleinen. Um seinen Hals hing eine Kette mit goldenen Anhänger. Diesen Anhänger hatte sie ihn geschenkt, als er noch ein kleines Baby war. Darin befand sich ein altes Foto von ihr und seinen Vater. Dieser war schon Tod, doch kam es ihr vor als wäre es gestern gewesen.

Nur widerwillig löste sie die Umarmung ihres Sohnes. „Jetzt musst du stark sein...“ „Ich habe Angst Mama...“ Sie gab ihn einen Kuss auf die Stirn und ging einige Schritte zurück.

Langsam kam der Mann auf ihn zu, sah auf Black herab. Im Raum wurde es kalt. Das Feuer im Kamin erlosch. Der Raum wurde in eine unvorstellbare Dunkelheit getaucht. Dann flammte vor Black ein kleines hellblaues Licht auf. Schwebte direkt vor ihm in der Luft. Er spürte wie es immer kälter wurde, wie etwas seinen Körper entrissen wurde. Er wusste nicht was es war, doch der Schmerz war unerträglich. Ein leiser Schrei entwich dem Jungen und er hörte wie seine Mutter auf die Knie fiel, anfing zu weinen, zu flehen.

Vor Blacks Augen verschwamm alles. Ihm wurde schwindelig. Er kniff die Augen zusammen und als er die Augen öffnete erschrak der Junge. Ein Wesen das einen Stier sehr ähnelte stand vor ihm. Dem Kleinen stockte der Atem. Was war das?

Der Mann lachte. „Sie sehen doch ganz genau das ihr Junge einen Teufel besitzt. Ich bin gezwungen ihn mit zu nehmen, daran führt kein Weg vorbei.“ Der Stier ging ein paar Schritte auf ihn zu. Black wollte zurück weichen, doch war er vor Angst wie gelähmt. Mit großen Augen beobachtete er wie der Stier wieder in ihn verschwand. Das kleine Herz des Jungen schlug schnell. Angstschweiß lief seinen Rücken eiskalt herunter. Dieser Stier... War das vielleicht der Teufel von den der Mann die ganze Zeit gesprochen hatte? Hatte seine Mutter gewusst das so etwas in ihn lebte?

„Ich nehme ihren Sohn nun mit“, sagte der Mann mit kühler Stimme.

„Nein!“ Blacks Mutter griff nach ihren Sohn und packte ihn an der Schulter. Sie packte so fest zu das es schon weh tat. Die Hand zitterte heftig.

„Bitte mein Sohn... mein Sohn ist alles was ich noch habe!“

„Ich habe den Befehl von Zarin, die Kinder die einen Teufel besitzen mit zu nehmen. Meinem Meister folge ich aufs Wort“, knurrte der Mann trocken und zog Black mit einen Ruck an sich. Mit aller Kraft wehrte er sich gegen den griff des Mannes. Er wollte das nicht. Er wollte bei seiner Mutter bleiben.

„Mama!... Ich will nicht! Los lassen!“, quängelte der Junge, doch es half nichts.

Der Mann warf Black einfach über seine Schulter und verschwand aus dem Haus. Auch Black fing nun an zu weinen. Würde er seine Mutter nun nie wieder sehen? Mit Fäusten schlug er auf den Rücken des Mannes. „Lassen sie mich los!“, schrie er verzweifelt, sah sich dann aber um.

Aus jeden Haus kam einer dieser Männer, Kapuzen so tief ins Gesicht gezogen, sodass man ihr Gesicht nicht einmal Ansatz weise sehen konnte. Ein paar hatten sogar Kinder dabei. Was ging hier bloß vor sich? Black stoppte damit dem Magier den Rücken blau zu hauen. Zu sehr beschäftigte ihn die ganze Sache. Die anderen Kinder schienen teilweise sogar freiwillig mit zu kommen. Wussten sie was mit ihnen passierte?

Die anderen Männer folgten den Mann der ihn gerade entführt hatte. Sie alle gingen langsam und gemächlich die Straße hinunter, Richtung Park. Black seufzte. Er hörte auf sich zu wehren, was der Mann auch zu merken schien, denn er ließ ihn wieder runter, nahm ihn dann an die Hand.

Black sah kurz zu dem Mann auf. „Was sind Teufel?“ Erst reagierte der Mann gar nicht, doch sah dann zu Black herunter. „Das wird dir alles noch erklärt mein Junge. Du brauchst keine Angst zu haben.“ Black wusste nicht ob er sich irrte, doch schien dieser Mann ja eigentlich ganz nett zu sein. Er strich ihm sogar sanft über die Hand um ihn zu beruhigen.

„Wo gehen wir hin?“, fragte er weiter.

„Zur Akademie“, antwortete der Mann und sah wieder gerade aus.

Kurz schwieg Black. Von weiten sah man schon die Bäume vom Park der Nachbarstadt. Er selbst war in diesen kleinen Dorf aufgewachsen, welches durch den Stadtpark von der Stadt getrennt war. Es war nicht weit bis zum Park, deswegen verbrachte er dort die meiste Zeit. Die Stadt war zwar auch schön, doch ein wenig zu laut für ihn. Im Stadtpark war es schön still, doch Nachts war er noch nie dort gewesen.

Die alten Straßenlaternen spendeten weniger Licht, als der Mond der sich heute in seiner vollen Pracht zeigte. Noch einmal schweifte Blacks Blick zu den Mann neben sich. Er war in einen schwarzen Kapuzenumhang gehüllt.

Black starrte den Mann die ganze zeit an, merkte gar nicht wie schnell der Park näher kam. Der kleine Junge war einfach viel zu sehr damit beschäftigt einen Blick unter diese Kapuze zu werfen, doch keine Chance. Darunter war es einfach zu dunkel um irgendetwas erkennen zu können.

„Was starrst du mich die ganze Zeit so an?“, fragte er dann nach einigen Minuten. Black sah hastig zur Seite. „Nur so...“

Als sie schließlich stehen blieben sah Black sich um. Sie waren hier an seiner Lieblingsstelle stehen geblieben. Vor dem kleinen Teich, in mitten des Parks. Der Mann drehte sich um und wartete noch auf die anderen.

Als sich schließlich alle um ihn versammelt hatten, nickten die anderen ihn zu. Der Mann drehte sich um und mit einer kurzen Handbewegung öffnete sich ein Portal.

Blacks Hand wurde kalt. Sollte er da durch gehen? Das er Angst hatte konnte man deutlich sehen. Der Mann hockte sich zu ihm runter. „Hör zu... du brauchst keine Angst haben. Es wird dir nichts passieren. Wir gehen zusammen durch ja?“

„Wenn ich da durch gehe... Werde ich meine Mama nie wieder sehen?“

Der Mann seufzte.

„Irgendwann wirst du sie wieder sehen versprochen“, versprach er ihm leise und nahm den kleinen Black an die Hand. Nur zögernd folgte er ihm, blieb vor dem Portal stehen. Der Magier nickte ihm zu. Vorsichtig streckte er seine Hand aus. Es kitzelte sogar etwas. Auf der anderen Seite des Portals war es warm und es schien die Sonne dort zu scheinen.

Noch einmal drehte er sich um. Alle Kinder die diese Männer mit genommen hatten sahen ihn erwartungsvoll an. Dann sah er noch einmal kurz zu seinen Begleiter hoch, ehe er dann die Augen schloss und mit dem Magier gemeinsam durch das Portal schritt.

Die andere Welt

Black staunte nicht schlecht als er die Augen öffnete. Vor ihm erstreckte sich eine große Wiesenlandschaft, mit einen Schloss, welches vor einen kleinen Laubwald stand. Die Sonne schien, am Himmel keine einzigste Wolke. Er musste sehr weit weg von zu Hause sein, wenn es hier schon Tag war und zu Hause noch tiefste Nacht. Langsam legte sich sich seine Freude wieder, wandelte sich in Trauer um. Er vermisste seine Mutter. Sie weinte nun bestimmt bitterlich. Erst verlor sie ihren Mann und dann noch ihr Kind. Es musste doch schrecklich für sie sein.

Als der Mann sah wie traurig Black war, schloss er ihn in den Arm. „Du musst nicht traurig sein... Es wird dir hier gefallen, ganz bestimmt.“ Vorsichtig streichelte er ihm durchs Haar, hörte ein leises schluchzen.

„Du musst doch nicht weinen. Ich bin mir sicher deiner Mutter wird es gut gehen... Hey“, versuchte er ihn zu trösten.

Den Zweien folgten langsam die anderen Magier mit ihren Schützlingen. Auch diese staunten, doch schienen sie weniger traurig zu sein als er. „Endlich weg von zu Hause“, hörte er einen Jungen sagen. Der schien nicht seinen Eltern entrissen wurden zu sein.

Black wischte sich die Tränchen mit seinen Ärmel weg. Der Mann sah sich kurz um. Im Moment war er unbeobachtet. Auch wenn er das eigentlich nicht durfte, zog er die Kapuze leicht hoch, sodass Black ihn für eine kurze Zeit betrachten konnte. Strahlend blaue Augen und schneeweißes Haar. Kein Silber, kein grau, nein. Schneeweiß.

Mit großen Augen sah er den Magier an und drehte eine Haarsträhne in seinen kleinen Händen. Ob die von Natur aus so hell waren? Der Magier lächelte leicht. „Hör zu...“, wieder sah er sich kurz um,“ wenn dir irgendwer doof kommt oder du was auf dem Herzen hast, dann komm zu mir, ja?“ Recht froh über das Angebot nickte er. „Wie heißt du denn?“, fragte der kleine Junge und ließ die Haarsträhne los. „AzurKlaue“, sagte er leise. Black zog die Augenbrauen zusammen.

„AzurKlaue? Das ist dein Name?“, fragte Black verwirrt.

Der Magier nickte lächelnd und zog die Kapuze wieder runter.

„Aber das hast du nicht von mir, okay?“

Black nickte ebenfalls und hatte nun ein Lächeln auf den Lippen. Der Mann war wirklich nett, auch wenn sein Name etwas seltsam war. „AzurKlaue...“, wiederholte er leise und sah den Magier an der gerade einen anderen ansprach. Dann drehte er sich zu ihn um. „Komm Kleiner. Es geht weiter.“ AzurKlaue hielt ihm die Hand hin und umschloss seine fest. Sie wanderten durch das hohe Gras. Ab und zu wehte ein frischer Wind. Black schloss die Augen. Dieser Wind tat gut. Der Kleine atmete tief ein und dann wieder aus.

„Dir Gefällt das Land gut was?“, fragte AzurKlaue.

„Ja... zu Hause haben wir nicht so große offene Grasflächen. Nur Wald.“

AzurKlaue ging mit den anderen auf das kleine Schloss zu. Black musterte das Gebäude.

„Ist das die Akademie?“ Das Schloss wirkte klein, doch war er sicher das es bestimmt riesig von innen aussah, dass war bei den meisten Gebäuden so. Aber was ihn immer noch an allermeisten interessierte, war das was er dort lernen würde, was man ihn über die Teufel erzählte.

Wieder sah er zu AzurKlaue. „Hast du auch einen Teufel?“

Der Magier nickte zögernd. „Jeder hier hat einen... Hat deine Mama dir denn nichts von Magiern erzählt?“

„Nein... Sie hat mir nichts erzählt, auch nicht von Teufeln...“, murmelte Black leise. Mit der Hand umschloss er den goldenen Anhänger. Er war alles was ihm noch geblieben war.

„Nicht? Kein wunder das du solche Angst hattest.“

AzurKlaue strich ihm wieder etwas fester über den Handrücken. Die Berührungen des anderen beruhigten ihn ein wenig.

„Es ist nicht schlimm einen Teufel zu besitzen. Auch wenn das Wort 'Teufel' nicht gerade freundlich klingt. Du brauchst wirklich keine Angst zu haben...“

Black nickte bloß. Er war nun zu nervös um zu sprechen, denn sie standen nun vor den riesigen Torbogen. Langsam betraten sie die Akademie. Das Schloss sah von innen wirklich viel viel größer aus, als es eigentlich war. Black staunte nicht schlecht. Wie kriegte man sowas hin?

AzurKlaue konnte nicht anders und grinste breit. Er wusste das Black sich gerade den Kopf darüber zerbrach warum das Schloss von innen so groß war. Das hatte er sich damals auch. Und da er keine Ahnung von Teufeln hatte...

„Das hat man mit Magie gemacht“, flüsterte er ihm leise zu.

„Ma.. Magie?“, stotterte er leise und blinzelte Azur an.

Der Magier nickte.

„Wie meinst du bist du hierher gekommen?“

„Mit... Magie?“

Wieder ein nicken des anderen. Black verstand so langsam. Azur und die anderen Männer waren alle Magier. Deswegen hatte er auch eben Magier erwähnt. Wenn also jeder dieser Männer einen Teufel besaß und auch Magier waren... Kurz schweifte sein Blick durch die Eingangshalle. „Wo müssen wir eigentlich jetzt hin?“, fragte Black leise.

Azur deutete auf eine sehr lange Treppe, die ziemlich steil nach unten ging, scheinbar in den Keller?...

Der Junge zog die Augenbrauen zusammen und versuchte nach unten zu schauen doch es war stockduster dort unten und ein kalter Wind blies ihm entgegen. Noch einmal sah er zu Azur. Dieser nickte und schob ihn langsam Richtung Treppe.

„Keine Angst. Es wird dir schon nichts passieren. Ich bin da schon tausend mal runter gegangen, vertraue mir einfach.“

Black wusste nicht warum, aber irgendwie war dieser Mann gut im Beruhigen. Der Kleine nickte und setzte vorsichtig einen Fuß auf eine der schmalen Stufen. Mit der Hand suchte er halt an der kalten Mauerwand.

Plötzlich legte AzurKlaue ihm eine Hand auf die Schulter. „Warte hier.“ Der Magier rannte förmlich die Treppe herunter, verschwand einige Meter vor ihm einfach im dunklen. Black schluckte und sah sich um. Hinter ihm standen die anderen Magier mit den anderen Kindern. Auch diese hatten Angst und sahen beunruhigt umher. Ein Licht flackerte am Ende der Treppe auf, erhellte ein wenig den Gang, machte die schmalen Treppenstufen sichtbar.

„Ihr könnt runter kommen!“, rief AzurKlaue von unten.

Vorsichtig setzte Black einen Fuß vor den anderen. Zwar konnte er die Stufen jetzt sehen, doch waren sie so schmal, dass er die Füße quer auf die Stufen stellen musste um nicht nach vorne zu kippen.

Es dauerte ein wenig bis alle unten waren und sich in den schmalen Gang quetschten. Das Licht ging von einer kleinen Fackel aus die an der Wand befestigt war. Sie standen vor einer großen Tür. Was sie wohl dahinter erwartete?

Gespannt sah Black zu AzurKlaue der die Tür öffnete. Ein großer düsterer Saal, mit großen dunklen Holzbänken darin. Jeder der Kinder nahm Platz. Black hatte sich neben einen Jungen gesetzt der einen doch schon ziemlich Angst machen konnte. Eis blaue Augen, dunkel braunes Haar, fast schon schwarz und dann noch dieses Lächeln das einen förmlich zu Eis erstarren ließ.

Black bekam eine Gänsehaut und erschauderte leicht. Er wusste nicht warum es hier so kalt war. Ob der Typ dran schuld war, oder daran das der Raum einfach keine Heizung oder ähnliches besaß?

Als eine weitere Tür aufging schreckte er auf sah nach vorne. Eine Person hatte den Raum betreten, wo Black sich erst gedacht hatte es wäre der Tod höchst persönlich. Er konnte nichts erkennen. Diese Person war auch in einen langen schwarzen Umhang gehüllt, bis sie dann allerdings die Kapuze zurück warf. Black erschrak ein wenig. Eindeutig ein Mann aber er sah irgentwie seltsam aus so... Tot. Sein Gesicht war blasser als das jeder Leiche und der Mann hatte schwarze Schatten unter den Augen. Kurz musterte er die Kinder und zog sich den Umhang dann aus. Nun konnte man sehen das der Mann lange Haare hatte bis an seine Fußknöchel. Black atmete tief durch. Ob das der Leiter der Akademie war?

Die Kinder tuschelten und redeten wild durch einander. Dieser Mann schien nicht nur Black zu beunruhigen. Zu gern hätte er jetzt Azurs Hand gehalten. Er hatte Angst. „Seid ruhig!“ Sofort war es totenstill im Raum. Der Mann hatte nicht nur eine beunruhigende Aura sondern auch eine verdammt kalte Stimme. „Ich bin Zarin. Euer Lehrer. Euer Meister und für die Zeit für die ihr hier seid euer Gott.“ Black entglitten alle Gesichtszüge. Gott?

Der Mann lächelte kalt. „Ihr werdet hier zu Magiern ausgebildet und lernt mehr über eure Fähigkeiten und eure Teufel. Euer Unterricht beginnt schon morgen. Die Ausbildung ist gefährlich und einige von euch werden vielleicht sogar sterben. Und eines verspreche ich euch...“ Der Mann grinste fies.“Ihr werdet eure Familien wieder sehen.“ Mit diesen Worten wand er sich ab und verschwand wieder durch die Tür und schloss sie hinter sich und ließ verwirrte und verängstigte Kinder hinter sich. Ja auch Black hatte Angst bekommen. Es könnte also sein das sie während der Ausbildung sterben könnten? Er bekam eine Gänsehaut, der Junge neben ihn grinste allerdings. Der schien das alles nicht so ernst zu nehmen wie Black. AzurKlaue kam rein und sah die Kinder an. „Folgt mir. Ich bringe euch auf eure Zimmer. Vorher muss ich euch aber noch bitten eure persönlichen Gegenstände abzugeben. Ketten, Fotos oder sowas ähnliches.“

Black sprang auf. Der Anhänger von seiner Mutter! Er sah an sich herab. Er war weg! Er musste ihn verloren haben... Dabei war er alles was ihm geblieben war.

Golden

Black war Azur und den andren mit hängenden Kopf gefolgt. Er musste den Anhänger irgendwo verloren haben. Vor der Akademie hatte er ihn doch noch um dem Hals gehabt! Black riss sich zusammen nicht zu weinen. Er vermisste seine Mutter so sehr...

Es ging zwei Stockwerke rauf. Er führte sie in einen Gang mit vielen Türen. „Tut euch jeweils zu zweit zusammen. Ihr habt zweier Zimmer“, rief AzurKlaue. Schon wuselten alle Kinder durcheinander, nur Black stand da mit der Hand an der Stelle wo vorher der Anhänger gewesen war. Er musste ihn suchen!

Er war so in Gedanken das er nicht merkte das Azur auf ihn zu kam, erst als Azur eine Hand auf seine Schulter legte sah er auf. „Ist was?“ Black sah auf. Er war der einzigste der keinen Partner hatte, aber es war auch keiner übrig geblieben. Er sah Azur an und dann die anderen Kinder. Sie wirkten alle nicht so allein wie er.

„Ich habe meinen Anhänger verloren...“, murmelte Black traurig.

„Ich bin mir sicher das du ihn nicht verloren hast. Du findest ihn wieder ganz bestimmt. Scheint ganz so als hättest du ein Zimmer für dich ganz allein mh?“, munterte er Black auf und wuschelte ihm durchs Haar. Azur hatte dieses mal die Kapuze nicht an. Nun konnte man seine zerzausten weißen Haare sehen und seine Saphir blauen Augen.

„Komm Black sieh dir erst mal dein Zimmer an.“ Azur schob ihn in das recht große zweier Zimmer. Feinstes dunkles Paket und zwei Himmelbetten. Ein riesiges Fenster mit Ausblick auf die riesige Graslandschaft. Neben dem Fenster hingen weiße samt Gardinen. Ein großer massiver Holzschrank stand gegenüber von den Betten. Platz für Klamotten und andere Sachen. Black hätte so ein tolles Zimmer nicht erwartet. „Wow... Und das ist ganz allein für mich?“ AzurKlaue nickte.

„Aber es kann sein das im laufe des Schuljahres noch ein Kind dazu kommt. Es wird dann wahrscheinlich mit dir in ein Zimmer kommen“, erklärte er Black.

Der Junge nickte. Es konnten also noch mehr Kinder kommen. Er setzte sich auf eines der Betten und seufzte. Obwohl das Zimmer wirklich schön war, würde er jetzt lieber in seinem Zimmer zu Hause liegen und von seiner Mutter einen sanften Kuss auf die Stirn bekommen. Azur setzte sich neben Black. „Wie alt bist du eigentlich?“, fragte der Magier vorsichtig nach. „Acht“, kam es kurz und knapp von Black. Er setzte sich auf und lehnte sich leicht an Azurs Schulter an.

„Weißt du, ich bin mit sechs geholt worden“, sprach der Magier sanft.

„Mit sechs?“, fragte Black mit großen Augen.

AzurKlaue nickte.

„Und hast du deine Familie wieder gesehen?“, hakte Black nach um sicher zu gehen das Zarin nciht gelogen hatte.

AzurKlaue sprach erst nicht, sondern hatte sein Blick gesenkt. „Ja ich habe sie wieder gesehen... Leider.“ Black verstand nicht. Leider? Kurz sah er den Weißhaarigen neben sich an. Er wirkte traurig. Da stimmte etwas nicht, das merkte Black. „AzurKlaue? Warum leider?“

Der Magier lächelte schief und legte einen Arm um Blacks Schulter. Es war ein verzweifeltes Lächeln. „Black. Du wirst genau wie alle anderen hier etwas schreckliches tun. Hasse dich nicht selbst für deine Taten.“ Er nahm Blacks Hand und ließ etwas kleines goldenes hinein fallen. Der Junge öffnete seine Hand. Er wurde von seiner Mutter und von seinem Vater angelächelt von einem Foto aus. Sein Anhänger.

„Aber mehr kann ich dir nicht mehr sagen außer dass, du... es niemanden sagen darfst das du deinen Anhänger besitzt. Auch wenn es für dich nur eine Erinnerung ist, kann dieser Anhänger vielleicht einiges verhindern. Ich hoffe für dich das du in der Lage sein wirst dein Leben selbst zu bestimmen“, sprach der Magier warnend. Dieses Gespräch verwirrte den Jungen. „Etwas schreckliches? Was werden wir denn machen?“

AzurKlaue schüttelte den Kopf. Es war ihm verboten mehr zu sagen. Eigentlich war es ihm auch verboten gewesen sich Black überhaupt auch nur zu nähern. Jeder Magier der eines der Kinder geholt hatte, durfte sich seinem Kind eigentlich nicht anvertrauen. Sie waren nur dazu da gewesen um die Kinder zu holen, mehr nicht. AzurKlaue stand auf.

„Du darfst niemanden von diesem Gespräch erzählen, sonst könnte ich in große Schwierigkeiten geraten.“

Nun hatte Black mehr Angst als zuvor. Er würde etwas schreckliches tun? Und warum von diesem Gespräch nichts erzählen? Er wollte wissen was in dieser Akademie vor sich ging, doch würde er AzurKlaue nicht in Schwierigkeiten bringen. Er würde schweigen wie ein Grab, doch eines fragte er sich noch... „Hast du mir deshalb den Anhänger abgenommen?“ Azur lächelte ihn an. „Ja. Ich wusste wie viel dir dieser Anhänger bedeuten musste, deshalb habe ich ihn dir unbemerkt abgenommen, damit ich ihn dir geben konnte. Außerdem wirst du ihn brauchen, aber verstecke ihn. Ihn darf wirklich niemand sehen.“

„Ja mache ich“, sagte er lächelnd und legte den Anhänger unter sein Kopfkissen.

„AzurKlaue?“ „Ja?“ Der Magier drehte sich zu Black um. Er stand schon vor der Tür und hatte gerade gehen wollen. „Danke“, sagte Black leise.

Azur lächelte ihn nur kurz an und verschwand dann aus dem Zimmer. Der Junge legte sich auf das Bett und betrachtete das Foto auf den Anhänger. Es war schon ein etwas älteres, aber das störte Black nicht. Seine Mutter war noch genauso hübsch auf diesen Foto wie jetzt. Langes braunes Haar und grüne Augen und immer noch das selbe freundliche Lächeln, dass er bei ihr so sehr liebte. Sein Vater wirkte etwas streng. Die Augen hatte er von ihm, doch dieser kalte blick von seinem Vater ließ ihn kurz erschaudern. Seine knochige Hand war auf die Schulter von Blacks Mutter gelegt und das schwarze kurze Haar war streng nach hinten gekämmt. Sein Vater war noch recht jung auf dem Bild gewesen, doch war es das letzte was man von ihm gemacht hatte. Seine Mutter hatte ihm erzählt das er an einer Krankheit gestorben war, aber ob das wirklich stimmte? Er zweifelte.

Er legte den Anhänger wieder unter sein Kissen. AzurKlaue war wirklich lieb zu ihm, doch wie sollte er es ihm danken?Schließlich bedeutete der Anhänger ihm wirklich viel... Ein einfaches Danke fand er nicht angemessen. Er würde sich überlegen was er für AzurKlaue tun konnte, doch erst wollte er schlafen. Wo wohl die Toiletten in diesen riesigen Schloss waren?

Seufzend sah er hinaus auf den Flur. Sie hätten überall sein können! Es hätte keinen Sinn gemacht nun blindlings durch das Schloss zu laufen. Hinterher fand er nicht mal mehr die Zimmer. Er ging wieder zurück ins Zimmer und bemerkte das etwas aus der Schranktüre heraus ragte. Es sah aus wie ein Stück Papier...

Vorsichtig öffnete er den Schrank und fing das Blatt auf was ihm entgegen flog. Eine Karte vom ganzen Schloss. Die Toiletten waren nur ein Stockwerk drunter. Black faltete die Karte und stopfte sie in seine Hosentasche. Im Schrank war alles zu finden. Zahnbürsten und Zahnpastatuben, Bürsten, Handtücher und Waschlappen. Sogar Unterwäsche und mehrere Uniformen.

Er schnappte sich alles was er brauchte und machte sich auf dem Weg zu den Toiletten. Es waren nicht viele Schüler unterwegs. Wahrscheinlich schliefen die meisten schon. Als er die Toilettenräume betrat staunte er nicht schlecht. Er hatte eigentlich solche Toilettenräume erwartet wie in jeder Schule weiß gekachelt mit Waschbecken und kleinen verschmutzten Spiegeln darüber und Seifenspendern die immer leer waren. Dazu noch schmutzige und verdreckte Toiletten. Doch war alles ganz anders.

Die Toilettenräume waren sehr Edel eingerichtet. Die Wände waren nicht weiß gekachelt, stattdessen verzierten echte Steine die Wände. Über den großen Waschbecken hing ein großer Spiegel mit edlen Holzrahmen. Von der Decke kam ein warmes Licht, allerdings nicht von einer Lampe, sondern von einem kleinen Kronleuchter, der trotz seiner Größe viel Licht spendete.

lack sah sich um und staunte nicht schlecht. Er fragte sich wie die Duschen und Toiletten wohl aussahen. Diese schienen im Raum neben an zu sein, denn von dort konnte er Wasser rauschen hören. Wahrscheinlich duschte da jemand.

Black stellte sich erst mal an eines der Waschbecken und fing an seine Zähne gründlich zu putzen. Als die Tür zu den Duschen dann aufging sah er den Jungen an der raus kam. Es war der Junge der unten im 'Klassenzimmer' neben ihn gesessen hatte. Er hatte lediglich ein Handtuch um die Hüften gewickelt und sah dann sofort zu Black. Wieder dieser kalte Blick. Black lief es eiskalt den Rücken herunter. Bei diesen Jungen hatte er kein gutes Gefühl.

„Was starrst du mich so an?“, fragte der Junge und grinste Black fies an.

„Ich habe mich nur erschrocken“, meinte Black lächelnd und spülte dann seinen Mund aus und wusch sich das Gesicht. Der Junge ging Kopf schüttelnd an Black vorbei aus dem Bad. Black wusste nicht so recht was er von diesem Kerl halten sollte. Er kannte ihn ja noch nicht lange...

Der Junge legte seine Sachen zusammen und schaute dann in den anderen Raum. Dort waren fünf Duschkabinen und jeweils zehn Toilettenkabinen. Black streckte neugierig seinen Kopf in die Kabinen. Die Toiletten waren sauber. Sehr sauber sogar und es roch frisch in dem Raum. Black atmete tief durch. Er konnte nicht genau sagen wonach es roch, doch gefiel ihm der Geruch sehr.

Hier ließ es sich bestimmt gut leben. Gern hätte er noch den Rest des Schlosses erkundigt, doch war er wirklich Hunde müde. Er hatte sich seine Sachen geschnappt und war hoch in sein Zimmer gegangen. Er legte alles in den Schrank und zog sich rasch um, bevor er das Licht ausschaltete und sich in das weiche Bett kuschelte, indem locker noch fünf weitere Blacks Platz gefunden hätten.

Normalerweise wäre er nun zu nervös gewesen um zu schlafen, denn wenn er ehrlich war hatte er etwas Angst vor dem Unterricht morgen, doch dieses Bett schien einen beim einschlafen zu helfen, egal wie aufgeregt man war. So passierte es das Black schon noch wenigen Minuten die Augen einfach zu fielen und ins Land der Träume glitt.

Hypnose

Es war sehr früh am morgen als die ersten Sonnenstrahlen durch das große Fenster in sein Zimmer fielen. Langsam öffnete Black die Augen und griff sofort unter sein Kissen um zu sehen ob der Anhänger noch da war. Er lächelte. Sein Anhänger lag noch immer noch unter dem Kissen. Der Junge zog ihn hervor und betrachtete das kleine Foto wieder, bevor er den Anhänger kurz an sich drückte und wieder versteckte.

Heute würde ihr Unterricht beginnen. Er war gespannt was sie machen würden. Zaubertränke herstellen oder sowas in der Art? Oder lernen wie man auf einem Besen flog? So kannte er es zumindest aus Büchern. Black wusste wirklich nicht was auf ihn zu kam, aber das alles ganz anders sein würde, ahnte er nicht. AzurKlaue kam ins Zimmer noch bevor Black aufstehen konnte. „Guten Morgen“, sagte er lächelnd. Er hielt ein Tablett in seinen Händen. Darauf zwei Brötchen mit Wurst und Käse belegt und einen heißen Kakao.

„Frühstück im Bett?“, fragte Black erstaunt.

„Ja. Gibt es hier immer“, erklärte Azur ihm freundlich.

Vorsichtig nahm Black ihm das Tablett ab, damit auch ja nichts auf dem Bett landete. Er trank einen Schluck von der vollen Tasse, bevor er sich dann über die Brötchen hermachte. AzurKlaue beobachtete Black dabei wie er sein essen innerhalb weniger Minuten verputzte.

„Hast du dir heute schon deinen Anhänger angesehen?“, fragte er dann nach einer weile stille. Black nickte und kaute noch auf dem letzten Happen herum, bevor er diesen dann runter schluckte.

„Warum fragst du mich das?“, hakte Black nach. AzurKlaue lächelte und sah aus dem Fenster. „Ich will nur sicher gehen das du nicht so wie die anderen wirst und alles vergisst“, sprach er leise und stand dann auf. „Ein anderer wird dich und die anderen nachher zum Unterricht bringen. Sehe dir deinen Anhänger so oft an wie du kannst. Er wird dir helfen dich selbst nicht zu verlieren.“

Anstatt weitere Fragen zu stellen nickte Black einfach nur. Azur nun mit Fragen zu löchern hielt er einfach nicht für richtig. Erst würde er sich den Unterricht an sehen. Vielleicht klärten sich die Fragen dann von allein?

"Gut ich werde dann mal gehen. Falls ich noch Zeit habe werde ich heute Abend nochmal nach dir sehen." Mit diesen Worten verschwand er aus dem Zimmer und ließ Black allein. Black fand das alles ziemlich seltsam. Was ging hier nur vor? Noch ein paar Minuten saß er still in seinem Bett und ließ sich alles was bisher geschehen war durch den Kopf gehen. Ein bisschen Angst hatte er schon bekommen, doch war er neugierig geworden. Was hatte AzurKlaue gemeint mit nicht wie die anderen werden? Waren sie nicht alle ganz normale Kinder?

Nachdenklich kroch Black aus dem Bett und war zum Schrank gegangen und suchte sich die passende Uniform raus. Schließlich wollte er schon angezogen sein, wenn man ihn für den Unterricht abholte. Die Uniform saß perfekt. Black betrachtete sich kurz im Spiegel. Ein schwarzes Hemd mit goldenen Knöpfen und kurzen Ärmeln. Der Stoff war ganz leicht. So leicht er spürte ihn kaum. Die Hose lag eng an, ließ sich aber ganz leicht anziehen. An den Füßen trug er nun schwarze Stiefel die im Licht leicht golden schimmerten. Black wusste nicht so genau ob es Lederstiefel waren, denn sie strömten einen für Schuhe sehr eigenartigen Duft aus. Sie rochen etwas süßlich. Ob das wirklich Leder war?

Egal. Er fand sich schick in den Sachen. Schnell bändigte er noch sein schulterlanges braunes Haar, bevor dann auch schon die Tür aufging. Ein Magier in langen schwarzen Umhang stand vor ihm. Die Kapuze wieder tief ins Gesicht gezogen.

„Es wird Zeit. Der Unterricht beginnt in einigen Minuten. Folge mir“, befahl er monoton und wartete bis Black zu ihm gegangen war. Ein paar andere Schüler standen schon hinter dem Magier. Hier wurde also jeder einzeln aus den Zimmern geholt?



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Jujichan
2011-07-26T17:54:18+00:00 26.07.2011 19:54
Das Kapi ist auch echt gut geworden :D
Nur weiter so! ^^
Von:  Jujichan
2011-07-26T17:45:21+00:00 26.07.2011 19:45
Ui~
Ellon!
:33
Deine FF ist spitze ^-^
Ich behalte die mal im Auge! Dein Schriebstil gefällt mir auch ^^


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