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Stormer

The ones with the Wind [Info in meinem Steckbrief]
von

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Kapitel 5

Elane zupfte unbehaglich an dem hautengen Stoff herum, der nun wirklich nichts der Vorstellung übrigließ – während sie unbehaglich zu dem roten Neonreklameschild des Hooters schaute. Nach ungefähr sechs Stunden in denen sie rumgelaufen waren, hatte Cole sie praktisch dazu gezwungen ein Kleid aus beigefarbenen Stoff zu nehmen, was sich seiner Meinung nach perfekt mit ihren Augen verband und ihr Teint angeblich gut hervorheben könnte.

Er meinte damit wohl eher ihre Brüste.

Als sie den sündhaft tiefen Ausschnitt das erste mal gesehen hatte, hätte sie ihm am liebsten das Stück Stoff um die Ohren gehauen – wenn er sie nicht dazu gezwungen hätte, es sofort anzuziehen.

Mittlerweile hatte sie bei jedem Schritt in ihren dazugekauften High Heels – die mindestens einen Meter hoch waren und ihre Füße nur noch aus einem pochendem Brei bestanden - das Gefühl, dass ihre Brüste herausspringen würden und sie hatte das komische Gefühl, dass es Cole auch noch gefallen würde, wenn das passierte ...

Auch der Neckholder war nicht gerade bequem, denn er schnitt langsam aber schmerzhaft in die Haut in ihrem Nacken, was sie teilweise wünschen ließ, dass Cole das mal über sich ergehen lassen sollte, schmerzende Füße einen steifen Nacken … ja das wäre genau die richtige Strafe für ihn. Aber trotz ihrer ethischen und Körperlichen Schwierigkeiten was das Kleid für sie bereithielt, was es doch ganz schön.

Die Nähte waren aus goldenen Garn und verbanden sich wunderbar mit dem Farbton des seidenen Stoffes. Auch war das Oberteil in hübsche Falten gerafft, was allerdings wieder ihre Oberweite betonte.

Der asymmetrisch geschnittene Rock Reicht ungefähr von ihrem rechten Knie, bis zur Oberen Hälfte ihres Oberschenkels, sodass der Stoff wie ein beiger Wasserfall ihr Bein herunter viel.

»Dieser dämliche Idiot …« murmelte sie angesäuert. Nachdem was er sie hatte durchmachen lassen, durfte sie das auch sein – selbst wenn er für die Unkosten aufgekommen war.

Wenigstens hatte sie selbst mit diesem Kleid die Möglichkeit ein Messer zu verstecken. Hätte er auf ein anderes Kleid bestanden, dann sähe das gar nicht so gut aus.

Das er das nicht getan hatte, lag aber auch ausschließlich daran, dass er Elane einen Deal vorgeschlagen hatte, während sie in einem Laden gewesen waren, der äußerst geschmacklose Kleider zu bieten gehabt hatte:

»Ich weiß, dass du die Vorstellung nicht besonders prickelnd findest, dich mehr Nackt als angezogen dort zu präsentieren …«

»Oh Wunder, oh Wunder. Ist ja n' Ding, dass du das erkannt hast, nachdem ich dir das schon so oft und ausführlich erklärt habe.« er ignorierte einfach dass sie ihn unterbrochen hatte und redete einfach weiter.

»… deswegen schlage ich dir einen Deal vor.«

Elane horchte auf.

»Einen Deal? Einen von der Art, dass ich mit meinen normalen Sachen dort aufkreuzen kann?« fragte sie entzückt. Einige Leute in dem kleinen Geschäft horchten bei ihrem plötzlichen Überschwung von guter Laune auf – nur um wenig später wieder ihren eigenen Kram nachzugehen.

»Nein.« das Grinsen auf Elanes Gesicht verschwand. Dafür tauchte eines auf seinem auf.

»Es ist die Art von Deal, wo du ein Kleid bekommen könntest, wo du es noch ertragen kannst, dich in der Öffentlichkeit zu zeigen.« sagte er mit einer süffisanten Stimme.

Elane knirschte mit den Zähnen. »Woher willst du eigentlich wissen, in was ich mich wohlfühle?«

»Das ist einfach, da du mich in der letzten Stunde zu getextet hast, dass du nicht auf anstößige Nuttenkleidung stehst. Also wandle ich das etwas ab damit es nur sexy sein wird und nicht zu freizügig.«

Elane verfiel in Schweigen, während sie sich die besagt Nuttenkleidung ansah, die sich in diesem Geschäft befand.

Sie verspürte wirklich nicht das verlangen mit einem einzigen von diesen Stücken auf die Straße zu treten. Wenn also Coles Deal darauf hinauslief, dass ihr ein solches Schicksal erspart blieb, würde sie dieses direkt annehmen. Allerdings …

»Was verlangst du dafür von mir?«

Bitte lass es kein Sex mit ihm sein oder irgendwas anderes was ihn mit einbezog was ich mit ihm machen soll oder nicht, dachte sie verzweifelt.

»Siehst du dieses Geschäft dort auf der anderen Straßenseite?« Cole zeigte auf ein Gebäude dessen Fassade alles andere als sauber war. Der Altbau war in einem Gelbton gestrichen, der schon wahrhaft bessere tage gesehen hatte – und wahrscheinlich auch mal besser aussah. Die Fassade war allerdings mit großen Schaufenstern bestückst, sodass einem die Außenfassade nicht wirklich juckte. Durch die Scheibe konnte sie ein paar laute erkennen, die geschäftig hin und her huschten.

Über der mit Holz umrahmten Glastür war ein großen Schild mit der der Aufschrift „Puppies Beautie Salong“

»Ja …«

Oh man, sie hatte dabei n ganz ungutes Gefühl …

»Du wirst dich dort allem unterziehen, was die Leute dort für nötig halten. Und zwar ohne einen Abfälligen Kommentar zu geben oder mir irgendwelche Todesdrohungen an den Kopf zu werfen.« ein breites Grinsen zierte seinen Mund, was Elane ihm am liebsten aus dem arroganten Gesicht geschlagen hätte. Oh Gott würde das gut tun!

»Das schießt wahrscheinlich alles mit ein: Schminken, Frisieren, Pediküre, Maniküre, Brasilia Waxing … eben alles was Frauen normalerweise freiwillig über sich ergehen lassen...«

»Waxen? So richtig? Du meinst so wirklich richtig mit heißem Wax und ner Stoffbahn um einem damit die Haare auszureißen?«

»Ich glaube schon, ja.«

Oh nein … wenn er meinte sie sollte eine rundum Tour durch diesen Salon machen, dann bedeutete das wohl ebenfalls, dass dann wirklich jede stelle gewaxt werden würde … wirklich JEDE Stelle.

Elane schluckte hart, dann schüttelte sie den Kopf und schob trotzig das Kinn hervor.

»Nein.«

»Du wirst das so oder so machen müssen.«

»Was?!« einen Moment lang war sie wirklich schockiert.

»Ich habe schon längst einen Termin dort gemacht.«

»A- aber … Das ist ein Deal. Entweder ich mach das oder nicht!« Sie würde sich mit Sicherheit nicht wie ein Hähnchen von irgendwelchen Leuten rupfen lassen. Niemals!

»Ich meinte, dass du dort keinen abfälligen Kommentar, oder mit Todesdrohungen um dich schmeißen sollst, bis du dort fertig bist. Das du das machen sollst steht sowieso fest.«

»Du kannst mich mal! Bei so nem abgekarteten Spiel mach ich nicht mit! Mach du es doch du -« ihr Protest wurde durch sein Lachen unterbrochen.

»Willst du es wirklich darauf ankommen lassen?« seine Stimme klang plötzlich gefährlich ruhig, als er hinter sich in einen Ständer griff und ein Kleid herausholte.

Das Material war aus schwarzen, glänzenden Latex. Es war in zahlreiche Schnur ähnliche Teile zerschnitten und hing in seinen Händen wie ein schlechter Scherz. Die wichtigen Stellen wurden durch etwas enger zusammenhängende Bänder verdeckt, was nur einen dürftigen Schutz vor fremden Blicken darstellen sollte.

»Ich werde dir das hier überziehen, komme was wolle, falls du dich wirklich weigerst meinen Deal zu befolgen. Für mich ist es wichtig, dass das ganze überzeugend wird, aber dafür musst du aussehen wie eine Frau, die in ihrer Freizeit lieber in Beautieheftchen rumblättert, als Organisationsmitglieder zu behindern oder zu töten, oder was auch immer ihr in den letzten Jahren alles vollbracht habt. Ich versuche hier nur dir das ganze hier etwas erträglicher zu machen.«

Oh oh … diesen Ton kannte sie von Elisha. Er würde seine Drohung anscheinend wahr machen.

Mist.

Man konnte sagen was man wollte, aber Cole nahm das ganze anscheinend sehr ernst. Sie zwar auch aber … am liebsten würde sie diesen Auftrag sausen lassen. Allerdings hatte sie die Befürchtung, dass ihre besagte Ersatzmutter sie eher nackt zum Hooters schicken würde, damit sie so schnell wie möglich ein paar Informationen bekam.

Das Leben war doch einfach kacke.

»Okay … ich mach es.« murmelte sie.

Irgendwie hatte sie zu dem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, die Kontrolle zu verlieren. In letzter Zeit knickte sie einfach zu oft unter Befehlen von anderen ein, als dass sie es anders bewerten könnte.

Ab da war ihr Schicksal des Nachmittags besiegelt gewesen. Noch immer taten ihr sämtliche, enthaarte Stellen weh, die mit dem heißen Wax malträtiert worden waren. An diesem Nachmittag hatte sie sich geschworen, sich nie wieder so etwas zu unterziehen, selbst wenn ihr der Tod drohte. Es war einfach zu entwürdigend gewesen.

Sie starrte noch immer auf das Hooters und versuchte sich an den Gedanken zu gewöhnen in nichts weiter als einem hauchdünnen Kleid dort hineinzugehen, als Cole neben sie trat.

»Bereit?«

Elane dachte daran, was sie nun wahrscheinlich über sich ergehen lassen musste. Grabschende Hände, Zigarettenrauch, der sich in ihrer Kleidung festsetzen würde, lauter betrunkene Kerle die sie anrempeln würden oder bescheuerte Sprüche über ihr Äußeres äußern würden.

Jippee~

»Nein.« murmelte sie.

Cole hielt ihr seinen Arm hin, als Angebot, dass sie ihn halten sollte. Sie zog erstaunt eine Augenbraue hoch. Das war ein Club, keine festliche Veranstaltung, die diesen Aufzug oder dieses Verhalten gerechtfertigt hätte. Aber leider musste sie sagen, dass sein schwarzer Anzug mit dem azurblauen Hemd sehr gut stand …

Mit einem Blick, als würde sie dazu gezwungen sein einen äußerst ekelhaften Käfer anfassen zu müssen, hackte sie sich bei ihm ein.

So schritten sie zum Hooters, wobei Elane ihre schmerzenden Füße weitgehend ignorierte und sich stattdessen an dem vertrauten Gewicht der Messer in ihren Stiefeln und in dem Strumpfband erfreute.

Die Bodygards am Eingang, typische Schränke, mit Sonnenbrillen und schwarz weißen Smokings, markanten Kinnen und teilnahmslosen Blicken auf den dummen Gesichtern, warfen nur einen kurzen Blick auf Cole und nickten dann. Anscheinend war er bei ihren Feinden sehr bekannt und beliebt … eine sehr beunruhigende Tatsache.

Als sie an den beiden Wächtern vorbei schritten, merkte sie, wie sich plötzlich eine freche Hand auf ihren Hintern legte und zudrückte. Mit einem wütenden Blick wandte sie sich zu einem der großen Kerle um. Der teilnahmslose Gesichtsausdruck war verschwunden, stattdessen war nun ein breites, lüsternes Grinsen darauf zu sehen.

»Noch einmal und du verlierst deine Hand an die nächstbeste Schlange die ich finde.« knurrte sie gereizt. Mit einiger Genugtuung erkannte sie, wie sich das Grinsen versteifte und er seine Hand von ihrem Po wegnahm.

Stolz auf ihre Ausstrahlung ging sie zusammen mit Cole in das Hooters.

Laute Musik drang ihnen entgegen als sie durch den langen Gang gingen, der wahrscheinlich zu dem Haupttrakt des Clubs führte und weckte in Elane die Befürchtung, dass sie es keine zwei Minuten dort drin aushalten würde. Sie mochte generell keine laute Musik, und wenn es dazu noch eine von der Art war, bei der sich die Jugendlichen normalerweise das Hirn wegsoffen und taktlos zu dem ständig wiederholenden Beat zappelten, dann war es sogar doppelt so schlimm.

Das Seufzen, was sie ausstieß ging fast bei der lauten Musik unter, doch Cole schien es doch gehört zu haben, denn er warf ihr einen scharfen Blick zu und beugte sich dann zu ihrem Ohr hinunter.

»Lass uns nicht durch deinen Widerwillen auffliegen.« zischte er. Elane erwiderte nichts, denn mittlerweile standen sie vor der Tür die wahrscheinlich in den lauten Saal führte.

Cole ließ ihr keine weitere Bedenkzeit und drückte sofort die Klinke nach unten. Als die Tür aufschwang tat sich ein Rot belichteter Raum auf. Qualm, Zigarettenrauch und Schweißgeruch, der mit Parfüm versucht wurde zu überdecken drangen ihr unangenehm in die Nase.

In der Mitte war eine riesige Tanzfläche aus schwarzem Linoleumbelag auf dem sich lauter Körper tummelten. Mit einiger Verblüffung und folgender Abneigung bemerkte Elane, dass sich die Paare auf der Fläche direkt an die Wäsche gingen. Anscheinend war das eher eine Peepshow als eine Möglichkeit ungezwungen zu der Musik zu tanzen. Ihr fiel eine Frau am Rande des Getümmels auf, die direkt von drei Männern angetanzt wurde, die ihr fast überall hinfassten. Es war nicht die einzige, die direkt von mehreren Männern Aufmerksamkeit genoss, aber das Kleid was sie an hatte … das Kleid war genau das Bänderkleid, was Cole ihr vor wenigen Stunden versucht hat anzudrehen.

Sie hatte nicht gedacht, dass sie noch erleichterter hätte sein können, dieses Stück Latex nicht anziehen zu müssen, aber nun war sie es.

Cole zog sie nun zu einer Tischgruppe in einer Ecke des Raumes. Diese lag abgelegen von anderen Tischen und war anscheinend für etwas Privatere Sachen gedacht.

Und jetzt in die Höhle des Löwen … dachte Elane als sie unweigerlich darauf zuliefen. Der blonde Kerl der dort in der Mitte saß, war von unzähligen Weibern umringt die sich wahrscheinlich die Finger danach leckten etwas Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen.

Okay … denk einfach wie eine Schlampe, dann schaffst du das schon! In jeder Frau steckt eine, warum nicht auch in dir?

Elane setzte mit einem überragenden Hüftschwung auf die Gruppe zu und versuchte einen, hoffentlich, verruchten Blick aufzusetzen. Gleichzeitig streckte sie auch noch ihre Brüste heraus, damit sie noch ein bisschen mehr zur Geltung kamen.

Anscheinend funktionierte diese Taktik, denn der Blonde, der unablässig den Blick durch den Raum hatte schleifen lassen, blickte nun unverwandt sie an.

Eine leichte Bewegung mit der rechten ließ die drei anderen Frauen aufstehen und davonschreiten. Komisch daran war, dass keine besonders enttäuscht wirkte. Warum? Zuvor waren sie doch so versessen darauf gewesen bei ihm zu sein.

Wirklich merkwürdig …

Plötzlich traten zwei muskulöse Männer aus dem Schatten und versperrten ihnen den Weg, als sie nur noch einen Meter vom Tisch entfernt waren.

»Wer seid ihr?«

Oh man. Schon der Stimme konnte Elane entnehmen, dass es bloße Lakaien waren. Sie klangen äußerst minderbemittelt und Steroiden vollgepumpt.

Wenn sie sich die Stimme eines Neandertalers vorstellen müsste – genau so würde sie klingen.

Elane wollte den Beiden gerade das Angebot machen, dass sie sich mal im Filmgeschäft oder so umsehen sollten, um in einen Frühzeitlichen Film mit diesen hirnverbrannten Höhlenmenschen mitzuspielen, als Cruch die Stimme erhob.

»Lasst sie durch.«

Beim Klang seiner harten, aber gleichzeitig auch irgendwie schmierigen Stimme fuhr Elane ein kalter Schauer über den Rücken.

Sie sollte sich nun den ganzen Abend mit diesem unheimlichen Typen abgeben? Dafür schuldete Elisha ihr auf jeden Fall etwas! Eine Monatsration Cheeseburger oder so …

»Mr. Havering.« begrüßte Luca den Schwarzhaarigen und machte ein Zeichen, dass er sich setzten konnte. Elane wartete darauf, dass sie auch eingeladen wurde sich hinsetzen zu können, allerdings wurde ihr das nach etwa einer halben Minute unangenehm und so setzte sie sich einfach. Anscheinend hatte er nichts dagegen und sie beschlich der Verdacht, dass Luca Frauen nur als eine Art Accessoire betrachtete.

Was für ein Scheißkerl!

»Sie haben aber eine ausgesprochen hübsche Begleitung bei sich.« sie zuckte kaum merklich zusammen, als sie den durchdringenden Blick von dem Blonden auf sich spürte und als sie aufsah bemerkte sie, dass er sie mit einem schelmischen Grinsen bedachte.

»Ja, nicht wahr? Ich habe sie vorhin aufgegabelt, als sie einsam und verlassen an der Straße stand. Sie hatte wahrscheinlich auf irgendjemanden gewartet, aber ich hatte entschieden sie mit hierher zu nehmen, sozusagen als Unterhaltung. Wie war ihr Name nochmal?« Cole tat so als ob er überlegen würde. » Lucia oder so ähnlich.

»Luchia … ich heiße Luchia Isabella McQueen.« stellte sie ihren Decknamen vor und versuchte dabei äußerst verrucht zu klingen.

»Habe ich dir gesagt, dass du reden sollst? Deinen Namen interessiert hier keinen. Sei froh, dass ich dich mit hierhin genommen habe.«

Arg. Der scharfe und äußerst kaltherzige Klang von Coles Stimme ging ihr reichlich gegen den Strich. Es war beinahe so, als würde dort wirklich einer der Einflussreichsten Köpfe von der SilentThreat Organisation sitzen und ihr Befehle geben und nicht ein Mitstreiter. Nun wunderte sie es gar nicht mehr wie er es als Spion so weit hatte bringen können. Aber auch wenn sie sich sagte, dass das nur gut wäre …. es gefiel ihr einfach nicht, dass sie wie eine Sache behandelt wurde, die keine Rechte hatte!

»Aber, aber Mr. Havering. So springt man doch nicht mit einer Lady um. Besondeers nicht, wenn es sich dabei um solch eine Schönheit handelt.« Luca streckte die Hand nach ihr aus. Das war wohl der Augenblick, in dem sie sich an ihn ranmachen sollte …

Elane rückte etwas zu Cruch, der – sobald sie in Reichweite war – ihre Hand nahm und sie küsste.

Elane musste ein Würgen unterdrücken.

»Danke. Sie sind wirklich sehr Charmant.«

Immer Honig ums Maul schmieren, dann wird sogar der größte Idiot zum umgänglichem Zeitgenossen. Sagte sie sich und setzte daher noch einen drauf. » Ich wette, dass sie haufenweise Verehrerinnen haben. « hauchte sie und fühlte sich trotz ihrer Mentalen Rechtfertigung richtig schmutzig.

»Das kann man wohl sagen. Wenn aber wenigstens nur die Hälfte so schön wäre wie du, dann sähe meine Welt gleich viel rosiger aus.« er ließ ein schmieriges Lachen aus, bei dem sich Elanes Nackenhaare sträubten.

Die Einundzwanzigjährige warf einen gequälten Blick zu Cole, nachdem sie sich versichert hatte, dass Luca zu sehr mit seinem selbstgefälligen Lachen beschäftigt war. Cole allerdings sah sie ungerührt an. Man konnte fast meinen, dass er eine andere Person war. Einfach unheimlich.

»Wie ich hörte, sind Sie hier zu einer Besprechung des Rates.« sagte Cole unvermittelt, worauf Cruch aufhörte zu lachen und ihn scharf ansah.

»Allerdings.« Sein Blick wandte kurz zu Elane, die sich beeilte irgendwo anders hinzusehen um zu bekunden, dass ihr Interesse nicht dem Gespräch galt. Ihre Augen wanderten zu seinem Schritt.

So jetzt nur noch die richtige Miene aufsetzten … sie leckte sich vielbedeutend über die Lippen, um zu veranschaulichen, worauf es ihr gerade ankam.

Anscheinend ging ihre Masche auf, denn Luca wandte sich wieder Cole zu.

»Es sind ein paar Probleme aufgetreten …« fast nebenbei nahm er ihre Hand und legte sie auf seinen Schritt, wo deutlich etwas los war …

Oh Gott, Hilfe!!

»… und einige vom Rat sind nervös wegen den Anschlägen, die diese Gestaltenwandler im Moment auf uns verüben.«

Gestaltenwandler?

Unwillkürlich verstärkte sie den Griff ihrer Hand, worauf Lucas Glied spürbar zuckte. Schnell sah sie ihn mit einem – hoffentlich – lüsternen Grinsen an, worauf er ihr mit einem bedeutungsvollen Blick zu verstehen gab, dass auf jeden Fall diese Nacht noch mehr laufen würde.

Eww …

»Ja, davon habe ich auch gehört.« sagte Cole in einer gleichgültigen Tonlange.

»Es heißt, dass sie diesen ekelhaften Stormern helfen wollen sich gegen uns aufzulehnen. Ist das zu glauben?« der Blonde stieß ein abfälliges Lachen aus. » Als ob man uns bezwingen könnte! Aber schade ist es schon, dass wir noch nicht genug Macht haben, um diese Mutationen öffentlich jagen zu können.. «

Ein kalter Schauer kroch über ihren Rücken. Falls sowas wirklich mal passieren sollte … nein, dass wollte sie sich nicht einmal vorstellen. Es käme dem Szenario im zweiten Weltkrieg gleich, nur, dass es dann wirklich von jedem gebilligt werden würde, was passierte. Viele nahmen die Stormer noch nicht einmal als menschliches Individuum war.

Damit Cruch ihre mentale Abwesenheit nicht bemerkte, fing sie an seinen Oberschenkel aufreizend zu streicheln und rutschte noch näher zu ihm, damit sie sich an ihn lehnen konnte.

»Das wäre in der Tat besser und vor allen Dingen günstiger. Bisher müssen wir noch überall vereinzelt suchen, doch wenn die ganze Welt mithelfen würde, dann wäre das wirklich sehr gut.« antwortete Cole. Dann beugte er sich etwas nach vorn und verschränkte die Hände auf dem Tisch.

»Ich bin ein Unterstützer ihrer Methoden und ihrer Art mit dem Geschäft umzugehen. Allerdings würde ich ihnen gerne noch mehr zur Hand gehen können. Bisher habe ich nicht die Möglichkeiten, die ich als ein vollwertiges Mitglied des Rates hätte.« Luca horchte auf. Das erkannte Elane daran, dass er unvermittelt ganz still wurde.

»Ich wollte Sie heute bitten, mir eine Möglichkeit zu verschaffen, wie ich zu einem von dem Rat werden könnte.«

Was?! War Cole vollkommen durchgedreht?

»Ich weiß von ihren Differenzen mit einigen anderen Mitgliedern vom Rat. Stellen sie sich nur mal vor, sie hätten jemanden dort sitzen, der sie vollkommen unterstützt.«

Lucas Starre hielt noch ein paar Augenblicke an, bis er sich unmerklich entspannte und sich zurücklehnte.

»Mr. Havering. Ich habe gehört wie sie sich innerhalb von wenigen Jahren in ihre Position aufsteigen konnten.« er machte eine bedeutungsvolle Pause. »Mir gefällt ihre Art mit Problemen umzugehen, und würde tatsächlich mit dem Gedanken spielen sie als Ratsmitglied vorzuschlagen.«

»Was werde ich dafür tun müssen? Ich gehe mal recht stark davon aus, dass sie das nicht nur aus guten Willen und Sympathie tun.«

Cruch lachte gellend auf.

»Das mag ich an ihnen. Sie kommen sofort auf den Punkt. Ich werde Ihnen demnächst eine Nachricht zukommen lassen wann sie meinen Gefallen einlösen müssen. Kommen sie einfach übermorgen in die Mainstreet Sechsundzwanzig, dreißigstes Stockwerk und schlagen sie uns ein paar Methoden vor, wie wir gegen diese Gestaltenwandler vorgehen könnten.«

Schon wieder dieses komische „Gestaltenwandler“. Hieß so die Gruppe, bei der Cole war, oder war es – was wirklich sehr im Bereich des Unmöglichen lag – wirklich eine Art, die die Gestalt verändern konnte?

Während des Gespräches hatte sie nicht aufgehört Lucas Bein zu streicheln und sogar etwas höher zu gehen, in der Hoffnung, dass er nicht bemerkte, wie laut ihr Herz schlug.

»Aber wenn ich es mir so überlege... Ich möchte eine Art Anzahlung.« murmelte Luca. Elane sah mit leicht gerunzelter Stirn zu Cole, der nun reichlich überrascht wirkte.

»Wie meinen Sie das, Mr. Cruch?« fragte er und zog eine Augenbraue hoch.

»Ich möchte sie …« er schlang einen Arm über Elanes Schulter und zog sie noch näher an ihn. Ihr blieb beinahe das Herz stehen.

Oh ooh

»Ich möchte ihre Liebreizende Begleitung für ein paar Tage mein Eigentum nennen.« nun sah Cole noch überraschter aus.

»Ich wusste ja, dass ich mir jemand hübschen geangelt habe, aber ich habe nicht im entferntesten geahnt, dass sie auch Ihren Geschmack entspricht …«

»Von entsprechen kann hier gar nicht die Rede sein! Ich bin vollkommen vernarrt in sie.« wie zur Bestätigung, wir er an ihren Nacken zu massieren und legte selbstgefällig eine Hand auf ihren Oberschenkel.

Ruhig bleiben, ruhig bleiben... und das war wirklich schwer, egal wie oft sie sich sagte, dass sie es sein sollte. Am liebsten hätte sie ihm die Hand mit ihrem Messer abgehackt.

»Kommen Sie einfach in ein paar tagen vorbei und holen sie wieder ab. Obwohl …« seine Stimme bekam einen gefährlichen Ton, bei dem es Elane gruselte. »vielleicht auch nicht.« damit packte er ihre Perücke und zog sie ihr vom Kopf. Elane erstarrte als sich ihre grünen Haare wie ein Fächer vor ihrem Gesicht auftaten.

»Einen Spitzel möchte ich nicht einfach frei herumlaufen lassen.« noch bevor sie reagieren konnte, packten sie plötzlich zwei starke Hände und verdrehten ihre die Hände auf den Rücken und drückten ihren Kopf herunter. Ein Schmerzensschrei bahnte sich in ihrer Kehle an, als ihre Gelenke bei der ungewohnten Stellung laut knackten, doch sie hielt ihn zurück, was auch der einzige Grund war, weswegen sie nicht mit Beleidigungen um sich warf.

Sie versuchte sich aus den Griffen der Neandertaler – sie konnte aus den Seitenwinkel erkennen, wer sie festhielt – zu befreien, doch ihre Bemühungen brachten nichts. Die Hände hielten sie so fest umschlossen wie Handschellen und selbst mit denen hätte sie mehr Chancen gehabt sich zu befreien.

Ihr Blick huschte zu Cole. Doch er sah sie ausdruckslos an und hatte eine entspannte Haltung angenommen. Nicht ein Anzeichen, dass er äußerst Schockiert war.

Wieso war er so ruhig?

»Mr. Havering. Ich weiß, dass hübsche Frauen eine echte Verlockung sind, aber manchmal ist es gut sie etwas zu überprüfen. Zum Glück hat uns ein Spitzel gesagt, dass Jemand uns heute bespitzeln wollte.« plauderte Luca munter drauflos.

Elane wurde während dessen von den Gorillas unsanft hochgezogen und aus der Bankreihe gezogen. Ihr Blick hing allerdings auf Cole, der sie interessiert musterte. Er machte immer noch keine Anstalten, sie da rauszuholen und langsam dämmerte ihr auch wieso …

Verräter …

Das Wort geisterte durch ihren Kopf und ließ sie nicht mehr los. Wie hatte ihm Elisha nur so sehr vertrauen können?

Verräter

Wie hatte sie sich so täuschen lassen können?

»Erstaunlich. Wenn wir nicht diesen anonymen Tipp bekommen hätten, dann hätte sie munter drauflos geplaudert und wichtige Informationen weitergegeben.« sagte Cole und betrachtete sie immer noch.

Verräter

Sie würde ihm Spiritus in die Augen gießen … vorausgesetzt sie bekam die Gelegenheit dazu.

»Zum Glück kann das nun nicht mehr passieren.«

»Ja.« Cole wandte sich von ihr ab um sich einem anderen Thema zuzuwenden.

Das brach den Bann

»Verräter!« schrie sie wütend und lehnte sich gegen die Steroidentypen auf.

»Verräter!« sie verpasste einem irgendwie einen fiesen Kinnhaken mit dem Ellbogen, der das mit einem Schlag in ihr Gesicht quittierte.

Der zweite ließ sie los und holte irgendwas aus seiner Hosentasche. Wie sich herausstellte war es eine Spritze …

Verzweifelt versuchte sich Elane gegen die Typen aufzulehnen, sie versuchte sogar mit ihren stormerischen Fähigkeiten sie außer Gefecht zu setzten, aber sie bekam keinen klaren Gedanken zustande. Irgendwie war es wie eine Blockade, die sie vor ihren Kräften abschnitt. Panik vor dem möglichen Aus ergriff sie.

Die Gäste des Clubs waren zu sehr mit tanzen und saufen beschäftigt, als dass sie bemerkt hätte, was in der eigentlich Ruhigen Ecke geschah.

Die Spritze wurde ihr mit Gewalt ins Bein gerammt und ein erstickter Schrei entwich ihr, bis die Droge in ihre Blutbahnen drang. Eine prickelnde Taubheit erfasste die Stelle, wo die Spritze eingedrungen war. Nun setzten die beiden sich wieder in Bewegung und schleppten Elane durch eine Tür in einen steril wirkenden Gang an dessen Ende eine Tür weit offen stand und der frischen Luft nach zu Urteilen nach draußen führte.

Die Taubheit hatte mittlerweile ihr ganzes Bein erfasst und kroch nun langsam in den Rest ihres Körpers.

Elane versuchte noch immer ihre Kräfte zu wecken, denn ihr war klar, dass das die einzige Möglichkeit war die Beiden auszuschalten, aber noch immer war der vertraute Sturm nicht zu spüren.

Was hatten sie mit ihr gemacht?.

Draußen stand ein Transporter mit offenen Türen. Daneben standen noch ein paar schwarz gekleidete Soldaten, die ausdruckslos das Geschehen beobachteten.

Neandertaler eins und Neandertaler zwei warfen sie in den Eisernen Laderaum.

Mittlerweile konnte die Einundzwanzigjährige noch nicht einmal mehr ihre Arme spüren, geschweige denn sie bewegen.

Die Türen wurden mit einem endgültigen Klicken geschlossen.

Oh Gott … sie würde sterben! Oder als Versuchskaninchen missbraucht werden. Wer wusste schon was SilentThreat mit gefangenen Stormern machte? Ihre Gedanken rasten, trotz der Droge. Wieso hatte sie sich darauf eingelassen? Okay sie stand loyal zu Elisha, aber das bedeutete nicht, dass sie wirklich alles machen musste. Aber an Elisha lag es nicht, weswegen sie nun hier war.

Cole. Er allein war daran schuld. Wie hatte er das tun können?

Verräter! Sie würde ihm viel Leid zufügen, wenn sie hier jemals wieder herauskam … so schwor sie sich, als ihr Verstand langsam von Nebel eingehüllt wurde. Als sie letztendlich das Bewusstsein verlor, startete der Motor des Transporters und fuhr los. Zu einem unbekannten Ziel mit unbekannten Grauen.
 

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yay, nach ner gefühlten Ewigkeit und ganz vielen Schreibkrämpfen habe ich dieses Kapitel vollenden können!

Diesesmal ist es etwas länger geworden :D [<-gestern n Schreibfluss gehabt]

Naja nächste Woche gibt es wieder n Kapitel, falls ich es schaffe es pünktlich hochzuladen XD

Wie imemr sind konstruktive Kritiken erlaubt :D

Bynee



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-10-27T15:36:32+00:00 27.10.2011 17:36
EIn super Kapitel!!!!
Aber echt, scheiß Spitzel!!!
ICh würde den am liebsten umbringen.
Schreib weiter so!!!


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