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Von wegen Freundschaft!

Ein Leben auf dem Internat...
von

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Der erste Schultag...ist auch nicht ereignisloser als der Tag davor!

4. Der erste Schultag...ist auch nicht ereignisloser als der Tag davor!
 

„Gute Nacht und schlaf gut, Jessy“, hörte ich ihn leise Flüstern...oder hörte ich es nur so leise, weil ich schon am wegpenn war? Könnte sein. Ich murmelte noch ein „Du auch“ ehe ich wirklich richtig einschlief. Es war einfach ein zu ereignisreicher und anstrengender Tag gewesen. Ich hoffte, der Tag morgen würde besser werden...
 

***
 

Und wieder ein Seufzer. Der fünfte in 20 Minuten! Head meets desk....aber mal ehrlich! Wieso musste er die ganze Zeit so rumseufzen?! Hätte er so weiter gemacht, wäre ich spätestens Ende dieser verdammten Mathestunden an Dummheit gestorben, weil mein Kopf immer wieder auf den Tisch geknallt wäre und ich somit meine geliebten Gehirnzellen getötet hätte. Heutzutage schaffte man sowas auch ohne Alkohol...Ich war ja das beste Beispiel dafür.

„Kannst du nicht ENDLICH mal aufhören mir die Ohren voll zu seufzen?!“, fauchte ich ihn leise an. War ich der einzige, oder hörte sich das für alle gerade total...zweideutig an? Da sah's man...mein Sprachzentrum war schon beschädigt.

Vjet, cool wie er nun mal war, saß neben mir und zog – wer hätte es gedacht – einen Schmollmund. Wir saßen hier in einen der Klassenräume irgendwo im 2. Stock und hatten gerade Mathe. Bei Herr Roth. Wie ich erfuhr, war das sogar unser Klassenleiter und er war....eigentlich ganz nett. Auch wenn er zu Beginn der Stunde mich mit „Jessran“ angesprochen hatte. Aber das sei ihm mal verziehen! Jeder hatte doch eine zweite Chance verdient, oder?

Es waren noch ungefähr 20 Minuten Unterricht, dann war dieser Schultag bereits vorbei. Glück für mich, da der Tag schon scheiße angefangen hatte. Als aller erstes hatte ich verschlafen und Vjet musste mich regelrecht aus dem Bett werfen. Dank mir – ich musste mich schließlich noch stylen – hatten wir keine Zeit mehr für ein Frühstück und kamen beide gerade noch so pünktlich in die erste Stunde. Dafür mussten wir aber laufen...naja, ich bin gegangen und mein Mitbewohner hatte mich hinter sich hergezogen. Ich bin lieber zu spät als an einem Kreislaufzusammenbruch zu sterben!

In der ersten Pause hatten mich dann meine selbsterkorenen neuen Freunde Eli und Ra durch die Schule geführt, während Vjet uns was zu Essen gekauft hatte. Zumindestens kannte ich mich jetzt etwas in diesem Zementklotz aus...Außerdem hatte ich die Ehre in jedem Fach neben dem Blauäugigen zu sitzen, ob das jetzt gut oder schlecht war, sollte sich noch herausstellen...aber besser als neben Eli – leider musste ich eingestehen, dass er eigentlich doch ganz nett war – oder einer der Tussen, die auch in meiner neuen Klasse vorhanden waren. Zu viel Schminke in ihr Gesicht geklatscht, knappe Klamotten und von vornherein total hässlich...Mir wurde übel...
 

„Ich hör auf, wenn du mir endlich mal hilfst!“ Eigentlich hatte ich vorgehabt ihm zu helfen. Er verstand nämlich nur Bahnhof von dem, was unser Lehrer da vorne erzählte, aber...irgendwie hatte ich dann keine Lust mehr, nachdem er mich so treudoof angeklotzt hatte, denn dabei sah er mir so intensiv in die Augen, dass ich schon wieder das Bedürfnis hatte ihn zu küssen. Wie gestern...Deshalb hatte ich mich erst einmal von ihm abgewandt, um etwas runter zu kommen und die wieder auftretenden Bilder vom Vortag aus meinem Kopf zu verbannen. Wenn es noch weiter so gehen würde, würde ich verrückt werden...

„Na gut...“, seufzte ich nun meinerseits. Wenn er denn dann endlich still war, konnte ich das mit meinem Ego vereinbaren.
 

Die letzten 15 Minuten, die sich angefühlt haben als wären es 2 Stunden gewesen, verbrachte ich damit, ihm das Momentane Thema in Mathe näher zubringen...was aber nicht wirklich funktionierte, denn kurz nachdem der Gong ertönt war, saß er immer noch Haare raufend neben mir. Er hatte keinen Plan, von was ich gerade gesprochen hatte. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf.

„Vjet, Vjet, Vjet...“, murmelte ich grinsend und klopfte ihm leicht auf die Schulter. Wenn er nicht bald mal anfangen würde seinen Kopf zu gebrauchen, würde er dieses Jahr noch wegen Mathe scheitern.

„Lass den Kopf nich hängen, Vjet!“, kam es nun von Ra, der neben uns stand und dem Braunhaarigen durch die Haare wuschelte. Eli grinste nur wie immer und schaute mich an. Ich hob verwundert eine Augenbraue. Hatte ich was im Gesicht? Irgendwo einen Pickel, der mir heute morgen nicht aufgefallen war?

„Jess gibt dir sicher Nachhilfe in Mathe! Wenn du nur oft genug übst und alles wird’s schon, keine Sorge Dude.“ Toller Einfall Eli. Echt...wenn er es jetzt schon nicht verstand, wie kam der Typ dann auf die Idee, dass er es später könnte? Doch bevor ich ihm noch irgendwelche dummen Sprüche an den Kopf hätte werfen können, waren die beiden schon aus der Tür verschwunden. Wohin wusste wohl nur Gott...

„Machst du das echt?“ Ich blickte wieder auf meinen Banknachbarn, der nun seinen Kopf gehoben hatte und mich hoffnungsvoll anblickte. Wie viele verschiedene Blicke hatte der eigentlich drauf? Vielleicht sollte ich eine extra Liste anlegen...? Aber eigentlich war es ja gleich wie viele...jeder Blick war etwas besonderes und ließ mein Herz schneller schlagen. Oh my god! Er sollte sofort weggucken, sonst könnte ich langsam für nichts mehr garantieren, denn ein teil meines Gehirns hatte schon wieder ausgesetzt...der Teil der für's Denken zuständig war...

„Was?“

„Na mir Nachhilfe geben! Würdest du's echt machen, Jessy?“ Und was folgte? Der Schmollmund, seine größte und effektivste Waffe, die sogar den stärksten und kältesten Bösewicht bezwingen konnte. So auch mich, weshalb ich nur ergeben und ihn immer noch anstarrend nickte. Ich konnte meine Augen einfach nicht von ihm wenden.

„Du bist mein Held!!!“ Keine Sekunde später hatten sich kräftige Arme um meinen Rücken geschlungen und mich an sich gepresst. Ich versteifte mich als ich checkte, dass es Vjet war, der mich so stürmisch in eine Umarmung gezogen hatte. Mein Herz polterte wieder wild in meiner Brust – hätte ich's nich besser gewusst, hätte ich gesagt, dass es dort drinnen ne Party veranstaltet – , mein Gesicht glich einer Tomate und unfähig mich zu bewegen war ich auch. Ich konnte diesen einen Moment nicht einmal richtig genießen zu sehr musste ich widerstehen den mir dargebotenen Hals zu küssen. Ich konnte nur hoffen, dass er mich bald wieder losließ, was er glücklicherweise auch gefühlte Stunden später bereits tat und mich wie'n Honigkuchenpferd angrinste. Dort wo er mich berührt hatte – was ja irgendwie fast überall war – kribbelte es angenehm und ich wollte einfach nur, dass er mich wieder umarmte. Mir war nämlich auf einmal etwas kalt und er...war kuschelig warm gewesen...

„Lass uns essen gehen!“ Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten zerrte er mich am Arm mit sich und ich hatte kaum mehr Zeit mir meine Tasche umzuhängen. Ich stolperte eher hinter ihm her, als das ich ging, was ihn aber weniger zu stören schien. Er hatte eine unglaublich gute Laune. Ich weniger, denn ich wurde einfach nicht schlau aus ihm...
 

*~*
 

Die Sonne strahlte hell in unser Zimmer. Ich musste gerade echt den Drang widerstehen die Boxen auf Maximum aufzudrehen und lauthals meine Musik mitzusingen, da ich eigentlich ja noch vorhatte mal mit einem meiner Brüder zu sprechen. Irgendetwas mussten sie mir ja sagen können! Des Weiteren war im Moment die ideale Zeit jemand anzurufen und ungestört zu telefonieren, weil Vjet vor etwa 5 Minuten duschen gegangen war. Außerdem musste ich mich ablenken, um nicht zum Bad zu gehen und ihm einfach mal etwas Gesellschaft zu leisten. Hm....würde er sich darüber freuen nicht so ganz alleine duschen zu müssen? Ausprobieren musste man es doch mal, oder?

Doch bevor ich noch irgendwelche Dummheiten anstellen konnte – über meine eigenartigen Gedanken, die alle auf irgendeine Art und Weise mit dem Wuschelkopf zu tun hatten, wunderte ich mich schon gar nicht mehr...ich hatte mich den Vormittag über langsam daran gewöhnt – ,schnappte ich mir mein Handy vom Bett und wählte Max Nummer. Er würde mir da eindeutig besser helfen könne, schließlich hatte er schon einen Freund und Joe...ja...der kam nicht in die Hufen. Mochte wohl lieber auf ewig neben Alois herleben....schmachtend und ohne ihm je seine Gefühle gestanden zu haben. Wenn er meinte. Mein Leben war's ja nicht...

„Was willst du?“, drang mir eine recht tiefe, aber angenehme und bekannte Stimme ans Ohr. Max. So höflich wie eh und je.

„Vielleicht erst mal ein 'Hallo'?“ Manieren mussten ihm noch beigebracht werden. Aber er besserte sich langsam aber wahr, was wir nur Ryo zu verdanken hatten. Jeder aus unserer Familie hatte irgendwo seine kleinen Schwächen. Ich war tollpatschig. Max war von vornherein erstmal unhöflich.

„Halloooo, mein kleiner, nerviger, Lieblingsbruder! Also was gibt’s?“, meinte dieser und ich wusste, dass er grinste. Er nannte mich oft so. Ich nahm's ihm auch nicht mehr übel. War's ja gewöhnt.

„Hey. Ich brauch Hilfe...hab 'n Problem!“ Einfach mal mit der Tür ins Haus fallen. Mich interessierte schließlich nicht, wie's im ging – hatte ja eh gestern erst Fotos von ihm gesehen, weshalb es ihm gut gehen MUSSTE –, ob er schwanger war – was biologisch gesehen gar nich gehen würde – oder ob er endlich seinen verdammten Führerschein geschafft hatte, oder schon wieder durchgefallen war. Ich wollte Hilfe und ' nen Rat vielleicht auch noch. Mehr nicht.

„Was hast du diesmal angestellt? Eine geschwängert? Deine neue Schule in Brand gesteckt? Aus'm 4.Stock gefallen und im Krankenhaus gelandet?“ Ich konnte ehrlich nur mit den Augen rollen. Schon alleine, dass er auf solche Ideen kam und sowas mir dann auch noch ernsthaft zutraute, zeigten, wie dämlich er manchmal sein konnte. Naja...wahrscheinlich hätte mir jeder, der mich kannte alles drei zugetraut.

„Nein, nein und nochmals nein! Aber ich glaub ich verlier langsam den Verstand...“ Und schon hatte ich angefangen ihm alles zu erzählen, seit dem Tag, an dem ich hier aufgekreuzt bin. Was im großen und ganzen nicht viel war, war ja erst Vorgestern gewesen, aber ich erklärte ihm alles bis ins kleinste Detail. Auch die Szene, vor allem die Szene, wo ich den Blauäugigen fast geküsst hätte. Aber mal ehrlich. Ich ahnte böses, wenn ich mir selbst die Sache nochmal durch den Kopf gehen ließ...

Kaum hatte ich meinem Bruder die komplette Geschichte erzählt, hörte ich ihn auf der anderen Leitung kichern. „Was gibt’s hier zu kichern?! Das is alles gar nicht witzig!“

„Ach Jess! Checkst du's echt nich?! Du hast dich doch eindeutig total in ihn verknallt!“ Ow fuck...klar hatte ich mich schon gefragt, ob ich mich vielleicht...ein klein wenig in ihn verguckt haben könnte, aber ich hielt es dann doch für unwahrscheinlich, da ich ihn ja erst seit 2 Tagen kannte. Aber wenn es sogar mein Bruder sagte! Dann...musste da doch was dran sein, oder? Ich war ja noch nie wirklich richtig verliebt gewesen! Woher sollte ich denn bitte wissen, wie es sich anfühlte und alles?

„M-Meinst du echt?“

„Also so wie du mir das geschildert hast, denk ich schon...aber im Grunde musst du es selbst wissen. Bei mir und Ryo...da war da vom ersten Moment an als ich ihn gesehen hatte schon was. Es hat damals so richtig gefunkt...hach...“ Er geriet mal wieder ins Schwärmen, wie eigentlich immer, wenn er über seinen Freund redete. Es war wirklich beeindruckend zuzusehen, wie sehr die beiden sich doch noch liebten und aneinander hangen, obwohl sie schon so lange ein Paar waren – zumindestens für mich war es eine recht lange Zeit...ob es je jemand so lange mit mir aushalten würde? – …

„Schon klar...aber ich war ja noch nie verliebt und außerdem kenn ich ihn kaum und....ich weiß nich mal ob er auch nur ansatzweise auf Männer steht!!!“ So verdammt viele Probleme! Er hat ja immer noch nichts gesagt wegen meiner Sexualität und wegen dem beinahe Kuss. Angst ihn selbst darauf anzusprechen hab ich auch, aber was anderes wird mir nicht wirklich übrig bleiben.

„Weißt du, damals hab ich Ryo noch weniger gekannt als du den Typen da und trotzdem bin ich damals einfach auf ihn zugegangen und hab ihn um ein Date gebeten.“, erzählte er mir und so wie ich ihn kannte, schaute er mit einem verträumten Blick in den Park, der neben ihrer Wohnung lag. Klar, wär ich er würde ich auch einfach so auf jemanden zugehen. Ob ich ihn nun kannte oder nicht wäre nebensächlich.

Max war so schrecklich selbstbewusst und wenn er etwas wollte, dann probierte er auch einfach alles, um es zu bekommen. Bei mir scheiterte es schon daran, dass ich eigentlich recht schüchtern war und niemals, wirklich NIEMALS freiwillig auf jemanden zugehen würde, den ich nicht kannte und von dem ich nicht einmal wusste auf welches Geschlecht er stand. Meinem Bruder war das damals ja egal gewesen...

„Ach man Max! Du bist mir echt keine Hilfe!“ Deswegen würde ich einfach mal meinem Kopf gehorchen – tat ich ja eh fast nie – und würde Vjet einfach mal zur Rede stellen. Mich pisste es sowieso an, dass er immer noch nichts gesagt hatte...Er tat so, als wäre überhaupt nichts passiert! Das konnte doch nicht so weiter gehen, oder? Es wurde Zeit einmal Klartext zu reden! Anfangen würde ich gleich, wenn er durch diese Tür kam. Jawohl!

Und ehe mein Bruder noch irgendeinen Schwachsinn hätte sagen können, hatte ich mich schon verabschiedet und aufgelegt. Außerdem wusste ich ganz genau, dass ich zu einem unpassenden Zeitpunkt angerufen hatte, aber das er mir dann trotzdem zuhörte fand ich eigentlich richtig nett von ihm. Hatte wohl irgendwie an meiner Stimme erkannt, dass etwas nicht in Ordnung war, denn sonst hätte er gleich wieder aufgelegt. Jaja...ich hatte das Keuchen und unterdrückte Stöhnen auf der anderen Leitung schon gehört....aber ich war mal so frei und hatte nichts gesagt...
 

*~*
 

Zehn Minuten später saß ich immer noch auf dem Fensterbrett und wartete IMMER NOCH darauf, dass dieser Idiot endlich mal fertig war mit duschen. Wie lang konnte jemand, der sich nicht wirklich aufstylte und alles – alles was ich eben tat – ,so lange im Bad brauchen?

Ablenkung war mal wieder angesagt, weil mein Kopf gerade verschiedene (nicht unbedingt jugendfreie) Möglichkeiten durchging, was man so im Bad alles machen konnte...meine Musik musste mal wieder herhalten und diesmal setzte ich meinen Plan meine Boxen auf Maximum zu stellen in die Tat um. Schon wenige Sekunden später dröhnte mir Chris Crocker mit Second To None entgegen. Ich konnte – wie fast immer – nicht an mich halten und sang lauthals mit. Singen machte mir einfach Spaß und brachte mich auf andere Gedanken...
 

Der letzte Ton des Liedes war verklungen und ich schreckte auf's übelste zusammen, als sich jemand mit „Jo Alter!“ meldete. Als ich mich – mein Herz hatte sich immer noch nicht von dem Schreck erholt– zu demjenigen umdrehte, sah ich Ra, der lässig an der geschlossenen Zimmertür lehnte. Er musste tatsächlich einen Schlüssel haben...den ich ihm unbedingt einmal abnehmen musste. Bevor ich ihn aber einmal meine Meinung geigen konnte, dass man nicht einfach so in fremde Zimmer platzen sollte, stellte ich die Boxen ab. Anders würde er mir ja sonst gar nicht zuhören!

„Boah erschreck mich doch nicht so! Ich krieg nen halben Herzkasper!“, beschwerte ich mich bei dem Jüngeren. Ja so wie ich heute erfahren hatte, war ich sogar der Älteste in meiner Klasse. Lag aber nur daran, dass ich ein Jahr wiederholen musste, weil ich ja vorher in Italien gelebt hatte. Deswegen war ich eben schon 17 und die anderen so um die 16 rum. Mich störte es aber eher weniger.

„Du sag mal, seit wann kannst du so gut singen? Und wieso hast du mir nix davon gesagt??“ Leicht verwirrt blickte ich den Größeren an, der über das ganze Gesicht strahlte. Fast so, als hätte er Jesus höchstpersönlich gesehen. „Wir suchen jetz schon seit über 3 Monaten nen neuen Sänger für unsere Band, weil Nick seinen Abschluss gemacht hat und jetz weg is nach Kiel.“ Ja und was sollte mir das jetz...warte... „Neuen Sänger??“

„Ja! Ich bin Gitarrist in unserer Schulband und wir brauchen dringend einen neuen Sänger sonst sind wir im Arsch. Du hast nicht zufällig Bock bei uns zu singen?“ Wow...hatte ich nicht gestern erst gehofft, dass es hier `ne Schulband gibt und die `nen neuen Sänger brauchen? Anscheinend hatte ich einmal Glück! Und...Ra fragte mich, ob ich bei ihnen singen würde! Mich durchströmte....ein unglaublich tolles Glücksgefühl. Ich wollte schon lange mal in einer richtigen Band singen!

„Also -“

„Nein! Du MUSST bei uns singen! Dir bleibt gar nichts anderes übrig, Jess! Und wenn nicht...dann sag ich einfach Vjet, dass er seinen Schmollmund bei dir einsetzten soll und dann wirst du eh bei uns singen. Wir brauchen dich einfach! Du hast 'ne unglaublich tolle Stimme. Genau sowas brauchen wir in unserer Band!“

Öhm...er wollte mich nicht mal mehr ausreden lassen, aber ich wollte ja sowieso zusagen, also war es doch gut für ihn. Außerdem musste ich mich, wenn ich gleich zusagte, nicht Vjets Schmollmundattacke aussetzen. Die würde ich nicht überlebt. Aber der andere schien ja doch recht verzweifelt. Musste wohl echt schlecht um die Gesangstalente an unserer Schule stehen...

„Ich wollte doch sowieso zusagen, Junge!“, hielt ich ihn davon ab noch weiter wie ein Wasserfall auf mich einzureden. Ich hatte ganz genau gesehen, dass er mich weiter zutexten wollte. Bei sowas bekam ich die Krise!

„Echt? Wie geil! Jess du bist die Rettung für unsere Band, sonst müssten wir uns auflösen, aber jetzt...“ Voller Euphorie stürzte er sich auf mich und drückte mich fest an sich. Es war nicht unangenehm, aber eben nicht das selbe, als wie wenn es Vjet wäre. Bei ihm heute Mittag war da dieses Kribbeln, dieses Herzklopfen und diese beschissenen Ameisen, die in meiner Bauchgegend rumtrampelten.
 

„Stör ich?“ Und genau jetzt hatte ich ein Déjà-Vu. Nur das ich es letztens war, der das „Stör ich“ gesagt hatte und es nicht Vjet war, der – nur mit einem Handtuch um den Hüften und nassen, verstrubbelten Haaren – in der Zimmertür stand. Ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss, denn ich konnte nicht anders als seinen makellosen Oberkörper zu betrachten. Es waren leichte Anzeichen von Muskeln zu sehen...des Weitere hatte er – und das fand ich ja unheimlich attraktiv – ein Tattoo in Form eines Sterns seitlich auf der rechten Hüfte. Ich musste einmal kräftig Schlucken, um nicht zum sabbern anzufangen und den Blick abwenden zu können. Hoffentlich hatte er nicht gemerkt, dass ich ihn so ungeniert angeglubscht hatte...

„Ne, tust du doch nie!“, grinste Ra, dem die Tatsache, dass einer seiner Kumpel halbnackt vor ihm stand eher weniger interessierte und legte mir freundschaftlich einen Arm und die Schultern. „Aber der Kleine hier hat gerade zugestimmt, der neue Sänger unserer Band zu werden!“

„Na is doch toll“, lächelte der Braunhaarige. „Und Jessy kann ja zumindestens singen! Nich so wie die anderen, die probiert haben in die Band zu kommen.“ Also gab's schon mehrere die rein wollten? Dann musste ich mich ja glatt geehrt fühlen, dass ich gefragt wurde und nicht fragen musste!

„Eeeeeeben, Vjet, eben! Ich seh's jetz schon kommen. Wir werden richtig durchstarten mit Jess als Sänger...Naja...da das jetzt geklärt wäre, geh ich mal Eli vom Tennistraining abholen und lass euch zwei Turteltauben mal alleine!“ Und so schnell er in dieses Zimmer eingedrungen war, war er auch schon wieder aus jenem verschwunden und ich war alleine mit Vjet...der immer noch nicht mehr anhatte. Fuck...wenn der sich nicht langsam mal etwas mehr anziehen würde, würde ich über ihn herfallen. Das ich ja eigentlich mit ihm Klartext reden wollte, war schon lang wieder vergessen, zu sehr lenkte mich dieser unglaubliche Anblick ab. Noch nie wollte ich jemandem so nahe sein wie ihm jetz gerade...noch nie hatte ich so sehr das Bedürfnis jemanden zu berühren und zu küssen. Mein Bruder hatte wahrlich recht. Ich hatte mich hoffnungslos in Vjet verliebt...
 

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to be continued



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-04-06T06:25:28+00:00 06.04.2012 08:25
irgendwie schaut des smiley teil fies aus..ich glaub ich hör besser auf selber welche erfinden zu wolln..
Von: abgemeldet
2012-04-06T06:24:28+00:00 06.04.2012 08:24
intressant,intressant..ich hoff ich hab des nich falsch gschriebn..nett,nett.schad dass sich der junge so wenig beherschen kann,abet man kann ja nich alles haben.ra hatn glück.wieso hast du dem überhaupt den namen gegeben.?der sollt besser ne geile unmenschliche kraft oder fähigkeit haben.weisst wie geil es wär wenn die band the cult of ra heissen würd.?boah,ey.!!!sorry..ignorier mich einfach,ne.?
mal wieder n nettes kapi °…O


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