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Tempora Nova

von

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Mein Butler, eine Blamage!

Ich konnte es nicht glauben.

Warum hatte Sebastian das getan? Und warum hatte mein Körper, der mir doch eigentlich vertraut sein sollte, so auf dieses…Spiel reagiert? Ich dachte nach und starrte unvermittelt in den noch vom warmen Wasser beschlagenen Spiegel, der mir gegenüber an der Wand angebracht war und versuchte, das stetig rhythmische Pochen in meinem Unterleib einfach zu ignorieren.

Diese Peinlichkeit war mir ja nicht zum ersten Mal passiert, aber warum musste es nun gerade vor Sebastian sein? Wenn ich diesen Mistkerl in die Finger bekam, dann würde er sich wünschen, niemals in meine Dienste getreten zu sein! Das hatte er doch mit Absicht gemacht!!

Andererseits konnte ich ihn dafür nicht einfach ausschimpfen… Wenn ich etwas zu diesem Thema sagte, dann würde er wissen, dass es wirklich er war, der mich so erregt hatte, und das wäre mit Abstand das Schlimmste, was heute noch passieren konnte. Immerhin hatte er es zuvor, als er mich angezogen hatte, einfach ignoriert. Vielleicht war es doch nicht seine Absicht gewesen?

Allerdings war das – so sehr ich es mir auch einredete – nur schwer vorstellbar. Er selbst prahlte doch immer damit, dass er ein höllisch guter Butler sei, und solche ‚Fehler‘ würden ihm da wohl eher nicht unterlaufen.

Doch all meine Gedanken halfen nichts, so konnte ich das Bad nicht verlassen. Ich warf einen prüfenden Blick zur Tür, um festzustellen, dass diese auch wirklich geschlossen war. Eine Blamage am Tag genügte mir vollkommen…

Ich seufzte kurz, öffnete den obersten Knopf meiner Hose und zog sie ein Stück nach unten. Natürlich tat ich das nicht zum ersten Mal. Zwar machte ich mir jedes Mal Gedanken darüber, dass es auf keinen Fall gut sein konnte, wenn ich so etwas tat, doch ändern konnte ich es auch nicht.

Ein wenig unsanft umschloss ich mein steifes Glied mit einer Hand, während ich mich mit der anderen an der Unterseite des Hockers festhielt, auf dem ich noch immer saß, und begann zu reiben. Eigentlich verabscheute ich es, so etwas tun zu müssen, doch dieses Mal fühlte es sich irgendwie besser an als sonst. Es tat nicht mehr so sehr weh wie beim ersten Mal und es kribbelte schon fast angenehm. Ich konnte und wollte jetzt nicht mehr aufhören, auch wenn ich mich nicht mehr richtig unter Kontrolle hatte. Immer wieder stöhnte ich laut auf, während ich noch ein wenig stärker rieb.

Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn Sebastian es genauso bei mir tun würde? Er war sicher gut, immerhin würde er geübt sein und…

Langsam musste ich aufpassen, dass ich nicht zu laut würde, versuchte mein aufkommendes Stöhnen zu unterdrücken, doch es wollte mir nicht recht gelingen. Es würde sicherlich nicht mehr lange dauern bis...

Während ich immer weiter machte, nahm ich alles andere um mich herum schon gar nicht mehr wahr, dachte nur noch daran, wie es wohl sei, wenn mich Sebastian so berührte, wenn er mich streicheln und küssen würde und...

Wieder entfuhr mir ein lautes Stöhnen und ich war gezwungen, meinen Oberkörper ein wenig nach unten zu beugen, krallte meine andere Hand förmlich in das Holz und krümmte meine Zehen. Ein letztes Mal rieb ich fest und kam schließlich.

Keuchend sank ich zusammen und brauchte eine Weile, bis ich mich ein wenig beruhigt hatte. Ich hob vorsichtig die Hand und betrachtete die weißlich-durchsichtige Flüssigkeit, die diese nun zierte. Auf meinen schwarzen Nägeln glänzte sie ein wenig im Licht.

Was hatte ich da gerade getan?

Benommen stand ich auf und lief zum Waschbecken, säuberte meine Hände und reinigte auch den Rest meines Körpers von den Spuren meiner Lust, dann knöpfte meine Hose wieder zu. Ich hoffte wirklich inständig, dass mich niemand gehört hatte…

Langsam hob ich meinen Blick und sah in den immer noch beschlagenen Spiegel. Ich hob eine Hand und wischte einmal darüber, sodass sich die Wassertropfen lichteten. Mein Spiegelbild funkelte mich mit dämonisch rot-glühenden Augen an und ein rosafarbener Schimmer zierte meine Wangen.

Ja, ich war ein Dämon, aber ein Dämon der sich zu solch einer Schande herabließ. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Sebastian so etwas jemals tun würde…

Sebastian? Warum hatte ich die ganze Zeit an ihn gedacht, während ich gerade dabei war…

„Das ist doch albern!“, sagte ich gewollt unfreundlich zu meinem Spiegelbild und wand mich ab. Was war schon dabei, wenn man ein wenig fantasierte, während man seine Lust befriedigte? Es lag sicher einfach nur daran, dass ich nun ein Dämon war! Vielleicht hatte man da solche Gelüste?

Ich versuchte mir einzureden, dass das alles ganz normal war, und das ich immerhin verlobt war, und zwar mich einer Frau…

…einer Frau die ich noch niemals wirklich geliebt hatte…

Wieder seufzte ich und beschloss, dass es langsam Zeit wurde, das Bad endlich zu verlassen. Ich trat aus der Tür hinaus und schloss sie hinter mir, so als würden dann alle meine Gedanken zu der Sache, die ich dort drin getan hatte auch dort eingeschlossen bleiben. Natürlich war dem nicht so, sie verfolgten mich weiter, kreisten in meinem Kopf und wirbelten meine Gefühle durcheinander…

Halt, jetzt reichte es. Warum Gefühle? So etwas Menschliches war unnötig! Ich brauchte keine Gefühle, außer meinen Hass, der mich so lange angetrieben hatte! Dieser Hass war mein ständiger Begleiter gewesen, und jetzt wo ich ihn mir endlich wieder ins Gedächtnis rief, viel mir auf, dass erschreckend wenig von ihm übrig geblieben war…

Gedankenverloren öffnete ich die Tür zu meinem Arbeitszimmer und setzte mich wie gewohnt in meinen Sessel. Was war eigentlich los mit mir? Ich war schon gar nicht mehr ich selbst.

Ich bettete meine Kopf in meinen Armen auf meinem Schreibtisch und atmete tief ein und aus. Lizzy würde bald hier eintreffen, und bis dahin musste ich es geschafft haben, wenigstens ein bisschen so zu tun, als sei ich noch genau wie früher.

Im Prinzip war es vollkommener Schwachsinn. Es hatte sich alles verändert, die Situation, meine Ziele und mein Leben. Ich war nun ein Dämon, meine Peiniger waren tot, und eine neue Gefahr erwartete mich bereits mit ihren weißen Schwingen.

In diesem Moment klopfte es an der Tür.

„Was willst du?“, fragte ich in genervtem Tonfall.

„Ich bringe Euch einen Earl Grey und ein Stück Kuchen, junger Herr“, Sebastians Stimme klang wie immer, doch ich war mir fast sicher, dass er vor der Tür stand und grinste wie ein kleines Kind, das gerade einen Bonbon von seinen Eltern bekommen hatte.

„Dann komm rein…“

Wie ich ihm aufgetragen hatte trat er mit einem Servierwagen in den Raum und schloss die Tür hinter sich. Er grinste tatsächlich und ich musste mich wirklich zurück halten, um nicht aufzuspringen und ihm eine in die Magengrube zu verpassen…

Gekonnt stellte er den Teller vor mich hin, reichte mir Besteck und schenkte den Tee ein. Der Duft, den der Tee ausströmte füllte schnell den Raum und ich beruhigte mich ein wenig. Ich nahm ihm die Tasse ab und trank sofort einen Schluck davon. Es war herrlich, nach dieser langen Zeit endlich wieder Tee genießen zu können.

„Wenn ich mir die Frage erlauben dürfte…“, begann Sebastian zögernd und riss mich aus meinem Genuss.

„Hat sich euer ‚Gemüt‘ wieder beruhigt?“ Nun grinste er mich noch breiter an als zuvor und ich ließ vor lauter Schock die Tasse fallen, deren Inhalt sich sofort über den kompletten Schreibtisch ausbreitete.

Wie ich diesen hinterhältigen Dämon doch hasste!

„WAS ERLAUBST DU DIR EIGENTLICH?!“ Mit einem Satz sprang ich über meinen Schreibtisch und holte mit der flachen Hand aus, doch kurz vor Sebastians Gesicht hielt ich an und nahm meine Hand wieder herunter. Ich konnte es nicht…

„Du bist diese Anstrengung nicht einmal Wert! Widerlicher Spanner!“, fauchte ich ihn an und drehte mich um, doch bevor ich mich wieder zurück in meinen Sessel setzen konnte spürte ich, wie sich zwei Hände um meine Taille legten und mich fest an einen starken Körper zogen. Ich wusste nicht, wie mir geschah, und Hitze stieg in mir auf.

„Verzeiht mir, junger Herr… Ich wollte Euch nicht so bloßstellen.“ Sebastians Stimme klang reuevoll und ich wusste, dass er es ernst meinte. Er würde sich sonst niemals dazu herablassen, mich einer Entschuldigung wegen zu berühren. Vorsichtig nahm ich seine Hände in meine und löste sie von meinem Körper.

„Lass gut sein… Ich möchte nicht weiter darüber sprechen.“, meinte ich bestimmt und lief zum Fenster um nach draußen sehen zu können. Die Kutsche müsste schon längst hier eingetroffen sein…

Ich drehte mich wieder zu Sebastian um und sah seinem Blick herausfordernd entgegen. Ich mochte diese Spielchen, auch wenn ich es niemals zugeben würde.

„Ich hoffe doch, dass alles in tadellosem Zustand ist!“, sagte ich in fast schon arrogantem Ton zu ihm, doch er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Selbstverständlich, junger Herr. Als Butler der Familie Phantomhive…“

„…solltest du so etwas schon können, ich weiß.“, beendete ich.

„Und wenn nicht kannst du dich darauf gefasst machen, dass ich dich diesmal wirklich bestrafen werde. Immerhin ist das ein Abschied, der in Erinnerung bleiben wird, also darfst du dir keinen Fehler erlauben.“

Sebastian verneigte sich vor mir und ging dann in Richtung Tür.

Kurz bevor er den Raum verließ bleib er noch einmal stehen, drehte sich aber nicht mehr um.

„Ich hoffe doch, dass die Strafe auch hart sein würde, sollte ich versagen…“, flüsterte er und verließ den Raum nun endgültig.

Was zur Hölle war das denn gewesen???



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