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Alice in der Spiegelwelt

Drehbuchstory
von

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Alice in der Spiegelwelt

Alice in der Spiegelwelt
 

Ein dunkler Raum. Ein kleines Mädchen mit einen weißen Nachthemd bekleidet sitzt auf dem Boden. Sie hat die Arme um ihre Beine geschlungen und wiegt sich selbst. Dabei summt sie eine traurige Melodie.
 

Eine Körperlose Stimme erklingt.

Traum: „Warum bist du traurig?“
 

Mädchen: „Ich bin vergessen worden.“
 

Traum: „Das kenne ich, ich werde auch bald vergessen sein.“
 

Mädchen, hebt interessiert den Kopf: „Wer bist du?“
 

Traum: „Ich bin nur ein Traum, den keiner mehr träumen mag.“
 

Mädchen: „ Dann bin ich wohl auch ein Traum, denn keiner will sich an mich erinnern.“ Sie legt den Kopf wieder auf ihre Knie. Eine Hand streicht ihr sacht über das glanzlose Haar.
 

Traum: „Wollen wir etwas gegen das Vergessen tun?“
 

Mädchen: „Wir können nichts tun, wir können nur zusehen.“ Das Mädchen zuckt resignierend mit den Schultern.
 

Traum: „Doch, wir können, wir brauchen nur den Schlaf.“
 

Mädchen: „Na dann zeig mal. Da drüben liegt die, die eigentlich ich sein sollte, doch sie hat mir mein Herz gestohlen, als wir zusammen in unserer Mutter Leib schliefen und mich hier her verbannt.“ Sie zeigt auf einen Spiegelrahmen, durch den man in ein Jugendzimmer sehen kann. Dort kann man ein Bett erkennen, in dem sich eine Gestalt gerade stöhnend umdreht.
 

Traum: „Wenn ich sie hier herüber bringe, kannst du dir dein Herz zurückholen. Doch was habe ich davon?“
 

Mädchen: „Dann bleib ich bei dir und solange mein Herz schlägt wirst du nicht vergessen.“
 

Traum: „Abgemacht!“ Eine dunkle Gestalt nähert sich dem Spiegelrahmen. Nebel kriecht durch den Rahmen auf die andere Seite.
 


 


 

Alice liegt in ihrem Bett und wälzt sich unruhig hin und her. Der Nebel kriecht auf ihr Bett zu. Plötzlich schlägt sie die Augen auf. Ruckartig richtet sie sich auf. Sie neigt lauschend den Kopf. Die Melodie einer Spieluhr erklingt. Es ist dieselbe Melodie, die zuvor das Mädchen im Spiegel gesummt hatte. Alice schlägt die Bettdecke zurück. Wie eine Marionette, mit weit aufgerissenen Augen, tappt sie auf den Spiegel zu. Vor dem Spiegel bleibt sie stehen und blickt verstört hinein. Sie sieht nur eine schwarze Fläche. Die nebelhaften Umrisse einer menschlichen Figur werden sichtbar. Alice tritt näher. Sie stützt sich am Spiegelrahmen ab. Plötzlich sieht sie ihr Gegenüber genau. Alice zuckt zurück, doch ihr Ebenbild im Spiegel bewegt sich nicht mit. Die Spieluhrmusik wird lauter. Die Stimme des Traums befiehlt.
 

Traum: „Komm tanz mit mir!“
 

Alice beginnt sich widerwillig um sich selbst zu drehen. Ihr Blick bleibt aber gebannt am Spiegel, aus dem nach wie vor das Mädchen böse ins Zimmer schaut.

Alice dreht sich immer schneller, bis sie mit einem Aufschrei zusammenbricht.
 

Alice erwacht auf einer surrealen Wiese. Sie bleibt einen Augenblick liegen und zwinkert mehrmals mit den Augen um den vermeintlichen Traum ab zu schütteln. Als dies nichts nützt setzt sie sich auf, reibt sich die Augen und kneift sich. Ihr gegenüber sitzt die Grinsekatze und wiederholt simultan Alices Bewegungen.
 

Alice: „Autsch!“
 

Grinsekatze: „ Warum machst du das? Macht das Spaß?“ Sie kneift sich ebenfalls. „ Autsch, neiene, das macht keinen Spaß!“ Die Katze steht auf und schleicht um Alice herum. Sie bleibt hinter Alice stehen, schaut ihr über die Schulter und schnurrt.
 

Grinsekatze: „Kannst du noch was anderes? Was Lustiges? Etwas was richtig Spaß macht?“
 

Alice: „Soll ich dich vielleicht kraulen?“
 

Grinsekatze: „Kraulen, was ist das?“
 

Alice streicht der Katze unter dem Kinn entlang und krault sie hinter dem Ohr. Die Grinsekatze schnurrt laut. Sie schließt genießerisch die Augen. Ein Windstoß fegt über die beiden hinweg. Die Katze schaut erschreckt auf. Sie schreckt hoch und lauscht nach allen Seiten.
 

Alice: „Was hast du denn, das war doch nur ein Windstoß.“
 

Grinsekatze: „Ja , ja nur ein Windstoß, nichts worum man sich Sorgen machen sollte.“ Sie schaut sich noch einmal ängstlich um, dann kehrt ihr Grinsen zurück.
 

Grinsekatze: „Kraulen ist tollig. Ich weiß aber auch etwas gaaaanz tolliges.“
 

Alice neugierig, will die Katze wieder streicheln, doch die weicht zurück: „Was denn?“
 

Grinsekatze: „ Teatime beim Hutmacher. Ich habe gehört er gibt heute eine Teeparty. Kommst du mit? Ach komm doch mit, ist garantiert tollig- lollig.“
 

Die Katze läuft ein paar Schritte voraus, dann blickt sie zurück.
 

Grinsekatze: „Kommst du?????“
 

Alice ist unschlüssig. Sie sieht sich um. Im Hintergrund, in einiger Entfernung steht das Mädchen. Alice dreht sich schnell zurück zur Katze.
 

Alice: „Warte, ich komme ja schon…“ Sie läuft eilig der Katze nach.
 

Beide zwängen sich durch ein Dickicht und platzen mitten in die Teeparty des Hutmachers. An einer langen Tafel, die mit dem unterschiedlichsten Geschirr gedeckt ist, stehen genau so bunt zusammen gewürfelte Stühle. Dort sitzen zunächst nur der Märzhase und der Hutmacher. Der Märzhase öffnet gerade einen Beutel und wirft eine Handvoll Konfetti in die Luft.
 

Märzhase: „Partyyyyy!“ Er schließt den Beutel wieder und sinkt in sich zusammen.
 

Hutmacher: „Langweilig!“
 

M.H. „Na ok. Dann eben was anderes.“ Er kramt wieder in einem seiner vielen Beutel, holt eine Handvoll Pillen heraus und schreit wieder: „Partyyyy.“
 

Hutm.: „Mhmmm besser, aber irgendwie auch…langweilig.“ Der Märzhase, der auf ein Lob gehofft hatte, sinkt wieder in sich zusammen. Der Hutmacher zieht ein kleines Buch aus seiner Tasche und kritzelt etwas hinein.
 

Grinsekatze: „Hallo, sind wir zu früh für die Party?“
 

Hutmacher: „ Oh, nein, Gäste, Hase, Gäste!“ Sofort kritzelt er wieder etwas ins Buch.
 

Märzhase: „Wo ist hier ein Hase? Wenn hier ein Hase ist melde er sich sofort, damit ich endlich beweisen kann, dass ich kein Hase bin. Ich seh nicht mal aus wie ein Hase.“ Er steht auf und kommt auf die Neuankömmlinge zu.
 

Märzhase kommt nahe heran und fragt aufdringlich: „Wer von euch ist der verfluchte Möhrenmümmler?“
 

Grinsekatze: „Ich mag keine Möhren.“
 

Alice schaut irritiert: „Und ich auch nicht!“
 

Märzhase: „Und ich hasse Möhren, also, kein Hase in Sicht, dann machen wir Party.“ Er wirft wieder mit Konfetti, kehrt an seinen Platz zurück und sinkt wieder in sich zusammen.
 

Aus dem surrealen Dickicht, welches den Tisch umgibt drängt sich ein weißes Kaninchen. Hektisch zieht es eine gigantische Taschenuhr hervor und fragt panisch

W. Kanin: „ Bin ich etwa zu spät?“ Und sich selbst bestätigend: „Zu spät, zu spät, viel zu spät!“
 

Die Katze nimmt das Kanin liebevoll in den Arm. Im Hintergrund kritzelt der Hutmacher schon wieder etwas in sein Büchlein, misstrauisch beäugt vom Märzhasen.

Grinsekatze: „Nein mein Freund, nicht zu spät. Du kommst genau richtig. Darf ich dir Alice vorstellen?“
 

W. Kanin: „Alice, du meinst doch nicht etwa die Alice?“
 

Grinsekatze: „Doch liebes Kanin, die Alice !“ Die Katze führt das Kanin an den Tisch, als plötzlich die Schlafmaus dazwischen springt. Sie hopst auf einen Stuhl und krallt sich ein paar der kleinen bunten Pillen, die der Märzhase wie Konfetti herumgeworfen hat. Sie stopft sie sich in den Mund und läuft erschreckt weg, weil der Hutmacher sie energisch mit seinem Hut verscheucht. Etwas abseits bleibt sie hocken. Ein Schmetterling schwebt heran. Inzwischen haben alle am Tisch Platz genommen.
 

Der Märzhase wirft mit diversen Pillen, Luftschlangen und Konfetti, schreit „Party“ und versinkt wieder in Depressionen. Der Schmetterling wechselt mehrmals den Stuhl, bis der schließlich Alice gegenüber sitzt.
 

Schmetterling: „Meine liebe Dame, wenn ich bemerken darf, das Leben, das Leben ist nichts wert, besonders wenn man ein Schmetterling ist. So flatterhaft, so unbeständig.“ Er steht auf, flattert um seinen Stuhl herum und setzt sich wieder.

Schmetterling. „ Unzuverlässig, unstet, unmöglich, einfach nur un. Nichts im Vergleich zur Bodenständigkeit einer Raupe, die ich früher einmal war…“
 

Märzhase: „Was erzählst du da? Heute ist Party angesagt! Komm hier nimm ne Pille!“ Er wirft dem Schmetterling eine Handvoll Pillen zu. Angewidert wischt sich der Schmetterling die Pillen vom schillernd bunten Gewand.
 

Schmetterling: „ Widerlich diese Farben, sind sie nicht auch meiner Meinung meine Dame?“ Wieder springt er auf und schüttelt die letzten Pillen ab. Die Schlafmaus kommt heran. Sie taumelt ein wenig, klaubt aber die bunten Pillen auf, bevor der Hutmacher sie wieder verscheucht. Die Maus wirft sich eine weitere Pille ein. Darauf flitzt sie wie besengt durchs Bild. Jedes Mal, wenn sie am Tisch vorbei kommt, klaut sie sich etwas oder ärgert den Hutmacher, indem sie ihm den Hut verschiebt oder die Tasse stibitzt. Der Hutmacher kritzelt ärgerlich in sein Büchlein. Die Maust klaut ihm den Stift. Der Hutmacher will sie greifen, schnappt aber ins Leere und fällt vom Stuhl. Sauer setzt er sich wieder und schaut wütend der Maus hinterher.
 

Alice zum Schmetterling: „ Ich finde sie sehen sehr anmutig aus, fast wie ein Traum.“
 

W. Kanin: „ Der Traum? Wo ist der Traum? Ist es doch schon zu spät?“ Er zieht wieder die Taschenuhr und schaut sich panisch um.
 

Im Chor antworten ihm alle

„Nein, nicht zu spät!“ Das Kanin atmet erleichtert auf.
 

Der König und die Königin betreten die Lichtung. Sie sind mit Handschellen aneinander gefesselt und zerren beständig daran herum. Sie entdecken die Teegesellschaft und weder schlagartig zuckersüß und sind sich einander behilflich. Die Maus kommt angeflitzt und läuft genau in die Handschellen, welche sie von den Beinen holt. Der Hutmacher springt dazu und stopft der Maus eine weitere Pille in den Mund. Die Maus holt noch einmal tief Luft fällt um und ist tot.
 

Hutmacher: „ Ha nun ist sie ruhiger, das gute Valium, ja, ja…“ Er öffnet sein Büchlein und streicht energisch darin herum.
 

Hutmacher: „Erledigt!“ Er verbeugt sich liebenswürdig zum Königspaar und fragt:

Hutmacher: „Ein Tee gefällig?“
 

König: „Ja, gern.“
 

Königin gleichzeitig: „Nein danke!“ Sie sehen sich böse an und sprechen wieder gleichzeitig:

König: „Nein danke.“

Königin: „Ja, gerne!“
 

Hutmacher: „Gut; wenn wir uns also einig sind, hier entlang bitte!“
 

Er geleitet das Paar zum Tisch. Der König tut so, als wolle er der Königin den Stuhl zurechtrücken, setzt sich aber stattdessen selbst darauf. Die Königin bemerkt es kurz bevor sie sich setzt und stupst ihren Po in seine Richtung.

Königin: „Püh!“ Sie setzt sich einen Stuhl weiter.
 

Der Märzhase wirft wieder mit Pillen und schreit: „Partyyyyy!“ bevor er sich eine Schüssel Karottenpudding schnappt und zu löffeln beginnt.
 

Märzhase: „Ah, Karottenpudding, wer könnte dem wiederstehen? Ich liebe ihn genau so sehr, wie ich Möhren hasse. Und warum diese Karottentorte Als Möhrentorte verunglimpft wird, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Komm her mein Törtchen. Was für eine gelungene Party!“
 

Der Hase stürzt sich Kopfüber in die Torte und bleibt dort stecken. Der Hutmacher streicht wieder in seinem Buch herum, grinst hämisch und sieht sich zufrieden in der Runde um. Er steht auf und bestreut zwei Tortenteller mit den auf dem Tisch reichlich vorhandenen Pillen. Dann serviert er den Kuchen galant dem Königspaar, denen er separat etwas ins Ohr flüstert. Die Beiden Lächeln ihn dankbar an. Anschließend fixieren sie ihren Partner.
 

Königin: „Liebster, willst du nicht einmal von meinem Kuchen kosten? Er ist wahrlich himmlisch.“
 

König: „Aber nur, wenn du auch von meinem kostest. Er ist göttlich!“ Gegenseitig stecken sie sich ein Stück Kuchen in den Mund und lächeln sich erwartungsfroh an.

Alice zum Schmetterling: „Die haben sich aber lieb.“
 

Schmetterling an einer Bong paffend: „Manches scheint schöner, als es ist.“ Orakelt er kryptisch. Er nimmt noch einen tiefen Zug aus der Bong, flattert erst auf den Stuhl, dann auf den Tisch, stürzt dramatisch von der Tischkannte und stirbt.
 

Grinsekatze: „ Ich glaube es ist höchste Zeit zu gehen.“
 

W.Kanin: „Ist es schon zu spät?“ Wieder schaut er auf seine viel zu große Taschenuhr.
 

Alice aber rührt sich nicht, sie schaut gespannt auf das Königspaar, welches röchelnd den Geist aufgibt.
 

Hutmacher: „Das einzige, was die zwei verband war die Fessel ihrer Ehe, welche ihnen ihre Eltern angelegt hatten und vielleicht ihr gemeinsamer Hass aufeinander. Aber das soll unsere schöne Party nicht stören, denn wir erwarten noch einen besonderen Gast und meine Liste ist noch nicht abgearbeitet. Weißt du, ich habe mit mir selbst gewettet, wer als nächstes stirbt und bis jetzt habe ich jede Wette gewonnen. Lass mal sehen.“ Er steht auf und kommt betont gelassen in seinem Buch blätternd näher.
 

Hutmacher: „ Ah ja, da haben wirs ja. Die nächste, die stirbt bist du!“ dabei zieht er eine Hutnadel und will damit Alice erstechen, doch die Katze wirft sich dazwischen. Der Hutmacher durchbohrt die Grinsekatze.
 

Grinsekatze sterbend: „Der Schmetterling hatte Recht, es ist nicht alles, wie es scheint, lauft!“ Das w. Kanin schnappt Alice bei der Hand und zieht sie hinter sich her. Der Hutmacher ist deprimiert, weil er seine eigene Wette verloren hat. Er geht zurück zu seinem Platz, zieht eine Pistole.
 

Hutmacher: „ Verloren, meine eigene Wette verloren, wie langweilig. Das ertrag ich nicht.“ Er erschießt sich.
 

Das w. Kanin zieht Alice bis zu dem Spiegelrahmen, durch den man Alices Zimmer sehen kann. Auf dem Bettrand sitzt Alices Vater und ein Arzt steht mit besorgter Mine daneben. Langsam schüttelt er den Kopf und der Vater schlägt die Hände vor sein Gesicht und weint.
 

Ein großer dunkler Schatten schiebt sich vor den Rahmen.
 

Traum: „Ihr kommt zu spät, sie gehört mir und ihr Herz ihrer Schwester.“

W.Kanin: „Zu spät, niemals.“ Er zieht seine Taschenuhr und schleudert sie an der Kette auf den Traum. Gleichzeitig gibt er Alice einen Stoß, so dass sie durch den Spiegelrahmen fällt. Der Traum erwürgt das Kanin mit der eigenen Uhrenkette.
 


 


 

Der Vater sitzt an Alices Bett. Der Doktor fühlt Alice den Puls.

Arzt: „Nein, keine Veränderung. Sie müssen sich damit abfinden. Sie liegt nun seit vier Jahren so hier und es hat sich nichts geändert. Ich fürchte, es wird sich auch nichts mehr ändern.“
 

Vater: „Aber ich habe es gesehen, sie hat sich bewegt und ihre Augenlider haben geflattert.“
 

Arzt: „ Wunschdenken, nichts als Wunschdenken.“
 

Er dreht sich um und will den Raum verlassen. Vater schlägt die Hände vors Gesicht und weint. Eine leise Melodie erklingt. Die Spieluhr lässt ihr Lied erklingen. Alices Augenlider flattern. Ruckartig schlägt sie die Augen auf, so als wäre sie aus einem Alptraum erwacht. Die Spieluhr verstummt.

Alice flüstert. „Vater.“
 

Der Vater blickt auf: „Alice!“ er dreht sich um zur Tür, aus der der Doktor gerade geht.
 

Vater: „Doktor, so sehn sie doch, Alice ist aufgewacht.“ Der Arzt kommt zurück. Der Vater will aufstehen doch Alice hält ihn fest.
 

Alice: „Sie will mein Herz!“
 

Vater: „ Wer will dein Herz?“
 

Alice: „Meine Schwester.“
 

Alices Vater reißt erschrocken die Augen auf.
 

Vater: „Es war nur ein Alptraum mein Kind. Streng dich nicht so an, du bist noch schwach. Du musst dich ausruhen. Schlaf ein wenig, wir werden morgen reden.“
 

Arzt: „Sie braucht Ruhe. Kommen sie.“ Er nimmt den Vater am Arm und zieht den Widerstrebenden mit sich. Er lächelt kurz dem leeren Spiegel zu.
 

Arzt: „ Wir müssen reden. Was soll das Gerede über die Schwester? Hat das vielleicht diesen Anfall hervorgerufen. Sie müssen mir alles sagen, sonst kann ich nicht helfen.
 

Alice: „Nein Vater, bleib hier, geh nicht, lass mich nicht alleine. Ich darf nicht schlafen. Der Traum hilft ihr doch, Vaaaatttteeeerrrrr.“ Alice sinkt in ihr Kissen zurück. Sie atmet schwer. Die Spieluhr erklingt wieder.
 

Alice will sie zum Schweigen bringen. Mit aller Kraft müht sie sich aus dem Bett. Sie schafft es bis zur Kommode, auf der die Spieluhr steht, als eine Stimme aus dem Spiegel dringt
 

Mädchen: „Komm tanz mit mir.“
 

Alice: „Nein, Nicht noch einmal!“ Alice will die Spieluhr in den Spiegel werfen, greift aber stattdessen den Brieföffner. Entsetzt sieht Alice wie ihre eigene Hand den Brieföffner gegen sich richtet.
 

Mädchen: „Gib mir endlich, was mir gehört.“
 

Alice: „Nein, ich will nicht sterben, damit du leben kannst!“ doch ihre Hand gehorcht ihr nicht. Alice ersticht sich selbst. Sie sinkt vor dem Spiegel nieder. Das Mädchen aus dem Spiegle greift in Alices Brustkorb und reißt ihr das Herz heraus. In diesem Augenblick öffnet der Vater die Zimmertür. Er stürzt zu Alice und nimmt sie in den Arm. Laut schreit er. Er nimmt Alice das Messer aus der Hand. Der Arzt kommt herein.
 

Arzt: „Mein Gott, was haben sie nur getan?“ Doch er lächelt dabei in den Spiegel, in dem das Mädchen zu sehen ist, die Alices Herz in den Händen hält. Der Arzt zieht eine Spritze auf und betäubt den Vater.
 


 


 

Der Vater sitzt mit einer Zwangsjacke bekleidet in einer Zelle. Der Arzt unterhält sich mit einem Mann.
 

Arzt: „Eindeutig nicht Vernehmungsfähig. Er hat es nicht verkraftet, dass seine Tochter, die jahrelang im Koma lag, erwachte. Er sah sich seines Lebenszwecks, die Pflege seiner Tochter, beraubt. Da hat er durchgedreht und sie ermordet, aber nein er ist nicht zurechnungsfähig.“
 

Traum: „Danke Doktor. Ich würde gern noch ein wenig bei ihm bleiben, wenn das möglich ist.
 

Arzt lächelt hinterhältig: „Aber natürlich.“ Er geht. Der Traum zieht die Spieluhr aus Alices Zimmer aus seinem Mantel. Die Melodie erklingt. Der Vater lächelt stumpfsinnig.
 

Traum: „Ich habe dir Besuch mitgebracht. Sie würden gerne mit dir tanzen.“

Hinter dem Traum treten Alice und ihre Schwester hervor. Die Melodie wird lauter und der Vater beginnt zu schreien.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Futuhiro
2011-07-10T10:23:09+00:00 10.07.2011 12:23
*kicher*
Witzig, ich find die Story toll. Aber man hat gemerkt, daß einige Charaktere irgendwie ein bischen auf Krampf eingearbeitet wurden. War sicher nicht leicht, die alle in eine halbwegs sinnvolle Geschichte reinzukriegen. Ich bin ja gespannt, wie man das rausgerissene Herz filmtechnisch umsetzen will. Das wird sicher cool ^^
... du, ich mag die Grinsekatze aber auch mal kraulen Q___Q Lässt sich die Grinsekatze auch von psychopatischen Schwestern kraulen?


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