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Eternal Love Collection

von

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"Bücherwurm"

(Bellas Sicht)
 

Langsam ließ ich meine Füße im Takt der Musik wippen, die aus meinen Kopfhörern strömte und blätterte schnell die nächste Seite in meinem Roman um. Ich lag ausgestreckt auf dem Bauch auf meinem Bett, das Buch vor mir auf dem Kopfkissen und war vertieft in die Zeilen. Die Hauptdarstellerin war eine junge Frau, die sich in einen Vampir verliebte, ohne dass sie wusste, was er war. Doch er wusste, dass sie seine Auserwählte war und würde sie nun davon überzeugen müssen, ihm zu glauben und seine Seele zu retten, wo sie nebenbei noch ihrer beider Leben vor mächtigen Gegnern beschützen müssen. Sehr tragisch.
 

Ich wusste, dass mein Fenster offen stand, doch wieder einmal bemerkte ich erst, dass Edward in Zimmer war, als er mich berührte. Lächelnd zog ich die Stöpsel aus meinen Ohren und schaltete den MP3Player aus, als er sich zu mir herunter beugte und mich sanft küsste. Ich schlang sofort meine Arme um seinen Nacken und er lachte leise, als ich ihn auf mich zog. Er stützte sich über mir ab, um mich nicht mit seinem Gewicht zu erdrücken, doch ich konnte immer noch deutlich seinen marmornen Körper an meinem spüren, was mich berauschte. Mein Kopf schwirrte, als sich seine Lippen wieder von meinen lösten.

„Sag bloß nicht, du liest das.“, murmelte er grinsend, als er einen Blick auf das Buch geworfen hatte. Ich errötete etwas und gab es mit einem Nicken zu.

„Mom hat es mir geschickt. Genau genommen die ganze Reihe und ich muss sagen, auch, wenn dir das vielleicht nicht gefällt, ich mag sie.“, erklärte ich und Edward lachte leise, als ich aufstand, das Buch dabei auf den Schreibtisch zu den anderen vier Stück legte und dann das Fenster leise schloss. Charlie schlief bereits, doch noch hörte ich ihn nicht schnarchen, also wusste ich nicht, ob er noch einmal aufwachte.

„Was davon stimmt denn?“, fragte ich und deutete vage auf den Bücherstapel, als ich mich unter die Decke und dann an Edward schmiegte. Er legte mir seine Arme um und lächelte, als er mich küsste.

„Nichts.“, antwortete er nur und küsste mich wieder, dann meine Wange, mein Kinn und schließlich einen süßen Pfad bis hinunter zu meinem Schlüsselbein. Ich wusste, dass er mein Herz rasen hören konnte, als er seine Hand darüber legte und ich lächelte, denn es schlug einzig und allein für ihn.

„Wirklich nichts?“, fragte ich neugierig, als seine Lippen meinen Hals liebkosten und er tief einatmete.

„Ich denke nicht, obwohl ich sie nie gelesen habe.“, bemerkte er und ich hob eine Augenbraue, wurde jedoch schnell von seiner Hand abgelenkt, die sich auf meine Hüfte legte.
 

„Was gibt es eigentlich noch außer euch?“, fragte ich nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir uns nur küssten.

„Was meinst du?“, murmelte er und schien sehr beschäftigt damit zu sein, mir den Verstand zu rauben, als er direkt von meiner Kehle bis zum Kinn einen Pfad aus süßen Küssen platzierte.

„Ich meine …“, begann ich und verlor dann wieder den Faden. Ich selbst konnte das Dröhnen meines Pulses in den Adern hören und ich war mir sicher, er genoss schon lange das Geräusch, denn nur bei ihm geriet mein Herz so außer Kontrolle. Er raunte nur fragend, als er mich daran erinnern wollte, dass ich den Satz noch nicht beendet hatte und ich schnaufte leise und legte die Hände auf seine Schultern. Grinsend wich er von mir und rollte sich auf den Rücken neben mich.

„Ich meine, ob es auch wie in den Büchern Feen und Elfen und Werwölfe und all das gibt.“, fragte ich und sein Blick wurde unergründlich, jedoch nur für einen kurzen Augenblick. Er hob die Hand und streichelte flüchtig meine Wange, was meinen Ganzen Körper zum Kribbeln brachte, dann beugte er sich zu mir und küsste mich so sanft, dass ich kaum glauben konnte, dass er wirklich real hier bei mir war.

„Das weiß ich leider auch nicht. Ich selbst habe noch nie ein anderes Wesen gesehen, außer Vampiren.“, erklärte er und ich nickte nur und schmiegte mich dann an ihn, wobei ich meine Hand nicht zufällig auf seine marmorne Brust legte und das Gefühl genoss.

„Wär doch ziemlich verrückt, wenn es das alles gäbe.“, murmelte ich leise und küsste seinen Hals, als er leise lachte.

„Mich gibt es auch, ist das auch verrückt?“, fragte er und sah mich mit einem verschmitzten Lächeln an, während mir die Hitze in die Wangen schoss. Ich grinste und zwickte ihn in den Oberarm, traf aber mehr sein Hemd als alles andere, denn weg5un würde ich ihm ohnehin nicht.

„Ja, ziemlich.“, neckte ich ihn und er unterdrückte ein Lachen und war plötzlich unter mir verschwunden, als ich Charlies Schritte auf dem Flur hörte. Mit einem schnellen Blick auf die Uhr wusste ich, dass er nun schlafen gehen würde und ich warf noch einen Blick zu Edward, der in einer dunklen Ecke perfekt mit dem Zimmer verschmolz und nicht mehr zu sehen war, bis die Tür leise aufgeschoben wurde.

„Hey, Dad.“, sagte ich beiläufig und hatte bereits das Buch wieder in den Händen, welches Edward mir wohl als Alibi gegeben haben musste. Es war wirklich von Vorteil, einen Vampir zum Freund zu haben, wenn es darum ging, zu vertuschen, dass er nachts in mein Zimmer „einbrach“.

„Hey, Bells. Gefallen dir die Bücher? Deine Mom hat mir schon erzählt, dass sie sie dir geschickt hat, in ihrem Buchclub sind alle verrückt danach.“, erklärte er und ich lachte leise, denn ich konnte mir wirklich lebhaft vorstellen, dass meiner Mutter die tragisch-romantischen Liebesgeschichten mit einem Hauch Fantasy durchaus gefielen.

„Ja, sie sind wirklich nicht schlecht. Es ist gut, dass sie mir gleich die ganze Reihe geschickt hat. Gehst du schon ins Bett?“, fragte ich dann und er nickte und streckte sich etwas.

„Jap, war ein langer Tag heute. Gute Nacht, Kleines, schlaf gut.“, murmelte er lächelnd und ich wünschte ihm das gleiche und entspannte mich wieder, als sich die Tür hinter meinem Vater schloss.

„Soll ich dir mal eins davon ausleihen?“, fragte ich spielerisch, als Edward wieder aus der Ecke hervor kam und er lachte leise.

„Nein danke, ich habe sie bereits gelesen.“, antwortete er zu meiner Überraschung.

„Wirklich?“, hakte ich mit erhobener Augenbraue nach und er setzte sich zu mir, während ich das Buch auf dem Nachttisch ablegte.

„Ja, ich habe so ziemlich alles gelesen, was mit unserer Existenz zu tun hat. Wieso überrascht es dich?“, wollte er wissen und ich zuckte die Schultern und warf einen Blick auf das Buch neben mir.

„Keine Ahnung, es scheint nur beliebter bei jungen Frauen zu sein als bei hundertjährigen Vampiren.“, scherzte ich und er legte sich grinsend zu mir und schloss mich wieder in seine Arme. Seine Lippen streiften meine Wange und mein Ohr, was mich schaudern ließ.

„Also nichts für alte Knacker wie mich.“, brummte er und ich nickte geistesabwesend, denn mit seinen Berührungen auf meiner Haut konnte ich mich kaum noch konzentrieren. Er atmete tief ein, nachdem er sein Gesicht in meinem Haar vergraben hatte und ich legte meine Hände sanft auf seinen eisigen Rücken, denn selbst durch die Kleidung konnte ich seine Kälte noch spüren.

„Bloß gut, dass ich eine Schwäche für alte Knacker hab.“, murmelte ich grinsend und er lachte in den Kuss hinein, den er mir auf die Lippen hauchte, dann jedoch löste er sich viel zu früh von mir und sah mir liebevoll in die Augen.

„Ich denke, es ist jetzt Schlafenszeit für den Menschen hier.“, sagte er leise und küsste mich noch einmal sanft. Ich nickte unbestimmt und schmiegte mich an ihn, als er das Licht schnell löschte und die Decke um mich wand.

„Und bleibt mein unsterblicher Geliebter die ganze Nacht bei mir?“, fragte ich und zitierte damit die Stelle, an der ich stehen geblieben war und von der ich wusste, dass er sie auch gesehen haben musste. Ein Raunen erhob sich in seiner Kehle, es klang liebevoll und glücklich, als er seine Arme um mich schlang und nickte.

„Die ganze Nacht.“, versprach er.

"Fast Food"

(Bellas Sicht)
 

Ich seufzte leise, als Edward sich zu einem süßen Kuss zu mir herunterbeugte.

„Jetzt komm schon Brüderchen!“, rief Emmett genervt und hupte laut, denn sein Jeep stand in der Einfahrt zu unserem Haus. Ich lachte leise in den Kuss hinein und schob Edward dann von mir, was eigentlich mehr darin bestand, dass ich meine Hände auf seine Schultern legte und er wusste, was es bedeutete, denn ich wäre nie stark genug gewesen, ihn von mir zu schieben, wenn er es nicht wollte. Edward knurrte leise und sah zu Emmett, der wieder hupte.

„Geh schon, sonst fährt er noch ohne dich.“, flüsterte ich ihm zu und stellte mich schnell auf die Zehenspitzen, um ihm noch einen letzten Kuss zu geben. Er seufzte augenrollend und ging dann zum Wagen, wobei ich ihm langsam folgte.

„Viel Spaß euch und fangt mir einen Puma mit.“, scherzte ich und Emmett lachte schallend, als Edward mir noch einen Kuss gab und dann einstieg. Ich winkte dem Wagen hinterher, als er langsam die Straße hinunterfuhr, wo sie noch die anderen Mitglieder der Cullen-Familie treffen würden, denn sie wollten alle zusammen einen Jagdausflug machen und würden erst spät am nächsten Tag wieder zurück sein. Seufzend ging ich zum Haus, welches leer war, denn Charlie war bei der Arbeit und würde auch heute nicht mehr zurückkehren, denn er wollte zusammen mit Billy zum See fahren und angeln. Müßig dachte ich darüber nach, womit ich mich noch beschäftigen wollte, denn eigentlich war ich seit den Vorfällen mit James nicht mehr gern allein, doch ich wollte Edward auch nicht davon abhalten, mit seinen Brüdern Spaß zu haben. Wieder seufzte ich, als ich mich auf das Sofa fallen ließ und die Sendungen im Fernsehen durchschaltete, wobei ich jedoch nichts fand, was mich länger beschäftigen würde. Wieder grübelte ich, womit ich mich ablenken konnte, denn ich wurde langsam Paranoid, wenn ich zu lang alleine war.

Eine Werbung im Fernsehen gab schließlich den Ausschlag für mich und ich sprang auf, um meine Tasche aus meinem Zimmer zu holen. Essen und Shopping waren schließlich immer gut, um sich abzulenken, wobei sich letzteres bei mir nur auf Bücher beschränken würde. Nicht, dass Alice mich nie wieder ansah, wenn sie mitbekäme, dass ich mir allein etwas zum Anziehen gekauft hatte. Ich schnappte mir im Vorbeigehen noch die Gutscheine, welche diese Woche in der Post waren und mich mit einer garantiert Langeweile vertreibenden Menge FastFood versorgen würden. Dann nahm ich mir die Autoschlüssel vom Haken neben der Eingangstür und ging zu meinem Truck.
 

„Jetzt komm schon.“, brummelte ich, als ich meine Tasche auf den Beifahrersitz gestellt und den Motor angelassen hatte. Zumindest hatte ich das vor, doch der Wagen stotterte nur und nichts sprang an. Es brauchte noch drei weitere Versuche, bis ich endlich losfahren konnte und beschloss, erst einmal ein paar neue Bücher einzukaufen. In Zukunft würden sie mir dann über die Zeit helfen, die ich allein war.

Bis nach Port Angeles brauchte ich doppelt so lange, wie zuvor, denn der Motor starb immer wieder ab und ich hatte allmählich Angst, er würde die Rückfahrt nicht mehr schaffen. Doch sollte es so sein, würde ich mir schon etwas einfallen lassen, um wieder nach Hause zu kommen, denn war konnte schon mein altersschwacher Truck dafür?

Zum Glück schaffte ich es dann doch noch zum Einkaufszentrum, wo ich mir erst einmal einen großen Milchshake gönnte und durch die Gänge schlenderte, um mir alles anzusehen, denn ich konnte mein Getränk schlecht mit in den Laden nehmen. Wenig später hatte ich den Becher jedoch bereits geleert und ging in den Buchladen, den ich langsam durchstöberte. Ich fand schnell ein paar Exemplare, die ich unbedingt haben musste und war schneller wieder aus dem Laden heraus, als mir lieb war. Ein schneller Blick auf die Uhr genügte mir, um meine Laune zu drücken, als die Zeit einfach nicht vergehen wollte. Mit der schweren Tüte voller Bücher setzte ich mich erst einmal auf eine der zahlreichen Bänke vor den Läden und überlegte, was ich nun noch tun wollte, doch mir viel nichts anderes ein, als mich aus Frust mit ungesundem Essen vollzustopfen. Also stand ich auf und ging nach draußen, wo ich die Bücher auf dem Beifahrersitz neben meiner Tasche verstaute und dann langsam losfuhr, denn ich wollte den alten Motor nicht zu sehr belasten. Und eilig hatte ich es auch nicht besonders.
 

„Fahren Sie bitte zum nächsten Schalter:“, wies mich die leicht gelangweilte Stimme aus dem Lautsprecher am Drive-in an, als ich meine Bestellung aufgegeben hatte. Auf dem Weg zum nächsten Fenster fragte ich mich, wie ich das alles wohl essen wollte, doch ich würde den ganzen Tag Zeit dafür haben und einmal kann man sich so etwas doch gönnen, besonders gegen Paranoia. Ich bezahlte alles und fuhr dann weiter, wobei ich schon einmal aus jeder der drei großen Papiertüten etwas naschte. Dann fiel mir wieder ein, dass ich nun eigentlich nach Hause fahren würde, wo ich allein war und ich seufzte, als mein Blick abermals zur Uhr schweifte.
 

„Also, Bella, was machst du nun?“, fragte ich mich selbst laut und sah wie zur Antwort ein Schild an der Straßenseite, welchem ich spontan folgte. „Autokino“ stand in großen Lettern darauf und seit ich noch nie in einem war, befand ich heute für den besten Tag, das zu ändern. Ich nahm einfach den Film, der als nächstes lief und war froh, dass ich so viel Essen dabei hatte, der Film war zwar nicht so schlimm, aber auch nicht so interessant. Doch er vertrieb die Zeit, wofür ich sehr dankbar war, als ich langsam hinter einigen anderen Wagen vom Platz fuhr und betete, dass der Motor meines Wagens nicht ausgerechnet in diesem Moment den Geist aufgab.
 

Er tat es schließlich doch, allerdings zehn Meilen später als ich und der Wagen und der leere Papiertüten Mutterseelenallein auf der Straße waren. Ich stöhnte genervt und überlegte, ob ich wirklich auf der Regennassen Straße aussteigen, vermutlich hinfallen und unnötigerweise die Motorhaube aufmachen wollte. Eigentlich wusste ich doch dann immer noch nicht, wo genau das Problem war und wie ich es beheben sollte. Seufzend blickte ich auf die Uhr und schloss dann kurz die Augen, um nachzudenken.

Plötzlich ertönte ein lauter Knall und der Wagen wackelte, als mir ein Schrei entwich und mein ganzer Körper sich in Panik schüttelte. Ich legte die Hände über den Kopf und kauerte mich zusammen, als eine Silhouette neben dem Fenster erschien und die Tür aufgerissen wurde.

„Bella.“, hörte ich eine wundervoll samtene Stimme neben mir und ich sah auf, durch die Tränen in meinen Augen, wie ich beschämt feststellen musste. Edward sah mich schockiert an und zog mich dann schnell in seine Arme.

„Was … was ist passiert? Hattest du einen Unfall, sag doch was.“, flehte er und ich schüttelte den Kopf, bevor ich von ihm abrückte und mir kurz über die Augen wischte.

„Nein, nur der Wagen … Was machst du hier?“, wollte ich dann wissen und sah ihn an. Er lächelte etwas, doch es wirkte angespannt und besorgt und ich wusste, dass es von meinem Anblick kam. Ich hatte völlig überreagiert. Andererseits, wie sollte man schon reagieren, wenn ein Vampir auf das Dach des Autos sprang, welches zuvor fernab von der Stadt den Geist aufgegeben hatte?

„Das Auto wollte nicht mehr.“, erklärte ich, als er zur Motorhaube ging und diese öffnete. Ich atmete ein paar Mal tief durch, um mich zu beruhigen und hörte ihn grummeln.

„Hey, nichts gegen den Truck, er hat Charakter.“, sagte ich und Edward lachte, dann schloss er die Haube wieder und kam zu mir.

„Ich habe kein Wort gesagt, rutsch auf den Beifahrersitz, ich fahre dich.“, sagte er, eigentlich befahl er es, doch ich hatte keine Einwände. Er beugte sich zu mir, um mich zu küssen, kaum, dass er die Fahrertür geschlossen hatte, doch dann hielt er kurz vor meinen Lippen inne und blickte mich fragend an.

„Was?“, wollte ich wissen und er runzelte die Stirn etwas.

„Meine Güte, das hast du alles gegessen?“, fragte er irritiert mit einem Blick auf die leeren Papiertüten, welche ich auf den Boden des Fahrzeugs verbannt hatte. Ich grinste verlegen und nickte nur.

„Ich hatte viel Zeit totzuschlagen. Was mich wieder fragen lässt, was du hier machst.“, sagte ich und hob eine Augenbraue, als er langsam den Motor startete und etwas abwartete, bis er warm gelaufen war.

„Ich wollte einfach wieder zurück zu dir. Aber Emmett kommt persönlich her, wenn ich nicht Morgen früh wieder da bin, um mit ihm Grizzlies zu jagen.“, bemerkte er und ich lachte leise, als ich mich an seine Schulter schmiegte und mich wieder entspannen konnte. Ich war froh, dass er wieder bei mir war, auch wenn ich nicht gut fand, wie wir wieder zueinander gefunden hatten. Er legte einen Arm um mich und streichelte meinen Oberarm, um mich zu beruhigen, bis ich leise seufzte und seinen Hals küsste.

„Ich liebe dich.“, hauchte ich leise und er grinste und sah auf mich herunter, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn drückte.

„Ich dich auch, Bella.“, erwiderte er und ich lächelte, als er mich liebevoll küsste, dann jedoch die Nase etwas rümpfte.

„Aber so etwas sollte es erst wieder geben, wenn der Mensch hier sich die Zähne geputzt hat und nicht mehr nach FastFood riecht.“, bemerkte er scherzhaft und ich lachte und zwickte ihn in den Arm.

"das Tier im Manne"

(Bellas Sicht)
 

Ich seufzte, als ich meinen Truck nun zum dritten Mal neu starten musste und dabei auch noch meine Tasche von Beifahrersitz rutschte. Es war unglaublich kalt und der leise Seufzer ließ eine kleine Dampfwolke vor meiner Nase aufsteigen. Endlich sprang der betagte Motor an und ich zog die Tasche am Riemen wieder auf den Sitz und winkte dann meinem Dad, der auf der Veranda stand.

Charlie dachte, ich würde die Nacht mit Rose, Alice und Esme bei einer Pyjamaparty verbringen, doch in Wahrheit waren die drei und ihre Männer beim Jagen oder anderen Ausflügen und nur Edward würde mich im Pyjama zu sehen bekommen. Wir hatten nicht oft Zeit für einander und wollten heute einen Abend ganz in Ruhe zu zweit verbringen. Unterwegs zu dem großen, hellen Haus der Cullens traf ich auf Rose und Emmett, die mir entgegenfuhren. Sie würden heute ihren Hochzeitstag feiern und in einem teuren Hotel in Seattle die Nacht verbringen. Emmett winkte mir fröhlich, während Rose mit jemandem telefonierte. Die beiden sahen sehr glücklich auf und ich freute mich für sie. Unwillkürlich fragte ich mich jedoch, wie es wäre, wenn Edward und ich so lange zusammen wären. Aber meine Gedanken wurden Unhöflicherweise vom Truck unterbrochen, der holprig zum Stehen kam. Durch den Schnee, der in den letzten Wochen gefallen und nun getaut war, waren die Straßen und besonders die Auffahrt durch den Wald zum Haus der Cullens matschig. Ein Rad hatte sich neben einer dicken Baumwurzel im Schlamm festgefahren und im selben Moment hatte der Motor hustend aufgegeben.

Ungläubig starrte ich durch die Windschutzscheibe und ließ mich dann grummelnd in den Sitz sinken. Langsam sag ich mich um und wusste sofort, dass ich den Wagen hier nicht heraus bekommen würde. Es war immer noch bitterkalt und ich rieb mir kurz mit den Händen über die Oberarme, bis ich begann, mein Handy aus der Tasche zu kramen. Alles schien sich gegen mich verschworen zu haben, als es sich einfach nicht auffinden ließ und ich stöhnte genervt, während ich bis auf den Grund der Tasche alles durchsuchte. Irgendwann lag es schließlich in meiner Hand und ich lehnte mich gerade wieder zurück, um Edwards Nummer wählen zu lassen, als ich eine dunkle Gestalt neben mir vor dem Fenster sah und aufschrie. Instinktiv rutschte ich mit einem Satz auf den Beifahrersitz.

„Entschuldige.“, raunte Edward, als er die Tür öffnete und mich sanft anlächelte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich gab ihm einem Klaps auf die Schulter, als er mich in seine Arme zog.

„Mach das nie wieder!“, schalt ich ihn atemlos und er lachte leise.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“, murmelte er und seine Samtstimme streichelte meine Sinne. Ich seufzte wohlig, als ich seinen Duft einatmete und sein süßer Geschmack auf meinen Lippen lag, während er mich küsste.
 

„Was ist passiert?“, fragte er leise, nachdem er sich viel zu früh von mir löste.

„Ich denke, ich stecke fest und der Wagen bewegt sich keinen Zentimeter. Das heißt, er würde es nicht, wenn denn der Motor anspringen würde.“, erklärte ich und fröstelte, als Edward mir auf dem Wagen und auf eine der dicken Baumwurzeln half, damit ich nicht im Schlamm stehen musste. Nun wusste ich auch, warum Emmett seinen Jeep gefahren hatte. Eigentlich hätte der Truck auch keine Probleme bei diesem Wetter haben müssen, wäre er nicht schon einige Jahre über seiner besten Zeit gewesen.

„Ich kann nicht verstehen, warum du den immer noch fährst.“, murmelte Edward und ich verdrehte die Augen.

„Er hat Charakter.“, erwiderte ich nur und sah zu, wie Edward den Schlüssel zog und die Fahrertür schloss.

„Was hast du vor?“, fragte ich neugierig und fröstelte wieder, als ein kleiner Windhauch durch die Bäume fegte. Er sah mich grinsend an und streckte die Hand aus, um sie über meine Wange gleiten zu lassen, wobei er mit dem Daumen meine Nase streifte.

„Ich bringe dich und deinen Charakterwagen nach Hause. Deine Nase ist schon ganz kalt.“, antwortete er und ging um den Wagen herum, bis er direkt vor ihm stand. Fasziniert sah ich dabei zu, wie er bei dieser Kälte noch seine Ärmel hochkrempelte und nur mit Mühe gelang es mir, den Blick auch wieder von seinen muskulösen Armen zu heben, als er die Hände unter das Auto schob. Ich ging einen Schritt zurück und stolperte über eine kleine Erhebung in der Wurzel, auf der ich immer noch stand. Zum Glück schaffte ich es gerade noch, mich über den Schlamm zu halten und ich glaubte, Edward kichern zu hören, doch als ich zu ihm sah, hatte er sein Gesicht bereits wieder abgewandt. Meine Augen weiteten sich etwas, als ein lautes, schmatzendes Geräusch ertönte und er den Wagen so weit anhob, dass die Vorderräder aus dem Schlamm gezogen wurde. Kurz warf er einen Blick über seine Schulter und lief dann einfach los, als würde er nur ein Blatt Papier hinter sich herziehen und die leichte Steigung hinauf befördern. Edward hielt den Wagen weiterhin fest, als er durch das geöffnete Fenster griff und wohl die Handbremse anzog, denn den Schlüssel hatte er mir nicht wieder gegeben. In weniger als einem Wimpernschlag stand er plötzlich wieder neben mir und ich schreckte auf, denn das hatte ich nicht erwartet. Seine Hand legte sich um mein Handgelenk und er zog mich an sich, als ich drohte, schon wieder in den Schlamm zu fallen.

„Es wird nichts nützen, der zieht mich magisch an.“, murmelte ich mit einem skeptischen Blick auf den braun glänzenden Waldboden. Edward lachte und schlang seine Arme um mich, dass es mir den Atem verschlug. An seine marmorne Brust geschmiegt, genoss ich einen Moment das Gefühl seiner Haut auf meiner, als er meine Schläfe hinunter bis zu meinem Hals küsste, doch dann schauderte ich wieder vor Kälte und er wich von mir.

„Das macht auch die Kälte nicht besser, entschuldige. Lass uns nach Hause gehen, dann kannst du dich aufwärmen.“, riet er und nahm meine Hand fest in seine. Ich nickte fröhlich und schlang den Riemen meiner Tasche um meine freie Schulter.

„Und dann wieder abkühlen.“, sagte ich und wollte ihn auf die Wange küssen, doch in diesem Moment hatte der Wald wohl andere Ideen, denn mein Fuß verlor den Halt und ich sank auf die Knie, geradewegs in den Schlamm.

„Iiiih!“, quiekte ich und versank beim Versuch, aufzustehen, gleich noch mit den Füßen im dickflüssigen Matsch. Schließlich ergriff Edward meine Hüften und zog mich mit einer schnellen Bewegung aus dem Boden.

„Halt dich fest.“, orderte er, als er mich auf seinen Rücken schob und ich hielt mich notgedrungen fest, sah ihn aber über seine Schulter hinweg entschuldigend an.

„Aber du wirst selbst ganz dreckig, ich kann schon selbst laufen.“, beschwerte ich mich und er schüttelte seufzend den kopf und blickte mich an, in seinen Augen funkelte es amüsiert.

„Das glaube ich kaum, wo doch der Boden so anziehend auf dich wirkt.“, neckte er und griff mit der einen Hand wieder unter die Motorhaube des Trucks, den er dann einfach hinter uns herzog, als würde er nichts wiegen. Ich zwickte ihn in den Nacken, zumindest versuchte ich das.

„Treib´s nicht zu bunt, Superman.“; murrte ich und er lachte, worin ich einstimmen musste, denn es machte mich selbst glücklich, wenn er glücklich war. In wenigen Minuten kamen wir beim Cullen-Haus an und er ließ den Truck einfach neben seinem Auto stehen, wo er noch älter und abgenutzter wirkte, als sonst schon. Ich rutschte von Edwards rücken und fror plötzlich noch mehr, durch die nassen Hosenbeine.
 

„Gott, warum muss es so kalt sein!“, beschwerte ich mich frierend, als Edward die Haustür hinter uns schloss und im nächsten Moment schon hinter mir stand und mich auf seine Arme hob.

„Weil es Winter ist, Bella.“, murmelte er zur Antwort und küsste mich kurz, dann flogen wir auch schon die Treppen hinauf, wobei mir die neckende Antwort, die ich eben noch geben wollte, im Hals stecken blieb. Schnaufend setzte er mich wieder ab und ich sah, dass wir im Badezimmer waren.

„Du kannst gerne ein heißes Bad nehmen, wenn du möchtest, das wärmt dich sicher wieder auf.“, bot er an und ich hielt seine Hand fest, als er gehen wollte.

„Möchtest du mir nicht vielleicht Gesellschaft leisten?“, fragte ich leise und hob die Augenbrauen, während ich ihn mit einem Dackelblick bedachte. Seine Augen jedoch verfinsterten sich und ich wusste, wie die Antwort lauten würde, schon bevor er den Mund öffnete.

„Ja, ja ich weiß.“, grummelte ich und seufzte. Edward lächelte entschuldigend und küsste mich sanft.

„Ich werde dir stattdessen lieber etwas zu Essen machen und deine Kleidung in die Waschmaschine stecken.“, schlug er vor, doch seine Stimme war dabei so ein melodisches flüstern, dass sie mir eine Gänsehaut einjagte und das nicht, weil mir immer noch kalt war. Mein Atem stockte, als er unter den Saum meines Shirts fasste und es mir sanft über den Kopf streifte, während er mich immer noch auf diese verbotene Weise küsste, die mein Herz zu unkontrolliertem Rasen trieben, dass mir schwindelig wurde. Ich glaubte schon, ohnmächtig zu werden, als er den Knopf meiner Jeans öffnete und sie mir quälend langsam von den Beinen streichelte, bis hinunter zu den Knöcheln, und damit meine Knochen zum schmelzen brachte.

„Du musst mir auch etwas entgegenkommen, Liebling.“, murmelte er und sah zu mir auf. Ich brauchte eine Sekunde, um zu realisieren, was er meinte und auch dann musste ich erst einmal Halt am Rand des Waschbeckens suchen, damit er mir meine Hose ganz ausziehen konnte. Seine Finger streiften nur flüchtig die Haut meines Bauches, als er meine Kleidung auf seinem Arm zusammenrollte und mich dann küsste.

„Viel Spaß.“, murmelte er nur und ich meinte, ihn grinsen zu sehen, als er den Raum verließ. Errötet und völlig außer Atem ließ er mich zurück und ich biss mir schmollend auf die Unterlippe, als ich das Wasser in die Badewanne laufen ließ.

„Na warte nur, Vampir.“, stieß ich hervor und hörte sein Lachen im Flur, was mich selbst gegen meinen Willen zum Schmunzeln brachte. Ich frage mich, woher seine Gute Laune heute kam. Wahrscheinlich war er einfach genauso glücklich darüber, dass wir etwas Zeit allein hatten, wie ich es war. Zwar kam er jede Nacht heimlich zu mir und blieb bis zum Morgen und auch in der Schule sahen wir uns, doch wir waren nie wirklich allein, immer war jemand da. Jetzt hatten wir das ganze Haus für uns und konnten tun und lassen, was wir wollten. Was genau genommen nicht sehr viel beinhaltete, denn Edwards strenge Regeln im Bezug auf den körperlichen Teil unserer Beziehung galten noch immer.

Als ich so im Wasser lag und vor mich hin dachte, hatte ich meine Augen geschlossen und bemerkte erst, dass er im Zimmer war, als sich die Tür schloss und er schon wieder verschwunden war. Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als ich die Kleidung auf dem Wäschekorb sah, die er für mich bereit gelegt hatte. Neben meiner Kulturtasche lagen eine Hose von mir und ein weites Shirt, was vermutlich ihm gehörte. Ich liebte es, seinen Duft daran zu genießen und fand es unheimlich süß, dass er es mir gab. Schnell schlüpfte ich hinein, nachdem ich mich abgetrocknet und mir die Haare gefönt hatte. Sein Geruch umfing mich und ich sehnte mich danach, mich in seine Arme zu schmiegen.
 

Die Tür zu seinem Zimmer war einladend geöffnet und ich ging lächelnd hinein. Auf dem großen Bett, was den Raum dominierte, lag schon meine Tasche und mein Pyjama war makellos daneben gefaltet. Edward selbst lag auf der golden schimmernden Decke, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und die Beine ausgestreckt, doch seine Lippen umspielte ein seliges Lächeln, als ich die Tür hinter mir schloss. Die Augen weiterhin geschlossen, streckte er einen Arm nach mir aus, als ich auf das Bett kletterte. Sofort kuschelte ich mich an ihn und er legte seine Arme wie einen schützenden Käfig um mich. Seine Finger strichen durch mein noch feuchtes Haar und kitzelten mit den nassen Spitzen meinen Nacken, bis ich ihn kichernd davon abhielt und sein Handgelenk küsste, wie er es immer bei mir tat. Er lächelte und strich mit den Fingern über meine Wange hinunter, bis sie an meinem Hals innehielten, wo sie auf meinem Puls ruhten.

„Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich liebe.“, flüsterte er und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn.

„Doch ich denke, das weiß ich.“, erwiderte ich schmunzelnd und sein leises Lachen vibrierte durch meinen Körper. „Ich Liebe dich nämlich mindestens genauso sehr.“, bemerkte ich und küsste sein Kinn. Lange lagen wir einfach nur so da und sahen uns an oder genossen die Nähe des anderen, bis ich wieder einmal daran erinnert wurde, dass ich noch ein Mensch war, als mein Magen knurrte.

„Es wird wohl Zeit für den Menschen.“, murmelte Edward grinsend, als hätte er wirklich meine Gedanken lesen können. Inzwischen war es etwas dunkler geworden, denn wieder einmal bedeckten dicke Wolken den Himmel und ich befürchtete, dass es wieder einmal schneien würde.

„Lass nur, ich mach das schon.“, sagte ich, als er aufstehen wollte. Ich rutschte vom Bett herunter und ging erst einmal zu meiner Tasche, um mir Socken anzuziehen, denn im Haus war es immer so angenehm warm, dass ich sie selbst im Winter nicht wirklich benötigte, doch ich wollte auch nicht mit nackten Füßen über den Fliesenboden in der Küche laufen müssen, wo mir gerade erst warm geworden war.

„Wir du wünschst, dann suche ich etwas aus, was wir uns ansehen können, während du dein Essen machst.“, schlug er vor und ich nickte lächelnd. Endlich würden wir einen ungestörten Abend zu zweit genießen können und eigentlich war es mir egal, was dabei für ein Film lief, solange ich ihn nur mit ihm zusammen sehen konnte.

Mit einem Lächeln auf den Lippen ging ich die Treppe hinunter ins Wohnzimmer und machte mir dabei nicht die Mühe, das Licht einzuschalten, denn trotz der Wolken war es noch sehr hell im Haus, zumindest so hell, dass ich noch die Treppenstufen sehen konnte. Ich ging in die Küche und holte mir erst einmal einen Teller aus dem Schrank, denn ich würde mir nur ein paar Sandwiches machen und dann wieder nach oben gehen.

Gerade, als ich alle Zutaten aus dem Kühlschrank suchte und auf die Anrichte daneben stellte, hörte ich ein merkwürdiges Geräusch hinter mir und drehte mich um. Merkwürdig an dem Geräusch war eigentlich nur, dass es da war, denn im Cullen-Haus war es selbst dann still, wenn alle anwesend waren. Zuhause mussten sie sich nicht verstellen und Vampire machten nun mal selten lautere Geräusche, außer, wenn Emmett sich mal wieder aufregte oder Alice sich maßlos über etwas freute.

Langsam wandte ich den Kopf um und mir stockte für einen Moment das Blut in den Adern, als ich eine große Gestalt sah, die in der geöffneten Tür zur Veranda stand. Es war eindeutig ein Mann, er war ganz in schwarz gekleidet und machte mir doch nicht so viel Angst, wie die Volturi, denn er war ein Mensch, doch trotzdem fürchtete ich mich genug, dass ich die Kühlschranktür zuschlug und ihn mit großen Augen anstarrte, einen erstickten Schrei in meiner Kehle. Sofort war Edward neben mir und starrte den Mann an, doch seine Augen glänzten so, dass deutlich zu sehen war, dass er kein Mensch war. Ich schmiegte mich an seinen Arm und er schob mich hinter sich und erst jetzt sah ich die Waffe in der Hand des Mannes, welche metallisch blitzte.

„Bewegt euch schon, her mit eurer Kohle und der Kombination zum Safe, ich weiß, dass ihr einen habt, verdammte, reiche Schnösel.“, murrte der Mann und meine Augen weiteten sich noch etwas mehr, denn niemals wäre ich auf die Idee gekommen, jemand könnte wirklich hier einbrechen. Vermutlich dachte er auch, dass alle Cullens die nächsten zwei Tage außerhalb verbringen und wollte die Chance nutzen. Seine Hand zitterte, als er sie hob, und trotzdem zielte er mit der Waffe direkt auf mich. Ich war schon in größerer Bedrohung gewesen, doch trotzdem schreckte ich zurück.

„Du wagst es!“, knurrte Edward und im nächsten Moment war er neben dem Mann und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Sie landete mit einem platschen im Matsch draußen, denn es regnete inzwischen wieder einmal. Edwards haltloses und zweifellos aggressives Knurren erschreckte mich sogar und ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Kühlschranktür, neben der ich dann das Telefon entdeckte und schnell die Taste für den Notruf drückte. Warum genau, das wusste ich nicht, doch ich hatte es als Kind schon vol Charlie eingebläut bekommen und so etwas verlernt man nicht. Eigentlich hätte ich mich nicht fürchten müssen, mit Edward an meiner Seite, doch er war immerhin ein Krimineller und müsste bestraft werden.

Der Mann starrte Edward an und seine Augen waren vor Angst weit aufgerissen, als Edward ihn am Kragen packte und hochhob.

„B-bitte … Hilfe!“, schrie der Mann plötzlich und sah mich an, doch ich rührte mich nicht, denn ich wusste, Edward würde ihm nichts antun und ich selbst fand, etwas Angst stand ihm ganz gut, nachdem er mir so einen Schrecken eingejagt hatte und unseren Abend verdorben hatte.

„Sei still, du widerlicher Mensch!“, brüllte Edward ihn nun an und in seinen Augen blitzte es rot auf vor lauter Wut. Ich zuckte zusammen, als es an der Haustür hämmerte, doch im nächsten Moment wurde mir bewusst, dass das die Polizei war, die nun beinahe durch die Tür brach. Schnell rannte ich ins Wohnzimmer und sah noch, wie Edward den Mann auf den Boden warf, ihm den Arm hinter den Rücken klemmte und sich auf seinen Rücken setzte.

„Dad!“, rief ich überrascht und er schob sich schnell an mir vorbei, die Waffe gezückt. Hinter ihm kamen noch zwei andere Beamte und ich beeilte mich, um mit ihnen Schritt zu halten.

„In der Küche!“, rief ich ihnen zu und da waren sie schon durch die Tür. Mein Vater runzelte die Stirn, als ihm wohl klar wurde, dass Edward und ich allein hier waren und sein Blick wanderte kurz über mich und das Shirt, was sicherlich nicht meines war.

„Gut gemacht, Sohn.“, lobte einer der anderen Polizisten Edward und mein Vater klopfte ihm ebenfalls auf die Schulter, was mich erstaunte.

„Ja, gut gemacht.“, sagte er und ich sah zu, wie der Einbrecher in Handschellen abgeführt wurde, wobei er wirres Zeug redete. Nun, für anderen wohl wirres Zeug, doch für uns war klar, er versuchte den Beamten zu erklären, dass Edward ein blutrünstiger Vampir und ich wohl seine nächste Mahlzeit war.
 

Als ich mich wieder zur Küche wandte, stand mein Vater vor mir und musterte mich, bis ich rot wurde.

„Und du kommst besser gleich mit.“, grummelte er und ich nickte nur und gab mich geschlagen, denn der Abend war nun so oder so ruiniert.

„Chief Swan, ich werde Bella nach Hause bringen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“, bot Edward an und ich erkannte, dass er unter seiner ruhigen Fassade aufgewühlt war. Mein Vater warf ihm einen wütenden Blick zu und die kleine Ader an seiner Stirn zuckte.

„Ich habe in der Tat etwas dagegen. Hol deine Tasche, Bells, sofort.“, befahl er mir mehr, als das er es sagte und ich seufzte nur und beugte mich. Dann lief ich schnell die Treppen nach oben und hätte am liebsten laut aufgeschrieen vor Wut, als ich sah, dass Edward „Romeo und Julia“ herausgesucht hatte. Es hätte so ein schöner Abend werden sollen und dann kam tatsächlich jemand auf die Idee, bei den Cullens einzubrechen. Ich packte meine Sachen und hängte meine Tasche über die Schulter, als ich wieder nach unten ging, wo mein Vater und Edward warteten und sich anschwiegen.

„Bis … bald.“, sagte ich nur, denn ich wusste, wir würden uns noch in dieser Nacht wieder sehen. Edward nickte ernst und küsste mich sittlich auf die Wange, bevor er mich aus seiner Umarmung ließ und ich mit meinem Vater ging, der mir wahrscheinlich wieder einmal Hausarrest aufbrummen würde. Ich warf einen fragenden Blick über meine Schulter zu Edward, der Charlies Gedanken las, wie ich wusste. Er verdrehte die Augen, bedeutete mir aber, dass es nicht so schlimm sein würde, wie ich dachte. Das machte Sinn, denn eigentlich hatte Edward mich vor dem Einbrecher beschützt, was ihm einen Pluspunkt gab.

„Du hast eine Menge zu erklären, junge Dame.“, murrte mein Dad und hielt die Beifahrertür seines Polizeiwagens auf, als ich nickend einstieg.

„Ja.“, stimmte ich schuldbewusst zu und entschloss mich dazu, dass ein Geständnis mir die leichtere Strafe einbringen würde.



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