"Ich bin wieder da..."
Hinter einem riesigen Bücherstapel an einem Schreibtisch, saß eine blondhaarige Frau und fuhr sich mit den Händen genervt und seufzend übers Gesicht. Sie wurde von den Dorfältesten in Konohagakure zur Hokage abgestimmt. Und somit hatte sie sehr viel zutun. Stark konzentrierte sie sich auf einige Schriftrollen, die ihr fast alle zwei Minuten, Shizune, ihre Freundin und Helferin, neu zum Unterschreiben vorbei brachte.
„Das reicht jetzt aber langsam! Ich habe die ganze Nacht durchgearbeitet und kam nicht einmal, nur für ein paar Minuten, zu meinen Schlaf“, meckerte sie Shizune an. „Ich kann Sie ja Verstehen Tsunade, aber das sind nun mal Ihre Pflichten als Hokage.“ Wie oft sie diesen Satz schon von ihr gehört hatte. Völlig entkräftet und übermüdet, nahm sie ihre Schreibfeder in die Hand und wandte sich den Schriftrollen wieder zu. Bis ihr noch etwas einfiel: „Ach Shizune?“
„Ja Tsunade-sama?“
„Schick mir bitte Kakashi ins Büro, ich muss noch einige Angelegenheiten mit ihm klären.“
„Aber Tsunade-sama-…“, doch sie stoppte abrupt ihren Satz, denn die Hokage sah mit einem finsteren Blick zwischen den Bücherstapeln zu ihr hindurch. Es war ein so kühler und ein ernstzunehmender Ausdruck in ihren Augen, welcher sie nicht widersprechen ließ. Nur selten kam es vor, dass die Hokage Widerworte duldete und gerade wenn sie kein Schlaf gefunden hatte, dass so wie es in dieser Nacht war, dann durfte man sie nur mit großem Respekt genießen.
Langsam und mit offenem Mund drehte sich Shizune mit ein paar Büchern in den Händen herum und lief zur Tür des Büros. „Ich bring die Medizinbücher zur Bibliothek zurück. Ich bin gleich wieder da“, flüsterte sie und öffnete die Tür.
Ein lautes krachen und knacken ließ Tsunade aufschrecken. Sie erhob sich vom Stuhl und schielte über ihre Stapel Bücher, doch sie konnte nichts erkennen.
„Sasuke... wie kommst.. was machst du hier…?“, fragte Shizune geschockt, nach dem sie die wertvollen Medizinbücher fallen gelassen hatte. „…“
Er war wieder da. Nach verlorenen fünf Jahren, tauchte Sasuke Uchiha plötzlich wieder in Konoha auf. Tsunade wurde hellhörig und raste im schnellen Tempo um ihren Schreibtisch herum. Jetzt sah sie ihn auch, er war es wirklich. Sie hatte sich also nicht verhört.
Er machte einen großen Schritt über die heruntergefallenen Büchern auf den Boden und trat in das Büro von Tsunade ein. Ohne einen einzigen Blick Shizune zu würdigen, lief er ruhig an ihr vorbei. Als wäre gar nichts passiert. Als hätte es Shizune nicht gegeben und als ob er jeden Tag einfach so in das Büro hereinspazieren würde. Ihm beeindruckte die Reaktion von ihr nicht.
Tsunade sah noch etwas verdattert zu Shizune, die auch gerade erst jetzt, als der Uchiha Wortlos an ihr vorbei lief, aus ihrer kurzen Starre heraus kam. So etwas ist ihr noch nie zuvor passiert und es war ihr auch sehr unangenehm, dass sie die Bücher fallen ließ. Sie beugte sich herunter, hob sie auf und verließ das Büro mit einem undefinierbaren Blick. Erst als die Tür ins Schloss einrastete, erhob die Hokage das Wort.
