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Raptor

JongTae, OnKey
von

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決定 - Entschluss -

Titel: Raptor

Autor: jonglicious

Chapter: 26 / 29

Genre: Horror, Drama, Humor

Warnungen: AU!, OOC, Gewalt

Rating: PG-16

Pairings: JongTae, Onkey

Summary: Taemin ist ein Kriminologie-Student und bekommt eine interessante Aufgabe zugeteilt: Er soll eine Arbeit über einen Psychopathen schreiben. Die Frage ist nur, ob das wirklich so einfach ist, wie es klingt ....
 

A/N: Argh >w< nur noch 3 Kapitel ... es schmerzt! xD
 

[Eine kleine Anmerkung noch: Raptor ist kein Kannibale und es werden auch keine kannibalistischen Handlungen beschrieben werden.]
 

Viel Spaß! <3
 

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Für einen Moment herrschte in dem Raum vollkommene Stille und alle Augen waren auf Taemin gerichtet. Hatte er gerade wirklich verkündet, dass er mit Jonghyun in Kontakt treten konnte? Wieso hatte er das nicht ein wenig früher erwähnt? Zumindest seinen Bruder und Kibum hätte er ins Vertrauen ziehen können. Oder war es etwa so, dass Taemin ihnen nicht vertraute wenn es um Jonghyun ging? Hatte er es deswegen bis zur letzten Sekunde für sich behalten?

„Ich kann nicht garantieren, dass er darauf reagiert, aber ich kann versuchen ihn zu erreichen“, murmelte Taemin, wobei in seinem Ton deutlich mitschwang, wie wenig er davon hielt.
 

„Das ist doch schon mal ein Anfang.“ Zufrieden verschränkte Minho seine Arme vor der Brust und schaffte es dabei auch nicht das triumphierende Grinsen von seinen Zügen zu vertreiben. Wieder einmal hatte sich bestätigt, dass man ans Ziel kam wenn man hartnäckig blieb. Vielleicht musste man hin und wieder Opfer bringen, in diesem Fall wohl die Freundschaft zu Jinki und den beiden Jüngeren, aber wenn der Fall dadurch gelöst wurde, war so etwas schon durchaus vertretbar.

„Und du wirst es so lange probieren, bis er darauf reagiert. So einfach ist das“, redete er ruhig weiter, damit Taemin gar nicht erst auf die Idee kam irgendetwas von sich zu geben, „Sag mir, was du brauchst. Außerdem, solltest du mit dem Gedanken spielen ihn irgendwie zu warnen oder mich zu verarschen, wird es ziemlich unschön für dich. Du weißt ja mittlerweile, dass ich durchaus ernstmachen kann?!“
 

Taemin richtete seinen Blick schweigend zu Boden. In ihm tobte ein Sturm, der jeden Moment aus ihm herauszubrechen drohte. Er wollte Minho anschreien, ihm farbenfrohe Beschimpfungen an den Kopf werfen und am besten noch hinterher schlagen und treten. Bis jetzt hatte Taemin noch nie so etwas empfunden, wenn er einen anderen Menschen ansah, aber Minho wusste wirklich, wie er ihn provozieren konnte.

Jetzt kann ich verstehen, wieso Jonghyun jedes Mal so aggressiv wird, wenn Minhos Name fällt. Tief atmete der Rothaarige ein und blies die Luft dann langsam wieder aus. Er musste sich beruhigen, unbedingt. Wer wusste schon, ob Minho zu seinem Wort stehen und Jinki und Kibum unbeschadet davon kommen ließ, wenn Taemin ihn nun beleidigte?
 

„Ich brauche ein Handy, ein Telefon, was auch immer. Mehr nicht.“
 

„Mehr nicht?“
 

„Was dachtest du denn?“ Taemin rollte entnervt mit seinen Augen, während er sich abwandte und langsam zu seinem Bruder und Kibum zurück trottete. „Dass Raptor ein spezielles Symbol hat, mit dem man ihn rufen kann? Er ist nicht Batman.“

Seine Stimme triefte förmlich vor Sarkasmus während er sprach und der Blick, den er Minho über seine Schulter hinweg zuwarf, war mehr als verächtlich. Wenn er ihn schon nicht beschimpfen durfte, dann musste er eben auf solche Methoden zurückgreifen.

„Wenn du mir dein Handy gibst, kann ich ihn auch gleich anrufen.“
 

Auch wenn es Taemin widerstrebte Jonghyun anzurufen und ihn darum zu bitten zurückzukommen oder zumindest zu verraten, wo er sich momentan aufhielt, freute er sich doch darauf dessen Stimme zu hören. Diese hatte von Anfang an eine beruhigende Wirkung auf ihn gehabt. Vielleicht würde sie ihn auch diesmal beruhigen und unter Umständen auch auf eine Idee bringen, wie sie sich möglichst elegant aus der Affäre ziehen konnten. Möglichst so, dass Jonghyun ebenfalls nichts zustieß.

„Also? Was ist nun, Minho? Hast du deine Zunge verschluckt?“
 

„Jetzt wartet doch mal einen Moment!“
 

Überrascht drehten sowohl Taemin, als auch Minho sich in die Richtung, aus welcher der Ausruf gekommen war. Kibum schien das Ganze nun doch ein bisschen zu verwirrend geworden zu sein, weswegen er sich kurzerhand in das Gespräch eingemischt hatte. „Wie willst du ihn anrufen? Jonghyun hat doch kein Handy, soweit ich weiß? Oder hast du ihm in den drei Wochen schnell eines besorgt und wir haben es nicht mitbekommen?“

Fragend blickte Kibum zwischen Taemin und Jinki hin und her. So konnten sie immerhin ein wenig Zeit schinden und Jonghyun, wo auch immer er gerade war, ein wenig mehr Zeit verschaffen. Selbst fünf Minuten waren schon besser als gar nichts. „Und wieso hast du uns das nicht erzählt?“
 

„Das würde mich auch interessieren“, fügte Jinki brummend hinzu, um nicht vollkommen tatenlos herum zu stehen und nur Luft zu verbrauchen. „Nach allem was wir mittlerweile schon seinetwegen auf uns genommen haben, wären wir wohl kaum mit diesem Geheimnis zu dem Irren da gelaufen.“ Kurz nickte er in Minhos Richtung. Die Zeit der Freundlichkeiten war ohnehin vorbei, also war es kein Problem, wenn der andere wusste, was Jinki von ihm hielt. Zumindest hatte Minho nun eine Idee, in welche Richtung Jinkis Gefühle für ihn gingen.
 

„Streitet euch ruhig noch weiter. Ihr habt Zeit, bis ich alles vorbereitet habe und dann, Taemin, rate ich dir, dass das eben kein Scherz gewesen ist. Ansonsten muss ich wieder ungemütlich werden.“ Minho hatte, während er mit einem halben Ohr dem Gespräch zwischen Jinki, Kibum und Taemin gelauscht hatte, schon dafür gesorgt, dass ein Telefon vorbereitet wurde. Jetzt musste er mit seinem Team nur noch einen Plan entwickeln und alle Eventualitäten durchgehen und abklären. Selbst wenn Taemin es schaffen und Raptor erreichen würde, hieß das noch lange nicht, dass dieser sich auch stellen würde. Es war sehr viel wahrscheinlicher, dass der Psychopath sich aus dem Staub machen und dabei wieder einmal sehr gründlich seine Spuren verwischen würde.

„Bis später“, murmelte er noch ruhig, während er die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ.
 

Taemin kommentierte sein Verschwinden dabei nur mit einem leisen Knurren. Wieder einmal wurde ihm klar wieso Jonghyun so eine starke Abneigung gegenüber Minho empfand. Dieser konnte wirklich verdammt unangenehm werden und ihn dann noch zu mögen war so gut wie unmöglich.

„Ich habe es euch nicht gesagt, weil sich keine Gelegenheit ergeben hat. Wir werden hier durchgehend überwacht und hätte ich da etwas gesagt, hätten sie es doch sofort gehört“, erklärte er leise, wobei er Jinki und Kibum den Rücken zukehrte. „Vorhin war ich doch noch kurz in meinem Zimmer, nicht wahr? Dabei ist mir aufgefallen, dass mein Handy fehlt.“
 

„Und du hältst es nicht für wahrscheinlicher, dass du es einfach mal wieder verloren hast?“, wollte Jinki wissen, nachdem er sich wieder hingesetzt hatte. Sein kleiner Bruder neigte leider dazu Sachen zu verlieren und das Handy bildete dabei keine Ausnahme. Es war wirklich ein Glück, dass sowohl ihr Vater, als auch Jinki recht gut verdiente, denn sonst hätte man die verlorenen Gegenstände kaum so schnell und problemlos nachkaufen können. „Wer sagt dir denn, dass wirklich Jonghyun das Handy genommen hat? Am Ende liegt es unter deinem Schreibtisch und du hast einfach nicht gründlich genug gesucht.“
 

„Es war nicht mehr da“, bestand Taemin nur auf seine Theorie, „ich bin mir ganz sicher, dass er es genommen hat. Gestern Abend lag es noch auf meinem Nachtkästchen und heute war es weg. Und Jonghyun genauso, wie du ja weißt.“

Vielleicht wollte er auch einfach nur, dass Jonghyun das Handy hatte, denn so würde er immerhin die Stimme des Älteren hören können. Das hätte Taemin schon geholfen; mehr, als Jonghyun selbst sich wahrscheinlich vorstellen konnte.

„Aber wir werden es dann ja sehen“, fügte er schließlich noch hinzu, bevor er sich wieder in „seine“ Ecke des Raumes zurückzog und dort an der Wand entlang zu Boden sank. Er konnte sich irren, aber so heftig hatte er schon lange nicht mehr in der Klemme gesteckt.
 

--
 

Natürlich hatte Minho nicht allzu lange auf sich warten lassen. Höchstens eine Stunde später hatte er zusammen mit drei seiner Kollegen das Zimmer wieder betreten und, nicht gerade freundlich, darum gebeten ihm zu folgen. Natürlich hatte keiner von ihnen eine Wahl gehabt, da die Kollegen Minhos recht überzeugend gewesen waren. So wurden sie geradewegs einen langen Flur entlang bugsiert und schließlich in ein etwas größeres Zimmer gebracht. Allen Anscheins nach der Raum, in dem Minhos Team sich des Öfteren sammelte und die nächsten Schritte besprach. Zahlreiche Jacken, diverse Waffengürtel und auch die Computer ließen da keine Zweifel zu.
 

Die Männer, die sie bis eben immer noch mit „sanfter“ Gewalt weitergeschoben hatten, zogen ein paar Stühle zu einem Tisch hinüber, danach verschwanden sie wieder in den Hintergrund, um ein paar anderen Teammitgliedern Platz zu machen. Dass währenddessen kaum ein Wort gesprochen wurde, sondern lediglich Blicke untereinander ausgetauscht wurden, reichte vollkommen aus, um Taemin nervös auf dem unbequemen Stuhl herum rutschen zu lassen. Die unangenehme Stille, die sich ausgebreitet hatte, war beinahe noch schlimmer als das selbstgefällige Reden Minhos und das wollte schon etwas heißen.
 

„Sind wir so weit?“
 

Minhos Stimme hatte die Stille schließlich doch unterbrochen. Er hatte sich vor dem Tisch aufgebaut, an welchem Taemin, Jinki und Kibum saßen und seine Hände auf der Tischplatte abgestützt. Man konnte ihm ansehen, dass es ihm durchaus recht gewesen wäre, wären sie schon vor einer Stunde so weit gewesen. Die Zeit lief ihm davon und dieser Umstand war nichts, das ihn allzu freundlich stimmte. „Es wird Zeit, dass er den Anruf macht und wir den Scheißkerl kassieren, bevor er noch ein paar Leute abschlachtet.“
 

„Es kann jetzt jederzeit losgehen.“ Ein etwas älterer Kollege Minhos, hatte ihm ein Telefon in die Hand gedrückt. Dieses war natürlich mit einem Computer verbunden; so würde es wohl nicht schwierig werden Raptor aufzuspüren. Gegen die modernste Technik konnte der Psychopath schließlich nichts ausrichten. „Sobald er abgehoben hat, verfolgen wir das Signal zurück und dann haben wir ihn.“
 

„Dann wollen wir doch mal hoffen, dass er abhebt, nicht wahr?“ Minho hatte ein drohendes Lächeln aufgesetzt und Taemin gleichzeitig das Handy überreicht. Dieses Lächeln war Grund genug, um Taemin ebenfalls hoffen zu lassen, dass Jonghyun abheben würde.

Daran glauben tat er allerdings nicht. Mittlerweile kannte Taemin Jonghyun doch schon ein bisschen, weswegen ihm klar war, dass der Ältere die Falle sofort erkennen würde. Das Problem an dem Ganzen war nur, dass ihr Leben davon abhing, dass Raptor abhob und sich stellte.

„Mach schon.“
 

„Ich hatte eben meine Nummer vergessen“, log Taemin Minho geradewegs ins Gesicht, als dieser ihn wieder zum Wählen drängte. Es machte ihn nervös, dass Minho sich so zu ihm hinüber und auch gleichzeitig hinunter beugte. Wie sollte er da denn einen kleinen Gedanken fassen können? „Und außerdem, hast du schon einmal was von Personal Space gehört?“

Kopfschüttelnd senkte Taemin seinen Blick und begann dann mit zittrigen Fingern zu wählen. Wahrscheinlich würde er später noch auf Lautsprecher schalten müssen, aber fürs Erste drückte er sich das Handy einfach nur ans Ohr. Abgeschaltet hatte Jonghyun das Telefon offensichtlich nicht, da Taemin dem Freiton einige Zeit lang lauschen konnte, ehe er geradewegs in die Mailbox weitergeleitet wurde.
 

„Und? Was ist?“
 

„Mailbox“, antwortete Taemin seufzend, legte jedoch noch nicht auf. Würde Jonghyun später die Nachricht abhören, würde er Minhos Stimme bestimmt hören können. Vielleicht würde er dann ja sogar versuchen etwas zu unternehmen.
 

„Dann sprich auf die Mailbox. Auf einen Versuch kommt es an.“ Auffordernd nickte Minho Taemin zu und verschränkte gleichzeitig auch die Arme vor der Brust. Natürlich hatte Raptor nicht abgehoben; warum sollte der verdammte Mistkerl es ihnen auch einfach machen, nachdem seine Flucht schon so spektakulär gewesen war? Nein, es würde wahrscheinlich noch ein hartes Stück Arbeit werden, bis sie ihn gefasst und wieder hinter Gittern gebracht hatten.
 

Auf die Mailbox sprechen, na toll. Missmutig kaute Taemin auf seiner Unterlippe herum. Das lief leider so gar nicht, wie er gehofft hatte; vor allem da sie nicht sicher sein konnten, dass Jonghyun das Handy überhaupt noch bei sich trug.

„Jonghyun, ich bin’s, Taemin. Hör zu, ich glaube nicht, dass ich allzu viel Zeit habe, um mit dir zu reden, also muss ich es kurz machen. Minho hat mich, Kibum und Jinki in Untersuchungshaft genommen, oder wie auch immer er es nennen will.“ Finster blickte Taemin bei diesen Worten zu Minho auf. „Ich will nicht, dass du sauer wirst, aber er hat dafür gesorgt, dass mir ein Nervengift gespritzt wird und-“
 

Ein dumpfes Knallen ließ Taemin erschrocken nach Luft schnappen. Minho hatte seine Handflächen grob auf den Tisch geschlagen und ihn dabei mit seinem Blick fixiert. Offensichtlich war das etwas gewesen, das Jonghyun nicht erfahren hätte sollen.

„I-Ich meine, vergiss das wieder. Ich bin nur nervös und rede dummes Zeug“, verbesserte Taemin sich schnell und legte dann wieder etwas mehr Ernst in seine Stimme. „Jonghyun, Minho weiß alles und er droht damit Jinki, Kibum und mich einsperren zu lassen, wenn wir nicht helfen dich zu fangen. Würde es nur um mich gehen, dann würde ich dich nicht anrufen, aber es geht hier auch um meinen Bruder und Kibum.“

Traurig umklammerte Taemin das Handy ein wenig fester. Wie gerne hätte er Jonghyun nun einfach gesagt, dass er das Land verlassen und sich verstecken sollte, aber damit hätte er keinem von ihnen einen Gefallen getan.

„Minho verlangt, dass du dich stellst. Ansonsten wird er alles in seiner Macht stehende tun, damit wir eingesperrt werden. Mir ist klar, dass du keinen Grund hast zurückzukommen, aber“, Taemin unterbrach sich kurz selbst, um den Kloß hinunter zu schlucken, der sich in seinem Hals festgesetzt hatte, „wenn ich dir etwas bedeute, dann hilf uns bitte, Jonghyunnie.“
 

--
 

Langsam drehte er das Handy zwischen seinen Fingern während er sich die Nachricht in Gedanken immer wieder Wort für Wort vorsagte. Taemins Stimme hatte tatsächlich nervös geklungen, beinahe ein wenig ängstlich. Und dann war da noch die kleine Geschichte mit dem Nervengift. Jonghyun war sich nicht sicher, ob er diese jemals ganz hören wollte. Die wenigen Details, die ihm bis jetzt schon bekannt waren, reichten vollkommen aus um seinen Hass auf Minho ins Unermessliche zu steigern.

Es war eine Sache, wenn Minho ihm hinterher jagte und ihn dabei anschoss; das brachte sein Beruf so mit sich. Aber wenn er sich an Taemin vergriff und es wagte ihm Schaden zuzufügen, dann war der Spaß endgültig vorbei. Das war eine Grenze gewesen, die Minho besser nicht überschritten hätte – niemals.
 

Schnaubend legte er das Handy beiseite und lehnte sich gleichzeitig zurück gegen die kühle Betonmauer hinter ihm. Er hatte sich vorübergehend in einem leer stehenden Fabrikgebäude eingenistet und es sich dort auch, so weit das eben möglich war, bequem gemacht. Etwas anderes war ihm sowieso nicht übrig geblieben; aus Seoul war er, Dank Minho und dessen Truppen, nicht herausgekommen und nun, nachdem er Taemins Nachricht gehört hatte, war er sogar fast froh darüber.
 

Wir haben weitaus wichtigere Dinge zu tun als unser kleines Betthäschen aus dem Schlamassel zu holen, das es sich selbst eingebrockt hat.
 

Jonghyun rieb sich müde die Schläfen. Für ihn stand fest, dass er sich stellen würde, wenn dies Taemin vor dem Gefängnis bewahrte. Das Problem dabei war nur, dass Raptor vollkommen besessen davon war Rex ausfindig zu machen. Tatsächlich war es ihnen sogar schon gelungen dessen Spur aufzunehmen und wahrscheinlich wäre es auch nur noch eine Frage der Zeit gewesen, bis sie dem Imitator gegenüber gestanden wären.

Taemin ist dir genauso wichtig wie mir, also lass den Scheiß.
 

Ein heftiger Kopfschmerz, der Jonghyun direkt Tränen in die Augen trieb, war die Antwort Raptors. Er spielte natürlich wie immer unfair, aber das war Jonghyun mittlerweile schon gewöhnt. Wahrscheinlich gewöhnte man sich an alles, wenn man nur lange genug damit leben musste. Und Jonghyun lebte nun wirklich schon lange mit seiner anderen Persönlichkeit.

Ich werde nicht zulassen, dass Taemin, sein Bruder und Kibum unseretwegen eingesperrt werden. Das haben sie nicht verdient. Deswegen werde ich mich auch stellen und-
 

Diesmal war der Schmerz so heftig, dass er ächzend nach vorne ruckte und mit seinen Händen über den schmutzigen Boden rutschte. Die Übelkeit, die den Kopfschmerzen kurze Zeit später folgte, ließ ihn nach Luft schnappen und gleichzeitig würgen.

„L-Lass das …“ Stöhnend kratzte Jonghyun mit seinen Nägeln über den Boden. Diesmal würde er nicht nachgeben und Raptor einfach seinen Willen durchsetzen lassen. Diesmal ging es um jemanden, den Jonghyun wirklich mochte; um jemanden, den er aufrichtig liebte. „Mein … Mein Entschluss steht fest …“
 

Willst du so unbedingt verrecken, Jonghyun? Wozu habe ich dir gezeigt, wie man überlebt, wenn du dein Leben jetzt wegwirfst? Seine eigene Stimme wurde in seinem Kopf immer lauter und obwohl es nichts nutzte, presste Jonghyun sich doch die Hände fest auf die Ohren. Was würde Hyunshik wohl sagen, wenn er noch leben würde? Was würde er sagen, wenn er herausfinden würde, dass du hingerichtet werden sollst?!
 

Der Name seines Ersatzvaters ließ Jonghyun leicht straucheln. Er wollte sich lieber gar nicht erst vorstellen, was dieser wohl von seinen Taten gehalten hätte. Der Mann hatte ihn schließlich bei sich aufgenommen, sich um ihn gekümmert und quasi groß gezogen.

„Er … er war es.“ Wacklig stemmte Jonghyun sich in die Höhe und hielt sich dabei an der Fabrikmauer fest, um nicht wieder zu Boden zu gehen. „Er war derjenige, der mir beigebracht hat zu überleben.“ Nach und nach kehrte die Festigkeit in Jonghyuns Stimme zurück und auch die Kopfschmerzen wurden geringfügig besser. „Und er würde wollen, dass wir für unsere Taten geradestehen.“
 

Beinahe rechnete Jonghyun schon mit einer neuen Schmerzwelle oder einem bissigen Kommentar Raptors, doch nichts dergleichen passierte. Er war nach wie vor er selbst und obwohl sein Kopf immer noch schmerzte, sah er so klar, wie selten in seinem bisherigen Leben. Ihm war klar, dass er damit sein Todesurteil unterschrieb, aber er tat es, um Taemin zu schützen und das machte das Ganze schon deutlich einfacher.

Ein schwaches Lächeln stahl sich auf seine Züge, während er eine SMS an die Nummer zu tippen begann, welche ihn vorhin noch angerufen hatte. Es hatte ihn gewundert, dass Taemin nichts von einem Treffpunkt oder einer bestimmten Zeit erwähnt hatte, aber so konnte er selbst wenigstens beides bestimmen.
 

Nachdem er die Nachricht abgeschickt hatte, klappte er das Handy zu und ließ es langsam in seine Hosentasche gleiten. Er musste sich nicht beeilen, um zu dem Ort zu gelangen, den er für seine Festnahme gewählt hatte. Es handelte sich bei diesem ohnehin nur um einen alten Spielplatz in der Nähe der Fabrik; dieser war herunter gekommen und die meisten der Geräte waren für Kinder einfach zu gefährlich, aber Jonghyun hatte trotzdem einen gewissen Gefallen daran gefunden.

Gemächlich verließ er das Gebäude und trottete schließlich den Weg entlang. Jeder Schritt brachte ihn seinem Ende dabei unaufhaltsam näher, aber seltsamerweise empfand er dabei kaum etwas anderes als Erleichterung. Nachdem Raptor jeden seiner Schritte bestimmt und ihn wie eine Marionette gelenkt hatte, war es ein gutes Gefühl endlich selbst über das eigene Leben entscheiden zu können.
 

Jonghyun atmete tief durch, nachdem er den Spielplatz betreten hatte und ließ sich dann schließlich auf einer der Schaukeln nieder. Die Ketten waren rostig und jedes Mal, wenn er vor und wieder zurück schaukelte, war ein leises Quietschen zu hören, doch dies bemerkte er kaum. Die untergehende Sonne, die ihm trotzdem noch ein wenig Wärme spendete und der leichte Windzug, der ihm die Haare aus dem Gesicht wischte, waren alles, was er noch wahrnahm.
 

tbc ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  bunthismg
2012-11-27T18:27:20+00:00 27.11.2012 19:27
QQ was-?
Dinooooooo ;__;
Was ist das denn für ein Kapitel!?
Du kannst doch nicht...! Q3Q
Armes Jjong-bby ... armes Taebby ...!
*kriech*

Und vorallem nur noch so wenige Kapitel übrig...
*im Kreis flatter*
... ich ahne schlimmes T ^ T''

Mach doch sowas nicht mit dem Küki ;_________________; >>--♥->


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