Zum Inhalt der Seite

So was wie Liebe

Wege ins Glück
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

06.11.

So meine Lieben, hier bin ich wieder und melde mich mit dem letzten Kapitel, bevor ich 18 werde. x3 Ich feier dann also Samstag erstmal schön und wenn wieder Ruhe eingekehrt ist, dann schreibe ich weiter und beglücke euch bei Gelegenheit mit einem weiteren Kapitelchen. Aber nun viel Spaß beim Lesen. :)
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Kapitel 21: 06.11.
 

Aus Valeskas Sicht
 

Es ist früh morgens und ich sitze wach in meinem Bett, ich könnte nicht schlafen, nicht nachdem ich weiß, dass es erneut passieren könnte. Meine Lippe schmerzt fürchterlich. Neri hat mir ein Loch hineingerissen, mit seinen scharfen Zähnen. Ich habe schon immer Angst davor gehabt, dass Neri die Kontrolle verliert. Früher war es sehr oft der Fall. Seine Fähigkeiten sind zu mächtig für ihn, so dass er mittlerweile einen geteilten Geist hat. Seine dunkle Seite ist stärker, als die helle. Er läuft Gefahr zu einem Dämon zu werden. Als eben solcher wurde er ja auch geboren, doch mein Meister nahm ihn auf, so wie auch Valon und später mich. Neri ist mit Valon aufgewachsen, doch als ich dazu kam, begannen die Probleme. Etwas in mir scheint seine dunkle Seite in Versuchung zu führen, er schafft es oftmals nicht, mir gegenüber der sanfte Mensch zu bleiben, als den man ihn kennen sollte. Er wird zu einer blutrünstigen Bestie, doch seine Lieblingsnahrung scheine ich zu sein. Besser gesagt, mein Blut.
 

Wie oft hatte er mich bereits plötzlich gebissen, wie oft hatte er mir seine Fingernägel in die Arme gebohrt und mir wehgetan. Doch weiß ich, dass Neri selbst nichts dafür kann. Seine eigenen Fähigkeiten fressen ihn aus seinem Inneren heraus auf und er wird zu einem seelenlosen Geschöpf. Eigentlich hatte er seine Anfälle unter Kontrolle gebracht, doch dann kam es zu einer blutigen Auseinandersetzung mit einem Dämonenfürsten und ich wurde schwer verletzt. Mein Blut ließ ihn durchdrehen und er fiel mich an. Vor meinem inneren Auge spielen sich diese Szenen erneut ab. Ich sehe Neri mit blutroten Augen und immer größer werdenden Zähnen auf mich zustürzen. Ich kann auch Valon sehen, dessen Augen leer sind. Er stürzte sich damals auf Neri. Ich sehe die beiden erneut kämpfen und Valon verletzt zu Boden gehen, doch er steht immer wieder auf. Ich schließe meine Augen und versuche die Bilder los zu werden.
 

Ich kann meine Schmerzen und die Angst von damals wieder spüren und sehe Valon, der dem Wahnsinn nahe schien. Immer wieder, wenn Neri mir zu nahe kommen wollte, stürzte Valon sich auf ihn und nahm in Kauf, dass ihm die Knochen gebrochen wurden und Neris Klauen sich in seine Arme und Beine bohrten. Der Dämonenfürst betrachtete das Spektakel belustigt. Ich kann sein Grinsen immer noch sehen, die Kälte darin spüren. Neri war in diesem Moment unser Feind geworden, doch habe ich nie gelernt ihn zu hassen, zu verabscheuen. Für mich ist und bleibt er einer von uns und ich verzeihe ihm all seine Anfälle. Valon jedoch hat seit jenem Kampf das Vertrauen in Neri verloren. Es dauerte damals sechs Monate, bis Valon sich gänzlich erholt hatte, da die Wunden schwer zu verarzten waren und die Brüche viel zu kompliziert waren, um sie selbst zu richten.
 

Zudem hatte Valon nie auch nur einen Tag komplett im Bett verbracht, er war immer bei mir gewesen und hatte Neri böse beäugt, wenn dieser es wagte mich anzusprechen. Ich weiß, dass es eine sehr schlimme Zeit für Neri gewesen sein muss und ich verlor ein großes Stück meiner eigenen Seele, als ich sah, wie er sich für uns opferte und sich vor meinen Augen auflöste. Nur sein Ring blieb mir und ich hatte nie geahnt, dass Neri zurückkehren würde. Ich bin froh, dass er wieder da ist, aber ich weiß nicht, was ich nun tun soll. Er ist weggelaufen und ich habe Angst, Angst, dass es noch einmal passieren könnte. Ace hat mit großer Mühe meine Lippe verarztet und anscheinend Valon kontaktiert. Ich sehe auf meine Hände. Sie sind blass und zittern pausenlos. Die meiste Angst habe ich vor dem Moment, in welchem Valon hier sein wird, wenn er vor mir stehen wird. Ich kann den Hass in ihm bereits spüren. Ich höre seine Stimme weit entfernt schreien. In meinem Kopf kreisen auch seine Gedanken und nicht nur meine eigenen.
 

Ich kann fühlen, dass er gerade durch den Regen läuft, gegen seine Müdigkeit und seine Schmerzen ankämpft. Ich weiß, dass seine Augen leer und kalt sind, dass er nur noch daran denken kann Neri zu fassen. Mein Blick huscht zu meiner Zimmertür, an welcher sich gerade die Türklinke senkt. Die Tür wird leise geöffnet und Ace betritt den Raum, seine Augen finden meine und er scheint überrascht. „Oh du bist ja wach…“, höre ich ihn murmeln. Ich antworte nicht. Stumme sehe ich ihm zu, wie er die Tür schließt und sich auf mich zu bewegt. Er sieht mich fragend an und setzt sich auf die Kante meines Bettes. Ich schließe für einen Augenblick die Augen und atme tief ein. Ich nehme seinen Geruch in mich auf und kämpfe dagegen an ihn um einen großen Gefallen zu bitten. Ich weiß, wie ich mich am schnellsten regenerieren könnte, doch kommt es mir falsch vor, Ace dort mit hineinzuziehen.
 

Vorsichtig legt er seine rechte Hand auf meine beiden. Ich öffne die Augen und sehe auf seine Hand. Kleine Flammen bilden sich daran und umspielen zärtlich meine Handrücken. „Du zitterst ja…“, flüstert er. Ein leichtes Lächeln will über meine Lippen huschen, doch endet es in einer schmerzverzerrten Grimasse. Besorgt sieht Ace mich an. Ich kann spüren, dass in ihm auch die Wut lodert. Es scheint ihm nahe zu gehen, was passiert ist. Immer heftiger ringe ich mit mir selbst. Er scheint zu bemerken, dass mir eine Frage auf der Seele liegt. Er zieht seine linke Augenbraue in die Höhe und betrachtet mich. Ich merke, dass mir die Röte auf die Wangen schleicht und sehe auf meine Hände. Seine Hand liegt immer noch dort und wärmt meine. Langsam halte ich es nicht mehr aus, mit einer raschen Bewegung beuge ich mich nach vorne und verweile mit meiner Nasenspitze knapp vor seiner.
 

Vor Schreck kippt Ace fast nach hinten, doch ich halte seine Hand mit meinen fest. Einen Augenblick bin ich kurz davor meine Bitte auszusprechen, doch dann werde ich unterbrochen. Mein Kopf schnellt zur Seite und ich lege ihn schief. Ich könnte schwören, dass gerade jemand die Einganstür eingeschlagen hat. Schnell springe ich auf und rase durchs Haus. Ace ist mir dicht auf den Fersen. Ich blicke kurz zu ihm und sehe, dass er meinen Bademantel in den Händen hält und einen hochroten Kopf hat. Danach blicke ich an mir herab und bemerke, dass ich nichts weiter als recht knappe Unterwäsche anhabe. Zuvor war ich in meine Decke gehüllt, da war mir dies entgangen. Leider habe ich das nun zu spät bemerkt. Ich stehe bereits in der Eingangshalle als ich stoppen kann. Ace rennt fast in mich hinein und wir beide erstarren.
 

Vor uns steht Valon. Er ist klatschnass und keucht angestrengt. Sein Blick fällt auf mich. Seine Augen weiten sich ungläubig, dann betrachtet er Ace. Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu und strecke ihm meine Hand entgegen. Ich kann die Wut in ihm spüren. Seine Aura ist dunkler als sonst, ich weiß nicht so recht, was ich nun machen soll. Ich habe Valon lange nicht mehr so erlebt. Ganz sanft nimmt er meine Hand in seine. Seine Hand ist glühend heiß und ich erschrecke. Es ist, als habe Valon Fieber. Wenn ich ihn nicht so gut kennen würde, dann könnte ich fast meinen, dass er Feuerkräfte entwickelt, doch das ist ihm nicht möglich. Ace hinter mir schweigt betroffen und scheint Valon fest in die Augen zu sehen. „Wo… ist er… hin?“, Valons Worte sind leise und bedrohlich. Ace antwortet mit einem „Wir wissen es nicht.“. Valon betrachtet mein Gesicht und scheint noch wütender zu werden. Mit einem Mal löst er sich von mir, seine Ohren zucken und er stürmt zur Tür.
 

Ich kann mir schon denken, dass die Wölfe im Wald nach ihm rufen, dass sie Neri gefunden haben. Ich sehe ihm zu, wie er die Tür aufstößt und hinausrennt. Ace und ich sehen noch, wie er sich verwandelt, dann ist er auch schon in der morgendlichen Dunkelheit verschwunden. Benommen schließe ich die Tür, da es hineinregnet. „Er wird ihn in Stücke reißen…“, flüstere ich. Ace ist hinter mich getreten und berührt sanft meine Schulter. Ich blicke über jene zu ihm und würde am liebsten weinen, doch das verkneife ich mir. Ace fährt mit einem Finger eines der Schriftzeichen auf meinem Rücken nach. „Es bedeutet Schicksal.“, sage ich knapp. Ace sieht verwirrt zu mir und lächelt dann aber. „Schicksal also…“, wiederholt er langsam.
 

Er beugt sich ein Stück vor und haucht einen Kuss auf die Stelle, an welcher sich das Schriftzeichen befindet. Dann richtet er sich wieder auf und geht auf die Treppe zu. Er scheint in sein Zimmer gehen zu wollen. Ich stehe hier wie zu einer Säule erstarrt. Meine Haut kribbelt an der Stelle, an welcher er mich geküsst hat. Ich drehe mich um und sehe ihm nach. Was macht er nur mit mir und was mache ich am besten mit ihm?
 

Ortswechsel
 

Mit einer unglaublichen Gelassenheit lässt sich Mihawk am Frühstückstisch nieder. Shahun beobachtet ihn mit funkelnden Augen. Die beiden mochten einander noch nie. Seitdem sie sich kennen, hassen sie sich. „Nun Mihawk… Wie läuft es denn mit deinen Frauen?“, fragt Shahun. Mihawk trinkt einen Schluck von seinem Kaffee und zieht eine Augenbraue in die Höhe. „Du scheinst mich gerade mit dir selbst zu verwechseln. Für mich hat es immer nur eine Frau gegeben, das weißt du. Genau, wie du weißt, dass ich dir niemals verzeihen werde wie du ihr gegenüber trittst, wie du es wagst sie zu behandeln.“, sagt er und widmet sich direkt wieder seinem Kaffee. Shahun ist der gefährliche Unterton, in der Stimme des anderen, nicht entgangen. Eine kleine Schweißperle rinnt von seiner Stirn und er tupft sie rasch weg. Sein Blick schweift zu Sidal, die lediglich eine halbe Mandarine gegessen hat und ansonsten nur einen Tee trinkt.
 

Er macht sich Sorgen um sie, da er es nicht gewohnt ist, dass sie so wenig Nahrung zu sich nimmt. Ansonsten sieht er Sidal immer nur festlich speisen, doch nun scheint es ganz so, als verfalle sie in eine tiefe Depression, die ihr den Appetit verdirbt. Auch Mihawk fällt das sonderbare Essverhalten von Sidal auf. In aller Ruhe schält er eine der zahlreichen Mandarinen und legt ihr die einzelnen Stückchen auf ihren leeren Teller. Sie nimmt die Geste mit einem müden Blick zur Kenntnis und schweigt. Auch die beiden Männer schweigen. So sehr sie sich auch hasse, in einem sind sie sich einig, sie sehen in Sidal eine Verbündete, gar eine Freundin. Leicht runzelt Mihawk seine Stirn, doch sieht er Sidal nicht weiter an und frühstückt weiter. Sie sitzt dort und starrt auf die Mandarinenstücke. Erst als Shahun schließlich die Stille nicht mehr erträgt und hektisch den Raum verlässt, löst sie ihren Blick von ihrem Teller und blickt Mihawk an.
 

„Ich habe Angst um Kate und Zorro. Ich weiß, dass sie dort vor den Dämonen sicher sind, aber ich weiß auch, dass es ein Problem werden könnte, wenn er sieht, was Kate ist, was sie kann… Ich habe Angst, dass es einen Keil zwischen sie treiben wird.“, flüstert sie. Der Schwarzhaarige zieht wieder eine Augenbraue in die Höhe. „Schlimmer als mir, wird es ihm kaum ergehen können. Mich hatte sie versucht zu töten, dass wird ihm nicht passieren.“, sagt er ruhig. Sidal sieht ihn mit großen Augen an. Sie hatte fast vergessen, dass so etwas einmal vorgefallen war. Zwischen Mihawk und Kate war es immer wieder zu heftigen Streitereien gekommen, kurz nachdem Kates Krankheit ausbrach. Bei einem solchen Streit hatte sie einmal einen Anfall erlitten und versuchte ihn daraufhin zu töten. Sie war wie von Sinnen und hatte die Kontrolle über ihre Fähigkeiten verloren. Zum Glück für alle Beteiligten war Valeska eingegriffen und hatte schlimmeres verhindern können.
 

Wenn jemand eine noch bessere Beziehung zu Kate hat, als Sidal und Mihawk, dann ist es Valeska. Die beiden Frauen verstehen sich blind und stumm. Sie brauchen nur neben dem anderen zu stehen und wissen, was er denkt und was er fühlt. Nicht nur, weil es Kates Fähigkeit ist die Gedanken anderer aufspüren zu können, sondern vielmehr, weil die beiden eine tiefe Freundschaft verbindet, der einiges zu verdanken ist. Den beiden ist es zu verdanken, dass viele magische Wesen in Ruhe und Frieden leben können und nicht jeden Tag Angst haben müssen, unter den Menschen aufzufallen, unter ihnen bekannt zu werden. Die beiden haben viele gelehrt zu leben, wie ein Mensch und ihre Fähigkeiten zum Guten zu nutzen, ohne dass es ein jeder mitbekommt.
 

Mit einer langsamen Bewegung greift Sidal zu einem der Mandarinenstücke und steckt es sich in den Mund. Sie zerkaut es sorgfältig und als sie es hinunter schluckt, sieht sie Mihawk erneut an. Dieser erwidert ihren Blick und muss leicht schmunzeln. „Ich wusste, dass du Hunger hast. Lass dich nicht von deinen Sorgen auffressen, bekämpf die Dunkelheit, die nach dir zu greifen vermag. Ach und… tu mir einen Gefallen, lass dich nicht auf diesen Schönredner ein. Er ist kein guter Umgang für eine Dame, wie dich.“, sagt er und steht auf. Sidal verfolgt ihn mit ihren Blicken. Er setzt sich in einen Sessel, der vor einem großen Fenster steht. Durch das Fenster kann man in den Garten blicken. Sidal muss lächeln. Er hat sie bisher immer schon mit seiner Gelassenheit fasziniert, aber dennoch kann sie in seinen Blicken erkennen, dass er sich ebenso um Kate sorgt und auch eine Spur von Eifersucht kann sie erkennen. Vermutlich wäre er nun sehr gerne an Zorros Stelle, bei Kate und würde sich um sie kümmern wollen. Doch das ist nicht seine Aufgabe.
 

Ortswechsel
 

Zorro ist Kate die ganze Nacht nicht von der Seite gewichen. Er hatte getan, was man ihm gesagt hatte. Er hatte auf jede Bewegung von ihr reagiert und sie rund um die Uhr gepflegt. Nun ist er erleichtert, dass es ihr langsam besser zu gehen scheint. Vor wenigen Minuten hat sie ihre Augen kurz geöffnet und ihn mit verschleiertem Blick angesehen. Sie hatte versucht ihm irgendetwas zu sagen, doch er hatte es nicht verstehen können. Er war ganz dicht an sie herangerückt in der Hoffnung es besser verstehen zu können, doch dann schlossen sich ihre Augen auch schon wieder und sie verfiel wieder in einen tiefen, dieses Mal aber ruhigeren Schlaf. Zorro steht auf und streckt sich ausgiebig. Er beschließt sich einen Kaffee zu kochen. Dabei sieht er jedoch immer wieder zu Kate, um im Notfall mit wenigen Schritten wieder bei ihr zu sein. Während er auf seinen Kaffee wartet, fällt sein Blick auf ein in einem Regal stehendes Buch.
 

Er kann auf den ersten Blick erkennen, dass es ein Fotoalbum ist. Eine ihm unerklärliche Neugierde überkommt ihn, es scheint ihm gerade so, als wolle er sich auf Beweissuche begeben, wie er es von der Arbeit her kennt. Als sein Kaffee fertig ist stellt er ihn auf den kleinen Tisch vor dem Sofa, auf welchem Kate liegt. Vorsichtig nimmt er sich das Fotoalbum aus dem Regal und setzt sich neben die schlafende Kate. Er öffnet es. Auf der ersten Seite strahlt ihm eine etwas jüngere Valeska entgegen. Langsam blättert er weiter. Es sind viele Bilder von Valeska und einigen fremden Personen, doch auch Valon kann er entdecken. Zu der Zeit hatte Valon noch viel kürzere Haare und ein strahlendes Lächeln im Gesicht. Zorro blickt verwundert auf ein Bild von den beiden, auf welchem noch ein zweiter Mann zu sehen ist. Er hat lange schwarze Haare und strahlend blaue Augen.
 

Einige Minuten vergehen und Zorro starrt das Bild immer noch an. Irgendetwas an dem Mann kommt ihm bekannt vor, doch er kann bei bestem Willen nicht einordnen, was es ist. „Das ist Kader.“, flüstert auf einmal jemand neben ihm. Vor Schreck lässt er beinahe das Buch fallen. Kate hat sich aufgerichtet und blickt mit müden Augen auf das Bild. „Kate! Geht es dir besser?“, fragt er sie hektisch. Sie nickt sehr langsam und zeigt mit schwerem Finger auf das Bild. „Das ist Kader. Du hast ihn schon einmal gesehen, aber nicht in dieser Gestalt.“, flüstert sie weiter. Zorro sieht sie ein paar Sekunden verwundert an, doch dann blickt er erneut auf das Bild. „Kader ist ein guter Kerl, er konnte nie jemandem etwas antun, doch eines Tages veränderte er sich. Von Tag zu Tag wurde er aggressiver und irgendwann war es nicht mehr zu ertragen. Er ist mittlerweile eingesperrt… in einer der Zellen in Valeskas Keller. Wir mussten ihn dort einsperren, er hätte uns sonst getötet.“, erzählt sie.
 

Zorros Augen weiten sich und er scheint zu verstehen. „Er ist der Werwolf mit den roten Augen? Der, der nicht mehr aus dem Blutrausch zurückkehrt, sondern schon seit einer langen Zeit in ihm gefangen ist?“, fragt er. Er sieht Kate erwartungsvoll an. Sie nickt und ihre Augen scheinen sich zu verdunkeln. „Kader ist nicht Schuld an all dem. Schuld ist jemand anderes. Ich weiß, dass er es von sich aus nie getan hätte, er hätte von sich aus nie in den Blutrausch verfallen können, dazu ist er nicht der Typ.“, berichtet sie. Zorro blättert eine Seite weiter. Mihawk, Valon und Kader posieren gerade vor einem seltsamen Wesen. „Da haben sie ihren ersten Späher gefangen genommen.“, sagt Kate knapp. Auf dem zweiten Bild auf der Seite ist Kate zu sehen, wie sie die Augen verdreht und zu den Männern blickt. Zorro muss lächeln. Auf dem nächsten Bild ist zu sehen, wie Kader ihr die Zunge rausstreckt, was von einen Bild gefolgt wird, auf welchem sie ihm hinterher rennt. „Ihr scheint euch gut zu verstehen.“, sagt Zorro.
 

Kate sieht ihn wieder an. „Nun, ich denke, dass es da etwas gibt, was ich dazu sagen muss. Kader und ich wir haben eine gewisse Verbindung zueinander. Weißt du Zorro, er und ich wir sind Zwillinge.“, sagt sie und ihre Augen scheinen sich mit Tränen zu füllen. Zorro sieht sie entgeistert an. Er kann plötzlich den Schmerz in ihr spüren. „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll… es muss schrecklich für dich sein, dass deinem Bruder so etwas passiert ist… dass er nun vielleicht für immer…“, murmelt er vor sich hin. Sie atmet etwas lauter aus. „Eines Tages wird er wieder zum Menschen werden können und dann werde ich die erste sein, die ihn in die Arme nimmt und danach kann ich vielleicht auch endlich gehen…“, flüstert sie. Bei diesen Worten sieht sie Zorro nicht in die Augen, vielmehr scheint sie ins Nichts zu blicken. Zorro schluckt schwer. „Du solltest so etwas nicht sagen Kate… Es wird doch noch nicht zu spät sein, dir zu helfen.“, seine Stimme zittert.
 

Mit traurigen Augen sieht sie ihn an. „Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir noch bleibt Zorro.“, sagt sie. Sie nimmt ihm das Fotoalbum aus den Händen und blättert weiter. Zorro kann viele lachende und glückliche Gesichter erkennen, doch plötzlich, ab der Hälfte des Buches ist jedes Bild von einer unerklärlichen Trauer gekennzeichnet. Selbst Valeskas Augen sind leer und ihr Lächeln nur noch halb so warm. Kate scheint von Bild zu Bild kälter zu werden und immer öfter ist sie in seltsame Gewandungen gehüllt und nur noch mit Mihawk zu sehen. Die beiden scheinen von der Zeit gezeichnet worden zu sein. Zorro vermutet, dass mit den verschiedenen Kämpfen gegen die Dämonen die Trauer über die Gruppe kam. Als Kate aufhört weiterzublättern, weiten sich Zorros Augen. Das letzte Bild im Album ist das Bild einer Beerdigung.
 

Zorro kann Valeska, Valon, Mihawk, Sidal, Kate und einige andere Leute erkennen. Von Kader ist schon nichts mehr zu sehen. Ein kunstvoll verzierter Sarg ist auf der Mitte des Bildes zu sehen. Das Holz ist dunkel und mit etlichen Schnitzereien verziert. „Hier beerdigen wir einen Mann, der uns eine Menge gelehrt hat. Ich weiß gar nicht, wie alt er wirklich war, aber er hat unserer Truppe fast alles, was wir können beigebracht. Jeder von uns hatte einen besonderen Draht zu ihm, er war für uns wie ein Vater, denn wir alle wuchsen ohne unsere Eltern auf.“, erklärt Kate. Sie seufzt und klappt das Fotoalbum zu. Zorro sieht sie abwartend an. „Auf jedem von uns scheint eine Art Fluch zu liegen. Kader wurde zu einer Bestie, Valon verlor seine eigentliche Fähigkeit, Mihawk verlor seine Erinnerungen an seine Vergangenheit, Sidals Vergangenheit ist der blanke Horror, Valeska weiß nicht, wer sie eigentlich ist und ich… ich muss bald sterben. Wir sind eine tolle Gruppe.“, in ihrer Stimme schwingt Wut mit. Zorro sieht sie an und beschließt eine Frage zu stellen: „Was für eine Krankheit hast du Kate?“. Verblüfft sieht sie ihn an und öffnet ihren Mund, um ihn direkt wieder zu schließen.
 

Ortswechsel
 

Es ist mittlerweile später Abend und Ace liegt immer noch in seinem Bett und schläft. Nach der Ankunft von Valon hatte er sich in sein Zimmer begeben und sich schlafen gelegt. Seit zwei Stunden sitzt Valeska in seinem Zimmer und beobachtet ihn beim Schlafen. Jedes Mal, wenn er sich bewegt, streckt sie sich um ja nichts zu verpassen. Mittlerweile kommt sie sich vor, als wäre sie ein ausgehungertes Raubtier, das ein schwaches Beutetier beobachtet und auf den richtigen Moment wartet, um anzugreifen. Irgendwann schleicht sie sich näher an ihn heran und beobachtet, wie sich sein Brustkorb beim Atmen hebt und senkt. Er schläft mit freiem Oberkörper. Ganz leicht lässt sich noch die Wunde erkennen, die seinen Oberkörper entlang verlief. Valeskas Augen wandern zu Aces Lippen. Ein Schauer läuft ihr über den Rücken, als sie an den Kuss denkt, den er ihr auf den Rücken gehaucht hat.
 

Sie ist so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkt, dass Ace seine Augen geöffnet hat und sie neugierig beobachtet. Nach einer Weile durchbricht seine Stimme die Stille: „Macht es Spaß mich zu beobachten?“. Sein breites Grinsen lässt die zusammenzuckende Valeska erröten. Sie sieht ihn nicht an und steht rasch wieder auf. Mit wenigen Schritten hat sie die Tür erreicht, reißt diese auf und verlässt fluchtartig den Raum. Ace starrt ihr ratlos hinterher und legt den Kopf schief. „Was hat sie denn?“, fragt er sich selbst, doch findet er keine Antwort. Zur gleichen Zeit flüchtet sich Valeska in ihr eigenes Zimmer. Sie wirft einen flüchtigen Blick in den Spiegel und bekommt einen Schrecken. Ihre Augen fangen an sich rot zu färben. Sie öffnet leicht ihren Mund und tastet vorsichtig an ihren Zähnen herum. Bedrückt stellt sie fest, dass sie Ace eben um ein Haar angegriffen hätte. Sie begehrt sein Blut momentan so stark, da sie verletzt ist und ihre eigene Wunde zu heilen versucht, doch dazu benötigt sie Hilfe von einer anderen Person. Niemals käme sie auf die Idee ausgerechnet Ace danach zu fragen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Soo.. das war's dann auch schon wieder. Ich sage dann mal, danke dass ihr es gelesen habt. x3 Und eine schöne Zeit, bis hin zum nächsten Mal. Auf bald, euer Flämmchen. ♥



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HathorCat
2012-03-01T16:28:58+00:00 01.03.2012 17:28
*schlecht fühl*
ich fühle mich echt mies, da du uns noch vor deinem bday ein neues kapi geschenkt hast.. was wieder fragen offen lässt xD

ich hoffe wirklich, dass ES an deinem bday fertig ist..
ich werde dran arbeiten, so wie du uns mit diesem kapi eine freude gemacht hast *-*

liebe grüße ♥
HathorCat


Zurück