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Dornröschen

von

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Dornröschen erwacht

Draco näherte sich Harry, beugte sich entschlossen ihn zu küssen herab und starrte fassungslos auf die bläulich verfärbten Lippen des Gryffindors.
 

Der Schwarzhaarige sah aus, als sei er tot, doch das langsam auf und ab Bewegen seines Brustkorbes, verriet, dass er noch lebte und äußerst schwach schien.
 

Noch einmal blickte Draco zu Tonks und Charly. Beide standen noch immer vor der Tür und nickten ihm zu.
 

Sie machten ihm Mut, Mut das durchzustehen und Harry endlich zu küssen, auf dass dieser aus seinem monatelangen Schlaf erwachte und gegen das Böse kämpfte.
 

Wie in Zeitlupe, beugte sich der Malfoyerbe zu Harry runter, schloss die Augen, legte sanft seine auf Harrys Lippen und küsste ihn scheu.
 

Die Lippen des Schlafenden fühlten sich kalt und dennoch weich an, ein irres Kribbeln durchfuhr Dracos Körper, er schlug erstaunt die Augen auf und blickte in zwei grüne Smaragde.
 

Doch es waren nicht die leuchtenden und stechend grünen Augen die Draco kannte, sie wirkten leblos und starr, wie die eines toten Menschen.
 

Erschrocken wich der Blonde zurück und starrte Harry an, er war zwar wach doch er reagierte nicht, nahm nichts von ihm und der Außenwelt wahr.
 

„Nick, was ist mit ihm? Warum wirkt er wie tot und ist dennoch wach?", fragte Draco panisch und schaute den Geist prüfend an.
 

„Voldemort hat mit einem Zauber dafür gesorgt, das Harry an Körpertemperatur verliert. Ihr müsst ihn sofort hier rausschaffen und ihn aufwärme. Anderenfalls stirbt der Junge", antwortete der fast kopflose Nick und schaute besorgt zu Harry, dessen Augen wieder geschlossen waren.
 

„Wie sollen wir ihn hier rausbringen? Draußen lauern die Hitze und die Kälte, das überlebt er nicht!", antworteten Tonks und Charly synchron.
 

Draco nickte nur zustimmend und sah zu Harry, der noch blasser und lebloser wirkte als Sekunden zuvor.
 

„Appariert doch einfach! Raus geht es, aber nicht rein", lächelte der Geist wissend und winkte den vier zum Abschied.
 

Er hoffte, dass bald wieder die Welt im alten Glanz erstrahlte und Harry wieder der Alte sein würde.
 

Draco apparierte mit Harry auf dem Arm, Tonks mit Charly und wenige Sekunden später waren sie am Grimmauldplatz und riefen besorgt nach Remus und Molly.
 

Beide kamen sofort aus der Küche gestolpert, baten den blonden Todesser Harry nach oben zu bringen und eilten im Anschluss ins Badezimmer um Decken und Handtücher zu holen.
 

Doch dann fiel Remus etwas ein, dass Harry besser helfen würde als eine Decke oder sonst irgendetwas.
 

Körperwärme würde entscheidend besser helfen, auch wenn es für beide Jungs nicht angenehm werden würde, aber eine andere Wahl hatten sie nicht.
 

„Draco zieh dich bis auf die Shorts aus und leg dich auf Harry. Die Körperwärme eines anderen hilft schneller, als die herkömmliche Prozedur", befahl der Werwolf und schickte Tonks, Molly und Charly aus Harrys Zimmer.
 

Danach half er Draco, der sich erst mal sträubte. Nach längerem Gezeter lag er endlich mit Harry im Bett und Remus schloss die Tür und konnte nur noch hoffen, dass Harry schnell geholfen werden konnte.
 

Draco fühlt sich alles andere als wohl, er fühlte sich, wie jemand der zu seinem Glück gezwungen wurde, aber es war ja nur solange, bis Harry endlich wieder aufwachen würde und seine Temperatur normal wäre.
 

Er lag einfach stumm da und versuchte sich nicht zu bewegen, doch immer wieder ertappte er sich, wie er kurz Harry anschaute und vage lächelte.
 

Noch immer war der Gryffindor kalt und bewegte sich nicht, doch er atmete leise und ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen.
 

Zaghaft richtete sich der Todesser auf, stütze seinen rechten Arm ab und strich mit der linken Hand zärtlich über Harrys Wangen und ließ ihn nicht eine Sekunde aus den Augen.
 

Je näher er Harry betrachtet, desto größer wurde sein Wunsch ihn noch mal zu küssen, auch wenn Harry jetzt schlief und sich im Zweifelsfall nicht wehren konnte.
 

Der Drang war einfach zu stark, er konnte nicht widerstehen und legte seine Lippen auf die Harrys und küsste ihn erneut.
 

Ganz vorsichtig ging der Blonde vor, er wollte Harry nicht verletzen oder ihn gar erschrecken, falls er aufwachte.
 

Ganz allmächtig merkte Draco, dass der Kuss vage erwidert wurde, das sich schwache Arme um ihn legten und ihn vorsichtig umarmten.
 

Harrys Zunge leckte fast schon schüchtern über Dracos Unterlippe und bat stumm um Einlass.
 

Der Blonde gewährte und öffnete seine Lippen, umspielte sanft die Zunge des halb Schlafenden und fühlte sich wie berauscht.
 

Ein zarter Kampf um die Vorherrschaft beider Münder entwickelte sich, ein Kampf, wo es lange kein Sieger gab und sie mangels Luft den leidenschaftlichen Kuss unterbrechen mussten.
 

Tief schaute Draco Harry in die Augen, versank beinahe darin und lächelte ihn liebevoll an.
 

Sein Harry war endlich wieder unter den Lebenden, seine Augen glänzten wieder vor Lebendigkeit, aber auch vor Verlangen nach mehr.
 

„Draco ...", hauchte der Jüngere unter ihm und lächelte ihn weiterhin an, dass ihm fast schwindlig werden konnte, und umarmte ihn noch fester.
 

„Hm ...", schnurrte der Eisprinz und ließ sich liebevoll über den Rücken streicheln, genoss es einfach so dazuliegen und unter ihm sein Harry, der endlich wieder der Alte war.
 

„Warum hast du mich gerettet"? , fragte der Schwarzhaarige wie benebelt und schaute in Sturm-graue Augen, die anfingen zu leuchten und er sich dann langsam neben ihn rollte.
 

„Kannst du dir das nicht denken? Ich hätte es nicht getan, wenn mir so viel an dir liegen würde. Weißt du Harry, ich hatte in Askaban viel Zeit zum Nachdenken. Auch hab ich immer wieder an dich denken müssen. Wie du im Schloss gefangen warst und schliefst. Ich habe gemerkt, dass ich mehr für dich empfinde, dass ich dich liebe", flüsterte Draco leise und schaute Harry von der Seite an, ehe er sich aufrichtete und seine müden Knochen streckte.
 

„Du liebst mich? Na ja, ich muss es dir ja glauben, ohne deine Liebe wäre ich jetzt wohl nicht hier", grinste Harry zufrieden und wollte aufstehen, doch Draco zog ihn zurück ins Bett.
 

Er war der Meinung, dass sich der Gryffindor noch schonen sollte und erst mal Kraft tanken musste.
 

„Wo willst du denn so eilig hin?", fragte Draco unschuldig, zog Harry zu einem leidenschaftlichen Kuss näher an sich an und strich sanft über dessen linke Seite.
 

Beide küssten sich, als gäbe es keinen Morgen mehr, wälzten sich über Harrys Bett und genossen die neue Zweisamkeit in vollen Zügen.
 

Erst als Remus die Tür öffnete und die Beiden verwundert anschaute, stoppten sie ihre Balgerei und schauten verlegen an die Decke.
 

„Willkommen daheim", lächelte der Werwolf nur und schloss die Tür hinter sich, doch beide waren jetzt hungrig und stürmten die Küche, wo Harry von Molly fast erdrückt wurde und nach Luft rang.
 

„Nun lass den Jungen doch erst mal was essen", ermahnte Remus Frau Weasley und lächelte Harry an, als dieser sich setzen konnte und anfing Käsetoast zu essen.
 

Molly schnaufte wütend, doch sie ließ die beiden Jungs in Ruhe essen und setzte sich mit einer heißen Tasse Tee an den Tisch und schwieg sich aus.
 

Auch Charly und Tonks schwiegen, nur Remus sprach hin und wieder über die triste und dunkle Welt da draußen und schaute Harry immer wieder lächeln an.
 

Nach Sirius Tod hatte der Werwolf die Verantwortung für den Jungen übernommen und war einfach nur glücklich, dass dieser wieder gesund und munter war und einen ziemlich großen Appetit an den Tag legte.
 

Zufrieden blickte er auch zu Draco herüber und sah, wie dieser einfach nur strahlte und seinen Toast aß.
 

Alles könnte so schön sein, wenn da nicht Voldemort und diese fremd gewordene Welt wären.
 

Eine Welt in völliger Dunkelheit und an Grausamkeiten nicht zu übertreffen.
 

In den letzten Wochen wurden bald an die dreihundert muggelgeborene Kinder getötet und auch immer mehr magische Wesen fielen dieser Welt zum Opfer.
 

Dunkelelben gab es schon keine mehr und wann Lichtelben ausstarben, war nur noch eine Frage der Zeit!
 

Auch Veelas und Vampire hatten sich mehr und mehr in die Wälder zurückgezogen und hofften mehr oder weniger auf bessere Zeiten.
 

Dementoren schwebten beinahe stündlich über die Straßen von London und ihren kalten Blicken entging nichts.
 

Alles, was ihnen nicht gefiel, meldeten sie sofort dem dunklen Lord und der ließ sie dementsprechend handeln und radierte Mal eben an einem Tag zwanzig Zauberer und Hexen aus.
 

Im Moment wollte aber keiner darüber sprechen, sie wollten einfach nur dasitzen, ihr Abendbrot genießen und im Anschluss etwas feiern.
 

Draco allerdings war so geschafft, das er beschloss schlafen zu gehen und den Rest feiern ließ.
 

Er war zwar der Retter gewesen, doch er fühlte sich etwas fehl am Platz und ging auf sein Zimmer rauf.
 

Es war Harrys Familie oder was davon noch übrig geblieben war und das sollte Harry erst mal alleine genießen.
 

Draco konnte warten, er hatte so lange gewartete, dass es auf diesen Tag auch nicht mehr ankam.
 

Müde schlürfte der Todesser die Treppen rauf, legte sich in sein Bett, schloss die Augen und träumte von einer besseren Welt.
 

Eine Welt voll Sonnenschein, voll Liebe und Wärme, von lachenden Kindern und in Frieden lebende Menschen.
 

Auch träumte er von einer Zukunft mit Harry, wie sie Seite an Seite gegen Voldemort kämpften und die Welt aus der Finsternis holten.
 

Als Harry spät abends an sein Bett schlich, hatte der Blonde ein leichtes Lächeln auf den Lippen und seufzte wohlig im Schlaf.



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