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Ein guter Tag zum Sterben

Zwei Hundebrüder, der Hunderat und so etwas ähnliches wie die Hölle
von

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Erste Informationen

Die Hundebrüder wanderten notgedrungen Richtung Nordosten, wie es ihnen Kyuu angegeben hatte. Inuyasha war eigentlich ganz froh, dass Sesshoumaru nichts weiter zu ihm sagte, nahm er doch an, dass das kaum schmeichelhaft gewesen wäre. Sein Halbbruder war anscheinend noch immer mehr als wütend – und er konnte es ihm nur zu gut nachfühlen. Sie waren von diesem komischen Rat der Hundeyoukai entführt und wie zwei Findelkinder auf dem dämlichen Pfad der Höllenprüfung ausgesetzt worden, wie ungemein peinlich und beleidigend.

Hoffentlich würde er irgendwann doch die Information bekommen, was es mit dem Rat, der Prüfungshölle und allem anderen auf sich hatte. Auf jeden Fall konnte er zusehen, dass er einmal den ach so tollen Daiyoukai aus einer Klemme holte, um zu zeigen, dass er nicht nutzlos war. Diese Gelegenheit würde sich bestimmt ergeben. Und er sie wahrnehmen, das hatte er sich geschworen.
 

Langsam begann der Tag sich zu neigen. Es war jedoch nicht weiter schwer hier zu gehen. Hohe Bäume bildeten ein dichtes Kronendach, das schon am Tage Dämmerung verbreitete. Aber es gab auf diese Art so gut wie kein Unterholz. Es war eher, als ob man sich im Inneren einer großen Halle bewegte. Keinerlei Tiere oder andere Wesen waren zu wittern.

Inuyasha warf einen Blick zu seinem schweigsamen Begleiter. So bemerkte er, wie der Hundeyoukai etwas den Kopf hob. Daher witterte er eilig, bemüht, nicht als unfähig dazustehen. Tatsächlich. Irgendwo dort hinten war ein Feuer – ein Feuer, auf dem etwas Essbares kochte. Da Youkai nicht gerade zum Küchendienst neigten, war die Frage, wer da kochte. Ohne weiter nachzudenken äußerte er: „Menschen, in dieser Einöde?“

In der Tat, dachte der Ältere. Das war eine geradezu bemerkenswert logische Schlussfolgerung – für den Bastard. Und die dazu gehörige Frage. Bislang hatte nichts die Anwesenheit von Menschen verraten. Nach allem, was er wusste, neigten diese auch weniger dazu, sich in rätselhaften Wäldern niederzulassen. Aber da die Quelle des Geruchs sowieso in ihrer Richtung lag, würde man es bald sehen. Gehörte der etwa zu Menschen? Sehr unwahrscheinlich.

Inuyasha hatte eigentlich auch mit keiner Antwort gerechnet, oder wenn, dann mit einem: „törichter Hanyou“. So gesehen hatte er anscheinend Recht. Auch mal eine nette Abwechslung.
 

Als sie den Ursprung des Kochgeruches erreichten, war es bereits Nacht geworden. Die Halbbrüder blieben nebeneinander stehen und betrachteten die kleine Hütte, vor der ein großes Feuer loderte. Auf einem Gestell darüber hing ein geradezu riesiger Topf. Zu Inuyashas gewisser Beruhigung roch es daraus nach Essen, aber nur nach Gemüse. Eine alte Frau stand daneben. Sie hatte wohl ihre Annäherung bemerkt und musterte nun die Unbekannten.

Endlich sagte sie: „Fremde in dieser Gegend. Wie ungewöhnlich. – Nun, wenn Ihr ein Quartier für die Nacht sucht, seid Ihr hier richtig, edle Herren. Und Ihr habt Glück. Ich habe heute für meinen Wintervorrat eingekocht. So könnt auch Ihr mitessen. Kommt nur, lasst Euch nieder. Kommt…“

Sesshoumaru wollte schon sagen, dass er nie Menschennahrung zu sich nehme, geschweige denn, die Absicht habe in solch einer erbärmlichen Hütte zu übernachten, aber er konnte es nicht. Irgendetwas in ihm schrie ihm förmlich zu, dass er es tun müsse, zog ihn fast unwiderstehlich an. Er machte einen Schritt auf die alte Frau zu – und spürte einen festen Griff an seinem Arm. Vom Donner gerührt wandte er den Kopf. Seit wann wagte es dieser jämmerliche Bastard ihn an der Umsetzung seines Willens zu hindern, ja, ihn zu berühren? Wollte der ein Duell?

Inuyasha ließ die Augen nicht von der alten Frau: „Keh!“ machte er leise: „Man kann mir vielleicht einiges vorwerfen, aber sicher nicht, dass ich mich nicht mit Menschen auskenne. Und ich kenne keine alte Menschenfrau, die einsam im Wald lebt und die ersten Youkai, die vorbeikommen, zum Abendessen einlädt.“ Er spürte den Wunsch etwas zu essen, näher zu ihr zu gehen. Aus irgendeinem Grund schien das auch Sesshoumaru ähnlich zu empfinden. War hier Magie am Werk, die umso besser wirkte je stärker der Youkai war? Er spürte, wie sich sein Halbbruder entspannte und gab ihn frei.

Tatsächlich, dachte dieser verärgert. Da war Zauberei im Spiel. Diese alte Hexe hatte es gewagt….Er hob die Hand.

Die Frau beging nicht den Fehler, das für einen Willkommensgruß zu halten. Noch während sie sich hastig zu Boden warf, hatte sie die Anzeichen überschlagen – und die Folgerung daraus gezogen. Ihr Zauber wirkte umso mächtiger, je stärker das Youki ihres Besuchers war. Aber nie zuvor hatte sie Youkai hier gehabt, von denen einer sofort die Falle erkannte, während sich der andere nur durch Handauflegung davon befreien konnte. Das mussten äußerst mächtige Youkai sein, womöglich Daiyoukai. Und deren Verachtung gegenüber Menschen war ihr ebenso bekannt wie die Tatsache, dass es ein Youkaifürst, noch höflich formuliert, überhaupt nicht schätzte, versuchte man auch nur ihn zu attackieren. Ihre Lebenserwartung belief sich gerade gegen Null.

„Ich bitte um Verzeihung…“ sagte sie eilig: „Ich…ich nahm an, dass es sich bei Euch um solche armselige Wesen wie die Youkai handelt, die uns immer wieder heimsuchen…“

Inuyasha empfand Mitleid: „Weißt du etwas über den Pfad der Höllenprüfung, nein, shiken jigoku – die Prüfungshölle?“ Wenn ja, war das wohl immerhin eine Chance für sie ein wenig länger am Leben zu bleiben. Denn, wenn er das so recht betrachtete, war sein Bruderherz schon wieder sauer. Und der würde sicher den ersten Unglückswurm umbringen wollen, der ihm statt des Rates über den Weg lief.

„Die Prüfungshölle….“ wiederholte die alte Frau. Nein, da wusste sie nichts davon. Und ihr war klar, dass das fatal für ihren Lebensfaden wäre: „Aber…unser Schamane weiß es sicher, edle Herren.“

„Du redest dauernd von „wir“ und „unser“ Schamane?“ fragte der Hanyou verwirrt, bemerkte dann, dass sich sein Halbbruder seitwärts drehte.

„Ein Bannkreis.“ Der Hundeyoukai betrachtete den dunklen Wald vor sich: „Zerstöre ihn.“

Inuyasha wollte sich nicht die Blöße geben die Magie nicht erfassen zu können, und zog Tessaiga. An der rot aufleuchtenden Klinge erkannte er, dass sich dort tatsächlich ein sehr gut fabrizierter Zauber befinden musste.

„Bitte, ihr edlen Herren…“ keuchte die Frau: „Nicht! Ihr würdet sie verletzen. Bitte nicht!“ Nie zuvor hatte ein Youkai den Bannkreis erkannt – geschweige denn auch nur in Erwägung gezogen, den zu zerstören: „Bitte...lasst es mich euch erklären!“

„Der Schamane“, sagte Sesshoumaru nur. Er verspürte keine Lust sich länger als notwendig mit diesem Menschenweib zu unterhalten. Hatte sie nützliche Informationen, sollte sie leben bleiben. Seine Beute wäre der Rat.

„Ja, edler Herr.“ Die alte Hexe erhob sich vorsichtig. Der jüngere ihrer Besucher schien netter zu sein, immerhin schob der gerade sein Schwert weg und sah sie an. Waren das Brüder? „Hier im Wald liegt versteckt unser Dorf….“ meinte sie darum zu Inuyasha: „Wir sind Menschen, zauberkundige Menschen, die von unseresgleichen gejagt und verscheucht wurden. Es wird solch mächtigen Wesen wie Euch unbekannt sein, aber Menschen fürchten sich vor dem, was sie nicht verstehen. So haben wir uns hier zusammengefunden, im Dorf der Hoffnung.“ Sie hob flehend etwas die Hände: „Bitte, lasst sie am Leben.“

„Ich habe kein Interesse an Menschen“, kam es vom älteren Halbbruder.

Seltsamerweise war das eine positive Aussage, wie sie erkannte: „Mein…mein Name ist Hinode, edle Herren. – Ich …“ Nein, sie sollte nicht weiter zögern. Diese Youkai schienen anders zu sein als die gewöhnlichen, waren aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch gefährlicher. So fuhr Hinode nur fort: „Ich öffne jetzt unseren Bannkreis….“

Nur Sekunden später stellten die Hundebrüder fest, dass der Wald vor ihnen verschwamm. Dahinter zeigte sich das versteckte kleine Dorf im Schein von Fackeln: Hütten, Gärten und sicher um die hundertfünfzig Menschen verschiedenen Alters, die sie anstarrten. Ein älterer Mann stand vor ihnen. Seine Kleidung zeigte diverse Tierfelle und -gehörne. Das war gewiss der erwähnte Schamane.

„Hinode?“ fragte er.

„Diese...diese edlen Herren suchen nach jemandem, der etwas über shiken jigoku, die Prüfungshölle, weiß “, erklärte sie eilig.

Der Schamane nickte: „Mächtige Youkai zu Gast im Dorf der Hoffnung…Hm. Ihr seid doch unsere Gäste.“

„Ja, klar“, erwiderte Inuyasha, der die verborgene Frage darin verstand: „Außer natürlich, ihr greift an. – Kannst du uns was über diese Prüfungen erzählen?“

„Das nicht. Aber ich weiß anderes, das wohl dazu gehört. Bitte, folgt mir, edle Herren. Du auch, Hinode.“

„Ich sollte wieder auf Wache….“ meinte die Hexe, was den Schamanen den Kopf schütteln ließ. Sie verstand. Solange diese beiden hier waren, war auch das Dorf vor jedem Oni oder Youkai sicher, außer, der wollte Selbstmord begehen.
 

Vor der Hütte des Schamanen deutete der auf einen Stein: „Wenn Ihr Euch dort niederlassen wollt, edler Fürst?“ Er war sicher, dass es sich bei dem älteren der Besucher um einen hochrangigen Youkai handeln musste, wohl gar einen Daiyoukai – und der andere war ebenso offensichtlich der Bruder, waren doch die Augen, die Haare so ähnlich.Da ziemte sich Höflichkeit. Lieber ein wenig zu demütig als das Dorf zerstört. Nie zuvor war jemand an Hinode und ihrer Magie vorbeigekommen. „Und Ihr vielleicht auf die rechte Seite Eures verehrten Bruders, junger Herr?“

Inuyasha stellte fest, dass es direkt Spaß machte, so höflich angeredet zu werden. Aber er wollte sich nicht blamieren und setzte sich einfach dorthin.
 

Als auch der Schamane und die Hexe Platz genommen hatten, fuhr der erstere fort: „Mein bescheidener Name ist Hirohito. Ich darf mich noch einmal vergewissern: Ihr sucht nach Informationen über die legendäre Prüfungshölle der Daiyoukai, shiken jigoku? So seid Ihr wohl bereits auf diesem magischen Pfad?“

„So ungefähr, ja.“ Inuyasha nahm nicht an, dass sein Halbbruder mit Menschen reden wollte: „Und die eigentlichen Prüfungen sollen im Nordosten sein, in den Bergen von Seikki.“

Hirohito und Hinode tauschten einen besorgten Blick, ehe der Schamane antwortete: „Dieses Dorf liegt bereits außerhalb der von Menschen bewohnten Gegenden. Weiter nach Norden endet der Wald. Jenseits davon habe ich kaum Nachrichten bekommen, aber es gibt dort ein Gebirge, hoch mit allerlei….gefährlichen Bewohnern. Darf ich Euch mehr darüber berichten?“

Sesshoumaru nickte. Das war immerhin der erste Hinweis darauf, wo das Ziel lag, das er so schnell wie möglich zu erreichen wünschte, um anschließend den Hunderat komplett ins Jenseits zu befördern.

„Meine Vorfahren wanderten ehemals durch diese Gegenden. Darum wusste ich auch von diesem Ort und seiner Magie, die es uns ermöglicht, den Bannkreis aufrecht zu erhalten. Ich kann Euch den Weg weiter beschreiben, zumindest ein Stück.“

„Und?“ fragte Inuyasha sofort, ebenfalls bemüht diese überaus lästige Prüfung rasch hinter sich zu bringen, um zu Kagome zurückkehren zu können. Kaum war er eine Woche zuhause gewesen.....

„Wenn der edle Fürst und Ihr, junger Herr, unser Dorf in Richtung Nordost verlasst, wird der Wald wird dort dichter und es leben viele Tiere darin. Ich bin sicher, dass nichts Euch gefährlich werden kann, aber es existieren dort auch Tiere, die nirgendwo anders leben.“ Der Schamane überlegte, wie er das ausdrücken sollte: „So könnte es durchaus geschehen, dass eines bedenkenlos genug wäre, Euch zu attackieren.“ Er hatte schon die Bekanntschaft der seltsamen Wesen gemacht – und nur dank seiner Magie überlebt. Aber es wäre wohl äußerst unhöflich, ja, lebensgefährlich, einem Daiyoukai gegenüber auch nur anzudeuten, dass er nicht in der Lage wäre gegen solche Tiere zu bestehen. „Doch dann kommt man in den Bereich der Todesseile, nein, den Wald der Todesseile. Ich selbst war noch nie dort, dazu waren die Warnungen meines Meisters zu deutlich, aber ich hörte, dass immer wieder Menschen verschwinden, die unvorsichtig genug waren, sich dorthin vorzuwagen. Ich weiß bedauerlicherweise nicht, warum der Wald so heißt…Nun, wenn man ihn durchquert hat, gelangt man an den Fuß des Gebirges von Seikki. Und wenn man über einige Pässe wandert, soll man die Hochebene erreichen, wo der Legende nach die mächtigsten aller Youkai sich bei einem dunklen Turm trafen oder treffen.“

„Klingt ja schon mal ganz gut“, kommentierte Inuyasha: „Mehr weißt du nicht?“

„Bedauerlicherweise nein, junger Herr.“ Aber Hirohito bemerkte, dass der Daiyoukai vor ihm nachdenklich geworden war und wartete lieber.
 

Der dunkle Turm….als der Schamane das gesagt hatte, war es Sesshoumaru gewesen, als ob er diese Bezeichnung schon einmal gehört hatte. Während Hirohito nun schwieg, stieg in ihm die Erinnerung an eine Waldlichtung auf, auf der er einst mit seinem Vater gesessen hatte. Wie alt war er da gewesen? Nun, eindeutig noch ein Kind. Sein verehrter Vater hatte ihm von den Dämonen der dortigen Berge erzählt, als er plötzlich aufgesprungen war und sich vor ihn gestellt hatte.

Ehe er selbst gewusst hatte, was los sei, hatten drei Youkai die Lichtung betreten, alle drei bewaffnet. Der hinterste und letzte hatte den Kopf geneigt, die anderen jede Höflichkeit beiseite gelassen.

„Inu no Taishou….unser erhabener Gebieter ist es Leid deinen Gestank wahrzunehmen. Solltest du dich dem Duell mit unserem mächtigen Herrn beim dunklen Turm verweigern, haben wir Befehl deinen Welpen umzubringen.“

Sesshoumaru entsann sich nur zu gut, wie das Youki seines Vaters aufgeflammt war. Selten genug hatte er ihn derart wütend erlebt. Er selbst hatte nicht einmal Besorgnis empfunden, zu sicher war er, dass sein verehrter Vater mit diesem jämmerlichen Abschaum fertig werden würde.

Im nächsten Moment hatte der Inu no Taishou den Sprecher an der Kehle gepackt – selbst seinem Sohn war schleierhaft, wann er sich bewegt hatte.

„Du, der du ein Nichts bist und einem Nichts dienst, wagst es, mir jede Höflichkeit zu verweigern, ja, mir zu drohen? Du solltest froh sein, dass ich mich herablasse dich eigenhändig zu töten.“

Sesshoumaru erinnerte sich daran, dass nur Sekundenbruchteile später zwei der Youkai tot am Boden gelegen hatte und sich sein Vater dem Letzten zugewandt hatte, der sich flach auf die Erde warf.

„Abschaum“, hatte der Herr der Hunde gesagt: „Wenn du deinen… hm…Gebieter wieder siehst, kannst du ihm ausrichten, dass ich mich dem Duell mit ihm stelle.“

„Ja…“ brachte der Überlebende heraus, ehe ihm die Bedeutung des Satzes dämmerte und er eifrig nickte, ohne zu wagen das Gesicht aus dem Staub zu nehmen: „Ja, ich werde es ihm ausrichten, oyakata-sama…“

„Du warst ein wenig höflicher als deine Kameraden. Das rettet dir das Leben - für heute. Verschwinde.“ Als der Youkai davongerast war, hatte sich der Inu no Taishou umgewandt.

Sesshoumaru wusste, dass er ihn verwundert angesehen hatte: „Ihr wollt Euch einer derartigen Drohung beugen, verehrter Vater?“

„Ich werde ihn nicht in die Hölle schicken, weil er mir droht, Sesshoumaru. Ich werde ihn dorthin schicken, weil es mir ein Vergnügen ist. Komm. Ich werde dich zu deiner Mutter bringen.“
 

Jetzt blickte der Hundeyoukai auf. Es herrschte schon eine Weile Schweigen, aber nicht einmal Inuyasha hatte es für ratsam gehalten ein Wort zu verlieren. Zu sichtbar war gewesen, dass Sesshoumaru in Gedanken versunken war.

„Der dunkle Turm.“

„Du hast schon mal von ihm gehört?“ erkundigte sich sein Halbbruder, der ihn doch lange genug kannte, um aus Andeutungen raten zu können, Streitigkeiten und Zweikämpfe hin oder her.

„Es gab dort ein Duell.“

Hinode und Hirohito wechselten einen raschen Blick. Das klang nach Streit unter mächtigen Daiyoukai. Nichts, wobei Menschen auch nur etwas verloren hatten. Der Schamane verneigte sich noch einmal tief, wagte nun aber noch weniger als zuvor ungefragt zu sprechen.

Sesshoumaru nahm die Höflichkeit zur Kenntnis und erhob sich: „Gehen wir.“

„Klar….“ Inuyasha sprang auf. Natürlich. Je eher sie diese Prüfungshölle hinter sich hatten, desto besser.

Die Hexe und der Schamane sahen den Besuchern ebenso nach, wie alle Bewohner des Dorfes, ehe Hinode meinte: „Wir errichten besser den Bannkreis unverzüglich wieder, mit aller Magie, die wir gemeinsam aufbringen können. Ich nehme an, dass es in der nächsten Zeit im Nordosten zu…Turbulenzen kommt.“

„Ja. Und Streit unter Daiyoukai ist nichts, was noch so zauberkundige Menschen beeinflussen können.“ Hirohito wandte sich um: „Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass sie mir für Wesen ihrer Art und ihrer Macht recht umgänglich schienen. Das Dorf steht und niemand wurde auch nur verletzt, nicht einmal du.“

„Worüber ich froh bin. Aber ich denke, dass das nichts mit Liebenswürdigkeit zu tun hatte. Sie haben ein Ziel – Hunde auf der Jagd.“

„Du hältst sie für Inuyoukai.“

„Sie gehören mit zu den stärksten unter allen Geschöpfen – und nur ein sehr mächtiges Wesen geht in die legendäre Prüfungshölle.“

„Da hast du Recht. Und Kitsune hätten anders reagiert. - Gut, schützen wir unser Dorf.“
 

Inuyasha sah seitwärts: „Der dunkle Turm, also?“

Schweigen.

„Ich fände es wirklich toll, wenn ich mal was erfahren würde, bevor eine Überraschung auftaucht!“ fauchte der Hanyou prompt. Erst wurde ihm nichts erzählt und dann hieß es, er sei töricht, das hatte er ja schon bei der Sache mit Takemaru und diesem dämlichen Sou´unga erfahren.

Sesshoumaru überlegte flüchtig, ob er das mitteilen sollte. Jedoch, das gab er nur sich zu, der Bastard hatte ihm bei der Begegnung mit Hinode wohl eine peinliche Lage erspart. Natürlich hätte er selbst die Falle irgendwann bemerkt und brechen können, aber…Ja, aber: „Ich war dabei, als Boten meinen verehrten Vater zu einem Duell beim dunklen Turm forderten.“

Meinen verehrten Vater, nicht unseren…Aber ehe Sesshoumaru anerkannte, dass sie wirklich Brüder waren, würde wohl vorher das Ende der Welt eintreffen. „Und er hat diesen Idioten besiegt. Nur, musste er da auch durch die shiken jigoku?“

Das war die Frage – oder auch nicht, dachte der Daiyoukai. Sie hatten jedenfalls keine Wahl, dafür hatte der Rat gesorgt. Und dafür würde er jeden einzelnen von ihnen bezahlen lassen, auch und gerade Kyuu und Inabikari, die die stärksten unter ihnen waren.

Inuyasha schloss aus dem Schweigen, dass sein Halbbruder das ebenfalls nicht wusste. Aber auch ihm war es eigentlich gleich. Und irgendjemand würde für diesen miesen Witz, ihn zu entführen und dieser dämlichen Prüfung zu unterziehen, teuer bezahlen.
 

**
 

Immerhin haben sie schon etwas wie eine Wegbeschreibung erhalten – anheimelnder Weg. Im nächsten Kapitel stellt sich heraus, dass es unterschiedliche Ansichten gibt: bei den Hundejungen und im Rat.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2012-07-02T16:57:28+00:00 02.07.2012 18:57
Diese Kapitel war wirklich eher informativ. Irgendwie ist hier das Lesen gar nicht so anstrengend :D
Ich bin hier wirklich sehr stolz auf Inu no Taishou, ich habe schon eine Story gelesen, die klang gar nicht nach ihm. Das war ärgerlich! Vor allem seine Art und sein Wörterbuch klang nach Sessh ^^, da sieht man die Verwandschaft * O *
Verdammt, und schon wieder habe ich Lust die zu zeichnen XD
Auch der Teil mit dem Schamanen sagt voraus, dass da noch einiges auf die Halbbrüder zukommt.

Von: -Suhani-
2011-12-31T14:45:02+00:00 31.12.2011 15:45
Hab mich nicht geändert, hol immer noch alle ausstehenden Kommentare auf den letzten Drücker nach. Auf den wirklich letzten Drücker. ^^
Die Prüfungshölle verspricht immer interessanter zu werden. Und eine wahre Herausforderung für die Selbstbeherrschung unseres geliebten Eisprinzen. Wenn das so weiter geht, bekommt Inu Yasha sicherlich noch einige Möglichkeiten seinem Bruder zu helfen und zu beweisen, dass er gar nicht so unnütz ist, wie Sess immer behauptet.
Ich hoffe, es kommt noch mehr über darüber heraus, was der Taishou so erlebt hat bei diesem dunklen Turm. Und gegen wen er da gekämpft hat. Und ob er auch die Prüfungshölle musste.
Ich les dann mal weiter. :)
lg
Hani
Von:  Weissquell
2011-08-31T10:44:05+00:00 31.08.2011 12:44
Na, das geht ja interessant los. Nebenbei fällt mir ein, dass es mich etwas verwundert, dass die anderen Youkai erst jetzt mit dieser Angelegenheit ankommen. Inu Taishou ist doch da schon etwa 200 Jahre oder so tot. Da haben sie aber wirklich lange Geduld bewiesen.
Zum Kapitel: Ich frage mich, ob es tatsächlich nur Menschen sein können, die kochen, soweit ich weiß, neigen einige Youkai auch dazu, beispielsweise Menschenfleisch zu kochen. Aber gut, hier sind es eben Menschen.
Ich bin auch ein wenig verwundert. Wo spielt das ganze denn? Befindet sich hinter dem Tor eine ganz normale Gegend? Ist dieser Höllenpfad kein abgeschlossener Ort? Allein die Anwesenheit von Menschen dort sollte äußerst ungewöhnlich sein. Da dieses Essensangebot wohl eine Falle war, sollten die beiden Brüder sich doch wohl denken können, dass die Frau irgendwas über das Ganze weiß und wenn sie versucht hat, ihnen eine Falle zu stellen, wobei noch nicht klar ist, worin genau die Falle besteht( war das Essen vergiftet, wären sie nie wieder dort weggekommen), dann wird sie wohl mächtig genug sein, um nicht sofort demütig und ängstlich vor ihnen niederzufallen. Ich hätte erwartet, dass sie versucht weiter zu kämpfen, aber ok, mal sehn wies weitergeht.
Der Schamane wirkt mir ein wenig sehr zuvorkommend zu den beiden. Na ja vermutlich denkt er sich, je mehr sinnvolle Infos ich ihnen gebe um so schneller verschwinden sie wieder. :-)
Diese Forderung der fremden Youkai an Inu Taishou: Komm mit und stell dich dem Duell oder wir töten deinen Sohn, bedeutet eigentlich im Klartext: Bleib hier, oder bleib hier und bring uns um! :-)
Die Beziehung zwischen sessi und Inu bleibt weiter frostig, mal sehen wie lange noch!
Auf zum nächsten Kapitel!
Von:  kiji-chan
2011-08-07T22:07:20+00:00 08.08.2011 00:07
Die Chaotenbrüder treten in Papas Fußstapfen. Wortwörtlich.

Es scheint, öfters wollten Leute, dem Inu no Taishô zeigen, wer der Stärkste ist.
Papa damals, Sesshô und Inu heute. Liegt wohl in der Familie XD

Ich hoffe, die Seile im Wald verwirren die Jungs nicht so sehr, wie mich.

Gute Nacht, freue mich auf weitere schöne Kapitel.


ncha!
Kiji
Von:  Lizard
2011-07-05T16:05:16+00:00 05.07.2011 18:05
Holla, kaum ist man mal 'ne Woche nicht da, kommt man schon kaum mehr mit dem Lesen mit... weil du ja immer so schön regelmäßig hochlädst, muss ich immer hinterher hecheln... *hihi*... (möchte mal wissen, wann ich endlich mal wieder mehr Muße für meine Hobbies habe... *seufz*)
Naja, hat alles auch seine Vorteile, kann ich gleich Kapitel 2+3 auf einmal lesen!

Kapitel 2 war ja eher informativ als abenteuerlich, aber den Berichten des Schamanen zufolge kommen wohl noch genug Abenteuer auf die Hundebrüder und den Leser zu.
Was es wohl mit dieser "Todeseile" in einem Wald auf sich hat, das hier so viele an irgendwas aus 'One Piece' erinnert? Zum Glück kenne ich 'One Piece' so gut wie gar nicht, ich habe also keinerlei Vorahnungen und kann mich neugierig überraschen lassen.
Überrascht hat mich in diesem Kapitel, dass Inuyasha schon so schnell sein Vorhaben Sesshoumaru zu retten umsetzen konnte. Okay, das Leben hat er ihm jetzt wohl noch nicht wirklich gerettet, sooo gefährlich hätten diese zauberkundigen Menschen dem Daiyoukai wohl nicht werden können. Aber immerhin vor 'ner kleinen Peinlichkeit hat der Hanyou seinen Halbbruder ja schon mal bewahrt. Mal sehen, ob und wie sich das im Laufe der Story steigert.
Ebenfalls überrascht war ich, dass im Land des Höllenpfades Menschen leben. Ich hatte mir das mit diesem Prüfungspfad irgendwie so vorgestellt, dass man da in eine Art anderes Land oder andere Dimension kommt und dass da gar keine Menschen leben können, weil sich das ja Dämonen gebaut haben (weil das so ähnlich ist wie diese Feuerberge aus der Geschichte mit Tokijin/Kaijinbo, die dämonischen Ursprungs sind, weswegen da keine Menschen leben können). Oder führt dieser Pfad zunächst durch ganz normales Land? Oder hat der Pfad jetzt eigentlich noch nicht wirklich angefangen? Mag gut sein, dass ich mir das völlig falsch vorgestellt habe. Nya, umso besser, ich bin auf weitere Überraschungen gespannt.
Und ich bin neugierig, wie sich das Brüderteam weiterhin so verhält. Irgendwie sind die beiden ja jetzt schon sehr gut eingespielt. So wusste Inuyasha genau, wie er sich am besten bei den Menschen und allem weiteren verhält, damit er den eh schon angesäuerten Dämonenbruder an seiner Seite nicht noch saurer macht. Trotz allem Widerwillen ein gutes Team. Tja, hmm, offenbar ist wirklich was dran, dass man nicht nur von seinen Freunden, sondern vor allem von seinen Feinden am besten lernen kann...

Dann bin ich mal gespannt, wie's nach diesem Informationsprolog auf diesem Höllenprüfungspfad weitergeht. Ab ins nächste Kapitel!
Von:  Teilchenzoo
2011-06-30T11:53:29+00:00 30.06.2011 13:53
Stimmt, Todesseile klingt nach der Prüfung der Seile. Die Falle dort war sehr gut, subtil, angelegt. Mal sehen, was sich bei dir dahinter verbirgt.

Und wieder mal zeigt sich: Höflichkeit zahlt sich aus und kann Leben retten. Hier hat sie in den verschiedensten Situationen geholfen.
Kaum hat Inu seinen Schwur getan, hat er ihn auch schon zum Teil erfüllt. Guter Inu! Zeigs mr Eisblock!

Lg neko
Von:  Sasuke_Uchiha
2011-06-28T12:51:42+00:00 28.06.2011 14:51
Ein Rat aus Hundedämonen, die einen neuen Führer wollen. Mal schauen, was dabei noch rauskommt.
Von:  Krylia
2011-06-28T10:21:06+00:00 28.06.2011 12:21
Todesseile... Das erinnert mich an die Prüfung der Seile im Upper Yard in One Piece. Bin mal gespannt, wie dieser Wald aussieht.
Und was sie noch alles für Gestalten treffen werden.

Nur weiter so.^^
Von:  Haruko-sama
2011-06-26T17:48:04+00:00 26.06.2011 19:48
Da scheinen noch haufenweise Überraschungen zu lauern... Aber zumindest die erste ging ja gut aus, Menschenkenntnis sei dank.
Ich schätze, die beiden werden noch so manches Mal froh sein, dass der andere dabei ist - und sich lieber die Zunge abbeißen, als es zuzugeben :)

LG, Haruko
Von:  filia-infernorum
2011-06-26T17:04:04+00:00 26.06.2011 19:04
ich kann mich den beiden vor mir nur anschließen. ein echt spannendes kapitel und ein noch spannender weg bis unsere beiden lieblinge diesem rat aus unfähigen Yokais endlich zeigen können, wo's lang geht. ^^

ich bin echt gespannt, was alles im nächsten kapitel passieren wird. so ganz trau ich dem Frieden zwischen den Brüdern nicht =)

lg
filia-infernorum


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