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Spin the Bottle

von

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Die Spielidee

„Iiiieeeh...! Jetzt lass das endlich!!

Reicht es nicht, dass du solchen Mist schon vor laufenden Kameras gemacht hast? Hört bloß auf zu lachen!

Das ist ja nicht zum Aushalten mit euch...“
 

Bill drehte sich recht unelegant und beinahe stolpernd um die eigene Achse.

Dabei streifte er Gustav unsanft mit dem Ellenbogen, der mit vor der Brust verschränkten Armen und anscheinend leicht schadenfroh grinsend an einer Wand des Fahrstuhls lehnte.

Der Drummer zeigte keine Reaktion und beobachtete weiter, die sich ihm bietende Szene.
 

Georg hatte sichtlich seinen Spaß daran den Bandjüngsten zu ärgern.

Nachdem er diesem spielerisch ein paar Ohrfeigen verpasst hatte, drängelte er sich in die Kabine des Lifts und lehnte sich gegen Bill, womit er ihm zwischen sich und der Fahrstuhlwand einquetschte.

Tom giggelte.

„Meinst du nicht, dass mein Brüderchen schon schmal genug ist?“

„Du Vollhonk zerquetschst mich noch, wenn du so weitermachst!“, protestierte eben dieser gegen die momentane Behandlung.
 

Nun lachte selbst Gustav leise auf.

Er lehnte sich nach vorne, packte Georgs Handgelenk und zog den Bassisten von Bill weg.

„Du willst doch noch ein paar Jahre ordentlich was verdienen, dass du dich danach getrost zur Ruhe setzen kannst, oder?“

Bill schnaubte:

„Wie konnte ich auch nur für einen Moment denken, dass du mir vielleicht uneingennütziger Weise geholfen haben könntest...?“

Er zupfte sein Shirt zurecht, strich sich mit den Fingern durchs Haar und setzte ein „Danke trotzdem“ nach, während er aus dem Fahrstuhl stieg, der im dritten Stock angekommen war
 

Gustav lachte und folgte dem Sänger.

„Ach Bill, du weißt, doch, dass wir dich alle... furchtbar gern haben.

Wir würden dich nie~mals auf deine Funktion als gut florierende Einnahmequelle reduzieren.“

„Pff, das hab ich gemerkt.“

Tom funkte wieder dazwischen:

„Das können wir gar nicht. Schließlich bist du ja auch noch die größte Nervensäge, die wir kennen.“

„Jetzt wollt ihr's mir so richtig geben, oder? Sogar mein Bruder verschwört sich gegen mich. Tomi, dir ist klar, dass du eigentlich auf meiner Seite stehen müsstest, oder?“

„Ha ha, tu mal nicht so, also wäre das andersrum immer der Fall.“

Tom grinste frech.

Gustav meldete sich erneut:

„Was hast du eigentlich, Bill? Das war absolut ernst gemeint!“

Der Drummer versuchte sein Grinsen bestmöglich zu unterdrücken.

„Schleimer!“

„Man kann es dir gerade wieder mit nichts recht machen, oder?“

Bill verdrehte die Augen.
 

Die vier tappten über den Flur in Richtung ihrer Zimmer.

„Was haltet ihr davon, wenn wir uns alle noch ein wenig zu Georg aufs Bett flätzen?

Ich hab keinen Bock mich schon alleine in mein Zimmer zu verkriechen.“

„Könnt ihr euch dann ein neues Opfer suchen? Wenn nicht bin ich gegen das Treffen bei Georg.“

Der Sänger zog eine Augenbraue nach oben.

Gustav gluckste.

„Du interpretierst das definitiv was falsch... zumindest ich hab dir noch gar nichts getan...“
 

„Hat eigentlich irgendjemand Interesse daran, zu hören, was ich von einem Treffen bei mir halte?“, fragte Georg lachend und bekam direkt ein kollektives 'Nein!' zur Antwort.

„Okay, okay, die Frage war auch eher rhetorisch gemeint...

Aber wehe ihr verwüstet mein Hotelzimmer“, setzte er nach und entriegelte die Tür von eben diesem.
 

Tom boxte dem Älteren in die Seite und raunte:

„Keine Angst, dem Zimmer wird nichts passieren...“

Nach diesen Worten drängelte er sich an seinem Freund vorbei und steuerte direkt dessen Bett an.

Bill brach in schallendes Gelächter aus.

„Das klingt gerade so, als wolltest du Georg verführen... diese raue Stimme, herrlich Tom!

Wisst ihr was? Ich glaub' wir sollten endlich mal wieder Wahrheit oder Pflicht spielen.“

Der Gitarrist zog die Augenbrauen zusammen.

„Du hast echt 'nen Vogel Bruderherz! Mir ist natürlich klar, dass ich unsere Bandjungfrau innerhalb von zwei Minute um den kleinen Finger wickeln könnte, wenn ich es drauf anlegen würde, aber... ey nee, echt nicht...“
 

Gustav folgte Tom in den Raum.

„Das kannst du dann ja bei unserem kleinen Spiel unter Beweis stellen.“

Angesprochener drehte sich um 180° und ließ sich auf die Matratze fallen.

„Sag mal, hast du irgendwie grad' 'nen Teil akustisch nicht mitbekommen?“

Bill schob Georg ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

„Also ich find' den Gedanken super. Zeig uns doch allen mal, was du drauf hast, statt immer nur zu prahlen!“

Georg äffte Bill nach:

„Ja, genau, zeig uns doch allen mal,was du drauf hast, statt immer nur zu prahlen“ und fügte an:

„Du und mich um den Finger wickeln, wirklich guter Witz!“
 

Tom durchquerte den Raum, griff nach einer fast leeren Colaflasche auf Georgs Schreibtisch und trank die letzten Schlucke.

Anschließend machte er wieder kehrt und ließ sich vor dem Bett auf dem Boden nieder.

„Dann spielen wir eben Flaschendrehen! Kneifen gibt’s nicht, derjenige der die Flasche dreht, entscheidet über die Aufgabe oder Frage und die Richtung, die das Spiel wohl einschlagen wird gilt für alle, das ist euch wohl klar...“

Er blickte herausfordernd in die Runde.
 

Nach und nach setzten sich seine Bandkollegen neben ihn, nicht, ohne den einen oder anderen dummen Spruch von sich zu geben.
 

Der Gitarrist grinste nur breit und fragte:

„Und ihr traut euch echt, das durchzuziehen?“

Sein Zwilling zog die rechte Augenbraue in die Höhe:

„Traust du es dich denn? Du, weißt, dass ich gnadenlos zu dir sein werde.

Noch kannst du das Ganze aufgeben...“

„Kommt gar nicht in Frage! Außerdem werde ich mich revanchieren, keine Angst!“

Georg rückte ein Stück weit von den Brüdern ab und wandte sich an Gustav:

„Wer hat noch gleich dafür gesorgt, dass das die erste homoerotisch angehauchte Runde Flaschendrehen unseres Lebens wird?“

Gustav lachte:

„Das haben wir wohl gemeinschaftlich verbockt. Kaum zu glauben, dass wir alle schon über zwanzig und nicht etwa 14 oder 15 sind...

Muss wohl dran liegen, dass keiner von uns seine Pubertät 'normal' verbringen konnte.

Irgendwann musste sich das einfach rächen...“

Georg seufzte:

„Wie recht du hast.“
 

Bill gluckste und griff nach der Flasche:

„Was dagegen, wenn ich anfange?“

„Ehe du noch anfängst zu weinen...“, setzte Georg an und erntete dafür einen Klaps auf den Hinterkopf, sowie schallendes Gelächter von Gustav und Tom.

Letzteres wurde von Bill ignoriert.

Das Spiel - Part 1

Der legte die Flasche mittig zwischen sich und seine Freunde und drehte sie an.

Sie wirbelte mehrfach schnell um die eigene Achse und verlor dann nach und nach an Tempo, bis ihre Öffnung schließlich direkt vor Tom stehen blieb.

Dessen Bruder lachte.

„Perfekt! Da kannst du ja gleich mit dem Umgarnen loslegen. Georg, was stört dich an Toms Aussehen am meisten?“

Angesprochener zog die Brauen nach oben und öffnete den Mund.

Nach einigen Momenten stieg er aber in das Spiel ein und musterte den Gitarristen kritisch von oben bis unten.

„Ganz klar: die Zelte, die er trägt!“

Georg grinste Tom an.

„Sorry Tom, aber das geht einfach nicht. Du behauptest immer, du hättest einen perfekten Körper. Wenn das stimmt, warum solltest du ihn verstecken?“

Promt kam auch schon von Bill das Kommando:

„Du hast es gehört. So kriegst du ihn nicht. Aber vielleicht hast du bessere Karten, wenn du du das hier ausziehst.“

Bill streckte den Arm zur Seite weg und zupfte am Shirt seines Zwillings.
 

Dieser zog grinsend das T-Shirt aus.

„Wenn ich euch damit glücklich mache, dass ich euch was zum Gaffen gebe... bitte sehr.

So was Wundervolles bekommt ihr so schnell wohl nicht mehr zu bestaunen.“

Sein jüngerer Bruder schoss dagegen:

„Du sollst nicht uns 'glücklich machen', sondern Georg um deinen Finger wickeln und dazu hätte das eben auch gerne verführerischer sein können. Deine Nummer sah aus, als würdest du einen Kartoffelsack ausziehen und neben dich werfen, was natürlich gar nicht so falsch ist, aber...“

Tom zuckte mit den Schultern, schob sein ausgezogenes Kleidungsstück hinter sich und drehte die Flasche.

Sie hielt vor Bill an.
 

„Ich hab nicht wirklich verstanden, was du von mir wolltest, Billy. Zeig mir doch mal, wie ich es hätte besser machen können...“

Der Sänger lächelte betont freundlich.

„Aber natürlich, Tomi. Ich geb' dir gerne noch ein paar Tipps. Sonst wird das ja nie was mit Georg.“

Bill kam auf die Knie und griff mit beiden Händen nach dem Saum seines T-Shirts.

Anschließend streifte Stück für Stück sein Shirt nach oben, legte den Kopf leicht nach hinten und zog das Oberteil schließlich aus.
 

„Na ja... und wo war das jetzt besser? Deine Figur ist nicht halb so gut wie meine, also gleicht sich das mit dem Tempo wieder aus. Oder was sagt ihr, Georg, Gustav?“

Gustav grinste:

„Unsere Meinung interessiert euch doch nicht wirklich, aber falls doch: Es war zwar nicht perfekt, trotzdem geht mein Punkt eindeutig an Bill.“

„Meiner auch“, schloss sich Georg dem Jüngeren an. „Er hat sich wenigstens Mühe gegeben...“
 

Tom protestierte:

„Hey, das war nicht mal Teil der Aufgabenstellung, pff...!“

„Ist okay, Bruderherz. Nächstes Mal werde ich deutlicher, aber ich dachte du wüsstest, was du tun müsstest, um zu bekommen, was du angekündigt hast.“

Der Gitarrist verdrehte genervt die Augen.

„Ich hab's ja kapiert. Jetzt mach schon weiter, dass die anderen Beiden sich auch bald ausziehen.“

„Also wirklich Tom, ich wusste gar nicht, dass du da so scharf drauf bist...“, gluckste Georg. „Fandest du das damals auf unserer ersten Tour auch schon so heiß? Ich meine, immerhin haben Gustav und ich da ja praktisch immer irgendwann oben ohne auf der Bühne gestanden. Na ja, das ist ja nun wirklich egal. Du wirst schon noch auf deine Kosten kommen. Ich könnte natürlich auch direkt...“

Georg lupfte sein Shirt, strich sich mit Mittel- und Zeigefinger über den Bauch und grinste frech in Toms Richtung.

Bill hatte inzwischen wieder die Flasche gedreht, die erneut vor seinem älteren Bruder zum Stillstand kam,
 

„Stopp, Georg! Tom wird das selbst machen. Er wird dir das T-Shirt ausziehen! Aber wenn es geht dieses Mal etwas langsamer.“

Gustav zückte sein Handy.

„Meine Digicam wäre mir jetzt zwar lieber, aber das Handy muss vorerst wohl reichen, außer, ihr gebt mir zwei Minuten.“

Georg und Tom widersprachen dieser irrwitzen Idee zeitgleich.

„Damit würden die Bilder so viel besser werden, aber okay, ganz wie ihr wollt... Auf meiner Karte im Handy ist zum Glück wenigstens noch genug Platz.“
 

Der Gitarrist rutschte auf Knien über den Boden, bis er Georgs Schienbeine fast berührte.

Er schüttelte grinsend den Kopf, langte nach dem Shirt des Älteren und schob es aufwärts.

Dabei strichen seine Daumen über Georgs Haut.

Es kostete ihn einige Mühe, langsam vorzugehen.

Wann zog man schon seinen Kumpel das Shirt aus, wenn er nicht gerade beide Arme gebrochen hatte?

Und dann auch noch langsam?

Tom drehte das Gesicht ein wenig zur Seite, bis ihm auffiel, dass das den Eindruck erwecken könnte, dass ihm seine Aufgabe unangenehm war, also machte er die letzte Bewegung schnell rückgängig und grinste den Bassisten erneut an.

„Hilf mal bitte mit und heb die Arme.“

Georg nickte stumm und tat wie ihm geheißen.

Bill kicherte leise, während er den beiden zusah.

Gustav schoss das dritte Bild von dieser Szene, während Tom sich gerade leicht nach vorne beugte, um dem Älteren das Shirt leichter über den Kopf ziehen zu können.

Das Stück Stoff fiel nur wenige Sekunden darauf zu Boden.
 

„Zufrieden?“

„Ja, das war viel besser als vorhin bei deinem eigenen. Und jetzt dreh die Flasche.“

Die Jungs warteten darauf, dass diese wieder langsamer wurde.

„Ha, endlich kommt auch der Letzte ins Spiel.Okay, Gustav, wie viel älter als duwar die älteste Frau, mit der du je in die Kiste gestiegen bist?“

Gustav prustete los.

„Das ist also eins der Dinge, die dich am brennendsten aus meinem Privatleben interessieren...

Na ja, ich hab mir in der Regel von meinen One-Night-Stands keinen Perso zeigen lassen, aber ich hatte mal eine, die behauptete, schon 29 zu sein.“

„Wann? Als du 13 warst.“

„Vor zwei Jahren glaube ich.“

Georg hakte ein:

„Leute, ich will die Details dieser Story nicht nochmal hören müssen, also fragt nicht weiter.“

Gustav boxte dem Bandältesten in die Seite:

„Du hast interessante Träume...“

Er drehte die Flasche.
 

„Also Georg, irgendwie musst du einfach nicht aktiv werden, aber dann wollen wir dich doch wenigstens Passiv weiter an unserem Spielchen beteiligen.“

Gustav grinste.

„Gib Georg deinen besten Flirtspruch.“

Tom saß dank der T-Shirt-Aktion noch relativ dicht neben Georg.

Er beugte sich zu ihm hinüber, strich ihm eine Haarsträhne zurück und flüsterte etwas in sein Ohr.

Der Brünette lachte kurz auf.

„Der ist wirklich gut. Wie oft hast du den schon benutzt?“

Der Gitarrist wackelte mit den Augenbrauen.

„Gar nicht, Süßer, den hab ich mir gerade eben für dich überlegt.“
 

„So so“, kicherte Bill. „Und was genau hast du ihm jetzt zugeflüstert?“

Angesprochener zuckte mit den Schultern und setzte stattdessen die Flasche wieder in Bewegung.
 

„Oh, Georg.“

Tom legte den Kopf leicht schief und lächelte zuckersüß.

„Wann, mein lieber Freund, hattest du zu letzten Mal richtig geilen Sex? Und damit meine ich solchen, bei dem du das Gefühl hattest, dir auch den letzten Rest Hirn weggevögelt zu haben.“

Der Gefragte dachte offensichtlich über die Frage nach.

Bill ermunterte Georg dazu, über die Frage laut zu grübeln, bzw. er versuchte ihn zumindest dazu zu überreden.

„Hmm... die Frage ist gar nicht schlecht. Also du redest von absolut überirdisch guten Sex?“

„Ganz genau!“

„Ich glaube als Teenie hält man manches für gut, was einige Monate oder Jahre später zur Mittelmäßigkeit degradiert wird.

Aus der Sicht betrachtet hatte ich wohl noch nie richtig, richtig 'geilen' Sex, auch wenn natürlich ein paar gute Erlebnisse dabei waren, allerdings definitiv nie auf Tour.

Das letzte muss schon ziemlich lange her sein.“

Gustav nickte anerkennend ob der Ehrlichkeit seines Freundes.

„Alles andere wäre gelogen. Du hättest mir noch tagelang von der Sache vorgeschwärmt, wenn da was gewesen wäre, so wie du es damals manchmal gemacht hast.“

Der Schlagzeuger grinste frech.

„Jetzt tu mal nicht so, als wärst du mit sowas nicht auch zu mir gekommen, als du grade am Erfahrungen sammeln warst.

Von wegen 'Ein Gentleman genießt und schweigt'... Vielleicht trifft das ja inzwischen zu, aber damals ganz sicher nicht.“

„Okay, okay, ist gut. Jetzt mach schon weiter.“
 

Georg tat seinem Freund den Gefallen und die Flasche zeigte prompt auf den Jüngeren.

„Wo würdest du es gerne mal tun? Raus mit einer deiner Phantasien!“

„Unter freiem Himmel wär' nicht schlecht. Aber das kann sich wohl keiner von uns erlauben.“

Bill gluckste.

„Du noch am ehesten. Innovativ ist die Idee ja nicht, aber reizvoll, irgendwie...“
 

Gustav drehte.

„So, so. Wo fändest du es denn unter freiem Himmel am reizvollsten, Bill?“

Gefragter strich sich durchs Haar und schwieg einige Momente.

„Hmm... auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt gleich wieder ausgelacht werde hätte 'ne Hochsommernacht mit klarem Sternenhimmel was schönes. Aber bitte nicht im Gras oder so. Ich kann's echt nicht gebrauchen, dass irgendwelches Viehzeug auf mir rumkrabbelt.“

„bisschen kitschig, aber hätte wohl tatsächlich was. Damit kriegt man doch fast jede rum.“

Tom knuffte seinen Bruder.

„Nur jede? Oder auch jeden, Tomi? Immerhin arbeitest du doch an der Sache mit Georg. Du darfst das Szenario gerne benutzen, wenn du möchtest.“

„Zu liebenswürdig, wirklich.“

„Ich weiß.“
 

Einige Momente später lachte Bill auf.

„Ach Georg, dass Tom eigentlich schüchterner ist, als er immer tut, weißt du ja selbst. Drum darfst du dich mit ihm für den tollen Flirt mit einem kleinen Kuss bedanken. Und damit wir uns nicht falsch verstehen: Direkt auf den Mund, bitte.“

2. Das Spiel - Part 2

Aufgrund dieser Aufforderung ging ein doppeltes Stöhnen durch den Raum.

Bill bot zuvorkommend an, dass sich beide vorher auch ein wenig Mut antrinken dürften, wenn es denn sein müsste.

Kollektives Augenrollen.

„Du hast es aber auch wirklich auf Tom und mich, abgesehen, oder?“

„Klar. Bedank dich bei Tom.“

Gustav hielt schon wieder sein Handy bereit.

„Gebt euch Mühe.“

Georg drehte sich um 90° und zog Tom am Kragen von dessen Shirt näher.

„Wehe, du hast dir heute morgen keine Zähne geputzt...“

„Keine Sorge, wenn das dein größtes Problem ist, darfst du jetzt beruhigt sein.“

Der Bassist überwand den Abstand zwischen seinen und den Lippen seines Freundes, während Bill und Gustav beide darum bemüht waren, nicht zu lachen, weil letzterer die Szene gerade filmte.
 

Als sich die Küssenden Augenblicke später wieder trennten, setzte der Gitarrist ein schiefes Lächeln auf.

„Und das ist der Dank für den tollsten Flirtspruch, den ich auf Lager hatte? Enttäuschend, wirklich.“

Georg murmelte:

„Du weißt, dass du uns beide ganz tief in die Scheiße reitest,mit so einem Spruch, oder?“

Er bekam ein Nicken zur Antwort.

„Gut.“

„Mhm, aber ich kenne mein Brüderchen gut genug, um zu wissen, dass er das auch ohne mein Zutun schaffen würde, insofern ist es am Besten das ganze mit Humor zu sehen und uns außerdem an ihm zu rächen.“
 

Nun, war es am Bandältesten zu nicken, ehe er die Flasche drehte und kurz darauf triumphierend jubelte.

„Bill, Bill, Bill... du hast gar nicht gefragt, wie es denn war. Wahrscheinlich wusstest du, dass du es gleich selbst herausfinden darfst. Aber bitte nicht mit mir. Du darfst es an Gustav ausprobieren.“

Georg lächelte.

„Du darfst dir natürlich gerne vorher Mut antrinken.“

Tom nahm Gustav das Handy aus der Hand.

Dann überlegte er es sich anders und legte das Gerät auf den Boden.

Er zog sein eigenes aus der Tasche und stellte die Kamerafunktion ein.

„Ich nehme doch lieber das hier. Am Ende löscht deins noch versehentlich deinen Kuss mit Bill. Das wäre doch wirklich schade.“
 

Bill krabbelte auf den Drummer zu und wisperte:

„Sorry wegen der doofen Idee Flaschendrehen zu spielen.“

Der Sänger küsste den Blonden und schloss dabei die Augen.

Gustav tat es Bill gleich und verharrte wenige Sekunden in seiner Position, ehe er den Kopf ein wenig zurück zog.

Der Jüngere blinzelte und leckte sich flüchtig über die Lippen.

Er robbte zurück zu seinem Platz und nahm die Flasche.
 

„Na, kleiner Bruder, wie war dein erster Kuss seit Ewigkeiten?“, feixte Tom.

Bill setzte sein schönstes Photographenlächeln auf.

„Danke der Nachfrage. Ich wurde schon deutlich schlechter geküsst.“

Wie um seine Aussage zu untermauern lächelte er Gustav zu und strich ihm mit der freien Hand kurz durchs Haar.

Anschließend läutete er die nächste Spielrunde ein.
 

Wie bereits einige Male zuvor erwischte das Schicksal seinen älteren Bruder.

„Du kannst einem ja fast leidtun... Am Ende ist Georg vielleicht gar nicht der Richtige für dich und ich nötige dich die ganze Zeit ihm nahe zu sein...

Aber weißt du? Du hast es nicht anders gewollt.“

Der Sänger stand auf, ging gemächlich auf Georgs Nachttisch zu und griff sich die dort liegende Packung M&Ms.

„Trotzdem mache ich es dir etwas einfacher. Du darfst Georg füttern. Drei Nüsse müssen auf unterschiedlichem Wege in seinem Mund landen.“
 

Tom schnappte sich die Tüte und angelte nach drei der farbigen Schokonüsse.

„Sag 'Ahh'!“

„Hast du 'n Schaden?“

„Mach den Mund auf, Georg... bitte.“

„Besser.“

Der Bassist folgte der Aufforderung und bekam eine der Süßigkeiten zwischen die Lippen geschoben.

Er kaute grinsend und schluckte kurz darauf unter.

„Ich bin bereit für Nummer zwei!“

„Ha ha,okay, dann mach mal wieder den Mund auf.“

Georg gehorchte direkt und Tom warf spontan die zweite Nuss nach ihm.

Sie traf die Wange des Bandältesten und fiel zu Boden.

„Ups. Vielleicht hätte ich dich vorwarnen sollen.

Der Gitarrist kicherte und angelte einige weitere M&Ms aus der Tüte.

Er aß selbst etwas davon und meinte dann.

„Die nächste muss treffen, sonst verlieren wir unseren Ruf als besteingespieltes Team in dieser Disziplin.“

„Wohl wahr, also mach, ich bin bereit.“
 

Wenige Momente später kaute Georg bereits wieder.

Bill brummte:

„Romantisch ist anders, aber andererseits merkt man, dass ihr die Bewegungen des Anderen genau kennt.

Da seid ihr wohl schon über den ersten Flirt hinaus.“

Gustav schnappte sich die Süßigkeiten.

„Und was genau habt ihr mit der dritten Nuss vor?“
 

Tom kam auf dir Füße.

„Kopf in den Nacken, dann haben wir's hinter uns, Georg.“

Er ließ die grüne Kugel aus geringer Höhe fallen, als sein Freund sich in Position gebracht hatte.

„Ich hätte die Zahl der M&Ms auf fünf erhöhen sollen, dann wärst du um die Variante, auf die ich hinauswollte nicht mehr herumgekommen“, murrte der Sänger.

Sein älterer Bruder lachte.

„Wahrscheinlich hätte ich notfalls, nur um die zu ärgern noch fünf Möglichkeiten gefunden. Außerdem hast du eben gelitten, wenn du mir freie Auswahl lässt.Ich kann kreativ sein, wenn ich will, auch wenn du mir das manchmal nicht zutraust, Billy.“
 

Der ältere Zwilling gab dem Flaschenhals durch ein Schnippen neuen Schwung.
 

„Gusta~v! Wie schön. Weißt du was? Du strippst jetzt! Nicht, dass ich das wirklich sehen müsste, aber da du als einziger noch alles anhast, lohnt es sich bei dir am meisten. Ach ja: Lass bitte deine Shorts an. Es gibt Dinge, die jetzt keiner in diesem Raum sehen will.“
 

Nun war es an Bill das Handy zu zücken.

„Da du nüchtern bist, filme ich nicht, das würde ein langweiliges Video, aber ich sorge für Musik.“

Der Sänger grinste und suchte eine Weile in seinem Liedrepertoire.

Schließlich ertönten die ersten Takte von 'You can leave your hat on'.

„Du hast das echt auf'm Handy?“

„Na klar, kann ja nie schaden, wie du siehst.“

„Aha...“

„Bereit, Gustav?“

Der Angesprochene rappelte sich langsam auf und trat einige kleine Schritte zurück.

„Hmm...“

„Oh wow, das nenne ich Begeisterung!“, feixte Tom.

Der Rest der Band positionierte sich so, dass keinem etwas entgehen konnte, dann startete Bill den Song erneut.
 

Der Schlagzeuger drehte seinem Publikum noch etwas widerwillig den Rücken zu.

Er stellte sich in einen leichten Grätschschritt, fuhr mit beiden Händen an den Seiten seines Shirts nach unten und schob es, am Saum angekommen bis zur Brust nach oben.

Eine Hand ließ er wieder sinken und klemmte deren Daumen in eine der hinteren Gürtelschlaufen.

Die Hüfte leicht hin und her bewegend drehte er sich um 180°.
 

Allgemeines Glucksen.
 

Gustav hatte inzwischen beschlossen, sich nicht irritieren zu lassen.

Er zog seinen Daumen wieder aus der Schlaufe, schon die Hand über seinen Bauch nach vorne und wieder aufwärts.

Daraufhin zog er sich langsam sein T-Shirt über den Kopf, verharrte Momente mit angespannter Bauchmuskulatur und nach oben gestreckten Arme, ehe er das Shirt dazu brachte, an einem seine Handgelenke zu baumeln und es schließlich lässig neben sich fallen ließ.
 

Bill kam nicht umhin, beim Zusehen anerkennend zu nicken, woraufhin er sich einen recht festen Seitenhieb seines Bruders einfing.

Georg sowie Gustav bemerkten diesen Schlagabtausch und grinsten, wobei der Schlagzeuger Bill zusätzlich zuzwinkerte.

Danach öffnete er flink mit einer Hand seinen Gürtel und unmittelbar darauf noch den Knopf seiner Jeans.

Mit dem rechten Daumen fuhr er leicht unter den Bund seiner Boxershorts.

Der Drummer hob seine Brauen und zog den Finger zurück.

Stattdessen schob er die Jeans beidhändig ein Stück weit nach unten, hielt kurz inne und fuhr dann in der Bewegung fort, diese Prozedur stets im Rhythmus der Musik.

Dabei machte er kein schlechtes Bild.

Lediglich der Kick, mit dem er die Hose letztendlich vom Bein schüttelte, misslang.
 

Trotzdem erntete Gustav Applaus und einiges an Lachern.

„Wirklich tapfer, wie du durchgehalten hast. Außerdem sah es gar nicht mal so schlecht aus“, meinte Georg.

„Veranstaltest du sowas öfter?“, fragte der Bassist, während Bill die Musik abstellte und das Mobiltelefon neben sich auf den Boden legte.

„Klar, ich mache nichts anderes, wenn mir alleine im Hotelzimmer langweilig ist, hab ich dir das nie erzählt? Jetzt sind wir schon so lange befreundet...“
 

Der Drummer setzte sich wieder zu den Anderen.

„Aber wisst ihr was? Wenn wir jetzt weiterspielen, dreht sich die Kiste hier entweder im Kreis, oder geht gewaltig unter die Gürtellinie, hab ich das Gefühl.“
 

„Hast du Angst?“, kam es von Tom. „Du bist doch eh kaum dran.“
 

„Nein, aber ich kenne uns inzwischen lange genug...“
 

„Da könnte er Recht haben“, schaltete sich Georg ins Gespräch ein.
 

„Wirfst du uns raus?“, fragte Bill.
 

„Hmm... nein, wenn ihr noch auf 'nen Film bleiben wollt, oder so, dann dürft ihr gerne.“
 

Da die Band den Abend trotz oder gerade wegen der bisherigen Feixereien durchaus genossen hatte,nahmen sie die Einladung gerne an.
 

Etwa zwei Stunden später verabschiedeten sich alle lachend vom Bandältesten und steuerten ihre eigenen Zimmer an.

Erneut fielen Abschiedsgrüße, als Tom und Gustav ihre Schlafunterkünfte erreichten.

Bill überwand die letzten Schritte und kramte grinsend nach der Zimmerkarte.

Er schüttelte leicht den Kopf und murmelte vor sich hin.

„Wir sind so irre...“
 

„Ja, das stimmt.“
 

Der Sänger fuhr zusammen und ließ vor Schreck die gerade gefundene Karte fallen.



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