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Death of a Vampire

von

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Die Vergangenheit

Reviewantworten:

@haki-pata:

Vielen Dank für dein Review!

Dann hoffe ich mal das du dieses Kapitel genauso aussaugst ^.~

Viel Spaß beim lesen!
 

Death of a Vampire
 

Kapitel 8

Die Vergangenheit
 

Der alte, grimmige Mann trat auf sie zu. „Ihr habt hier nichts zu suchen, sagt ich eben!“

Sie wollte etwas erwidern, doch ihre Stimme versagte ihren Dienst. Das Schloss hatte ihr unbewohnt erschienen, mit Ausnahme von Necross und ihr, umso erschrockener und erstaunter zugleich war sie über diese Begegnung. Stumm starte sie den Mann einfach an. Kurzes, schütteres und graues Haar hing dem Mann in strähnen ins Gesicht und verdeckten nur schlecht das faltige Gesicht. Er war einmal ein großer Mann gewesen, doch nun war er durch seine gebeugte Haltung fast kleiner als sie selber. Seine Kleidung war schlicht und dunkel und vor seinem Bauchhielt er etwas in seinen Händen mit langen, vergilbten Fingernägeln. Es schienen neue Bezüge für das Bett zu sein.
 

„Jeff, du verschreckst sie.“

Erleichterung durchflutet die junge Vampirin, als sie die Stimme des Schlossherren vernahm. Er würde sie bestimmt aus dieser Situation befreien. Jedoch konnte sie sich nicht nach ihm umsehen, da sie den Blick nicht von dem Alten wenden konnte. Erstaunt bemerkte sie, dass dieser sich murrend von ihr wegdrehte und dem Neuankömmling zu.

„Herr, sie hat hier nichts zu suchen. Ihr sagtet mir das hier überhaupt niemand etwas zu suchen habe.“ Er verbeugte sich tief vor dem im Türrahmen stehenden Necross und Angelina befürchtete er würde stürzen, als er sich immer weiter vorlehnte. Doch bevor dies geschehen konnte stand er wieder gerade, soweit es ihm möglich zu sein schien.
 

Dass der Vampir den alten Mann kannte wunderte sie nicht besonders. Sie hatte das Gefühl, dass er genau wusste was sich hinter diesen Mauern befand und wer sie betritt. Doch gingen die Beiden so miteinander um, dass man erkennen konnte, dass sie sich näher kannten. Doch warum wurde ihr nichts erzählt, immerhin lebte sie nun auch schon eine Weile hier.
 

„Komm. Sofort!“, die strenge in der Stimme des jungen Mannes ließ die Frau zusammenzucken. Er war sauer, weil sie offenbar etwas getan hatte was er nicht duldete. Seine Augen wirkten dunkler als sonst, als er sie genau musterte.

Als Jeff nicht mehr zwischen ihnen stand, da dieser sich nun um das Bett kümmerte, ging Angelina langsam auf die Tür zu, die ihr aufgehalten wurde. Nachdem sie an Necross vorbei gelaufen war folgt ihr dieser und zog die Tür hinter sich zu.

Sie gingen den Weg zurück zur Eingangshalle, in der die Frau sich schließlich umdrehte und den ihr Gegenüber ansah.

„Wer war das?“, wollte sie wissen und sah dabei in vor Zorn blitzende Augen.

„Jeff ist mein Diener.“
 

Sie wollte bereits zur nächsten Frage ansetzen, als Necross sie plötzlich bei den Schultern packte und sie zu sich hoch zog bis ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten. „Betrete nie wieder diesen Teil des Schlosses ohne meine Erlaubnis!“

Mit diesen Worten ließ er sie bereits wieder los. Durch den nun fehlenden Halt stolperte sie rückwärts und fiel, als sie mit dem Fuß umknickte. Jedoch wagte sie nicht auch nur ein Wort des Schmerzes von sich zu geben, da sie noch immer den brutalen Griff seiner Hände an ihren Schultern spürte. Leicht hob sie den Kopf um Necross anzusehen, dieser war jedoch bereits verschwunden.

Ein wenig erleichtert griff sie sich an den Knöchel und rieb sich diesen. Er würde anschwellen, dass konnte sie bereits sagen. Als sie den Stoff auf ihren Schultern bei Seite schob konnte sie auch hier sehen, dass Spuren von den Händen zurückbleiben würden. Unter der Haut bildeten sich bereits bläuliche Verfärbungen.

Vorsichtig stand sie auf und belastete ihren Fuß. Es tat weh, doch würde sie diesen nur eine kurze Strecke belasten. Humpelnd ging sie die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer. Sie setzte sich auf ihr Bett um nachzudenken. Was löste diesen Zorn bei Necross aus?
 

~*~*~*~*~

Angelina wusste nicht was sie von der ganzen Situation halten sollte. Inzwischen waren ein paar Tage vergangen und nun lag sie erneut in ihrem Bett. Den Vampir hatte sie bisher nicht wieder gesehen und den Turm nicht mehr betreten. Sie konnte einfach nicht aufhören zu grübeln, war verwirrt und hatte Angst Necross so sehr verärgert zu haben, dass er ihrer überdrüssig geworden sein könnte. Außerdem wusste sie nicht wie sie sich nun ihm gegenüber verhalten sollte, sobald sie sich begegneten. Was würde mit ihr passieren wenn er sie aus dem Schloss warf?

In ihrem Kopf drehten sich die Gedanken und ihre Emotionen wurden immer stärker. Sie wusste sie machte sich selbst verrückt und doch fand sie in keiner Beschäftigung die Ruhe die sie brauchte. Nicht einmal beim trinken von Blut konnte sie ihre wirren Gedanken zurückstellen.
 

Ein leises Klopfen an der Tür ließ die hochschnellen. War der Abschied gekommen? Würde Necross sie nun für ihren Fehler strafen? Oder war er es gar nicht, sondern sein Diener Jeff?

„Ja?“, sagte sie mit fester Stimme und setzte sich wieder auf die Bettkante. Man sollte ihr ihre Gefühle nicht ansehen und ein unsicherer Stand hätte sie gewiss verraten.

Ihr Herz schlug schneller als sich die Tür öffnete und Necross eintrat. Bevor er sie in dem Zimmer ausfindig machte schloss er leise die Tür hinter sich. Sein Gesichtsausdruck war neutral und man konnte nicht erkennen, was er nun vorhaben würde. Er kam ein paar Schritte auf sie zu, blieb aber auf Distanz und musterte sie kurz.

„Es tut mir leid, ich habe überreagiert, dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass du in diesem Zimmer nichts zu suchen hattest.“ Sein Blick blieb in Angelinas Gesicht hängen. Er schien genau ihre Reaktion sehen zu wollen.
 

Sie hatte gehofft diese Worte von ihm zu hören und doch wusste sie nun nicht darauf zu antworten. „Was ist mit diesem Zimmer? Warum durfte ich nicht da sein?“

„Warum willst du das wissen?“, seine Augen verengten sich leicht.

„Ich möchte nur verstehen.“ Dass sie neugierig war wollte sie ihm nicht sagen, nachdem sie seiner Reaktion auf die Frage beobachtet hatte.

„Seit meinen fünften Lebensjahr war es mein Schlafgemach.“, sagte er schließlich.

„Du bist hier aufgewachsen?“ Es war das erste Mal, dass er der jungen Frau etwas aus seiner Vergangenheit erzählte. Sie war begierig mehr über ihn zu erfahren, doch bisher hatte sich dies nie ergeben. „Würdest du mir mehr erzählen? Ich würde gerne etwas mehr über dich erfahren.“

„Eine Geschichte über mein Leben ist keine ‚Gute Nacht‘-Geschichte“, warnte er sie vor.

Er hatte bisher noch nie jemanden etwas über seiner Vergangenheit erzählt. Alle die etwas erfuhren tötete er, doch Angelina war etwas Besonderes. Wenn sie wirklich wollte, so würde er erzählen.

„Ich würde es trotzdem gerne wissen.“
 

Er entzündete ein paar Kerzen auf dem Tisch und bedeutete der jungen Frau sich zu ihm an den Tisch zu setzten. Sie saßen sich gegenüber, damit er ihre Reaktionen genau beobachten konnte. Dann begann er zu erzählen:

„Meine Eltern starben, als ich fünf war. Ich kam hier her zu entfernten Verwandten. Sie sollten sich um mich kümmern, doch ich war ihnen nur lästig. Sie behandelten mich nicht sehr gut, doch behielten sie mich bei sich und ließen mich am Leben. Nach einem Jahr wurde ich ihnen überdrüssig und sie gaben mir das Zimmer in dem Turm. Jeff wurde zu meinem Kammerdiener. Es dauerte nicht lange und ich durfte den Turm nicht mehr verlassen. Die Außenwelt bekam ich nur noch durch meine Fenster zu sehen und die einzige Person, die ich sah war Jeff. Ich wurde älter und verbrachte meine Zeit mit dem Lesen von Büchern, die mein Diener mir brachte. Das Leben lief an mir vorbei ohne das für mich etwas passierte. In den Büchern las ich von Menschen, Tieren und Freiheit.

Umso älter ich wurde, umso mehr drängte es mich nach draußen. Als ich ein wenig älter als 20 war, beschloss ich den Turm zu verlassen. In der Nacht brach ich aus. Ich war wütend. Wütend darüber, dass ich so vieles nicht kennenlernen durfte, dass mir so vieles vorenthalten wurde. Ich wollte Rache und ich nahm sie mir. Ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf und am Ende der Nacht stand ich im Blut meiner Verwandten. Es war mir ein Vergnügen dies zu tun und ich wusste noch vor meinem Ausbruch, dass sich mein Leben grundlegen ändern würde. Doch kannte ich das Ausmaß meiner Tat bis dahin nicht. Ich rief jemanden durch das Blutvergießen zu mir. Eine Frau. Sie schenkte mir das wahre Leben und lehrte mich es zu nutzen.“

Er war nicht bereit mehr zu erzählen. Viele Dinge hatte er ausgelassen und nur das wichtigste erzählt. Angelina hatte ihm aufmerksam zugehört und es erstaunte ihn, dass sie ihn zu keiner Minute verurteilt hatte. Ganz im Gegenteil sie schien ihn zu verstehen und brachte dem Kind von damals Mitleid entgegen. Er wusste sie würde noch Fragen haben und doch hatte sie ihn zu keiner Zeit unterbrochen.
 

„Wie lange ist das nun her?“ Es war die einzige Frage die sie ihm stellen wollte. Immerhin war sie ihm schon zu nahe getreten als sie sein Zimmer betreten hatte. Offenbar war es trotz seines erzwungenen Aufenthalts ein Zufluchtsort für ihn, so vermutete sie.

„Ein wenig mehr als 100 Jahre.“
 

Ende des achten Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Takiko8
2012-01-17T23:15:23+00:00 18.01.2012 00:15
Einfach klasse ! Ich habe deine Geschichte heute entdeckt, und gleich verschlungen.
Ich liebe vampir Geschichten
Bin sehr gespannt was als nächstes kommt


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