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Living Lies

von

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Das falsche Passwort

„Dem Alten haben wirs gezeigt“, sprach Wodka überheblich. „Jetzt sag doch auch mal was dazu, Gin“, kam es anschließend von ihm.

Doch Gin war ein Mann von wenig Worten. Er erledigte die Aufträge lieber schnell und präzise. Ohne Umschweife eben. Und ja, sie hatten es dem Wissenschaftler gezeigt. Sie hatten genauste Anweisungen, einen Plan und erfüllten das Ziel binnen weniger Minuten. Ein weiterer Vorteil lag in der Anwesenheit des Mitarbeiters, der zu einem sehr guten Druckmittel wurde. Gebracht hat es dem Wissenschaftler allerdings nichts. „Sei still“, zischte der Langhaarige als er seinen Wagen um die Ecke fuhr und auf einen größeren Bürokomplex zusteuerte.

„Aber Gin“, gab der Kurzhaarige von sich. Seufzend blieb er stillschweigend, auch wenn er jetzt gerne mit seinem Partner über die Erbeutung gesprochen hätte.

Wieder kam es keine wirkliche Reaktion von dem Angesprochenen. Gin parkte seinen schwarzen Porsche auf einem unterirdischen Parkplatz, zog den Schlüssel aus dem Zündloch und stieg aus seinem Wagen aus. Sie waren bereits so weit gekommen, man konnte zwar einige Minuten warten, allerdings machte Warten keinen Spaß. Gin wollte sofort das Programm modifiziert bekommen, damit es auch auf ausgewählte Personen anwendbar war – vor allem aber, damit die Organisation die Macht über die Menschheit übernehmen konnte, allen in allen über Shuichi. Ja, darauf freute sich der Langhaarige wirklich, wenn Shuichi das tun würde, was er wollte. Ein Grinsen huschte über die Lippen von Gin. Allein diese Vorstellung war Gold wert. „Komm jetzt“, maulte Gin herum und ging hastig in die Richtung, wo der Aufzug stand.

Leicht schwerfällig folgte Wodka seinem Partner und verschnaufte, als sie an der Aufzugstüre standen. Es war kein Knopf zum Drücken da, für jede andere Person eine schier unmögliche Aufgabe, aber nicht für die Mitglieder der Organisation. Seine Hand drückte Wodka gegen eine kleine Ausbuchtung auf der linken Seite. Sogleich erschien das Licht eines kleinen Scanners. Zugriff gewährt, blickte oben auf als sich die Tür des Fahrstuhls öffnete. Gemeinsam traten Gin und Wodka ein. Wodkas Blick ging an die Schalttafel mit den einzelnen Etagen. Unter dieser Tafel befand sich eine kleine Tafel mit den Hinweisen für einen Notfall. Nur die, die eingeweiht waren, wussten, wie es hier weiter ging. Wodka drückte nun seinen rechten Daumen gegen diese Tafel - genau in die Mitte, wo der Text nicht mehr zu lesen war – und wartete ab. Auf Augenhöhe, da wo normalerweise die Anzeige war, auf welcher Etage man sich befand, leuchtete ein rotes Licht auf, was das dickliche Organisationsmitglied dazu bewegte, seinen Kopf ganz nah an die Anzeige zu legen. Die Organisation war genau so gut ausgestattet, wie das FBI, nicht nur, dass sie einen Handscanner besaßen, es gab auch einen zweiten. Zur besseren Sicherheit und Gewährleistung der Geheimnisse waren beide Hände von Nöten, aber nicht nur das, auch die Iris wurde abgescannt und mit der Probe verglichen, die die Mitglieder abgaben. Nur wenn alles korrekt war, fuhr der Fahrstuhl in die unterste Etage, die auch mit -2 bezeichnet wurde. Und wenn es nicht korrekt war…dann fuhr man direkt in sein Verderben.
 

Zuversichtlich trat Wodka aus dem Fahrstuhl heraus, trat zusammen mit Gin durch den kalten, engen Flur und öffnete die Tür zu den Büroräumen. „Wir haben’s“, sprach der Mann in Schwarz.

„Sehr gut, nur her damit“, kam es von Absinth. Der, auch in schwarz gekleidete Mann, drehte sich in seinem Schreibtischstuhl um und blickte direkt zu Gin und Wodka. „Irgendwelche Komplikationen?“

„Natürlich nicht“, grinste Gin du zog die Beute aus seinem Mantel heraus.

„Der Alte kann einem schon leid tun“, entgegnete Absinth. Er streckte sich dabei und blickte auf die CD, die Gin heraus zog. „Und dann meldete sich sein gutes Gewissen bei ihm und er wollte seine Forschungen zerstören. Was für ein Idiot.“

„Nur gut, dass du das verhindern konntest“, nickte Wodka. „Wäre ja zu schade, wenn die gesamten Forschungen umsonst gewesen wären.“

Absinth grinste und fuhr sich dann mit der Hand an den Hinterkopf, dort hatte sich eine große Beule ausgebildet, die alleine schon beim Anfassen schmerzte. „Beim nächsten Mal solltet ihr nicht so stark zuschlagen“, zischte Absinth.

„Sagtest du nicht, du bist schmerzunempfindlich?“, wollte Wodka wissen.

„Bin ich auch, aber nicht wenn ihr mir auf den Hinterkopf schlagt und ich dann noch auf diesen Fall“, murrte das Organisationsmitglied.

„Nun hab dich mal nicht nur wegen so einer kleinen Beule. Es war doch schlimmer, dass du dem Alten vorspielen musstest, dass du sein Freund bist und ihr noch auf der gleichen Seite steht“, warf Gin ein. „Was für ein Schwachsinn“, Gin schüttelte einfach nur den Kopf. „Und dann bemerkt der alte Knacker nicht, dass du es nur auf sein tolles Programm abgesehen hast…“

„Tja, so dumm muss man sein. Da hat ihm der kleine Josh was Nettes vorgespielt. Ich sollte in Erwägung ziehen, Schauspieler zu werden“, gab Absinth von sich.

„So gut bist du nun auch wieder nicht“, meinte Gin und legte die CD mit der Hülle auf den Tisch an welchem Absinth saß.

„Ist ja auch egal, Hauptsache, wir haben endlich das Programm. Ich hab mich langsam wirklich gefragt, wie lange der Alte noch die ganzen Forschungsgelder dafür verwenden will“, sprach Absinth.

„Du solltest lieber froh sein, dass er nicht alles vernichtet hat, so wie er es wollte, und dass du schnell genug warst, um uns von seinem Wandel zu informieren“, grinste der Langhaarige.

„Und wenn nicht, hätte ich ihn einfach erschossen.“

„Ohne das Passwort zu wissen – natürlich“, kam es anschließend von Gin, der sich nun auch einen der Stühle holte und sich setzte.

„Wir hätten das Passwort schon knacken können. Dass Prozedere wäre länger, aber nicht undenkbar.“ Absinth wusste natürlich welche Risiken es hatte, wenn sie das Passwort erst knacken mussten und er wusste auch, dass der Forscher es ihnen nicht leicht machen würde. Gerade Zeit war das, was sie nicht hatten. Sie mussten Aufträge erfüllen und dafür sorgen, dass alles schnell voran ging.

„Ist dieser Computer-Hacker nicht gerade an einem anderen Auftrag dran?“, wollte Wodka wissen.

„Wäre möglich. Das ist jetzt unwichtig, schauen wir uns doch mal die netten Daten auf diesem Programm an“, grinste Absinth. Er nahm die CD aus der Hülle heraus und schob sie in das Laufwerk des Computers.

Bitte Passwort eingeben, blinkte sofort im Fenster auf. Ein verheißungsvoller Blick ging zu Wodka.

„Cla…eh?“, Wodka zog seinen schwarzen Hut herunter und kratzte sich am Kopf. „Wie war es noch mal…“, sprach er leise. Dass Wodka nicht gerade der hellste war, wusste jeder, aber dennoch sollte er sich beweisen.

„Jetzt beeil dich mal“, zischte Gin wütend.

„Ich…eh…ähm… ich habs mir aufgeschrieben“, entgegnete der Dickere und kramte in der Manteltasche nach einem Zettel.

„Wird’s bald?“, wollte Gin ungeduldig wissen. Wie die Organisation nur auf Wodka kam, war ihm ein Rätsel. Der einzige Vorteil, den er bot, war, dass er eiskalt tötete, mehr aber auch nicht.

Hastig zog Wodka den Zettel aus der Manteltasche heraus, klappte ihn auseinander und sah ein wenig verdutzt auf sein Geschreibsel. Wenn er es eilig hatte, konnte man wirklich sehr wenig erkennen. „Ah, da ist es ja“, gab Wodka von sich. „Clear Mind.“

Absinth sah ein wenig überrascht aus. Der Mann in Schwarz hob die Augenbraue. War das ernst? Sein Blick ging herüber zu Gin, der nur nickte. „Was für ein…schönes Passwort“, sprach Absinth.

„Tja, der Alte hatte ein Faible für Schwachsinniges“, grinste Gin daraufhin.

„Wem sagst du das, mich wunderte es, dass der Kerl nicht verrückt wurde“, meinte Absinth. „Na dann wollen wir doch mal“, sagte er im Anschluss und trug in das Feld die Wörter Clear und Mind ein. Es ertönte ein leises Signa. Passwort korrekt, erschien ein Kästchen auf dem Display, doch schon wenige Sekunden später tauchte ein zweites Fenster auf. Bitte Passwort eingeben. „Was zum“, kam es von dem Mann in Schwarz.

„Hast du es falsch eingegeben?“, wollte Wodka wissen.

„Nein“, grummelte Absinth. „Der Kerl hat das Programm nicht nur mit einem Passwort gesichert, er hat zwei“, zischte Absinth wütend.

„Für so intelligent hätte ich den Alten ja nicht gehalten“, sagte Gin. „Versuchs mal mit Mind Clear“, gab der Agent dann von sich.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass er so einfache Passwörter nimmt“, entgegnete Absinth.

„Mir doch egal, was er gemacht hat. Wenn er es doppelt verschlüsselt, muss er irgendwas genommen haben, was er sich leicht merken kann. Und auf Mind Clear wird wohl kaum wer kommen.“

„Naja einen Versuch ist es zumindest mal Wert“, sprach Absinth daraufhin und tippte die beiden Wörter ein.

Passwort nicht korrekt. Sie haben noch zwei Versuche bis zur Detonation, stand auf dem Display geschrieben. „Mhmm…der Alte ist wohl schlauer gewesen, als wir dachten.“

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Wodka nach.

„Wir brauchen auf jeden Fall das zweite Passwort, ansonsten zerstört sich die CD von selber. Noch zwei Versuche“, murmelte Absinth ruhig. „Ich lass es in die Informatik-Abteilung bringen, vielleicht kann White Russian das dazwischen schieben.“

„Sollten wir uns nicht auch Gedanken machen, wie wir sonst an das Passwort kommen, wenn es zu lange dauert?“, kam es von Wodka.

„Leite es weiter“, gähnte Gin gelangweilt. „Irgendwer wird schon seine Wohnung auf dem Kopf stellen, dann finden sie das Passwort. Oder sucht seinen alten Computer.“

„Der Computer wird schwer sein, der war im Labor, zu Hause hatte er keinen“, erklärte Absinth. „Aber zu Hause könnte sich vielleicht was anfinden lassen“, grinste Absinth.

„In wie fern?“

„Er hat eine Tochter. Ich bin mir sicher, sie weiß nichts von dem Programm und der Forschung, aber ich denke schon, dass der Alte ihr irgendwas hinterlassen hat, damit sie im Notfall das Programm verwenden und zerstören kann“, entgegnete Absinth.

„Eine Tochter?“, Gin grinste bei dem Gedanken.

„Woran denkst du gerade, Gin?“, wollte Wodka wissen.

„Der Kleinen wird ich gerne einen Besuch abstatten.“

„Die Kleine ist schon alt genug. Ich glaub irgendwas mit 21 oder 22“, gab Absinth von sich.

„Mhm…interessant“, sprach Gin. „Um die Kleine werd ich mich liebend gern kümmern.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shini_Holmes
2011-08-28T20:25:47+00:00 28.08.2011 22:25
Wow, es wird immer spannender! Ich mag dieses Kapitel außerordentlich *__* Es ist toll und ich mag es sehr. Irgendwie wird mir Gin sympathischer wegen seiner kalten Art, aber das soll er doch nicht xD Wodka ist irgendwie süß, wenn er so unbeholfen ist, allerdings nicht, wenn er tötet.
An diesem Kapitel kann man die Hinterlistigkeit der Organisation sehen. Ich bin schon so gespannt, wann und wie Gin auf Joanna treffen wird und was geschehen wird, wenn er Akai dort antrifft. Fragen über Fragen, die mich sehr, sehr neugierig machen :)
Ich freue mich schon sehr auf weitere Kapis!
Toll!
Weiter so^^


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