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My Beloved Target

Gin&Rye-FBI VS. Black Organization
von

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Headquarters

„Sie ist was?“ Vermouth starrte ihn wie vom Donner gerührt an.

„Ganz recht.“

„Aber…“

„Ich kann auch für mich selbst sprechen.“ Das Mädchen verschränkte ärgerlich die Arme vor der Brust. „Das ist ja wohl das Mindeste, nachdem ihr mich hierher verschleppt habt.“ Sie warf Gin einen giftigen Blick zu. „Mein Name ist Masumi Sera und ich bin Ryes Schwester.“

Vermouth ließ sich mit einem Seufzen auf Gins Bett fallen, was dieses dazu bewegte eine Staubwolke auszupusten, welche die Spannungen im Raum nicht gerade wohlwollend beeinflusste. „Okay, du bist also seine Schwester. Was genau machst du hier?“

Sie runzelte die Stirn. „Na, ich lebe hier? Ihr wisst doch sicher bereits, dass mein Bruder, bevor er für euch gearbeitet hat, bei Basilisk war?“ Sie lächelte breit. „Nun, ich war auch dort.“

„Du warst?“ Sherrys Überraschung äußerte sich nur durch ein skeptisches Zucken ihrer Augenbrauen, sonst blieb sie vollkommen ausdruckslos in ihren Gesichtszügen.

Sera zuckte unwillkürlich zusammen. Obwohl sie es zu überspielen versuchte, entging es Gin dennoch nicht. Schlechte Erinnerungen?

„Die Dinge haben sich… geändert. Nachdem Rye Basilisk an eure Organisation verraten hat, mussten wir fliehen.“

Interessant.

„Dann hat Rye Basilisk also deshalb verlassen?“

Sie nickte. „Er hat Kontakt zu Anokata aufgenommen und ihm brisante Daten über Basilisk verraten. Er war dann sozusagen eine Art Spion für euch. Dummerweise ist jemand dahinter gekommen und wir mussten sehen, dass wir wegkommen, bevor unsere Beobachter uns ausschalten konnten.“

War das der Grund, warum er so schnell aufsteigen konnte? Weil er brav für Anokata spioniert hat und ihm so seine Loyalität längst erwiesen hat, als ich noch daran zweifelte?

Hatte er ihm am Ende von dieser Droge berichtet?

So viele Fragen. Auch wenn diese sicher nicht die wichtigsten waren. Die einzige Frage, die ihm momentan im Kopf rumspukte, war nur eine ganz bestimmte.

Arbeitest du fürs FBI, Rye? Hast du uns verraten?
 

„Und du weißt, wo sich ihr Hauptquartier befindet?“ Erst dieser Satz vermochte es, Gin wieder aus seinen trübsinnigen Gedanken zu reißen und seinen wachsamen Blick zurück in die Realität zu tragen. „Du weißt es?“

„Natürlich.“ Sera wirkte fast beleidigt, dass sie diese Information anzweifelten. „Ich war ein vollwertiges Mitglied der Organisation. Wenn sie also nicht umgezogen sind, weiß ich ganz genau, wo es sich befindet.“

Die Anspannung im Raum wurde noch ein bisschen größer, falls das überhaupt möglich war. Alle schienen zu spüren, dass es langsam ernst wurde.

„Und? Kannst du uns hinführen?“ Selbst Vermouth, die wenig von Ryes Rettung gehalten hatte, wirkte langsam aufgeregt.

Das Mädchen nickte. „Schon, aber was wollt ihr überhaupt dort, wenn ich fragen darf?“

Das weißt du, sonst würdest du uns sicher nicht bereitwillig helfen. Deine Augen sind genau wie seine, risikofreudig, abenteuerlustig, aber nicht dumm. Nein, nicht dumm.

„Wir wollen Rye befreien.“
 

Wo bin ich?

Eiskalte Ketten schnitten unangenehm in seine Handgelenke, als er sich zu regen versuchte.

Was ist passiert?

Ebenso unangenehm kühler Schweiß rann seinen entblößten Oberkörper herunter und vibrierte unter dem Zittern seiner Glieder.

Mir ist so kalt.

„Oh, du bist endlich aufgewacht?“

Kaum hatte die tiefe, kräftige Männerstimme zu Ende gesprochen, wurde ihm klar, wo er sich befand. Sie hatten ihn gefunden und zurückgebracht. Nun würden sie sich auch das letzte Bisschen vom dem zurückholen, was ihnen gehörte. Sie würden ihn nun endgültig töten und er konnte nichts tun außer zu warten, zu warten und wie ein Idiot auf Rettung zu hoffen.
 

Etwas skeptisch musterten sie das große Gebäude vor ihnen, das sicher schon bessere Tage gesehen hatte und nach außen hin wohl halb verfallene Büroräume oder etwas in dieser Richtung beherbergen sollte.

„Hier ist es also?“

„Zumindest seine Tarnung.“, erwiderte Sera unbeeindruckt und wollte durch einen dünnen Spalt schlüpfen, der sich zwischen dem Hauptquartier und dem nicht viel besser aussehenden Nachbarhaus befand.

Gin hielt sie am Arm fest. „Wo willst du hin?“

„Willst du den Vordereingang nehmen und abgeknallt werden oder lieber sicher von hinten einsteigen?“

Er atmete scharf aus und ließ sie los. „Schön. Wir folgen dir.“

Ein kleines Mädchen, das mir sagt, was ich tun soll, es verspricht ja ein noch tollerer Tag zu werden.

Nachdem sie sich alle durch den dünnen Spalt gequetscht hatten und sich mit unterschiedlichem Ehrgeiz den Staub von den Kleider und die Spinnen aus den Haaren gefischt hatten, sahen sie sich mit angespannter Neugierde in dem kleinen Innenhof um, in dem sie gelandet waren. Nirgends waren Fenster oder Türen zu sehen, sodass das Ganze ein bisschen wie ein riesiger Würfel mit einem Loch in der Mitte wirkte. Von oben brannte die erbarmungslose Tropensonne immer noch auf sie herab, obwohl es bald Abend werden würde.

„Wohin jetzt?“

Das Mädchen antwortete nicht und zog die Kappe, die sie inzwischen aufgesetzt hatte, etwas tiefer ins Gesicht, während sie sie ans andere Ende der kahlen Fläche führte. Dort angekommen, streckte sie die Hand aus und schlug scheinbar wahllos auf einen großen Ziegelstein, der unverputzt einen eher unansehnlichen Teil der Mauer bildete. Bevor Gin fragen konnte, was zum Teufel sie da machte, öffnete sich eine Lucke direkt neben ihnen und der Sand rieselte in einen schwarzen Abgrund. Nur ein paar Augenblicke später, als der Boden an dieser Stelle vollständig verschwunden war, erblickten sie direkt vor sich eine Treppe, die in ein klaffendes Loch mündete, dessen tiefe Schwärze ihnen beinahe entgegenzuschreien schien.

„Schick, sollten wir auch anschaffen.“ Vermouth lächelte und betrat ohne Scheu als Erste die Stufen. Sera folgte direkt hinter ihr, während Gin und Sherry das Schlusslicht bildeten.

Aufgrund der flackernden Neonleuchten, in denen zahlreiche Insekten gefangen waren, herrschte unten ein dämmrig wirkendes Licht, das dem Ort eine gespenstische Atmosphäre verlieh, zu dem das hilflose Surren der sterbenden Fliegen nur allzu gut passen wollte.

„Wenn ich mit meinen Vermutungen richtig liege, haben sie… Rye ins Labor gebracht.“ Eilig bedeutete sie ihnen, ihr zu folgen. Gin entging nicht, dass sie diesmal vor Ryes Namen gezögert hatte, anscheinend war es wohl immer noch ungewohnt für sie, ihn so zu nennen.

Dabei wäre sein echter Name so interessant für uns.

Er merkte geistig an, ihr noch einmal genauer auf den Zahn zu fühlen, falls sie Rye fanden und der Verdacht, dass er ein N.O.C. war, noch nicht bestätigt oder verworfen worden war. Falls sie ihn nicht fanden, nun, dann würde die Asche seines Grabes für ihn schweigen…

„Wie kommst du darauf, dass Sie ihn ins Labor gebracht haben.“ Vermouth musterte sie neugierig.

„Wegen der Droge, nehme ich an.“ Diesmal war es Sherry, die antwortete. Sie hatte sich also auch bereits erschlossen, dass Masumi Sera vermutlich davon wusste. Vermouth biss die Zähne zusammen und nickte nur, anscheinend mochte sie es nicht sonderlich hier unten oder aber die Belehrung ihrer jüngeren Kollegin war ihr zuwider gewesen.

Warum hast du das getan? Hasst du mich wirklich so sehr?

Langsam, aber sicher begannen seine Extremitäten taub zu werden. Wenn er versuchte, sie zu bewegen, so gut es ging, fühlte er nur dieses unangenehme Kitzeln, wie von tausend Ameisen, die über seine eiskalte Haut glitten.

Warum zur Hölle ist es hier so kalt?

Er hustete. Ganz gleich, was er sich einredete, wie sehr er auch hoffte, es war vergeblich. Im lief die Zeit davon, bevor jemand kommen würde. Wer denn überhaupt? Er lachte trocken. Wer würde sich seiner annehmen? Das FBI wusste nicht, wo er steckte, seine Schwester war tot, die Frau, die er einst geliebt hatte, hatte ihn verraten und die Frau, die er liebte, wusste nicht, wo er war. Es war zum verrückt werden.

Aber gäbe es da nicht noch eine Person?

Das ist lächerlich, absurd, dachte er. Er wird nicht kommen.

Es ist zu spät.
 

„Wie weit ist es noch bis zum Labor?“

„Oh, es ist gleich den Gang runter.“

Der Schock jagte ihm wie ein Stromschlag durch die Glieder, als er die wohlbekannte Stimme vernahm.

„Na Gin, hast du mich vermisst?“

Auch Vermouth und Sherry starrten mit offenen Mündern auf die noch schattenhafte Silhouette, die nun ins Dämmerlicht trat. Sera zog die Augenbrauen zusammen und funkelte sie zornig an. Vielleicht erkannte sie die Stimme nicht, aber erfreut war sie keineswegs. Gin schluckte.

Das kann, nein, das darf einfach nicht wahr sein. Das ist unmöglich.

Aber scheinbar war in einer Welt, in der es Wunderdrogen gab, die Menschen unfassbar talentiert und gewieft machen konnten, nichts unmöglich.

„Metaxa, wie schön, dich wiederzusehen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Night_Baroness
2012-11-02T16:55:41+00:00 02.11.2012 17:55
Danke :D
Freut mich, dass dir die FF gefällt. :)
Von:  Hatto
2012-10-21T16:06:52+00:00 21.10.2012 18:06
Ich hoffe du schreibst weiter. Dui hast ein richtiges durchhalte vermögen gezeigt XD

ich mag die ff. Nicht so romantisch und mit viel Spannung. Wie es zu den beiden passt. ich hoffe du schreibst schnell weiter


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