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My Beloved Target

Gin&Rye-FBI VS. Black Organization
von

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Horizon

Als er den geräumigen Trainingsraum mit der Schussplattform betrat, waren Chianti und Korn bereits da. Auch Rye stand bei ihnen und ignorierte die finsteren Blicke, die die beiden ihm zuwarfen. Sie schienen gar nicht begeistert darüber zu sein, dass er ihren Auftrag stehlen wollte. Ein feines Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er Gin erblickte. Wieder sah er diese Kampfeslust in seinen Augen. Oh ja, er war sich seines Sieges wirklich verdammt sicher. Arroganter Narr, dachte Gin spöttisch. Du wirst heute noch dein blaues Wunder erleben, dass verspreche ich dir. „Ich beginne, wenn ihr nichts dagegen habt.“ Chianti trat mit einem siegessicheren Lächeln nach vorne auf die Plattform, während auf den Leinwänden die erste Simulation begann. „500 Yard.“ Sie legte das Gewehr an und kniff ein Auge zu um besser zielen zu können. Dann verharrte sie einen Moment wie eine Kobra vor dem Todesstoß, bis sie schließlich blitzschnell den Abzug drückte und schoss. Voll ins Schwarze. Korn schnaubte nur und Rye grinste wieder selbstzufrieden. Als nächstes war Korn dran. Er wartete ein wenig länger als Chianti bevor er schoss, erreichte dafür aber ganze 550 Yard. Gin betrachtete alles eben so wenig beeindruckt wie Rye. Natürlich waren Korn und auch Chianti begabte Schützen, die ihr Ziel so gut wie immer trafen, aber Standard-Scharfschützen, solche, wie man sie überall fand. Wie bei allem gab es auch bei Schützen unterschiede, es gab solche, die Talent hatten, so wie diese beiden und es gab solche, die Genies waren, so wie er selbst. „He, nicht schlafen, du bist dran!“ Rye warf ihm eine Waffe zu. Aus seinen Augen sprühte der Übermut. Zweifellos genoss er die Herausforderung, die sie ihm boten. Gin ging lässig nach vorne und legte ohne große Anstrengung die schwere Waffe an. Diesmal war das Ziel ganze 600 Yard entfernt. Eigentlich kein Problem für ihn. Solange er sich konzentrieren konnte, hatte er leichtes Spiel. Auch, dass das Ziel, ein Mann in einem Auto, sich momentan bewegte, war kein großes Hindernis. Einundzwanzig, zweiundzwanzig…Schuss. Gin traf direkt in den Kopf. „Nicht schlecht. Aber jetzt bin ich dran.“ Rye trat neben ihm und legte die Waffe an. Er wartete nicht einmal zwei Sekunden bevor er schoss. 650 Yard. Volltreffer. Alle umstehenden starrten Rye einen Augenblick lang an. Selbst Gin war beeindruckt. Blitzschnell und eiskalt, wie ein Falke im Sturzflug. „Freu dich nicht zu früh.“ Gin lächelte. Noch hatte er nicht verloren. „700 Yard. Wenn ich die schaffe, habe ich gewonnen.“ „Gut. Versuch es ruhig.“ Rye zwinkerte ihm zu. Gin nahm seine Waffe und schob Rye etwas unsanft zur Seite. Obwohl man es ihm nicht anmerkte, war er nervös. Dieser Rye war nicht nur ein guter Schütze, er war ein verdammt guter Schütze. Das Schießen ging ihm so leicht von der Hand, als würde er den ganzen Tag nichts Anderes machen, als wäre es ihm direkt in die Wiege gelegt worden. Wieso zum Teufel machst du dir sorgen? Fragte er sich, während er zum Schuss ansetzte. Wieso lässt du dich von diesem Kerl so aus der Ruhe bringen? Es war lächerlich. Vermouth konnte nicht Recht haben. Er machte sich keine Sorgen darüber, ob der Kerl ihn ersetzte, ob er ihm zu ähnlich war…Der Gedanke war völlig absurd. Er war Gin. Gin der eiskalte Killer. Gin das Gehirn der Organisation. Gin…Auf einmal ertönte ein lautes Geräusch. Erschrocken zuckte er zusammen und starrte fassungslos auf das Loch, das anklagend direkt neben dem Kopf des Opfers klaffte. Er hatte ihn verfehlt. Er hatte sich ablenken lassen, war unkonzentriert gewesen und hatte einen Fehler gemacht. Schon wieder. Er spürte Chiantis und Korns fassungslose Blicke im Nacken. Blicke, die ihn fragten, wie er einen Schuss wie diesen hatte verpatzen können. Er, das Genie, das sie so oft für ihre Unkonzentriertheit verspottet hatte. „Jetzt ist es wohl an mir.“ Rye brachte das Gewehr so anmutig in Position, als wäre es leichter als Luft. Als er Gins wütenden Gesichtsausdruck bemerkte, setzte er ein geheimnisvolles Lächeln auf, als wäre ihm gerade ein interessanter Gedanke gekommen. Affektierter Bastard. Im nächsten Augenblick drehte er sich herum und schloss die Augen. Hinter ihm bewegte sich unschuldig die Simulation, die von alledem überhaupt nichts mitbekam. Gin starrte Rye entgeistert an. Er wollte doch nicht…? Oh nein, so würde er niemals treffen. Ein gehässiges Grinsen ließ Gins Mundwinkel zucken. Also unentschieden. Nicht ganz so gut wie ein Sieg, aber immer noch passabel. „Sie gut hin, Gin.“ Ryes Stimme war nur noch ein Flüstern. „Ich werde dir zeigen, was es heißt zu schießen. Ich werde direkt vor deinen Augen den Horizont durchbohren.“ Kaum hatte er diesen Satz beendet, ging alles ganz schnell. In einer fließenden Bewegung wirbelte Rye herum, legte seine Waffe an, zielte und schoss. Alles im Bruchteil einer Sekunde. Die Kugel flog, viel zu schnell für das menschliche Auge und traf. Das Opfer sackte direkt vor seinem Zeugen, der blutigen Sonne, die langsam hinterm Horizont versank, zu Boden. Alle Augen waren nun auf Rye gerichtet, der sein Gewehr lässig ans Geländer lehnte und den Verlierern einen triumphierenden Blick zuwarf. Ich habe verloren, dachte Gin. Ein Gedanke, der ihm immer noch völlig surreal, völlig an den Haaren herbeigezogen erschien. Ich habe verloren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Night_Baroness
2011-05-21T15:43:09+00:00 21.05.2011 17:43
thx <333



Von:  Crimson
2011-05-21T15:34:16+00:00 21.05.2011 17:34
Das war ein schönes Kapitel :) Wie Gin selbst so arrogant ist und denkt er ist der Beste von allen und dann so eine Niederlage erleidet...
Die Beschreibungen und Gedanken lassen einen echt mitfühlen... mir tat Gin sogar etwas leid (eigentlich sogar sehr) als ihm der Gedanke wieder kam, dass er von Rye ersetzt werden könnte... also da hatte ich wirklich Mitleid ;__; ... vielleicht auch gerade deshalb, weil er sich das nicht eingestehen will, dass er sich darüber überhaupt Sorgen macht...
Hach, ich kann nur sagen, ich bin von dem Cap begeistert und total gespannt auf das nächste...

cucu
CrimSon


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