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Fullmetal Alchemist - Was danach geschah

Was hätte passieren können...
von

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DIE MÄRCHENSTUNDE

DIE MÄRCHENSTUNDE
 

Während die anderen Erwachsenen feierten, kümmerten sich zwei der höchstrangigen Soldaten darum, alle Kinder ins Bett zu bringen. Charlotte Lewellyn war bei allen Kindern immer beliebt, weil sie nicht grundlos für ihr soziales Engagement bekannt war, und wer Grumman nicht mochte, war ohnehin nicht mehr ganz klar im Kopf.

„Grummy, erzählst du uns eine Geschichte?“, fragte Elicia neugierig und sah ihn aus großen Augen an. „Tante Riza sagt immer, du würdest die besten Geschichten kennen!“

„Das hast du davon, wenn du einer erwachsenen Frau eine Geschichte erzählst“, sagte Lewellyn erbarmungslos. „Ich meine, du hast es dir eigentlich doch immer gewünscht.“

„Und wieso habe ich dir noch gleich zugesichert, dich vor deiner endgültigen Rente noch einmal zu befördern?“, fragte Grumman, bevor er sich auf die Bettkante setzte. „Was haltet ihr von einem quasi wahren Märchen? Würde euch das interessieren?“

Die Kinder nickten eifrig und kuschelten sich in das riesige Bett, das groß genug für alle von ihnen war. Es war ein hinreißendes Bild, wie Lewellyn fand, als sie es fotografierte.

„Es war einmal vor langer Zeit in einem weit entfernten Königreich ein junger, attraktiver König namens Roy“, begann der Generalfeldmarschall. „Er herrschte voller Güte über sein Land und er hätte unglaublich glücklich sein können, hätte er nicht ein Problem gehabt.“

„Er hatte keine Königin!“, riet Madeleine Falman mit strahlenden Augen.

„Genau, Maddie“, sagte Grumman nickend. „Es gab zwar eine junge, schöne Kriegerprinzessin, die ihn beschützt hat, aber obwohl er sie geliebt hat, hat er sich nicht getraut, ihr das zu sagen, weil sie einen mächtigen Gegner hatten, der ihre Liebe als Waffe gegen sie gerichtet hätte. Aber der König hatte ein paar sehr mächtige Freunde. Da war der alte König, der Großvater der Prinzessin. Dieser alte Mann war noch immer ganz schön in Schuss, könnt ihr mir glauben. Und er war ein mächtiger Magier. Außerdem hatte der junge König noch mehr sehr mächtige Verbündete. Da war die junge Reiterin aus dem Osten des Reiches, die mit dem Magierkönig zusammengearbeitet hat. Ihr Name war Becky und sie war außerdem eine sehr gute Freundin der Prinzessin. Sie war außerdem in den Ritter des jungen Königs verliebt und als er schwer verletzt wurde, rief sie ihn wieder zurück. Er hatte seinen Lebenswillen verloren, aber sie hat ihm einen neuen Sinn gegeben. Und als die Prinzessin dann von dem bösen Gegner gefangengenommen wurde, kamen all die Verbündeten den jungen Königs. Da war die Nordkönigin und sie kam mit ihren treuen Rittern, um dem König zu helfen. Und da war ein Prinz aus einem fremden Land, der vom Gegner besiegt wurde, aber weil er seine engste Vertraute so sehr liebte, das sein Herz fast zersprang, schaffte er es, sich wieder zurückzukämpfen.“ Grumman grinste seine beste Freundin schief an. „Und als der alte Vertraute des Fremdlingsprinz starb, glaubte der junge Prinz, dass er verloren hatte, aber sein Freund war an der Seite eines Ritters der Nordkönigin gestorben und dieser Ritter bat ihn darum, den Palast zu beschützen. Und der Prinz hat es geschafft.“

„Dieser Fremdlingsprinz muss wirklich cool sein!“, rief Theresa Elric.

„Ja, so cool wie Onkel Ling!“, nickte ihr Bruder eifrig.

Woran lag das wohl?

Grumman schluckte schwer, bevor er fortfuhr. „Und auch nachdem der König und die Kriegerprinzessin ihren Gegner mit Hilfe all ihrer Freunde besiegt hatten, konnten sie nicht zu ihrer Liebe stehen. Der Magierkönig musste noch einmal all seine Macht aufbringen und einen Zauber sprechen, der es ihnen möglich machte, zu ihren Gefühlen zu stehen. Aber als er gerade dachte, er hätte sein Ziel erreicht“, sagte er leise, „kam ein Feind zurück. Der alte König und seine Enkelin wurden schwer verletzt und der junge König wurde beschuldigt, einen Mordversuch gegen die beiden unternommen zu haben. Aber all seine alten Freunde haben zu ihm gehalten. Ein alter Verbündeter kam und half ihm. Er war früher ein Ritter des Königs gewesen, aber auch er konnte ihm nicht helfen. Es gab eine mächtige Kriegsherrin aus dem Süden, die auch eine Hexe war. Ihre Kämpfer nannten sie die ‚Flammenrose’ und sie traf auf die Nordkönigin und die beiden Frauen machten einen Plan, um den König zu retten.“

„Haben sie es geschafft?“, fragte John Falman aufgeregt.

„Nun, der böse Zauberer hatte nicht damit gerechnet, dass der junge König so viele gute Freunde hatte. Außer der Nordkönigin und der Flammenrose gab es noch viele andere, die für die Rettung des Königs ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben. Der Ritter der Nordkönigin war wütend auf seine Herrin, als er herausfand, dass sie ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt hat, kann ich euch sagen.“ Grumman schmunzelte. „Er war der Meinung, dass sie das nicht hätte tun dürfen, denn wenn der junge König nicht überlebt hätte, hätte sie das Reich an sich nehmen müssen, weil sie die nächste in der Thronfolge war.“

„Ha!“ Theresa grinste breit. „Also ist Miles nicht der einzige, der den Mund aufmacht, wenn seine Königin einen Fehler macht! Papa hat mir erzählt, dass er der einzige wäre, der jemals den Mut haben würde, die Eiskönigin zurechtzuweisen.“ Sie sah Grumman an. „Was ist eine Eiskönigin, Grummy?“

Lewellyn wurde etwas blass. „Das ist ein Spitzname für eine ganz besondere Frau“, sagte sie schließlich. „Für eine Frau mit einer starken Persönlichkeit, Liebes.“

„Also, Papa nennt Mama immer Schatz oder Kleine, wenn er denkt, wir würden es nicht hören“, sagte Jack. „Wieso nennt der Ritter der Eiskönigin sie nicht auch so, wenn sie doch eine Person mit einer starken Persönlichkeit ist?“

„Es ist ein Unterschied, Liebes“, sagte Grumman. „Du wirst es irgendwann von selbst verstehen, auch wenn wir es dir jetzt nicht sagen. Jedenfalls hat der böse Hexenmeister nicht mit dem Mut der Männer und Frauen des Königs gerechnet. Da war eine junge Kriegerin, die ihm ihr Leben verdankte und auch wenn er ihr schon oft gesagt hatte, dass diese Schuld in seinen Augen mehr als beglichen war, ließ sie es sich nicht nehmen, ihre Männer um sich zu scharen und ihrerseits eine Aktion durchzuführen.“

„Und am Ende, nachdem alles bereinigt war, hat die Kriegerprinzessin den König geheiratet und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute, und besuchen die Hochzeiten ihrer Freunde“, sagte Lewellyn lächelnd, „denn all ihre Freunde haben während ihrer Abenteuer jemanden gefunden, der sie ergänzt.“

„Alle?“ Grumman lächelte schief. „Nur eine muss noch immer suchen. Die Nordkönigin hat ihren alten Ritter von ihrer Seite vertrieben, nachdem sie herausgefunden hat, dass er böse war, und ihn durch ihre zwei tapfersten Krieger ersetzt. Einer von ihnen ist gestorben, wie er schon gesagt hat, aber der andere ist noch immer an ihrer Seite und beschützt sie.“

„Wieso kann sie ihn denn nicht einfach heiraten?“, fragte Madeleine frustriert.

„Der Verrat des ersten Ritters hat ihr sehr wehgetan“, sagte Lewellyn sanft, „und sie hat Angst, noch einmal so verraten zu werden.“

„Genau wie Papas Freundin Olivier“, seufzte Theresa. „Wieso sind all die tapferen Frauen nur immer so dumm und vorsichtig, wenn es um ihr eigenes Glück geht?“

Die Generalin seufzte schwer. „Weil wir uns selbst schwächen, wenn wir einen anderen lieben“, sagte sie leise. „Und wir wollen immer stark bleiben. Wir denken, wir wären uns das schuldig und wir denken, dass wir nur so Respekt bekommen.“

„Bei allem Respekt, Großmutter“, sagte John, „das ist der größte Mist, den ich je gehört habe. Wenn ihr stark bleibt, könnt ihr eigentlich nur daran kaputtgehen. Das ist meine Meinung.“

„Du bist ein schlaues Kerlchen“, sagte sie und stand auf. „So, wir müssen zurück zur Feier.“

„Gute Nacht“, sagte Grumman freundlich und folgte ihr zur Tür.

„Du hast es ganz schön beschönigt“, sagte Lewellyn, als sie die schlafenden Kinder alleine ließen. „Ich meine, die Wahrheit war nicht ganz so glorreich…“

„Stimmt, aber wäre es für Kinder nicht sehr ernüchternd, wenn ich sagen würde ‚Es waren einmal zwei Idioten, ein Mann und eine Frau. Er war ein mächtiger König und sie war seine beste Kriegerin. Sie haben sich seit frühester Kindheit geliebt, mussten aber beide mehr als einmal fast sterben, bevor sie erkannt haben, dass sie einander lieben. Als sie es dann erkannten, waren sie aber beide zu stur/stolz, um es zuzugeben und der mächtige und von all den Ausflüchten genervte Großvater der Kriegerin musste all seine magischen Kräfte einsetzen, um das Glück seiner geliebten Enkelin und ihres Schützlings sicherzustellen. Und als sich der mächtige Magier sich endlich am Ziel warnte, kam sein alter Rivale und brachte ihn fast um. Es vergingen zwischen Beginn der großen Lovestory und ihrem Ende mehr als zehn Jahre voller Leid und Tränen’?“ Grumman sah Lewellyn an. „Und es ist meine Pflicht als Staatsoberhaupt der Jugend ein vollkommen idealisiertes Bild von der Jugend zu vermitteln. Denn wenn ich es nicht tue, wer soll es dann machen?“

Sie versetzte ihm einen leichten Schlag auf den Kopf und schüttelte ihr weises Haupt. „Du bist noch immer ein alter Romantiker“, seufzte sie. „Was immer du auch gemacht hast, du hast es aus Liebe und anderen reinen Gefühlen heraus getan. Du bist der größte Idealist, den ich kenne – und ich kenne sowohl Mustang als auch beide Hamiltons.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Rhyo
2011-10-01T17:11:05+00:00 01.10.2011 19:11
Das Kapitel war echt süß ^^
Grumman als lieber Opa der den Kindern Märchen erzählt, ich finde das nicht mal so weit hergeholt xD

Deine FF ist ja bald zuende...
Naja dieser Teil zumindest =O

Jetzt kommt der Epilog!
Von: abgemeldet
2011-06-27T18:58:02+00:00 27.06.2011 20:58
Ja? Kommt einem irgendwie bekannt vor, was? Ich hatte erst vor, dem "alten König" den Namen "Rummy" zu verpassen, aber das wäre zu weit gegangen :D
Von:  DarkDragon
2011-06-27T18:50:42+00:00 27.06.2011 20:50
Das Märchen war ja mal knuffig^^ Woher kenn ich die Geschichte bloss?
lg


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