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Fullmetal Alchemist - Was danach geschah

Was hätte passieren können...
von

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GUTEN MORGEN, AMESTRIS – SAGT DRACHMA

GUTEN MORGEN, AMESTRIS – SAGT DRACHMA
 

Während des Schönheitsschlafes der Eiskönigin – Vier Tage später – Briggs
 

Olivier schlief friedlich. Sie waren erst mitten in der Nacht aus Central City zurückgekommen und sie hatte nächtelang nicht schlafen können. Es war so seltsam gewesen, als sie in Central gewesen war. In all den Jahren hatte keiner den Mut gehabt, eine offene Drohung gegen sie auszusprechen, weil sie von Freund und Feind gleichermaßen gefürchtet wurde, aber diesmal war das anders gewesen. Einer der Generäle aus Hakuros näherem Umfeld hatte ihr unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie vorsichtig sein sollte, weil sie es sonst bereuen würde. Sie machte sich keine Sorgen. Sie hatte schon bessere Männer als Hakuro oder einen der Freunde dieses Bastardes getötet – und viele waren auch deutlich stärker und klüger gewesen. Auch wenn Olivier nie wirklich in Central gearbeitet hatte, kannte sie die Spielchen, die man dort spielte.

Trotzdem war sie in Central immer auf der Hut und mied die anderen Generäle weitestgehend wie die Pest. Allerhöchstens Mustang war – und es war bitter, das zugeben zu müssen – neben dem Generalfeldmarschall ein wirklicher Verbündeter. Olivier wusste, dass hinter Lewellyns Rückkehr mehr als nur ein reiner Freundschaftsdienst stecken musste. Ihre alte Mentorin war zu stur, um einen so großen Schritt zu machen, wenn nicht wenigstens das Militär in Gefahr war.

Aber all das belastete Olivier nicht im Geringsten. Wenn sie ihren Schlaf einmal gefunden hatte, dann schlief sie wie ein Stein. In Central schlief sie nur schlecht, weil sie sich dort nicht wohlfühlte, aber in Briggs schlief sie wie ein Kind nach einem anstrengenden Tag voller Abenteuer.

Sie schreckte aus ihrem Schlaf hoch, als die Alarmsirene durch die eben noch so ruhige Nacht schrillte. Innerhalb von Sekundenbruchteilen war sie hellwach und sprang aus dem Bett. Sie nahm sich nicht die Zeit, ihre Uniform anzuziehen, die sorgsam gefaltet auf dem Stuhl in der Ecke lag, und steckte ihre Orden an ihrem alten Shirt aus Akademiezeiten fest, bevor sie in ihre Hausschuhe schlüpfte und ihren Mantel überwarf, bevor sie vierunddreißig Sekunden nach Alarmbeginn ihr Büro erreichte. Zwei Sekunden später war Miles ebenfalls da. Seine grauen Haare waren offen und zerzaust und er hatte seine Brille in seinem Quartier vergessen. Auch er trug seinen Militärmantel über seinem Schlafanzug und war offensichtlich zu müde, um nervös zu sein.

Olivier machte eine wegwerfende Handbewegung, als er allen Ernstes Anstalten machte, vor ihr zu salutieren und schob es auf ihre Müdigkeit, dass sie sich irgendwie darüber freute, ihn zu sehen. Sie hatte jetzt keine Zeit für Gefühle. Sie musste ihre Festung verteidigen.

Es war der früheste Angriff, den Drachma jemals auf Briggs gewagt hatte.

„Guten Morgen, Madam“, sagte Miles ruhig. „Ihre Befehle?“

„Bringen wir es schnell hinter uns“, sagte sie. „Ich bin müde.“

„Es wird das erste Mal für die Männer sein, Sie mit Pferdeschwanz zu sehen, Madam“, sagte er trocken, während er ihr folgte. Sie erreichten die Spitze der Festung und Olivier sah verachtungsvoll auf das Heer von Drachma hinab, das es gewagt hatte, sie um ihren Schlaf zu bringen. Ihre hellen Haare flogen wie wild im Wind, behinderten jedoch ihre Sicht nicht, weil sie zurückgebunden waren. Hinter ihr erschienen die Bären von Briggs und begannen sofort mit der Verteidigung. Miles stand ein wenig hinter Olivier und die Blitze der Explosionen erleuchteten ihr Gesicht jeweils für Sekundenbruchteile. Obwohl sie selbst nichts in der Hand hielt, womit sie den Feind zurückschlagen konnte, war sie wie die Galionsfigur eines Schiffes ganz vorne. Aber sie war mehr als nur eine Galionsfigur. Sie war der Kapitän der Festung. Sie riss einem der Soldaten das Maschinengewehr aus der Hand, als er von einem zerstreuten Schuss getroffen wurde, und übernahm seinen Posten.

Das aufziehende Gewitter wurde zum Vorteil, denn sie waren daran gewöhnt. Bevor die Sonne aufging, hatten die Bären auch diese Schlacht gewonnen und Olivier drehte sich zu Miles um.

„Wecken Sie mich fürs Abendessen, Oberst. Ich bin zu müde, um jetzt länger hier draußen in dieser Kälte herumzuspazieren“, sagte Olivier, bevor sie davonschritt.

Miles sah ihr nach, bevor er den Befehl gab, aufzuräumen. Dann verließ er den Schauplatz ebenfalls, um sich wieder hinzulegen. Aber bevor er einschlafen konnte, fiel ihm ein, dass er den Bericht für Central schreiben musste, und er stand wieder auf. Müde ging er ins Büro und blieb in der Tür stehen, als er sah, wer da schlafend an seinem Arbeitsplatz saß: Generalmajor Armstrong. Er zog den begonnen Bericht unter ihrem Arm hervor und vervollständigte ihn, bevor er versuchte, sie zu wecken. Aber nachdem Olivier in den letzten zweiundsiebzig Stunden nur vier Stunden Schlaf bekommen hatte, war es ein ziemlich vergebliches Unterfangen. Als ihr Telefon jedoch klingelte, schreckte sie sofort hoch und nahm ab. „Generalmajor Armstrong“, murmelte sie schlaftrunken.

Miles stand so dicht bei ihr, dass er problemlos mithören konnte.

„Olivier, ich würde gerne wissen, was die Drachmanen vor meinem Hauptquartier machen“, sagte Mustang hörbar gereizt.

„Es ist September, Mustang“, gähnte sie. „Aprilscherze gehören nicht in diesen Monat.“

„Das war kein schlechter Scherz, Armstrong! Ich wollte gerade eine erste Kaffeepause machen, als der verdammte Alarm losging! Wir können das Hauptquartier halten, aber nur mit Mühe! Wir sind hier mitten in der Stadt, ich kann nichts machen, ohne alles zu zerstören!“

„Sag meinem kleinen Bruder, dass er sich darum kümmern soll“, murmelte Olivier erschöpft.

„Er hat heute seinen freien Tag und ist deswegen mit seiner Verlobten in der Stadt unterwegs. Riza, Havoc, Catalina und Ross mobilisieren meine Leute.“

„Moment … Alex ist mit seiner VERLOBTEN unterwegs?!“ Oliviers Stimme übertönte die Alarmsirene in Briggs mühelos. „Was hab ich da schon wieder alles verpasst?!“

„Eine Menge“, gab Mustang sachlich zurück. „Danke, Ross. Riza übernimmt das Kommando.“

„Es ist also wirklich wahr, dass Drachma vor deiner Haustür steht?“, fragte Olivier.

Miles riss die Augen auf.

„Die Evakuierung läuft gerade auf Hochtouren. Gott sei Dank hat East City ein Netz aus unterirdischen Tunneln. Wir bringen die Zivilsten alle auf diesem Weg in Sicherheit. Es sind nur neunhundert Drachmanen, aber es uns leider nicht erlaubt, die Stadt auseinanderzunehmen.“

„Lass Alex das regeln“, sagte Olivier. „Er ist immerhin mein kleiner Bruder und der Kampf gegen die Drachmanen ist in unserer Familie seit Generationen weitergegeben worden.“
 

East City – Vor dem Eastern Hauptquartier
 

Oberst Armstrong war verwirrt. Wieso standen etwa neunhundert Männer mit hässlichen Pelzmützen vor seinem Arbeitsplatz und grölten irgendetwas von „Brenn, Armstrong, brenn“? Na ja, nett sahen sie ja nicht gerade aus, also konnte er sich seinen Weg auch frei schlagen – und das war etwas, was in seiner Familie seit vielen Generationen tradiert und vererbt worden war.

„Was bist du denn für einer?“, wollte der Kommandant wissen, als Armstrong mit Jun im Schlepptau an ihm vorbeispazierte, nachdem er eine Schneie in die Reihen der Männer geschlagen hatte.

„Oberst Alex Louis Armstrong, der Strong Arm Alchemist!”, verkündete der Mann mit dröhnender Stimme.

„Armstrong?“ Der Drachmane machte einen Schritt zurück. „Wie in … Olivier Armstrong?“

„Meine große Schwester.“ Armstrong seufzte schwer. „Kennt ihr sie etwa?“

Die Antwort des drachmanischen Generals wurde vom Rauschen einer Welle übertönt, die entstand, als Helena Hamilton mit ihrem Vorgesetzten im Schlepptau auftauchte. Sie war noch in der Stadt gewesen und war nicht gerade begeistert gewesen, als sie die Drachmanen gesehen hatte. „Oberst Armstrong, wir sollten ins Innere des Gebäudes gehen und sehen, ob Mustang einen Job für uns hat“, sagte sie seufzend, bevor sie eine Augenbraue hob. „Wenn man vom Teufel spricht…“, murmelte sie.

Mustang hatte sein Hauptquartier verlassen und marschierte jetzt auf sie zu. „Hamilton, ich würde gerne wissen, was das hier darstellen soll!“, schnappte er.

„Zu Befehl, Sir“, sagte sie und salutierte. „Ich habe auf meinem Weg zur Arbeit dieses Hindernis entdeckt und dementsprechend gehandelt. Zu keiner Zeit war dabei jedoch meine Intention, einen Zivilisten oder Kameraden zu gefährden. Falls ich übers Ziel hinausgeschossen sein sollte, tut es mir leid, Generalmajor Mustang.“

„Ist schon gut, Silver“, sagte er und nannte sie bei ihrem Staatsalchemistennamen. „Ich war nur von der Wucht der Welle ein bisschen überrascht. Ich dachte, Sie hätten die Wasseralchemie aufgegeben.“

„Das habe ich getan, aber ich kann mir nicht helfen, ich habe es im Blut“, seufzte sie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Rhyo
2011-09-28T17:54:31+00:00 28.09.2011 19:54
Hmm bis jetzt waren die Drachmanen ja nicht gerade stark...
Wurd das Heer jetzt komplett von Oberst Armstrong und Hamilton geplättet?
Das kam irgendwie nicht ganz raus xD
Von:  DarkDragon
2011-06-05T10:08:45+00:00 05.06.2011 12:08
Der Kampf beginnt also und auch noch mitten in der Nacht. Ich habe das Gefühl das wird sich über mehrere Kapitel hin ziehen.
Wie viele Kapitel hast du für die FF geplant
lg


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