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The Devilseye's Shortstorys

Eine Sammlung verschiedener Shortstorys
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Marc le première - Wie alles begann

Die Geschichte die ich heute erzählen möchte, handelt von einem Mann, den manche heutzutage schon fast als Gott verehren. Zumindest jene die die Magie des Wassers studieren. Jener Mann ist Marc le première, der Lord des Wassers, den man aufgrund seiner Macht auch Tsunami nannte. Doch lange bevor er zu diesem Rang aufstieg war er nur der jüngste Sohn einer großen Familie. Ja er hatte nicht mal diesen Namen. Er war einfach nur Marcosius Cloon, ein schmächtiger Junge ohne besonderes Talent. Er lebte mit seinen drei Brüdern und vier Schwestern in dem Haus, das der Vater seiner Mutter gebaut hatte und man hätte meinen können, dass alles in Ordnung war. Doch das war es nicht. Der Vater von Marco, wie er kurz genannt wurde, war ein Trinker. Seit dem Tod des Schwiegervaters, der das Haus gebaut hatte, war das Leben der Familie zunehmend schlechter geworden. Er arbeitete nicht besonders hart und deshalb hatte die Familie immer wieder Schwierigkeiten durchzukommen. Die älteren Kinder der Familie machten jede Arbeit die sie finden konnten um die Familie zu unterstützen, doch der alte Cloon warf alles wieder für Alkohol hinaus. Schläge und Misshandlung waren für die Kinder aber auch für ihre Mutter an der Tagesordnung.

Eines Tages kam ein Zauberer durch die Stadt und Marco half seinem älteren Bruder in der Schenke der Stadt aus. Als der Fremde die Schenke betrat, wusste der kleine Marco sofort, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Es war nicht die feine Kleidung, die wie die eines Adligen aussah, es war auch nicht der hochmütige Blick, der über die Anwesenden hinweg strich der Marco aufmerksam werden ließ, es war etwas anderes. Selbst in der relativ dunklen Schenke schien der Fremde ständig im Licht zu stehen. Die ganze Zeit über starrte der kleine Junge den Fremden an und bekam dafür vom Wirt sogar eine Ohrfeige, da er seine Arbeit vernachlässigte, doch er konnte den Blick einfach nicht von ihm abwenden. Der Zauberer selbst bemerkte das latente Talent des Jungen auch nicht, auch wenn er sich von dem intensiven Starren gestört fühlte. Er verließ in dem gleichen ungerechtfertigten Hochmut die Schenke mit der er sie betreten hatte. Er war nur ein drittklassiger Stümper und wurde noch am gleichen Tag von Banditen überfallen und ausgeraubt, ohne auch nur einen einzigen Zauber benutzt zu haben.
 

Doch an jenem Abend ereignete sich noch etwas. Der alte Cloon war wie üblich die Treppen hinaufgestiegen um seine Söhne zu verprügeln und in seiner betrunkenen Rage merkte er nicht mal, dass einer fehlte. Die älteren Brüder wollten den jüngeren beschützen und hatten ihn deshalb im Schrank am Treppenabsatz versteckt. Das Geländer dieser Treppe war von seinem Schwiegervater in mühsamer Arbeit aus Eibenholz gedrechselt worden und sowohl am oberen als auch am unteren Ende war ein Absatz für eine Vase. Die Vase war nur aus einfachem Tob und nicht mal bemalt, doch sie brachte etwas Farbe in das sonst, dank dem Vater, so triste Haus. Als jener schließlich das Zimmer verließ und sich das Blut, das von der Lippe seines mittleren Sohnes stammte, an seinem schmierigen Hemd abwischte, stieß er die Vase um. Das Klirren und Scheppern ließ ihn herumfahren und er fing an zu Fluchen. Der kleine Marco sah seinen Vater und das Blut seiner Brüder auf dessen Hemd. Wut, Angst und Verzweiflung brachen sich Bahn und als sein Vater einen Schritt nach vorne machte um die Treppe hinunter zu gehen, gefror das Wasser zu einer spiegelglatten Eisschicht. Der Fuß des Mannes fand keinen Halt und er rutschte ab. Er fiel die Stufen hinunter und landete mit einem ekelerregenden Knacken als ein zerknautschter Haufen am Fuß der Treppe. Er war sofort tot. So tötete der junge Marcosius Cloon im Alter von nicht mal vier Jahren seinen Vater. Er hatte keine wirkliche Kontrolle über die Magie und niemand verdächtigte ihn es getan zu haben. Alle sahen es als Unfall, der dem verfluchten Trinker nur recht geschah, vor allem die Familie war eher erleichtert über den Tod ihres Oberhaupts. Doch der kleine Junge wusste, dass er es getan hatte. Er wurde in seinen Träumen davon verfolgt und selbst im Wach sein ließ es ihm keine Ruhe. Seine Familie versuchte ihm zu erklären, dass er keine Schuld trug, sie glaubten nicht einmal, dass Marco tatsächlich Magie angewendet hatte. Aber natürlich wusste es Marco besser. Er grenzte sich zunehmend von den Anderen ab und so wurde er im jungen Alter von vier Jahren zum Außenseiter.

Zwei Wochen nach dem Tod seines Vaters lief Marco von zu Hause weg. Er hatte keine Ahnung vom Jagen oder wie man in der Wildnis überlebte und so war er seinem Ende nahe, als er von einer Frau gefunden wurde. Sie war ein hohes Tier in der Magiergilde der Hauptstadt des Landes und nahm den Jungen mit sich. Sie hatte Mitleid mit ihm, wie er bewusstlos am Straßenrand lag und nahm ihn mit in ihre Kutsche. In der Gilde pflegte sie ihn gesund, bis er am vierten Tag das Bewusstsein wiedererlangte. Die ersten Worte des Jungen überraschten sie dermaßen, dass sie fast von ihrem Stuhl fiel. Sie hatte mit dem Jungen bis dahin noch kein einziges Wort gewechselt, ja sie sah ihn gerade zum ersten Mal. Doch der Junge sagte mit aller Ruhe und einer gewissen Neugier in der Stimme: „Ihr seid eine Zauberin!“ Ihr war sofort klar, dass dieser Junge etwas Besonderes war. Er war in seinem Alter schon fähig die Magie in den Menschen um sich herum zu spüren. Sie wusste von keinem Fall in dem ein Kind schon in diesem Alter bewusste Ansätze zum Gebrauch von Magie zeigte. Sie machte ihn zu ihrem Schüler und sorgte dafür, dass er eine Sondererlaubnis für die Akademie bekam, auch wenn er eigentlich hauptsächlich von ihr unterrichtet wurde oder Selbststudium betrieb. Allein die Prüfungen legte er an der Akademie der Gilde ab. Mit elf Jahren war mit der Ausbildung durch. Er war ein vollausgebildeter Magier und seine Macht war beträchtlich. Normalerweise begannen die Schüler in diesem Alter erst mit ihrer magischen Ausbildung. Bis dahin hatte er niemandem seinen Namen gesagt und stattdessen vorgegeben ihn nicht zu kennen, ihn aufgrund seines Traumas vergessen zu haben. Doch an dem Tag an dem er die Gilde verließ, trotz des großzügigen Angebots, das sie ihm machte, nahm er einen neuen Namen an. Er nannte sich Marc le première, also Marc der Erste. Sein Ziel war es der Erste zu sein, der alle Geheimnisse der Magie aufdeckte und sie als das Verstand was sie tatsächlich war. Er sagte Lebewohl zu seiner Meisterin, die er noch immer bewunderte und die ihn nur ungern gehen ließ. Doch Marc spürte, dass er seine eigenen Antworten auf seine Fragen finden musste und seine Meisterin, die ihn fast wie einen Sohn behandelte, wollte nur das Beste für ihn. Indem sie ihn ziehen ließ, ermöglichte sie ihm zum mächtigsten Zauberer aufzusteigen den dieses Land, nein vielleicht sogar diese Welt, je gesehen hat.
 

Er erlebte viele abenteuerliche Dinge auf seinen Reisen zur Ergründung der Magie, doch das ist eine andere Geschichte und deshalb werde ich sie auch ein andermal erzählen!



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