Zum Inhalt der Seite

Live - on Stage

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Live - on Stage

Autor: Salix
 

Disclaimer: Diese Geschichte ist zu dem Lied „Alive“ von Good Charlotte entstanden. Die kursiven Sätze sind aus dem Lied „Alive“ übernommen. Ansonsten sind sämtliche Figuren und die gesamte Geschichte meinem Gehirn entsprungen.
 

Live – on Stage
 

“I visualize the first time we're together

I close my eyes and for a moment all I see is you”
 

Als ich dich das erste Mal sah, hätte ich nicht zu träumen gewagt einmal hier zu sein. Du warst wunderschön im gleißenden Licht. Jede deiner Bewegungen zeugte von Eleganz. Du hast mich verzaubert. Ich war so fern von dir, wie alle anderen, die dich sahen, auf der anderen Seite der Bühne. Ich wollte dich treffen.

Es ist ein Wunder, dass es gelang. Für dich gab ich meine perfekt vorherbestimmte Zukunft auf. Brach aus der Normalität aus. Folgte dir in deine Welt aus Schein und verkauften Träumen.

Es war nicht immer einfach. Ich hatte Glück, es wurde eine Kassiererin gebraucht. Lange Zeit stand ich im Hintergrund, half wo ich konnte. Sah die harte Arbeit hinter dem glitzernden Zauber deiner Welt.

Ich weiß nicht, weswegen du mich bemerktest. Ich glaube einfach nur, weil Lizzy sich die Wirbelsäule anknackste und plötzlich brauchtet ihr jemand Leichtes. Jemanden, den man einfach so hoch heben kann.

Ich bin klein, zierlich, ziemlich dünn und keine besondere Schönheit, aber dafür gibt es ja Schminke.

Du brachtest mir die einfachen Tricks bei, nach und nach, obwohl nicht mehr viel Zeit blieb. „The Show must go on.“, nach diesem Motto lebtest du und alle anderen hier. Zum Glück war grad Winterpause. Trotzdem, zwei Monate waren nicht viel, um gut genug zu werden. Um eine perfekte Körperbeherrschung zu erlernen und ich war eine blutige Anfängerin.

Deine Geduld erschien mir unendlich. Du bliebst immer ruhig, auch dann, wenn ich mich zierte, weil ich Angst hatte zu fallen. Du sorgtest für Hilfestellungen, für Leute, die mich aufgefangen hätten, wäre etwas schief gegangen. Du gabst mir Ruhe. Wir übten jeden Tag, Stunden lang, bis ich jeden Trick im Schlaf konnte.

Du lehrtest mich Vertrauen, in dich und in mich selbst zu haben. Vertrauen, die unentbehrliche Grundlage deines Lebens. Ohne Vertrauen funktioniert es nicht. Ohne Vertrauen bricht alles zusammen. Hier sind wir alle aufeinander angewiesen, sonst gehen wir unter, zerbrechen an der Härte dieses Lebens.

Ich entdeckte eine Faszination deiner Berufung, welche sich dem Beobachter nicht erschließt. Ich wurde süchtig, nach diesem unvergleichlichen Kick, der im Zusammenspiel zweier Körper miteinander scheinbar gegen jede Physik, entsteht.
 

“Turn off the lights

Don't look outside

The world's gone crazy

But it's perfect here with you”
 

Jetzt, stehe ich neben dir. Durch den Vorhang dringen die Stimmen von vielen Menschen, wie das Rauschen des Meeres. Meine Hände krampfen sich in den Stoff des Kostüms. Ich rieche Popkorn und Sägespäne. Da Draußen warten über hundert Menschen. Ich stand noch nie vor so vielen Leuten auf der Bühne. Mein Herz rast.

Deine Hand legt sich warm auf meine Schulter.

„Du schaffst das schon. Die Figuren kannst du im Schlaf. Konzentrier dich ganz darauf. Und nicht vergessen, immer lächeln.“, murmelst du mir ins Ohr.

Ich nickte und lächele zittrig zu dir hoch.

Applaus brandet auf. Das Licht auf der Bühne erlischt. Der Vorhang wird zur Seite geschoben.

„Toi, toi, toi.“, flüstert Mike uns zu.

„Auf geht’s.“, höre ich dich leise.

Musik setzt ein. Jetzt ist es zu spät. Nun gibt es kein Zurück mehr. Ich trete auf.

Ich husche auf die dunkle Bühne. Zwei harte gleißende Lichtkegel verfolgen uns, bis wir uns in der Mitte begegnen. Scheinwerfer tauchen die Welt in grelles Licht Es blendet mich. Von den Zuschauern kann ich nichts erkennen. Mir ist warm, fast zu warm und das liegt nicht nur an den Scheinwerfern.

Es ist soweit. Ich bin ganz ruhig. Meine gesamte Aufmerksamkeit richtet sich auf dich. Zuerst der Aufschwung zum Schulterflieger. Ich spüre deinen Arm um die Taille. Vollkonzentriert gehe ich in den Handstand auf deinen Knien über. Vertraue darauf, dass du mich hältst, vertraue mir. Erlaube mir keine Unsicherheiten, ob etwas schief geht.

Deine Hände leiten mich von Figur zu Figur. Nur wir zählen. Körper und Geist sind eins. Es gibt nur noch vertrauensvolles Handeln. Alles läuft gut.

Irgendwann sind wir bei den letzten Figuren angelangt. Der Hohe Flieger, das berühmte Kunststück aus „Dirty Dancing“.

Kein Gedanke daran, dass du mich nicht fängst. Keinen Angst dafür in dich Hineinzukrachen. Ich laufe an, springe ab, deine Hände sind da. Du hebst mich mühelos in die Höhe. Mein gesamter Körper ist gestreckt und ruht allein auf deinen Händen.

„Bereit?“ Die Frage geht fast in der Musik unter.

„Bereit.“

Du kickst mich in die Luft.

Ich drehe mich.

Falle der Erde entgegen, nur um sicher in deinen Armen zu landen.

Du hältst mich wie der Bräutigam die Braut. Ich lege den Kopf an deine Brust, als wäre ich erschöpft. Eine kurze Zeit verharren wir. Dann blicke ich zu dir auf. Wir sehen uns in die Augen. Ich nicke kaum merklich.

Wieder werde ich in die Luft geschleudert. Ich spüre den Luftzug am ganzen Körper.

Einen Augenblick, fühlt es sich an als wäre ich der Schwerkraft entkommen. Einen Moment fliege ich, fast.

Ich liebe dieses Gefühl.

Es ist zu schnell vorbei. Ich lande, nach der halben Drehung, neben dir.

Du ergreifst meine Hand. Meine Wangen scheinen zu brennen. Wir verbeugen uns. Das Geräusch der klatschenden Hände brandet über mich hinweg, erinnert mich an das Publikum.

Mir kommt ein Textstück aus dem Lied, welches ständig bei den Proben lief in den Kopf.
 

„I’ve never felt so alive.

Like I feel right now in this moment

I've never felt so alive

Like I feel right here standing next to you.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ran34
2011-07-13T14:26:13+00:00 13.07.2011 16:26
Ich finds toll, dass du es geschafft hast einem die Personen und die Umgebung zu beschreiben, ohne nähere Angaben zu machen.
Auf diesen drei Seiten passiert so viel! Ich stand auch schon ein paar Mal auf der Bühne und wenn man aufgeregt ist und dann noch diese heißen Scheinwerfen! Man fühlt sich sofort wieder in diese Bühnensituation hineinversetzt^^
Kleine Anmerkung noch:
Auf der ersten Seite sind mir zwei Rechtschreibfehler aufgefallen...

lg~
Von:  Miezel
2011-07-11T06:53:43+00:00 11.07.2011 08:53
Warst du schon mal im Scheinwerferlicht? Das man das Puplikum nicht sehen kann ist für mich zwiespältig. Einerseits nimmt es ein wenig das Lampenfieber, andrerseits hat man kein momentanes Feetback(wird das so geschrieben?) und man weiß nicht, wie es ankommt, ob man noch etwas mehr tun sollte oder lieber etwas zurücknehmen. Ist nicht ganz einfach, so auf ner Bühne und wenn das Mädel alles ausblenden kann, dann Hut ab. Schön geschrieben, gefällt mir.

LG Mau
Von: Futuhiro
2011-07-03T18:17:56+00:00 03.07.2011 20:17
So, los geht´s, endlich komm ich zum Lesen. ^^

Die Story hier ist wirklich schön. Die Tatsache, daß weder die Charaktere, noch die Umgebung auch nur ansatzweise beschrieben werden, macht die ganze Story echt faszinierend. Man kann sich alles selber ausmalen, wie man es in seinem eigenen Leben gern hätte, sollte man mal in diese Situation kommen.
Ich kenne zwar das Lied nicht, auf dem die Story beruht, aber die Story für sich genommen ist toll.
Von:  nufan2039
2011-06-12T09:41:51+00:00 12.06.2011 11:41
Ich finde den Anfang schon mal gelungen. Mitten hinein geworfen.

Eine interessante Geschichte, die ich bei dem Lied so nicht erwartet hätte. ^^

Sie ist kurz, aber in ihrer Kürze nicht schlecht.

Gefällt mir.

LG

Von:  windhauch
2011-05-22T20:16:53+00:00 22.05.2011 22:16
sehr schön geschrieben!!!ist es auch aus deinem leben oder nur aus dem lied, die liebe XD aufjedenfall toll sehr fliesend die story. zuerst hat mich der anfang verwirt, doch an wurde mir klar das es in einem zirkus sein muss!^^


Zurück