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Undead Nightmare

Das Grauen wartet auf dich...
von

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Versuchskaninchen

Kapitel 1
 

- 23:14 Uhr; Domino City, Mirror Corporation / Labor für Genforschung -
 

Nachdenklich saß Professor J. Gordon an seinem Schreibtisch und studierte einige Unterlagen. Eigentlich hatte er ja schon längst Feierabend, aber er konnte seine Arbeit nicht einfach so liegen lassen. Er sah sich gerade eine braun umrahmte Akte durch, in der sich mehrere Dokumente eines Projekts befanden, an welchem er gerade arbeitete. Es handelte sich um ein Genprojekt mit dem Codenamen:
 

N.V.I .(Novita Virus Infection).
 

Eigentlich sollte es ja eine Art „Heilmittel“ für Krebs jeglicher Art sein, sollte die abgestorbenen und angegriffenen Zellen ersetzen, doch die bisherigen Untersuchungen wiesen immer wieder auf Lücken oder Fehler im Zellenstamm hin. Bis jetzt hatte sich ja auch noch niemand für einen Testversuch gemeldet.
 

Seufzend lehnte sich der Professor in seinem Sessel zurück. Das war doch zum Verrückt werden! Warum konnte mal etwas nicht so funktionieren, wie man es sich vorstellte? Es könnten viele Fehler behoben werden, wenn sie endlich eine Testperson finden würden!
 

Gordon wurde aus seinen Gedanken gerissen, als es an der Tür zu seinem Büro klopfte.
 

„Herein.“ Rief er etwas genervt. Die Tür schwang auf und ein junger Herr mit schwarzem Haar kam herein.
 

„Professor Gordon, ich habe eine gute Nachricht für sie!“ sprach der Schwarzhaarige, der den Namen Michael Grey trug. Interessiert hob der Professor eine Augenbraue.
 

„Nun sagen sie schon! Lassen sie sich nicht alles aus der Nase ziehen!“ fuhr er sein Gegenüber an. Dieser zuckte ein wenig zusammen. Er war es schon gewöhnt, dass sein Chef am Abend schlechte Laune hatte.
 

Mr. Grey räusperte sich kurz und fuhr dann fort:
 

„Es hat sich jemand für unsere Versuchsreihe N.V.I. gemeldet! Er wollte morgen vorbeikommen.“
 

Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Doktors. Endlich konnte er seine Forschung fortsetzten!
 

„Und wie lautet der Name unseres ’Patienten’?“ erkundigte er sich.
 

„Ryou Nakamura.“

Ein Heilmittel

Kapitel 2
 

- 19:02 Uhr; Domino City Innenstadt; Apartment 177 –
 

Ryou saß am Küchentisch und blätterte gelangweilt durch eine Zeitung und sah sich die Artikel und Stellenanzeigen durch. Er war auf der Suche nach einer Arbeitsstelle, bis ihm folgender Artikel ins Auge stach:
 

___________________________________________________________________
 

Personen für eine Testreihe werden gesucht!
 

Mögliches Heilmittel für Krebs entdeckt!
 

Finanzielle Entschädigung!
 

Bei Interesse und näheren Informationen melden sie sich bitte unter:
 

0110/ xx xxx xx x xx
 

(Mirror Corporation)

___________________________________________________________________
 

Hatte er gerade richtig gelesen? Ein Heilmittel für Krebs? Ryou musste einen Freudenschrei unterdrücken. Wie von der Tarantel gestochen rannte er in Wohnzimmer.
 

Bakura saß vor dem Fernseher und zockte mit seiner xbox. Ryou sprang voller Elan auf seinen Schoß und drückte ihm einen Kuss auf. Der Größere, noch etwas perplex von dieser Aktion, sah auf seinen kleinen Engel hinab.
 

„Hab ich irgendetwas verpasst?“ schmunzelte der Albino. Es kam nämlich extrem selten vor, dass der Kleinere die Initiative ergriff. Meist tat er dies aber nur, wenn er eine gute Nachricht zu verkünden hatte. Mit einem Grinsen im Gesicht zeigte Ryou seinem Yami den Artikel aus der Zeitung. Schnell überflog dieser den Inhalt.
 

„Du willst dich in einem Stripclub bewerben?“ fragte Bakura entsetzt.
 

„Was? Nein!“ der Hiraki schüttelte den Kopf und zeigte dann mit dem Finger auf den darunter stehenden Artikel. Etwas enttäuscht seufzte der Ringgeist. Eigentlich hätte er es gar nicht so schlimm gefunden, wenn sein Engel dort arbeiten würde. Wieder ließ er seine rotbraunen Augen über das Papier schweifen.
 

„Ein Heilmittel für Krebs?“ fragte er skeptisch. Ihm war diese Sache nicht so ganz geheuer.
 

„Ist das nicht großartig?“ strahlte der Weißhaarige. „Da könnt mir vielleicht endlich geholfen werden!“
 

„Ryou...“ seufzte der Yami. „...sei nicht so naiv.“ Das war ein Schlag in die Magengrube.
 

„Aber...“ enttäuscht blickte Ryou zu Boden. „... dort könnten sie mir vielleicht helfen...“
 

„Ryou...“ Bakura biss sich auf die Unterlippe. „... ich will nur nicht, dass du enttäuscht wirst. Vergiss nicht, die ganzen Monate, die du schon im Krankenhaus verbracht hast. Die ganzen Qualen, die du durchleidest. Trotz der Therapie konnten sie dir nicht helfen. Ich will nicht, dass du dir Hoffnung machst, wenn sie danach wieder zerstört wird! Ich will dich nicht nochmals so gebrochen sehen...“ wieder kamen die Erinnerungen hoch. Wie der Arzt ihnen nach der Therapie gesagt hatte, dass keine Besserung eingetreten war. Monate lang litt sein Kleiner unter Depressionen, ließ keinen mehr an sich ran. War ja auch eine schöne Aussicht in die Zukunft, wenn man wusste, dass man nur noch knapp zwei Jahre zu Leben hatte.
 

Schlussendlich sah Ryou ein, dass es nichts brachte in Selbstmitleid zu versinken und dass er diese Zeit noch so gut wie möglich nutzen sollte. Und jetzt wo er endlich wieder etwas Hoffnung geschöpft hatte, machte ihm sein Yami wieder alles kaputt!
 

Wütend sprang er vom Schoß seines Freundes und blickte ihn mit Tränen in den Augen an.
 

„Warum musst du alles immer wieder zu Nichte machen?“ schrie er ihn an. Tränen rollten über seine geröteten Wangen. „ Bist du der, der sterben muss, oder ich?“
 

„Ryou, ich-“ der Kleine rannte aus dem Wohnzimmer in sein Zimmer. Bakura hetzte ihm nach und kurz bevor er das Zimmer seines Hirakis erreichte, schlug ihm dieser die Tür vor der Nase zu und schloss ab. Der große Albino klopfte an die Tür.
 

„Ryou, bitte mach die Türe auf! Ich hab das nicht so gemeint.“ Im Inneren des Raumes hörte er seinen Hiraki weinen.
 

„Verschwinde! Ich hasse dich!“ hörte er den gedämpften Ruf des kleinen Albinos. Es versetzte ihm einen Stich ins Herz. Der Ringgeist wusste, dass Ryou es nicht so meinte, trotzdem tat es weh...
 

Mit gesenktem Kopf ging er ins Wohnzimmer zurück.
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

Ryou lag schluchzend auf dem großen Bett in der Mitte des Raumes. Die Zeitung hatte er neben sein Bett geschmissen. Warum musste Bakura so gemein sein? Ein versuch war es doch wert, oder?
 

Entschlossen griff er nach seinem Handy auf seinem Kästchen neben seinem Bett. Dann griff er nach der Zeitung, die neben seinem Bett lag und tippt die Nummer ein.
 

„Guten Tag, Frau Toshiwa am Apparat, wie kann ich ihnen behilflich sein?“
 

Ryou musste sich den Text nochmals Gedanklich durchgehen, da die Frau am Telefon viel zu schnell gesprochen hatte.
 

„Ähm, ja. Hallo. Ryou Nakamura mein Name. Ich haben ihren Artikel in der Zeitung gelesen und würde mich gerne als Testperson für ihre Testreihe anmelden.“
 

„Ich werde sie in die Genforschungsabteilung weiterleiten. Bitte bleiben sie einen Moment dran.“
 

Es erklag diese nervige Fahrstuhlmusik. Doch kurze Zeit später wurde der Anruf tatsächlich weitergeleitet.
 

„Mirror Corporation, Abteilung für Genforschung, Michael Grey am Apparat. Wie kann ich ihnen behilflich sein?“
 

„Hallo. Ryou Nakamura mein Name. Ich würde mich gerne als Testperson für ihre Testreihe zur Verfügung stellen.“
 

„Mr. Nakamura, das wäre sehr großzügig von ihnen. Haben sie einige Fragen bezüglich unseres Projekts?“
 

„Was ist das genau für ein Projekt?“
 

„Es handelt sich hierbei um das Projekt Namens N.V.I.. Es sollte Krebskranke Zellen heilen und ersetzen. Dürfte ich Fragen um welche Art von Krebs es sich bei ihnen handelt?“
 

Ryou zögerte kurz. Sollte er es wirklich sagen? Jetzt war es schließlich zu spät einen Rückzieher zu machen.
 

„... Leukämie.“
 

„Dürfte ich noch ihr Alter erfahren?“
 

„18.“
 

„Könnte ich sie bitten morgen um acht Uhr bei der Mirror Corporation zu erscheinen? Dort besprechen wir dann genaueres. Meine Sekretärin wird sie morgen empfangen. Einen schönen Tag noch.“ Ryou hörte den Mann auf der anderen Seite auflegen.
 

Hatte er wirklich gerade das Richtige getan? Er legte das Handy beiseite und starrte auf die Decke. Morgen würde er genaueres erfahren. Langsam schloss er die Augen und schlief kurz darauf ein.

N.V.I.

heyho^^ danke für die Kommis!!
 

Ab diesem Kapitel geht alles ein bisschen heftiger zu.
 

Trotzdem viel Spaß^^!
 

Kapitel 3

- 08:03 Uhr; Domino City; Einganshalle der Mirror Corporation –
 

Ryou stand in der Eingangshalle der Mirror Corporation und wartete auf die Sekretärin. Irgendwie plagte ihn das schlechte Gewissen. Hätte er Bakura vielleicht Bescheid geben sollen? Immerhin war er ja in aller Herrgottesfrühe aus der Wohnung geschlichen. Er entschied sich kurzer Hand dafür ihm eine Sms zu schreiben.
 

Morgen Süßer.
 

Bin heute Früh unterwegs.

Komme so gegen Nachmittag wieder.
 

Lieb’ dich, dein Tenshi
 

So steckte er sein Handy wieder weg. Der Weißhaarige glaubte nicht, dass dies so ewig dauern würde.

„Mr. Nakamura?“ Ryou wirbelte herum und sah eine junge Dame hinter sich stehen. Das musste die Sekretärin sein. Sie hatte blonde lange Haare und war ziemlich schlank.

„Tut mir leid, ich wollte sie nicht erschrecken. Wenn sie mir bitte folgen würden.“ Etwas stutzig folgte ihr Ryou. Die Begrüßung war ja echt gut ausgefallen. Wie wohl erst der Typ aussah, mit dem er gestern telefoniert hatte?
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

Das nervtötende Geräusch eines Handys weckte Bakura. Grummelnd schlug er die Augen auf und tappte im Dunkeln danach. Nach einigen Sekunden hatte er es gefunden und sah auf das erleuchtete Display. /Eine Sms von Ryou?/ Er stützte sich mit einem Ellbogen auf und öffnete die Nachricht.
 

Morgen Süßer.
 

Bin heute Früh unterwegs.

Komme so gegen Nachmittag wieder.
 

Lieb’ dich, dein Tenshi
 

Stöhnend ließ er sich ins Kissen zurück fallen. Der Braunäugige konnte sich schon denken wo sein Tenshi sich aufhielt. Da er jetzt schon wach war, stand er auf und ging ins anliegende Bad. Schnell sprang er dort unter die Dusche.
 

Als der Ringgeist fertig war, griff er nochmals nach seinem Handy. Schnell tippte er die Nummer seines besten Freundes ein. Nach schier endlosem warten nahm der Besitzer des Handys auf der anderen Seite der Leitung endlich ab.
 

„WAS?!“ schrie die Person auf der anderen Seite.
 

„Dir auch einen guten Morgen.“ Neckte ihn der Albino. „Stör ich gerade?“
 

„Ja! Also was willst du?!“ fuhr ihn die Person an.
 

„Man Marik! Jetzt komm mal wieder runter! Ich wollt nur Fragen, ob du und dein Hiraki heut Nachmittag vorbei kommen wollt?“
 

„Und DAS konnte nicht bis Mittag oder so warten?“
 

„Nö.“ Der schlichte Kommentar des Weißhaarigen.
 

„Ich werd schauen, ob wir heute Zeit haben. Und wenn du mich nochmals so früh anrufst, bist du deinen Kopf los, Süßer.“ Säuselte Marik und legte auf.
 

Das könnte ja noch ein lustiger Nachmittag werden.
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

Ryou stand mit der Frau vor einem Lift. Schnell betätigte sie den Ruf- Knopf und wenige Sekunden später öffneten sich die stählernen Türen. Im Inneren angekommen, schlossen sich die Türen wieder und die Sekretärin wählte das Kellergeschoss. Schon setzte sich der Lift in Bewegung.
 

Nach einigen Sekunden hielt er und eine weibliche Stimme erklang.
 

„Kellergeschoss der Mirror Corporation, Abteilung 22 B für Genforschung.“
 

Mit einem ‚Kling’ öffnete sich die Türe und sie betraten einen finsteren Gang. Zügig setzte sich die junge Dame in Bewegung. Ryou hatte Probleme mit ihr Schritt zu halten.
 

Plötzlich blieb sie vor einer Türe stehen und der Weißhaarige wäre fast in sie hineingerannt. Sie klopfte an und steckt ihren Kopf zwischen einem Türspalt hindurch.
 

„Mr. Grey? Herr Ryou Nakamura wäre jetzt da.“
 

„Gut. Schicken sie ihn rein.“
 

Mit einem Kopfnicken deutete sie dem Weißhaarigen an, dass er reingehen durfte.
 

Zögernd kam Ryou der Aufforderung nach. Irgendwie hatte er jetzt schon ein mulmiges Gefühl...
 

„Danke, Miss Valentine. Sie können jetzt gehen.“ Die Tür fiel ins Schloss und Stille trat ein. Ryou befand sich in einem Büro. Die Wände waren alle weiß und der Boden war mit grauen Fließen verlegt. Vor ihm stand ein Schreibtisch mit mehreren Computerbildschirmen. Dahinter saß ein Mann, der Weißhaarige schätzte ihn so Anfang bis Mitte dreißig, mit schwarzen Haaren und einem weißen Kittel.
 

„Guten Tag, Mr. Nakamura. Ich bin Doktor Michael Grey.“ Er deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. „Bitte setzten sie sich doch.“ Dies tat der Weißhaarige auch.

Der Doktor tippte irgendetwas auf seinen Computer ein und seine grünen Augen überflogen den Text auf dem Bildschirm.
 

„Also, Mr. Nakamura...“ fing er an. „Wir hatten ja gestern bereits telefoniert. Laut ihrer Auskunft haben sie mir gestern mitgeteilt, dass sie an Leukämie leiden. Dürfte ich fragen, wie lange sie schon davon wissen und in welchem Stadion sich ihre bereits Krankheit befindet? So viel ich weiß sind sie ja erst 18 Jahre alt.“ Ryou war etwas überrumpelt. Hatte der Kerl den gar kein Feingefühl? Er sprach diese Sache so aus, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, wenn man an Krebs litt.
 

„Ähm... also die Arzte wissen davon, seit ich 15 bin... u-und was das Stadion angeht, bin ich leider nicht so gut Informiert, aber sie sagten mir das ich noch knapp zwei Jahre Zeit hätte...“ Der Hiraki war zum Schluss hin immer leiser geworden. Es tat ihm so weh darüber zu sprechen. Mr. Grey nickte versehend und tippte die eben erhaltenen Informationen in den Computer ein.
 

„Haben sie schon eine Therapie versucht?“ Ryou wurde durch diese Fragerei immer nervöser und knetete seine Hände um sich etwas abzulenken.
 

„Sie brauchen keine Angst zu haben. Keiner der hier Anwesenden wird ihnen etwas gegen ihren Willen antun. Das hier geschieht alles auf freiwilliger Basis. Nur leider muss ich ihnen diese Fragen stellen, um herauszufinden, wie wir ihnen vielleicht helfen können.“
 

„V- vielleicht?“ piepste der Kleine irritiert. Konnte man ihm etwa doch nicht helfen?
 

„Wie sie in der Zeitung vielleicht schon gelesen haben, suchen wir hier Testpersonen. Wir können nicht versprechen, dass es zu 100% funktioniert...“ der Doktor erhob sich von seinem Stuhl und ging zur Tür.
 

„Wenn sie mich bitte in das anliegende Labor begleiten würden. Ich möchte ihnen den Chef der Abteilung vorstellen. Und wenn sie möchten, könne wir dort sofort mit dem Versuch starten.“ Lächelte der Schwarzhaarige. Nickend kam der Weißhaarige der Aufforderung nach. Wenn er jetzt schon hier war, sollten sie doch gleich anfangen.
 

Im Gang angekommen folgten sie diesem und blieben wenige Meter später vor zwei großen, aufschwingbaren Stahltüren stehen. Nach kurzem zögern trat der Doktor ein, gefolgt von Ryou. Dieser sah sich etwas ängstlich um. Überall standen so komische Geräte. Über Mikroskope bis hin zu Röntgengeräten. Hinter einem dieser Mikroskope stand ein etwas älterer Herr.
 

„Mr. Gordon?“ machte der junge Arzt auf sich aufmerksam. Sein Gegenüber trug ebenfalls einen weißen Kittel und hatte graue Haare.
 

„Ah, Mr. Grey. Haben sie den Patienten bereits mitgebracht, wie ich sehe.“ Ryou sah sich noch immer etwas schüchtern um. Dieser Ort war im ganz und gar nicht geheuer! Nur konnte er jetzt leider keinen Rückzieher mehr machen. Wie stände er den dann da? Genau, wie die letzte Memme...
 

„Guten Tag. Mein Name ist Professor John Gordon. Ich bin hier der Abteilungsleiter und Erfinder der N.V.I..“ freundlich hielt er Ryou eine Hand hin, welche dieser auch etwas zögernd annahm.
 

„Ich glaube, dass mein werter Herr Kollege sie schon über das Projekt aufgeklärt hat?“ der Hiraki nickte. „Na, dann wollen wir mal anfangen, oder?“ Nochmals nickt Ryou, diesmal jedoch nervöser. Der Professor ging zu einer Liege.
 

„Würden sie sich bitte hier hin setzten? Ich möchte mir ihren Allgemeinzustand ansehen. Und ziehen sie bitte ihr Hemd aus.“ Somit wandte er sich ab, ging zu einen der großen Glasschränke und holte ein Stethoskop heraus. Sein Kollege holte währenddessen ein kleines silbernes Tablett, auf dem Desinfektionsmittel, Verbände, Ampullen für die Blutabnahme und eine Spritzte lag. Der Weißhaarige entledigte sich derweil seiner Jacke und seines Pullovers und setzte sich auf den Rand der Liege. Hoffentlich musste er nicht auch noch die Hose ausziehen...
 

Beide Doktoren kamen zurück und fingen mit der Untersuchung an. Zuerst wurden Herz und Lunge abgehört. Danach griff der Grauhaarige nach dem Desinfektionsmittel und einem Tupfer. Der Schwarzhaarige legte eine Art Gürtel um Ryou’s rechten Oberarm, um einen Blutstau zu verursachen. Der Professor desinfizierte die Armbeuge und stach dann mit einer Spritzte in eine der Venen. Ryou zuckte dabei nicht einmal mit einer Wimper. Von den vielen Krankenhausbesuchen war er es ja schließlich gewöhnt. Es wurden drei Ampullen abgenommen und beschriftet.
 

„Bitte warten Sie kurz hier. Ich werde nur kurz unter dem Mikroskop nachsehen, wie ihr Blut auf den Impfstoff reagiert.“ Zur Bestätigung gab der Kleine wieder ein Nicken.
 

Die beiden Professoren gingen zu einem dieser Geräte, das an einem Computerbildschirm angeschlossen war. Mr. Gordon gab einige Tropfen von Ryou’s Blut unter die Linse. Auf dem Bildschirm konnte man die einzelnen Blutkörperchen und die Krebszellen sehen. Jetzt gab sein Kollege einige tropfen des „Heilmittels“ dazu. Gespannt beobachteten sie die Reaktion der Krebszellen. Und es zeigte Erfolg! Das Blut stieß den Impfstoff nicht ab.
 

„Es funktioniert!“ flüsterte der Abteilungsleiter. Endlich...nach so langer Zeit trug seine Arbeit endlich Früchte!
 

„Wir wissen aber nicht, wie sein Körper darauf reagieren wird.“ Entgegnete Michael.
 

„Wenn es sein Blut schon nicht abstößt, wird es sein Körper auch nicht tun.“ beruhigte John seinen jüngeren Kollegen.
 

Beide wanden sich vom Bildschirm ab und gingen zurück zu Ryou. Doch auf dem Bildschirm rührte sich plötzlich etwas...das Blut Ryou’s färbte sich schwarz...
 

Ryou hatte die ganze Zeit still dagesessen und gelauscht. Was hörte er da? Es funktioniert? Er musste einen freudigen Aufschrei unterdrücken. Es konnte ihm tatsächlich geholfen werden! Ein Grinsen huscht über sein Gesicht und die letzten Sätze der Ärzte überhörte er dabei.
 

„Wir können ihnen den Impfstoff verabreichen. Ihr Blut scheint es anzunehmen und die Krebszellen sind vollständig ersetzt worden.“ Bei diesen Worten strahlte Ryou mit der Sonne um die Wette. Auch die beiden Doktoren waren froh einem kranken Menschen helfen zu können.
 

„Bitte legen Sie sich hin. Wir müssen noch einige Kabel anschließen, die ihren Kreislauf während des Prozesses überwachen.“ Dieser Aufforderung kam der Weißhaarige nur zu gerne nach. Als er lag, wurden einige Kabel mit Klebestreifen an seinem Brustkorb befestigt. Professor Gordon holte eine Spritzte mit dem Impfstoff. Er setzte ihn an der Armbeuge des Hirakis an.
 

„Bereit?“ fragte er den Weißhaarigen. Ryou atmete nochmals tief ein und nickte dann zur Bestätigung. Die Nadel stach durch seine blasse Haut und verabreicht das Mittel. Gespannt beobachteten Professor Gordon und Dr. Grey die Reaktion von Ryou’s Körper.
 

Ryou spürte zuerst nichts, doch plötzlich fing sein Herz an schneller zu schlagen. Immer schneller und immer unregelmäßiger wurde der Rhythmus seines Herzschlags. Irgendetwas schnürte ihm die Luft ab. Die Geräte, an welche er angeschlossen war, gaben laute Alarmsignale von sich. Panik stieg in ihm auf. Jeder Muskel in seinem Körper zog sich schmerzhaft zusammen. Schreiend bäumte er sich auf, Blut spritzte aus seinem Mund. Er konnte nicht mehr klar denken. Dann wurde alles schwarz vor Augen. Er sank, oder viel mehr fiel, auf die Unterlage zurück und blieb reglos liegen. Sein rechter Arm hing schlaff an der Seite der Bahre runter. Das EKG gab nur noch einen durchgehenden Ton von sich.
 

Die beiden Doktoren waren starr vor schreck. Was war gerade passiert? Dr. Gordon ging langsam auf Ryou zu und sucht auf seinem Hals nach einem Puls.
 

Nichts.
 

Ryou war tot.
 

Wieso hatte sein Körper so heftig darauf reagiert?
 

„Oh mein Gott!!! Wir haben jemanden umgebracht!“ schrie der Jüngere schon fast hysterisch.
 

„Klappe! Seinen Sie gefälligst still!“
 

Während sich die Zwei stritten, bemerkte keiner, was hinter ihrem Rücken geschah...
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

Blut.
 

Hass.
 

Unbändige Wut.
 

Das waren die einzigen Gedanken Ryou’s. Mit einem schlag riss er seine sonst so schönen braunen, doch jetzt blutgetränkten Augen auf. Langsam hob er seinen schlaffen Arm.
 

Töten...
 

Irgendetwas musste er jetzt töten... seinen unbändigen Hunger nach frischem Fleisch stillen...
 

Langsam setzte er sich auf und sah sich im Raum um. Schon nach wenigen Sekunden hatte er seine Opfer entdeckt. Wie ein wildes Tier stützte er sich auf alle Viere am Rand der liege ab und visierte sein Ziel. Mit einem lauten Schrei stürzte er sich auf den Grauhaarigen, biss ihm in die Halsbeuge und riss ein großes Stück heraus. Blut spritzte an Wände und Kästen. Schmerzerfüllte Schreie waren zu hören. Seine weißen Haare tränkten sich im Blut und färbten sich rot. Gierig schlag er alles hinunter, was zwischen seine scharfen Zähne kam. Nach kurzer Zeit ließ er jedoch von seinem, bereist totem Opfer ab. Sein Jagdinstinkt war geweckt. Schnelle Schritte konnte er Richtung Ausgang vernehmen. Er warf einen Blick an die Decke und entdeckte einen Lüftungsschacht. Ein Grinsen zierte sein Blutverschmiertes Gesicht. Jetzt konnte er etwas Spielen...
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

Doktor Grey hatte nicht lange gezögert. So schnell er konnte ergriff er die Flucht und rannte die dunklen Gänge entlang. Nach mehreren Metern versteckte er sich schwer atmend hinter einer Ecke. Er musste so schnell wie möglich hier weg kommen! Plötzlich hörte er ein poltern über seinem Kopf. /Er ist im Lüftungsschacht!/ Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Langsam ging er rückwärts, bis er wo anstieß. Panik kam ihn ihm hoch, als er ein leises Atmen hinter sich vernahm. Zwei Arme schlangen sich um seinen Brustkorb. Ein animalisches Knurren war zu vernehmen. Mit aller Kraft drückten die zwei blassen Arme zu, pressten ihm die Luft aus dem Brustkorb. Schreien konnte er nun nicht mehr. Immer mehr Druck baute sich auf, bis es zum Lauten Knacken kam. Blut lief aus seiner Nase, die Augen weit aufgerissen. Plötzlich ließ der Druck nach und er sank zu Boden, war aber noch am Leben! Unsagbarer Schmerz beherrschte seinen Körper. Das letzte was er sah, waren zwei blutrote Augen, dessen Besitzer sich voller Gier auf ihn stürzte.

Unerwarteter Besuch

Kapitel 4
 

- 13:12 Uhr; Domino City Innenstadt; Apartment 177 -
 

Bakura saß vor dem Fernseher und schaltete gelangweilt von einem Sender zum Nächsten. Nach ein paar Minuten gab er es auf und schaltete das Gerät aus. Ein schneller Blick auf die Uhr im Wohnzimmer verrät ihm, dass Marik und Malik in ein paar Minuten auftauchen sollten. Er ging noch schnell in sein Schlafzimmer, um sich ein Hemd aus dem Kleiderschrank zu angeln, schließlich konnte er ja seinen Besuch nicht nur mit Hose empfangen.
 

Keine zwei Minuten später klingelt es auch schon an der Haustür. Bakura sprang schnell aus dem Zimmer und öffnete die Tür.
 

„Hey, wie geht’s?“ begrüßte er Marik. Sein kleiner Hiraki stand neben ihm und verschränkte schmollen die Arme vor seiner Brust. Der Ringgeist zieht seine silberne Braue in die Höhe.
 

„Hab ich irgendetwas verpasst?“
 

„Ne, Malik ist nur beleidigt, weil ich ihn gebeten habe mitzukommen.“ Winkte der Ägypter mit der Steckdosenfrisur ab.
 

„Gebeten?! Du hast mich quasi dazu gezwungen!“ fauchte Malik zurück.
 

„Die einzige Bedingung war, dass ich dich vom Bett losfessle, wenn du mitkommst.“
 

Bakura brach im schallenden Gelächter aus.
 

„Marik!!“ schrie der Kleinere. „Warum musst du immer alles rum erzählen?!“ Die Wangen Maliks hatten einen leichten Rotschimmer angenommen.
 

„Könntet ihr das bitte drinnen klären?“ unterbrach sie der Weißhaarige, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. „Ich will nämlich nicht, dass sich die alte Schrulle von nebenan wieder beschwert.“
 

Hohen Hauptes stolzierte der Hiraki an den Yamis vorbei in die Wohnung.
 

„Wenn du möchtest, können wir ein bisschen mit meiner xbox zocken. Ich hab ein neues Spiel gekauft. Das ist echt der Hammer!“ bot der Weißhaarige dem Blonden an. Beide gingen ins Wohnzimmer, wo sie es sich auf der Couch bequem machten. Auch Malik hatte sich bereits auf den Teppichboden platziert.
 

„Darf ich anfangen?“
 

„Klar, warum nicht. Ich kenn das Spiel eh schon.“ Bakura nahm den Controller vom Tisch und reicht ihn Marik. Malik griff dich die Spielhülle vom Tisch.
 

„Red dead Redemption: Undead Nightmare? Klingt irgendwie gruslig...“ den Kleinen Ägypter schüttelte es regelrecht.
 

„Jepp! Zombies das Hirn wegknallen, Gedärme verteilen und jede Menge Blut. Genau mein Stil.“ Grinste der Weißhaarige. Malik verlor etwas Farbe im Gesicht. Für so etwas hatte er einfach keine Nerven.
 

„Jetzt mach dir nicht ins Hemd, Blondie.“ Beruhigte ihn Bakura. „Das ist ja schließlich nur ein Spiel.“
 

„Stell dir mal vor, wie es wäre, wenn es wirklich Zombies geben würde...“ neckte Marik seinen Hiraki.
 

„Marik!“ beschwerte sich der Kleine. „Hör auf damit!“
 

„Genau Marik, “ spielte der Ringgeist nun mit, „hör auf Blondie Angst zu machen.“
 

„Ich hab keine Angst! Es nervt einfach nur!“
 

„Ja, sicher.“ Neckte ihn der Weißhaarige.
 

/Ganz ruhig Malik, nicht durchdrehen.../ schnell versucht er das Thema zu wechseln.
 

„Wo ist eigentlich Ryou?“
 

„Keine Ahnung. Wahrscheinlich beim Arzt. Er hat mir in aller Heergottesfrühe eine Sms geschrieben. Er sollte eigentlich bald zurück sein.“
 

„Wie geht es ihm?“ fragte der Blonde. Immerhin war Ryou sein bester Freund.
 

Bakura zuckte mit den Schultern. „Wie soll es ihm den deiner Meinung nach gehen? Wir versuchen eben, das Beste aus der derzeitigen Situation zu machen. Viel ändern können wir daran leider nicht...“ betroffen sah er zu Boden. Es tat ihm weh daran zu denken, dass er seinen Engel bald verlieren würde.
 

Auch Malik wusste, dass Ryou an Krebs litt. Es war für ihn wirklich erstaunlich, wie viel Lebenswillen in diesem Menschen steckte. Trotz, dass er schwer Krank war, er hatte sein Lächeln nie verloren.
 

Die Haustüre im Gang wurde zugeschlagen.
 

„Ryou ist wieder da.“ Bakura erhob sich von der Couch um seinen Hiraki zu Begrüßen, doch als er sich umdrehte, setzte sein Herz einen Schlag aus. Ryou stand bereits im Türrahmen.
 

Blut. Sein ganzer Körper war voll Blut!
 

„Ryou?“ fragte er vorsichtig. Der Pony des Jüngeren verdeckte seine Augen. Sein ganzer Körper zittert und ein leises Schluchzen war zu vernehmen. Langsam hob er den Kopf, zeigte sein blutverschmiertes Gesicht, zeigte seine traurigen braunen Weiten.
 

„B-Bakura“, stotterte der Kleine. „ B-Bitte hilf mir...“
 

Der Hiraki verlor das Bewusstsein und fiel zu Boden.

Die Mutation

Kapitel 5
 

//Flashback; im Labor//
 

Ryou hockte über dem jungen Arzt und aß, oder vielmehr fraß, ihn bei lebendigem Leibe. Dieser gab nur noch röchelnde Geräusche von sich, die nach einer Weile verstummten. Voller Gier schlang er alles hinunter. Unter ihm hatte sich eine große Blutlache gebildet, in welcher er hockte. Plötzlich vernahm er Schritte, die in seine Richtung eilten. Sofort ließ er von seinem Opfer ab und versteckte sich hinter einer Mauer im anliegenden Gang. Vorsichtig spähte er um die Ecke.
 

„Professor, alles in Ordnung?“, eine zierliche Frauenstimme hallte durch die düsteren Gänge. Mit schnellen Schritten suchte eine Dame mit braunen Haaren die Gänge ab. Sie hatte einen Schrei gehört und wollte nach dem Rechten sehen.
 

Der Weißhaarige musterte die Frau mit einem gierigen Blick. Er konnte einfach nicht genug bekommen! Ein Knurren entkam seiner Kehle. Langsam schlich er ein Stück zurück, um nicht entdeckt zu werden.
 

Die Braunhaarige erschrak und blieb stehen. Hatte sie gerade etwas gehört? Vorsichtig spähte sie um die kommende Ecke. Ein schriller Schrei entfuhr ihr, als sie die Leiche des Professors vorfand. Überall war Blut, sogar an den Wänden. Als sie sich etwas weiter vorwagte, entdeckte sie blutige Fußabdrücke, die in den nächsten Gang führten. Mit langsamen Schritten folgte sie diesen. Vorsichtig sah sie um die nächste Ecke... doch sie fand nichts.
 

Etwas verwirrt sah sie auf die große Blutlache am Boden und ging in die Hocke, um diese näher zu betrachten. Plötzlich fiel ein Tropfen von der Decke direkt in die Pfütze. Ruckartig hob sie den Blick auf die Decke und blickte in die blutverschmierte Fratze des Weißhaarigen. Dieser hatte sich mit seinen langen Klauen an die Decke gehängt und sah mit gefletschten Zähnen auf die Säkreterin. Blut tropfte von seinem langen Haar herunter. Sein langer Schweif peitschte durch die Luft. Die junge Dame sah ihn mit geschockten Augen an, starrte ihm direkt in die Augen, die mittlerweile durchgehend schwarz waren. Keine Regung war in ihnen zu erkennen. Ein leises Fauchen entkam den Lippen des Weißhaarigen. Vorsichtig tastete er sich an der Decke weiter vor, den Blickkontakt nicht unterbrechend. Die Braunhaarige erhob sich langsam und drückte sich näher zur Wand. Ihre Atmung war rasend schnell. Ihr Herz schlug mit voller Wucht in ihrer Brust. Angstschweiß lief ihr über das Gesicht. Sie wusste, wenn sie jetzt den Blickkontakt unterbrach, war das ihr Tod. Mit ihrer rechten Hand tastete sie ganz langsam hinter ihrem Rücken die Wand ab. Dabei ließ sie Ryou nicht aus den Augen. Irgendwo hier musste doch ein Alarmknopf sein...

Als sie ihn ertastet hatte, drückte sie darauf. Augenblicklich erklang ein lautes Alarmsignal. Ryou stieß einen schrillen Laut aus, der sich wie eine Mischung zwischen einem Schrei und einem ängstlich klingendem Fauchen anhörte, fiel von der Decke und krachte direkt in die Lache. Blut spritzte an sämtliche Wände. Die Braunhaarige wurde natürlich auch nicht verschont. Schreiend lief sie den nächsten Gang hinunter.
 

Der Weißhaarige lag immer noch kreischend am Boden. Sein Schweif peitschte unkontrolliert durch die Luft. Beide Hände hatte er in seinen Haaren festgekrallt und schrie sich die Seele aus dem Leib. Dieses schrille Glockengeräusch machte ihn total wahnsinnig! So schnell er konnte ergriff er die Flucht. Ziellos rannte er durch die Gänge. Plötzlich wurde ihm schwarz vor Augen und er stürzte zu Boden.
 

Kurze Zeit später wachte er wieder auf. Sein Kopf pochte und sein Hinterteil tat ihm weh. Vorsichtig richtete er sich auf und stützte sich nebenbei an der Wand ab. Was zum Teufel war passiert? Mit wackligen Beinen bewegte er sich im Gang fort. Nach einigen Schritten stutze er. Hatte ihm jemand einen Sandsack um die Hüfte geschnallt, den er nun hinter sich herzog? Mit einer Hand tastete er den Bereich über seinem Hintern ab und zuckte erschrocken zusammen, als er etwas Kaltes berührte. Vorsichtig umfasste er dies und zog es nach vorne. Reflexartig schlug er die Hand vor den Mund, als er sah, was er in seiner Hand hielt. Es sah aus wie ein Schlangenartiger Schwanz. Die ganze Fläche war mit schwarzen Schuppen bedeckt. Das Ende lief spitz zu. Vorsichtig fuhr er mir dem Finger die Spitze nach. Mit dem konnte man sicherlich einen Menschen durchbohren. Er tastete etwas weiter unten, wo der Schweif breiter wurde. Erst jetzt fiel ihm auf, dass seine Fingernägel ein gutes Stück länger geworden waren. Und überall klebte BLUT dran! Dann war das also doch kein Traum. Völlig entsetzt fiel ihm sein reptilartiger Schweif aus den Händen und klatschte auf den Boden. Das Geräusch hallte weiter durch die Gänge. Er lief ein Stück weiter, bis er vor einer Stahltür stand. Dort sah er auch sein Spiegelbild. Seine Haut war noch blasser als sonst. Im Gesicht zeichneten sich unter der Haut rote Adern ab. Seine Augen waren noch etwas blutunterlaufen. Kurz gesagt...er sah richtig scheiße aus. Über sich entdeckte er einen blinkenden Bildschirm. Darauf stand „Alarmstufe rot! Gen- Projekt auf der Flucht!“

Irritiert runzelte der Albino die Stirn. Welches Gen- Projekt? Da ertönte eine Ansage aus den Lautsprechern:
 

„Achtung an alle Einheiten! Das Gen- Projekt N.V.I befindet sich auf der Flucht. Wird es gesichtet muss es ohne Umwege eliminiert werden. Ich wiederhole: Gen- Projekt muss eliminiert werden!“
 

Ryou sackte das Herz in die Hose. Damit kann nur er gemeint sein. Er musste so schnell wie möglich hier raus. So schnell er konnte rannte er los. Doch schon nach einigen Schritten stolperte er über seinen Schwanz und packte sich auf die Fresse.
 

„Gott! Was muss das Scheißteil auch ne’ Tonne wiegen!“ schnell rappelte er sich wieder auf und wickelte sich sein Reptilteil um die Hüfte. Das Teil musste ja mindestens zwei Meter lang sein! Zum Glück musste er keinen Knoten rein machen, sondern konnte es mit eigener Muskelkraft halten. Wieder setzte er sich in Bewegung. So leise er konnte lief er im Eiltempo die Gänge hinunter. Die Ausgänge waren mit Sicherheit verriegelt, also musste er ein Fenster oder Ähnliches finden. Und er hatte Glück! Im kommenden Gang war ein Fester, welches nach draußen führte. Es war zwar ziemlich schmal, aber er müsste eigentlich hindurchpassen. Er sprang hoch und rüttelte an dem Griff, aber es bewegte sich kein Stück! Seufzend ließ er sie wieder los. Er musste hier raus!

Da kam ihm noch eine Idee. Er wickelte seinen Schweif von seiner Hüfte und betrachtete ihn kurz. Dann hob er ihn in die Luft und ließ ihn mit einem lauten Knall auf dem Boden aufschlagen. An der Stelle, wo er auftraf, war jetzt ein kleiner Krater in den Beton vorhanden. Ja, das müsste funktionieren! Er holte nochmals mit aller Kraft aus und schlug auf die Scheibe. Splitternd fiel das Glas zu Boden. Ryou blieb richtig die Spucke weg, als er sah, was für einen Schaden er gerade angerichtet hatte. Das Fenster war zwar kaputt, aber die Wand sah auch ganz schön mitgenommen aus. Hinter sich hörte er schon Stimmen durch die Gänge hallen. Schnell sprang er zum Fenster hoch und zog sich durch den Spalt. Er stand jetzt auf der Rückseite des riesigen Gebäudes. So schnell er konnte rannte er die Straße hinunter. Er bog mehrmals ab und versuchte sich im Schatten zu halten.
 

Nach einigen Minuten hatte er das Arpartment erreicht. Schnell öffnete er die Türe und huschte in den dritten Stock. Irgendwie wurde ihm jetzt schwindelig. Er hatte solche Angst. Ein dicker Kloß machte sich in seinem Hals breit und er spürte bereits die ersten Tränen über sein Gesicht laufen. Oben angekommen öffnete er mit zittrigen Händen die Tür und schloss sie wieder hinter sich. Am Eingang des Wohnzimmers blieb er stehen. Sein ganzer Körper bebte vor Angst. Hoffentlich half Bakura ihm jetzt.
 

//Flashback Ende//
 

„Ryou?“ langsam hob der Hikari seinen Kopf und sah Bakura direkt in die Augen.
 

„B-Bakura“, stotterte der Kleine. „ B-Bitte hilf mir...“ ihm wurde schwarz vor Augen und er sank zu Boden.

Die Seuche bricht aus

Kapitel 6
 

- 13:23 Uhr; Domino City Innenstadt; Apartment 177 -
 

Bakura sprang über die Couchlehne und eilte zu seinem Hikari, der bewusstlos am Boden lag. Als er direkt vor ihm stand, blieb ihm das Herz stehen. Ryous Haut war noch blasser als sonst. Er ging vor ihm in die Hocke und zog seinen Köper auf seinen Schoß. Am Hals tastete er nach einem Puls, fand aber nichts! Völlig panisch suchte er weiter danach. Marik und Malik waren auch zu ihm geeilt.
 

„Heilige Scheiße!“ entkam den Lippen des blonden Yamis, als er Ryou sah. Sein Augenmerk lag aber hauptsächlich auf dessen Schweif, der leblos am Boden lag.
 

„JETZT TU DOCH WAS!!!“ schrie der Albino seinen Freund an. Nein, er wollte Ryou nicht verlieren! Vorsichtig legte er ihn auf den Boden und strich ihm über sein blutgetränktes Haar. Malik holte sein Handy raus und rief einen Rettungswagen. Marik stand noch immer völlig perplex in der Gegend rum. Ein Klingeln an der Türe ließ ihn zusammenzucken. Bakura sah ebenfalls zur Tür. Malik ging hin und öffnete sie einen Spalt. Tea stand davor und winkte mit einem Heft in ihrer Hand vor Maliks Nase rum.
 

„Hey! Ist Ryou zu Hause? Ich wollte ihm nur seine Sachen zurück bringen.“ Malik warf einen Blick über seine Schulter zu Bakura, der völlig verdutzt zurückblickte. Einen unpassenderen Moment konnte sich die Brünette wohl nicht aussuchen. Er schüttelte den Kopf und symbolisierte dem Ägypter, dass er sie wegschicken sollte.
 

„Äh...das ist gerade etwas unpassend. Ryou...geht es nicht gut! Er liegt im Bett...mit hohem Fieber. Ja genau! Er liegt mit einer Grippe im Bett!“ hoffentlich schluckte sie das. Marik stand neben Bakura und schlug sich die Hand auf die Stirn.
 

„Was? Ryou ist krank. Davon hab ich gestern ja gar nichts gemerkt.", grübelte der ungebetene Gast. „Darf ich nach ihm sehen?“ Bevor Malik überhaupt reagieren konnte, hatte die Brünette die Haustüre aufgestoßen und betrat die Wohnung. Als ihr Blick auf Bakura, welcher vor Ryou am Boden kniete, ins Auge fiel, blieb sie völlig perplex stehen.
 

„Was geht denn hier ab?“ fuhr sie mit schriller Stimmlage fort. Alle Beteiligten zuckten zusammen. Sofort eilte sie zu Ryou. Bakura zog den „toten“ Körper näher an sich.
 

„Kann mir mal einer verraten was hier vor sich geht?“ fuhr Tea die Anwesenden an. Alle sahen sie total ratlos an.
 

„Wie sollten wir den wissen was los ist?“ schrie Malik zurück und deutete auf Ryou. „Ryou kam in die Wohnung und ist dann ganz einfach umgekippt!“ Vor lauter Nervosität biss er auf seiner Lippe rum. Marik ging im Raum auf und ab. Irgendetwas lief hier verkehrt.
 

Bakura sah mit gerunzelter Stirn auf Ryou, welcher nun anfing sich wieder langsam zu regen.
 

„Hey Leute!“ rief er aufgeregt. „Ryou lebt noch!“ Mariku blieb hinter Bakura stehen und musterte den weißhaarigen Hikari misstrauisch. Bakura kniete vor seinem kleinen und strich ihm übers blutgetränkte Haar.
 

„Ryou, komm wieder zu dir.“, nuschelte er vor sich hin. Der kleine Albino öffnete die Augen einen schmalen Spalt weit, so dass man es kaum erkennen konnte. Malik eilte jetzt ebenfalls an seine Seite. Irritiert sah er auf den kleinen Weißhaarigen herab, nachdem er sich neben ihn hingekniet hatte.
 

„Sagt mal, hört ihr das?“
 

„Was meinst-“
 

„Pst!!“, unterbrach Bakura den Yami des Ägypters. Jetzt hörte auch dieser genauer hin. Ein ganz leises und kaum vernehmliches Geräusch war zu hören. Alle sahen total konfus auf Ryou, der hier und da mal eine kleine Regung zeigte.
 

„Er...knurrt?“ fragte Tea und hockte sich jetzt ebenfalls zu Ryou, nicht bemerkend, dass dieser bereits sein nächstes Opfer zum Spielen ausgesucht hatte...
 

Ohne Vorwarnung sprang der Kleine mit einem Fauchen auf und stürzte sich auf die Brünette. Diese war so perplex, dass nicht mal ein Laut ihre Kehle verließ. Ryou hockte nun auf ihr und sah sie mit einem gierigen Grinsen auf dem Gesicht an. Sein Schweif peitschte wild durch die Luft, wobei es gleich so zischte, als würde er mit jeder Bewegung die Luft zerschneiden. Alle anderen Anwesenden sprangen ein Stück zurück und starrten voller Entsetzen auf das Bild, das sich ihnen bot.
 

„R-Ryou!! Was tust du denn da?“ schrie der blonde Hikari. „Geh von Tea runter!“ Ryou wirbelte herum, so als ob er nicht wüsste, wer hier mit ihm sprach. Tea nutzte die Chance und schubste den Weißhaarigen von sich runter. Dieser aber rollte sich geschickt ab. Die Brünette stürmte in Richtung Tür, doch kurz bevor sie diese erreichte, durchzuckte ein heftiger Schmerz ihren Rücken. Langsam wanderte ihr Blick nach unten, bis an die Stelle, wo eine scharfe Klinge aus ihrem Bauch austrat. Mit einem Ruck wurde diese wieder herausgezogen und sie sank zu Boden. Ryou hatte sie mit seiner Schweifspitze durchbohrt, welche er gerade genüsslich ableckte. Frisches Blut schmeckte ja nur zu gut.
 

Bakura hatte all dem nur fassungslos zugesehen. Was war mit seinem kleinen Hikari passiert? Er wollte gerade auf jenen zugehen, als Marik ihn am Arm zurückhielt.
 

„Lass uns abhauen!“ flüsterte er dem Albino entgegen. Dieser sah ihn wütend an.
 

„Lass mich los! Ich muss ihm helfen!“ zischte er zurück und versuchte sich aus dem Griff des Ägypters zu befreien. Malik war schon zum Fenster im Wohnzimmer gerannt, wo sich auf der anderen Seite eine Feuerleiter befand. Er öffnete das Fenster und wollte gerade rausklettern als er zur Salzsäule erstarrt. Unter einem grässlichem geächzte und Gestöhne rappelte sich die blasse Gestalt, welche gerade noch blutüberströmt auf dem Boden lag, wieder auf. Auch Bakura und Marik hatten ihren Streit unterbrochen und sahen geschockt auf Tea, die sich wieder erhob.
 

„ZOMBIE!!!!“ schrie Malik wie vom Teufel besessen und kletterte aus dem Fenster. Marik lief ebenfalls zum Fenster und tat es seinem Hikari nach. Bakura sah sich vollkommen hektisch um, doch Ryou war verschwunden! Mit abgehackten Bewegungen kam ihm Tea entgegen, streckte ihre Hände nach ihm aus. Er wich immer weiter zurück, bis er mit dem Rücken an der Wand anstieß.
 

„Scheiße!“ fluchte er innerlich und sah wieder zu der Brünetten. Aus ihrer Wunde am Bauch lief noch immer Blut, welches auf den Boden tropfte. Na toll, der Teppich war jetzt wohl endgültig versaut! Hecktisch sah er sich nach einem Fluchtweg um, doch viel zu schnell war Tea bei ihm angelangt, packte ihn schon fast schmerzhaft an den Schultern und versuchte ihn zu beißen. Verzweifelt versuchte er sie von sich zu drücken. Hecktisch sah er sich um, bis er ein Schraubenzieher auf der Kommode neben sich entdeckte. Ohne weiter darüber nachzudenken nahm er ihn und rammte ihn mit voller Wucht in Teas Schläfe. Leblos sank ihr Körper zu Boden.
 

Schwer atmend rutschte Bakura an der Wand hinunter und versuchte seinen rasenden Herzschlag wieder zu beruhigen. Was zum TEUFEL war gerade passiert??? Bakura strich sich durch sein weißes Haar, musste seine Gedanken wieder etwas ordnen. Er kam sich vor wie in einem schlechten Horrorfilm. Was hatten die Leute nur seinem kleinen Engel angetan? Apropos, wo war dieser überhaupt?! Hecktisch stand er auf und eilte aus der Wohnung. Er musste Ryou finden und ihm helfen! Im Flur musste er eine Notbremsung einlegen, da er fast auf einer Blutspur ausgerutscht wäre. Mit seinen Augen verfolgte er diese, sah, dass sie die Treppen hinunterführte. Ryou musste in diese Richtung gelaufen sein. Er sprang die kurzen Treppenabsätze hinunter, bis er im Erdgeschoss ankam. Die Spur führte aus dem Wohnblock raus, wurde aber immer schwächer. Er riss die Eingangstür auf und sah sich um. Die Blutspur führte nach rechts weiter, direkt auf den Hauptplatz der Innenstadt. Bakura lief weiter, doch nach einigen Metern endete die Spur an einer Kreuzung.
 

„Verdammt!“ fluchte der Weißhaarige und raufte sich die Haare. Schnell griff er nach seinem Handy und rief Marik an. Vielleicht hatten sie Ryou ja gesehen. Nach mehreren Tuten ging dieser endlich dran.
 

„Hey Marik!“
 

„Bakura? Verdammte Scheiße wo bist du?“ blaffte der Ägypter ins Telefon. Bakura musste das Handy etwas von seinem Ohr weg halten, da Marik nicht gerade leise sprach.
 

„Ich steh vor meiner Wohnung. Habt ihr Ryou irgendwo gesehen?“
 

„Nein. Er war so schnell weg, dass Malik und ich es nicht mal gemerkt haben.“ Bakura seufze genervt.
 

„Ich glaub, ich weiß, wo er hin will. Ich hab auf dem Weg eine Blutspur entdeckt, die auf direktem Weg zum Hauptplatz der Innenstadt führt. Wir müssen so schnell wie möglich dahin!“ den letzten Satz hatte er fast geschrien. Auf der anderen Seite der Leitung war ein Seufzen zu hören.
 

„Na schön! Wir sind in ein paar Minuten bei dir.“ Mir diesen Worten legte Marik auf. Bakura steckte sein Handy wieder in die Tasche und lief nervös auf und ab. Hoffentlich war Ryou noch nicht so weit gekommen.
 

Nach fünf Minuten kam ein Auto neben ihm zum Stehen, dem Marik und Malik saßen. Schnell stieg er ein und Marik fuhr mit quietschenden Reifen weiter.
 

„Und was gedenkst du jetzt zu tun?“ fragte der ägyptische Yami direkt mal so. Bakura runzelte die Stirn.
 

„Wir müssen Ryou finden und versuchen, ihn wieder zur Vernunft zu bringen.“ Malik drehte sich geschockt zu ihm um.
 

„Hast du nicht gesehen, was er...oder ``es`` mit Tea angestellt hat?!“ für diesen Spruch hätte Bakura ihm am liebsten eine reingewürgt.
 

„Vergiss nicht, dass wir noch immer von Ryou sprechen!“, fauchte der Weißhaarige zurück und ließ sich auf die Sitzbank zurückfallen. „Außerdem hat Ryou ja gesagt, dass ich ihm helfen muss...“ Malik sah etwas ratlos zu seinem Yami, doch dieser zuckte nur mit den Schultern.
 

Was auch immer Ryou passiert war, sie mussten herausfinden, was es war, bevor Ryou noch mehr Unheil anrichtete.

Durch die Augen des Opfers...

Kapitel 7
 

- 13:47 Uhr; Domino City Hauptplatz –
 

**Ryou’s POV**
 

//Hey! Wo wollt ihr denn alle hin? Bleibt gefälligst stehen!//
 

Mit einem Satz stürzte ich mich auf eine junge Frau. Irgendetwas in mir schrie förmlich danach, sie zu töten. Ohne lange zu überlegen folgte ich diesem Ruf. Sie schrie, sodass ich das Gefühl hatte, mein Trommelfell würde gleich platzen! Ich biss ihr mit aller Kraft in den Hals, es gab ein lautes Knacken und schlagartig verstummte sie.
 

Na bitte, schon viel besser!
 

Ich wusste nicht, was mit mir los war! Es machte so viel Spaß, diese Menschen zu töten. Und obendrein waren sie auch noch sehr lecker!
 

Ich hob meinen Kopf wieder ein wenig an und leckte mir genüsslich das Blut von den Lippen. Meine Augen huschten durch die dichte Menschenmasse, die einen immer größeren Abstand zu mir nahm. Das Geschrei nahm ich komischerweise nur am Rande war. Wieder hatte ich jemanden ins Visier genommen.
 

Mit rasender Geschwindigkeit rannte ich auf die Person zu, um mich mit einem lauten Kreischen auf sie zu stürzen. Ich erwischte ihn mit meinen langen Klauen am Rücken. Blut spritzte in sämtliche Richtungen. Das Geschrei der Menschen, die versuchten, sich irgendwie in Sicherheit zu bringen, wurde immer lauter.
 

//Gott!! Geht das ein bisschen leiser?// meinen Lippen entkam ein fauchartiges Kreischen, doch dies machte es nur noch schlimmer!! Ich schüttelte den Kopf, versuchte diese Geräusche zu ignorieren.
 

Warum waren meine Ohren plötzlich so empfindlich?
 

Als ich mich umdrehte, sah ich gerade, wie die Frau, die ich gerade angegriffen hatte, ein kleines Kind verspeiste!
 

//Hey! Lass mir auch noch was übrig!! Du bist schließlich nicht die Einzige hier, die Hunger hat!//
 

Fauchend schubste ich sie zur Seite und riss die Überreste an mich. Gierig verschlang ich diese.
 

//Würdet ihr mir glauben, dass wenn ich sage, dass man den Darm eines Menschen wie Spagetti aufsaugen kann? Voll krass!//
 

Ächzend rappelte sich die Frau wieder auf und biss einfach eine andere Person. Na ja, mir soll’s recht sein.
 

Plötzlich hörte ich ein lautes Quietschen hinter mir. Fauchend presste ich meine Hände auf meine Ohren.
 

Das gibt’s ja nicht! Müssen hier alle so einen Lärm machen?
 

Mit einem Sprung drehte ich mich um und entdeckte ein Auto, dass einige Meter von mir stehen geblieben war. Doch als ich sah, wer da ausstieg ergriff ich so schnell ich konnte die Flucht.
 

**Ryou POV ende**

Auf der Flucht vor dem Unheil...

Kapitel 8
 

- 13:49 Uhr; Domino City Hauptplatz –
 

Mit quietschenden Reifen kam ein großer Transporter am Hauptplatz zum Stehen. Die Türen sprangen auf und mehrere bewaffnete Soldaten stiegen aus. Sie formierten sich in einem Halbkreis, um die Menschenmassen im Auge zu behalten.
 

Auf der Seite des Transporters stand groß „Mirror Corporation“.
 

„Haltet Ausschau nach dem N.V.I. Projekt 001 Dark Flash!“, ertönte es aus der Fernsprechanlage auf dem Auto. „Erkennungsmerkmale sind weiße Haare und möglicherweise Mutationen am Körper des Experimentes! Lasst keine Gnade walten und tötet alles, was nicht annähernd menschlich aussieht oder sich so verhält! Ausschwärmen!“
 

Kaum endete die Ansage, zückten die Soldaten ihre Waffen und gingen in Richtung der sich entfernenden Menschenansammlung. Sie verteilten sich zwischen den Menschen, die wild schreiend durcheinander liefen.
 

Ein etwas jüngerer Soldat ging in gebückter Haltung voran. Plötzlich sah er vor sich einen weißen Haarschopf in der Menge verschwinden. Er betätigte einen Knopf an seinem Headset, um Kontakt mit all seinen Kollegen aufzunehmen.
 

„Hier Beta 501. Zielobjekt bewegt sich in Richtung Nordwest auf das große Kaufhausgebäude zu. Ich wiederhole! Zielobjekt „Dark Flash“ bewegt sich in Richtung Nordwest!“ im Eiltempo lief er auf das große Gebäude zu.
 

Die großen Glastüren schwangen noch, als sich der Soldat diesen näherte. Also musste gerade jemand darin verschwunden sein...
 

Als er direkt davor stand, sah er blutverschmierte Abdrücke. Sich selbst Mut zuredend betrat er mit vorsichtigen Schritten das Gebäude. Die Waffe hielt er vor sich, jederzeit bereit abzudrücken. Vorsichtig setzte er einen Schritt vor den Anderen, achtete dabei auch auf seine Rückendeckung.
 

~ö~ö~ö~ö~ö ~
 

Einer der anderen Soldaten stand auf der Rückseite des Gebäudes. Über sein Headset informierte er sich über die momentane Lage.
 

„Beta 501. Wie ist die Lage?“ kurz darauf folgte auch schon die Antwort im Flüsterton.
 

„Momentan habe ich ihn aus den Augen verloren. Ich werde mal die oberen Stockwerke absuchen.“ Der Soldat wollte gerade etwas Antworten, als er unterbrochen wurde.
 

„Warte! Ich glaub ich habe etw- AAAHHH!!!“ plötzlich konnte man Schüsse und einen lauten Schrei vernehmen, bis alles still wurde.
 

„Beta 501 hören sie mich???“ keine Antwort. Der Soldat schloss kurz die Augen, um im Stillen abschied von seinem Kameraden zu nehmen. Dann leitete er es weiter.
 

„Hier Alpha 015! Einer unserer Soldaten wurde gerade Angegriffen und höchstwahrscheinlich auch getötet! Alle Einheiten ins Gebäude! Los!“
 

~ö~ö~ö~ö~ö ~
 

- 15:02 Uhr ; Domino City Hauptplatz –
 

Endlich kamen auch Bakura, Malik und Marik am Hauptplatz an. Es wurden mehrere Straßensperren errichtet die sie, bzw. Marik, umfuhren oder einfach durchfuhren. Am Rande des großen Platzes kamen sie zum Stehen. Bakura war der Erste, der aus dem Auto sprang und sich suchend umsah. Fast kein Mensch war mehr in Sicht. Außer einiger, die stöhnend durch die Gegend humpelten.
 

„Was zum Teufel ist den hier los?“ Marik stellte sich neben seinen weißhaarigen Freund und sah sich ebenfalls suchend um. Malik hatte sich ängstlich an dessen Arm festgeklammert und zitterte am ganzen Körper.
 

„Ich weiß es nicht“, der Albino sah zum Ägypter hoch. „ Aber es gefällt mir definitiv nicht...“
 

Als er seinen Blick wieder nach vorne richtete, sah er einen schwarzen Transporter, einige Meter vom Eingang des Einkaufcenters entfernt. Die Aufschrift des Wangens kam Bakura so bekannt vor...
 

„Wir sollten nach Ryou suchen! Er muss hier ganz in der Nähe sein.“ Unterbrach Marik seine Gedankengänge. Der Ägypter deutete auf das Gebäude.
 

„Er hat sich sicherlich da drin verschanzt.“ Grunzend stimmte Bakura zu.
 

„Aber wie sollen wir da rein kommen?“ fragte der jüngste der Gruppe. Zwei verwirrte Augenpaare wanderten in die Richtung Maliks.
 

„na ja...“ setze dieser mit ängstlicher Stimme fort. „ Ich glaub nicht, dass wir an unseren Kollegen hier vorbei kommen werden...“ damit deutete er auf die Gestalten, die auf dem Platz herumirrten.
 

„Stimmt. Dann müssen wir wohl oder übel hinten rein gehen.“ meinte der Albino und die Gruppe setze sich in Bewegung. Kaum waren sie einige Meter gegangen, stolperte Malik und fiel quiekend gegen Marik. Sofort presste er sich die Hand vor den Mund, doch es war vergebens. Sie hatten die Gestalten auf sich auf sich aufmerksam gemacht. Diese kamen mit immer schneller werdenden Schritten auf sie zu.
 

„LAUFT!!!“ schrie Bakura und rannte in Richtung des Hinereingangs. Marik zog seinen Kleinen wieder auf die Beine, packte ihn am Handgelenk und zerrte ihn so schnell er konnte mit. Bakura, der einiges an Vorsprung hatte, kam bei der Türe an und öffnete diese. Mit einem Fuß hielt er sich auf und drehte seinen Kopf in Richtung der Ägypter.
 

„Los! Macht schneller! Sie kommen!!“ schrie er ihnen entgegen. Malik riskierte einen Blick nach hinten. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, als er die Menge der ihnen Folgenden Zombies sah. Schneller als Marik reagieren konnte, wurde er von seinem Kleinen mitgezerrt. Mit einem Hechtsprung flogen sie durch die offene Tür, die Bakura gleich hinter ihnen verschloss. Mit aller Kraft lehnte er sich dagegen. Mit einem „Rums“ knallte die Masse gegen die Türe, die durch den Schwung wieder ein wenig geöffnet wurde. Doch Bakura schaffte es, sie wieder zu verschließen. Lange konnte er dem nicht mehr standhalten.
 

„HELFT MIR GEFÄLLIGST!!!“ brüllte er den Ägyptern entgegen. Marik stemmte sich mit beiden Händen gegen die Türe. Malik sah sich verzweifelt um und suchte nach einem Rohr oder ähnlichem. Doch dann entdeckte er eine alte Stahlkette am Boden. Er hob sie auf und eilte zur Türe zurück. Mit zittrigen Händen fädelte er die eine Seite zuerst durch den Türgriff und dann um ein Stahlrohr, das an der Wand befestigt war. Als er es gerade nochmals um den Türgriff wickeln wollte, öffnete sich die Türe nochmals einen Spalt und mehrere Hände griffen hindurch. Eine Hand erwischte Maliks Arm und hielt diesen fest. Dieser schrie erschrocken auf und versuchte sich zu befreien. Die Fingernägel bohrten sich in seine Haut, bis Blut auf den Boden tropfte.
 

„MALIK!“ schrie der größere Ägypter. Mit einem kräftigen Ruck schaffte er es, dass sie Malik losließen und sich zurückzogen. Bakura verschloss schnell die Türe, indem er die Kette mehrmals um den Griff wickelte. Malik sank auf den Boden und presste seine andere Hand auf die Verletzung. Marik ging vor ihm in die Hocke.
 

„Gib mir deinen Arm.“ Bat er mit zittriger Stimme. Malik reichte ihm zitternd den Arm. Seine Augen hatte er aufgrund des starken Schmerzes fest verschlossen. Die Wunde brannte höllisch! Es fühlte sich an, als ob sein ganzer Arm verbrennen würde. Marik riss sich ein Stück von seinem T- Shirt ab und verband die Wunde damit. Sie blutete ziemlich stark.
 

„Verfluchte Scheiße...“ wimmerte Malik. Der Größere nahm ihn in den Arm und strich ihm beruhigend über den Rücken.
 

„Shh...ganz ruhig Baby, alles wird wieder gut...“ er selbst konnte nur schwer die Tränen zurückhalten.
 

„I-ich will nicht st-sterben...“ unaufhörlich liefen Tränen über Maliks hübsches Gesicht. Verzweifelt sah er zu Bakura hoch, der schon die ganze Zeit nichts gesagt hatte.
 

Dieser war viel zu geschockt, um etwas darauf erwidern zu können.
 

Marik’s Griff um Malik verfestigte sich.
 

„Du wirst nicht sterben...wir werden schon eine Lösung finden.“ Er half dem Kleinen auf die Beine. Dieser klammerte sich an seinen Freund.
 

„Und was machen wir jetzt?“ meldete sich der Albino wieder zu Wort.
 

„Auf alle Fälle müssen wir mal hier raus!“ meinte der ältere Ägypter. Zusammen gingen sie den nächsten Gang entlang.

"Ryou...bist du das?"

Kapitel 9
 

- 15:07 Uhr; Domino City Einkaufszentrum; Erdgeschoss –
 

„Wartet...ich brauch 'ne kurze Pause...“, keuchte Malik erschöpft und ließ sich an einer Mauer hinunter sinken. Marik ging vor ihm in die Hocke und legte eine Hand auf dessen Wange. Malik glühte regelrecht und der Schweiß lief ihm von der Stirn. Immer wieder jagten heiße und kalte Schauer über seinen Rücken.
 

Der jüngere Ägypter schloss kurz die Augen, um sich wieder ein wenig zu beruhigen. Sein Herz schlug total unregelmäßig und sein Atem ging schwer.
 

Marik musterte den Kleinen besorgt. Er hatte furchtbare Angst den Kleinen zu verlieren. Er erhob sich wieder und sah sich um. Sie waren immer noch in den hinteren Gängen unterwegs.
 

„Ich werde mich mal etwas weiter vorne umsehen.“ Er wollte gerade los gehen, als jemand seine Hand festhielt. Sein Blick fiel auf seinen Freund, der ihn von unten herauf ansah.
 

„N-nein! Bitte bleib da! Ich will nicht, dass dir etwas passiert!“, flehende Augen sahen zum Größeren hoch. Dieser beugte sich wieder zu Malik hinunter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
 

„Ich pass schon auf mich auf. Wer will mir den schon etwas anhaben?“, schmunzelt strich er nochmals über Maliks Haar und erhob sich wieder. Er sah nochmals zu Bakura, der mit verschränkten Armen hinter ihm stand.
 

„Pass auf meinen Baby auf.“ Mit einer Hand klopfte er auf die Schulter des Albinos, der nickend zustimmte.
 

„Komm ja wieder zurück!“, verschmitztes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Sonst werde ich auf Blondie aufpassen müssen, wenn du nicht mehr da bist.“
 

„Sei dir da mal nicht so sicher!“, zwinkerte Marik ihm zu und verschwand dann im anliegenden Gang.
 

Seufzend ließ sich der Albion an der Wand neben Malik sinken. Jetzt hieß es abwarten...
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

Marik spähte nervös um die Ecke. Bis jetzt hatte er noch nichts gehört, geschweige denn gesehen. So leise wie möglich setzte er einen Schritt vor den anderen. Als er um die nächste Ecke spähte, setzte sein Herz für eine Sekunde aus.
 

Schnell zog er seinen Kopf zurück und hielt sich eine Hand vor den Mund.
 

//Was in Luzifers Namen???// Hatte er etwa gerade richtig gesehen? Um sich sicher zu sein, dass das was er gesehen hatte wahr war, riskierte er nochmals einen Blick. Da lag tatsächlich eine Leiche! Er sah sich nochmals um, bevor er sich ihr näherte.
 

Falls das mal ein Mensch gewesen sein sollte, konnte man davon nicht mehr viel erkennen. Überall waren Blut und Gedärme verteilt. Von der Kleidung war auch nicht mehr viel übrig. Der Ägypter ließ seinen Blick nochmals über die Überreste schweifen, als ihm etwas ins Auge fiel. Er ging in die Hocke und schob mit angeekeltem Gesichtsausdruck einige Fleischfetzen beiseite. Doch er fand, was er gesucht hatte. Eine Schrotflinte und zwei Pistolen. Er überprüfte noch schnell die Munition. Viel war es leider nicht mehr, aber immerhin besser als nichts! Die beiden Pistolen verstaute er in seiner Jeans und die Schrotflinte behielt er in seiner Hand.
 

Prüfend sah er sich nochmals um, um sich zu versichern, dass alles sicher war.
 

//Ich sollte jetzt wieder zu den Anderen zurück.// So schlug er wieder den Weg ein, den er gekommen war.
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

Als Marik ein Stück des Weges zurückgelegt hatte, ließ ihn ein Geräusch aufhorchen. Er blieb stehen und horchte. Es klang, als ob jemand...weinen würde...

Er entsicherte die Schrotflinte in seiner Hand. Man konnte nie sicher genug sein, vor allem nicht in so einer Situation! Mit vorsichtigen Schritten ging er dem Geräusch entgegen. Das Wimmern wurde immer deutlicher. Da der ganze Gang etwas dunkler war, erkannte er kaum etwas. Nur schemenhaft konnte er eine Gestalt sehen, die zusammengekauert am Boden in einer großen Pfütze hockte. Dem Geruch nach zu urteilen war es Blut. Als er noch näher trat, erkannte er weiße blutgetränkte Haare.
 

Aus versehen trat er in die Pfütze und verursachte dadurch ein Geräusch. Das Wesen verstummte schlagartig. Marik konnte erkennen, wie sich dessen Schultern anspannten. Doch diese zuckten immer wieder leicht vom unterdrückten Schluchzen. Die Augen des Ägypters weiteten sich, als er erkannte, wer das war! Mit zittriger Stimme machte er das Wesen auf sich aufmerksam.
 

„Ryou...bist du das?
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

Malik und Bakura hatten sich noch immer nicht von der Stelle gerührt. Nur das Malik mittlerweile auf Bakuras Schoß lag. Seine Atmung ging immer noch total stockend. Plötzlich fing er an, stark zu husten. Bakura war sofort alarmiert. Er half dem Blonden aufstehen und klopfte ihm vorsichtig auf den Rücken. Dieser fing an, zu würgen, bis ein großer Schwall Blut aus seinem Mund strömte.
 

„Kratz’ mir hier jetzt bloß nicht ab Malik!“ Panik schwang in der Stimme des Albinos mit. „Marik bringt mich sonst um!“
 

Nach und nach beruhigte sich Malik wieder. Erschöpft sank er auf die Knie, da Bakura ihn vor den umkippen bewahrte. Seine Augenlieder waren schwer und er fühlte sich so schwach. Die Umrisse seiner Umgebung konnte er kaum noch erkennen. Seine Lungen brannten wie Feuer und er hatte das Gefühl, dass sein Kopf jeden Moment platzen würde! Langsam schwärzte sich seine Sicht und er sank in die schon beinahe ersehnte Ohnmacht.
 

Leblos sackte der Körper des Ägypters in Bakuras Armen zusammen. Vorsichtig legte ihn der Albino auf den Boden und überprüfte, ob der Blonde noch atmete. Ganz leise und kaum wahrnehmbar hörte Bakura noch die schwachen Atemzüge.
 

„Verfickte Scheiße!“ murmelte er und sah sich panisch um. Von Marik war noch nichts zu sehen. Hoffentlich war ihm noch nichts passiert.
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

Marik stand noch immer wie angewurzelt da und starrte auf das kleine Häufchen Elend zu seinen Füßen.
 

„Ma- Marik?“, piepste der Kleine auf dem Boden. Mit zittrigen Knien erhob er sich und drehte sich ganz langsam um. Die Hände an seine Brust gedrückt sah er Marik direkt in die Augen. Dieser wich erschrocken einen Schritt zurück. Von dem kleinen, niedlichen Ryou war fast nichts mehr übrig! Seine Haut hatte ein helles Grau angenommen. Seine Augen waren nun komplett schwarz mit roten Pupillen. Der Schweif hing schlaff hinunter und zuckte hin und wieder. Und überall an seinem Körper war Blut.
 

Schneller als Marik reagieren konnte, hatte Ryou sich um seinen Hals geworfen und schluchze herzzerreißend.
 

„Ryou, was...?“
 

„Töte mich...“, nuschelte der Kleine mit weinerlicher Stimme in das Hemd des Blonden. Der Ägypter glaubte sich verhört zu haben!
 

„TÖTE MICH!!“, schrie ihm der Kleine ins Gesicht. Marik zuckte erschrocken zusammen. Unaufhörlich liefen Tränen über das blasse Gesicht des kleinen Albinos.
 

Marik war hin und her gerissen. Einerseits war Ryou der Grund an dem ganzen Schlammassel, andrerseits war der kleine Albino einer von seinen engsten Freunden. Er konnte sich einfach nicht entscheiden!!
 

Ryou konnte plötzlich Schritte von mehreren Personen auf sie zukommen hören. Grob schubste er Marik von sich, der in einem hohen Bogen an die nächste Wand knallte an der er benommen zusammensackte. Keine Sekunde später konnte er Schüsse durch die Gänge hallen hören. Er konnte noch etwas unscharf erkennen, wie einige der Schüsse Ryou direkt trafen, doch dieser schrie nur laut auf und flüchtete in den nächsten Gang hinunter.
 

„Ihr drei folgt ihm! Dir anderen drei versuchen ihm den Weg abzuschneiden!“ Marik blinzelte nochmals, um seine Sicht etwas zu schärfen. Vor ihm stand einer der Soldaten. Einer von diesen Oberoffizierfutzies. Der Ägypter fasste sich auf die Stirn und schüttelte den Kopf einmal kurz, um seine Sicht wieder zu schärfen.
 

„Geht es Ihnen gut?“ Marik konnte eine Hand auf seiner Schulter spüren, die er knurrend abschüttelte.
 

„Wer sind Sie und was wollen Sie?“
 

„Ich bin der Einsatzleiter der Mirrorcorporation. Mein Name ist derzeit uninteressant. Wir sind hinter dem entflohenen Gen- Projekt 001, auch bekann als Dark Flash, hinterher, das aus dem Labor entfliehen konnte. In sich trägt er einen hoch ansteckenden Virus. Was passiert, wenn er jemanden verletzt, haben Sie vermutlich schon mitbekommen.“
 

Marik nickte und musste sich alles nochmals durch den Kopf gehen lassen. Ryou war also jetzt ein Gen- Projekt, Aber warum hatte Ryou bei so etwas freiwillig mitgemacht? Oder...ist er möglicherweise dazu gezwungen worden?
 

„Durfte ich Ihren Namen erfahren?“
 

„Marik.“ Kam es wie aus der Pistole geschossen.
 

„Gibt es noch andere Überlebende, außer Ihnen?“
 

„...Nein.“

Er ist mein Freund!

Kapitel 10
 

- 15:33 Uhr; Domino City Einkaufszentrum; Erdgeschoss –
 

Malik lag noch immer bewusstlos in Bakuras Armen. Gleich nachdem der Ägypter in Ohnmacht gefallen ist, hatte der Weißhaarige ihn auf seinem Schoß genommen und sich an die Wand gelehnt. Auch wenn sie sich des Öfteren stritten, waren sie doch so etwas wie Freunde. Außerdem hatte Marik ihm aufgetragen, auf den Kleinen aufzupassen.
 

Als Bakura so darüber nachdachte, was in den letzten Stunden so alles abgegangen war, kam ihm dies alles vor wie ein verrückter Traum – ein Alptraum um genau zu sein!
 

Immerhin hatte sich Ryou in ein Monster verwandelt und auf den Straßen waren die „Untoten“ unterwegs. Es war einfach alles so irreal!!
 

Seine Gedankengänge wurden von einer Regung des blonden Ägypters unterbrochen.
 

Dieser hob den Kopf ein wenig an, so dass sein Pony seine Augen verdeckte und sah sich blinzelnd um. Murrend griff er sich mit einer Hand an die Stirn und setzte sich ein wenig auf. Als er eine Bewegung unter sich ausmachen konnte, sah er verwirrt zu seiner Linken und blickte direkt in Bakuras Gesicht. Doch dieser war so erschrocken von dem, was er sah und stieß Malik grob von sich, der deswegen mit einem Aufschrei zu Boden knallte.
 

„Verdammt Bakura! Was sollte das?!“, beschwerte er sich lauthals und rieb sich sein schmerzendes Hinterteil. Der Angesprochenen war währenddessen schon aufgesprungen und stand zitternd an der Wand. Seinen Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. Malik legte fragend den Kopf schief.
 

„Stimmt irgendetwas nicht?“ mit langsamen Schritten kam er auf dem Albino zu. Dieser sah sich panisch nach einem Fluchtweg um. Schneller als jemand hätte „Milleniumsgegenstände“ sagen können, war Bakura schon im nächsten Gang verschwunden.
 

„BAKURA WARTE!! DU KANNST MICH DOCH HIER NICHT SO EINFACH STEHEN LASSEN!!!“, so schnell er konnte nahm er die Verfolgung auf.
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

Bakura war etwas weiter vorne und stand jetzt an einer Weggabelung. Sein Blick huschte von der einen zur anderen Seite. Nach kurzem überlegen bog er links ab.
 

Malik kam an derselben Stelle etwas später zum Stehen, aber dadurch dass es so dunkel war hatte er nicht gesehen, in welche Richtung Bakura abgebogen war. Nach ewigen hin und her bog er rechts ab.
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

- 15:45 Uhr; Domino City Einkaufszentrum; 1. Stock –
 

**Malik POV***
 

Ich rannte einen langen Gang entlang, doch ich hatte Bakura aus den Augen verloren. Vor einer schweren Stahltür blieb ich kurz stehen, um mich ein wenig zu orientieren.
 

Die ganze Zeit hatte ich schon so ein komisches Gefühl. Mich plagte so ein großer Hunger nach…rohem Fleisch. Schnell schüttelte ich den Kopf. Jetzt war ich schon total paranoid!
 

Ich sah mich nochmals kurz um und trat dann durch die großen Türen. Ich kannte dieses Einkaufszentrum und wusste jetzt wieder, wo ich mich befand. Ich musste nur noch hinunter ins Erdgeschoss und dann durch den Haupteingang das Gebäude verlassen, aber vorher musste ich die anderen wieder finden. Warum hatten sie mich allein gelassen? Und warum hatte Bakura so eine Panik? Kann es sein dass…
 

Völlig panisch rannte ich in ein Kleiderwarengeschäft und suchte nach einem Spiegel. Als ich ihn endlich fand, betrachtete ich mich genauer. Beim ersten Blick traf mich so der Schlag, dass ich rückwärts taumelte und in einen Kleiderständer krachte. Leider waren diese Dinger nicht sonderlich Stabil. So kam es, das ich mich noch versuchte festzuhalten, dann aber mit einem Aufschrei samt Ständer umfiel.
 

„Aua…“, murmelte ich und kletterte wieder aus den Unmengen von Klamotten, die auf mir gelandet waren. Als ich es endlich geschafft hatte, atmete ich nochmals tief ein und sah nochmals in den Spiegel. Meine Haut hatte einiges an Bräune eingebüßt. Erst jetzt fiel mein Blick auf die Wunde an meinem Arm. Sie hatte sich total schwarz gefärbt und die Adern, die von dort wegführten, waren ebenfalls schwarz. Aber das schlimmste an der ganzen Sache waren meine Augen, falls man das überhaupt noch so nennen konnte! Die Pupille war komplett weg!! Die Augen waren komplett weiß! Nur einige rote Adern zeichneten sich im Inneren ab. Wieso konnte ich noch normal sehen?
 

Plötzlich fiel hinter mir etwas klirrend zu Boden. Erschrocken fuhr ich herum, sah aber niemanden. Stirnrunzelnd drehte ich mich wieder zum Spiegel um. Ra, bei dem Anblick wundert es mich nicht, dass Bakura die Flucht ergriffen hat.
 

Aus dem Augenwinkel konnte ich erneut eine Bewegung wahrnehmen und fuhr wieder herum. Das nächste, was ich spürte, war ein stechender Schmerz an meinem Hals und ein Gewicht, das mich zu Boden beförderte. Ich strampelte und schlug um mich. Die Angst schnürte mir die Kehle zu. Ich musste hier weg!! Mit einem kräftigen Tritt schaffte ich es endlich, dieses bissige Wesen von mir zu kriegen. Schnell sprang ich wieder auf meine Beine und sah auf das, was sich gerade noch voller Gier auf mich gestürzt hatte.
 

War das mal ein Mensch? Wenn ja, dann sah es jetzt nicht mehr danach aus! Überall an dessen Körper fehlte die Haut. Die Augen waren komplett blutunterlaufen und der Mund war voller scharfer und blutgetränkter Zähne*. Wieder kam es auf mich zugehumpelt. Ich hatte plötzlich irgendwie den Drang, mich zu übergeben. Ohne, dass ich es tun wollte, gab ich diesem Reflex nach und spie eine schwarze Flüssigkeit hervor. Und das mit so einer Wucht, dass ich dieses „etwas“ mitten in der Visage traf. Es schrie laut auf und taumelte zurück. Voller Ekel muss ich mit ansehen, wie diese Flüssigkeit dieses Ding anfing zu zersetzen! Ich konnte meine Augen einfach nicht davon abwenden. Es fing an, bestialisch nach totem Fleisch zu stinken und das war das, was mich wieder in die Realität zurückholte. So schnell ich konnte rannte ich an dem Wesen vorbei, was nur noch zuckte. Einige Gänge weiter blieb ich kurz stehen, um nach frischer Luft zu schnappen.
 

Erst jetzt realisierte ich, was wirklich geschehen war. War ich das gerade gewesen? In meinem Kopf war gerade so ein Chaos, das ich gerade noch wusste, wie ich heiße!
 

Ich ließ mich an einer Wand hinab sinken und zog meine Beine an mich ran. Was ist bloß los mit mir? Was ist mit dieser Gott verdammten Welt los? Noch heute Morgen war meine Welt noch vollkommen in Ordnung! Und jetzt gab es plötzlich menschenfressende Untote die wie sonst was aussahen!
 

Ich hatte Angst… einfach nur furchtbare Angst…
 

Ich versuchte die Tränen, die hochkommen wollten zu unterdrücken, doch ich schaffte es nicht…
 

Schluchzend vergrub ich mein Gesicht zwischen meinen Knien. Warum fühlte ich mich so alleine? Gab es niemanden, der mir helfen konnte?
 

„Marik…bitte hilf mir…“
 

**Malik POV Ende**

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* http://www.videogamesblogger.com/wp-content/uploads/2009/03/resident-evil-1-remake-gamecube-crimson-head-artwork-big.jpg (bitte erst ab 16 Jahren öffnen, nur zur eigenen Sicherheit^^ Danke)
 

So, das wars schon wieder ^^° ich hoffe ihr wart nicht allzu enttäuscht und hinterlasst mir als Belohnung ein kleines Kommi?? Bitte??? *Chibi-Blick aufsetzt*

Epilog

Kapitel 11
 

- 15:40 Uhr; Domino City Einkaufszentrum; Erdgeschoss –
 

„MALIK!? VERFLUCHT WO STECKST DU??“, Bakura irrte schon die ganze Zeit durch die düsteren Gänge. Er wollte Malik eigentlich nicht zurücklassen! Er hatte in der ersten Sekunde bloß so einen Schrecken bekommen, dass er die Flucht ergriffen hatte. Jetzt war er in die entgegengesetzte Richtung gerannt, in der Hoffnung, ihn bald zu finden.
 

Wie konnte er ihn nur alleine lassen? Gerade in dieser Situation? Er schimpfte sich selbst einen Feigling, weil er Malik alleine gelassen hatte.
 

Er blieb vor einer großen Stahltüre stehen. Hoffentlich war der Ägypter auch in diese Richtung gegangen…und hoffentlich war es noch nicht zu spät…
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

- 15:41 Uhr; Domino City Einkaufszentrum; 1. Stock –
 

Marik war mit dem Einsatzleiter gerade auf dem Weg zum Ausgang. Es plagte ihn noch immer die Frage, ob Ryou das freiwillig gemacht hatte. Aber wer ließ sich freiwillig in ein Monster verwandeln?
 

„Ist mit ihnen alles in Ordnung?“, Marik schreckte hoch, als der Herr, dessen Name er immer noch nicht kannte, in seine Gedankengängen unterbrach. Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als er etwas hören konnte.
 

„Marik…bitte hilf mir…“
 

„Malik?“, rief er und rannte den Gang hinunter. Auf seine Begleitpersonen achtete er gar nicht mehr.
 

„Hey! Warten Sie!!“, schnell folgten sie ihm.
 

~ö~ö~ö~ö~ö~
 

„Malik?“ Der Ägypter schreckte hoch. War das Marik? Er sprang auf die Beine und rannte in Richtung der ihm so bekannten Stimme. Endlich war Marik da! Er konnte ihm bestimmt helfen. Es liefen immer noch Tränen über sein Gesicht, doch es war ihm egal.
 

Marik sah Malik schon von weitem auf sich zulaufen, daher beschleunigte er seine Schritte nochmals.
 

Der Kleine prallte mit voller Wucht in ihn hinein, doch er stolperte nur einige Schritte rückwärts und fing sich dann noch. Fest schloss er seine Arme um den stark zitternden Körper seines Freundes. Der wurde immer wieder von Weinkrämpfen geschüttelt.
 

„M-Marik…b-bitte hilf m-mir…mir… geht’s so…s-schlecht…“, der kleine Hikari war komplett durch den Wind. Marik strich ihm beruhigend über den Kopf. Es war ihm schon aufgefallen, dass Malik blasser war als sonst.
 

„Schh…beruhige dich…ich bin ja da…“ er umfasste mit beiden Händen das Gesicht des Kleineren und hob es ein wenig an. Er erschrak zwar, als er die Augen sah, aber er zeigte es nicht. Mit einer Hand strich er einige Strähnen aus dem Gesicht und hauchte einen Kuss auf die Stirn. Malik zuckte unter der Berührung zusammen, blieb aber, wo er war.
 

„Gehen Sie aus dem Weg!! Es ist gefährlich!“ Marik sah über seine Schulter zurück und sah den Leiter mit einigen Soldaten, die allesamt die Waffen gezogen und nun auf sie gerichtet hatten. Er schloss Malik noch fester in seine Arme und sah wütend zurück.
 

„Spinnt ihr? Was soll das?“ fuhr er sie an.
 

„Wir sind hier, um den Virus zu vernichten und alle infizierten Personen zu konterminieren. Und außerdem dachte ich, Sie wären alleine hier?“, ein fieses Grinsen zierte das Gesicht des Offiziers.
 

„Du hast was?“ flüsterte Malik im weinerlichen Ton. Marik aber schüttelte nur den Kopf.
 

„Ich hab es gesagt, um dich und die anderen zu schützen. Bitte verzeih mir. Ich hätte gar nicht erst weggehen dürfen.“ Es sprach dies leise und doch eindringlich.
 

„MALIK!“ beide schreckten hoch und sahen zurück. Bakura kam in ihre Richtung gerannt.
 

„Da ist das Zielobjekt! FEUER!!!“
 

„BAKURA!!!“
 

Die Schüsse zischten durch die Luft, dann war alles Still.
 

Bakura hatte sich die Arme vor sein Gesicht gehalten und wartete auf den Schmerz, der aber nicht kam. Blinzelnd öffnete er seine Augen und konnte nicht glauben, was er da sah.
 

Weiße Haare, die blutgertränkt waren, eine blasse Haut und einen langen Schweif, der unruhig von einer Seite zur anderen schwang…
 

~ö~ö~ö~ö~ö~ö~
 

*Flashback*
 

**Ryou POV**
 

Ich schrie laut auf, als mich die Schüsse der Soldaten durchbohrten. Blut lief aus den Wunden, vermischte sich mit dem, was bereits auf mir klebte. So schnell ich konnte, rannte ich den Gang zurück, aus dem ich gekommen war. Ich konnte Schritte hinter mir hören, wie sie mich verfolgten. Als ich um die nächste Ecke lief, sprang ich an die Wand, kletterte an die Decke in den Schatten und verharrte dort ganz ruhig. Jeder Muskel in meinem Körper war angespannt und meine Sinne liefen auf Hochtouren.
 

Ich sah, wie drei Soldaten um die Ecke gelaufen kamen und sich jetzt nervös umsahen. Ich konnte ihren Herzschlag hören, ebenso wie ihren hektischen Atem. Mit denen sollte ich ganz leicht fertig werden.
 

„Wo ist er hin?“ die Stimmer des einen Soldaten zitterte nur so vor Angst. Das dürfte amüsant werden. Ganz langsam ließ ich meinen Schweif aus den Schatten kommen. Bevor der Soldat es mitbekam, hatte ich ihm schon mein Teil um den Hals gewickelt und zugedrückt. Er röchelte nur noch, so dass ihn lautlos hochzog und direkt vor mein Gesicht hielt. Mit seinen Händen versuchte er noch loszukommen, aber dies war nur ein erbärmlicher Versuch. Seine Augen waren vor Schreck weit aufgerissen.
 

Ich grinste ihn an und leckte mir langsam über meine scharfen Zähne. Ich kam ihm so nahe, dass er meinen Atem in seinem Gesicht spüren konnte. Angewidert schloss er die Augen.
 

Jetzt konnte ich nicht mehr warten.
 

Ich riss meinen Mund auf und biss ihm mitten ins Gesicht. Ich hörte ihn schreien, doch in meinem Mund klang dies nur wie ein leises Quietschen. Ich biss noch ein wenig fester zu, bis ein dumpfes Knacken zu hören war. Ich spürte das warme, frische Blut in meinem Mund und genoss den Geschmack einen Moment, bevor ich ihn fallen ließ. Leblos fiel der Körper zu Boden. Die beiden anderen Soldaten drehten sich erschrocken um und betrachteten mein „Geschenk“.
 

„VERFLUCHTE SCHEIßE!!!“, einer der zwei Soldaten schoss genau in meine Richtung, verfehlte mich allerdings nur knapp. Mit einem Fauchen stürzte ich mich auf den Soldaten und beförderte ihn auf den Boden. Den Anderen durchbohrte ich mit meiner Schweifspitze und schleudere ihn den Gang hinunter.
 

„NEIN!“, schrie der Typ unter mir und zieht seine Pistole. Einige Schüsse trafen mich direkt in der Brust. Wütend entriss ich ihm die Waffe mit meiner Hand und befördere sie außer Reichweite. Ich lehnte mich ein wenig zurück und biss ihm dann in den Hals. Mit meinen Klauen zerkratze ich ihm die Brust, bis ich die warme Lebensflüssigkeit unter meinen Fingern spürte. Immer und immer wieder biss ich zu, bis er sich nicht mehr rührte. Jetzt konnte ich mich endlich meiner wohl verdienten Mahlzeit widmen.
 

Dachte ich zumindest.
 

Plötzlich stieg mir ein Geruch in die Nase, der mir ein leises Knurren entlockte.
 

Was tat ein Rivale in meinem Jagdrevier?
 

Ich ließ von meinem Opfer ab und folgte der Duft Spur. Sie führte mich bis in die Haupthalle. Da vernahm ich einen anderen Duft.
 

Er…kam mir so bekannt vor.
 

Plötzlich läuteten meine inneren Alarmglocken und Irgendetwas zwang mich, vor einen dieser Menschen zu springen, um ihn zu beschützen. Wieder hörte ich Schüsse fallen, die mich direkt trafen.
 

Warum tat ich das? Warum nahm ich diese Schmerzen auf mich, um einen Feind zu schützen?
 

Als ich angesprochen wurde, drehte ich mich in die Richtung der mir so vertrauten Stimme.
 

~ö~ö~ö~ö~ö~ö~
 

„Ryou?“ dieser sah über die Schulter zurück und fixierte Bakura mit seinen schwarzen Augen. Bakura rutschte rückwärts ein wenig zurück, was Ryou ein knurren entlockte. Dieser hatte sich vor Bakura geworfen, bevor die Schüsse losgingen. Jetzt stand er mit ausgebreiteten Armen da und wartete.
 

„Was zum..? Warum habt ihr aufgehört zu feuern? Hab ich euch den Befehl dazu gegeben?“, fauchte der Einsatzleiter der Mirror Corporation.
 

„Wir haben keine Munition mehr, Sir.“, rechtfertigte sich ein Soldat.
 

Das war das Zeichen für Ryou. Mit einem Schrei stürzte er sich auf die Gruppe Soldaten. Den ersten, den er erwischte, machte er wortwörtlich einen Kopf kürzer.
 

„Rückzug!!“, schrie der Leiter entsetzt und ergriff als aller erster die Flucht. Die Anderen versuchten sich ebenfalls in Sicherheit zu bringen. Sie stürmten alle in Richtung Ausgang.
 

So schnell der Weißhaarige konnte, verfolgte er die Gruppe. Einen nach dem Anderen holte er ein und machte mit ihnen kurzen Prozess. Sein Hauptaugenmerk lag auf dem Typen, der schon kurz vor dem Ausgang war. Mit aller Kraft stieß er sich vom Boden ab und landete auf allen Vieren direkt vor dem Flüchtenden. Jetzt befand er sich zwischen ihm und dem Ausgang.
 

Als Ryou ihm direkt in die Augen sah, blitzte in seinem Kopf eine Erinnerung auf.
 

Er sah, wie man ihm das Mittel verabreichte, wie er sich unter den Schmerzen der Mutation aufbäumte.
 

Wie er…den Typen getötet hatte!
 

Einen Moment entgleistem ihm sämtliche Gesichtszüge. Der Typ stand allerdings nur mit einem Grinsen da, als er sah, dass Ryou ihn wohl anscheinend erkannt hatte.
 

„Na Ryou? Erkennst du mich wieder?“ verächtlich sah Professor Gordon auf den Weißhaarigen hinab.
 

„Ich hätte mir nicht gedacht, dass der Virus so schnell in Umlauf kommen würde.“ Langsam schritt er vor dem Weißhaarigen auf und ab, der jede Bewegung verfolgte.
 

„Es ist einfach…unglaublich, wie schnell sich der Virus weiterentwickelt hat! Und jeder Sinn ist verbessert worden. Ausdauer…“ er blieb vor Ryou stehen und zeigt auf die Strecke, von der sie gekommen waren.
 

„…Schnelligkeit…“ damit deutete er auf die toten Soldaten.
 

„…übermenschliche Kraft…“ da ging er zu dem Soldaten, dem der Kopf fehlte.
 

„...das Hörvermögen einer Fledermaus und die Augen eines Adlers…“ er stellte sich wieder vor den Weißhaarigen und musterte ihn skeptisch.
 

„Gegen die äußerlichen Mutationen kann man sicher etwas machen…“ wütend knurrte Ryou ihm entgegen. Dies entlockte dem Professor allerdings nur einen verächtlichen Laut.
 

„Glaubst du im Ernst, dass du mir Angst einjagen kannst? Du-AAHH!!“ der Rest der Worte blieb ihm im Halse stecken. Jemand hatte ihm direkt in die Halsbeuge gebissen. Er griff mit beiden Händen nach hinten und versuchte denjenigen zu packen. Er bekam ein Kleidungsstück zu fassen, lehnte sich ein wenig nach vorne und schleuderte die Person mit aller Wucht in Ryous Richtung. Dieser konnte dank seiner guten Reflexe noch ausweichen und der Geworfene knallte voll gegen die Scheibe der Eingangstüre. Schmerzlich stöhnend sank der Professor in die Knie und hielt sich mit einer Hand die offene Wunde. Aus seiner Tasche griff er eine kleine Spritze und jagte sich diese selbst in den Oberschenkel. Doch ein lautes Kreischen ließ ihn auffahren.
 

Ryou hatte sich auf seinen Rivalen gestürzt, der niemand anders als Malik war! Sie bissen und attackierten sich gegenseitig, sodass wirklich die Fetzten flogen.
 

Der Professor nutzte diese Chance und entfloh durch einen der hinteren Ausgänge.
 

~ö~ö~ö~ö~ö~ö~
 

Marik und Bakura hatten dies alles von weiter weg beobachtet. Der Typ ist also Schuld an all dem? In Bakura keimte einen unglaubliche Wut auf. Wie konnte der Typ es nur wagen, seinen Freund als Versuchsperson zu benutzen? Er wollte ihn gerade verfolgen, als Marik ihn am Arm zurückhielt.
 

„Lass mich los! Ich bring den Typen um!“, schrie er ihm entgegen und versuchte sich aus dem eisernen Griff zu befreien.
 

„Lass ihn! Es bringt doch eh nichts! Lass uns lieber nach den Anderen schauen.“ Nach kurzem überlegen stimmte der Weißhaarige zähneknirschend zu. Sie liefen im Eiltempo die Stufen hinab und konnten kaum glauben, was sie da sahen!
 

Ryou stürzte sich gerade wieder auf Malik, der aber geschickt auswich und den Weißhaarigen so zu Boden stieß. Fauchend sprang er auf dessen Rücken und biss ihm in die Schulter. Der Weißhaarige kreischte laut auf und versuchte sich zu befreien. Er holte aus und stach mit seinem Schweif durch den Rücken seines ehemaligen besten Freundes. Als er spürte, wie der Körper erschlaffte, schleuderte er ihn einfach von sich runter. Dieser flog einige Meter weiter weg und rutschte auf dem Boden dann weiter, bis er zu Stillstand kam. Auf seinem Weg hatte er eine schmierige Blutspur hinterlassen.
 

Bakura stand nur mit weit aufgerissenen Augen da. Was hatte Ryou gerade getan?
 

„MALIK!!!“ der Ägypter stürmte an Bakura vorbei zu seinem Freund. Fassungslos sah er auf den blutüberströmten Körper. Überall waren kleinere und größere Wunden. Marik hockte sich neben dem Hikari hin und strich ihm durch sein Haar. Als dieser die Berührung spürte, öffneten sich seine Augen einen schmalen Spalt weit.
 

„Hey…“ murmelte Marik mit einem schiefen Grinsen, obwohl ihm nicht wirklich nach lachen war. „Wie geht es dir?“
 

Malik schüttelte nur kaum sichtbar den Kopf.
 

„Äh…Marik?“ der angesprochene sah in Bakuras Richtung und wollte ihn gerade anfahren, doch kein laut kam über seine Lippen. Um sie herum kamen aus sämtlichen Eingängen humpelnde Gestalten auf sie zu.
 

„Wir müssen von hier weg!“ flüsterte der Albino. Marik nickte und sah nochmals zu Malik.
 

„Komm, ich lass dich hier nicht zurück.“ Ganz vorsichtig hob Marik seinen Freund auf seine Arme. „Das wird schon wieder.“ Murmelte er, um sich selbst zu beruhigen. Er nickte Bakura nochmals zu und sie liefen zusammen los. Hier und da mussten sie einigen grapschenden Händen ausweichen. Sie liefen über die Stufen in die höheren Etagen des Gebäudes. Ihr Ziel war das Dach.
 

Marik konnte spüren, wie die Lebenskraft von Malik immer mehr nachließ. Bakura lief vor ihm und stieß jetzt eine Türe auf, die auf das Dachgeschoss führte. Hinter sich verschloss sie Bakura wieder.
 

„Marik?“ erschrocken sah der Yami auf den Kleinen in seinen Armen hinab. Er spürte, wie schwach sein Licht war und nicht mehr lange durchhalten würde.
 

„Hey Baby. Wir haben es gleich geschafft. Gleich können sie dir helfen.“ Er spürte, wie Malik seine zitternde Hand auf seine Wange legte.
 

„Ai shite imasu…“flüsterte der Ägypter, bevor seine Augen sich schlossen und seine Hand schlaff nach unten fiel.
 

„Malik? Malik!!“ Marik packte seinen Engel an den Schultern und schüttelte ihn vorsichtig.
 

„Malik! Das kannst du mir doch jetzt nicht antun! Bitte bleib da!! MALIK!!“ die letzten Worte schrie er dem Kleinen ins Gesicht, in der Hoffnung, dass er noch lebte. Als keine Reaktion kam, konnte er sich nicht mehr beherrschen und langsam liefen Tränen über sein Gesicht. Er klammerte sich verzweifelt an den toten Körper seines Hikaris.
 

Plötzlich spürte er zwei Hände auf seiner Schulter. Er sah auf und direkt zu Bakura, der ihn nur kopfschüttelnd zeigte, dass er nichts mehr tun konnte. Auch der Albino rangte um seine Fassung.
 

Aus der Ferne konnten sie plötzlich einen Hubschrauber hören. Bakura rannte zum Rand des Daches und winkte wie wild mit den Armen.
 

„HEY!! HIER SIND WIR!!!“ der Hubschrauber flog tatsächlich auf sie zu. Bakura rannte zurück zu Marik.
 

„Komm, die bringen uns von hier weg.“ Der Ägypter nickte und wollte mit Malik auf seinen Armen aufstehen, doch Bakura hielt ihn zurück.
 

„Lass ihn hier. Was glaubst du, was das Militär sonst mit seinem Körper anstellen wird?“ Marik wollte zuerst protestieren, sah aber dann doch ein, dass sein Freund Recht hatte. Bakura ließ von ihm ab, dass er sich noch von seinem Licht verabschieden konnte.
 

Marik lehnte den toten Körper von Malik gegen eine Wand. Mit einer Hand strich er nochmals eine widerspenstige Strähne zurück und hauchte einen Kuss auf die Stirn. Er konnte hinter sich schon den Helikopter landen hören.
 

Im Eiltempo lief er dann zu Bakrua. Es war ein Hubschrauber des Militärs, in den sie einstiegen. Der Pilot versprach ihnen, sie in eine sichere Gegend zu bringen.
 

Nachdem sie gestartet waren und das Festland verlassen hatten, sah Marik noch einmal zu dem Ort zurück, zu dem sie nie wieder zurückkehren würden…
 

~ö~ö~ö~ö~ö~ö~
 

- 7 Monate später ; 11: 26 Uhr; Wüste von Nevada; Area 50.1 -
 

„Die Mirror Corporation dachte, sie hätte die Epidemie im Griff.
 

Das war ein Irrtum.
 

Domino City war erst der Anfang. Innerhalb von Wochen hatte sich der Virus ganz Japan einverleibt, Monate später die ganze Welt.
 

Der Virus löschte nicht nur menschliches Leben aus. Seen und Flüsse vertrockneten. Wälder wurden zu Wüstenlandschaften und von ganzen Kontinenten blieb nichts weiter übrig als verdorrtes Brachland.
 

Langsam aber sicher begann die Erde zu verwittern und…auszusterben…“ *
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So, das wars^^ ich hoffe, dass ihr mit dem letzten Kapitel nicht allzu enttäuscht wart! Es wird noch eine Fortsetzung kommen, allerdings wird das noch ein Weilchen dauern^^
 

*Zitat aus "Resident Evil Extinction" ich fand es passt^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  MaiMiracle
2011-07-19T17:17:37+00:00 19.07.2011 19:17
Also auf die Fortsetzung freu ich mich jetzt schon :)

Von:  MaiMiracle
2011-07-16T16:38:48+00:00 16.07.2011 18:38
Hm,mir gefällt diese Story auch sehr, sie hat was ;)
ist mal was anderes und ich hoffe du schreibs schnell weiter :3

LG.
Von:  Dark_Soul_Kisara
2011-05-26T16:57:21+00:00 26.05.2011 18:57
mhm hab gerade mal deine story gelesen und muss sagenm sie gefällt mir, besonders da tea als eine der erste verreckt (man ich kann das weib nicht ab^^)bin selbst ein riesen fan von horror bzw zombiefilmen im mom ist es so ne leichte mischumg aus resident evil und 28 days/weeks later. mach weiter so und schreib mir ne kurze nachricht wenn es weitergeht.

LG: Dark_Soul_Kisara
Von:  Toastviech
2011-05-04T20:52:33+00:00 04.05.2011 22:52
Hi,

neu war Ryous Entscheidung nicht, dass nimmt etwas die Spannung aus dem Kapitel.
Man weiß eben was passiert.
Vielleicht hättest du das erste und das zweite Kapi zusammenfügen sollen.

Ansonsten kann man deine Schreibstil nur loben. Er wirkt interessant und man liest deine Kapis gerne.

lg
Toasty
Von:  Toastviech
2011-05-03T20:45:52+00:00 03.05.2011 22:45
Hi,

also viel kann man noch nicht sagen, aber bis jetzt klingt es ganz spannend.
Bitte schreib schnell weiter,ja?
Ich bin ein Fan vom Bronzeshipping und würde gerne etwas über die beiden lesen.
Außerdem bin ich gespannt was genau mit unserem Versuchskaninchen passiert.

lg


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