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Naminé

Liebe deinen Feind
von

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Erste Schritte (überarbeitet)*

36.Kapitel

Erste Schritte
 

Raven lächelte unbesonnen, während die weiblichen Novizen sich um ihn scharrten und ihn mit Fragen löcherten.

Der Alchemist hatte sich, wie Efal es geplant hatte, als Mönchsanwärter im Orden eingeschmuggelt.

Es war alles glatt gelaufen, und man hatte ihm sogar in dem Trakt gesteckt, in dem die Mädchen waren!

Die Begründung, dazu war gewesen, da Raven mehr wie eine Frau aussah, als wie ein Mann und, das er von der körperlichen Statur her für die männlichen Novizenaufgaben, nicht geeignet war.

Raven fand, das diese Anmerkung ziemlich beleidigend war, doch anderseits sah er so Techi wieder.

Naminé war schon seit einiger Zeit wieder zurück bei Sias.

Raven hatte ihr das Stück Seife geschenkt, worüber sie sich sehr gefreut hatte. Raven war froh das Naminé nicht mehr im Kloster war.

Früh hatte er erkannt, dass dies nichts für die Waldelbin war.

Der Weißhaarige 23-Jährige nickte immer wieder, während die Mädchen mit ihm sprachen. Ein ganzes Rudel hatte sich um ihn versammelt.

Durch eine kleine Lücke sah er Techi. Die Magierin saß neben einer 17-Jährigen, die rotbraunes Haar hatte.

Immer wieder spähte diese, wahrscheinlich war es Farida, wie er von Naminé wusste, zu Raven hinüber.

Der Blick, den Techi ihm zu warf, war belustigend.

Er sah, wie ihre roten Augen förmlich loderten wie Feuer. Raven verkniff sich ein Grinsen.

Plötzlich zog eine blonde Frau, kaum älter als er selbst, an seinem rechten Ärmel.

Sie sah ihn aus großen blauen Augen an.

„Äh … ja. Was ist los?“, fragte er sie sanft und lächelte.

Die junge Frau sah ihn weiterhin an, bevor sie schließlich lächelte.

„Das ist Sam. Sie ist stumm“, erklärte ein Mädchen hinter Raven und sah sie leicht spöttisch an. „Ignorier sie einfach.“

Einige andere Mädchen lachten.

Sam sah leicht beschämt zu Boden und Raven bildete sich ein, eine Träne zu sehen.

„Könnte ich mich dich kurz ausleihen, Novize Tai.“

Raven horchte auf und sah zu Techi. Tai war sein Novizenname im Orden.

Techi wirkte ruhig, doch Raven kannte sie.

Dies war die Ruhe vor dem Sturm.

Er nickte und stand auf. Die anderen Novizen sahen den beiden unschlüssig nach.

Raven und Techi gingen einige Zeit stumm nebeneinander her, bis die beiden in der Kirche ankamen.

Diese war leer. Sehr gut , dachte Techi.

Blitzschnell packte sie Raven am Kragen seiner Novizenkleidung und presste ihn gegen die Steinwände. Raven blinzelte leicht und … lächelte!

„Was fällt dir ein dich bei diesen dummen, gottesanbetenden Schnepfen einzuschleimen!“, zischte sie ihn wütend an und ihre beiden Gesichter waren nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt.

„Efal findet dass du mit dieser Aufgabe ziemlich …Überfordert bist. Deswegen soll ich dir dabei helfen. Du siehst das diese Mädchen mir aus der Hand fressen. Dir hingegen folgt nur diese Farida, und sie scheint mir mehr dein Wachhund zu sein. Also … finde dich damit ab, Magierin! Ich bringe das fertig, was du nicht kannst.“

Techi sog scharf die Luft ein. Dieser kleine Wurm, der nicht einmal eine Stunde in der prallen Sonne überleben würde, maßte sich an so mit ihr zu reden!

Raven sah, wie das Gesicht der Magierin immer mehr entgleiste. „Du … Du ….!“

Die Hochelbin ließ ihn los.

Sie drehte sich kurz um, doch nur um mit der rechten Hand auszuholen und ihm einen Schlag ins Gesicht zugeben.

Raven stöhnte auf, als er den Schlag spürte und Blut aus seiner Nase lief.

Sofort hielt er sich die Hände fürs Gesicht. Blut rann zwischen seine Finger hinab auf den Boden.

Techi sah ihn angewidert an. „Du Schwächling! Lässt dich von einer Frau schlagen! Weißt du was? Ich gehe jetzt! Viel Spaß noch bei deinem Auftrag!“, spie sie ihm wütend entgegen, bevor sie die Kirche verließ.

Raven schloss kurz die Augen. Der Schlag war nicht so schlimm gewesen, wenn da nicht ihre Worte gewesen wären.

Sie saßen mehr als dieser Schlag.

Der Alchemist hörte Schritte. Es war ihm egal.

Wenn jemand ihm sah, würde er behaupten er sei ausgerutscht und hingefallen.

Die Schritte verstummten. Direkt vor ihm.

Er bemerkte, dass zwei kleine Hände sich nach seinem Gesicht ausstrecken.

Plötzlich durchdrang ein grelles Licht seine Augenlider.

Erschrocken riss er diese auf und sah Sam vor sich.

Die Gleichaltrige sah ihn aufmerksam an.

Sie deutete auf seine Nase. Raven tastete sie ab und spürte … nichts!

Er sah auf den Boden und auf seine Hände. Das Blut … alles war weg.

„D … Du kannst Magie wirken?“, fragte er Sam fassungslos.

Diese nickte mit dem Kopf und lächelte schwach, dann legte sie ihren rechten Zeigefinger auf ihre Lippen.

Raven verstand. „Gut. Ich sage es niemanden.“

Sam nickte ihm dankbar zu. Sie machte eine kurze Geste und Raven erklärte ihr knapp, dass er Techi von früher kannte und das sie deswegen auf ihm losgegangen war.

„Du erzählst es aber niemanden, oder?“, fragte er sie keck.

Sam schüttelte den Kopf und deutete auf ihre Lippen.

Dann verabschiedetet sich sie von ihm und verließ die Kirche.

Raven sah ihr kurz nach, bevor er ebenfalls seinen Dienst antrat.
 

Linth stand im Schatten eines Hauses und beobachtete die beiden ganz genau.

Naminé und Sias saßen an einem Brunnen in einem weitläufigen Hof, der zum Gasthaus gehörte. Die Waldelbin ließ ihre rechte Hand durch das Wasser gleiten, während Sias neben ihr mit dem Rücken am Brunnen saß.

Der Elbenjäger hatte die Augen geschlossen und genoss die warmen Strahlen der Sonne.

Naminé warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor sie begann, etwas von dem Brunnenwasser auf ihm zu werfen.

Sias schreckte hoch aus seinem kleinen Nickerchen und sah Naminé an.

Diese grinste, bevor sie zu lachen begann. Sias sagte etwas zu ihr, doch Linth verstand es nicht. Die Elbin zuckte daraufhin nur mit den Schultern. Sias stand auf und beugte sich zu ihr vor.

Er küsste sie.

Linth biss die Zähne zusammen.

Er kochte vor Wut, warum wusste er auch nicht. Vielleicht lag es daran, dass er nicht wollte, das Naminé, das gleiche widerfährt wie seiner Schwester.

Er trat aus dem Schatten seines Versteckes.

Naminé flüsterte Sias leise etwas zu, der darauf hin nur lachte.

Er wollte sie erneut küssen, als er Naminés Blick sah.

Er war starr vor Angst.

Der Elbenjäger drehte sich um und sah die Gefahr.

Linth trug einen langen wallenden Mantel über seiner edlen weißen Kleidung.

Sias sprang sofort auf und umklammerte den Griff seines Schwertes, des Er an der rechten Seite trug. Er war jeden Moment bereit es zu ziehen.

„Verschwinde Elbenprinz!“, zischte er ihm zu.

Linth ignorierte die Geste und ging unbeirrt weiter auf die beiden zu.

„Ich habe einen Auftrag für dich. Eher gesagt habe ich einen für deine Schülerin! Du bildest sie doch aus, oder?“

Sias blaue Augen sahen ihn entsetzt an. „Wie bitte?! Was soll das?“

Linth holte einen Beutel voll Geld hervor und warf ihn vor Sias auf dem Boden.

„Dort drin sind 30 Goldmünzen. Ich habe mich informiert. Dies ist der Beitrag für den Auftrag eines Schülers.“

„Nimm dein Geld und verschwinde!“, zischte ihm Sias entgegen und ein metallisches Schaben erklang, als er sein Schwert ein Stück herauszog.

Linth redet einfach weiter: „Ich möchte das Naminé jemanden für mich töten. Ein Priester in dieser Stadt. Er ist mir schon seit Langem ein Dorn im Auge. In 5 Tagen will ich das sein Kopf vor meinen Füßen liegt.“

„Verschwinde endlich!“, sprach Sias erneut zu ihm. Sein Geduldsfaden riss bald.

Naminé zitterte leicht vor Angst.

Sie hatte jedes Wort verstanden, doch so recht wollte es nicht ihn ihrem Kopf Platz finden. „I … Ich soll jemanden … töten?“, fragte sie nun fast atemlos und Angst schwang in ihrer Stimme mit.

Linth sah sie aus grünen Augen herausfordernd an.

„Ja. Wo liegt das Problem? Als Schülerin darfst du ebenfalls Aufträge ausführen. Dies ist dein Erster. Du solltest Stolz darauf sein!“

Naminé wollte etwas erwidern, doch Efal, der aus dem Gasthaus trat, kam ihr zuvor: „Sie wird es tun. Seid versichert. Ich werde Acht auf sie geben.“

Die Waldelbin und Sias drehten sich um und starrten Efal an.

Der Meister grinste breit und nickte Linth knapp zu.

„In 5 Tagen bin ich wieder hier. Dann will ich seinen Kopf hier sehen. Der Name des Priesters lautet Amon. Du wirst ihn leicht finden, Naminé. Ich wünsche dir viel Erfolg“, sprach er zu ihr bevor sich umdrehte und verschwand.

„Bist du wahnsinnig!“

Sias ging auf seinem Meister zu, die Hand immer noch am Griff seines Schwertes.

„Naminé wird niemanden töten!“

Efal zog ein verächtliches Gesicht.

„Sie ist offiziell deine Schülerin, also wird sie diesen Auftrag durchführen! Ich erwarte von dir das Du sie dabei unterstützt! Oder willst du das euer kleines Spiel vorbei ist?“, warf er ihm vor und grinste hämisch.

Naminé trat auf ihm zu. Sie sah Efal entsetzt an.

„I … Ich werde ihn nicht töten“, stammelte sie und die Waldelbin umklammerte Sias rechten Arm. Er spürte, wie sehr sie zitterte.

Efal seufzte tief.

„Gut. Wenn du das nicht tust, dann werde ich dich töten, verstanden? Du wirst mit mir morgen diesen Amon suchen und dann besprechen wir weiteres, Spitzohr! Du wolltest doch unbedingt eine Elbenjägerin werden, jetzt hast du deine Bewährungsprobe bekommen“, warf er ihr lachend vor, dann verließ er die beiden alleine.

Sias schluckte schwer.

„Du musst es tun“, sagte er plötzlich.

„Warum? Kannst du das nicht tun?“, bat ihn Naminé und sie umklammerte ihn fester.

„Nein. Ich darf dir nur Tipps geben, sonst nichts.“

„W …Was passiert, wenn ich mich weigere?“

Sias sah sie nun an. Seine Augen sahen sie schmerzend an.

Er strich ihr ein Haar aus dem Gesicht gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn.

„Wenn du es nicht tust, dann muss ich dich töten. Ich muss das tun, wenn ich als Meister versage.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Thuja
2014-07-02T12:55:51+00:00 02.07.2014 14:55
*dich empört ansehe*
Du bist eine Wiederholungstäterin. Eine ganz schlimme sogar!
Ständig aufs Neue begeistert du mich so sehr, dass mir die Worte fehlen. Schäm dich :P
In diesem Kapitel schon wieder.

hehehe. Ist Techi wohl ein wenig eifersüchtig :). Ich fand es ja toll, wie die Frauen sich um Raven scharen. Und dass er sich dort gut anpassen kann mit seinem sanften Gemüt, kann ich mir lebhaft vorstellen. Ehrlich gesagt habe ich mich riesig gefreut, dass es Techi nicht so gern gesehen hat, wie er von Frauen umringt wird. Wäre toll, wenn die zwei zusammen kommen würden. Sie sind ein wenig wie Feuer und Wasser, aber wie heißt es so schön: Gegensätze ziehen sich an

Die wichtigste Frage ist nur: Was wird Namine jetzt tun? Theoretisch hat sie keine Wahl, aber wird sie es übers Herz bringen, jemanden zu töten O_o

Von:  Ailtvesiki
2013-07-16T14:41:43+00:00 16.07.2013 16:41
ist das fies! naminé kann doch niemanden umbringen, sie ist doch nur sias schülerin geworden um den mörder ihres bruders zu finden...
interessant, dass raven jetzt auch im kloster ist, und dann ist er auch noch so ein frauenschwarm ^^ kann es sein, dass techi da etwas eifersüchtig wurde? ;)
und sam ist auf der bildfläche erschienen :D ich glaube sie wird sich gut mit raven vertragen ^^
Antwort von:  Azahra
17.07.2013 19:20
Also Sam und Raven werden sich wirklich gut miteinander verstehen *hüstel*
Ja, das Angebot ist wirklich recht unmoralisch..... aber ein bisschen Spannung muss ich ja noch ins Buch reinbringen. Es ist ja noch lange nicht zu Ende ;)
Danke für deinen beiden Kommi ♥


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