Zum Inhalt der Seite

Naminé

Liebe deinen Feind
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Herz aus Eis (überarbeitet)*

25.Kapitel
 

Herz aus Eis
 

Efal stellte den Prall gefüllten Sack geräuschvoll auf dem Boden des Iglus ab. Naminé und Techi waren bei ihm, während Sias, Raven, dessen Schwester und die Kinder draußen waren. Die Waldelbin sah ihn entsetzt an, als er den beiden seine Ausbeute zeigte.

Naminé schwankte zwischen Entsetzen und unbändiger Wut, doch Techi hingegen lächelte breit.

„Mit diesem Gold können wir mehr als 50 Jahre sorglos leben!“, sagte sie laut und unterdrückte einen Jubelschrei. Die Magierin ging davon aus, dass sie einen Anteil erhalten würde, genauer gesagt ging sie davon aus, dass Raven seinen mit ihr teilte, doch zu ihrem Pech täuschte sie sich.

Efal zog die Augenbrauen hoch.

„Was meinst du mit wir?“, fragte er verwundert.

Naminé war aufgestanden und warf einen kurzen Blick in den Sack. Sie murmelte etwas in ihrer Sprache, bevor sie den Sack kurz entschlossen nahm und ihn versuchte, nach draußen zu schleppen.

Efal und Techi diskutierten laut, deswegen bemerkten sie erst, als Naminé mit dem Sack draußen war, was sie vorhatte. Efal und die Hochelbin rannten ihr nach, während die junge Elbin den schweren Sack draußen neben das Iglu lehnte.

„Hey!! Lass das hier, du verrücktes Spitzohr!“, rief ihr Efal zu und stieß Naminé grob in den Schnee.

Die Waldelbin landete unsanft auf den harten festgefrorenen Boden und biss die Zähne zusammen, als sie spürte, dass sie auf ein paar spitzen Steinen gelandet war.

„Du kannst das nicht behalten!“, hielt diese plötzlich dagegen und richtete sich langsam auf. Einige Bewohner kamen aus den Iglus hervor und beobachteten die Diskussion.

Doch keiner von ihnen konnte Sias oder Raven entdecken.

„Ach! Und warum nicht?! Diese Menschen dort brauchen es nicht!“.

„Dir gehört der Schatz nicht!“.

Techi hielt ihr den Mund zu. Die Magierin sah sich schnell um. Sie hoffte, dass die Waldelbin endlich die Klappe hielt!

Die Bewohner mussten nicht wissen, dass Efal geplündert hatte.

Doch Naminé biss Techi in die Hand und die Magierin ließ sie los.

„Aua! Spinnst du?!“, rief sie ihr wütend zu und war gerade dabei die linke, gesunde Hand zunehmen, um ihre eine Ohrfeige zu verpassen, doch Naminé duckte sich unter ihr hindurch. „Ihr spinnt doch alle!“, rief die Waldelbin und wollte erneut nach dem Sack greifen, doch dies war ein Fehler.

Ein stechender Schmerz durchdrang plötzlich ihre Gedanken und sie sah das Blut, das ihren rechten Arm hinab lief. Efal hatte ihr sein Schwert durch die rechte Schulter gerammt! Naminé sank auf den Boden und hielt sich die blutende Stelle mit der linken Hand zu, doch das Blut quoll dennoch hervor.

Naminé war nicht in der Lage zu heilen, sie stand unter Schock. Sie spürte, wie etwas Hartes gegen ihren Kopf stieß und alles wurde schwarz.
 

Naminé hatte das Gefühl, das ihre Schulter hinüber war. Sie spürte nur noch dumpfen, stechenden Schmerz an dieser Stelle.

Sie lag in dem Iglu von Ravens Schwester und die Feuerstelle war entfacht. Die Waldelbin wollte sich aufrichten, doch sie konnte es nicht.

Erschöpft ließ sie sich wieder auf das Lager fallen. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr kompletter Oberkörper eingebunden war und ihre warme Oberbekleidung neben ihr lag. Sie murmelte leise etwas und fasste sich an den Kopf.

Dieser schmerzte höllisch.

„Bist du endlich wach?“.

Naminé sah erst jetzt, dass Sias neben ihr saß. Der 23 – Jährige saß im Schneidersitz neben ihr und sah sie nachdenklich an. Naminé wollte etwas sagen, doch sie konnte nicht.

Ihre Stimme versagte ihr auf einmal. Sias schüttelte den Kopf.

„Warum hast du das gemacht?“, fragte er sie leise.

Naminé schluckte und zuckte mit den Schultern nur. „E … Es war falsch, was er getan hat“, sagte sie leicht stotternd.

„Es war Ravens Entscheidung. Er hat Efal und mich dort hingeführt“, erklärte er ihr knapp. „Du warst auch dabei?“, fragte die Waldelbin und sah ihn fassungslos an.

Sias biss sich auf die Lippen. „Ich habe aufgepasst, dass er nicht … zu viel mitnimmt“. Naminé lachte kalt auf.

„Ach, wirklich?! Gratuliere! Es war wirklich nicht viel, was er mitgenommen hat!“.

Sias bemerkte den sarkastischen Unterton und seufzte tief. „Es tut mir leid, Naminé. Ich wusste nicht, dass er auf dich losgeht. Ich hätte mir denken können, dass dir das nicht gefällt“. „Wo ist er?“.

„Zurück aufs Schiff“, erklärte er ihr knapp. Naminé war enttäuscht!

Von Efal, von Raven, von Techi und vor allem von Sias!

„Er hätte mich umbringen können!“, sagte sie wütend zu Sias.

„Ich weiß. Er wird sich bei dir entschuldigen, wenn wir zurückkommen“.

„Ich werde nicht mit ihm auf diesem Schiff fahren!“, hielt sie laut dagegen.

Sias riss sich zusammen. Er wollte die Sache so ruhig wie möglich klären.

„Naminé … es tut ihm leid, glaube mir!“.

„Und sicher hat er auch noch den Schatz mitgenommen, oder?!“, sagte Naminé und ignorierte Sias Bemerkung. „Ja“.

Die Waldelbin schüttelte leicht den Kopf und biss sich auf die Lippen.

„Ich fass es einfach nicht! Wie kannst du das nur zulassen!“.

„Naminé … glaubst du für mich ist es leicht“, gestand er ihr plötzlich und legte den Kopf in die Hände.

„Ich hasse ihn! Ich hasse ihn mehr als du dir vorstellen kannst und ich werde ihm nie verzeihen können, dass er dir wehgetan hat!“.

Die junge Elbin schluckte schwer. „Es tut mir leid. Ich wollte dir keinen Vorwurf machen“, sagte sie nach einer Weile.

„Deine Verletzung ist nicht tief. In 2 Wochen ist alles wieder in Ordnung“. Sias stand auf. Er gab Naminé einen kurzen Kuss auf die Stirn. „Schlaf weiter. Dann wird es dir bald besser gehen“.
 

Raven wartete draußen auf Sias. Es war schon dunkel und die meisten Bewohner schliefen schon. Seine Schwester und deren Kinder hatten sich, um Naminé Ruhe zu gönnen, in dem Iglu ihres Vaters zurückgezogen.

„Wie geht es ihr?“, fragte der Alchemist den Elbenjäger.

„Sie ist wütend“, erklärte er ihm knapp.

„Kann ich verstehen“.

„Weiß es dein Vater schon?“.

Raven schüttelte den Kopf.

„Nein. Zu unserem Glück hat er nicht mitbekommen, warum sich die Drei gestritten haben“. „Ich bereue es langsam“.

Raven zog leicht die Augenbrauen hoch.

„Ach? Seit wann besitzen wir denn Schuldgefühle?“.

„Hör auf zu scherzen!“, antwortete Sias ihm und war leicht genervt.

Raven sah kurz zu dem Iglu, in dem der Rest seiner Familie schlief.

„Glaubst du, dass Efal und Techi auf uns warten werden?“.

Sias zuckte mit den Mundwinkeln.

„Ich weiß es nicht. Ich hoffe es sehr! Er war nicht gerade erfreut als ich ihn und Techi zum Schiff gejagt habe, doch ich will nicht, dass Naminé etwas Dummes macht“.

„Du hättest sie einweihen sollen“.

„Nein. Sie wäre von Anfang dagegen gewesen“.

„Das ist ihr nicht zu verübeln“. Die beiden schwiegen eine Weile, als sie hinter sich knirschenden Schnee hörten. „Du Taugenichts! Warum macht ihr beide so einen Lärm!“. Ravens Vater ging auf die beiden zu und stierte seinen Sohn dabei an.

„Oh“, sagte dieser und verzog leicht die Mundwinkel. „Wir wollten dich nicht wecken, Vater“.

„Das habt ihr zwei bereits! Geht gefälligst schlafen, wenn du deine Schwester schon aus ihrem eigenen Haus rausschmeißen musst!“.

Der Vater Ravens wandte sich nun Sias zu. Er musterte den Elbenjäger

. „Wie kannst du nur so was wie dieses Gör mit dir herumschleppen?!“.

„Welches Gör?“.

„Diese Rothaarige! Den ganzen Tag motzt sie nur rum!“, antwortete dieser leicht entsetzt. „Warum habt ihr sie nicht früher rausgeschmissen?“.

„Ich brauchte einen guten Grund dafür“, sagte Sias zu ihm.

„Wenn ich sie noch einmal hier sehe, dann kann sie was erleben!“, sagte Ravens Vater, als Letztes bevor er von dannen zog. Sias sah seinen Gefährten an. „Der kann ja auch richtig nett sein“.

„Ja. Aber nur wenn er will“, kam es leicht gereizt von Raven. Sias gähnte. Er war müde, doch er wollte Naminé nicht stören. „Und? Wo schlafen wir beiden heute Nacht?“.

Raven grinste breit. „Ich habe da schon eine Idee“.
 

Naminé schlief nicht lange. Nach wenigen Minuten war sie wieder wach und seufzte niedergeschlagen.

Ihr Kopf brummte immer noch, aber diesmal konnte sie sich aufrichten.

„Warum kannst du nicht sterben?“.

Naminé erstarrte zu Eis, als sie Efals Stimme vernahm. Was machte er hier?! Hatte Sias sie etwa angelogen?

Sie drehte ihren Kopf leicht zu ihm. Der Elbenjäger saß auf der anderen Seite des Feuers und zog an einer Pfeife.

„Die Klinge war mit einem Gift versehen. Warum lebst du immer noch?“, wiederholte er und diesmal war seine Stimme härter.

„D … Du wolltest mich töten?“.

Efal blickte nun auf. „Ja!“.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Thuja
2014-01-15T06:44:50+00:00 15.01.2014 07:44
Mega genial O.O ich bin begeistert!!! Restlos begeistert!!
Neben mir ist sogar mein Kaffee kalt geworden, weil ich so aufs Lesen konzentriert war
Aber WTF.
An der Klinge war Gift???
Er wollte sie umbringen?????
So ein Mistkerl.
*ihm eine Rumfalsche reich* Hier Efal. Betrink dich lieber. Dann bist du angenehmer.

Und dann endet das Kapitel auch noch an so einer extrem spannenden Stelle auf. O_o
Grausam ist das.
Aber gut. Damit muss ich leben.
Dein Schreibstil ist jedenfalls super sowie das ganze Kapitel
Und ich kann Namine verstehen. Denn irgendwie ist es ja schon Diebstahl, was sie da machen. Da würde ich mich auch nicht wohl fühlen und ich finde es gut, dass sie es nicht totgeschwiegen hat.

Von:  Ailtvesiki
2012-12-29T23:20:27+00:00 30.12.2012 00:20
Was?! efal ich bin schockiert! xD
schön und gut, du liebst dein gold,ich weiß, aber dafür bringt man doch niemanden um! und vor allem nicht naminé die im selben team ist!
scheinbar hat er sich wieder daran erinnert das er elbenjäger ist und naminé eigentlich zu seinen opfern gehört...
und dann ist da dieser fiese cliffhanger ;) was hat efal jetzt vor?
sias, wo bist du, lass naminé nicht alleine, sie braucht dich!
Von: abgemeldet
2011-09-04T22:02:50+00:00 05.09.2011 00:02
Cooles Kapitel. Ich mag es :)


Zurück