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Pancakes und Blinis

KanadaxUkraine
von

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„Alfred, wegen dir kommen wir zu spät…“, murrte Matthew, der zügig durch den Flur des amerikanischen Gebäudes, indem die Konferenz stattfinden würde, schritt.

„Ach, wegen den fünf Minuten stirbt doch keiner. Außerdem können sie ohne den Helden sowieso nicht anfangen. Dass du fehlst würde wahrscheinlich niemand merken“, erwiderte Alfred, der neben Matthew herlief.
 

Heute war die mehr oder weniger wichtige Konferenz mit den Staatsoberhäuptern und Personifikationen der USA, Kanadas und der Ukraine. Und Matthew und Alfred war es, dank einigen „Zwischenfällen“ auf der Autobahn –es wäre eine Untertreibung gewesen, Alfreds Stil Auto zu fahren als „halsbrecherisch“ zu bezeichnen- unmöglich gewesen noch pünktlich zu dem Meeting zu erscheinen. Aber vielleicht war gerade das Matthews Glück. Dann würde er sich wenigstens zwanghaft mit Irina unterhalten müssen. Irina. Immer, wenn Matthew an sie denken musste stahl sich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht. Auch diesmal war das der Fall. Ein seliges Lächeln glitt über das Gesicht des Kanadiers… Ein Lächeln, welches jäh erlosch als er daran dachte, was in der vorangegangenen Woche mit seiner Freundin gewesen war, dass sie ihn offenbar weder hatte hören noch sehen wollen. Woran hatte das gelegen? Hatte es vielleicht mit dem Besuch bei Russland zu tun? Das wäre wirklich… ungünstig.
 

Weiter kam Matthew mit seinen Überlegungen nicht, da seine Gedanken abrupt unterbrochen wurden, als Alfred urplötzlich auf dem Gang hielt, die nächstgelegene Tür aufriss und in üblicher Manier den angrenzenden Raum betrat.

„Hey! Der Held ist eingetroffen! Meinetwegen können wir jetzt anfangen!“

Dieser Ausruf fing ihm von allen Anwesenden einen prüfenden Blick ein, aber niemand sagte etwas dazu. Nicht einmal der amerikanische Präsident.

„V-verzeihen Sie die Verspätung…“ murmelte Matthew und betrat den Raum ebenfalls. Er setzte sich auf den leeren Platz neben seinem Boss, dem kanadischen Premier und sah sich kurz um. An dem großen, dunklen Tisch, neben dem kanadischen Premier, saß der amerikanische Präsident, der sich soeben mit Alfred, der direkt neben ihm saß, unterhielt. Direkt neben Alfred saß, wie es aussah, der ukrainische Präsident und neben ihm in einem einfachen, blauen Hosenanzug Irina, die verträumt und desinteressiert zur Tür sah.
 

Matthew schluckte. Wie sollte er ihr gegenüber reagieren? Seit ihrem letzten Treffen zu der Konferenz in Russland –Matthew wagte gar nicht weiter daran zu denken- hatte sich Irina nicht wieder gemeldet, war abweisend gewesen. Also, was hatte das Ganze für einen Sinn gehabt? Wenn das alles nur ein… ein Missverständnis gewesen war? Aber was für ein Missverständnis hätte das sein sollen? Für Matthew jedenfalls schien alles ganz eindeutig gewesen zu sein. Für ihn jedenfalls.

So ging Matthew weiterhin seinen Gedanken nach und folgte dem Gespräch der Verhandelnden herzlich wenig. Jedenfalls bis Irina kurz und unschuldig zu ihm herüber blinzelte und sich ein unsicheres Lächeln auf ihre Lippen stahl. Matthews Herz setzte daraufhin einen Schlag aus und ihm wurde erst in diesem Moment bewusst, dass er sie wohl die ganze Zeit über angestarrt haben musste. Der Kanadier lächelte sie daraufhin kurz und förmlich an, versuchte seine Scham zu überspielen. Er hatte schon bemerkt, wie ihm das Blut in den Kopf geschossen war, als sie ihn angesehen hatte…

Langsam wandte er den Blick ab, sah betont interessiert zu den Verhandelnden herüber. Nun, die eigentlich einzig wirklich Verhandelnden waren der ukrainische und der amerikanische Präsident und der Rest saß einfach nur desinteressiert auf seinem Platz…

Da bemerkte Matthew aus seinem Augenwinkel eine Bewegung. Irritiert blickt er zu seinem Bruder, welcher wohl schon seit geraumer Zeit versucht den Kanadier auf sich aufmerksam zu machen.
 

Matthew sah seinen Bruder fragend an. Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des Amerikaners, als er bemerkte, dass ihm Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Sogleich begann er wild zu gestikulieren, von Matthew zu Irina zu deuten, dabei die Augenbrauen hochzuziehen und dämlich zu grinsen. Gott, war das peinlich.

Matthew versuchte seinen Bruder zu beruhigen, hob beschwichtigend die Hände und versuchte ihm mit seinem Blick zu bedeuten, dass er das bitte lassen sollte. Doch wie immer ließ sich Alfred nichts sagen –oder in diesem Falle zeigen.

Erst, als ihn der amerikanische Präsident verstimmt ansah, hörte Alfred auf, seinem Bruder mit Händen und Füßen sagen zu wollen, dass er nicht glauben konnte, was zwischen Matthew und Irina ablief – wenn Matthew das richtig gedeutet hatte.
 

„Haben Sie uns vielleicht etwas zu sagen, Mister Jones?“, fragte der Präsident zähneknirschend.

„Äh, was?“

„Ob sie uns etwas zu sagen haben.“

„Oh, ja, natürlich! Ich denke, dass wir alle eine Pause gebrauchen könnten, finden Sie nicht auch?“, sagte Alfred und zwinkerte Matthew zu. Das konnte nichts Gutes verheißen…

„Ja, das finde ich auch“, mischte sich der Präsident der Ukraine ein und Irina nickte.

„Na gut, dann Pause…“, murrte der Präsident der USA und erhob sich von seinem Platz. Sicherlich hatte er vorgehabt Alfred jetzt zusammenzustauchen, doch daraus würde wohl nichts werden, da sich besagter Amerikaner gerade zu Matthew gesellt hatte –sehr zum Leidwesen des Kanadiers.
 

„Sag mal, du und Ukraine… Ist das dein Ernst?“, fragte Alfred gleich geradeheraus.

„Eh? Was soll mein Ernst sein?“, fragte Matthew und blickte kurz zu Irina herüber. Sie unterhielt sich offensichtlich gerade mit ihrem Präsidenten. Auf Ukrainisch. Und wieder verstand Matthew kein einziges Wort.

„Na, ob du jetzt mit ihr zusammen bist“, erklärte Alfred grinsend. Doch noch bevor Matthew antworten konnte, fuhr Alfred fort. „Hast du sie schon flachgelegt?“

„Was?!“, entfuhr es dem Kanadier, vielleicht etwas zu laut. Ertappt sah er sich um und senkte dann seine Stimme. „Gott, nein, ich bin nicht mal mit ihr zusammen!“

„Ach, wie langweilig…“, murrte Alfred. „Aber du willst mit ihr zusammen sein, hab‘ ich recht?“, fragte er und grinste seinen Bruder an. Angesprochener sagte nichts, errötete aber vielsagend. „Ah, und da haben wir’s. Aber so wie du dich anstellst wird das doch sowieso wieder nichts.“

„Woher willst du das wissen?“, knurrte Matthew.

„Weil ich dich kenne, Brüderchen“, summte Alfred. „Komm, der Held zeigt dir jetzt mal, wie das geht.“

„Nein, verdammt, nein!“, versuchte Matthew seinen Bruder aufzuhalten. Nur war es dazu leider schon zu spät, Alfred hörte seinem unscheinbaren Bruder bereits nicht mehr zu. Das konnte ja was werden…
 

~*~
 

„Sie haben doch hoffentlich zugehört, oder?“, fragte der ukrainische Präsident die Personifikation seines Heimatlandes.

„Natürlich, natürlich…“, antwortete Irina ergeben. Dem ganzen langweiligen Gespräch ihres Präsidenten war sie gefolgt. Dabei war ihr anfangs nicht aufgefallen, dass Kanada sie die ganze Zeit angestarrte hatte. Als sie ihn dann bemerkt hatte, hatte er seinen Blick aber recht schnell wieder abgewandt. Ob sie ihn wirklich vergrault hatte? Sicherlich hatte sie das, bei ihrem Glück…

„Schön. Dann würden Sie sich jetzt gut daran tun, wenn Sie mir helfen würden ein paar mehr Kontakte zu den anderen Nationen zu knüpfen. Wollen Sie sich nicht zu den USA und Kanada gesellen?“, fragte der Präsident mit einem gewissen Nachdruck in der Stimme.

„Äh, ja, wa-warum nicht?“, murmelte Irina unsicher in sich hinein. Sie kam sich wirklich vor wie im Kindergarten, indem ihr Erzieher ihr erklärte, dass sie doch lieber mit den anderen Kindern spielen sollte, anstatt immer nur allein in der Ecke zu sitzen. Trotzdem erhob sich Irina seufzend von ihrem Stuhl und ging betont langsam zu Matthew und seinem Bruder. Kurz drehte sie ihren Kopf noch einmal nach hinten und sah, wie ihr Präsident ein Gespräch mit dem kanadischen Premier begann. Es gab also kein Zurück mehr…
 

Als sie wieder geradeaus schaute, war das einzige, was sie sah das grinsende Gesicht Amerikas –welches genau vor ihrem schwebte.

„Du bist Irina, nicht?“, fragte er.

„Äh, ja…“, murmelte Irina überrumpelt. „Woher weißt du-“

„Ich bin der Held, ich weiß so was einfach!“, beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. „Na, ist ja auch egal. Du kannst jedenfalls Alfred zu mir sagen, Irina.“

„D-danke Alfred...?“, stotterte Irina und errötete, was ihrem Gegenüber ein Lachen entlockte.

„Du bist süß“, meinte Alfred noch immer grinsend und zog Irina, deren Gesichtsfarbe wieder der, einer Tomate glich, mit sich, um den runden Tisch herum zu einem der großen Fenster, von denen aus man hinunter auf das geschäftige Treiben der amerikanischen Bürger beobachten konnte. Abwesend sah Irina aus dem Fenster, während sie Alfred, der wild gestikulierend neben ihr stand, ignorierte. Dann bemerkte sie plötzlich, wie sich eine warme Hand auf ihre Schulter legte.
 

„Hm?“, machte Irina und wandte sich wieder zu Alfred, der sie jetzt wieder losließ. Ihre Augen weiteten sich. Neben Alfred stand Matthew und blickte seinen Bruder verärgert an.

„Ha-hallo Matthew…“, ergriff Irina das Wort und blinzelte den ihr Kanadier an.

„Hallo… Irina“, grüßte Matthew abwesend und nickte ihr zu. Verschämt und hilflos blickte sie zu Alfred der aber wiederum seinen Bruder nun wieder dämlich angrinste. Es herrschte betretenes Schweigen. Die Stille wurde Irina jetzt schon unangenehm, die Sekunden wurden für sie schon zu Minuten, sie wusste nicht wohin sie schauen sollte. Nur nicht zu Matthew. Da hörte sie, wie Alfred die Stimme erhob.

„Komm schon, Mattie“, flüsterte er seinem Bruder zu und machte irgendein Handzeichen, das Irina zwar sah, aber nicht verstand. Was in aller Welt…?

„Nein, vergiss es, wenn du einfach mal verschwinden würdest, da-“, wollte der Kanadier kontern, wurde aber wieder unterbrochen.

„Komm schon“, murmelte Alfred diesmal mit mehr Nachdruck in der Stimme. So langsam dämmert Irina, was der Amerikaner hier fabrizierte. Sie merkte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss und sich ihr Puls beschleunigte. Hoffnungsvoll sah sie Matthew an, sah in seine violetten Augen, blendete seinen nervigen Bruder, die Staatsoberhäupter, einfach alles um sich herum aus. Das war jetzt alles egal, es zählte nur das, was Matthew ihr sagen wollte und ihr bis jetzt verschwiegen hatte. War es das, wovon sie hoffte, dass er es für sie empfand? Sie wollte nicht selbst fragen, die Initiative ergreifen. Denn wenn dem nicht so war… In dieses Fettnäpfchen wollte sie nicht auch noch hineinspringen.
 

„Also… also gut…“, begann Matthew nervös und Irina horchte auf. „I-irina, es ist so, ich wollte-“

„So! Die Pause ist nun beendet! Wir müssen hier schließlich auch noch zu irgendwelchen Ergebnissen kommen!“, rief der ukrainische Präsident und klatschte in die Hände, unterbrach so Matthew.

„Ja, sofort…“, antwortete Matthew und sah Irina eindringlich an, sagte letztendlich dann aber doch nichts zu ihr. Dann klopfte ihm Alfred kumpelhaft auf die Schulter –Irina konnte sich schon vorstellen, wie sehr Matthew das freute- und die beiden Brüder gingen zurück zu ihren Plätzen. Sie merkte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie war so nah dran gewesen! Akzeptiert zu werden, vielleicht sogar geliebt zu werden. Und jetzt viel das alles wieder ins Wasser. Nach der Konferenz würde Matthew sicherlich sofort mit seinem Premier verschwinden, genau wie sie es mit ihrem Präsidenten tun würde.

„лайно…“, fluchte sie leise und wischte sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel, versuchte sich wieder zusammenzureißen. Sie durfte sich hier nicht so gehen lassen.
 

„Miss Chernenko, wenn Sie sich dann auch erbarmen würden…“, schnarrte ihr Präsident sie auf Ukrainisch an.

„Ah, verzeihen Sie…“, murmelte sie schnell und kehrte zu ihrem Platz zurück. Der Rest der Verhandlung würde sicherlich eine Tortur für sie werden, ihre Nerven waren so schon zum zerreißen gespannt. Worüber sich Matthew wohl jetzt Gedanken machte?
 

~*~
 

Gott, es war einfach nur schrecklich gewesen! Mit Schrecken dachte Matthew an die von Alfred organisierte Pause zurück. Das sich sein Bruder da nicht ein einziges Mal hatte heraushalten können. Einfach schrecklich. Grausam. Manchmal fragte sich Matthew wirklich, womit er so einen Bruder verdient hatte. Was in aller Welt hatte er denn nur verbrochen? Nun, aber jetzt war es ja endlich für’s erste vorbei. Die Pause war vorbei, alle saßen wieder auf ihrem Platz, die Konferenz und das Leben ging weiter. Matthew seufzte und wandte sich wieder dem Gespräch der Politiker, das langweilig wie eh und je war, zu. Plötzlich spürte er einen Blick auf sich. Wollte Alfred ihn schon wieder nerven? Er blickte sich um und stellte überrascht fest, dass Alfred dem Gespräch seines Präsidenten ebenfalls lauschte –wer wusste schon, was ihm sein Präsident vor Beginn des Gespräches eingebläut hatte. Matthew ließ seinen Blick weiter durch die Runde schweifen und sein Blick blieb sogleich an Irina hängen, die ihn mit geröteten Augen schon fast flehentlich ansah. Erschrocken blickte er zu ihr, konzentrierte sich nicht mehr auf die Verhandlung, in die sich inzwischen auch Alfred eingemischt hatte.
 

Er verspürte das seltsame Bedürfnis Irina in den Arm zu nehmen, wollte nicht, dass sie so traurig aussah. Ob es an ihm lag? Sicherlich hatte sie sich wieder Gedanken über sich gemacht. Optimismus gehörte schließlich nicht wirklich zu ihren Stärken…
 

Er lächelte Irina aufmunternd an, wollte sie beruhigen, wenn ihr Verdruss denn an ihm lag. Oder wenn eine Beruhigung überhaupt möglich war. Doch der Plan des Kanadiers ging auf –mehr oder weniger jedenfalls. Schließlich reagierte die Ukrainerin darauf. Irina reagierte, wie so oft, mit einer schwachen Röte, die sich auf ihren Wangen ausbreitete und einem Zucken ihres Mundwinkelns darauf, dass der Kanadier ihr ein warmes Lächeln geschenkt hatte. Und wieder wandte sie ihren Blick ab, diesmal meinte Matthew Tränen in ihren Augen glitzern sehen zu können, war sie doch so nah am Wasser gebaut. Er spürte, wie sich in seinem Brustkorb ein unangenehmes Gefühl breit machte und seufzte leise. Es stimmte wohl doch, was Alfred zu ihm gesagt hatte. Er würde es nicht hinbekommen Irina dann seine Gefühle zu gestehen, es würde wohl darauf hinauslaufen, dass sie sich wieder bei jedem Treffen, bei jeder Konferenz nur ein Lächeln schenkten, den Anderen kurz grüßten und ein bisschen Smalltalk betrieben. In diesem Sinne hatte sein Bruder wirklich und ausnahmsweise recht gehabt. Er musste die Initiative ergreifen und die schüchterne, junge Frau ansprechen, sonst würde das nie etwas werden. Oder eben erst in zwanzig Jahren oder so etwas in der Richtung.
 

Gequält sah Matthew auf seine Armbanduhr. Einerseits hoffte er, die Konferenz würde schnell vorbei sein, dass er Irina endlich persönlich –und ohne Alfred- zur Rede stellen könnte. Aber andererseits war da noch immer diese Hemmschwelle, dieser Knoten im Brustkorb, dieses Gefühl dann kein einziges Wort herausbringen zu können. Matthew seufzte erneut. Dann würde er wohl seine Zeit hier erstmal absitzen müssen. Er wünschte sich selbst noch Glück für das spätere Gespräch und versuchte sich wenigstens wieder im Ansatz auf das zu konzentrieren, was gerade Gesprächsthema war –und nicht auf Irina oder das Bevorstehende. Obwohl beides nicht gerade einfach war…
 

~*~
 

„…Dann danke ich Ihnen hiermit herzlich für dieses Gespräch und freue mich auf weitere Zusammenarbeit“, endete der ukrainische Präsident. Endlich. Die Konferenz war vorüber. Erleichtert setzte sich Irina auf und begann betont langsam ihre Sachen einzupacken. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie, wie ihr Präsident seine Sache schnell in seine Aktentasche stopfte uns sich dann zu ihr hinüberlehnte.

„Beeilen Sie sich, ja? Ich werde draußen auf Sie warten“, murmelte er und erhob sich von seinem Stuhl, verschwand nach Alfred und dem amerikanischen Präsidenten aus dem Zimmer. Die wären sie dann schon einmal los. Oder? Sie verstaute ihren Kugelschreiber gerade sorgfältig in ihrer Tasche, da bemerkte sie, wie auch der kanadische Premier den Raum verließ. Irina verschloss ihre Tasche und erhob sich, blickte sich im Raum um. Nun war sie allein mit ihm.
 

So lange hatte sie gewartet… Würden sich ihre Hoffnungen nun auch erfüllen? Sie war noch immer verunsichert, hatte noch immer ihre Zweifel. Sie blickte Matthew, der langsam auf sie zukam, aus ihren eisblauen Augen an. Ihr Puls beschleunigte wieder, ihre Hände wurden kalt und begannen zu zittern. Blut schoss ihr in den Kopf. Und dann stand er vor ihr. Und lächelte sie an. Irinas Mundwinkel zuckten ebenfalls nach oben, doch ein Lächeln konnte sie sich noch immer nicht abringen, sie war zu aufgeregt dazu. Sie sah einfach nur erwartungsvoll in seine Augen.
 

„Also… Was ich dir vorhin sagen wollte…“, begann er und lächelte unsicher. „E-es ist so, ich… äh… Я люблю тебе…?“

„W-wie bitte?“, fragte Irina und nun stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Hatte er eben versucht für sie Ukrainisch zu sprechen? Sie wusste diese Geste durchaus zu schätzen… doch leider hatte sie durch seinen Akzent nichts verstanden.

„Gott… Äh, Я люблю тебе, ich… ich will nicht, dass wir uns auf den Konferenzen immer nur anlächeln und nichts sagen… Und auf ewig nur Freunde bleiben oder so etwas in der Art“, meinte Matthew, der nun ebenfalls ziemlich rot war und holte tief Luft. „Irina, du bist etwas Besonderes. Du bist nett und süß und schön und… Ja. Ich will nicht nur irgendein guter Freund ein… Ich… eh… Ich will mit dir zusammen sein…?“

Daraufhin blieb es einige Augenblicke still im Zimmer, Irina betrachtete ihre Füße und merkte wie Tränen in ihre Augen stiegen und begannen ihr bald über das Gesicht zu laufen. Hektisch begann sie alles wegzuwischen, doch ihre Tränen wollten einfach nicht versiegen.

„Oh, eh, hab’ ich was Falsches gesagt? E-es tut mir leid, ich-“

„N-nein, schon in Ordnung“, murmelte Irina und lächelte breit. „Es… es ist nur… das… das ist so schön…“

„A-also du-“

„Я люблю тебе Matthew“, sagte Irina lächelnd und spürte im nächsten Moment warme Lippen, die sich auf die ihrigen legten. Matthew küsste sie ganz sanft, wie als wäre das ihr erster Kuss. Glücklich und überwältigt lehnte sie sich in den Kuss hinein, umarmte Matthew, wollte nicht mehr loslassen. Dieser Moment erschien ihr zu perfekt, als das er wahr sein könnte.

Doch nach einer Weile löste er den Kuss wieder und blickte sie an. Violett traf auf Blau.

„Und? Wollen wir’s probieren?“, fragte er. Irina schniefte und ließ ein glückliches „Ja…“ verlauten.
 

Einen Augenblick standen sie noch so da, sich gegenseitig in die Augen schauend. Jedenfalls bis die Beiden ein Geräusch und eine ihnen wohlbekannte Stimme von der Tür hörten.

„Epic Win, Bro!“
 

Fin



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