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Pretty Woman

Snowrabbit
von

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Пролог

Serie: Axis Powers Hetalia

Charaktere von: Hidekazu Himaruya

Story von: Jason

Warnung: Genderbending!! Alternatives Universum!! OOC-Momente??


 

Pretty Woman
 

Die Sonne schien kräftig von draußen herein. Es war beinahe so, als würde sie darauf bestehen, dass man nun endlich aufstehen und den Tag beginnen würde.

Tatsächlich wollte Gillian aber auch bereits längst verschwunden sein, sie wollte bereits längst daheim sein. Wahrscheinlich machte ihr Bruder sich bereits wieder Sorgen um sie.

Sie konnte aber nicht gehen, noch nicht. Er hatte sie noch nicht bezahlt.

Gillian setzte sich auf, strich sich mit ihren schlanken Fingern einmal durch ihr langes, silbernes Haar und seufzte. Sie könnte seine Sachen durchsuchen, irgendwo hier würde er sicher sein Geld haben, und dann verschwinden.

Dummer Plan. Das letzte Mal ist sie für solch eine Schnapsidee angezeigt worden.

Sie schaute neben sich. Da lag er, noch schlafend. Ihre Liebschaft der letzten Nacht. Sascha war sein Name, wenn sie sich richtig erinnerte. Er war wie alle anderen Männer. Er holte sie für den Sex und sobald er bekommen hatte, was er wollte, war sie für ihn uninteressant bis er sie eventuell ein nächstes Mal flachlegte.

Sie griff nach ihrem Handy auf dem Nachttisch. 12.30 Uhr. Sie zog die Brauen zusammen, es wurde wirklich allmählich Zeit aufzubrechen.

Als sie aufstand, um ihre Klamotten zusammen zu suchen, regte sich nun auch endlich ihre Bettbekanntschaft.

"Guten Morgen", brummte er noch schlaftrunken.

"Mein Geld!?", war ihre Erwiderung während sie ihren Slip die Beine herauf zog.

"Geld..." Sascha drehte sich auf den Rücken, drückte sich die Hände aufs Gesicht, und gähnte. "In der obersten Schublade"

Sie zog sich vollends an, ehe sie an die genannte Schublade trat und mit Fingerspitzen einen Geldbeutel heraus fischte.

"Passt so", murrte der Russe aus dem Bett.

Misstrauisch zählte sie das Geld in der Börse nach und wandte sich abrupt dem Bett zu. "Das sind 30 zu wenig!", zischte sie.

Sascha richtete sich etwas auf und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht. "Für einen besseren Blow-Job hätte ich dir sogar noch 30 auf den Preis oben drauf gegeben!"

Gillian musterte den Mann ihr gegenüber scharf und ihre Mundwinkel zuckten.

Der Typ versuchte gerade ernsthaft, sie um ihr Geld zu bringen.

Mit einem aufgesetzten Lächeln stieg sie auf das Bett und über ihn. Mit einer Hand griff sie nach seinem Kinn und zog ihn in einen Kuss.

Nichts böses ahnend, und vor allem mehr erwartend, ließ er sich auf diese Zärtlichkeit ein. Sie drückte ihn wieder hinunter aufs Bett und folgte ihm, den Kuss weiter anhaltend.

Die Augenlider etwas gesenkt und grinsend genoss sie es, als er von sich aus den Kuss japsend löste weil sie ihm kraftvoll das Knie in den Schritt presste.

"Miststück!", zischte er.

"Mein Geld!", sprach sie fordernd während sie den Druck auf seine Weichteile erhöhte. "Oder ich zeige dir noch, zu was die Absätze meiner Stiefel zu gebrauchen sind!" Sie blickte ihn fest an, während sie in drohender Stimmlage auf ihn einredete.

Sie wusste bereits was sein nächster Schritt sein würde, immerhin hatte sie nicht zum ersten Mal Zahlungsschwierigkeiten.

Noch ehe er also dazu kam, zu versuchen sie von sich zu drücken, hatte sie ihre Hände fest in seinem Haar verankert und riss an diesen.

"Mein Geld Freundchen!" Sie sah ihm fest in die Augen.

"Im Nachtschrank...", zischte er.

Sie löste eine Hand aus seinem Haar und beugte sich zum besagten Schrank, öffnete diesen und fischte ein Portmonnaie heraus. Sie öffnete es und nahm heraus, was ihr ihrer Meinung nach zustand.

"60 extra, für die Unannehmlichkeiten" Mit diesen Worten löste sie sich mit einem Ruck von ihm, nahm all ihr Geld zusammen und verließ das Zimmer, die Tür laut hinter sich zufallend.
 

Sie hatte die Haustür gerade erreicht als sie eine männliche, ihr bis dahin fremde, Stimme zurückhielt. "Wer sind Sie und was machen Sie hier?"

Die Hand bereits auf der Türklinke ruhend wandte sie sich demjenigen zu und hob die Brauen, ein schmales Lächeln zierte ihre Lippen. "Eine Bekannte von Sascha", mehr oder weniger entsprach das ja auch der Wahrheit.

Der große, aschblonde Mann kam auf sie zu.

Sie sollte sich nicht länger aufhalten lassen. Gillian drückte die Türklinke durch. Im selben Moment, in dem sie die Tür öffnen wollte, drückte der Fremde dagegen und hielt sie geschlossen.

"Sascha hat keine Bekannten, die nicht auch für mich arbeiten würden", schnaubte er, wohl vermutend was sie war.

Gillian sah ihm in die Augen und wusste sofort, dass mit diesem Mann nicht groß zu spaßen war. Sie sollte sich also etwas zügeln und ihr Glück nicht zu sehr herausfordern.

"Scheinbar verschweigt er Ihnen etwas", ein mattes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

Der Mann ließ seinen Blick nicht von ihr und griff nach einer Haarsträhne, der ihm gegenüberstehenden Frau. Ohne darüber nachzudenken, schlug sie seine Hand weg.

Niemand fasste sie an, ohne ihre Erlaubnis. Und ihre Erlaubnis gab es nur gegen Geld.

Der Fremde runzelte die Stirn und räusperte sich, bevor er sich von ihr abwandte. "Besser Sie verlassen dieses Haus nun."

Nichts lieber als das.

Sie zog die Tür an der, noch immer durchgedrückten, Türklinke auf und verschwand aus dem Haus.

Глава первая

Es war bereits eine Woche vergangen.

Eine Woche, wie jede andere in ihrem Alltag. Jede Nacht im Bett eines anderen, aber niemals in dem welches sie ihr eigen nennen konnte. Doch dort wollte sie auch keinen dieser Männer haben.
 

Diese Nacht verbrachte sie bei einem Franzosen.

Francis war sein Name. Das hatte sie sich gemerkt weil er darauf bestanden hatte, dass sie seinen Namen stöhnte. Solange er dafür zahlen würde, kam sie dem Wunsch gerne nach.

"Ma chérie", hauchte er gegen ihre Haut und küsste ihren Hals.

Er hatte bereits vor einiger Zeit seinen Höhepunkt erreicht. Sie nicht, aber das war nichts ungewöhnliches und ihre Freier zahlten immerhin nicht für Gillians Befriedigung.

Sie hatte eine Hand in seinem Nacken ruhen, kraulte diesen mit ihren langen Fingern. In gleichmäßig kreisenden Bewegungen ließ sie ihre Fingerspitzen über seine Haut gleiten und kratzte ihn dabei zärtlich mit den Fingernägeln.

Obwohl sie so sanft mit ihm umging, hegte sie keinerlei Gefühle für diesen Mann. Das war ihr Job, mit Männern schlafen, Geld dafür verlangen und keinen von diesen Typen emotional an sich heranlassen. Ihre 'Liebe' war käuflich und die Männerwelt bediente sich an diesem Angebot.

Gillian spürte, wie sie nun plötzlich hinter dem Ohr geküsst wurde. In ihr regte sich aber nichts, sie ließ ihn einfach machen, bis der Franzose in seinem Tun unterbrochen wurde. Sein Handy klingelte.

Ein Luxus, den sie sich nicht erlauben konnte. Ihr Mobiltelefon war stets lautlos, sie würde nie mitbekommen wenn jemand versuchen würde sie anzurufen. Aber außer ihrem kleinen Bruder und ihrem Zuhälter hatte eh niemand ihre Nummer. Wenn ein Mann sie haben wollte, wurde sie stets über ihren Zuhälter vermittelt.

Er löste sich von ihr und ging an sein Handy ran. Sie verstand nicht, was er sprach. Sie war der französischen Sprache nicht mächtig.

Gillian setzte sich auf, als Francis das Bett verließ. Sie beobachtete, wie er durchs Zimmer ging und einen Umschlag von der Kommode nahm. Er nickte Richtung Tür und warf ihr den Briefumschlag zu, wie einem Hund dem man seinen Knochen zu schmiss. Es störte sie längst nicht mehr.

Sie nahm den Umschlag und stieg aus dem Bett. Das war Zeichen genug für sie gewesen, nun zu gehen. Sie zog sich an und zählte noch einmal das Geld nach, es passte.

Sie verabschiedete sich nicht. Verabschieden, das hatte sie einst in ihrem Leben gelernt, das tut man sich nur von Menschen die man wiedersehen möchte.

Sie verließ das Haus und ging ohne zu zögern los.
 

Sie wollte nach Hause, zu ihrem Bruder.

Er war sicher noch wach, er war immer wach wenn sie nach Hause kam. Obwohl sie ihm schon so oft gesagt hatte, er solle sich frühzeitig schlafen legen, wartete er stets auf sie auch wenn es bedeutete bis in den nächsten Morgen auf zu bleiben.

Zumindest hatte er aufgehört sie ständig auf ihrem Handy anzurufen, nachdem sie gedroht hatte ihre Nummer zu wechseln.

Sie schrieb ihm gerade eine SMS, während ihre Füße sie durch die dunklen Gassen trugen.
 

Ihre Kurzmitteilung ist gerade verschickt worden, als sie um die Ecke bog, wohl wissend dass sie in dieser Richtung einen Taxistand finden würde, und beinahe in einen Mann gelaufen wäre.

Sie zog die Brauen zusammen und setzte an um etwas zu sagen, als ihr Gegenüber ihr zuvor kam und zuerst das Wort ergriff.

"Guten Abend, Gillian!"

Er kannte ihren Namen. Sie konnte ihn nicht zuordnen.

Wahrscheinlich, so nahm die silberhaarige Schönheit es an, war er einmal einer ihrer Freier gewesen. Die meisten von ihnen vergaß sie wieder.

Sie schnaubte.

"Guten Morgen, trifft es um diese Zeit wohl eher", erwiderte sie kühl. Solange ein Mann sie nicht bezahlte, sah sie sich nicht dazu gezwungen höflich zu bleiben.

Sie wollte nach Hause, zu ihrem Bruder, und dieser Mann verhinderte ihr Vorhaben.

Er trat in das Licht der Straßenlaterne, Gillian blieb standhaft stehen und blickte ihm nun in die Augen.

Violette Augen, die eine herausragende Dominanz widerspiegelten. Sie zog die Brauen fester zusammen, diese Augen kamen ihr bekannt vor, sie erinnerte sich nur nicht woher.

Ein breites Lächeln, es war nicht zu deuten ob es aufrichtiger Natur war, legte sich auf sein Gesicht und er reichte ihr die Hand. "Ivan Braginski!", stellte er sich ihr vor.

Sie ließ den Blick nicht von ihm, reichte ihm nicht die Hand zur Begrüßung.

"Sie stehen mir im Weg", zischte die Silberhaarige und wollte an ihm vorbei gehen.

In eben diesem Moment spürte sie einen kräftigen Druck an ihrem Handgelenk. Ehe sie ausmachen konnte, dass es tatsächlich dieser Russe war, der sie gepackt hatte, wurde sie bereits zurück gerissen.

Ivan zog sie in seine Arme und hielt sie fest.

Nachdem sich Gillian vom ersten Schock erholt hatte, versuchte sie vergeblich sich loszureißen.

Ivan beugte sich vor und küsste ihren Hals. Da es ihr, aus ihrer Position heraus, nicht einmal möglich war ihm das Knie zwischen die Beine zu rammen schrie sie.

Obwohl sie wusste, dass ihr in dieser Gegend wohl niemand zur Hilfe eilen würde, hatte sie zumindest die letzte Hoffnung, dass er vor Schreck von ihr ablassen würde.

Entgegen ihrer Vermutung drückte der Mann ihr jedoch bloß die Hand feste vor den Mund und sah sie an. Er zog die Brauen fest zusammen und musterte sie mit kaltem Blick.

Er beugte sich zu ihrem Gesicht vor.

"Heute Nacht bist du mein", hauchte er ihr zu. "Meine Adresse kennst du ja..." Dennoch ließ er nun die Hand von ihrem Mund ab und steckte ihr einen zusammengefalteten Zettel in den Ausschnitt.

Sie spuckte ihm ins Gesicht.

Ihr Gegenüber grinste bloß und ließ von ihr ab.

"Du kommst besser heute Abend zu mir, wenn du nicht gerne alleine bist... und", er schnalzte kurz mit der Zunge. "um die Gesundheit aller Willen weiß besser niemand wo du bist."

Gillian verstand nicht recht wie er das meinte und beobachtete wie er kehrt machte und in der Dunkelheit verschwand.
 

Sie war bereits beinahe daheim. Das Taxi stand vor der letzten Ampel, dann würde es nur noch einmal rechts abbiegen müssen und im vierten Haus auf der linken Straßenseite wohnte sie.

Das Haus hatte einen kleinen Vorgarten, die Nachbarn aus dem Erdgeschoss hegten und pflegten diesen.

Sie sah aus dem Fenster, in Gedanken noch bei der vorigen Begegnung.

Was bildete dieses Arschloch sich ein?

Obwohl sie für sich bereits abgeschlossen hatte, nicht bei ihm aufzutauchen, hatte sie den Zettel aus ihrem Ausschnitt gelesen. Nun wusste sie auch wieder woher sie diesen Typen, Saschas Chef, kannte.

Die Tatsache, dass ihr der Name 'Sascha' noch bekannt war, wurmte sie persönlich etwas. Doch wahrscheinlich hatte sich sein Name nur bei ihr eingeprägt, da er in letzter Zeit der einzige war der Zahlungsschwierigkeiten verursacht hatte.

Als das Taxi vor ihrem Haus hielt, bezahlte sie den Fahrer mit einem Teil des Geldes vom Franzosen und verließ das Auto.

Sie wollte nun bloß noch ins Bett, vorher sicher gehen dass ihr Bruder schlafen gehen würde.

Gillian stieg die Treppen zu ihrer Wohnung rauf und öffnete die Tür, leise ließ sie diese hinter sich zufallen.

"Ludwig?" Während sie noch nach ihrem Bruder rief, hängte sie den Schlüssel ans dafür vorgesehene Brett.

Sie bekam jedoch keine Antwort.

Im Wohnzimmer konnte sie ihren jüngeren Bruder nicht ausfindig machen und als sie ihn auch nicht in seinem Schlafzimmer vorfand, beschlich sie ein ungutes Gefühl.

Sie versuchte ihn über sein Handy zu erreichen. Fünfzehn Mal versuchte sie ihn zu erreichen und ganze fünfzehn Mal sprang die Mailbox an und genau fünfzehn Mal hatte sie ihm darauf gesprochen.

Es verhieß nichts Gutes, dass ihr Bruder nicht zu erreichen war.

Das konnte nichts Gutes bedeuten, denn er war immer zu erreichen. Vor allem war er immer daheim und wartete auf sie, er hatte sogar so manches Mal die Schule aus Sorge geschwänzt.

Sie musste sich setzen, hielt sich den Kopf und überlegte.

Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen, als sie auf einen Zettel am Kühlschrank aufmerksam wurde.

Eine Nachricht von Ludwig?

Sie stand auf und als sie die kyrillischen Zeichen auf dem Blatt Papier sah wurde ihr mit einem Mal klar, was der Russe vorhin mit seinen Worten gemeint hatte.

Sie hatte zwar keinen blassen Schimmer was die Worte 'Сегодня вечером, да?' bedeuteten, jedoch wusste sie nun wieso ihr Bruder nicht daheim war und wieso sich dieser Braginski so sicher war, dass sie heute Abend bei ihm erscheinen würde.

"Dieses Arschloch", zischte sie, riss den Zettel vom Kühlschrank und zerknüllte diesen in der Hand.

Глава вторая

Gillian hatte nicht lange gezögert. Noch während sie das Papier in ihrer Hand zerknüllte und achtlos zu Boden fallen ließ, hatte sie den Entschluss gefasst diesen Bastard von Russen unverzüglich aufzusuchen.

Sie schob den Ärmel ihrer Bluse hoch und zog mit einem Ruck die Besteckschublade auf, um eines der scharfen Messer zu entwenden. Dieser Braginsky hätte es nicht wagen sollen, sich ihres Bruders zu bemächtigen. Nicht auch nur ansatzweise ahnend, zu was dieser Russe in der Lage war, hatte sie beschlossen es mit ihm aufzunehmen. Nun hätte sie auch, wenn man die Rotäugige gefragt hätte, verlauten lassen dass nicht sie diejenige war, die diesen Konflikt heraufbeschworen hatte. Mit einem breiten Klebeband befestigte sie das Messer an ihrem Unterarm, fest genug um nicht herunterzufallen aber gleichzeitig locker genug um es im Gefecht ziehen zu können, und zog den Stoff ihrer Bluse wieder über ihren Arm.

Gillian zog sich ihren Mantel über, rief von ihrem Handy bereits ein Taxi während sie den Schlüssel vom Brett neben dem Wohnungseingang fischte und zog die Tür schwungvoll zu, als sie das Obdach verließ.

Ungeduldig wartete sie an der Straße, nach einem Taxi spähend, nervös von einem Bein aufs andere tretend.

Als bald, nach einer gefühlten Ewigkeit, das Taxi endlich zu sehen war, spürte sie das Vibrieren ihres Handys. Sie hatte nicht einmal einen Blick auf das aufleuchtende Display werfen müssen, um zu wissen wer ihre Nummer gewählt hatte.

Sie stieg in das Taxi, nannte die gewünschte Adresse und ließ den Anruf unbeantwortet. Wenn sie ein Telefonat mit ihrem Chef nicht entgegennahm, ging dieser davon aus, dass sie noch bei einem Kunden war. In solchen Fällen schickte er ihr dann nach dem Anruf, wie auch in diesem Fall, eine SMS mit dem Namen, der Uhrzeit und der Adresse des nächsten Kunden. Als der erste Vibrationsalarm erlosch und ein zweiter einsetzte, wusste sie, dass sie nun die SMS mit den benötigten Daten erhalten hatte. Sie zog ihr Mobiltelefon doch kurz hervor, um die erhaltene Kurznachricht zu lesen. Heute Abend musste sie gegen 20 Uhr bei ihrem Kunden sein. Sie ging davon aus, dass sie das schaffen würde.

Das Handy wieder in ihre Tasche steckend, stützte sie sich an den beiden vorderen Sitzen ab und beugte sich zu dem Fahrer vor. „Können Sie nicht schneller fahren?“, zischte sie ungeduldig. Es ging um ihren Bruder, der, aus einem für sie unnachvollziehbarem Grund, entführt worden war. Ludwig war ihre einzige Familie, die ihr geblieben war und nun hatte es jemand gewagt ihr jenen zu entwenden. Nachdem der Taxifahrer Gillian dazu aufgefordert hatte, die Ruhe zu bewahren, wurde jene nur ungeduldiger und unfreundlicher dem Fahrer gegenüber, schaffte es jedoch ihn mit zusätzlicher Bezahlung dazu zu überreden etwas kräftiger aufs Gaspedal zu drücken.

Obwohl der Taxifahrer bereits schneller als zugelassen fuhr, ging es Gillian noch immer nicht schnell genug. In Anbetracht der Tatsache, dass Ivan Braginsky ihren kleinen Bruder in seiner Gewalt hatte, hätte es ihr ohnehin in keinem Fall schnell genug gehen können.

Hektisch drückte sie dem Fahrer schließlich zu viel Geld entgegen, als sie endlich angekommen waren, und verließ förmlich fluchtartig das Auto und lief direkt auf das große Anwesen des Russen zu.

Als sie vor der riesigen Tür des Hauses stand überkam sie die spontane Lust mit aller Gewalt die Tür einzutreten und das Haus zu stürmen, jedoch hatte sie den Verdacht im Hinterkopf, bei diesem Akt kläglich zu versagen und sich zu blamieren. Was in Actionfilmen möglich war, vermochte nur selten der Realität zu entsprechen.

Sie legte ihren Finger an die Klingel, drückte und ließ erst wieder davon ab, als ihr die Tür schwungvoll geöffnet wurde und sie einem bekannten Mann gegenüber stand.

Den Weg für sie versperrend, stand ihr Sascha mit zusammen gezogenen Brauen zusammen. Der Mann, dessen Männlichkeit sie vor einer Woche, nach dem standardgemäßen Geschlechtsverkehr, noch oral hatte befriedigt und der ihr Geld unterschlagen wollte, stand nun zwischen Gillian und dem Weg zu ihrem Bruder.

„Lass mich rein!“, der Ton ihrer Worte glichen einem Befehl, welchen sie unter allen Umständen befolgt wissen wollte.

Langsam, und man sah dem Gesicht des Russen deutlich an dass er die Situation genoss, zogen sich seine Mundwinkel zu einem Grinsen nach oben. „Und was wirst du tun, wenn ich nicht beiseitetrete?“, er beugte sich etwas zu ihr vor und fasste mit einer Hand sein Kinn. „Ich brauche heute keine Hure!“, der Spott stand ihm ins Gesicht geschrieben, untermalt von seinem Wortklang kam er jedoch erst richtig zur Geltung. „Aber wenn du-“

„Lass mich rein!“, unterbrach Gillian ihn eindringlich und in ernsterem Ton als zuvor. Sie Schlug seine Hand von sich weg und bemühte sich, sich an ihm vorbei zu drücken. Sascha packte sie jedoch an ihren Handgelenken und drückte sie so unsanft gegen den Türrahmen, dass es ihr im Rücken schmerzte. Hätte er ihren linken Arm auch nur ein wenig tiefer gepackt, so hätte er das versteckte Messer unter ihrer Kleidung sicher gespürt, so blieb ihre Waffe jedoch für den Augenblick noch unentdeckt.

Er drückte seinen Oberkörper an den ihren, legte ihr die Lippen an den Hals und atmete warm gegen ihre Haut. „Wenn ich mich recht entsinne, dann bist du mir noch etwas schuldig…“, hauchte er, wurde jedoch kurz darauf unsanft von der jungen Frau gerissen und stieß sich dabei den Kopf am gegenüber stehenden Türrahmen.

„Du sollst nichts anfassen, was dir nicht gehört oder wozu ich dich nicht ausdrücklich aufgefordert habe!“

Gillian blinzelte, realisierte die Situation und erkannte auch auf Anhieb die Stimme des Mannes, der ihren Bruder in seiner Gewalt hatte. Sie hätte in diesem Moment ihr Messer ziehen können und den aschblonden Mann bedrohen können, jedoch hielt sie es zu diesem Zeitpunkt für unangebracht. Das Messer hatte sie für den Notfall mit und nicht, um unüberlegt diesen Mann zu attackieren.

Sie rieb sich etwas den Rücken, erhoffte sie sich so den Schmerz vergessen machen zu können, und trat auf den violettäugigen Mann zu. „Wo ist mein Bruder?“

Ivan beobachtete Gillian aufmerksam und runzelte die Stirn, als diese ihm näher kam. „Du bist zu früh“, entgegnete er auf ihre Worte. „Ich hatte dich für heute Abend hierher bestellt.“

Schnaubend machte sie noch einen weiteren Schritt auf den Russen zu, als dieser bereits wieder das Wort ergriff. „Jetzt da du jedoch schon hier bist, kannst du auch bleiben“, ein leises Schnalzen der Zunge fügte er seinen Worten an und machte auf dem Absatz kehrt.

Gillian fühlte sich von diesem Mann nicht ernst genommen. Sie wollte ihren Bruder wieder haben, um jeden Preis. Das war auch der Grund, weshalb sie in diesem Moment mit der rechten Hand in ihren linken Ärmel griff. Sie packte das Messer ruckartig am Griff und zog es dabei so hektisch heraus, dass sie sich etwas am Arm schnitt. Sie hatte den Russen nur bedrohen wollen, ihn zwingen wollen, ihr Ludwig wiederzugeben. Ivans Angestellter, Sascha, hatte die Situation jedoch schnell realisiert, er packte sich Gillian, hielt sie fest und schlug ihr das Messer aus der Hand.

Erschrocken über das plötzliche Handeln, ihres ehemaligen Freiers, riss sie die Augen auf und versuchte sich aus seinem Griff zu lösen. Ihre Versuche freizukommen scheiterten jedoch kläglich, Sascha stand ihr im Rücken und war ihr bereits, allein aus seiner Position heraus, im Vorteil.

Die silberhaarige Frau bemühte sich die Fassung zu bewahren und dennoch merkte sie, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie wollte doch bloß ihren Bruder in Sicherheit wissen, der einzige Mensch der ihr im Leben etwas bedeutete. „Gib mir meinen Bruder wieder!“, schrie sie Ivan an, während sie sich noch immer in Saschas Griff windete. „Lass ihn frei!“

Ein leises Seufzen entglitt Ivan, dem der gescheiterte Versuch Gillians nicht entgangen war.

„Sascha, bring sie hinauf auf das Gästezimmer und gib ihr das Kleid, welches sie heute Abend tragen soll!“ Er wandte sich noch einmal zu den beiden um, betrachtete das Gesicht der Prostituierten über welches einige Tränen doch vereinzelt ihren Weg gefunden hatten.

„Du bekommst deinen Bruder wieder, wenn du heute Nacht mit mir verbringst“, mit diesen Worten verschwand er hinter einer der Türen und überließ es Sascha die, sich noch immer wehrende Gillian, hinauf auf das zugewiesene Zimmer zu bringen.

Глава третья

Mit beiden Armen stützte Gillian sich gegen die Türrahmen des Zimmers, in welches Sascha sie bringen sollte. „Ich will zu meinem Bruder!“, keifte sie den Lakaien Braginskys an, welcher versuchte sie in den Raum zu schieben.

„Jetzt stell dich nicht so an!“, entgegnete dieser ihr ungeduldig in lautem Ton und schlang, ohne eine Vorwarnung, einen Arm um ihre Beine um sie auf den Arm zu nehmen. Erschrocken, darüber dass man ihr die Beine wegzog, riss sie die Augen auf und schlang für einen Moment die Arme um den Hals des Russen. Sie sah ihn an, während er sie in das Zimmer trug, realisierte die Situation aber recht schnell und schlug auf ihn ein, in der Hoffnung er würde von ihr ablassen.

„Elendes Mistweib“, schnaubte er verärgert und ließ sie auf das Bett in dem Schlafgemach fallen. Obwohl die Schlafstätte angenehm weich war, fiel sie unsanft hart auf dieses. Die junge Frau verzog das Gesicht und setzte sich schnurstracks wieder auf, während Sascha bereits das, von Ivan erwähnte, Kleid aus dem Schrank geholt hatte.

Seufzend hängte der Russe das Kleid mit dem Kleiderbügel außen an den Schrank und packte Gillian, welche einen Fluchtversuch aus dem Zimmer anstrebte am Handgelenk und zog sie zu sich. „Zieh das Kleid an, vergnüge dich ein wenig mit meinem Boss und du bekommst deinen Bruder sicher wieder!“, er hatte die Augenbrauen fest zusammengezogen und drückte sie wieder zurück aufs Bett als sie versuchte sich von ihm loszureißen.

„Zieh du doch dieses dämliche Kleid an! Ich habe keine Lust auf diese Spielchen!“ Gillian sah den Mann, der sich mittlerweile über sie gebeugt hatte, wütend an und tat keinen Abbruch daran zu versuchen, sich von ihm zu lösen.

Sascha verdrehte die Augen, dieses Weib zerrte an seiner Geduld. „Ich bin dir gerne behilflich, das Kleid anzuziehen“ Ohne eine Vorwarnung hockte er sich rittlings auf ihre Hüften, um sie am Aufstehen zu hindern, und begann ihre ihren Mantel und anschließend ihre Bluse zu öffnen. Trotz ihrer weiterhin anhaltenden Versuche, sich gegen ihn zu wehren, gelang es Sascha sie ihrer Oberbekleidung zu entledigen, achtlos ließ er sowohl den Mantel als auch die Bluse neben das Bett auf den Boden fallen.

Nun lag sie da auf dem Bett, oben herum nur noch mit einem BH bekleidet und er hielt ihre Arme an den Handgelenken, mit einer seiner Hände, über ihrem Kopf zusammen. Schwerfällig hob und senkte sich ihr Brustkorb, während sich wieder Tränen in ihren Augen gesammelt hatten. „Lass mich in Ruhe! Geh weg von mir! Fass mich nicht an!“, schrie sie ihm entgegen und wandte sich unter ihm, mit dem Ziel ihn irgendwie loszuwerden.

Der Russe über ihr hob jedoch bloß eine Braue, beobachtete recht unbeeindruckt die, unter sich windende, Frau und beugte sich schließlich zu ihr herunter. „Du bist die Pest“, raunte er ihr leise entgegen und zwang ihr einen Kuss auf. Gillian riss die Augen auf und wandte den Kopf ruckartig zur Seite, um den Kuss ebenso schnell wieder zu lösen, wie er geschehen war. „Behalte dein dreckiges Mundwerk bei dir!“, rief sie laut aus und blickte ihn zornig an. Auch wenn sie es nicht zugeben würde hoffte sie insgeheim dass Ivan sie hören würde, immerhin hatte dieser Sascha auch zuvor von ihr gelöst und würde es vielleicht auch ein weiteres Mal tun.

Sascha leckte sich über die Oberlippe, die Augenbrauen wieder zusammengezogen betrachtete er das Gesicht der Frau unter ihm. „Beim letzten Mal hat es dir doch auch nichts ausgemacht“, hauchte er ihr die Worte ins Ohr, welche er mit einem despektierlichen Grinsen untermalte.

Er hob seine Hüften etwas und glitt mit seiner Hand unter den Stoff ihres Rockes, strich über ihren Oberschenkel, bis er ihren Slip erreichte. „Und, trägst du unten herum auch Schwarz?“ Sie antwortete ihm nicht, stattdessen wandte sie den Kopf zur Seite und biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte nicht mehr ausreichend Kraft um sich weiterhin mit dem vorigen Einsatz gegen ihn zu wehren, waren bislang ohnehin alle Mühen vergebens gewesen. „Rot hatte mir an dir besser gefallen“, hauchte er heiß gegen die Haut ihres Halses. „Das hat so gut zu deinen Augen gepasst.“

Gillian kniff die Augen zusammen und biss sich fester auf die Unterlippe, als Sascha begann ihren Hals herab zu küssen.

Seine Lippen ruhten einen Moment an ihrem Schlüsselbein, heiß atmete er ihr gegen die nackte Haut. „Lass dir nicht zu viel Zeit…“, sie sah ihn nicht an, während sie in emotionslosem Ton ihre Worte daher flüsterte. Sie bemühte sich stark, ihre Tränen nicht in ihrer Stimme wiederklingen zu lassen.

„Du bist eine dreckige Hure“, murmelte Sascha. „Eine dreckige Hure, die ihre Liebe verkauft!“ Sascha küsste ihr Dekolleté, schein dabei ausgesprochen sanft und liebevoll zu sein. „Als Bezahlung biete ich dir die Information, die du brauchst, um an deinen Bruder zu kommen.“

Langsam wandte Gillian ihr Gesicht ihrem Peiniger zu: „Diese Information bekomme ich auch von deinem Boss. Ich glaube nicht, dass du mir auch nur ansatzweise helfen könntest, selbst wenn du es wolltest. Halte mich nicht für eine Idiotin, bloß weil ich bereit bin meinen Körper gegen Geld herzugeben!“ Trotz der, noch immer aufsteigenden, Tränen klang ihre Stimme recht fest und sie ließ den Blick nicht von ihm ab. Gillian war durchaus bewusst, dass sie nur über Ivan an ihren Bruder herankam, auch wenn ihr seine Forderungen gegen den Strich gingen. „Tu was du nicht lassen kannst, du kleines Arschloch, ich werde deinem Chef dann aber sagen müssen, dass er nach der Nummer mit dir nicht mehr allzu viel von mir erwarten braucht.“

Sascha hob den Kopf und blickte in das Gesicht der silberhaarigen Frau, ihm war deutlich anzusehen, dass ihre Worte ihn verärgerten. Der Mann, russischer Herkunft, wusste nur zu gut was ihm blühte, wenn Ivan davon erfuhr, wenn er tatsächlich jetzt mit Gillian schlafen würde. „Nutte!“, raunte er ihr entgegen und ließ von ihr ab, erhob sich vom Bett und schmiss ihr das Kleid zu. „Du kannst weiterhin versuchen dich aufzulehnen, aber wunder dich dann nicht, wenn du deinen Bruder nicht mehr zu Gesicht bekommst!“ Mit einem lauten Zuknallen der Tür, verließ er das Zimmer und lies die Prostituierte zurück.

Gillian blieb noch einige Momente liegen, rieb sich die Handgelenke und strich sich schließlich ein paar Haare aus der Stirn. Sie versuchte einen kühlen Kopf zu erlangen. Ivan Braginsky, der Mann den sie hasste ohne ihn zu kennen, hatte ihren Bruder entführt und sie wollte ihn wiederhaben. Nur langsam setzte sie sich auf. Ihr war ein wenig kalt, trug sie oben herum doch bloß nur noch ihren BH. Sie betrachtete das Kleid, welches neben ihr auf dem Bett lag. Es war kein besonders aufwendiges Kleid, kornblumenblau, schulterfrei, ärmellos und tailliert. Der Stoff fühlte sich angenehm an, als sie mit ihren Fingern über diesen strich. Ein leises Seufzen glitt über ihre Lippen, als sie sich vollends erhob. Sie strich sich ihren Rock, über ihre Beine ab, griff nach dem Kleid und zog sich dieses über. Unzufrieden seufzend blickte sie in den Spiegel am Kleiderschrank, wie sollte sie sich selbst den Reißverschluss hinten zu machen?

Gillian fuhr sich mit ihren Fingern durchs Haar, ordnete es ein wenig. Ob der Reißverschluss nun geöffnet oder geschlossen war spielte letztendlich doch keine Rolle, sie rechnete ohnehin damit, dass sie das Kleid nicht lange anbehalten würde.

Sie verließ das Zimmer und ging die Treppe herunter, über die sie Sascha zuvor noch geschleift hatte. Das Anwesen war riesig und sie hatte keine Ahnung wo sie, geschweige denn Ivan, sich befand. Intuitiv wählte sie den Weg, den der aschblonde Russe zuvor genommen hatte, als er Sascha und sie in der Eingangshalle zurückließ. Sie legte ihre Hand auf den Türgriff, drückte diesen langsam herunter und öffnete die Tür. Sie war sich nicht recht sicher, was sie erwartet hatte in diesem Zimmer vorzufinden, dass ein gedecktes Bankett sie hinter dieser verschlossenen Tür erwarten würde, hätte sie aber nicht geglaubt.

Sie ging einige Schritte auf den festlich gedeckten Tisch zu, unzählige Köstlichkeiten konnte sie auf diesem identifizieren. Was hatte das zu bedeuten?

„Du bist zu früh, ich habe noch nicht nach dir schicken lassen!“, raunte ihr von hinten die Stimme Ivans entgegen. Er musste beobachtet haben, wie sie hierhergekommen war.

Erschrocken drehte sie sich zu ihm herum und starrte ihn an. Mit ihren roten Augen musterte sie den Mann, der sie mit über einem Kopf überragte, und schaffte es sich schnell wieder zu fassen. „Ich möchte das so schnell wie möglich hinter mich bringen! Ich will meinen Bruder wiederhaben!“

Ivan blinzelte, ließ seine Augen nicht von ihr, und trat auf sie zu. Er blieb vor ihr stehen, sie zeigte keine Scheu vor ihm.

„Dreh dich um“, sprach er zu ihr und bedeutete der Prostituierten, ihm den Rücken zuzuwenden. Gillian schluckte, spielte sie bereits mit dem Gedanken, dass er hier und jetzt und von hinten zur Sache kommen wollte. Obwohl ihr der Gedanke nicht behagte, tat sie wie ihr geheißen. Gegen ihre Erwartungen jedoch, vergriff sich Ivan nicht im Geringsten an ihr. Der Russe hob lediglich ihr Haar an und schloss ihr den Reißverschluss am Rücken. „Jetzt sitzt es auch besser, nicht wahr?“ Sie antwortete ihm nicht.

„Setz dich“, forderte er sie auf, während er an einen der Stühle trat und ihn nach hinten zog, um sie sitzen zu lassen. Skeptisch lag ihr Blick auf seinem Antlitz, was sollte das werden, wenn es fertig war?

Nachdem sie sich auf dem Stuhl niedergelassen hatte, nahm er ihr gegenüber Platz. „Ich hoffe du magst Wein? Eigentlich bevorzuge ich Vodka, fand diesen jedoch nicht angemessen genug für solch eine hübsche Frau!“

„Ich möchte nichts trinken und auch nichts essen“, sie klang ein wenig hektisch, immerhin war sie doch hier um ihren Bruder zurückzuholen. „Können wir es nicht einfach direkt hinter uns bringen?“

Der Mann, ihr gegenüber, hob fragend eine Augenbraue.

„Deswegen bin ich doch hier, damit Sie mich flachlegen können!“

Ivan lachte kurz auf bei den Worten Gillians und schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht vor mit dir zu schlafen, ohne dass es auch dein Wunsch wäre.“

Verwirrt, über die Worte des Russen, blinzelte Gillian: „Ich verstehe nicht, warum bin ich dann hier?“

„Damit du nicht bei einem dieser ekelhaften Männer bist“, sie wandte sich erschrocken um, als sie die bekannte Stimme vernahm und als sie zur offenstehenden Tür des Saals blickte, stand ihr jüngerer Bruder Ludwig zwischen den Türrahmen.

Глава четвертая

Gillian starrte einige Augenblicke auf ihren Bruder, welcher wie aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schien. Ihre Gedanken überschlugen sich regelrecht.

» Ludwig wurde entführt. Ivan Braginsky hatte ihn in seiner Gewalt. Ich muss ihn zurückholen. Hoffentlich ist er unversehrt. Er steht da. Es geht ihm gut. «

„Lutz!“, sie stand auf, die Erleichterung war ihr deutlich anzusehen und –hören, ebenso klang jedoch die Verwirrung, über das augenscheinliche Wohlbefinden ihres kleinen Bruders, in ihrer Stimme mit. Ruckartig stand sie von ihrem Platz auf, brachte dabei das eigene, noch leere, Weinglas zum Sturz und schritt eilig auf ihren kleinen Bruder zu. Sie schloss ihn in beide Arme und drückte ihn fest an sich. „Es geht dir gut…“, flüsterte sie, während sie, um sich selbst zu beruhigen, über seinen Rücken streichelte. Tränen der Erleichterung bahnten sich ihren Weg über das von Natur aus blasse Gesicht Gillians, während sie den Blick nicht von dem Blondschopf in ihren Armen nahm.

Ludwig drückte sein Gesicht an ihren Bauch, schlang die Arme um seine Schwester und hielt sie fest. Er freute sich ebenso über dieses Wiedersehen.

Es brauchte einige Momente, ehe Gillian ihre Gedanken so weit sortiert hatte, dass sie wieder das Wort ergriff. Sie legte ihre Hände an die Schultern ihres Bruders, drückte diesen etwas von sich und sah ihn an, ließ ihn währenddessen aber nicht los.

„Was hat das zu bedeuten?“ Sie verstand die Situation nicht. In ihrer Vorstellung hatte Ludwig, angekettet, in einem Kerker von diesem Russen gesessen und wartete sehnsüchtig auf Rettung. Ihr Blick, welcher einzig und allein ihrem Bruder galt, spiegelte gleichermaßen Verwirrung als auch Besorgnis wieder.

Ehe der blonde Junge dazu kam einen Versuch zu starten, die Situation zu klären, schreckte Gillian auf als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Sie wirbelte herum, schützend vor ihrem Bruder stehen bleibend und blickte direkt in die violetten Augen Ivans. Abrupt zogen sich ihre Augenbrauen zusammen und ohne nachzudenken holte sie mit der rechten Hand aus, um dem Mann vor ihr eine Ohrfeige zu verpassen.

Ivan reagierte augenscheinlich lässig und hielt Gillians Hand, in der Bewegung, am Handgelenk fest. Obwohl er sich bemühte ihr keine Schmerzen zuzufügen war sein Griff so stark, dass Gillian für einen Augenblick die Zähne zusammenbiss.

„Er ist freiwillig hier. Weil wir nicht wussten, wie wir dich sonst hierher bekommen!“

Ihre Augen weiteten sich bei den Worten des Russen und sie redete sich ein, sich verhört zu haben. „Du lügst!“, zischte sie, seinen Worten nicht glauben wollend und spürte kurz darauf wie sie, von hinten, von ihrem kleinen Bruder umarmt wurde.

„Ich kann das erklären“, murmelte Ludwig in den Stoff ihres Kleides. Dies war der Moment, in dem Gillian der eiskalte Schauer des Verrats über den Rücken lief. Sie wünschte sich innig, dass diese Situation nicht der Realität entsprach.

Sie senkte den Kopf etwas, um Ivan nicht mehr ins Gesicht zu blicken, drehte sich aber nicht zu ihrem Bruder herum zum einen, weil dieser noch ihren Arm hielt und zum anderen weil sie es nicht recht wagte Ludwigs Antlitz in Augenschein zu nehmen.

Sie biss sich fest auf die Unterlippe, spürte aber nichts von dem Schmerz.

„Ich will dass das ein Ende hat, Schwester. Ich will nicht mehr, dass du von einem Mann zum nächsten gehst. Ich will, dass du glücklich bist!“

Ludwig drückte sein Gesicht fester in ihren Rücken, an seiner Stimme konnte sie hören, dass er weinte.

„Ich versprach ihm zu helfen und dass ich dir kein Leid zufügen werde“, klang ihr Ivans Stimme zusätzlich ans Ohr.

Gillian schüttelte den Kopf. „Warum solltest du meinem Bruder oder mir helfen wollen?“, mit lauter, zorniger Stimme keifte sie verärgert den Russen an. Die silberhaarige Frau traute dieser Sache nicht, würde ihrem Bruder aber nicht böse sein können, weshalb sie all ihren Frust und ihre Wut allein gegen Ivan aufstaute.

Zornig blickte sie den russischen Mann wieder an, als dieser eine Hand an ihr Kinn legte und ihr Gesicht etwas hob. Er beugte sich zu ihr vor und hauchte ihr einen seichten Kuss auf die Lippen, gegen welchen sich Gillian nicht zu wehren wusste, da sie nicht im Geringsten mit solch einer Reaktion gerechnet hatte.

„Ich helfe aus egoistischen Gründen. Ich will dich nicht in Betten anderer Männer sehen, ich will dich allein für mich haben“, hauchte er ihr die Worte warm gegen die Lippen.

Unwillkürlich hob Gillian die Augenbrauen an, sie blinzelte ihren Gegenüber verwirrt an, ehe ihr Blick wieder ins Zornige überging. „Dass ich nicht lache!“, sie legte jeden Spott, den sie aufbringen konnte, in diese vier Worte und war Drauf und Dran ihm wieder ins Gesicht zu spucken.

Ludwig verstärkte seinen Griff um seine Schwester und schluchzte leise: „Er will uns nichts böses, Schwester! Wir können bei ihm leben, es wird uns gut gehen. Du musst nicht mehr zu diesen Männern, du kannst wieder fröhlich sein …so wie früher.“ Der blonde Junge wusste nur zu genau, mit welchen Aktivitäten seine große Schwester ihr Geld verdiente. Nie hatte Gillian auch nur in einer Silbe erwähnt, was sie während ihrer Besuche mit den Männern tat. Offiziell wusste Ludwig bloß, dass sie bei Männern war, um diesen im Haushalt behilflich zu sein. Lange Zeit hatte der deutsche Junge diese Variante auch geglaubt, aber wenn man auf den Straßen der Stadt unterwegs war, bekam man auch Dinge mit, die nicht für die Ohren eines elfjährigen Kindes bestimmt waren.

Gillian spürte ihr Herz schneller schlagen, vor Aufregung, so schnell dass es bereits ein wenig schmerzte, zumindest glaubte sie einen Schmerz in der Gegend zu spüren.

„Die morgendliche Begegnung, diese vorgetäuschte Entführung… dieses Kleid…“, sie sprach ihre Gedanken nur in Fetzen aus, bemühte sich stark nicht auszurasten, immerhin fühlte sie sich völlig überfordert von dieser Situation.

„Wir wollten sicher gehen, dass du hierher kommst. Uns war bewusst, dass du kommen würdest, um deinen Bruder zu retten“, begann Ivan zu antworten.

„Es tut mir Leid, ich wusste nicht was ich sonst tun sollte“, flüsterte Ludwig zwischendrin, laut genug so dass seine Worte bis zu Gillian durchdrangen.

Das Kleid hingegen rechtfertigte Ivan ihr gegenüber nicht, in dem Moment hätte er zugeben müssen, sie einfach nicht in Kleidung, welche sie wahrscheinlich bei einem ihrer Kunden getragen hatte, an seinem Tisch sitzen haben wollte.

Wieder schüttelte Gillian den Kopf. Mit einem Ruck befreite sie ihren Arm aus Ivans Griff und löste die Umarmung ihres Bruders. „Ich muss weg.“

Mit verweintem Gesicht sah ihr Bruder zu ihr auf. „Wo willst du hin?“, fragte er mit zittriger Stimme.

„Ich habe heute Abend einen Kunden, wenn ich den Termin nicht wahrnehme, dann habe ich mehr Stress als mir lieb ist“

Ivan hielt sie am Arm fest. „Dieser Abend gehört mir!“

Mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen drehte sie sich zu ihm herum: „Hol dir einen Termin, wenn du mich willst!“

Der Blick Ivans verfinsterte sich für einen Moment. Er zog Gillian zu sich heran und legte ihr einen Arm um die Hüfte. Obwohl sie ihre Arme gegen ihn stemmte, um einen gewissen Abstand zwischen ihnen beizubehalten, ließ er nicht von ihr ab.

„Ich lasse dich nicht gehen. Ich erwarte keine Zärtlichkeiten von dir und ich werde dir kein Leid antun. Aber ich bin nicht bereit, dich anderen Männern zu überlassen.“ Obwohl Ivan mit ruhiger Stimme sprach, klangen seine Worte ernst und bestimmend. Es fiel Gillian schwer seinem Blick Standzuhalten.

„Gut, ich bleibe“, sprach sie nach einiger Überlegung, in einem einsichtig klingenden Ton und formte ihre geschmeidigen Lippen zu einem Lächeln. Die pure Erleichterung spiegelte sich auf Ludwigs Gesicht wieder, als sich Gillian wieder in Richtung des Tisches bewegte, sich setzte und sich auf dieses Essen einließ.

Sie blieb bei ihnen, benahm sich vorbildlich höflich, setzte stets ein Lächeln auf und ließ sich letztendlich auch darauf ein zu bleiben, unter der Bedingung, ein eigenes Zimmer zu bekommen.
 

„Jetzt wird alles besser, oder?“, fragte Ludwig seine Schwester, während er zu ihr aufsah. Er lag bereits im Bett und Gillian deckte ihn gerade zu, als er ihr diese Frage stellte.

Sie gab ihm keine Antwort, stattdessen beugte sie sich zu ihm herunter und drückte ihm einen seichten Kuss auf die Stirn. „Schlaf gut“, flüsterte sie ihm zu, ehe sie sich von der Bettkannte erhob und das Zimmer verließ.

Sie lief den langen Korridor entlang bis sie das Zimmer erreichte, in dem sie untergebracht war. Sie öffnete die Tür, schaltete das Licht in dem Zimmer an und betrat dieses, daran denkend den Raum leise hinter sich wieder zu schließen.

Ihr Blick schweifte durch den großen Raum, sie entdeckte das bereitgestellte Nachthemd, welches auf dem aufgezogenen Himmelbett lag. Leise schnaubend trat sie an das Fenster und öffnete es. Sie würde zurückkommen, immerhin war ihr Bruder noch hier.
 


 

Der Knall war laut im Raum zu vernehmen, als die Hand mit voller Wucht auf ihre Wange traf. Gillian wandte das Gesicht ab und hielt sich die schmerzende Stelle, stark darauf konzentriert, dass keine Tränen in ihren Augen aufstiegen.

„Was glaubst du eigentlich, wer du bist?!“, wurde sie lauthals angeschrien.

Noch immer ihre Wange haltend, antwortete die rotäugige Frau nicht.

Wutentbrannt packte der Mann sie am Haar und riss sie zu sich herum. Schmerzerfüllt keuchte sie auf, ermahnte sich jedoch selbst nicht loszuschreien.

Unsanft wurde sie am Kiefer gepackt und gezwungen in die violett-blauen Augen ihres Zuhälters zu blicken.

„Um 20 Uhr wurdest du von Edelstein erwartet, ist dir eigentlich bewusst was uns da durch die Lappen gegangen ist?“

„Ich wollte diesen Termin wahrnehmen“, versicherte Gillian ihm und wagte es, sich unter seinem nächsten Schlag weg zu ducken.

Unsanft drückte er Gillian gegen die nächstgelegene Wand, so sehr dass ihr Rücken schmerzte und sie ihr Gesicht etwas verzog. Obwohl er nichts sagte, wusste sie, dass er auf eine Erklärung wartete.

„Er hat mich festgehalten… Es ist mir nicht eher gelungen dort wegzukommen“, sprach sie. Ihr Gegenüber zog die Augenbrauen fester zusammen, da ihm diese Antwort nicht zu genügen schien.

Gillian musste einen Augenblick überlegen, um auf den vollständigen Namen des Mannes zu kommen, bis sie schließlich „Ivan Braginski“ hervor presste.

Kurz darauf ließ ihr Zuhälter, Yuriy, von ihr ab und verließ, scheinbar zorniger als zuvor, das Zimmer.

Sie ließ sich, an der Wand gelehnt, herunter auf den Boden sinken und rieb sich die Stellen, an denen Yuriy sie gepackt hatte.

Die Perspektive, die Ivan ihr geboten hatte, nicht mehr als Prostituierte arbeiten zu müssen, lag zwar Voll und Ganz in Gillians Vorstellung, jedoch ging das nicht so einfach, wie der Russe sich das vorzustellen schien.

Глава пятая

Angespannt saß Ivan nach diesem Anruf in seinem Sessel, in seinem Büro.

Er hatte den Hörer neben den Telefonapparat gelegt, damit erst einmal keine weiteren Anrufe eingehen konnten.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen starrte er aus dem Fenster. Er hätte doch für ihre Sicherheit gesorgt, über Mittel und Wege dazu verfügte er.

Nun war sie wieder in den Fängen seines Halbbruders und gab ihre Liebe, gegen Geld, an andere Männer.

Er fasste sich seufzend an die Stirn und schüttelte den Kopf, als sich das Telefonat in seinem Kopf wiederholte.

Yuriy hatte ihn ausdrücklich gewarnt dem Mädchen fernzubleiben, wenn er nicht riskieren wollte, dass ihr etwas geschah.

Ein bitteres Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er ließ doch auch dann zu, dass ihr etwas geschah, wenn er nichts unternahm.

Der Russe schrak auf, als der kleine, blonde Junge vor seinem Schreibtisch stand und ihn aus seinen großen, blauen Augen ansah.

Ivan war so sehr in seinen Gedanken vertieft, er hatte ihn nicht hereinkommen hören.

„Ludwig…“

„Sie ist nicht mehr da!“, der kleine Junge versuchte gefasst zu klingen, man vernahm jedoch an seiner zittrigen Stimme und seinen geröteten Augen, dass er bis eben noch geweint hatte. „Du hast mit versprochen, du würdest auf sie aufpassen!“ Die Enttäuschung hallte in seiner Stimme mit, der Blondschopf fühlte sich von seinem Gegenüber betrogen.

„Ludwig, ich wollte sie beschützen, ich…“

Das Kopfschütteln des jüngeren ließ ihn verstummen. Mit dem Ärmel seines Hemdes wischte sich der kleine Bruder der Prostituierten über die Augen. „Bring mich zurück, ich will zu unserer Wohnung.“ Er schniefte. „Dann muss ich eben alleine auf sie aufpassen“, seine blauen Augen hafteten wieder auf Ivan, „genauso, wie ich es die letzten Jahre auch gemacht habe!“

Der Russe schluckte schwer, sein Blick traf den des Jungen.
 

Yuriy zog sich keuchend aus ihr zurück, betrachtete mit einem schwachen Grinsen ihr Gesicht und ließ sich neben ihr aufs Bett sinken. Sein Atem ging schneller als gewöhnlich, er senkte die Augenlider und strich sich mit einer Hand durchs Haar, als er Gillian dazu aufforderte nun zu verschwinden und dass er noch einmal ein Auge, bezüglich dieser ganzen Angelegenheit, zudrücken würde.

Die silberhaarige Frau setzte sich auf, stieg aus dem Bett und sammelte ihre Kleidung zusammen. „Und vergiss nicht, halt dich von Braginski fern!“, wurde Gillian von Yuriy ermahnt, während sie wieder in ihre Kleidung schlüpfte.

Sie nickte bloß, zog sich vollends an und verließ das Zimmer.
 

Nur langsam bog sie in die Straße ein, in der sie wohnte. Gillian hatte keine Eile nach Hause zu kommen.

Ihren Bruder hatte sie in der Obhut Braginskis gelassen, niemand würde auf sie daheim warten. Sie würde die Wohnung betreten, sich eventuell eine Kleinigkeit zum Essen machen und dann in ihr Schlafzimmer verschwinden und etwas schlafen. In dieser Nacht würde sie immerhin wieder arbeiten.

Ihre Beine wurden zunehmend schwerer, mit jedem Schritt dem sie sich dem Mehrfamilienhaus, in dem sie wohnte, näherte.

Sie war über zwei Stunden lang gelaufen, um hier anzukommen. Auf ein Taxi hatte Gillian verzichtet.

Mit zittriger Hand schloss sie die Haustür auf und ging zu ihrer Wohnung, dessen Tür scheinbar von alleine aufschwang, kaum hatte sie diese erreicht.

„Ich habe auf dich gewartet!“, ihr kleiner Bruder stürzte ihr entgegen und umarmte sie fest.

Gillian verstand im ersten Moment nicht recht, ratlos sah sie auf den Jungen herab und legte ihm eine Hand an den Kopf.

Er weinte, das machte sie an dem Beben seines Körpers aus.

Ein stechender Schmerz zog sich durch ihre Magengegend, behutsam streichelte Gillian ihrem Bruder durchs Haar.

Sie hätte damit rechnen müssen, ihn hier vorzufinden, wenn sie nach Hause kam.

Obwohl Ludwigs Schwester sich alle Mühe gab, die Fassung zu bewahren, spürte sie bereits nach kurzer Zeit, wie ihr heiße Tränen die Wangen herabliefen.
 

Gillian hatte nicht viel Schlaf gefunden, ehe sie sich bereits aufmachen musste.

Roderich Edelstein, der Kunde den sie zuvor unfreiwillig versetzt hatte, forderte ihre Dienste erneut an. Scheinbar schien er nachzuholen wollen, was ihm verwehrt worden war.

Vor dem großen Spiegel in ihrem Schlafzimmer, knöpfte sich die silberhaarige Frau ihre Bluse zu. Ludwig hatte sie, wie schon so oft, gebeten bei ihm zu bleiben. Aber sie konnte nicht, auch wenn sie wollte. Gillian hatte sich Yuriy, und dem was er ihr befahl, verschrieben.

Sie fuhr noch einmal durch ihr Haar, nickte dem eigenen Spiegelbild zu und verließ schließlich die Wohnung, nachdem sie noch einmal bei Ludwig gewesen war.

Ein Taxi war bereits geordert, auf welches nun gewartet werden musste.

„Du musst das nicht tun!“

Ruckartig wandte sie sich dem Ursprung der Stimme zu und erblickte Ivan, welcher nun geradewegs ihr gegenüber stand. Sie zögerte nicht, ihn mit ihrem Pfefferspray zu bedrohen.

„Bleib mir fern! Du machst alles sonst nur schlimmer, als es eh schon ist!“, wurde er von der Frau angefaucht.

„Ich will dir helfen!“

Sie schüttelte energisch den Kopf und schien erleichtert, als sie aus einiger Entfernung ein Taxi in die Straße biegen sah.

„Bitte vertrau mir!“

Sie wich von ihm zurück, das Taxi blieb an der Straße stehen, der Fahrer kurbelte sein Fenster herunter und fragte, ob einer von ihnen ein Taxi bestellt hatte. Der Fahrer hob die Brauen, als er die Situation realisierte. Er wollte bereits aussteigen und Gillian helfen, da er Ivan als Gefahr einstufte, immerhin wurde dieser von der Frau mit einem Pfefferspray bedroht.

„Ich“, antwortete Gillian, steckte das Spray zurück und ging auf das Taxi zu.

Ivan packte sie am Arm. „Maria, nicht!“

Sie stockte, für einen Moment blieb ihr der Atem stehen und sie starrte ihn an.

Der Russe schluckte, die silberhaarige Frau hatte ihre Augen weit aufgerissen.

Mit einem gewaltigen Ruck riss sie sich von ihm los.

„Verpiss dich aus meinem Leben!“, raunte sie und stieg hastig ins Taxi ein.
 

Ivan beobachtete wie das Taxi davonfuhr, er biss sich auf die Unterlippe aber er zögerte nicht lange und stieg in sein Auto.
 

Er hatte ihren Namen genannt. Seit langer Zeit war er der Erste, mit Ausnahme ihres kleinen Bruders, der sie bei ihrem richtigen Namen genannt hatte.

Dieser Gedanke spukte auch noch in ihrem Kopf, als sie am Hintereingang Edelsteins stand und darauf wartete, hereingelassen zu werden.

Hatte Ludwig ihm ihren Namen verraten? Wie hatte dieser Russe es wagen können, sie so zu nennen? Sie hatte ihm nicht erlaubt, ihren Namen in den Mund zu nehmen.

Sie biss sich auf die Unterlippe.

„Da sind Sie ja!“

Die Tür war ihr geöffnet worden, sie blickte auf, schwieg jedoch.

„Kommen Sie herein!“

Gillian nickte und folgte der Aufforderung.

Der Österreicher schloss die Tür hinter ihr. „Ich habe mit Ihrem Chef gesprochen, weil Sie mich gestern vergeblich haben warten lassen.“

„Ich weiß, er hat mir alles erzählt.“ Gillian trat auf ihn zu, sie musste sich nun auf das hier konzentrieren, ansonsten hatte sie bloß wieder Stress mit Yuriy. Sie legte die Arme um seinen Hals und ihre Lippen hauchzart an die seinen. „Sie müssen nur die Hälfte bezahlen.“

„Nun“, der Österreicher schob sich mit einem Finger die Brille auf seiner Nase höher und räusperte sich leise, „genau das ist es, was mir Ihr Chef versprochen hat.“

Gillian nickte und strich mit ihren Händen über seine Schultern bis zu seinem Hemdkragen, um ihm die obersten Knöpfe zu öffnen.

„Selbstverständlich…“, sie hatte die obersten seiner Knöpfe bereits geöffnet und ihre Lippen an sein Schlüsselbein gelegt als mit einem lauten Krachen die Tür eingetreten wurde.

Sowohl Roderich, als auch Gillian, schreckten auf und starrten auf das Geschehen.

„Du!“, wütend starrte die silberhaarige Frau den Einbrecher an.

„Was soll das, was wollen sie hier?“, die aufgebrachte und laute Stimme des Österreichers schallte durch den Raum.

„Ich halte lediglich mein Versprechen und beschütze dich!“, ohne Roderich auch nur einen Hauch von Aufmerksamkeit zu schenken, packte der Russe Gillian und zog sie aus dem Haus. Sie wehrte sich, aber er war stärker.

„Ich rufe die Polizei!“, vernahm Ivan noch zwischen den fluchenden Worten der Frau, die er gerade quasi entführte. Er schenkte den Worten des Österreichers jedoch keine Beachtung.
 

Ludwig, er hatte nicht geschlafen, schreckte auf als die Haustür fest zugeknallt wurde. Im ersten Moment rechnete er mit Einbrechern, als er jedoch die Stimme seiner Schwester hörte eilte er aus seinem Zimmer.

Er hob irritiert die Augenbrauen, als er Ivan im Wohnungsflur stehen sah, wie dieser seine Schwester geschultert trug, welche sich mit Händen und Füßen wehrte.

Der aschblonde Mann setzte Maria wieder auf ihre Füße und presste ihr eine Hand gegen den Mund, damit sie still war und ihm zuhörte.

„Ihr packt jetzt eure Sachen zusammen, nur das nötigste, und dann verlassen wir die Stadt. Du wirst ein Leben führen können, das deiner würdig ist, Maria!“

Er hatte es schon wieder getan, sie zog ihre Augenbrauen zusammen. Als sie jedoch den überraschten Blick ihres Bruders erhaschte, wusste sie, dass dieser dem Russen ihren Namen nicht genannt hatte.

Maria.

Ivan ließ von ihr ab.

„Woher kennst du meinen Namen?“

Sie würde riesigen Ärger mit Yuriy bekommen, aber das schob sie in diesem Moment beiseite. Sie wollte wissen, woher er wusste, wie sie hieß.

„Wir haben keine Zeit für Erklärungen, jetzt packt eure Sachen“, raunte Ivan.

Ludwig stolperte über seine Füße, als er schnurstracks in sein Zimmer verschwand.

Maria blieb jedoch eisern stehen.

„Ich gehe nicht, ehe du mir nicht verrätst woher du meinen Namen kennst und warum du so erpicht darauf bist, mir zu helfen!“

„Du bist ein Sturkopf, ein verdammter Dickschädel!“

Die Worte des Russen schienen die Frau nicht zu beeindrucken.

Ivan sah sie an und er wusste, dass er keine Chance haben würde, wenn er sie nicht aufklärte.

„Du erinnerst dich nicht an mich. Als du in meinem Haus warst, weil du mit Sascha geschlafen hast, habe ich dich auch erst nicht wiedererkannt. Willst du wissen warum?“, er kam einen Schritt auf sie zu und fasste eine ihrer Haarsträhnen, welche er seicht durch seine Finger gleiten ließ. „Dir ging es damals schon nicht gut, aber bei unserem ersten Aufeinandertreffen hattest du noch diese Wärme in deinem Blick und diese unglaublich positive Ausstrahlung. Das hast du verloren, deswegen habe ich dich nicht direkt erkannt. Aber ich will dir die Möglichkeit bieten, genau das zurückzubekommen!“

Maria zog die Augenbrauen zusammen und schnaubte abfällig. „Was soll dieses dämliche Gesülze? Du hast meine Frage nicht beantwortet!“ Sie schlug seine Hand weg, mit welcher er noch immer ihr Haar befühlte.

„Ich bin der erste Mann, bei dem du keine Unterwäsche getragen hast!“

Sie regte sich einige Sekunden nicht, bis sich plötzlich ihre Augen weiteten und sie zu verstehen schien.

„Vanya? Nein, das kann nicht sein. Yuriy sagte mir du…“

„Ich habe meine Sachen fertig gepackt!“, einen Koffer hinter sich herziehend, stieß Ludwig wieder zu den beiden. „Ich habe nur das nötigste gepackt, wie Ivan es gesagt hat!“

Die Blicke der beiden älteren ruhten auf ihm.

Nervös wandte sich Maria ab und verschwand mit den Worten „Ich packe eben meine Sachen zusammen“ in ihr Zimmer.

Ludwig war sich nicht recht sicher, wieso seine Schwester ihre Meinung nun scheinbar geändert zu haben schien, aber er war froh darüber.

Maria brauchte außergewöhnlich lange, um ihre Sachen zu packen, sie schien ein wenig benommen. Nach einiger Zeit gesellte sie sich jedoch wortlos wieder zu den anderen beiden.

Ivan nickte, er hatte die Hand bereits auf der Türklinke liegen.

„Wir sollten nicht noch mehr Zeit verlieren“, er öffnete die Tür und trat prompt ein paar Schritte zurück, als ihm Yuriy mit einer Waffe gegenüber stand.
 

Roderich Edelstein hatte selbstverständlich nicht die Polizei benachrichtigt, viel zu groß war seine Befürchtung, dass man dahinterkäme, dass er sich eine Nutte ins Haus geholt hatte.

Stattdessen hatte der Österreicher sich bei Yuriy beschwert, dass er wieder nicht bekommen hatte, wonach er verlangte.
 

„Hätte ich gewusst, dass Alexander Sokolow (Sascha!) dein Angestellter ist, dann hätte ich Gillian niemals zu ihm gelassen. Niemals!“, Yuriy bedrohte mit der Waffe seinen Halbbruder und betrat die Wohnung. Die Tür schloss er hinter sich.

Maria schob sich vor ihren kleinen Bruder, drängte diesen zur Tür, so dass dieser in sein Zimmer verschwinden konnte. Yuriy hatte ohnehin keine Aufmerksamkeit für den kleinen Jungen.

Ivan schluckte. „Du kennst doch meine Adresse!“

Ein kehliges Lachen war seitens Yuriy zu vernehmen. „Er traf sie woanders, hat sie anschließend wohl mit zu dir genommen.“

„Yuriy, nimm die Waffe runter“, Marias Stimme klang ruhig und bittend.

„Nein! Ich habe euch gewarnt, euch beide! Du warst tot, Vanya! Sie hat geglaubt du lebst nicht mehr! Ich hatte alles was ich wollte, alles war so wie ich es haben wollte!“

Yuriy behielt die beiden genau im Auge, keiner von ihnen würde es auch nur wagen eine falsche Bewegung zu machen.

„Ich verstehe nicht…“, Maria bemühte sich, ihre Stimme stabil klingen zu lassen.

Yuriy lachte auf. „Du hast mein Leben zerstört, du Flittchen! Wärst du Vanya nie begegnet, wäre ich der Mensch gewesen, der ihn glücklich gemacht hätte. Aber seit eurem ersten Treffen hatte er nur noch Augen für dich, dabei ist er doch mein Bruder!“

Er hatte die Waffe noch immer auf Ivan gerichtet.

„Es war ein leichtes dir weiszumachen, Vanya wäre verunglückt. Einem Bruder, der in Tränen ausbricht unterstellt man keine Lügen!“ Yuriy verengte den Blick und zog die Augenbrauen fest zusammen. „Aber ich konnte nicht damit rechnen, dass Vanya so kalt und abweisend reagiert, bloß weil du nicht mehr heimlich zu Besuch aufs Anwesen kamst!“

„Yuriy, wir können das sicher friedlich klären“, Ivan setzte einen Versuch an, die Situation zu schlichten und machte vorsichtig einen Schritt auf seinen Halbbruder zu.

Sirenen erklangen draußen, Yuriy riss die Augen auf.

Ludwig hatte die Gelegenheit, dass man nicht auf ihn geachtet hatte, genutzt und die Polizei gerufen.

„Nein“, sprach Ivans jüngerer Verwandte. „Es gibt keine friedliche Lösung, Bruder! Niemand hat dich so sehr geliebt, wie ich es tat. Niemand und dennoch hast du sie mir vorgezogen!“

„Yuriy…“, Ivan versuchte an ihn zu appellieren, die Sirenen draußen kamen immer näher.

„Es hätte nicht so weit kommen müssen, wenn ihr euch voneinander fern gehalten hättet!“
 

Ein Schuss fiel.

Die Polizei konnte Yuriy festnehmen, er wehrte sich nicht als er abgeführt wurde.

„Eigentlich hätte ich dich erschießen sollen, Schlampe, aber Vanya sollte nicht länger leiden!“
 


 

Zehn Jahre zuvor …
 

„Yura! Yura, wo steckst du?“

Es war nicht das erste Mal, dass sein jüngerer Halbbruder von zuhause abgehauen war.

In regelmäßigen Abständen tat er das, weil er wusste dass er so Ivans Aufmerksamkeit bekam, weil dieser ihm stets hinterher geschickt wurde.

Ivan seufzte, der strömende Regen machte die ganze Angelegenheit nicht einfacher. Wahrscheinlich war Yuriy längst wieder im Haus, weil es ihm bei dem Wetter zu kalt war.

Er würde noch die Runde um den Friedhof machen, wenn er ihn dann noch immer nicht gefunden hatte, würde er zurückgehen. Der jüngere kam doch ohnehin immer wieder zuhause an.

Ivan watete durch die Pfützen, hatte bereits aufgehört nach seinem Bruder zu rufen.

Seufzend ließ er die Schultern hängen und entschied sich die Abkürzung über den Friedhof zu nehmen, anstatt einmal um diesen herum zu laufen.

Er achtete gar nicht mehr auf seine Umgebung, bis er eine Person vor einem der Gräber sitzen saß.

Yuriy war es nicht, das konnte er bereits aus einiger Entfernung ausmachen.

„Hey“, er ging geradewegs auf die unbekannte Gestalt zu. „Du wirst dich noch eine Blasenentzündung holen, wenn du da sitzen bleibst!“

Es war ein Mädchen, welches zu ihm aufblickte, als er bei ihr angekommen war. „Ich weiß, das wäre nicht meine erste“, sie strich eine der nassen Haarsträhnen, welche in ihrem Gesicht klebte, zur Seite.

Ivan war irritiert von der Sorglosigkeit in ihrer Stimme.

„Damit ist nicht zu spaßen!“, ermahnte er sie in strengem Ton.

Sie legte ihren Kopf auf die Seite und blinzelte ihn an. „Ich werde es schon überleben, danke.“

Sie lächelte.

Ivan war froh um die Dunkelheit, die die beiden umgab, so dass sie seine Gesichtsröte nicht wahrnehmen konnte.

Ivan beugte sich vor, griff ihren Arm und zog sie auf die Füße. Wortlos zog der russiche Junge das deutsche Mädchen mit sich und wortlos folgte sie ihm. Sie hatte keinerlei Angst vor ihm und hegte keinen Hang zum Protest.

„Du bist richtig verantwortungslos, genauso wie mein Bruder“, Ivan warf ein großes Handtuch über sie, als sie bei ihm daheim angekommen waren. „Trockne dich ab und dann ziehst du etwas von mir an!“ Er reichte ihr einen seiner Pullover und schickte sie ins Badezimmer.

Das Mädchen brauchte nicht allzu lange, bis sie wieder zu ihm kam und sich auf sein Bett schmiss.

Sein Pullover war ihr viel zu groß, sie hatte die Ärmel ein paar Mal umkrempeln müssen, damit ihre Hände überhaupt zum Vorschein kamen.

„Wer hat dir erlaubt auf mein Bett zu kommen?“

Sie drehte sich auf den Bauch, pustete sich eine ihrer silbergrauen Haarsträhnen aus dem Gesicht und grinste ihn breit an: „Wer hat dir erlaubt, mich mit zu dir nach Hause zu nehmen?“

„Du hast nicht widersprochen“, entgegnete er.

„Und widersprichst du mir nun, wenn ich sage ich bleibe auf deinem Bett?“

Ivan schwieg einen Moment, schüttelte dann aber den Kopf.

Er betrachtete das Mädchen und blinzelte verwirrt, als er glaubte etwas von ihrem Hintern zu sehen, nachdem sich der Pullover etwas hochgezogen hatte, als sie sich aufs Bett schmiss.

„H-hast du gar keine Unterwäsche an?“

„Nö. Die war doch nass und du hast gesagt, ich soll etwas Trockenes anziehen. Ich habe aber keine trockene Unterwäsche!“

Ivan lief hochrot an und sprang von seinem Bett, um in seinem Schrank nach einer seiner Boxershorts zu kramen. „Zieh die an, sofort!“

Das Mädchen setzte sich auf, nahm die Boxershorts an und zog sich diese an.

"Jetzt du offiziell der erste Mann, bei dem ich keine Unterwäsche getragen habe!"

Sie lachte, während ihm noch immer die Schamesröte im Gesicht stand.

„Wie heißt du?“, fragte sie ihn schließlich.

„Ich?“ Sie nickte auf seine Frage hin: „Wen in diesem Raum könnte ich denn wohl sonst meinen, Dummerchen!“

„Du kannst mich Vanya nennen!“

„Vanya“, wiederholte sie seinen Namen, nicht in dem Wissen, dass es sich dabei eigentlich bloß um einen Spitznamen handelte. „Mein Name ist Maria!“

Sie zog sich die einzige Decke auf dem Bett heran.

„Wieso warst du dort auf dem Friedhof?“, er konnte seine Neugier nicht länger zügeln.

Sie rollte sich etwas in die Decke ein, sah ihn jedoch noch immer an.

„Im Krankenhaus bei meiner Mutter konnte ich nicht bleiben, sie glaubt es ist alles in Ordnung zu Hause, aber ich habe manchmal Angst vor meinem Vater…“, ihre Stimme klang etwas trüb. Als Maria jedoch den mitleidigen Blick von Ivan bemerkte, fing sie sich wieder und lächelte breit. „Deswegen bin ich meine Großeltern auf dem Friedhof besuchen gewesen, dann fühle ich mich nicht so alleine!“

„Du hättest aber krank werden können!“

„Aber jetzt bin ich doch bei dir!“

Ivan seufzte schwer.

„Du bist ein komisches Mädchen, Maria!“

Sie zuckte mit den Schultern. „Du nimmst ein fremdes Mädchen mit nach Hause, du bist genauso komisch!“

Sie legte sich auf die Seite und gähnte.

„Hattest du gar keine Angst vor mir?“, fragte Ivan sie schließlich leise.

Maria schüttelte schläfrig den Kopf. „Ich habe meine Großeltern jedes Mal darum gebeten, mir einen Freund zu schicken, der mir beisteht.“

Er runzelte überrascht die Stirn. „Jemand der dir beisteht, hm?“, murmelte er leise. „Ich stehe dir bei und passe auf dich auf, damit du nie mehr vor etwas Angst haben musst… Denn so ein hübsches Mädchen wie du, braucht jemanden, der auf sie aufpasst.“

Sie lächelte bloß noch und schlief kurz darauf ein.
 


 

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Ich entschuldige mich, dass es im letzten Kapitel alles plötzlich so schnell geschah.

Aber ich wollte die FanFiction nicht mit unnötigen Füllerszenen füllen und das wäre passiert, wenn ich es weiter in die Länge gezogen hätte.

Und Füllerszenen… mag ich nicht sonderlich (auch wenn ich ein paar habe xD).
 

Diese FanFiction bietet noch einige offene Fragen, das weiß ich! ^^

Aber das ist nichts Ungewöhnliches für FanFictions von mir.

In meinem Kopf sind alle diese Fragen beantwortet!

Diese jedoch auch in der FanFiction zu beantworten, käme mir noch gekünstelter vor, als Yuriys ‚Geständnis‘! X______x

Bei Interesse beantworte ich aber gerne Fragen, die beantwortet werden wollen! ;)
 

Jeder möge die FanFiction finden, wie er will, aber für mich sollte sie von Anfang an so ausgehen!
 

Das war es jetzt auf jeden Fall mit ‚Pretty Woman‘.

Der Titel der FanFiction ist einfach bloß entstanden, weil fem!Prussia hier eine Prostituierte ist und weil mir die Idee dazu kam, als ich zufällig das Lied hörte! :P

Ende. Aus.



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  Okkasion
2011-12-18T14:37:49+00:00 18.12.2011 15:37
Bah, sorry, dass ich nicht eher kommentiert habe >.<
Schande über mich! Aber ich hatte echt keine Zeit...

Na ja, was soll's, jetzt bin ich ja hier. Höhö.
Also... das Ende war einfach nur episch *w*
So viele unerwartete Wendungen, so viel BOOM!, das hätte ich gar nicht erwartet... Ich dachte wirklich, dass die FF ganz anders ausgeht...
Irgendwie anders eben. Hm.

Also, das beste am Kapitel und an der FF ansich sind meiner Meinung nach diese ganzen unerwarteten Wendungen, zum Beispiel, dass Ivan gar nicht der Böse ist oder... das Gillian eigentlich Maria heißt.
Schön übrigens, dass du den Namen mit eingebaut hast, ist ja der offizielle Name von Fem!Preußen... oder?
Na, egal.
Desweiteren fand' ich diese vielen... Verknüpfungen schön, dass Yuriy Ivan eigentlich liebt oder, dass Maria Ivan aus ihrer Kindheit kennt total schön und romantisch.
Also Yuriys Geständnis war nicht gekünstelt xD

Trotzdem fand' ich, dass man es hätte ein bisschen mehr ausbauen können. Zum Beispiel eben jene Beziehung zwischen Yuriy und Ivan.
Auch wenn es vielleicht recht nah am "normalen" Weißrussland dran ist xP
Du verstehst, was ich meine?
Das mit dem Flashback war schonmal gut und süß und... hach, schön und so, aber ih hätte mir da etwas mehr gewünscht...

Ja, und dein Schreibstil war natürlich wieder total schön, da gibt es nichts zu meckern... Nö.

Nur ein bisschen Kritik hab' ich noch. Ich meine, das war das letzte Kapitel, da muss ja ein epischer Schluss her.
Aber genau dieser Schluss mit dem Schuss und der Polizei und Yuriy und so... Genau das war noch irgndwie ausbaufähig. Es wirkte ein wenig überhastet, als wölltest du die FF schnell zu Ende bringen. Das ist Schade, alles andere hattest du so toll beschrieben...
Und dann ist das so... Na ja...

Egal, äh, Fragen hab' ich jetzt direkt keine mehr... vielleicht fallen mir ja später noch welche ein xD

Also, keep on going und was weiß ich noch.
Schöne FF, toll geschrieben... ja.

Grüße~
Von:  arsidoas
2011-11-21T19:23:33+00:00 21.11.2011 20:23
Das war toll. QwQ
Aww~ Ehrlich.
Du schreibst schön.
Die Geschichte ist..schön,ja. xD Wenn man das so nennen kann.
Die Rückblände ist absolut niedlich. *//*
Hach,genial~ >D
Von:  ludapommes
2011-11-21T19:16:47+00:00 21.11.2011 20:16
wuuahhhhhhhhhhhhhh *_______*
einafach nur liebe!
ich bin überfordert ..
ich kann die milliarden gedanken die mir grad durch ddn kopfgehen nicht in worte fassen... einfach nur hamma! ;)
und die rückblende ist sooo niedlich ;D
hört sich jetzt wahrscheinlich etwas komisch an :D
aber liebe!!!*__*
ich will noch so eine tolle ff lesen ;)
lg sasu
Von:  Uschi-Olga
2011-11-21T17:15:01+00:00 21.11.2011 18:15
ich liebe diese ff
auch wenn ich am schluss erstmal mit offenem mund da saß und mir tausend fragen durch den kopf geschossen sind
aber grad das lieb ich an dem ende
man kann sich zum teil sein ende dazu denken
^.^
Von:  Okkasion
2011-11-05T15:01:18+00:00 05.11.2011 16:01
Ich... ich bin verwirrt.
Ernsthaft verwirrt.
Weder verstehe ich Ivans Beweggründe so wirklich, noch verstehe ich woher Ludwig Ivan kennt, noch verstehe ich, was Yuriy gegen Ivan hat (ich habe noch immer diese Bruder-Schwester-Kiste aus dem Orginal in meinem Kopf), noch verstehe ich Ivans Plan...

Hm, so viele Fragen, so wenig Antworten.
Oder ich bin einfach zu faul (zu dumm) die Antworten im Text zu suchen...

Wie dem auch sei. Dein Schreibstil war wieder packend, die Story gefällt mir. Und die Charas gefallen mir auch immer besser~!
Nur mit Yuriy hab' ich Probleme... er ist so... bösartig, aber nicht auf die Weise, auf die Natalia es ist... Ich weiß noch nicht, was ich von ihm halten soll...

Schon wieder ratlos. Mist.

Ja, dann... bis zum nächsten Kapitel~

GlG
Von:  ludapommes
2011-10-27T20:35:11+00:00 27.10.2011 22:35
wuahhhhh geil *___*
ich will auch weiter lesenD:
du schreibst sooo genial :)
Von:  Uschi-Olga
2011-10-27T06:35:08+00:00 27.10.2011 08:35
will so schnell wie möglich weiter lesen
es is grad irgendwie spannend xD
ich kann deinen schreib stil immer nur loben^^
Von: abgemeldet
2011-10-22T18:40:21+00:00 22.10.2011 20:40
Aaaaaw, Luddi ist so ein Fuchs! xD
Hätte man sich irgendwie auch denken können! öö

Das Kapitel gefällt mir richtig gut! :D
Vorallem, wie zärtlich Ivsan mit Gil umgeht ^////^

Weiter so, will unbedingt weiterlesen! x3
Von:  Okkasion
2011-10-22T15:45:33+00:00 22.10.2011 17:45
Öhm... ich glaube, ich bin gerade geunaos ratlos wie Gillian o.O
Was hat Ludwig da inzeniert? Was inzeniert Ivan da gerade?! Was soll das?! Und waum sagt man Gil zuerst Ludwig sei entführt und soonst was und dann... ist es nicht so?
Hm, ich bin dezent ratlos.

Ich hoffe, dass sich das bald aufklärt ;A;

Na ja, trotzdem war das Kapitel toll.
Dein Schreibstil ist wirklich fesselnd, aber das habe ich dir ja schon geschrieben xD
Aber bei diesem Halb-Rape von Sascha... Boah, das war so spannend! Ich konnte meinen Blick gar nicht vom Bildschirm lösen!

Übrigens mag ich Sascha irgendwie. Er ist so richtig Badass. Yay! xD
Nein, er ist cool. Jetzt bin ich froh, dass er so viel... Screentime bekommen hat.

Sohoo~ dann freue ich mich auf's nächste Kapitel ^-^

Lg~
Von:  ludapommes
2011-10-21T19:02:42+00:00 21.10.2011 21:02
wuuahhhh schreib weiter XDDD
man du machst einen kirre mit deinem stil XDD
ich liebe diese ff *-*
und du haust immer was neues raus XDD
weiter soo
lg sasu:)


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