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HEART for you

Kid & Law
von

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Es war nur Sex

Hier kommt sie nun... die Fortführung meiner OneShots. Einige sagten ja, ich hätte mir das Ende noch offen gelassen. Klar doch! *g*

Ich habe keine Ahnung, ob ich eine längere FF schreiben kann, ich bin eigentlich nur ein OneShot-Schreiberling. Im Moment bin ich noch nicht ganz zufrieden, ständig plane ich um und ändere Dinge. Ständig fliegen mir Szenenfetzen zu und ständig ändere ich das Ende! GAH! >___<
 

Nichts desto trotz... Chap °1 stellt sich vor. *hust*

Es geht ganz langsam los. In späteren Chaps wird aber auch Lime und Lemon bei sein. Mal gucken wann... *lalalaaa~*
 

Pairing: Kid & Law
 

Warning:

- Hm... unspannend. xD

- Kommas wie sie mir passen. :P
 


 

~ Law's PoV ~
 

Chap °1 – Es war nur Sex
 

Was für 'ne Scheiße, echt.

"Willst du das jetzt noch essen oder nicht?" Ich blicke auf.

"Ist die Frage ernst gemeint?" Cas zuckt mit den Schultern, schiebt sich die Sonnenbrille hoch.

"Es wäre besser."

"Behalt deine Sorgen, ich komm allein zurecht."

"Aber Captain, du-" Er verstummt unter meinen Blick. Dafür hab ich jetzt echt keine Nerven mehr, nicht schon wieder. Mir gehen ganz andere Dinge durch den Kopf, seit ich wieder bei meiner Crew bin. Mit einer Handbewegung und einem weiteren bösen Blick schicke ich Cas aus meiner Kajüte. Hinter sich zieht er die Tür zu und sperrt so auch Bepo und Penguin aus, die neugierig zu uns rein gelinst haben. Die Orange, die ich unbedingt essen soll, hat er berechnend hier gelassen.
 

Seufzend rutsche ich ein Stück auf dem Bett. Wenigstens kann ich wieder anständig sitzen. Tss! Genervt schiebe ich den Teller mit der Orange beiseite, aber das Bett wackelt, als ich mich bewege und das dumme Biest fällt runter, kugelt über den Boden und bleibt mitten im Raum liegen. Auch egal. Ich hab auch keinen Nerv aufzustehen. Stattdessen streiche ich mir durch meine kurzen, dunklen Haare, gähne und sehe aus dem Fenster. Cas hat den Vorhang halb zur Seite gezogen. Ich soll Sonne tanken. Manchmal kann es wirklich anstrengend sein, wenn die Crew sich um einen kümmert. Und das nur, weil ich immer noch nicht ganz gesund bin und zu meinem Leidwesen – das ist alles nur die Schuld von diesem vermaledeiten Sadisten! – die letzten Tage mehr oder weniger das Bett hüten musste.
 

Ich erinnere mich genau daran, dass meine Crew auf einer Insel gegen einen fremden Teufelskraftanwender gekämpft hat. Und dass wir verloren haben. Dass Eustass Kid, so verrückt es auch ist, mich gerettet hat. Und dass seine Belohnung für diese Tat darin bestand, mich zu vergewaltigen. Naja, mehr oder weniger. Eher weniger.

Schon wieder dieses Stechen in meiner Brust, jedes Mal, wenn ich an eben diese Ereignisse denke. Es will mir einfach nicht gelingen, das zu vergessen. Und wieder muss ich seufzen, schwinge dann doch die Beine aus dem Bett und stehe auf. Leicht wackelig, aber nach einem kurzen Moment stabil, schiele ich zu der Orange rüber und beschließe, dass es mir derzeit überhaupt nicht passt, mich so weit nach unten bücken zu müssen. Muss das Ding eben da liegen bleiben. Bepo wird es schon finden irgendwann. Der findet alles Essbare. Vorerst laufe ich zum Schrank, ziehe mir eine Hose an und gehe dann zum Fenster. Ein weiteres Gähnen unterdrückend, ziehe ich den Vorhang komplett zur Seite. Hell scheint die Sonne in meine Kajüte und ich muss blinzeln. Das U-Boot ist aufgetaucht und ich sehe nichts als glitzerndes Wasser und einen endlos weiten Horizont.
 

Fünf Tage.

So lange ist es jetzt her, dass wir uns wieder alleine auf den Weg gemacht haben. Immer noch sind einige aus meiner Crew verletzt, aber die meisten sind munter und gesund. Ich werde später am Tag nachsehen, ob ich noch irgendwem helfen kann. Das heißt, wenn Cas mich lässt. Der selbsternannte Arzt-in-Vertretung nimmt sich etwas zu ernst.

Ich reibe mir mit einer Hand über den Nacken. Ich bin total verspannt. Wenn ich nur noch einen Tag länger in meinem Bett bleibe, dann drehe ich durch! Nicht nur wegen der inzwischen unbequemen Lage, egal wie ich mich auf dem Bett drehe und wende soweit mein noch nicht ganz verheilter Rücken das mitmacht, sondern auch... weil ich immerzu nachdenken muss, wenn ich alleine bin. Nachdenken über meine Niederlage, was mich wütend macht, nachdenken darüber, dass Kid mich gerettet hat und dann vor allem darüber nachdenken... was er mit mir angestellt hat. Und dass ich doch nicht so ganz unfreiwillig mitgemacht habe.
 

So eine verdammte Scheiße!

Ich habe keine Ahnung was ich davon halten soll. War ich sein Spielzeug in jener Nacht? Habe ich mich freiwillig dazu gemacht? Wütend möchte ich gegen die Wand treten, aber das würde mir mehr wehtun als der Wand, also lasse ich es bleiben. Ich senke die Hand, lockere die Schultern und drehe meinen Kopf hin und her. Ich brauch 'ne Massage. Ich brauch Bepo.

Ich drehe mich um, schaue in meine Kajüte. Kids Kajüte würde hier glatt zweimal reinpassen, wenn nicht zweieinhalbmal, schießt mir durch den Kopf und ich verdamme mich für diesen Gedanken. Was geht der Kerl mich noch an?! Gedankt habe ich ihm ja wohl schon genug! Tze! Unbewusst fahren meine Finger über meine nackte Brust. Endlich sind die Verbände weg. Trotzdem kann ich noch immer nicht lange auf dem Rücken liegen. Aber wenigstens wieder vernünftig sitzen, ja, das hatte ich ja schon... Kid ist nicht gerade von sanfter Natur. Penner. Wieder einmal frage ich mich, was mich in der Situation nur geritten hat, dass ich mitgemacht habe. Was an ihm hat mich so verblendet, dass ich zugelassen habe, dass... dass er und ich... Sex hatten?
 

Mal davon abgesehen, dass der Gedanke daran schon so absurd ist, dass man ihn kaum für wahr halten kann, so ist es auch vollkommener Blödsinn! Einvernehmlich war das nicht, ha! Wütend schüttle ich den Kopf, höre nicht auf mich selbst, als meine innere Stimme mir sagt, dass immerhin ich derjenige war, der ihn zuerst geküsst hat. Ich hatte nur das Pech, dass er leider, leider wach war. Und das nervt mich. Das nervt mich wahnsinnig!

Leise grummelnd laufe ich über meinen gepunkteten Leseteppich zur Couch, lasse mich darauf fallen und greife zu dem Buch auf dem kleinen Tisch, schlage es auf und merke gar nicht, dass ich es falsch herum halte. Aber ich sehe eh nicht hin. Ich habe die letzten fünf Tage schon ununterbrochen nachgedacht, aber ich kann einfach nicht aufhören alles immer und immer wieder zu drehen, zu wenden und aus jedem möglichen Blickwinkel zu betrachten, der mir einfällt.
 

Was hat Eustass Kid davon meine Crew und mich zu retten? Wir sind doch nur ein weiteres Hindernis auf seinem Weg. Am Ende stehen wir alle auf Unicon und schlagen uns um das One Piece. Keiner von uns wird nachgeben. Weder er, noch ich, noch Ruffy oder alle anderen, die es bis dahin schaffen. Zumindest bin ich mir sicher, dass wir drei es schaffen. Also frage ich mich wieder: Wieso hat Kid sich um mich gekümmert? Das ergibt einfach keinen Sinn. Hatte er es so nötig, dass er einen Mann, einen Feind, retten und gesundpflegen musste? Da wäre er doch schneller in einer Stadt und einem Bordell gewesen. Der Gedanke ist absurd. Sollte es vielleicht irgendeine Art Humor von ihm sein, den ich einfach nicht verstehe? Wenn ja, wo kommt die Pointe? Wollte er sich eventuell revanchieren für meine Rettung vor dem Pacifista damals? Kid ist nicht der Typ, der einen Gefallen erwidert. Vor allem, wenn er um Gefallen Nummer eins nicht gebeten hat. Und er würde nie um einen Gefallen bitten.
 

Ich seufze, klappe das Buch zu und lege es zurück auf den Tisch.

Bleibt noch die Sache mit der Belohnung und dem Spielzeug. Aber er kann mich nicht ernsthaft als eine Art Spielzeug betrachten! So naiv ist er nicht. Und Belohnung hatte er genug! Nachdenklich reibe ich über meinen rechten Unterarm. 'Belohnung' klingt nach etwas Positivem. Nach etwas, dass man haben möchte, dass einem Freude bereitet. Und genau an diesem Punkt wird es gruselig. Ich habe das in der Nacht mit Kid nicht weiter wahrgenommen und nicht drüber nachgedacht. Wie auch? Aber... Belohnung ist immer etwas Schönes. Also war es ihm wichtig mich ins Bett zu kriegen? Er wollte sich daran erfreuen?

Ich halte inne, schließe die Augen und zähle innerlich vor mich hin. Das mache ich immer, wenn ich gedanklich an diesem Punkt angekommen bin. Ich will einfach nicht weiter denken. Ich verweigere mich jeder Ahnung, die dahinter lauert. Es kann so oder so nur ein bescheuerter Scherz, ein Witz, eine Verarsche von Kid sein. Vermutlich wollte er mir einfach nur was antun.
 

Aber dann wäre er in seinem ganzen Sadismus nicht so nett gewesen. Fakt ist, dass er nicht gegen meinen Willen gehandelt, sondern mich dazu gebracht hat mitzumachen. Wie auch immer. Mein Gehirn muss zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht voll da gewesen sein. Aber Kid war... rücksichtsvoll trotz Härte, wenn auch nur ein wenig. Aber ich bin ja nicht aus Zucker. Ich bin ein Mann, genau wie er. Und wenn ich ehrlich bin, ist das meine geringste Sorge. Soll jeder mit dem Menschen leben, den er sich nun mal aussucht. Wollte Kid mich also für eine Nacht haben? Das wäre so... ich weiß nicht. Dem Gedankengang will ich nicht folgen. Ich ziehe die Beine an, rutsche auf dem Sofa hin und her, bis ich bequem die Arme um die Beine schlingen kann. Mit düsteren Blicken funkle ich den Fußboden an.

Der Witz auf meiner Seite ist, dass ich eigentlich gar nicht böse auf Kid bin. Nicht, dass er... höchstens wie... Denn was ich mir kaum eingestehen will ist, dass es mir Spaß gemacht hat. Gut, er war nicht gerade der Netteste, eher bestimmend mit einer Prise Brutalität, denn wer vergreift sich schon an einem Verletzten? Tss! Und wenn ich an seine Finger denke, wird mir merkwürdig übel. Obwohl das eigentlich eine der wenigen freundlichen Gesten von ihm war. Ich will nicht drüber nachdenken... das Gefühl war so...
 

Ruckartig stehe ich auf und bereue die Bewegung sofort, als mir ein herber Schmerz das Rückgrat runterfährt. Schluss jetzt! Ich atme tief durch. Ich sollte mir nicht immer wieder solche Gedanken machen. Ich sollte es einfach als etwas Vergangenes abtun und drüber weg kommen. Aber es kommt mir immer wieder in den Sinn. Jeden Tag, jede Stunde. Wieso nur?

Es stimmt, dass ich diesen Kerl interessant finde, dass ich neugierig bin, was ihn angeht. Aber doch nicht auf so eine Art und Weise! Er kann ein recht unterhaltsamer Zeitgenosse sein, wenn man sich nach Action sehnt, denn da wo er ist, da passiert garantiert irgendwas. Und wenn es nur ein lauer Kampf ist, weil er wieder irgendeinem armen Schwein seine Blicke vergelten will. Er rennt immer gleich mit dem Kopf durch die Wand, anstatt mal abzuwarten und die Lage zu peilen. Irgendwann bricht ihm das noch das Genick.

Oder mir.

Denn ich glaube genau so war es in jener Nacht. Er ist einfach drauflos geprescht und hat mich mitgerissen. Wieso nur habe ich das zugelassen...?
 

Genervt suche ich mir ein neues Sweatshirt aus dem Schrank, schnappe mir noch meinen Hut, der auf dem Schreibtisch liegt und stapfe aus meiner Kajüte. Immerhin bin ich samt Mannschaft wieder zurück auf dem U-Boot! Das sollte das einzige sein, das zählt. Und wir sind fünf Tagesreisen entfernt von den Kid-Piraten, auch das sollte zählen. Und zwar als positiver Punkt auf einer fiktiven Liste.
 

An Deck wenden sich mir alle Gesichter zu und ich nicke grüßend. Penguin, Cas und Bepo spielen Karten mit zwei weiteren Männern, der Rest lungert nutzlos rum.

"Nichts zu sehen, Capt'n, alles ruhig!", kommt eine gebrüllte Nachricht von irgendwo über mir. Ich murre laut als Antwort. Die frische Luft tut verdammt gut. Ich beschäftige mich eine Weile damit einfach tief ein- und auszuatmen und lehne mich an die stählerne Reling des Schiffes. Kühl fühle ich das Metall und ein flüchtiges Bild von einem Rotschopf mit Fliegerbrille auf der Stirn und einem sadistischen Grinsen auf den Lippen bildet sich vor meinem inneren Auge. Ich schüttle den Kopf, vertreibe das Bild, sehe nach oben. Keine Wolken, keine Möwen, wir sind mitten auf dem Meer, keine Insel in Reichweite. Die Sonne wärmt, ohne dass es zu heiß ist. Genießerisch schließe ich die Augen und verharre still, das Gesicht zur Sonne gereckt. Minuten vergehen, während Cas flucht, weil er mal wieder verloren hat. Sicherlich wirft er mit den Karten und Penguin darf alle wieder aufheben. Ich schmunzle unwillkürlich. Manche Dinge ändern sich nie. Auch nicht das überaus laute Magengrummeln von Bepo, was just in diesem Moment ertönt.

"Oh...", macht er und ich kann seine hängenden Ohren regelrecht sehen, auch wenn ich mich noch immer nicht bewegt habe. "Entschuldigung." Ich muss lachen. Das ist mein Bär in Übergröße, dem ich viel zu viel durchgehen lasse! Cas flucht wieder und ich öffne nun doch die Augen.

"Komm mit, Bepo, wir gehen was essen. Ich kann auch was vertragen." Bepo springt auf, sieht mich dankbar an. "In meiner Kajüte findest du später noch Nachtisch." Den vorwurfsvollen Blick von Cas in meinem Rücken ignoriere ich. Es tut gut, wieder zu Hause zu sein.
 

Am frühen Abend finde ich mich an einem meiner Lieblingsplätze auf dem Schiff wieder: Mitten an Deck, an den schlafenden Bepo gelehnt, der leise Schnarchgeräusche von sich gibt. Auf den Knien halte ich ein Buch, medizinisches Fachwissen, neuste Ausgabe, aber ich sehe nicht rein. Stattdessen blicke ich zum Himmel hoch. Die letzten Wolken scheinen darüber hinwegzuziehen, wie die letzten hellen Flecken, ehe es dunkel wird. Sanft weht eine stete Brise aus nordost, zumindest nehme ich an, dass es nordost ist. Es ist schön einfach wieder das zu tun, was ich mag, bei meiner Crew, unterwegs sein, Bücher über Medizin lesen und Bepo beim Schnarchen zuhören. Ohne es zu merken streicht meine rechte Hand über mein Schwert, was neben mir liegt. Der Himmel wird immer dunkler und erst, als mir die hell blitzenden Sterne auffallen, merke ich, wie lange ich schon nach oben sehe. Dabei weiß ich gar nicht, an was ich gedacht habe, schlagartig ist mein Kopf wie leergefegt. Was hat mich fasziniert?
 

Ich stehe auf, vorsichtig, um Bepo nicht zu wecken, lasse mein Schwert neben ihm liegen und trete an die Reling. Sanft glitzert das Wasser unter uns. Das Schiff fährt nicht, wird nur seicht geschaukelt von der merkwürdigen Strömung hier. Von drinnen höre ich Gegröle und Musik. Gut, dass niemand nach draußen kommt, mir ist irgendwie nicht nach feiern und Gesprächen. Ich beuge mich vor und etwas über die Reling und blinzle zu der aufgemalten Piratenflagge an der Schiffswand. Unwillkürlich muss ich schmunzeln. So lange sind wir schon unterwegs, haben uns auf der ersten Hälfte der Grandline gut geschlagen und einen Namen gemacht. Auch die zweite Hälfte sind wir gut angegangen, wenn auch verzögert wegen der ganzen Unruhen. Nichts desto trotz bin ich hier. Und ich bin nicht gewillt mich kleinkriegen zu lassen! Nicht von unvorhergesehenen Ereignissen, nicht von der Marine und ganz bestimmt auch nicht von Rivalen! Rivalen wie Eustass Kid. Ich schnaube verächtlich. Wieso fällt mir der Sadist eigentlich immer als erstes ein?!
 

Ich muss das abschließen, irgendwie, mich dazu zwingen, wenn es nicht anders geht. Aber wieso sollte es nicht gehen? Ja, ich bin ihm dankbar, dass er mir geholfen hat, sehr. Aber deswegen muss ich nicht gleich permanent über ihn nachdenken! Ist doch sein Problem, wenn er sich um einen Konkurrenten kümmert! Passt nicht zu ihm. Und schon wieder frage ich mich, was er mit meiner Rettung bezwecken mag.

Seufzend drehe ich mich zurück, blicke übers Deck, über Bepo hinweg und ziehe mich auf die Reling hoch, bis ich wackelig sitze. Gefährlich, ja, normalerweise würde Penguin auch sofort mit einer Schimpftirade neben mir stehen und mir einen Vortrag über Teufelskräfte und das Meer halten. Ich dagegen bin glücklich, dass ich hier sitzen kann, denn... meine Wangen färben sich rot. Dumme, dumme Gedanken! Schon wieder sind sie da! Alles nur wegen Kid! Den ersten Tag hat meine Hüfte ziemlich wehgetan, so viel zu Kids sanfter Seite. Und zu meiner Blödheit. Sex mit einem Mann mag eine Sache sein, denke ich mir, aber Sex mit Kid eine ganz andere. Nicht, dass ich vor ihm derlei Erfahrungen gemacht hätte, aber... ich glaube fest daran.
 

Unwirsch balle ich die linke Hand zur Faust, die rechte umklammert fest die Reling. Es verwirrt mich, es ärgert mich, es reizt mich! Manchmal, wenn ich nachts im Bett liege und nicht schlafen kann, dann kann ich fast noch seine Hände auf mir spüren, wie sie mit sanftem Druck über meine Haut streichen. Und seine weichen Lippen auf meinen.

Weich?

Es sind doch schon fünf Tage vergangen. Oder erst fünf?

Die Vorstellung von seinem Atem an meinem Nacken jagt mir einen Schauer über den Rücken. Und wieder fluche ich lautlos. Seine Stimme, die so anders geklungen hat... ich rutsche von der Reling, versuche ruhig zu atmen. Ich muss diese Erinnerungen auslöschen! Oder sie zumindest in eine Schublade sperren, tief in mir drin. Das ist nicht normal! Eustass Kid! Ich verfluche seinen Namen, weil es mich auf der einen Seite wahnsinnig stört, weil es mich aufregt, dass ich so oft an ihn denken muss. Und auf der anderen Seite... hatte es irgendwas, so lächerlich es sein mag.

Frauen gehören ins Bett, weich und warm und sanft. Kein egoistischer, ungehobelter, manierloser, männlicher Pirat, der nur seinen Weg zu kennen scheint! Jedenfalls nicht in meines!
 

Mürrisch springe ich auf, schnappe mir mein Schwert, trete Bepo gegen den Fuß, bis er aufwacht und bedeute ihm mit einem Kopfnicken, mir zu folgen.
 


 

Die nächsten Tage rinnen so an mir vorbei. Der normale Alltag hat mich vollkommen wieder. Endlose Tage auf dem weiten Meer, Wetten, bei denen jeder eigentlich nur verlieren kann, eine völlig betrunkene Crew, ein überfressener Bepo, überraschender Wetterumschwung und eine Flucht auf eine Insel, auf der wir gleich unsere Vorräte aufstocken. Ich bleibe an Bord. Heute ist nicht mein Tag. Seitdem ich aufgestanden bin, habe ich furchtbare Kopfschmerzen und wenn mich nicht alles täuscht, sogar Fieber. Genau das, was ich jetzt brauche. Knurrend habe ich denjenigen zugesehen, die ich einkaufen geschickt habe. Der Rest bleibt mit mir an Bord. Ich will mich gar nicht lange hier aufhalten. Wenn ich nichts zu tun habe, kommt mir allzu oft das Abbild eines Mannes in den Sinn, den ich seit zu vielen Tagen versuche zu verdrängen. Ich werde besser darin, schließlich war es nur eine Nacht und ein dummer Fehler. Damit ist die Sache durch, sage ich mir und schmunzle.
 

Die kommenden Tage auf See sind regelrecht eintönig. Das einzige, das sich ändert, ist das Wetter und so laufen wir an einem Tag mit dicken Winterjacken übers Deck und müssen Schnee schaufeln und schwitzen uns bereits am nächsten die Seele aus dem Leib. Ein Zwischenstopp auf einer Miniinsel bringt der Crew Strandparadies mit Badeurlaub, während ich mir beinahe einen Sonnenstich auf meiner Liege hole. Man sollte nicht einschlafen, wenn die Sonne so brennt und alle Männer nur noch Wasserspiele mit Bällen und Gummienten im Kopf haben. Der einzige, der ebenso leidet wie ich, ist Bepo. Aber selbst der kann halbwegs schwimmen.

Ich bereue es nicht wirklich, nie wieder schwimmen und tauchen zu können. Das Meer ist mein Feind geworden, obwohl es als Pirat mein enger Verbündeter ist. Früher war ich sehr gerne im Wasser. Heute würde ich sterben. Und dennoch... selbst wenn ich könnte, ich würde meine Teufelskräfte nicht eintauschen nur, um wieder baden gehen zu können. Keine Chance.
 

Als wir die Nacht durchfahren und ich nicht schlafen kann, gehe ich mich ablenken, indem ich einfach die Unterwasserwelt beobachte. Mein U-Boot hat eine Art Beobachtungsraum, in dem doppelt gesicherte Fenster in den Boden und die Wände eingelassen sind. Außerdem gibt es zahlreiche Scheinwerfer und Lichtquellen rund um das Schiff und die Sicht heute ist gut. Die Welt im Meer ist faszinierend. Bunt und ständig in Betrieb, überall ist Leben und überall wird Leben ausgelöscht. Ein falscher Flossenschlag und das war's. Wie bei uns Piraten. Bei uns gibt es auch schillernde und merkwürdige Gestalten. Wie dieser Buggy damals, der mir Ruffy überlassen hat, als Portgas D. Ace hingerichtet wurde. Und mit ihm starb Edward Newgate, besser bekannt als Piratenkaiser Whitebeard. Und seitdem leben wir in einer neuen Ära.

Ich schlinge die Arme um meine angezogenen Beine und lehne den Kopf gegen die kühle Scheibe. Draußen schwimmen ein paar orange-rote Fische neben dem Schiff her, einer so groß wie ein Mensch. Sie kommen näher und drehen wieder ab, wiederholen das Spiel, als wären sie neugierig wer und was wir sind. Erst nach einer ganzen Weile drehen sie dauerhaft ab und verschwinden in der fernen Dunkelheit, die die Lichter des Schiffes nicht mehr durchdringen.
 

Ich stehe auf, strecke die Arme nach dem langen Sitzen und genieße weiterhin die Stille. Kein Laut ist zu hören, nichts. Nicht einmal das Schnarchen von Bepo, der garantiert vor der Tür sitzt. Er folgt mir einfach fast überall hin, wie ein steter Beschützer, obwohl doch ich der Captain bin. Ich lasse ihn, meistens, denn es bringt nichts, ihm zu verbieten mir zu folgen. Er tut es dennoch. Es sei denn, ich bin wirklich wütend, dann lässt er es bleiben. Er ist wie ein immerpräsenter Freund. Ich schmunzle. Leise öffne ich die Tür vom Unterwasser-Ausblick-Zimmer und da sitzt Bepo, rechts an die Wand gelehnt, Kopf auf die Brust gesunken. Er hat mein Schwert im Arm. Er ist der einzige, dem ich es anvertraue und wenn ich es in meiner Kajüte liegen lasse und durch das Schiff gehe und Bepo mir folgt, dann holt er es unter Garantie, damit ich es im Notfall benutzen kann. Welcher Notfall auch immer auf dem Schiff und tief im Meer eintreten sollte. Aber man weiß ja nie...

Ich streiche über seine flauschigen weißen Ohren und er gurrt genießerisch, er liebt das.

"Ok, genug geschnurrt jetzt. Aufwachen!" Sanft aber nachdrücklich verpasse ich ihm mit der Handkante einen Schlag in den Nacken und augenblicklich ist Bepo wach und springt auf.

"Auauauau!", jault er und sieht mich an. "Entschuldigung." Er lässt den Kopf hängen. Ich wedele mit der Hand zum Zeichen, dass er still sein und mir folgen soll und genau das tut er dann.
 

Vor meiner Kajüte angekommen lasse ich mir mein Schwert geben und schicke Bepo ins Bett. Ich aber bin immer noch wach. Mit routinierter Handbewegung mache ich das Licht an, gehe zum Bücherregal, in dem ich alle meine Bücher über Medizin, Forschung und praktische Übungen aufbewahre und ziehe mir zielsicher eines von Doktor Hogback raus. Niemand weiß, wo der gefallene Arzt seit der Vernichtung der Thriller Bark ist, aber einige seiner Bücher haben immer noch einen unschätzbaren Wissenswert. Nur in Hose, aber dafür mit Decke, lümmle ich mich auf meinen Leseteppich, der genauso gepunktet ist wie mein Hut. Mir gefällt das Muster. Ich schnappe mir eines der Kissen, die hier immer rumliegen und mache es mir bequem. Doch Minute für Minute wird das Lesen schwieriger, zäher und ehe ich es bemerke, bin ich eingeschlafen.
 

Ich träume von einem merkwürdigen roten Vogel, der ein schwarzes Stirnband trägt. Ich biete ihm ein paar Körner an, die er auch frisst, aber ich merke schnell, dass es ein Fehler war, den Vogel zu füttern. Kaum, dass die Körner alle sind, fliegt er auf, um mich herum und lässt sich einfach nicht vertreiben. Er versucht auf meiner Schulter zu landen, auf meinem Kopf und er pickt nach mir. Als ich nach dem blöden Vieh schlage, erwische ich es mit der Handfläche. Noch während er weggeschleudert wird, verwandelt er sich, undeutlich. Ich kann es nicht erkennen, aber die Silhouette ist eindeutig menschlich.

Erschrocken wache ich auf.
 

Mein Herz rast und für einen Augenblick zittere ich regelrecht, was sich aber schnell wieder legt. Was war das denn?! Neben mir liegt das Buch, in dem ich gelesen habe. Ich reibe mir über die Augen, setze mich auf und denke an diesen merkwürdigen Vogel. Eustass... Jetzt reicht's! Endgültig! Wenn der Kerl mich schon bis in meine Träume verfolgt, dann läuft eindeutig mehr als nur ein wenig schief! Plötzlich hellwach, stapfe ich zum Schreibtisch, wende mich nach rechts zu einem der vielen Bücherregale in meinem Zimmer und greife nach einem unscheinbaren dicken Buch. Ich klappe es auf, blättre darin herum, bis ich gefunden habe was ich suche und setze mich an den Schreibtisch. Es wird Zeit für einen neuen Eintrag. Ich greife nach der Feder und dem Tintenfass. Ein Eintrag in mein ganz persönliches Logbuch.

Meine Augen überfliegen den letzten Eintrag, er ist schon eine Weile her. Es finden nur Sachen Einzug in mein persönliches Logbuch, die mich beschäftigen, die mich nicht mehr loslassen oder die ich irgendwann einmal für mich klären will. Oder die, die ich geklärt habe. Dinge, die für mich persönlich Bedeutung haben, einen Wert. Oder die mich, wie jetzt, einfach wahnsinnig aufregen! Und jetzt widme ich diesem sadistischen Arschloch tatsächlich ein paar Zeilen!
 

Wütend schreibe ich drauflos, nicht viel, aber mit vollem Elan. Als ich fertig bin, überfliege ich die Worte.
 

Eustass Kid ist ein perverser, aufdringlicher, sadistischer, egoistischer, nerviger Bastard, der einen auch noch verfolgt!
 

Ich muss über mich selbst lachen. Wirklich gelungene Zeilen...

Ich streiche alles wieder durch.
 

Eustass Kid...
 

Was will ich eigentlich über ihn schreiben? Nervös tippe ich mit der Feder auf die Tischplatte. Irgendwie muss ich alles auf einen Punkt bringen. Und dann abschließen. Ich hebe den Arm und wie von selbst schreibe ich:
 

Alles was wir hatten war Sex.

Gewöhn dich an die Erinnerung.

Und dann vergiss es.
 

Ich puste sanft auf die Tinte, damit sie schneller trocknet, lege die Feder weg und schließe das Buch. Das fasst es doch ziemlich treffend zusammen. Gewöhn dich dran, Trafalgar.
 


 

Strahlende Sonne, blauer Himmel, warme Sommerbrise, das wäre toll... wieso nur ist das Wetter das totale Gegenteil? Was hab ich dem Himmel getan? Statt Sonne tanken und an Deck eines aufgetauchten U-Bootes zu lesen, hocke ich mit der halben Crew in der Kombüse und grummle vor mich hin. An Regentagen wie diesem verbraucht sich der Alkohol viel zu schnell. Cas und Penguin haben sämtliche Kartenspiele durch, Bepo scheint den ganzen Tag schlafen zu können, alle anderen suchen sich irgendeine Beschäftigung. Ich wünschte, ich könnte konzentriert lesen, aber ich kann im Moment nicht in meiner Kajüte sein. Nicht, nachdem ich letzte Nacht wieder einen merkwürdigen Traum hatte. Ich will im Moment nicht alleine sein. Ich begnüge mich damit zuzusehen, wie hoch Bepos Bauch beim Atmen kommt und lasse mich in eine nicht sehr aufregende Runde Poker ziehen. Cas ist zu leicht zu durchschauen, selbst dann noch, wenn er seine Mütze tief ins Gesicht zieht und eine Sonnenbrille aufhat. Als nach drei Runden normalem Spiel ausgerechnet er Strippoker vorschlägt, klinke ich mich aus der Runde wieder aus. Sobald solche und ähnliche Vorschläge erst mal in den Raum geworfen werden, ist man vor nichts mehr sicher. Das ist im Normalfall mein Stichwort mich in irgendeine Ecke des Raumes zu verziehen und zuzusehen, wie sich die anderen erst zum Affen machen und dann Streit anfangen, der in einer kleinen Prügelei endet. Dann darf ich wieder Kratzer, blutige Nasen und gelegentlich eine ausgekugelte Schulter kurieren.
 

Ich seufze tonlos, stehe auf und suche mir gerade einen Platz am Rand, als die Tür auffliegt.

"Land in Sicht!" Sofort bricht allgemeiner Jubel los.

"Captain! Land!"

"Lasst uns von Bord gehen!"

"Juhu!" Zig hoffnungsvolle Augenpaare richten sich auf mich. Wer kann da noch nein sagen? Mir ist selbst langweilig und vermutlich wäre es nicht verkehrt neuen Alkohol zu kaufen...
 

"Landgang", sage ich und wecke Bepo, der mich ungeniert laut angähnt. Ich nicke zum Zeichen, dass er mir folgen soll. "Alle die auf der letzten Insel waren, bleiben an Bord." Grinsend verschwinde ich aus der Kombüse, während enttäuschte Buh-Rufe laut werden. Jaja, ich bin nicht immer nett.
 

Mit Bepo, Cas und Penguin im Schlepptau mache ich mich auf gen erste Bar, die wir sehen. Einen Drink in fremder Umgebung, vielleicht Neuigkeiten aufschnappen, ein wenig die Lage sondieren, das würde mir jetzt gefallen. Hoffentlich ist auch was los. Der Regen auf der Insel ist nicht so stark wie auf dem Meer, vielmehr nieselt es nur, aber es ist unangenehm und ich ziehe meine Jacke enger um mich.

Schon von Weitem hören wir Lärm und Singen. Wir schlagen die Richtung ein und stehen keine fünf Minuten später vor einem großen, hell erleuchteten Gebäude. Viele Stimmen dringen nach draußen, lachen, Musik.
 

"Nach dir, Captain", grinst Cas und hält mir die Tür auf. Dann wollen wir mal. Die Luft drinnen ist stickig, aber das scheint keinen zu stören. Ausgelassen tanzen in einer Ecke die ersten Leute auf dem Tisch, jemand malträtiert ein Klavier und die schrille Stimme einer Frau fängt an zu keifen. Genau das, was ich jetzt brauche: Pure Ablenkung bis hin zu Kopfschmerzen! Ich grinse. Penguin hat einen freien Tisch entdeckt und wir setzen uns, ziehen die Jacken aus. In dem ganzen Gewühl, das hier herrscht, fallen wir gar nicht auf. Die Bar ist groß, voll und laut und dennoch schlägt sich eine Kellnerin in Rekordzeit bis zu uns durch. Wir bestellen und sie schafft es auf dem Rückweg an die Bar tatsächlich, niemanden anzurempeln. Interessiert blicke ich ihr nach. Sie bewegt sich gekonnt, als würde sie schon lange hier arbeiten und als wäre die Bar jeden Tag so voll. Kurz bevor sie den Tresen erreicht, ich verrenke mir inzwischen den Hals, um sie wenigstens noch halb im Blick zu behalten, schnellt ein Arm vor und hält sie fest. Seufzend, als wäre ich selbst kurz vor dem Ziel gestoppt worden, will ich wegsehen, als mir goldene Armreifen und kurz danach flammend rote Haare auffallen. Geschockt stehe ich auf.
 

Eustass Kid.
 

Neben ihm Killer und dieser zombiemäßige Flammenwerfer. Das gibt’s doch nicht!

"Verfluchte Scheiße!", höre ich mich murmeln und ducke mich augenblicklich wieder. Penguin stupst mich an.

"Was ist denn?"

"Tresen", zische ich und versuche ruhig zu bleiben. Was ist das für ein beschissener Zufall?! Oder verfolgt der uns? Blödsinn. Vermutlich war er zuerst hier, wir sind ja gerade erst gekommen. Scheiße! Und das, wo ich mich ablenken wollte von roten Haaren, von einem sadistischen Grinsen, von dem Kribbeln, das mich manchmal überkommt, wenn ich an diese eine Nacht denke. Und von all dem unsinnigen Zeug in meinem Kopf, das ich einfach nicht aufhalten kann. Genau wie jetzt. Ich wünschte, mein Gehirn würde einfrieren.
 

"Sollen wir wieder gehen?"

"Unsinn!" Ich drehe mich zu Cas, der Kid inzwischen auch gesehen zu haben scheint. Bepo sieht besorgt gen Tresen. "Wieso sollten wir?" Alle drei drucksen rum. "So wie ich das sehe", murre ich und stehe auf, "hält der Typ grad die Kellnerin davon ab, uns unsere Bestellung zu bringen." Meine Stimme klingt schärfer als beabsichtigt. Ich sehe zu Kid, der seine Hand inzwischen auf den Hintern der Frau geschoben hat. Aber statt ihm eine reinzuhauen, wie ich es mir gerade wünsche, lächelt sie ihn an. Ich blinzle. Sie lächelt ihn an? Er soll die Finger von ihr nehmen! Ich knurre leise, ohne es selbst zu hören. Penguin piekt mir ins Bein und ich verstumme. Mit einem Mal bin ich wütend und ich weiß nicht genau warum. Weil Kid eine Frau begrabscht? Weil er einfach da ist? Oder weil er den bestellten Alkohol verzögert? Vielleicht auch, weil der Vollidiot mich einfach nicht sieht.
 

Schwachsinn.
 

Vor dieser Nacht wäre ich rübergegangen und wir hätten kurz miteinander gesprochen, vielleicht sogar zusammen was getrunken. Aber nun? Der Typ hat meine Crew und mich gerettet, nur um meine Mannschaft zu verprügeln und mich zu... manipulieren. Selbst in den ausnahmsweise netten Dingen, von denen ich immer noch nicht weiß, wieso er sie überhaupt getan hat, ist er böse. Durch und durch ein Sadist. Ein berechnender Sadist. Ich fluche innerlich. Ich sollte rübergehen und ihm eine reinhauen. Einfach so, ohne Zögern. Das wäre ausgleichende Gerechtigkeit dafür, dass er Bepo mehrfach K.O. gehauen hat, obwohl der noch nicht wieder ganz fit war. Ich gehe im Normalfall nirgendwo hin und haue jemandem eine rein, aber genau jetzt juckt es mir doch sehr in den Fingern. Ich wusste nichts von all den Dingen, die er getan hat, während ich bewusstlos war und mein Gefühl sagt mir, dass es noch mehr gibt, was ich nicht weiß. Ich wusste in dem Moment nur, dass ich am Leben war, dass ich in Kids Bett lag und dass er neben mir war. Und irgendwie hat mein Gehirn ausgesetzt. Er erschien mir faszinierend, anziehend, begehrenswert. Ich beiße mir auf die Zunge. Ich werd den Teufel tun und auch nur eins von diesen Worten laut mit Kid in Verbindung bringen! Ich wollte mich an die Erinnerung gewöhnen, aber statt dem gleichgültig gegenüber zu stehen, wühlt es mich immer noch auf. Irgendwas verschiebt meine Gefühle.
 

Wieso muss der Scheißkerl jetzt da sein? Wieso ausgerechnet er, von all den Menschen, die ich nicht sehen will? Wieso sitzt dort nicht einfach ein Freund, zu dem man gehen kann, sich unterhalten, lachen, sich betrinken und von dem man sich nach einem gelungenen Abend einfach wieder verabschiedet, nachdem man sich gegenseitig guten Wind gewünscht hat?

Meine Fingernägel bohren sich in meine Handflächen und irritiert lasse ich die Hände wieder locker. Ich habe gar nicht gemerkt, wie angespannt ich immer noch dastehe und zu Kid rüberblicke. Wir könnten gehen, wir könnten einfach abwarten, bis der Alkohol irgendwann ankommt, wir könnten es dem Zufall überlassen, ob Kid uns nun sieht oder nicht. Aber irgendwas in mir schreit, dass ich zum Tresen gehen soll. Warum auch immer.
 

"Captain?" Bepo sieht mich mit offenem Maul an.

"Halten", befehle ich und reiche ihm mein Schwert. Das werde ich für Kid nicht brauchen. "Ich sorge dafür, dass er aufhört Kellnerinnen zu belästigen. Die Gäste verdursten." Noch während meine drei Crewmitglieder auf mich einreden, stapfe ich festen Schrittes durch das Gewühl. Gar nicht so einfach torkelnden Leuten in einer vollen Bar auszuweichen. Fixieren tue ich nur Kid, möglicherweise liegt es auch daran. Mit jedem Schritt, den ich auf ihn zumache, werde ich wütender. Und gleichzeitig unsicherer. Ich verlangsame meine Schritte und kurz, bevor ich ihn erreiche, ihm vielleicht doch noch eine reinhauen kann oder... keine Ahnung was... sieht Killer in meine Richtung. Er stößt Kid gegen den Arm, der sich zu ihm dreht und endlich die Bardame ziehen lässt. Ich könnte einfach wieder an meinen Platz gehen, immerhin habe ich erreicht was ich wollte. Aber ich wäre ein Feigling, wenn ich das täte. Zumal Kid sich in genau diesem Moment weiterdreht und dem Nicken Killers folgt.
 

Wie gebannt bleibe ich stehen, als sich bernsteinfarbene Augen in meine bohren. Mein Herz schlägt unangenehm schnell in meiner Brust. Alles, was ich ihm sagen könnte, verschmilzt zu einem unordentlichen Worthaufen in meinem Kopf. Vielleicht sollte ich mich doch darauf beschränken ihm eine reinzuhauen.

Kids Lippen verziehen sich zu einem amüsierten Grinsen und erst ganz langsam wird mir klar, dass er bis eben überrascht ausgesehen hat. Er greift nach seinem Glas, hebt den Arm und prostet mir zu. Arschloch!
 

"Bist du festgewachsen oder kommst du rüber?" Er grinst. Von einem Ohr zum anderen. Und er sieht so überheblich aus.
 

~ owari Chap °1 ~
 


 

Jaaaaa, die Chaps sind wesentlich kürzer als meine OneShots, aber habt ihr mit was anderem gerechnet? :P

Irgendwie muss die FF aber mal Tempo aufnehmen, aber das tut sie schon ganz gut im nächsten Chap. *g*
 

Also bis nächsten Monat - falls jemand mag. :D
 

Sayonara,

--> *Satra* ^^=



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Leucan
2011-04-17T20:46:26+00:00 17.04.2011 22:46
Also erstmal, danke für die Benachrichtung und voll schön, dass es mit den beiden weitergeht. ^^

Also das beste an diesen Kapitel, nicht dass alles toll war, aber der Satz war am besten.

Eustass Kid ist ein perverser, aufdringlicher, sadistischer, egoistischer, nerviger Bastard, der einen auch noch verfolgt!

Und ich stimme Law vollkommen zu, so ist er wirklich XDDD
Aber was mir auch noch sehr gefällt, wie Law so denkt. Er ist ja schon irgendwie...und so an den anderen interessiert. Hehe.

Freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel und freue mich sehr, wenn du mir bescheidt sagen könntest. *freundlich verabschied*

LG KC
Von:  YassieChan
2011-04-17T18:31:59+00:00 17.04.2011 20:31
Uhhi...ich danke dir das du mir geschrieben hast, das war wirklich eine gute Idee.
Also der anfang ist ja richtig super.
Und auch wieder aus Law´s Sicht, das mag ich. XD
Freue mich schon aufs nächste Kappi, sag mir bitte bescheid.
LG Yassie-chan
Von:  Ajeka3
2011-04-17T13:57:35+00:00 17.04.2011 15:57
Aahhhhhhhhh du hast weiter geschriebeeeeen aaaaahhhhh
Ich bin so glücklich ^^
Und das Kapitel ist nicht langweilig, sondern richtig toll. Ich kann das nächste kaum erwarten. Oh Gott ein Monat!
Von:  Dayce
2011-04-17T11:11:06+00:00 17.04.2011 13:11
Du glaubst gar nicht wie ich mich gefreut habe als ich deinen Eintrag gelesen habe. Und siehe da sie war schon freigeschalten. Und sobald ich den ersten Satz gelesen habe war ich wieder drin in dieser Geschichte die mich aus beiden Sichten so fasziniert hat.
Und egal ob nur jeden Monat ein Kapitel kommt, ich lese es bestimmt bis zum Ende, auch wenn du sagst das, dass nicht so dein Ding ist.
Es war gut zu lesen wie Law sich jetzt fühlt, er weiß nicht recht was das alles zu bedeuten hat und macht sich Gedanken darüber.
Und gerade als er es ein bisschen geschafft hat taucht doch Kid auf einmal wieder auf. Und Kid ist nett zu ihm, so wie ich es verstanden habe. Verbirgt er da jetzt auch Unsicherheit oder macht er sich nur nicht so viele Gedanken wie Law? Und das Ende-eigentlich liebe ich solche Enden doch würde ich auch sehr sehr gerne wissen wie es weiter geht.
Also ich bin begeistert. Deine Art zu schreiben, also ich bin hin und weg und freu mich schon auf das nächste.
Auch würde ich es toll finden wenn du mir bescheid sagen könntest wenn ein neues on ist. Hab manchmal nicht so die Zeit es zu bemerken. Danke dafür.
Tschaui Dayce


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