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Gods and Monsters

Rebellion gegen einen Präsidenten
von

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Ruinös - Part 3 von 3

~Aloha ihr Lieben!
 

Es tut mir sehr Leid, dass ich so lange gebraucht habe, aber so langsam geht der Renovierungsstress richtig los, ich habe es ja bereits angekündigt.
 

Ich habe sehr viel Zeit und Mühe in dieses Kapitel investiert und hoffe wirklich sehr, dass es mir gelungen ist. Ein ruhiges, zartes Kapitel sollte es werden und ist es hoffentlich auch :)
 

Mal wieder ein Musiktipp: http://www.youtube.com/watch?v=RstiXDLBVHA
 

Ich habe noch nicht korrigieren können, für Fehler entschuldige ich mich also schon einmal, die werde ich baldmöglichst beheben. Ist nur etwas spät geworden ^^
 

Lange Rede, kurzer Sinn: Viel Spaß beim Lesen.
 

LG

Galenhilwen~
 


 


 

Er hörte Deidara nicht mehr. Nur das Hallen seiner eigenen Schritte drang in seine Ohren, hielt seinen Verstand vom Durchdrehen ab. Diese zermürbende Stille... er hätte sie nicht ertragen.
 

Sasori wollte nicht darüber nachdenken, was soeben passiert war.
 

Er wollte es nicht, und nur das Konzentrieren auf die Geräusche seiner Schritte hielt ihn vom Denken ab. Vom Grübeln. Zumindest mehr oder weniger. Es war zumindest ein Anfang. Ein Geräusch, das die Stimme in seinen Gedanken übertönen konnte. Nicht viel, aber laut genug, um sich in den Vordergrund seiner Aufmerksamkeit zu drängen.
 

Leise seufzte er. Was machte er sich vor?
 

Alles in ihm war noch bei dem Blonden. Er wollte es zurücklassen, es vergessen, es ignorieren.
 

Aber in Wirklichkeit war es ganz anders. Seine Gedanken kreisten eigentlich immer nur um eine Frage...
 

Warum?
 

Warum hasste Deidara ihn nur so? Warum wünschte der Blonde sich seinen Tod? Warum hatte dieser nicht auf ihn gehört? Warum hatten Nagato und Deidara das getan? Warum fühlte er sich plötzlich so alleine? Warum war die Rache, die Zerstörung, so wichtig? Warum hatte Deidara ihm so dreist ins Gesicht gelogen und gesagt, dass dieser ganze Mist etwas mit Liebe zu tun hätte?
 

Warum?
 

Er verstand es nicht. Wirklich nicht. Nie hatte er etwas getan, was diesen Hass verdiente. Gut, er hatte ihre aufkeimende Freundschaft, oder als was das damals auch zu bezeichnen gewesen war, einfach abgewiesen. Aber sicherlich nicht, weil er ein gefühlskalter Vollarsch war.
 

Er hatte nur nicht riskieren wollen, dass Deidara sich in dessen überschäumender Art kopflos in Gefahr gebracht hätte, aus Sorge und hinderlicher Sympathie.
 

Sie hätten Fehler gemacht, und im schlimmsten Fall wären diese Fehler tödlich gewesen. Wenn jemand in Gefahr geriet, den man wirklich gerne mochte, dann wären Kurzschlussentscheidungen vorprogrammiert gewesen. Und Nagato hatte unmissverständlich klar gemacht, dass dieser Versagen und Fehler nicht duldete.
 

Sie hätten nicht richtig arbeiten können, wenn sie ständig in Sorge um ihre Freunde, ihren Partner oder sonst etwas gewesen wären.
 

Nagato selber hatte sich da ein Recht über ihrer aller Köpfe herausgenommen, welches für diesen nur deshalb praktikabel gewesen war, weil der Leader nie an den Operationen teilgenommen hatte. Wieso aber Konan stets dabei war... oder Sasori selber...
 

Sasori stutzte.
 

Eigentlich... hatte sich Nagato nie wirklich um dessen eigene Regeln gekümmert. Und er hatte es gewusst, doch nie so wahrgenommen. Eigentlich... hätte er diese Freundschaft mit Deidara niemals abblocken brauchen. Er hätte alle Argumente der Welt gehabt, um sie zu rechtfertigen. Vor Nagato... aber vor allem vor sich selbst.
 

Seufzend erreichte er die Tür ihres Bunkers und warf sich kraftlos dagegen, um sie zu öffnen.
 

Er war völlig fertig und musste mit vollem Körpereinsatz dafür sorgen, dass er endlich ins Innere kam.
 

Er hätte es zulassen können.
 

Hatte sich selbst mit fremden Regeln im Weg gestanden. Sasori schüttelte leicht den Kopf. Das musste Deidara damals weit mehr weh getan haben, als er immer geglaubt hatte. Obwohl das nie seine Motivation gewesen war... Ganz im Gegenteil. Das Einzige, was er gewollt hatte, war doch nur gewesen, dass Deidara sich nicht ins Unglück stürzte.
 

Der Kampf im Untergrund war eine lebensbedrohliche Aufgabe. Schon immer gewesen und würde es immer sein. Er selbst hätte es niemals verkraften können, wenn Deidara etwas zugestoßen wäre. Geschweige denn, dass dieser bei einer Mission gestorben wäre. Und dem Blonden wäre es andersherum nicht anders gegangen.
 

Deswegen hatte er sich für die Einsamkeit entschieden.
 

Deswegen hatte er diese Regeln so streng befolgt. Deshalb hatte er... sich über so lange Zeit eingeredet, dass es um Freundschaft gegangen war. Deshalb hatte er sich für seine Gefühle gegeißelt.
 

Deswegen war alles schief gelaufen.
 

Aber es war zu spät. Er hatte es so lange nicht erkannt, und nun war es eben einfach zu spät. Deidara hasste ihn abgrundtief und nun hatte er damit abgeschlossen. Er würde Deidara endgültig aus dem Weg gehen, weil es das Beste war. Diesen Hass konnte er einfach nicht mehr ertragen.
 

Sein Herz sollte endlich einmal auch das Recht haben lachen zu dürfen.
 

Nie in seinem Leben hatte er wirklich Glück spüren dürfen. Immer hatte er es sich von fadenscheinigen Dingen zerstören lassen. Er hatte es immer für andere sofort wieder aus der Hand gegeben, wenn er es in Händen hielt.
 

Dieser Neuanfang der Organisation musste auch endlich zu einem persönlichen Neuanfang werden. Er würde diese Fehler nicht noch einmal machen. Er würde Freundschaft zulassen, um Liebe vergessen zu können.
 

Und er hatte trotzdem viel mehr, als jemals zuvor.
 

Ein kleines bisschen Glück... war bei ihm geblieben. Und für nichts auf dieser Welt würde es das wieder hergeben.
 

Sasori presste sich durch den Türspalt und hielt dahinter einen Augenblick inne, während die Tür hinter ihm wieder zufiel. Vor seiner Nase baumelte sein alter Akatsuki-Mantel, den Gaara ihm entgegenhielt.
 

Der Sabakuno sah ihn aus den Augenwinkeln an und murmelte leise: „Wir sollen zu den Anderen in den Konferenzraum kommen. Und da habe ich gedacht, dass... dass du dich nicht unbedingt gleich ganz präsentieren willst. Der dürfte ja erst einmal das Nötigste bedecken...“ Vorsichtig nahm er den Mantel an sich und blickte unsicher in die türkisfarbenen Augen: „Ich... danke...“ - „Nichts zu danken.“
 

Rasch schlüpfte er in den Mantel und atmete erleichtert auf.
 

Ja, das war wirklich schon deutlich besser. So fühlte er sich nicht ganz so... abartig. So würde er nicht ganz so angestarrt werden, auch wenn Sasori durchaus klar war, dass er um eine Präsentation nicht herumkommen würde.
 

Die Haut würde lange brauchen, um nachzuwachsen. Er war ja schon froh, dass sie es überhaupt selbstständig tat. Nie hatte er sich wirklich eingehend mit diesem bionischen System beschäftigt. Hatte es nie gewollt. Von daher hatte er nicht die geringste Ahnung, wie das alles eigentlich funktionierte. Aber irgendwie... hatte er die Befürchtung, dass dem nicht mehr lange so bleiben würde.
 

Wahrscheinlich würde er Tage im Labor verbringen müssen; Untersuchungen erdulden, Tests mitmachen, sich brav den Inspektionen ergeben.
 

Wortlos würde er wieder ertragen müssen VO-01/delta zu sein...
 

Er sah auf, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte. Gaara lächelte kaum merklich, aber trotzdem nahm er dieses feine Minenspiel wahr. Er kannte es von sich selbst schließlich gut genug. Und gerade weil er es kannte, freute er sich so unglaublich darüber. Konnte seinen Blick kaum davon lösen.
 

Mit trockenem Hals versuchte er etwas zu sagen: „Gaara, ich...“
 

Doch ein Finger legte sich auf seine Lippen. Der Sabakuno schüttelte den Kopf und neigte diesen schließlich in Richtung Konferenzzimmer: „Später.“ Ein leichtes Zittern ergriff Besitz von ihm. Es war nur ein Finger, es war nur eine ganz leichte Berührung... aber es war...
 

Sasori schluckte schwer. Es war zumindest nicht schlecht. Es war ungewohnt. Es war noch immer neu. Und es war anders.
 

Er nickte leicht und prompt richteten sich seine Nackenhaare auf. Seine Lippen strichen bei der Bewegung unsagbar sanft, fast kaum, über den Finger. Es war kaum zu beschreiben, wie es sich anfühlte. Er merkte nur, dass nichts Schlechtes daran zu finden war.
 

Irgendwo in der Ferne hörte man Hidan wild und infernalisch toben. Doch es kam kaum bei Sasori an. Und bei Gaara scheinbar ebenso wenig.
 

Seine braunen Augen verharrten auf den türkisfarbenen. Sekunden verstrichen. Vielleicht auch Minuten. Doch der Finger strich sanft über die Konturen seiner Lippen, ertastete die auch für ihn selbst unerwartet weiche Oberfläche. Vorsichtig öffnete sich sein Mund einen Spalt breit, ohne dass sie ihre Blicke voneinander lösten.
 

Die zweite Hand seines Teampartners legte sich nicht weniger vorsichtig an seine Wange. Erst dadurch merkte er, wie sehr diese zu glühen schien. Der Finger wanderte hauchzart weiter über seine Lippen und schien jeden Millimeter ertasten zu wollen. Die Finger der anderen Hand glitten ähnlich zart über seine Wange, bis zu seinem Hals hinab.
 

Wie in Trance schloss er seine Augen und legte den Kopf leicht in den Nacken, während sich der Abstand zwischen ihnen auf ein Minimum reduziert hatte.
 

Warmer Atem strich über seine Haut.
 

Plötzlich donnerte und grollte es jedoch lautstark in ihrer unmittelbaren Nähe. Ruckartig drifteten sie auseinander, ehe Hidan laut schimpfend den kreuzenden Flur entlang eilte und keifte: „Diese bescheuerte, blonde Sackratte! Den mache ich sowas von platt, dass der endgültig vergisst, ob der Männlein oder Weiblein ist!“
 

Die beiden sahen dem Jashinisten einen Moment lang nach, ehe Gaara mit skeptisch hochgezogener Augenbraue raunte: „Ach ja... Wo ist der eigentlich?“ Sasori seufzte leise: „Ist mir egal. Aber er wird wohl noch irgendwo in der Kanalisation hocken, falls er nicht wieder eine seiner grandiosen Kurzschlussreaktionen hatte...“ Der Sabakuno nickte: „Verstehe. Dann lass uns erst einmal das Unvermeidliche hinter uns bringen.“ Auch er nickte nun. Es blieb ihnen ja kaum etwas anderes übrig...
 

Rasch schritten sie wortlos durch die Flure, bis sie zum Konferenzraum kamen. Sasori seufzte lautlos.
 

Er war durcheinander. Extrem durcheinander. Und doch fühlte es sich gleichzeitig so... klar an. Als ob alle Fragen beantwortet, alle Zweifel ausgeräumt seien. Als ob... das hier, was mit Gaara war, tatsächlich der erhoffte Neuanfang sein könnte, auch wenn noch viele Fragen offen waren, die Deidara und auch Nagato betrafen.
 

Ja, das traf es wohl ganz gut. Zumindest sah er sich außerstande, es noch konkreter zu formulieren.
 

Sie betraten das kleine Zimmer und hielten kurz inne. Neji, Itachi, Shino und Kiba saßen ziemlich bedrückt auf den Stühlen, während aus dem Nebenraum ein ziemlich lauter Streit zu hören war. Leise und irgendwie beinahe unbemerkt setzten sie sich zu den Anderen, als es langsam ruhiger wurde nebenan.
 

Sasori seufzte und hatte das Gefühl, dass die Zeit beim Warten noch viel quälender verstrich, als jemals zuvor.
 

Doch nach einigen Minuten öffnete sich endlich die Tür, durch die Nagato und Naruto scheinbar recht gut gelaunt traten. Der Blonde sah sich um, wirkte irritiert und fragte: „Wo... ist denn Deidara?“
 

Die Frage war unvermeidlich, das wusste Sasori selber, und doch versetzte alleine der Name seines ehemaligen Teampartners ihm wieder einen heftigen Stich ins Herz. Um sich davon nichts anmerken zu lassen, sah er rasch auf und knurrte: „Der hockt wohl noch irgendwo in der Kanalisation.“
 

Naruto nickte und setzte sich rasch hin, ebenso wie Nagato. Dieser jedoch suchte seinen Blickkontakt. Sasori seufzte innerlich. Geklärt war nichts zwischen ihnen, aber immerhin schien sein alter Freund diese Klärung zu wünschen. Die unsicher schauenden Augen sprachen Bände. Und zwar deutlich mehr, als er es die ganze Zeit befürchtet hatte. Nagato würde sich dem Gespräch stellen, wenngleich auch noch nicht die rechte Zeit dafür gekommen war.
 

Aber es war mehr, als Sasori erwartet hatte. Und deshalb beließ er es auch vorerst dabei.
 

Naruto blickte wieder in die Runde und räusperte sich: „Wir haben ein kurzes, aber intensives Gespräch geführt und Folgendes beschlossen: Gaara, Sasori. Ihr werdet gleich mit Neji ins Labor gehen, um euch kurz untersuchen zu lassen. Deidara und Nagato unterstehen vorerst einem Hausarrest, bis ich mir klar darüber bin, wie wir weiter verfahren werden. Das Team aus Hidan und Deidara wird baldmöglichst umstrukturiert. Doch vorher würden wir gerne analysieren, was bei der Mission zu Komplikationen geführt hat.“
 

Alle sahen ihn an. Wirklich alle. Fragend, neugierig, entschuldigend, mitleidig... Er wusste es nicht genau. Denn es war ihm eigentlich egal, da es ihm so oder so einfach nur ungemein unangenehm war.
 

Nervös spielten seine Finger am Ärmel seines Mantels. Sein Blick schaffte es nicht, auf einem Punkt zu verweilen. Und sein Körper spannte sich vom Scheitel bis zur Sohle komplett an. Wie eine Salzsäule saß er da und fühlte sich angestarrt.
 

Eine Hand legte sich, von den Anderen unbemerkt, auf sein Knie. Der Daumen strich beruhigend über sein Bein. Er blickte zu Gaara auf, der ihm zunickte. Und mit den Augen unmissverständlich erklärte, dass er nicht alleine war. Dass er in Sicherheit war. Dass Gaara da wäre, wenn irgendetwas aus dem Ruder laufen würde.
 

Nach einem Augenblick nickte er und erklärte in typisch knapper und lustloser Art und Weise: „Das ganze war eine Falle. Sie haben gewusst, dass wir wieder aktiv werden und sie schienen gewusst zu haben, dass wir dort auftauchen werden. Ich wurde überrumpelt, gefangen genommen und... an etwas erinnert, was ich... nie zeigen wollte. Aber mir bleibt keine andere Wahl...“
 

Langsam erhob er sich. Ihm war heiß und kalt zugleich. Sein Herz raste. Eindeutig...
 

Er hatte Angst.
 

Eine Angst, die ihn wirklich komplett erfüllte. Er wollte nicht wieder VO-01/delta sein. Er würde es auch nicht sein, das wusste sein Kopf. Aber seine Angst malte es sich in den schlimmsten Szenarien immer wieder aus, und das in Bruchteilen von Sekunden.
 

Dennoch öffnete er mit zitternden Händen den Mantel, schloss seine Augen und streifte sich das Kleidungsstück von den Schultern. Er atmete tief durch und murmelte leise: „Es ist ein Überbleibsel aus einer Zeit, die ich nicht weiter erläutern will. Sie wussten davon.“ Rasch schloss Sasori den Mantel wieder und setzte sich wieder hin.
 

Naruto sah ihn wie eine Eule an: „Okay... dann sollte sich Neji das wirklich mal ansehen.“ Zu seinem Leidwesen war der Wissenschaftler, natürlich, sofort Feuer und Flamme: „Unbedingt! Ich habe noch nie so perfekte bionische Bauteile gesehen... Erstaunlich.“
 

Nagatos Stimme erhob sich plötzlich, wenn auch nur leise: „Aber... wie habt ihr das eigentlich... überlebt? Was ist passiert?“
 

Nein. Er konnte einfach noch nicht direkt mit Nagato sprechen. Nicht, ohne dass seine Enttäuschung weit mehr zu sehen und hören gewesen wäre, als er das vor allen hier wollte. Er hörte Gaara seufzen und sah diesen an. Rasch nickte er. In den Augen stand die Frage, die er nur zu gerne mit „Ja“ beantwortete...
 

So ergriff der Sabakuno an seiner Stelle das Wort: „Wir haben doch über diesen Sturz in die Höhle gesprochen...“ Alle nickten. „Nun... ich weiß nicht wie und wieso, aber seit mein Vater mich angehen wollte konnte ich das hier...“
 

Gaara hob die Hand und plötzlich kam Sand aus einer großen Flasche, die neben der Tür stand und der bisher noch niemand wirklich Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
 

Sasori sah seinen Teampartner mit großen Augen an.
 

Er hatte mit viel gerechnet, aber definitiv nicht mit dieser... brutalen Ehrlichkeit. Gaara schmiss den Anderen mal eben so, ohne mit der Wimper zu zucken, die Tatsachen vor die Füße. Gab ein Geheimnis preis, welches dieser so viele Jahre gehütet hatte... Und das nur wegen ihm. Weil Gaara ihn gerettet hatte. Weil Gaara es getan hatte, obwohl diesem vorher klar gewesen sein musste, dass es so kommen würde.
 

Verstohlen blickte er zu Boden. So etwas... hatte noch nie jemand für ihn getan. Warum auch? Bisher war er überzeugt gewesen, dass er es auch nicht wert war, auch wenn niemand sein Geheimnis gekannt hatte. Doch Gaara wusste es schon eine Weile... und hatte es trotzdem für ihn getan...
 

Ehe Naruto ungläubig etwas sagen konnte, sprang Neji auf und keuchte: „Das ist erstaunlich! Das... wenn das wirklich natürliches Chakra war...“ Der Blonde sah den Wissenschaftler an: „Was dann?“ - „Gib mir ein paar Tage Zeit, Naruto. Ich habe vage in Erinnerung da mal etwas gelesen zu haben, aber ich müsste es noch einmal heraussuchen.“
 

Kurz überlegte der Anführer offensichtlich, nickte dann aber: „Also schön. Wir sollten eh erst einmal ein paar Tage Pause einlegen. Es ist viel passiert heute und es gibt noch eine ganze Menge zu klären.“ Gaara ließ den Sand wieder verschwinden und Naruto seufzte weiter: „Es ist ja schon bezeichnend, dass ich mich über fliegenden Sand nicht mehr wirklich wundern kann. Echt jetzt! Wir sind wohl alle ziemlich fertig. Neji, du kümmerst dich um Gaara und Sasori. Itachi, du holst Deidara zurück. Er steht unter Hausarrest und den soll er auch wahrnehmen.“
 

Auch wenn es komisch war, aber Sasori musste sich ein Grinsen verkneifen. Irgendwie hatte der Blonde sogar recht. Keinem schien es sonderlich nahe zu gehen, dass Gaara Sand kontrollieren konnte. Sie waren wohl alle fertig mit den Nerven.
 

Und vermutlich würde es nie wieder einen besseren Zeitpunkt geben, um ein solches Geheimnis zu offenbaren. Er blickte Gaara aus den Augenwinkeln an, dessen Mundwinkel verdächtig nach oben zuckten. Neidlos musste er zugeben, dass diese wirklich geniale Rechnung mehr als aufgegangen war.
 

Die Katze war aus dem Sack und keiner konnte sich mehr aufraffen, um sie wieder einzufangen.
 

Alle nickten. Naruto strich sich durchs Haar: „Und ich ziehe mich in mein privates Büro zurück. Falls etwas ist, sucht mich bitte dort auf.“ Wieder ein allgemeines Nicken. „Gut. Falls nichts Akutes auftauchen sollte, werden wir die nächste Konferenz für morgen veranschlagen. Ihr könnt gehen.“
 

Neji blickte ihn und Gaara kurz an, deutete mit einem Nicken an, dass sie diesem folgen sollten. Wortlos kamen sie der Aufforderung nach und folgten dem Schwarzhaarigen durch verschiedene Flure. Schweigend. Beinahe lautlos.
 

Der Wissenschaftler führte sie in Raum 06 des Labors, machte das Licht an und deutete auf die Liege, die in der Mitte des Raumes stand: „Setzt euch. Ich werde euch zuerst kurz durchchecken, zur Vorsicht. Wir wollen ja ausschließen, dass etwas Ernstes mit euch ist...“ Die beiden Angesprochenen tauschten einen Blick aus, ehe sie sich nebeneinander auf die Liege setzten. Neji kehrte mit ein paar Geräten zurück und brachte die Untersuchungen rasch hinter sich.
 

Nachdem der Schwarzhaarige alle Ergebnisse in zwei Akten eingetragen hatte, sah dieser Sasori an und erklärte: „Ich würde gerne einen Systemcheck deiner bionischen Teile machen. Der... dauert aber eine Weile.“
 

Sasori seufzte und verdrehte die Augen: „Mach schon, ich komme doch eh nicht drumherum...“ Entschuldigend lächelte der Wissenschaftler: „Ich... kann mir nur vorstellen, wie es dir geht. Aber ich mache das nicht, um dich zu ärgern. Es geht alleine darum, dass wir das System verstehen und vielleicht zu deinem Vorteil modifizieren können.“ Er zuckte mit den Schultern: „Nun mach schon. Je eher wir anfangen, umso eher sind wir fertig...“
 

Neji nickte zufrieden: „Danke. Ich muss nur ein paar Sachen holen, dann kann es losgehen. Bittet wartet so lange hier, ich bin ich spätestens 10 Minuten wieder da.“ In fast kindlicher Vorfreude rauschte der Wissenschaftler aus dem Untersuchungsraum und warf die Tür hinter sich ins Schloss.
 

Stille kehrte ein.
 

Sasori blickte nach links zu Gaara, der auch ihn ansah. Er spürte, wie die Finger des Sabakuno vorsichtig nach seiner linken Hand tasteten. Wieder berührte sich die Haut nur vage, nur flüchtig, nur hauchzart. Und doch war es so unsagbar intensiv.
 

Vorsichtig erwiderte er dieses zaghafte Tasten und schaute ihren Fingern gebannt dabei zu. Wie sie unsicher umeinander herum schlichen, sich manchmal versehentlich berührten, für versehentliche Berührungen zu sorgen begannen. Die beiden Hände erkundeten sich, als seien sie etwas äußerst Zerbrechliches, Zartes und Scheues. Und konnten es doch nicht sein lassen, weil es so unglaublich schön war.
 

Gaara sah ihn eindringlich an und flüsterte: „Sag mal... Kannst... du mir eine Frage beantworten?“ Er blickte auf, versank für einen winzigen Moment in den schwarz umrandeten Augen, und nickte: „Sicher... was willst du wissen?“
 

Der Sabakuno schien nervös zu werden. Die Finger auf seiner Hand hielten still, der Blick seines Teampartners verlief sich immer mehr im Nichts: „Nun... was hast du Deidara gesagt? Wie seid ihr verblieben?“ Irritiert hob Sasori eine Augenbraue: „Ich habe ihm gesagt, dass wir fertig miteinander sind....“ Er stockte kurz. „Wieso fragst du?“
 

Die Schultern zuckend blickte Gaara noch immer nicht auf: „Ach... weißt du... ich... ich habe mich nur gefragt...“ Sein Sitznachbar sah ihn etwas unsicher an. „Naja, mich würde interessieren, ob dein Aussehen dafür verantwortlich ist, dass du nie mehr... Nähe zu Deidara... gesucht hast...“
 

Sasori schaute Gaara einen Augenblick lang mit offenem Mund an.
 

Das... das war wirklich erstaunlich. Wie konnte dieser Mensch ihn nur so verdammt gut einschätzen? Seine Gesten, seine Mimik lesen... Scheinbar einfach alles. Er musste es nicht erklären. Er musste nicht immer alles erläutern. Es war so viel, was sie sich wortlos mitteilten.
 

Schließlich nickte er und raunte: „Definitiv auch, ja.“ Ein merkwürdiges Drücken presste seinen Oberkörper zusammen, als er den enttäuschten Blick in den türkisfarbenen Augen erkannte. „Aber nicht nur...“ Plötzlich sah Gaara fragend auf: „Was... meinst du?“ Sasori spürte, wie seine Wangen wärmer wurden und ein Lächeln auf seine Lippen schlich: „Ich... wollte es dir sowieso erzählen, das musst du mir glauben. Ich habe es mir vorgenommen, seit du... mir zum ersten Mal deinen Sand gezeigt hast... weißt du...“
 

Gaara lächelte leicht: „Echt?“
 

Er nickte: „Ja. Du hast mir gezeigt, dass du mir vertraust und auch schon, dass ich dir vertrauen kann. Deshalb... erzähle ich dir, wie es dazu kam, dass ich so... aussehe... so bin... Es... passierte, als ich 10 Jahre alt war...“
 

{Flashback}
 

„Hey, Sasori, schau mal...“
 

Der Rothaarige blickte aus seinem Buch auf und schaute Nagato an, der mit dem Finger zum Boden zeigte. Er folgte mit seinem Blick der angedeuteten Richtung. Als er entdeckte, was sein Freund meinte, knurrte er: „Was will DER denn schon wieder hier?“ Nagato zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung... Aber mich nervt der auch. Mich nervt dieser Kerl gewaltig. Am Liebsten würde ich ja...“
 

Plötzlich blickte der Ältere ihn an und grinste: „Gib mir mal deine Tasche...“ Sasori kam der Aufforderung skeptisch nach. Nagato öffnete den kleinen Rucksack, wühlte einen Augenblick und holte schließlich grinsend sein belegtes Brötchen hervor: „Perfekt...“
 

Sasori quiekte erschrocken auf: „Du willst doch nicht...“
 

Zu spät. Mit einem dumpfen „Pock“ klatschte das Brötchen gegen den Hinterkopf Orochimarus. Der Belag aus Salat und Ei verteilte sich in alle Himmelsrichtungen.
 

Wütend sah der damalige Gouverneur sich um und keifte: „Wer war das?“
 

Nagato grinste Sasori breit an, während unter ihnen eine ganze Meute Lehrer ihr Entrüsten bekundeten. Der Ältere kicherte leise: „Volltreffer!“ Der Kleinere schmunzelte. Okay, das war schon irgendwie lustig. Unter ihnen herrschte eine Aufregung wie im Hühnerstall... und ein ebenso aufgeregtes Gackern.
 

Bis einer der Lehrer zu ihnen aufschaute und bellte: „DAS war mir klar! Runter da, aber flott!“
 

Seufzend packte Sasori seine Sachen zusammen und folgte Nagato nach unten, wo sie mit dem Rücken zum Baum plötzlich der gesamten Belegschaft des Heims gegenüber zu stehen schienen. Der Lehrer setzte zum Sprechen an, wurde von Orochimaru jedoch zurückgehalten. Dieser sah die Aufseher an und zischte: „Wie heißen die und wie alt sind die?“
 

Etwas irritiert erklärte der Lehrer: „Das sind Nagato und Sasori. Nagato ist 13, Sasori 10. Aber ich kann Ihnen von einer Adoption einer der beiden nur abraten... sie sind... schwierig...“ Doch der Gouverneur grinste nur: „Die beiden waren nicht zufällig auf dem Fest, oder? Bei dem tragischen Unfall?“ - „Doch, Herr Gouverneur. Sie waren beide sogar unter denen, die in die Höhle stürzten.“
 

Der Schwarzhaarige wandte sich zu ihnen und sprach mit öliger Stimme: „Der Große ist mir zu alt. Bereiten Sie alles vor, ich nehme das Kleine direkt mit. Schicken Sie die Sachen hinterher...“ - „Aber...“ - „Kein 'aber'... oder wollen Sie in Zukunft auf meine Spenden verzichten?“
 

Der Lehrer schüttelte energisch den Kopf: „Nicht doch...“ - „Gut. Ich verlasse mich auf Sie.“
 

Sasoris Augen weiteten sich panisch, als er vom Gouverneur am Arm gepackt wurde, nicht unbedingt sanft, und hinter diesem hergezogen wurde. Panisch schaute er zurück: „Nagato! Hilfe! Ich will nicht!“ Sein Freund reagierte prompt, aber dennoch zu spät...
 

Die Lehrer und Aufseher packten den älteren Jungen, der in einer Menschentraube aus seinem Blick verschwand. Und er selbst... wurde grob in einen teuren Chakra-Wagen geschoben, auch wenn er seinen Blick noch immer nach hinten gerichtet hatte und verzweifelt nach seinem Freund rief: „Nagato! NAGATO! Hilfe! Nagato!“
 

Die Autotür fiel zu. Sasori blickte zu Orochimaru auf und schluckte schwer.
 

Der Wagen fuhr los und ließ das Heim rasch hinter sich...
 


 


 

Verunsichert und mit Tränen in den Augen sah der kleine Rotschopf sich um. Dieser Ort war ihm unheimlich. Alles war steril weiß gehalten. Es roch nach Desinfektionsmitteln. In jeder Ecke stand ein hoch technisiertes Gerät. Überall blinkte, brummte und ratterte es.
 

Er saß seit fünf Minuten auf dieser Liege, während sein... Sasori verzog das Gesicht. Er konnte das Wort nicht einmal denken...
 

Adoptivvater...
 

Orochimaru jedenfalls hatte ihn hier abgesetzt und gesagt, dass dieser ein paar Dinge besorgen müsste, ehe er von dem Schwarzhaarigen vorsorglich untersucht werden würde.
 

Er wollte nicht hier sein. Er wollte nur weg...
 

Das war ein scheußlicher Ort. Absolut furchtbar. Das war kein Ort, an den man ein adoptiertes Kind brachte, welches man gerade eben erst adoptiert hatte... Er fühlte sich wie eine Ratte im Versuchslabor. Gefangen und mit einem Schicksal, welches er nicht voraussagen konnte. Aber irgendwie spürte er, dass es... kein gutes sein würde.
 

Der Gouverneur kehrte zurück und grinste ihn kalt an: „So. Wir werden jetzt ein paar Untersuchungen machen... schließlich will ich wissen, ob du auch gesund bist... VO-01/delta.“ Er verschränkte beleidigt die Arme: „Ich heiße Sasori.“
 

Er erschrak, als der Schwarzhaarige mit einem Schritt bei ihm war und fauchte: „DU spricht nur, wenn ich es befehle, verstanden? Und dein Name wird ab sofort VO-01/delta sein! Denn du bist das vierte Versuchsobjekt aus meiner ersten Testreihe und nichts anderes! Verstanden?“ Aufmüpfig blickte er auf: „Lassen Sie mich in Ruhe! Ich will zurück ins Heim und...“
 

Schmerz durchzuckte seinen Körper. Ein deutlich sichtbarer Abdruck leuchtete in tiefem Rot auf seiner Wange. Tränen schossen aus seinen Augen und er sah den Mann vor sich angsterfüllt an.
 

Orochimaru grinste eiskalt: „Du wirst jetzt deinen Mund halten. Dir werde ich schon noch Respekt beibringen... und jetzt komm!“ Schmerzhaft bohrten sich die langen, dürren Finger in seinen Arm, die ihn ruppig hinter dem Gouverneur herzogen. Sie eilten, schneller als ihn seine viel kürzeren Beine eigentlich tragen konnten, über einen Flur, ehe sie einen anderen Raum betraten.
 

Sasori schluckte schwer und sah sich um. Wieder war es so ein Untersuchungszimmer...
 

Nur dieses war noch weit schlimmer als das, in dem er bis gerade eben noch gesessen hatte. Am Rand der hier befindlichen Liege hingen breite Chakra-Riemen. Direkt über der Behandlungsfläche hing ein monströses, wuchtiges und erschreckend aussehendes Gerät.
 

Orochimaru zerrte ihn zur Liege, legte ihn unter mächtig viel Kraft auf die Fläche und aktivierte die Chakra-Riemen, die sich um seinen Körper schürten und Bewegungen unmöglich machten. Der Ältere beugte sich über ihn und knurrte: „Ich werde jetzt ein paar Gewebeproben entnehmen, VO-01/delta. DU wirst hoffentlich endlich der Schlüssel für meinen Erfolg sein... Also halte schön still, vielleicht darfst du dann heute Nacht in einem Bett schlafen...“
 

Der Schwarzhaarige verschwand wieder aus seinem Blickfeld und schien ein paar Tasten zu drücken. Über seinem Kopf bündelte sich in der Spitze des unheimlichen Gerätes ein Strahl. Panisch riss der Rothaarige seine Augen auf.
 

Ein Laser?!
 

Der Lichtstrahl erreichte seine endgültige Stärke und wanderte auf seinem rechten Arm entlang. Es brannte, es fühlte sich abartig an und Sasori geriet mit jedem Millimeter Strecke, mit jeder verstrichenen Sekunde mehr in Panik.
 

Völlig von Sinnen zappelte und strampelte er auf der Liege herum, sammelte seine Kräfte und bäumte sich von Panik vollkommen erfüllt auf. Er wusste nicht wieso, er bekam es nicht einmal richtig mit, aber die Riemen rissen auseinander. Panisch sprang Sasori auf, hörte weit entfernt Orochimaru kreischen und schreien, ehe er das Gleichgewicht verlor...
 

Er rutschte aus, fiel auf der Liege der Länge nach hin... und das letzte, was er spürte, war ein infernalischer Schmerz, der seine rechte Körperhälfte durchfuhr... er roch verbranntes Fleisch... kreischte vor Schmerz auf...
 

Bis alles um ihn herum in Dunkelheit versank.
 


 


 

Nur mühsam ließen sich seine Augen öffnen. Bleischwer erschienen sie ihm. Doch nach ein paar Augenblicken gelang es ihm endlich, und er sah sich verwirrt um.
 

Um ihn herum blanker, feuchter und dunkler Stein. Und ein Gitter aus schwerem Metall, schon leicht rostig, aber dennoch massiv. Unter ihm knarzte eine klapprige Pritsche, als er sich aufrichtete. Und die Stille wurde durch seinen Schrei zerrissen, der ihm entwich...
 

Mit Tränen in den Augen hob er seine rechte Hand und betrachtete... eine Maschine. Sasori schüttelte den Kopf. Er... er war...
 

Ein Kichern ertönte und aus dem Schatten trat Orochimaru hervor. Dieser sah ihn an und hielt irgendetwas in die Luft: „ VO-01/delta... du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Und eine Menge Ärger bereitet. Aber damit ist jetzt Schluss. VO-01/delta. Du hast mir zu gehorchen. Immer. Du hast alles zu tun und zu erdulden, was ich verlange. Und solltest du auch nur ein ungebetenes Wort sagen, eine falsche Geste machen oder eine Träne vergießen, weil du das nicht willst, dann werde ich dir beibringen, dass das keine gute Idee ist...“
 

Theatralisch drückte der Gouverneur auf einen Knopf des Gerätes in dessen Hand.
 

Sasori schrie auf. Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen. Orochimaru beugte sich zu ihm herab und flüsterte eiskalt: „Bis. Du. Es. Kapierst.“
 

Wieder zuckte ein Stromschlag durch seinen Körper. Wieder schrie der kleine Junge unter Schmerzen auf. Weitere Tränen flossen. Er flehte um Gnade, er bettelte um Erlösung, er verfluchte diesen Wahnsinnigen.
 

Doch auch nach Stunden, Tagen... führte jede Träne, jedes Wort, jedes Schreien zu weiteren Stromstößen. Minuten um Minute. Stunde um Stunde.
 

Niemand hört den kleinen Rothaarigen. Niemand vernahm die Hilferufe, das Weinen, das Flehen. Niemand wusste, dass er hier war. Alles, was der kleine Körper in purer Verzweiflung von sich gab, verhallte ungehört in den endlosen Fluren dieser Katakomben.
 

Und nicht einmal er selbst ahnte, dass Wochen, Monate und schließlich sogar Jahre vergehen sollten, in denen er in diesem Kerker hauste, gefügig gemacht und als Versuchsobjekt benutzt wurde. Ihm wurde erst nach langer Zeit wirklich klar, wie zäh der Körper und der Verstand seines 10jährigen Ichs waren.
 

Ihm wurde erst nach Wochen klar, dass Orochimarus Drohung absolut ernst gemeint war. Seine Tortur wurde erträglicher... nachdem sie alles kindliche, alles menschliche... alles emotionale in ihm systematisch zerstört hatte.
 

Nachdem der, den sie seinen Adoptivvater nannten, sein altes Ich endgültig getötet hatte.
 

{Flashback Ende}
 

Sasori blickte auf. Gaara stand mittlerweile vor ihm und hatte die Arme um ihn gelegt. Drückte seinen Kopf einfach an dessen Schulter.
 

Etwas irritiert seufzte er: „Schon okay... Es... weißt du...“ Der Sabakuno löste sich von ihm, trat einen Schritt zurück und raunte: „Du musst dringend wieder lernen diese Dinge zu tun. Sie sind wichtig. Du musst wieder lernen zu fühlen, zu reden... und zu weinen...“
 

Er verschränkte die Arme vor der Brust: „Wieso? Es gibt nichts, was das erforderlich macht.“ - „Oh doch, und das weißt du so gut wie ich.“ - „Lass es gut sein, bitte. Ich habe die Sache mit Deidara geklärt und werde das auch mit Nagato tun. Fertig." Gaara legte den Kopf leicht schräg und brummte etwas verstimmt: „Der Kerl bringt dich fast um, tritt all das, was du erlebt hast, auch noch mit Füßen, und du willst mir sagen, dass es dir gut geht, weil du ihm gesagt hast, ihr seid fertig miteinander?!“
 

Sasori wich dem Blick aus: „Jaaa... Ja. Ja! Genau das will ich sagen.“ Gaaras Hand legte sich an seine Wange, ehe sein Teampartner hauchte: „Hör mal... Ich bin da wirklich auch nicht gut drin. Aber... ich habe wenigstens meine Momente, in denen ich Frust, Trauer, Wut... einfach alles mal rauslassen kann. Doch selbst das machst du nicht.“
 

Der Sabakuno strich ihm sanft über die Wange: „Du wolltest nicht, dass er das über dich erfährt, oder? Du wolltest nicht, dass er dich dafür hasst... Weil... du ihn sehr gerne hast... oder?“ Ruckartig sah er Gaara an und krächzte: „Was... wie.. ich meine...“ - „Das ist okay. Aber dadurch hat er dich schwer getroffen. Ich gebe zu, ich mag ihn nicht. Dich aber. Und dir wird es besser gehen, wenn du diese Verletzung mal... zum Ausdruck bringst.“
 

Er seufzte: „Und wozu? Ist doch egal. Er hasst mich. Damit ist das Thema erledigt.“
 

„Nein. Weil du ihn alles andere als hasst. Du bist noch lange nicht fertig mit ihm. Warum nicht? Ich meine... was hat er je für dich getan?“
 

Ihre Blicke trafen aufeinander. Sasori konnte nicht recht deuten, was in den türkisen Iriden zu sehen war. Er schüttelte den Kopf: „Ich mag dich auch... Und ich BIN fertig mit ihm. Ja, ich habe vielleicht die Chance auf etwas Glück verstreichen lassen. Und ja, es gefällt mir nicht. Aber...“ Seine Wangen färbten sich dunkler. „Aber... den Fehler will ich nicht noch einmal machen. Deswegen habe ich dir das erzählt, deswegen möchte ich, dass wir... Freunde sind...“
 

Gaara trat noch einen Schritt zurück und seufzte: „Sasori... so lange du dich nicht davon gelöst hast, wird dir das nicht gelingen. Ich weiß genauso wenig über Freundschaft und Nähe, wie du. Ich weiß nur, dass wir uns näher sind, als wir es jemals irgendeinem anderen Menschen waren. Ich möchte, dass wir das beide... ausbauen... genießen... endlich einmal in Anspruch nehmen. Doch mit dem Gewicht der Vergangenheit weiß ich nicht, ob das funktionieren wird...“
 

Der Sabakuno seufzte abermals: „Und... ich tue wirklich alles, um Deidara zu ersetzen. Aber... ich will ihn ersetzen, nicht aber nur eine Leinwand sein, auf die du ihn projizierst...“ Gaara schritt zur Tür und sah ihn noch einmal an. „Lass es dir durch den Kopf gehen...“
 

Er sah seinem Teampartner nach. Starrte noch immer, als die Tür bereits wieder geschlossen war.
 

Hing er wirklich so offensichtlich an Deidara? Gab er dem Neuen tatsächlich keine wirkliche Chance, weil er sich insgeheim eigentlich noch immer Nähe von Deidara wünschte?
 

Seufzend strich er sich durchs Haar, als Neji zurückkehrte.
 

Doch er bekam eigentlich nicht wirklich mit, wie dieser ihn an verschiedene Geräte anschloss, die der Wissenschaftler in den Raum geschoben hatte. Völlig automatisch wimmelte er die Frage ab, ob Neji ihn beobachten dürfe. Und völlig belanglos erschien ihm auch die Tatsache, dass Neji sich nach wenigen Minuten wieder verabschiedete.
 

Seine Aufmerksamkeit lag ganz woanders. Seine Gedanken kreisten immer und immer wieder um dieselben Fragen: Wie konnte er mit der Sache abschließen? Was meinte Gaara überhaupt mit dieser Nähe? Konnte er mit seinen mickrigen Fertigkeiten sein neues Glück... wirklich festhalten und wachsen lassen?
 

Nur eines war ihm klar...
 

Gaara hatte vollkommen recht damit, dass dieser wirklich sehr viel Mühe investierte, um ihm ein... guter Freund zu sein. Auf dessen Art. Aber wohl weit mehr, als Deidara es jemals tun würde.
 

Er vergrub das Gesicht in den Händen. Was sollte er jetzt nur machen?
 


 


 

Sasori wusste nicht, wie lange er bereits dort saß, als jemand an die Tür klopfte, diese sich öffnete, wieder schloss, und ein Räuspern zu hören war: „Hey...“ Er blickte auf und sah zu Gaara, der vor der Tür stand und ihn einfach nur unsicher musterte. Der Sabakuno versuchte zu lächeln: „Ich wollte mal nach dir sehen. Weißt du schon, wie lange es noch dauern soll?“
 

Er schüttelte den Kopf und seufzte: „Nein. Keine Ahnung, wie lange Neji mich hier noch versauern lassen will...“
 

Gaara kam langsam auf ihn zu, bis dieser direkt vor ihm stand und die Arme vor der Brust verschränkte. In dem Blick des Größeren lag jedoch nichts Wütendes... sondern viel eher etwas Besorgtes. Ebenso wie in dessen Stimme Sorge mitschwang: „Warum lässt du es nicht raus?“
 

Wieso sorgte Gaara sich auch noch um ihn? Das... war so abstrus. Deidara hätte ihn für das Gespräch vor ein paar Stunden wieder angeschrien und als gefühlloses Arschloch bezeichnet. Diese... Fürsorge behagte ihm irgendwie nicht. Er hatte sie nicht verdient.
 

Sasori wandte den Blick zur Seite und raunte: „Fängst du schon wieder damit an? Gaara, ich... Ich bin dir wirklich dankbar. Aber lass es gut sein, es ist doch alles in Ordnung. Ich habe die Sache endgültig geklärt und gut ist.“ Der Sabakuno lachte trocken auf: „Nichts ist gut. Wenn du es mir nicht erzählen willst, weil du mir nicht vertraust, dann ist das in Ordnung. Aber höre auf dich selber zu belügen und lass es raus. Du machst es nicht besser, wenn du es in dich reinfrisst, egal wie endgültig du das geklärt haben willst.“
 

Einen Moment herrschte Stille.
 

So weit waren sie schon einmal. Und nun, da er es abermals hörte, musste er einfach zugeben, dass Gaara in Allem recht hatte. Ihm ging es mit der Situation mehr als beschissen, das war ihm in der ganzen Zeit alleine klar geworden.
 

Es tat irre weh, was Deidara getan hatte. Es zerriss ihn innerlich ungemein. Und er wollte es endlich hinter sich lassen. Denn wirklich los war er es auch nicht geworden bei dem Gespräch...
 

Aber er wusste einfach nicht mehr, wie das ging.
 

Nach einer Weile knurrte der Akasuna: „Und wie? Ich habe keine Ahnung. Ich kann es mir ja nicht einmal erlauben. Ich weiß einfach nicht, wie man so etwas macht.“ Gaara trat dicht an ihn heran, blickte zu ihm herunter und zuckte ein wenig hilflos mit den Schultern: „Als ob ich da Experte wäre... Aber... vielleicht hilft es dir schon, wenn du einfach einmal das aussprichst, was du heute morgen wirklich sagen wolltest...“
 

Er ließ den Kopf sinken und raunte: „Ich habe gesagt, was es zu sagen gab...“ - „Sasori! Du musst es ja nicht ihm sagen. Nur sprich es einfach einmal aus.“ - „Ich...“ - „Du weißt, dass ich das niemals ausplaudern würde. Wenn du es lieber alleine machen möchtest, dann ist das auch okay, aber mach es! Sprich es aus.“
 

Der Sabakuno wandte sich ab und schritt zur Tür zurück.
 

Nein! Das... das wollte er nicht. Nicht noch einmal würde er aus Angst und Scham sein Glück, einen Freund, einen Vertrauten, ziehen lassen. Das war seine letzte Chance...
 

„Warte...“
 

Gaara blieb stehen und sah ihn erwartungsvoll an. Und auch irgendwie... mit einer gewissen Portion Hoffnung.
 

Sasori blickte zur Tür und krächzte: „Ich kann das alleine nicht... Hilf mir... bitte...“
 

Er seufzte erleichtert auf, als der Sabakuno zu ihm zurückkehrte. Vorsichtig nahm dieser seine linke Hand und zog ihn langsam von der Liege herunter. Ohne die Geräte an den Kabeln von ihren Tischen zu reißen, glitt er schließlich mit den Füßen zu Boden und sah auf. Gaara erwiderte den Blick und nickte: „Natürlich. Wenn du das möchtest...“ - „Ja... Ja!“ - „Dann fang einfach an. Stell dir vor du sagst ihm alles ins Gesicht...“
 

Er trat an Gaara heran, bis nur noch ein Schritt sie voneinander trennte. Nervös atmete er einmal tief durch, konzentrierte sich und führte sich Deidara bildlich vor Augen.
 

Wieder stand er dem Blonden in Gedanken gegenüber, in der Kanalisation, und ließ die Worte einfach heraus, wie sie ihm in den Sinn kamen: „Ich... ich verstehe schon lange nicht mehr, was ich dir getan habe. Ich weiß wirklich nicht, wieso... wieso du einen solchen Hass auf mich hast. Mir war nie bewusst, dass... dass ich... so etwas Schreckliches getan habe.... was diesen Hass verdient. Ich meine...“
 

Es tat so unglaublich weh.
 

Deidara stand nur da, antwortete nicht. Sah ihn an, aber reagierte nicht. Hörte ihn, interessierte sich aber nicht. Hasste ihn, aber mochte ihn nicht.
 

Eine Träne stahl sich brennend aus seinem Augenwinkel.
 

„Ich meine... Kannst du denn nicht verstehen, dass ich nicht das geben konnte, was du wolltest? Glaubst du wirklich, dass... ich das einfach aus... Spaß gemacht habe? Glaubst du wirklich, dass... ich... nicht... fühlen kann?“
 

Das schmerzte wohl mit am Meisten.
 

Deidara hatte es so oft gesagt, und nun nickte dieser einfach nur. Natürlich nickte Deidara. Der Blonde hatte in den letzten Wochen keinerlei Zweifel daran gelassen, wie dieser von ihm dachte.
 

Und diese Meinung wiederholte sein gedanklicher Gegenüber: „Du bist und bleibst ein gefühlskaltes Arschloch. Du hast nie fühlen können, und du wirst es nie! Du bist ein abartiges... Ding!“
 

Weitere Tränen kullerten über die hellen Wangen.
 

Es tat so höllisch weh...
 

„Scheiße, mir hat noch nie etwas so das Herz zerrissen! Ich habe mich noch nie in meinem Leben so mies gefühlt! Aber ich habe es getan, um uns zu schützen... Schau mich doch an! Ich bin nichts weiter, als das miese, kleine Spielzeug dieses kranken Spinners! Keiner von uns hätte weitermachen können, wenn ich diese Freundschaft zugelassen hätte... Ich...“
 

So abgrundtief weh...
 

Deidara hätte ihm niemals verziehen, dass er, Sasori, das Versuchsobjekt war, mit dem Orochimaru den Schlüssel für das künstliche Chakra gefunden hatte. Deidara hätte allen Grund dafür gehabt. Doch Deidara hatte diese schwerwiegenden Tatsachen nie gewusst, nie gekannt... und niemals gebraucht...
 

Das hätte er verstehen können, doch er hatte es immer verschwiegen. Gerade weil er nie gewollt hatte, dass Deidara ihn hasste! Er hatte von ganzem Herzen immer nur gehofft, dass ihre Arbeit als Untergrundorganisation schnell vorüber sein würde, damit er endlich das zulassen könnte, was sie beide anfangs gewollt hatten.
 

Aber seine Beweggründe waren falsch verstanden worden.
 

Er hatte sein Glück fortgeschmissen... Obwohl er es hatte festhalten wollen. Er hatte Hass heraufbeschworen, wo er eigentlich... Liebe ersehnt hatte...
 

Mit einem lauten Knacken grub sich ein tiefer Riss durch seinen inneren Damm. Das Material gab nach, riss immer weiter, bis es schließlich in tausende Stücke zerbrach.
 

Der See seiner stets dort aufgeschütteten Emotionen brach aus. Rann als Sturzbach von Tränen über seine Wangen und sickerte als Rinnsal schließlich in Tropfen zu Boden.
 

„Warum?! Warum hast du nicht auf mich gehört?! Warum war dir diese beschissene Sprengung so viel wichtiger? Ich verstehe es nicht!“
 

Sasori ließ sich gegen Gaara sinken und schluchzte erstickt gegen dessen Brust. Die Brust, die Arme, der Mensch, die ihn auffingen. Die Person, die seine Beweggründe nicht nur akzeptierte, sondern wirklich verstand.
 

„Ich weiß, dass ich ein Scheusal bin, aber habe ich DAS verdient?! Bin ich... so ein... Monster? Wieso... wieso... hasst du mich so? Das... wollte ich nie... niemals... aber ich... ich kann es einfach nicht... ich kann nicht... ich konnte es nie... Ich habe versucht es dir... zu zeigen... aber nie hast du es... bemerkt... gesehen... verstanden... Es tut mir leid! Wirklich... alles was ich... falsch gemacht habe... Aber ich kann nicht mehr... ich will nicht mehr... Du wünschst dir meinen Tod... Und behauptest dann noch einfach, dass es... Liebe... sei? Ich verstehe es nicht... Du wolltest mich loswerden... also lass mich auch endlich gehen... bitte...“
 

Er spürte, wie sich Arme um ihn legten. Für einen Moment hielten sie ihn einfach. Wortlos. Aber so unglaublich wohltuend und liebevoll. Und das Bild vor seinem geistigen Auge verschwamm. Langsam, aber sicher.
 

Das Blond ergraute.
 

(*1*): Leise flüsterte Gaara neben seinem Ohr: „Komm mit mir... bitte...“ Sasori krallte sich in das Shirt und nickte leicht: „Wenn... wenn ich darf...“
 

Der Sabakuno löste die Umarmung leicht, strich ihm die Tränen von den Wangen und nickte leicht: „Sasori... ich... ich weiß wirklich nicht, was das hier ist. Ich weiß nicht wie es genau heißt und ich weiß nicht, was ich alles machen kann oder soll. Ich weiß nur... dass ich dich sehr... mag... und dass ich... dass ich mit dir das lernen und erleben will... was uns wohl nie jemand wird geben können...“
 

Mit roten Wangen sahen sie sich an und Gaara flüsterte: „Wir sind anders. Wir sind nicht wie die Anderen. Wir leben vielleicht in einer ganz anderen Welt. Aber in dieser haben wir uns getroffen. Und ich glaube... dass... das hier in dieser Welt... vielleicht wirklich so etwas... wie Liebe ist...“ Der Größere biss sich auf die Unterlippe und wurde noch leiser. „Sollen wir... versuchen es herauszufinden?“
 

Sasori verharrte einen Augenblick.
 

Vielleicht... war es wirklich so. Auch er wusste es nicht. Wirklich nicht. Aber... es sprach nichts in ihm dagegen, es herauszufinden. Sie hatten nichts zu verlieren. Denn sie orientierten sich vom selben Punkt aus. Entdeckten alles gemeinsam. Und konnten nur so herausfinden, was es war, wo es war und wie es war.
 

Und was danach kommen würde.
 

Sie konnten es beide nicht sagen. Sie konnten sich nur gemeinsam auf den Weg machen, um es herauszufinden.
 

Zaghaft nickte er: „Ja...“
 

Gaaras Hände legten sich an seine Wangen. Strichen sanft über seine Haut. Das fühlte sich so unbeschreiblich schön an. Eine einfache Berührung, in der so viel Glück lag, wie er es sich für sein ganzes Leben nicht erhofft hatte.
 

Leicht zitternd schloss er seine Augen, legte den Kopf leicht in den Nacken. Wieder strich ein Finger sanft über seine Lippen. Die andere Hand ließ seine Wange hinter sich, schob sich hauchzart in seinen Nacken, vergrub sich dort spielerisch in den kurzen Haaren. Und jagte ihm einen kribbelnden Schauer durch den gesamten Körper, der sämtliche Härchen aufzurichten schien.
 

Er zuckte leicht zusammen, als er Gaaras Nase an seiner spürte, dessen Atem den Finger auf seinen Lippen ersetzte.
 

Ein leichter Schwindel überkam ihn, doch dieser fühlte sich... gut an.
 

Und rasch folgte dem warmen, sanften Atem samtig-weiche Lippen. Und ein schier elektrischer Schlag schoss durch seinen Körper, der mit seiner einstigen Tortur überhaupt nichts gemein hatte.
 

Sasori presste sich gegen den Größeren. Erhöhte den Druck, mit dem ihre Lippen aufeinander lagen. Versank völlig in diesem Taumel aus Glück und immenser Aufregung. Vergaß alles um sich herum. Und hielt sich an Gaara fest, um sicherzugehen, dass dieses Glück nicht plötzlich wieder seinen Händen entglitt.
 

Kurz lösten sie sich voneinander und Sasori leckte sich leicht über die Lippen. Der Geschmack war so fremd und vertraut zugleich. Nicht sein eigener, aber... irgendwie angenehm aromatisch. Wieder kehrten die fremden Lippen zu seinen zurück, streiften seine Zungenspitze sachte.
 

Ihnen beiden entwich ein leises Keuchen, ehe sie sich ansahen.
 

Warum auch immer, so war das noch kribbelnder gewesen. Und ohne ein Wort zu wechseln war ihnen klar, was sie tun wollten.
 

Langsam schlossen sie ihre Augen wieder, kehrten mit ihren Lippen zueinander zurück. Sasori legte den Kopf ein wenig zur Seite, nicht viel. Und berührte mit seiner Zungenspitze die Gaaras, die vorsichtig näher gekommen war.
 

Wieder durchfuhr ihn ein schierer Stromschlag, nur noch intensiver und noch... angenehmer. Vorsichtig ertasteten sie jeden Millimeter des Anderen, erkundeten sie langsam, zaghaft und doch mit dem Drang nach mehr gegenseitig ihre Zungen miteinander. Spürten das Kribbeln, wie Milliarden kleiner Ameisen, auf ihrer Haut. Das zerrende Gefühl im Magen und im Unterleib, wie eine berauschende, leichte Übelkeit. Bemerkten den Wunsch nach mehr, als Wärme, beinahe Hitze, und rauschendem Blut in ihren Körpern.
 

Und vergaßen mit einem Mal jeden Zweifel, jede Angst, um in diesem Ausdruck der Zuneigung völlig zu versinken. Die Berührungen ihrer Zungen von einer zaghaften Erkundung, zu einer feurigen Jagd werden zu lassen.
 

Ohne zu wissen, was genau es war. Denn wichtig war nur, dass ein Stückchen Normalität war, das zwei besonderen Menschen eine Brücke zueinander und ein Fenster zur normalen Welt war.
 


 


 

~P.S.: Nein, das wird nicht das endgültige Pair sein. Deidara und Sasori werden noch zueinander finden ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rockryu
2012-04-12T18:37:25+00:00 12.04.2012 20:37
Ich hab eine Bitte an dich:
Mir war klar, dass deidara und sasori irgendwann zueinander finden, schließlich ist das bei dir immer so. Und Gaara kommt bestimmt mit Naruto zusammen, da gab es ja bereits einen Hinweis. Aber bitte, lass die Beiden nicht im Streit außeinandergehen, ja??
Es ist toll, wie sie harmonieren.
Von:  fahnm
2012-04-12T18:06:53+00:00 12.04.2012 20:06
Klasse Kapi^^

Von:  Rusalka
2012-04-12T17:23:08+00:00 12.04.2012 19:23
Wow ein wirklich tolles Kapitel
Sehr interessant einmal das letzte Kapi aus Sasoris Sicht zu lesen.
Alle Hintergründe zu erfahren, was außerdem zwischen Sasori und Gaara passiert ist.
Zu dem das diese Zwei nicht das endgültige Paaring sind, vielleicht wäre dass besser. Ich meine Saso und Dei haben sich gegenseitig so weh getan. In Gaara hat Saso endlich jemanden gefunden der ihn versteht. Sie tun sich gegenseitig einfach gut.
Tja aber ist deine Entscheidung und vielleicht schaffst du es ja, meine Meinung zu ändern! :)

Ps: Ist die FF eigentlich fertig?

freu mich aufs nächste Kapi

LG Athene_Chan


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