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Sechs Wochen meines Lebens

von

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Teil 3

Titel: Sechs Wochen meines Lebens

Teil: 3/7

Autor: Ju-chan

Email: weissewoelfin@arcor.de

Fanfiction: Original

Rating: PG

Warnung: depri, sap

Kommentar: Falls es Kommentare oder Kritik gibt, dann immer her damit! ^_^
 

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"... Samstag, 16. November

Langsam komm ich mir selber blöd vor. Ich schreibe nur noch, wenn er nicht im Raum ist, sondern im Bad oder aber bei einer seiner Therapien. Ich komm mir immer mehr wie ein verliebtes Mädchen vor, dass ein Tagebuch über ihren Schwarm führt. Lächerlich...

Egal...

Nico ist heute irgendwie so still gewesen. Gestern, als er von der Therapie kam, auch. Wenn ich es so recht bedenke, dann ist er schon die ganze Woche so. Er hat kaum mit mir gesprochen, nur das Nötigste.

Ich bekomm langsam echt Angst, dass er was ahnt. Oder aber bei seiner Therapie läuft es nicht gut. Ich hab keine Ahnung! Und meinen Fragen, weicht er immer aus... Seltsamer Kerl..."

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Basti hatte gerade sein Notizbuch in den Nachtschrank gepackt, als die Tür sich öffnete und Nico von Andreas herein geschoben wurde.

Dieser redete heftig auf den Jüngeren ein.

"Mann, Nico! Jetzt mach dir doch darüber keinen Kopf. Das wird schon. Nur weil du mal nicht ganz so gut voran kommst, geht die Welt doch nicht unter. Bleib ruhig!"

"Wie soll ich ruhig bleiben? Ich beweg mich nicht von der Stelle. Stillstand. Keine Fortschritte und das nun schon seit ein paar Tagen."

"Verlang dir doch nicht zu viel ab! Zumindestens nicht auf ein mal. Gönn deinem Körper eine Pause!!!" Andreas war schon richtig verzweifelt.

Beide verstummten abrupt, als sie Sebastian sahen, der mitten im Raum stand und sie verwirrt beobachtete. Mit einem wütenden Schnauben wand sich Nico von Andi ab und rollte ans Fenster, ohne Basti auch nur zu beachten.

Dessen Herz begann schneller zu schlagen. Und er warf einen hilflosen Blick zu Andreas. Der verzog nur schmerzlich das Gesicht und zuckte ratlos mit den Schultern. Dann verschwand er mit einem Seufzen aus dem Raum.

Langsam ging Sebastian auf seinen jüngeren Freund zu. Dieser hatte sich wohl in den Kopf gesetzt, ihn nicht zu beachten.

"Nico?"

Keine Reaktion.

"Hey! Red mit mir!"

Nichts.

Wütend drehte er den Rollstuhl zu sich um, auch wenn Nico sich dagegen versuchte zu wehren.

"Lass den Scheiß! Mir ist nicht nach reden!!!"

"Mir aber!" Bastis Stimme nahm einen bestimmenden Ton an. "Was ist los?"

"Nichts ist los! Das ist es ja! Ich kann wieder nach Hause fahren! Diese scheiß Therapien bringen nichts mehr!!!"

"Wer sagt das? Die Ärzte?"

"Nein, ich! Ich merk es doch! Es wird einfach nicht besser. Ich kann mich anstrengen so viel ich will! Es bringt einfach nichts mehr!"

"Quatsch! Gib dir doch Zeit!"

"Das sagt Andreas auch! Aber ich hab keine Zeit! Das Leben rauscht an mir vorbei und ich sitz im Rollstuhl und glotze ihm hinterher!"

Seufzend ließ sich Basti vor seinem Freund auf die Knie sinken und legte seine Hände auf dessen Oberschenkel.

"Mensch, Nico! Es geht nun mal nicht alles auf ein mal. Guck mich an. Was bringen meine Therapien schon? Ich bekomme trotzdem Migräneanfälle und kann nichts dagegen tun, als Tabletten zu schlucken und kotzend überm Klo zu hängen. Geb ich auf? Nein!"

"Du... du... ich bin aber nicht du!" Nico hörte sich an, als würde er gleich anfangen zu weinen.

"Och Kleiner! Es geht nun mal nicht alles so, wie man will! Man muss im Leben viel zurückstecken und allem Zeit geben. Mann, das ist nun mal das Leben. Wir sind hier nicht bei 'Wünsch dir was'! Man muss für seine Erfolge arbeiten. Bloß, denk'mal nach! Wenn du jetzt aufgibst, was bringt es dir dann? Dann wirst du ewig in diesem scheiß Rollstuhl sitzen! Und wenn du weiter machst, wird es irgendwann besser werden. Und lieber kleine Fortschritte als gar keine..."

"Mensch Basti! Du hast gut reden! Ich bin nicht so stark!"

"Doch, bist du! So einen Eindruck hast du auf jeden Fall auf mich gemacht! Ich hab dich schon bewundert, als du hier her gekommen bist. Ich hab mich gefragt, warum du so fröhlich sein kannst, wenn du an so einen scheiß Rollstuhl gebunden bist. Doch du hast mir gezeigt, dass man daraus das beste machen kann! Nun gib nicht auf! Tu's für mich!"

"Was bringt es dir denn?" Nico schien verwirrt.

"Denkst du nicht, ich würde gerne mal mit dir 'ne Runde im Park spazieren gehen? Einfach dort hin, wohin uns unsere Füße tragen? Und glaub mir, das werden wir auch machen! Man, du hast alle Zeit der Welt!"

"Ich will aber nicht so lange warten müssen..." Nicos Stimme war kaum zu hören.

"Noch ein Grund, nicht aufzugeben. Je mehr du kämpfst, um so schneller wird es was."

"Ich fühl mich einfach so hilflos... Ich kämpfe alleine gegen meinen Körper..." Nico musste schlucken und schloss die brennenden Augen.

Als er Bastis kühle Hand sanft auf seiner Wange spürte, öffnete er sie wieder. Auf Bastis Gesicht lag ein warmes Lächeln.

"Du bist aber nicht alleine! Und glaub mir, du schaffst das! Ich weiß es..."

"Und woher willst du das wissen?" Nicos Stimme hörte sich brüchig an.

"Du bist nicht der einzige, der was im Gefühl hat. Ich besitze auch sowas wie 'ne weibliche Intuition!"

Nico musste kichern und eine klare Träne löste sich aus einem Auge und rollte langsam seine Wange hinab - wo sie auf Bastis Hand traf. Diese wischte sie ganz sanft mit dem Zeigefinger weg.

Einen kurzen Moment betrachtete Basti versonnen die klare Flüssigkeit auf seinem Finger, dann leckte er sie ab.

Fasziniert beobachtete Nico dieses Schauspiel und er konnte deutlich spüren, wie sein Herz schneller zu schlagen begann. //Wieso hat er das gemacht???//

Die Luft zwischen den beiden Jungen schien förmlich elektrisch aufgeladen zu sein und beide sahen einander wortlos in die Augen. Blau traf auf braun.

Basti war dann der erste, der den Blick senkte und sich seufzend erhob.

"Das schaffst du! Gib bloß nicht auf!" Mit diesen Worten schritt er zu seinem Bett hinüber und ließ sich dort nieder.

Nico sah ihm noch kurz nach - verwundert und fasziniert. Dann rollte er aber wortlos zu seinem Bett und hob sich hinein. Genauso nachdenklich schlang er dann auch seine Decke um sich und schwieg.

Irgendwann schlief er ein...
 

Als er nach einer Weile wieder aufwachte, stutzte er.

Basti hatte sich einen Hocker an sein Bett ran gezogen und betrachtete ihn versonnen.

Als der Ältere bemerkte, dass Nico die Augen aufgeschlagen hatte, lächelte er verlegen.

Nico erwiderte das Lächeln.

"Na Kleiner, wieder wach?" In der Stimme des Älteren war eine deutliche Heiserkeit zu hören und er räusperte sich errötend.

"Ja, Großer... Tut mir leid, dass ich vorhin so mit dir rumdiskutiert hab!"

"Quatsch! Es ist doch in Ordnung. Ich will dir bloß irgendwie helfen, denn ich kann mir vorstellen, dass es schwer für dich ist!"

"Ich muss mich einfach nur ein bisschen zusammenreißen... Wie spät ist es?"

"Es ist 20:37 Uhr!"

"Lust, auf 'ne Runde Schach?" Nico setzte sich auf und sah seinen Freund bittend an.

Dieser lachte warm und wuschelte dem Jüngeren liebevoll durch die grünen, zerzausten Haare.

"Klar, mit dir doch immer!" Den Hocker wieder an den Tisch schiebend, wartete er, bis Nico sich aus dem Bett erhoben hatte und ihm gegenüber Platz nahm.

Dann vertieften beide sich in ein stummes Schachspiel. Aber es war angenehm, auch gemeinsam schweigen zu können...
 

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"... Montag, 18. November

Nico scheint es wieder besser zu gehen. Nach unserem Gespräch scheint er sich wieder etwas gefangen zu haben. Bin ich froh. Allein der Gedanke, dass er sich aufgeben könnte, bringt mein Herz zum rasen. Nico muss unbedingt wieder laufen können. Ansonsten dreh ich ab.

Ein so lebensfroher Mensch kann nicht an einen Rollstuhl gebunden werden. Das wäre glatte Verschwendung!

Und Nico ist lebensfroh und freundlich und einfühlsam und wunderschön... O Gott, wenn er wüsste, was für 'ne Wirkung er auf mich hat, er würde sich sicher tot lachen.

Aber er weiß es ja zum Glück nicht.

Und ich? Meine Therapie schein anzuschlagen. Bis auf diesen einen Anfall, hab ich keine Probleme.

Wie ich wohl auf Nico wirke? Ich hoffe doch mal, dass er in mir einen Freund sieht. Einen guten Freund. Mehr will ich nicht...."

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"... Dienstag, 19. November

Der Tag heute war öde wie immer. Schule ist langweilig. Nichts spannendes. Danach die Therapie. Langsam werden auch die Übungen langweilig. Ich weiß nicht, was dieser Entspannungskram nun wirklich bringen soll, aber okay... die Ärzte meinen, es soll mir helfen, also mache ich es mit.

Nico ist auch zu seiner Therapie. Noch ist er nicht zurück. Es wird jeden Abend später bei ihm.

Aber immerhin scheint er echt wieder Fortschritte zu machen. Zumindest hatte er mir gestern Abend erzählt, dass er schon einige Schritte ohne Hilfe gehen konnte. Am liebsten wäre ich ihm für diese Neuigkeit um den Hals gefallen, doch ich hab es lieber gelassen.

Sicher lag sein Misserfolg letzte Woche daran, dass er sich schon fast aufgegeben hatte. Und nun fängt er wieder an zu kämpfen und es geht... Bin ich froh. Er schafft das noch, ich glaub an ihn..."

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Gelangweilt verstaute Basti sein Büchlein und fischte einen seiner Romane von dem buchenfarbenen Regal über seinem Bett und schlug ihn auf.

Die erste Seite bekam er noch mit, dann wanderten seine Gedanken aber wieder in die verschiedensten Richtungen, so dass er das Buch resignierend weg legte.

Als Nico in den Raum kam, hockte Basti geistesabwesend auf seinem Bett und starrte die gegenüberliegende Wand an.

Nico überlegte kurz, was er tun sollte, dann rollte er zu Bastis Bett hinüber und meinte sanft:

"Na Basti? Von wem träumen wir denn? Ist sie wenigstens hübsch?"

Perplex blinzelte der Ältere einige Male, bevor er leise meinte:

"Ja, sie /...er.../ ist wunderschön..."

"Dann bin ich ja beruhigt! Einen schlechten Geschmack hätte ich dir nun wirklich nicht zugetraut!"

"Danke..." Basti musste kichern. "Und? Wie war deine Therapie?"

"Klasse. Ich komm weiter.... Danke, dass du mir Mut gemacht hast!"

"Wofür sind Freunde denn sonst da?"

Schweigen.

"Du?" Nicos Stimme hörte sich fast kindlich an.

"Ja?", echote Basti.

"Halt mich nicht für verrückt, aber darf ich deine Haare kämmen?"

"Hö? Du willst was? Bin ich denn ein Mädchen oder was?"

"Nö, aber du hast Haare wie ein Mädchen... Darf ich nun oder nicht?"

"Hm..." Basti grummelte leise... "Ich weiß ja nicht...!"

"Aber ich fummel doch sooo gerne in Haaren rum!"

"Okay, ich hol 'ne Bürste. Aber nur dieses eine Mal! Als Belohnung, weil es mit deiner Therapie solche Fortschritte macht!"

"Daaanke!" Zufrieden sah Nico seinem Freund nach, wie er im Bad verschwand und hob sich dann auf dessen Bett. Das mit dem vom Rollstuhl ins Bett und wieder zurück kommen, ging schon wesentlich leichter, als am Anfang der Kur. Das Gefühl in Nicos Beinen war fast vollkommen zurück gekehrt, aber trotzdem trugen sie ihn nicht wirklich so wie er wollte... Doch er hatte sich nach Samstag geschworen, nicht aufzugeben. Und wenn es nur wegen Basti war. //Er glaubt an mich! Und ich will ihn nicht enttäuschen...//

Dieser kam gerade aus dem Bad zurück und überreichte seinem Freund feierlich eine neongrüne Bürste.

"Passt gut zu deinen Haaren, oder?", kicherte er und krabbelte vor den Jüngeren aufs Bett, sodass sie sich fast berührten.

Nach einigen Sekunden begann Nico dann die Bürste durch Bastis Haar wandern zu lassen und Strähne für Strähne zu kämmen.

Sebastians Haare waren fast hüftlang und vollkommen glatt und schwarz. Sie waren seidig und glänzend und Nico hatte überhaupt keine Probleme, sie mit der Bürste durchzubekommen.

Basti genoss das Gefühl, von Nicos sicheren Händen, die Strähne für Strähne nahmen und dann kämmten. Er musste sich fast gewaltsam daran hindern, zu schnurren.

Nach einiger Zeit verstummten die Bewegungen und Basti musste mit klopfendem Herzen feststellen, dass Nico seine Arme von hinten um ihn geschlungen hatte und sein Gesicht in den frisch gekämmten Haaren vergrub.

Basti ließ es perplex geschehen und genoss die Wärme des anderen an seinem Rücken.

Nicos nuschelnde Stimme konnte er nur undeutlich vernehmen:

"Du hast so schöne Haare... Einfach herrlich..."

Verwirrt löste Basti die Arme seines Freundes von sich und drehte sich zu ihm um, sodass er vor ihm auf dem Bett kniete.

Sein verwirrter Blick erhoffte sich in Nicos Augen eine Antwort auf die Flut von stummen Fragen in seinem Inneren, doch er fand keine Reaktion. Einfach nur wunderschöne blaue Augen, die ihm klar entgegen blickten und nicht auswichen.

Mit einem Seufzen stand Basti dann umständlich von seinem Bett auf und meinte munter:

"Was ist? Wollen wir zum Essen gehen?"

Nico nickte stumm und ein wenig verwirrt, doch dann glitt er wieder in seinen Rollstuhl und folgte Basti, der ihm die Tür aufhielt, hinaus in den Gang.

Gemeinsam gingen sie zum Abendessen.
 

Später saßen die zwei dann im Zimmer und redeten über dies und das.

Beide waren schon geduscht und nachtfertig.

Nico hatte wie immer Boxershorts an - diesmal rote - und war ansonsten unbekleidet. Basti ebenso, nur dass seine Boxershorts schwarz waren.

Zufrieden unterhielten sie sich erst übers Essen, dann über die anderen Jungendlichen und begannen dann von ihren Freunden zu erzählen. Irgendwann, es muss schon nach 22 Uhr gewesen sein, beschloss Nico gähnend, dass es für ihn Zeit zum schlafen sei. Seine Therapie war wohl wieder anstrengend gewesen. "Doch für die Fortschritte lohnt es sich alle mal!", meinte er dann aber stolz.

Basti hatte nur gelächelt und war dann ebenfalls ins Bett gekrabbelt.

Bald herrschte in dem dunklen Zimmer nur gleichmäßiges Atmen...
 

... Ein Poltern ließ Sebastian aus dem Schlaf hochschrecken. Verwirrt versuchte er in der Dunkelheit was auszumachen, doch er konnte nur ein leises Wimmern hören.

Eine eiskalte Hand schien nach seinem Herzen zu greifen und er wisperte leise:

"Nico?"

Als Antwort kam nur ein leises "Shit!" und ein Schnauben.

Hektisch knipste Basti die Nachttischlampe an und blickte zu dem Bett seines Freundes hinüber. Es war leer.

/Nico?/

Seinen Freund fand einige Meter weiter - auf dem Boden liegend.

Keuchend sprang Basti aus dem Bett und lief zu dem Jüngeren hinüber. Dieser fluchte immer noch leise und ungehalten.

"Nico? Spinnst du???" Zittrig ließ sich Basti neben dem Jüngeren auf die Knie sinken.

"Ach Mist!!!!" Nicos Stimme zitterte und hörte sich brüchig an.

"Hast du dir weh getan?"

"Nein, verdammt! Hab ich nicht!!! Ich lieg hier bloß zum Spaß!" Nicos Stimme troff vor Ironie.

"Ha ha, sehr witzig!" Unsicher fasste Basti seinen, auf dem Bauch liegenden, Freund, der immer wieder versuchte hoch zu kommen, an der Schulter und drehte ihn sanft auf den Rücken.

"Man Nico? Was machst du denn?"

"Das hab ich doch..."

"Verdammt, ich mein es ernst!!! Hör auf mich hier zu verarschen!" Basti musste sich bemühen, nicht zu schreien.

"Och menno!" Nico, der sich nun, da er auf dem Rücken lag, aufsetzten konnte, warf Basti einen giftigen Blick zu. "Ich wollte bloß mal aufs Klo!"

"Jetzt? Ganz alleine?"

"'tschuldigung, dass ich mir nicht aussuchen kann, wann ich mal aufs Klo muss! Und bei der Therapie ging es doch auch! Da konnte ich doch auch alleine gehen!"

"Du spinnst wohl! Du hättest dir sonst was tun können!" Wütend erhob sich der Ältere und packte seinen Freund unter den Beinen und oberhalb der Hüft an, um ihn zu seinem Bett zurück zu tragen. Nico zappelte wie ein Fisch auf dem Trockenen und wehrte sich.

"Jetzt halt still!!! Oder ich lass dich noch mal auf den Boden knallen!"

"Ich kann alleine..."

"Ja, dass hat man ja gesehen. Wie blöd bist du eigentlich?"

"Was? Ich bin nicht blöd!"

"Doch, bist du! Und leichtsinnig! Du hättest dir sonst was brechen können!" Unsanft ließ er den Jüngeren auf dessen Bett plumpsen.

Der zog sich mit düsterem Blick, so gut es ging, an das Kopfende zurück und lehnte sich dort schweratmend an die Wand.

"Wenn du mal wieder solche Experimente machen willst, dann bitte tagsüber und wenn wer dabei ist!"

"Ich bin auf eure Hilfe nicht angewiesen! Ich schaffe das auch alleine! Ich kann doch wohl alleine aufs Klo gehen."

"Das hatten wir schon! In deinem Zustand kannst du es nicht!" Basti bebte und sein Herz drohte zu zerspringen. Er war kurz davor, sich auf seinen jüngeren Freund zu stürzen.

"Was geht dich das eigentlich an? Es ist doch meine Sache, wenn ich mir was breche!"

"Nein, ist es nicht!!!"

Nico sah ihn verdutzt an.

"Man, falls es dir noch nicht aufgefallen ist, du bedeutest mir 'ne ganze Menge! Du bist mein Freund! Denkst du, da will ich sehen, wie du dich noch mehr kaputt machst? Dann wäre doch alles bisher umsonst gewesen!"

Tränen traten in die Augen von Nico und seine leise Stimme meinte:

"Ich halt es nicht mehr aus! Ich will endlich wieder dort hin gehen können, wohin ich will. Und das alleine, ohne Hilfe. Und ich dachte, jetzt, wo es bei den Untersuchungen geht, wird es auch hier gehen! Aber es ging nicht.

Meine scheiß Beine haben drei Meter geschafft, dann sind sie weg geknickt. Einfach so, als wenn sie nicht da wären. Ich bin einfach umgefallen, wie ein nasser Sack! Ich hab mir doch so große Mühe gegeben. Warum hat es denn nicht hingehauen?"

Warme Tränen begannen Nico über die Wangen zu rinnen und Basti musste schlucken.

Ohne weiter darüber nachzudenken, kroch er zu seinem weinenden Freund aufs Bett und zog ihn in seine Arme. Nico ließ es widerstandslos mit sich geschehen.

Basti wiegte ihn sanft hin und her.

"Pscht... nicht weinen. Sonst fang ich auch noch an! Nico! Du bist aber auch ein Trottelchen! Hast du mir denn gar nicht zugehört? Es kommt nun mal nicht alles auf ein Mal. Lass dir doch Zeit. Auch wenn es dir schwer fällt! Werd doch nicht ungeduldig! Und versuche schon gar nichts mit Gewalt! Das bringt nichts! Bitte! Tu sowas nie wieder, ja? Mir ... ist fast das Herz stehen geblieben, als ich dich da auf dem Boden gesehen hab. Zum Glück ist dir nichts passiert! Ich weiß nicht, was ich dann gemacht hätte!"

Nicos Tränen waren noch nicht ganz versiegt, doch er schob den Älteren sanft von sich um ihm in die Augen zu sehen.

Wieder war es, als wenn die Luft zwischen ihnen dicker wurde und das Atmen fiel beiden schwerer.

"Ich..." Basti rieb sanft seine Wange an der seines Freundes, dieser erwiderte die Geste liebevoll. "Wein nicht. Ich bin doch bei dir... Wir schaffen das schon. Ich helf dir, wirklich!"

Doch Nico schob ihn bloß wieder ein Stück von sich weg und schüttelte ungläubig den Kopf.

"Doch..." Basti wollte zu Protest ansetzten, doch Nico legte einfach eine Hand auf seine Wange und brachte ihn damit zum Schweigen. Dann meinte er verwirrt und immer noch unter Tränen:

"Ach Basti, du Idiot! Nun hör endlich auf solchen Müll zu reden und küss mich einfach!"

Im ersten Moment, war Sebastian bewegungsunfähig, doch dann umschloss er die Wangen des anderen mit seinen Händen und zog ihn zu einem zärtliche Kuss heran.

Für Nico, der zum ersten Mal einen Jungen küsste, war es ein atemberaubendes Gefühl und Bastis Sanftheit machte ihn schier wahnsinnig.

Er griff in den Nacken des Älteren, um diesen dichter zu sich ranzuziehen und seinen Kuss zu vertiefen. Als Nico dann noch mit der Zunge gegen Bastis Lippen drückte, um um Einlass zu betteln, welcher ihm auch gewährt wurde, schien in ihm ein Feuerwerk zu explodieren und er keuchte erschrocken auf.

Beide fochten mit ihren Zungen ein liebevolles Duell aus, rieben sie zärtlich aneinander.

Irgendwann löste sich Basti von dem Jüngeren um ihm sanft die letzten Tränenspuren von den Wangen zu küssen und mit der Zunge die salzige Flüssigkeit aufzunehmen.

Dann starrten beide sich einfach nur fassungslos an.

Nico schluchzte noch einmal trocken auf und vergrub dann sein Gesicht in der warmen Halsbeuge von Sebastian, welcher seine Arme um den anderen Körper schlang und ihn liebevoll hin und her wiegte.

Schweigend hielten sie sich in den Armen....
 

"Ich mach nur das Licht aus..." Mit sicheren Schritten lief Basti zu seinem Bett hinüber, um die dort stehende Lampe auszuschalten und dann wieder zu seinem Freund unter die Decke zu schlüpfen.

Dieser schmiegte sich sachte an ihn und kuschelte sich an seine Brust. Glücklich umfing Basti ihn mit seinen Armen und versuchte ihm die Wärme zu geben, die er anscheinend suchte.

Gemeinsam schliefen sie spät in der Nacht ein....
 

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Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Alathaia_Idhren
2007-10-26T18:45:56+00:00 26.10.2007 20:45
kawaii >///<
Kann mich Legoory nur anschließen. ^^
Zum Glück war ich heute so intelligent schonma ein wenig früher mit lesen anzufangen. X3 da kann ich jetzt gleich ma weitermachen.
Von:  Legoory
2005-10-01T21:53:39+00:00 01.10.2005 23:53
*vom letzten kommi herjump*
yeah ! ><v
xD~
habs doch gesagt, ich les es noch
ist das kawaii, *schmacht*
"küss mich endlich"
ja, dass hätte jeder andere auch gesagt, was der zum schluss alles gelabert hat <<
ich schau mal, ob ich jetzt noch weiterles ..
Von: abgemeldet
2003-04-05T20:15:27+00:00 05.04.2003 22:15
huu ju-chan
tja....montag morgen, man liest sich nocheinmal den teil durch und hofft bald auf fortsetzung.....und langsam verstreicht die woche...dann der ersehnte samstag........am abend....man schaltet so den pc ein und läd die animexx seite hoch und schaut auf die neuen ffs, und erblickt dann den neuen teil, den man schon die gaze woche über sehnsüchtig erwartet hatte. ja also wenn man etwas hat, was man unbedingt am ende der woche lesen will.....geht die woche gleich viel schneller rum......
so aber nun mal zum kommi, will dich ja net langweilen.
oh du bist einfach eine göttin....supergenial..*knuddeldrück*
oh der teil war ja so süßßßßßßßßßßßßßßßßß *nicht fassen kann* zu erst sehr sentimental,und sehr gefühlsvoll, und dann zum schluß...einfach süß.....oh wie ich die stelle, mit dem kuss liebe.......nico ist echt unverbesserlich (zitat) "Ach Basti, du Idiot! Nun hör endlich auf solchen Müll zu reden und küss mich einfach!" (zitat ende) ja...diese stelle ist geinal und einfach lieb zu haben. *fg* und die stelle mit dem haarekämmen war auch süße....einfach nur neidlich.-..du ahst echt talent, niedliche szenen zus chreiben *lol*
ich freue mich wieder darauf, am nächsten WE den nächsten teil zu lesen.
und natürlich bin ich gespannt darauf, was noch so in den letzten 4 *snief* teilen passiert.

kleine frage noch zum schluß....hast du eigentlich sonst noch ein projekt, außer diese hier und "chaos der gefühle"? *fragend anschau*

so ok, dann widme ich mich jetzt noch deiner anderen *fg*

bye deine van^.^
Von:  hamfre
2003-04-05T15:09:32+00:00 05.04.2003 17:09
endlich der nächste teil!! und ich muss sagen, das ging fix!! und das auf zwei sachen bezogen. erstens auf den teil an sich, denn den letzten hast du doch auch erst vor kurzem veröffentlicht!??(wenn ich mich nciht irre) und zweitens auf die beiden akteure bezogen!! einfach zu süß um war zu sein!!!
also schreib bitte schnell weiter!!
cu
Von: abgemeldet
2003-04-05T14:15:22+00:00 05.04.2003 16:15
hei!
süß!! schnuffig!! weiter bitte! stell die geschichten doch jede halbe woche raus! *liebguck*fleh*

bye raffinage
Von: abgemeldet
2003-04-05T12:37:21+00:00 05.04.2003 14:37
Hallo!!^^ *knuddel*

Endlich der nächste Teil deiner FF!!^^

Achja, das war jetzt richtig knuffig!! *schwärm* Die beiden sind doch ein verdammt süßes Pärchen! Ich find die Story und deien Schreibstil einfach klasse! Und ich muss sagen, ich habe absolut nichts dran auszusetzen! Also weiter so!!^^

Grüße *wink* Bine
Von: abgemeldet
2003-04-05T12:17:43+00:00 05.04.2003 14:17
Deine FF is voll cool!!!*verrückt rumhüpf und von schwulen schwärmen tut* sind die beiden süß...*sabber* die muss man einfach liebhaben gell??? ^o^v
Von:  Ryon
2003-04-05T11:39:37+00:00 05.04.2003 13:39
Einfach: GENIAL!!!
Willst den nächsten Teil nicht mal früher on stellen *liebschau*bettel* ^.^

Glück Auf!
Ryon ^_-
Von:  PhibrizoAlexiel
2003-04-05T11:23:16+00:00 05.04.2003 13:23
JIPPII ERSTE!!!!!! Freu, der erste Kuss zwischen den beiden SÜß!!!!!! Wie geht's weiter??? *ganzgespanntist*

ya mata ne Phibby-chan *verbeug*


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