Zum Inhalt der Seite

Die Belt-Buckle Saga

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Strom

Meine erste Fanfiktion... würd emich über Kommis freuen. Viel Spaß beim Lesen. :)
 

*********************************************************************************
 

1. Der Strom
 

"Die Zeitung ist da, Leute." sagte Nami gelangweilt und warf dem Boten, einer übergroßen Möwe eine Münze zu.

Diese fing sie in ihrem roten Brustbeutel auf und machte nach erfülltem Dienst sofort ihren Abflug. "Das war das letzte Mal, dass ich so ein Ding bei euch gekauft habe!" rief Nami ihr nach, wütend die Zeitung in der rechten Faust schüttelnd.

Ihre Freunde mussten grinsen. Je öfter die Navigatorin dieses Versprechen machte, desto weniger würde sie es jemals halten.

"Ist irgendetwas Interessantes dabei?" fragte Zorro. Als Antwort wurden dem Schwertkämpfer einige Blätter gereicht.

"Nichts Neues. Nur die üblichen Fahndungsbriefe. Kopfgeld unverändert. Alles beim Alten." Nami seufzte und nahm in ihrem Liegstuhl unter dem kleinen Segel Platz. "Kein Grund zur Aufregung."

Zorro nickte und besah sich den Steckbrief mit seinem Namen und Bild darauf.

"Ich versteh einfach nicht, wie auf einen Knallkopf wie den ein Kopfgeld ausgesetzt sein kann und auf mich nicht."

Sanji steckte sich eine Zigarette an, wie er das hundert Mal am Tag zu tun pflegte.

Obwohl er diese Seitenbemerkung von dem Koch schon mehrere Male gehört hatte, zog der angesprochene Schwertkämpfer grimmig die Stirn kraus.

"Sonst nichts zu melden, Schnitzelklopfer?" konterte er.

"Nenn' mich nicht Schnitzelklopfer!" Die gewohnt heftige Reaktion seitens des Smutje zauberte ein Lächeln der Genugtuung auf Zorros Gesicht.

"Neidisch?" knurrte er belustigt.

"Etwa auf dich?" Sanji sprang auf, die Wut ins Gesicht geschrieben und Zorro folgte seinem Beispiel.

Die beiden standen sich jetzt drohend gegenüber, jeden Moment bereit aufeinander loszugehen wie zwei streitsüchtige Tiger.

"Jungs, lasst doch den Qu..." begann Nami, doch es war bereits zu spät. Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde hatte sich der Grünhaarige auf den blonden Koch gestürzt.

Ein heftiges Handgemenge war nun im Gange, aus dem wie immer weder Gewinner noch Verlierer hervorgehen würden.

Die Navigatorin warf ihre orangefarbenen kurzen Haare zurück und seufzte. Waren das Kindsköpfe...

Sie wusste, dass sie eigentlich eine gewisse Verantwortung an Deck für das Treiben der Mannschaft trug, wo ihr Käpt'n es nicht tat, also hätte sie die Prügelei schnell beenden können.

Doch bei diesen Handgemengen galt: Sie waren ebenso kindisch wie zweifellos lustig anzusehen.

"Hey, Miss Navigator." riss sie eine Stimme aus dem Schauspiel, eine ruhige und erwachsene Stimme. Nami drehte sich um.

"Ja Robin?"

Die Archäologin strich sich den glatten Schwarzschopf zurück. Ihr Blick war ernst, aber das war an sich nichts Ungewöhnliches. "Vielleicht solltest du dir das hier mal ansehen." meinte sie.

Nami hielt sich den Zeigefinger ans Ohr.

"Bitte?"

Das Gebrüll und die Kampfgeräusche im Hintergrund wurden immer lauter. Sie warf kurz einen Blick zurück.

"Haltet mal die Schnauze!" rief sie gebieterisch und das Gerempel hörte auf.

"Alles was du sagst, Namilein!" flötete Sanji augenblicklich was bei der Rothaarigen zu Augenverdrehen führte, sowie zu einem genervten: "Schon gut."

Dann wandte sie sich wieder Robin zu. "Was wolltest du sagen?"

Als Antwort reichte die hochgewachsene Frau ihr die Papiere, die sie in der rechten Hand hielt. Zorro hob die Brauen. Er musste die Steckbriefe bei seinem Gerangel mit dem Schnitzelklpfer fallen gelassen haben.

Nami nahm die Steckbriefe entgegen und betrachtete sie eingehend. "Aber das ist doch nichts Neues." sagte sie verwundert. "Was soll ich denn damit?"

"Blätter einmal um." forderte Robin sie auf und tippte auf die Pergamente. Nami tat wie ihr geheißen.

Monkey D. Ruffy... 100 000 000 Berry.

Lorenor Zorro... 60 000 000 Berry.

Dann einige kleine Fische, nichts von Bedeutung oder gar Bedrohung.

Und der Nächste...

Sie stutzte. Dann weiteten sich ihre Augen und ein leises Aufkeuchen entwich ihr. "Oh..."

"Ganz Recht- oh!" pflichtete ihr Robin halb scherzhaft bei, nur um dann wieder in ihre gewohnt ernste Stimmung zu verfallen. "Nein, im Ernst- es könnte kritisch werden."

"Wovon redet ihr zwei eigentlich?" mischte sich Zorro mit erhobener Augenbraue ein. Als Antwort reichte Nami ihm die zwei Blätter, die ihre Aufmerksamkeit erregt hatten.

Der Schwertkämpfer nahm sie entgegen, sich wundernd, warum diese ihm nicht selbst aufgefallen waren.

Sanji reckte den Hals ein wenig und spähte über Zorros Schulter. "Was ist denn daran so besonderes...?"

Augenblicklich verstummte er.

Schweigen erfüllte das Deck, nur durchzogen vom ununterbrochenem Rauschen der Wellen. Keiner der vier sagte auch nur ein Wort.

Unfassbar was ein einfacher Steckbrief selbst bei zwei Streithähnen wie den Jungen ausrichten konnte- doch das betretene Schweigen war nicht unbedingt grundlos.

Das Foto auf dem ersten Steckbrief war dunkel und undeutlich. Es zeigte die Silhouette einer hochgewachsenen schlanken Person, die einen langen Trenchcoat und einen Hut mit großer Krempe trug. Der Gesuchte hatte dem Betrachter des Fotos den Rücken zugewandt und den Kopf nach hinten gedreht.

Aber das war es auch schon, was im Wesentlichen erkennbar war- alles andere lag im Schatten und ließ die Person vermummt und anonym. Auch der Name La Garden verriet nichts. Weder kam der Name einem von ihnen bekannt vor, noch klang er besonders gefährlich oder angsteinflößend.

Doch das auf den Gesuchten ausgesetzte Kopfgeld verriet etwas ganz anderes. Zorro blinzelte ein paar Mal fest um sich zu vergewissern, dass er nicht träumte.

"200 000 000 Berry!" murmelte Sanji. In seiner Stimme schwangen sowohl Anerkennung und Interesse als auch leichte Besorgnis mit- etwas dass bei ihm wenn es nicht gerade um die Mädchen ging äußerst selten vorkam. "Das ist doppelt so viel wie bei Ruffy."

Zorro fuhr sich mit der Hand in den Nacken. Er ließ sich für seine Reaktion Zeit.

"Naja..." meinte er schließlich. "Gar nicht übel..."

"Nicht übel?" Namis Stimme überschlug sich halb. "Zorro, wenn die so ein hohes Kopfgeld auf den Typen ausgesetzt haben muss doch irgendwas dransein. Das ist fast doppelt so hoch wie das von Ruffy- und dieser Knallkopf gehört der Weltregierung zufolge wie wir wissen zu den gefährlichsten Piraten der Welt." Sie unterstrich ihre Worte indem sie immer wieder auf den Steckbrief und die Summe tippte. Dann verschränkte sie die Arme und schenkte dem Schwertkämpfer einen durchdringenden Blick.

"Ganz zu schweigen davon, dass das La Gardens erstes Kopfgeld zu sein scheint- sonst hätten wir doch sicher schon von ihm gehört."

Zorro brummte halbherzig. "Hmja... aber warum zur Hölle machst du dir so einen Kopf? Wir sind wohl schon mit wesentlich stärkeren Gegnern fertig geworden, oder? Denk doch mal an Skypia!"

"Da mein Lieber hatten wir es aber auch mit höchstens einem Gegner zur Zeit zu tun- und jetzt hättest du vielleicht mal die Freundlichkeit einen Blick auf den zweiten Steckbrief zu werfen?"

Ohne Vorwarnung schlug sie das Pergament um und ein neues Bild kam zum Vorschein.

Es war zwar dunkel, jedoch deutlich klarer erkennbar als das andere. Jemand in einem langen Umhang, der Figur nach eine junge Frau. Sie hatte die Kapuze ihres Mantels tief ins Gesicht gezogen, sodass Letzteres nur schwer erkennbar war. Das einzige was noch hervorlugte war ein Mund. Ein ernst verzogener Mund mit dunklen vollen Lippen.

Kachi Yara, stand darunter. Und das Kopfgeld: Sagenhafte 120 000 000 Berry. "Meine Fresse..." murmelte Sanji. "Ich frage mich, wie diese bestimmt bezaubernde Lady wohl unter dem Mantel aussieAUA!"

Die saftige Ohrfeige hatte mehr als gesessen und bescherte dem Koch eine glühende Wange.

"Habt ihrs denn nicht kapiert?" brüllte Nami wütend und versetzte Zorro und Sanji nochmals eine Kopfnuss. "Wenn wir denen begegnen sind wir sowas von erledigt!"

"Wie kommst du darauf, dass wir so ein Pech haben und beiden gleichzeitig begegnen?" fragte Zorro gelangweilt und stupste sein Lieblingsschwert an, dass die Klinge ein Stück herausglitt.

"Das könnte durchaus sein, auf der Grandline wundert mich nittlerweile überhaupt nichts mehr!" jammerte Nami und griff sich an die Schläfe.

"Beruhig dich." Robin legte ihr behutsam eine Hand auf die zitternde Schulter. "Ich bin sicher, du brauchst dir keine Sorgen darum zu machen. Ich hielt es lediglich für angebracht, euch wissen zu lassen, dass diese zwei Piraten aufgetaucht sind und wir möglicherwese vorbereitet sein müssen." Sie tätschelte der Rothaarigen aufmunternd den Rücken. "In Ordnung?"

Nami schnaufte einmal tief- dann entspannte sie sich. Ihr Augenlid hörte auf zu zucken.

"Entschuldige." seufzte sie. "Ich bin sicher, du hast Recht... ich meine nur- ich habe nur keine Lust, schon wieder in Schwierigkeiten zu geraten." Sie richtete sich auf. "Vielleicht sollten wir es auch den anderen mitteilen- vor allem Ruffy."

"Das ist so klug von dir, mein Schatz." hauchte Sanji mit geröteten Wangen und blickte bewundernd zu Nami auf.

Zorro verdrehte die Augen, nickte und sah sich um. "Apropos Ruffy- wo steckt er eigentlich?"

"Ich weiß schon. Sorgt ihr erstmal dafür, dass Lysop und Chopper in Kenntnis gesetzt werden, ich glaube sie sind unter Deck. Wollten noch ein paar Rumble Balls und Tabasco-Kuglen fabrizieren. Und danach essen wir erstmal."

"Du bist einfach zu süß, wenn du deine Befehle gibst mein Schatz, ich liebe dich, Nami!" fiepte Sanji, bevor ihn ein Unfreundliches: "Verliebter Küchentrottel!" in die Realität zurückholte und er mit Zorro unter wüsten Beschimpfungen ihrer Aufgabe nachgingen.

Den letzten Steckbrief, der unsichtbar an dem von Kachi Yara gehaftet hatte, übergingen sie.
 

Der besagte Käpt'n saß gerade auf seinem Lieblingsplatz, der Gallionsfigur der Flying Lamb und blickte gedankenverloren aufs Meer hinaus.

Eigentlich kein ungewöhnlicher Platz, hier traf man ihn meistens an wenn er nicht gerade aß oder an Deck schlief.

Aber so still und nachdenklich wie heute war er selten. Der Gedanke an den er sich festklammerte beschäftigte ihn schon seit Skypia und so intensiv wie noch nie.

"Du denkst Mal wieder an ihn, hm?" Erschrocken fuhr Ruffy zusammen, als Namis Stimme ertönte und geriet gehörig ins Wanken.

"Vorsicht! Nicht ins Wasser!" ermahnte ihn das Mädchen. Ruffy grinste halbherzig. "Entschuldige. Ich habe dich nicht kommen hören."

Nami seufzte. "Schon gut. Du brauchst dich nicht zu verstellen."

Der Junge zog die Augenbraue hoch. "Was meinst du damit?"

"Tu nicht so. Wir alle wissen, dass es Tage gibt an denen du Ace vermisst. Was ist schon dabei?" Ruffy schwieg. Er fühlte sich ein bisschen ertappt.

Es war zwar nicht so, dass er sich wirklich Sorgen um Ace machte, schließlich hatten sie bis jetzt immer die Entscheidungen des anderen respektiert und vertrauten einander genug, um sich keine Sorgen um den anderen zu machen. Dennoch gab es Momente in denen ihm sein großer Bruder schlicht und ergreifend fehlte.

Manche hätten behauptet, der eine sei dem anderen völlig egal, unabhängig davon, dass sie immer froh waren wenn sie einander begegneten- das stimmte nicht. Naja, konnte man wohl nichts dran ändern. Dann setzte er wieder sein wie eh und je fröhliches Grinsen auf.

"Ich mach mir keine Sorgen deswegen! Ace hat mir schließlich versprochen, dass wir uns wiedersehen."

Nami lächelte und nickte. "Ja." Dann stand sie eine Weile schweigend neben ihm, bis Ruffy erneut zu sprechen begann.

"Sag mal Nami..." Er drehte den Kopf. "Was wolltest du eigentlich von mir?"

Nami horchte auf. "Hm? Oh... ja, genau!" Sie hub an, um ihm die Sache zu erklären- als plötzlich ein gewaltiger Ruck durch das Schiff fuhr.

Der Stoß kam so abrupt, dass er Nami zu Boden warf und Ruffy von der Gallionsfigur auf sie fegte. Bevor einer von den beiden sich wundern konnte, ging es bereits weiter: Mit einem Mal neigte sich die Fling Lamb so weit nach hinten, dass der vordere Bug sich aus dem Wasser hob.

Nami und Ruffy rutschten unter überraschten Aufschreien Richtung Kabinen, bis sie schließlich von der Holzwand gebremst wurden.

Keuchend und zu geschockt um Schmerz zu empfinden lagen sie da, während die Nase des Schiffes krachend ins Meer zurückklatschte.

Ächzend hob Nami den Kopf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Ruffy griff nach seinem Strohhut und musste ärgerlich feststellen, dass sich ein dicker Holzsplitter darin verfangen hatte.

"Nami! Alles in Ordnung, meine Liebste?" Sanji kam von der Treppe her zu ihnen gerannt, packte Nami am Arm und zog sie unter besorgten Blicken hoch.

"Lass mich los... nein ich mach das schon..." Unwirsch befreite Nami sich aus dem Griff des Blonden, rappelte sich hoch und klopfte sich den Staub aus den Kleidern.

Ein lauter Schrei ertönte und eine Gestalt, der eine ungewöhnlich lange Nase aus dem Gesicht ragte, stürmte aus der Kajüte heraus an Deck. Die Haut um Lysops Augen hatte sich dunkelrot verfärbt, vermutlich war durch den Ruck eine der mit Feuersaft gefüllten Schleuderkugeln des Kanoniers danebengegangen.

"Ahaaaaaaa, das brennt! Verdammt, was war das für ein Ruck? Das ging ganz gewaltig daneben!"

So rannte er einige Runden über die Planken, bis ihn schließlich jemand am Kragen packte um zum Stillstand brachte.

"Was zum Henker war das?" fragte Zorro. Seine Stirn zierte eine üble Schürfwunde und über seiner Schulter hing ein kleiner Elch.

"Chopper!" rief Nami entsetzt und rannte zu ihm.

"Keine Sorge. Er ist nur ohnmächtig." Zorro legte den Kleinen ab und wischte sich das Blut von der Schläfe.

Robin kam leicht schwankend zu ihnen gelaufen, die Haare zerzaust. "Was war denn los?" fragte sie und klang besorgt. Nami bettete Chopper sorgsam auf ihre Jacke und lief dann mit dem Fernglas zur Reling, von der aus sie argwöhnisch das Meer betrachtete.

Alles war wieder völlig normal, ruhige Wellen, eine leichte Brise.

"Keine Ahnung..." erwiderte sie nach einigen Augenblicken. "Komisch, jetzt ist die See wieder ganz ruhig. Aber vielleicht... aaaaaaaaaaaah!" kreischte sie, als sie den Halt verlor und von einer Reling über das Deck zur anderen purzelte.

Lysop kam nach ihr, dann Zorro, dann Sanji, dann Ruffy und schließlich Robin, die den bewusstlosen Chopper auffing, als das Schiff sich so stark nach rechts neigte, dass schon alle befürchteten die Flying Lamb würde kentern.

"Lämmchen! Hör auf damit, was machst du denn?" brüllte Lysop, der sich den Tabasco aus den Augen gerieben hatte.

"Du Vollidiot, das ist das Meer!" brüllte Ruffy zurück.

"Hört auf mit dem Scheiß, wir haben andere Probleme!"

Und damit hatte Sanji recht: Die Lamb neigte sich jetzt wieder in die waagrechte zurück, dann ging es nach links.

"Festhalten!" rief Robin. "Ich glaube, es geht rund!"

Alle taten wie ihnen geheißen, gerade noch rechtzeitig: Im nächsten Moment begann das Schiff so stark zu schwanken, dass das Geschleudere weitergegangen wäre.

Immer wieder links-rechts, links-rechts. Die Takelage ächzte und knarrte, die gerad erst geflickten Stellen begannen bedrohlich zu zittern und zu quietschen. Zwischendurch bäumte sich die Lamb immer wieder auf wie ein Bulle beim Rodeo und klatschte dann wieder in die Fluten zurück, dass keiner auf dem Schiff trocken blieb.

So ging es eine ganze Weile lang, bis die Lamb ein letztes Mal ins Wasser krachte und kurz still vor sich hintrieb. Gelähmt vor Panik wagte keiner sich zu rühren, insbesondere Robin, die noch imemr Chopper an ihre Brust gepresst hielt.

Einen Moment lang, einen winzigen Moment lang hätte man glauben können, es wäre vorbei- und dann ging es los: Die Segel blähten und spannten sich bis zum Zerreißen, der Bug knarrte, das Meer brauste, der Wind pfiff und das Schiff schoss los wie eine Kanonenkugel.

Die gesamte Crew verlor den Halt an der Reling und wurde schlaff und hilflos auf die Treppen und gegen die Kajütenwand geschleudert. Der Fahrtwind drückte sie so stark dagegen, dass keiner eine Chance hatten, sich zu rühren- die Kontrolle über die Flying Lamb war entgültig verloren.

Jetzt begann eine wilde Achterbahnfahrt: Das Schiff jagte über das Meer wie eine Rakete, völlig ungebremst. Hoch runter, links rechts, scharfe Kurven und teilweise Rotationen drohten die Lamb zum Zerbersten zu bringen.

"Verflucht, was ist das?" schrie Sanji aus Leibeskräften gegen den Luftstrom an.

"Miss Navigator!" kreischte Robin.

"Ich hab keine Ahnung, das scheint so ne Art Strömung zu sein!" brüllte Nami zurück.

Jetzt ging es steil nach unten und scharf nach rechts, dass alle das Gefühl hatten, flachgedrückt zu werden wie Pfannkuchen.

"Wir müssen irgendwie an das Ruder rankommen!" brüllte Zorro und versuchte, sich seitlich an der Wand entlang zur Tür zu bewegen.

"Nein!" schrie Lysop. "Wenn wir jetzt versuchen, das Ruder zu bewegen geht es mit Sicherheit kaputt und das wars! Dann können wir uns von der Flying Lamb verabschieden!"

Auch wenn es keiner laut aussprach: Das wollte natürlich niemand.

"Aber was sollen wir dann tun?" fragte Zorro.

"Wir können nur warten bis das Schiff von selbst anhält!" gab Sanji zurück- für mehr reichte sein Atem nicht.

Was auch sonst- immerhin war keiner von ihnen fähig sich zu bewegen, solange der Wind und die Strömung die Karavelle in diesem mörderischen Tempo vorantrieben.

Keiner wusste, wie lange es so weiterging, möglicherweise Stunden und so langsam war es niemandem mehr so ganz wohl im Bauch. Außer natürlich Ruffy, der flach wie ein Pfannkuchen an der Bordwand klebte und weiterhin lauthals lachte.

Dann plötzlich gab es einen weiteren derart heftigen Ruck, dass die Crewmitglieder quer über das Deck geschleudert und von der Gallionsfigur oder dem Mast gebremst wurden, als das Schiff endlich zum Stillstand kam.

Der Wind ließ nach. Das Rauschen hörte auf. Alles so plötzlich, dass zunächst keiner reagierte und die Strhhutbande stöhnend auf den Planken lag.

Chopper war der erste, dem es gelang sich zu rühren. Offenbar hatte ihn die Erschütterung aus seiner Ohnmacht geweckt. Schwächlich tastete er mit einem Huf nach seiner Stirn und rückte den rosafarbenen Zylinder zurecht.

"Ohhh... du meine Güte..." Er knirschte mit den Zähnen. "Ich fühl mich wie.. du meine Güte!" Er sprang auf und stürzte zu Zorro, als er das Blut aus einer Platzwunde laufen sah.

"Was ist denn hier passiert?" fragte er besorgt und tastete nach seinem Rucksack.

"Da fragst du noch?" Lysop klang aufgebachter, als es ihm zustand, als er sich mühsam aufraffte und sich den Kopf rieb.

Chopper zuckte die Achseln, als er dem widerstrebenden Zorro die Wunde verband. "Ich erinerre mich nur noch daran, dass ich meine Rumble Balls gemacht habe... und dann ist alles weg." Als er den Schwertkämpfer verarztet hatte, eilte er zu den restlichen Besatzungsmitgliedern um nach dem Rechten zu sehen.

Ruffy saß mmer noch grinsend auf der Reling und wrang sich das Wasser aus den Kleidern.

"Was habt ihr denn alle? Das war doch irre lustig!"

Sekunden später hielt er sich den Kopf, da Nami sich auf ihn gestürzt und ihm unter wüsten beschimpfungen eine Hühnereigroße Beule verpasst hatte.

"Klappe Schwachkopf!"

"Leute, schaut euch das an!" Sanji, wie üblich eine frische Zigarette im Mundwinkel, wrang das Salzwasser aus seiner Jacke und hielt den Blick starr auf die Segel gerichtet.

"Was ist los?" fragte Robin, als Chopper sich Lysop zuwandte, stand auf und folgte seinem Blick. Die Segel hingen jetzt schlaff herunter, so als ob nie etwas gewesen wäre. Nicht die leiseste Regung mehr in der Luft. Ihre blicke wanderten aufs Meer hinaus.

Keine Welle. Keine Woge.

Eine spiegelglatte Fläche tat sich vor ihnen auf.

Das war nicht gut!

Nami gab einen ächzenden Laut von sich.

"Das darf doch nicht wahr sein..." Zorro knurrte.

"Der Calm Belt?" erkundigte Lysop sich angespannt. Seiner Stimme war deutliche Panik zu entnehmen, mehr als berechtigte Panik.

Nami schüttelte den Kopf. Auch wenn die Flaute diese Annahme nur bestätigen würde, wusste sie, dass sie sich nicht in der windstillen Zone außerhalb der Grand Line befanden, das es hier sonst bereits von Seekönigen gewimmelt hätte, und so ein Meeresungeheuer übersah man ja nicht gerade leicht.

Die Annahme, die ihr durch den Kopf schoss war schlimmer. Wesentlich schlimmer. Wortlos griff sie nach ihrer durchtränkten, zerknautschten Jacke und wühlte in der Tasche herum. Schließlich zog sie ein ordentlich gefaltetes Blatt Pergament hervor, entwirrte es vorsichtig, und fuhr mit dem Zeigefinger daran entlang.

Ihre Gefährten brauchten nicht zu fragen, sie wussten, dass es eine Seekarte war. An sich nichts Ungewöhnliches, aber die Art mit der Nami die Karte studierte, angestrengt und verbissen passte gar nicht zu ihr.

"Nami-Schatz?" fragte Sanji vorischtig. Die Navigatorin antwortete zunächst nicht. Ihr Blick verriet alles, als sie sich zu ihren Freunden langsam herumdrehte- sehr ernst und äußerst missgestimmt.

"Ich hatte es ganz vergessen Freunde. Tut mir Leid." Sie holte tief Luft.

"Wir sind in der Belt Buckle gelandet."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück