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Die Frau in dir

Dei x Saso
von

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Katsuuuuuu

Im Hauptquartier war es ruhig. Zu ruhig. Pein sah von seinem Schreibtisch auf. Er kannte seine Leute mittlerweile einfach zu gut, um bei einer solchen Totenstille nicht misstrauisch zu werden. Irgendetwas hatten die doch wieder vor... Nur was?
 

Gut, Tobi war nicht im Haus, aber schließlich war er definitiv nicht der einzige hier, der es mit Lautstärke und Privatsphäre nicht GANZ so genau nahm. Aber NICHTS! Wirklich nichts war zu hören. Keine Flüche, keine Dispute über Kunst, keine Morddrohungen, kein Kreischen, wirklich einfach nichts. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Pein sogar darüber nach, ob er es in den letzten Tagen nicht vielleicht doch ein wenig übertrieben hatte, aber den Gedanken verbannte er schnell wieder.
 

Immerhin hatte er doch nur vor Wut sämtliche Untertassen zerdeppert, Sasoris Puppe auseinandergerupft, Deidara und Tobi zum Heulen gebracht und Hidan mehrmals, und das wörtlich!, den Kopf abgerissen. Ach ja, und er hat Itachis Haare angesenkt. Alles in allem eine normale Woche... fast... vielleicht...
 

Pein schüttelte den Kopf. Er hatte genug Gründe gehabt sich aufzuregen, sie waren selbst Schuld. Und außerdem war er halt so. Besonders wenn er Entzugserscheinungen hatte, immerhin war Konan seit einer Woche nicht da und das machte ihn immer besonders grantig. Er hasste Handarbeit einfach.
 

Nach mehrmaligem Überlegen beschloss er, der Sache auf den Grund zu gehen. Es behagte ihm nicht, wenn sich die schlechte Stimmung auch noch festsetzte. Behäbig erhob er sich von seinem Stuhl und ging zur Tür. Und dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall, die Wände wackelten, der Putz und Gestein rieselten herunter und eine Wolke aus Staub und Rauch waberte zu seinen Füßen durch den Türspalt...
 

Gut versteckt und in Sicherheit hockte Deidara hinter der nächsten Ecke, kicherte leise vor sich hin und sah die anderen an, die zustimmend nickten. Dann hauchte er: „Katsu!“ Die Explosion riss ihn und die anderen trotz ihrer geschützten Lage von den Beinen, eine dicke Rauchwolke verbreitete sich in den Gängen des Hauptquartiers. Zwischen Hustenanfällen hörte man jedoch auch fieses Kichern und lautes Lachen.
 

Sasori verschränkte die Arme, sein Blick gelangweilt wie immer, doch ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen: „Verdient hat er es mal.“ Auch Itachi grinste kalt: „Strafe muss sein, auch für Pein.“ Hidan wischte sich die Tränen aus den Augen, hielt seinen Bauch und prustete: „Fuck, dass Blondi ihm so einheizen würde hätte ich nicht gedacht! Respekt, Alter, geile Aktion!“
 

Stolz stellte Deidara sich vor die anderen, stemmte die Hände in die Hüfte und flötete: „Ich weiß eben, was gut ist, un. Dieses Kunstwerk war nur für euch...“ Genervt knurrte Sasori: „Das war keine Kunst, sondern Vandalismus.“ - „Das war SEHR WOHL Kunst, du hast nur mal wieder keine Ahnung, Danna!“ - „Ein Wort noch Deidara...“ - „Ich weiß mehr über Kunst als du, Danna, gib es endlich zu, un.“ Itachi und Hidan merkten bereits, wie der Rothaarige mit den Zähnen knirschte. Ein schlechtes Zeichen. Er funkelte den Blonden an: „Ich schwöre dir, wenn ich mit dir fertig bin wirst du dir wünschen, dass ich dich getötet hätte!“
 

Während die beiden ihre Auseinandersetzung nicht abbrachen, riskierten Itachi und Hidan einen Blick in das Zimmer, der Rauch legte sich allmählich und man konnte ein wenig erkennen. Zumindest, wenn es noch etwas gegeben hätte, das man hätte erkennen können. Es war alles ruiniert. Hidan lachte laut: „Scheiße, wenn Pein nicht Deidara einen Kopf kürzer macht, dann wird es Kakuzu tun!“ Itachi nickte: „Ja, aber bevor einer von beiden auftaucht sollten wir...“
 

Die beiden wurden unterbrochen, genauso wie Deidara und Sasori. „WAS IST HIER LOS? HABT IHR EINEN AN MEISE?“ - „Oh oh...“ entfuhr es Itachi leise. Der Rauch legte sich nun ganz und ein völlig aufgebrachter, wütender und kochender Pein stand vor der Zimmertür. Abwechselnd blickte er zu Sasori und Deidara und zu Itachi und Hidan. Der Akasuna und der Blonde hatten mitten in ihrem Streit innegehalten. Sasori hatte Deidara mit einer Hand am Hals und mit der anderen in den Haaren gepackt und lag auf dem Boden; Deidara hatte die Faust geballt und Sasoris Kragen fest im Griff. Itachi wiederum blickte wie eigentlich immer, Hidan war doch etwas bleich um die Nase.
 

„DEIDARA, SASORI, ITACHI UND HIDAN! SOFORT IN MEIN BÜRO, SONST VERGESSE ICH MICH HIER UND JETZT!“ schrie der Leader den ganzen Flur zusammen. Er marschierte los und ein betretenes Schweigen entstand, doch nur so lange, bis er wieder brüllte: „WIRDS BALD?“ Schweigend folgten sie ihm.
 

Im Büro standen die vier vor dem Schreibtisch, wie kleine Lausejungen, die im Nachbargarten Äpfel geklaut hatten und dabei erwischt wurden. Nur eben auf die Akatsuki-Art. Pein sagte eine ganze Weile nichts, sondern saß mit verschränkten Armen und einem vor Wut roten Gesicht einfach nur da. Bis sein Blick auf ein Stück Papier fiel. Den Vieren fiel sofort sein diabolisches Grinsen auf, das ihn nun übers ganze Gesicht stand. Sein Gesicht färbte sich auch langsam wieder normal und er kicherte finster: „Wisst ihr, am Liebsten hätte ich euch aufgespießt gerade. Aber ich glaube, ich habe eine noch viel grausamere Bestrafung für euch...“
 

Sasori verschränkte die Arme und hob eine Augenbraue: „Wieso für uns? Immerhin hat Deidara...“ - „RUHE! Das will ich gar nicht wissen! Ich habe euch erwischt, alle Vier, und noch ein Wiederwort und ihr lernt mich richtig kennen, haben wir uns verstanden?“ Der Rothaarige verdrehte zwar die Augen, nickte aber. Er würde Deidara schon noch leiden lassen, das war jetzt schon klar. Pein sprach gepresst weiter: „Sasori, du wirst bestraft, weil du deinen dümmlichen Partner einfach nicht im Griff hast. Hidan, deinen Kommentar zu der Explosion konnte man im ganzen Hauptquartier hören und Itachi wird bestraft, weil er nicht eingegriffen hat. Ende der Diskussion!“
 

Er lehnte sich zurück und grinste wieder: „Und nun zur Bestrafung. Ihr werdet zu Viert auf eine Mission gehen.“ Wie erwartet sahen sie ihn fragend an. „Es ist eine Spezialmission. Eigentlich hätte ich das mit Konan erledigt, aber ich überlasse sie euch gerne.“ Er kicherte finster und alle Vier wussten, dass die Sache nicht nur einen einfachen, sondern einen gewaltigen Haken haben musste. „Es ist eine Spionagemission. Wir brauchen dringend Geld und es wird in gut einer Woche eine Wohltätigkeitsveranstaltung geben. Wofür ist unwichtig, wichtig ist nur, dass es eine Veranstaltung mit sehr begüterten Gönnern sein wird.“ Er sah die Vier an. „IHR werdet euch unter die Gäste mischen. Lasst mitgehen, was ihr kriegen könnt.“
 

Pein hielt kurz inne, ehe er mit durchdringendem Blick fortfuhr: „Es ist zwingend erforderlich, dass ihr weder kämpft, noch auffliegt! Ihr dürft nicht einmal auffallen!“ Itachi hob eine Augenbraue: „Wieso?“ - „Ganz einfach, Klugscheißer! Erstens: die ganze Anlage wird von Anbu umgeben sein. Zweitens: wenn die herausfinden, dass WIR uns Geld in solchen Unmengen besorgen, werden wir für Wochen keinen Schritt mehr an die Erde bekommen. Und Drittens: es ist und bleibt eine Bestrafung!“ Er knurrte. „Und da vier Männer einfach zu auffällig sind werden zwei von euch die ehrenvolle Aufgabe haben, sich als Gesellschaftsdamen zu verkleiden...“
 

Hidan grinste Sasori breit an: „Itachi und Deidara in Kleidern, für uns wird es ja doch lustig...“ Müde lächelte der Rothaarige, ehe Pein die Unterhaltung wieder störte: „Nichts da, ihr zwei werdet das machen.“ Während die zwei Angesprochenen den Leader noch mit großen Augen ansahen, kicherten Deidara und Itachi dreckig vor sich hin, nur um auch in ihrer Schadenfreude rasch von Pein gebremst zu werden: „Und ihr zwei werdet bei mir persönlich einen Crashkurs absolvieren, um nicht gleich wie bunte Hunde in der gehobenen Gesellschaft aufzufallen.“ Sein Grinsen wurde diabolischer. „Und das bedeutet als Erstes: Haare ab!“
 

Ein Kreischen, ein dumpfer Aufschlag. Sasori sah neben sich und knurrte: „Weichei. Dir schneiden sie die Haare und du fällst in Ohnmacht... Aber daraus wird nichts, mich kriegen keine zehn Pferde dazu auch nur in die Nähe eines Kleides zu kommen.“ - „RUHE UND KEINE DISKUSSIONEN! UND BEVOR DU AUCH ANFÄNGST HIDAN: IHR ZWEI WERDET EINEN CRASHKURS BEI KONAN MACHEN!“ Doch, natürlich, hielt Hidan sich nicht zurück. Eine ganze Welle an Flüchen und negativen Kosenamen erfüllten den Raum. Resignierend seufzte Sasori auf, der Idiot würde sicher noch alles schlimmer machen.
 

Während Deidara sich stöhnend am Mantel seines Partners wieder auf die Beine zog, schrie Hidan noch immer herum, bis Pein endgültig der Kragen platzte: „SCHNAUZE HIDAN!!!“ Er blickte den Akasuna an. „Bedanke dich bei deinem Kursteilnehmer, denn ab der ersten Stunde heißt es für euch 24/7 üben! In Verkleidung! Vor ALLEN!“ Er keuchte schon richtig vor Wut. „Morgen kommt Konan wieder, dann geht es los, wir haben eine Woche! Und sollte einer nicht spuren, dann verspreche ich euch wird das Toilettenputzen mit Zahnbürsten das Angenehmste sein, was ihr in den nächsten Wochen tun werdet! Und jetzt RAUS!!!“
 

Eine Stunde später saß Sasori mit verschränkten Armen auf seinem Bett und hielt seine Augen geschlossen. Wenn er sie öffnen würde, so würde er Deidara sehen. Und sähe er Deidara, so würde er ihn ohne ein weiteres Wort zu verlieren zerfetzen. So einfach war das. Wie er diesen Tag bloß hasste. Wie er Pein hasste. Und Deidara.
 

Die Stimme des Blonden klang tieftraurig: „Es... es tut mir sehr Leid, Danna, un.“ - „Lass mich bloß in Ruhe!“ Deidara seufzte leise: „Ich habe doch versucht ihn davon zu überzeugen, dass es nur meine Schuld war, un.“ Nun öffnete der Rothaarige doch seine Augen und sah den Blonden an, der wie ein Häufchen Elend auf seinem Bett hockte und sein Kissen mit den Armen fest an sich presste. Auch Sasori seufzte: „Du weißt doch, wie er ist, baka... Aber wenigstens hast du es versucht. Wahrscheinlich wird ihm im Laufe der Woche klar, was für eine bescheuerte Idee das ist.“
 

Nun grinste der Blonde breit: „Obwohl ich schon gespannt bin, wie du in Frauenkleidern aussiehst, un.“ - „Treib es nicht zu weit, Deidara!“ - „Wieso nicht, Danna? Oder lieber Dana?“ Der Blondschopf kicherte schadenfroh, bis Sasori ihn anfunkelte und zischte: „Ich kann dir auch gleich eine Glatze rasieren, wenn du nicht sofort aufhörst! Wie sprichst du eigentlich mit mir?“ Beleidigt verschränkte Deidara die Arme: „Wie ich es mit Kunstbanausen eben zu tun pflege, un.“ Gerade noch rechtzeitig konnte er dem Glas ausweichen, das mit einem lauten Scheppern an der Wand zerschellte. „Ist ja gut, entschuldigt, DANNA...“
 

Wenn er es sich recht überlegte, wurde es wirklich mal Zeit, dass Sasori von seinem hohen Ross kam. Immer ging es nach dem Rothaarigen: er hatte immer Recht, hatte die bessere Kunst, konnte alles, wusste alles und war so unsagbar herrisch. Und wunderschön...
 

Hidan derweil bekam schon ein Kratzen im Hals, da er noch immer in seinem Zimmer auf und ab lief, dabei wilde Schimpftiraden vom Stapel ließ und seine Stimme nicht einmal auf Zimmerlautstärke gesenkt hatte. Zumindest nicht, nachdem er wie ein Wilder mit der Sense auf das Interieur eingedroschen hatte. ER? Eine Frau? Ein Kleid? Der Leader musste einfach einen Sockenschuss haben. Das konnte man doch gerade mit IHM nicht einfach machen! Er war ein Kerl und nicht so ein Püppchen wie Blondi! Oder so eine halbe Portion wie Itachi!
 

Schimpfend schlug er immer wieder auf die Wand ein, doch er schaffte es einfach nicht, sich zu beruhigen. Er, der große Hidan, würde vor Jashin doch in unsagbare Ungnade fallen! Er legte Frauen flach und keine Frauenkleider an! Eines Tages, das schwor er sich, würde Pein sich wünschen, diese Bestrafung niemals ausgesprochen zu haben.
 

Itachi sah der Sache fast gelassen entgegen. Seine Haare... gut, war irgendwie schade drum, aber die gab er gerne, nur um Sasori und Hidan einmal in seinem Leben in Kleidern sehen zu dürfen. Alleine der Gedanke zauberte ein fieses Grinsen auf sein Gesicht. Natürlich war er nicht begeistert, ziemlich angefressen sogar, aber der Gedanke würde ihm sicherlich helfen, diesen Kinderkram so professionell wie möglich über die Bühne zu bringen. Ein wenig Abwechslung konnte so verkehrt eigentlich gar nicht sein. Sein Leben bestand schon aus genug Scherben und Finsternis, da konnte er es sich ruhig einmal erlauben, auf Kosten anderer seinen heimlichen Spaß zu haben



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