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Kinder der Hoffnung

von

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Erinnerungen

Der Weg führte die Freunde zurück an den Fluss, der in ihrem Heimatdorf entsprang. Sie alle waren erschöpft von den Ereignissen der letzten Nacht und beschlossen eine Pause zu machen. Vicky und Miriam waren die ersten, die einschliefen. Sie waren noch erschöpft vom Kampf. Auch Thorsten übermannte die Müdigkeit, da er durch den nächtlichen Ausflug ebenfalls wenig Schlaf bekommen hatte. So saßen Verena und Jeanette schließlich allein am Ufer und ließen die Beine im kühlen Wasser baumeln. "Ich wusste gar nicht, dass der Fluss hier so breit ist. Noch nicht mal, dass er bis hierhin reicht." Verena wiegte sich in der Brise hin und her. "Mutter sagte einmal er würde sogar bis zum Meer reichen." "Stimmt! Ich erinnere mich dass Thomas früher mal vorhatte den ganzen Fluss hinunter bis zum Meer zu segeln." Die Mädchen lachten. "Wie ist er eigentlich auf diese Idee gekommen?" Verena starrte auf den Fluss hinunter."Ich weiß nicht mehr", antwortete Jeanette, "Aber das kannst du ihn ja fragen wenn wir ihn wiedergefunden haben." "Wenn wir ihn jemals wiederfinden, ja. Aber vielleicht ist ihm in der Zeit irgendwas zugestoßen..." "Ach was, Blödsinn! Du machst dir einfach zu viele Sorgen V!" Jeanette umarmte Verena woraufhin diese wieder ein wenig lächelte. "Ach ich weiß, du kennst mich doch", sagte sie. "Genau", bestätigte Jeanette stolz, "Besser als jeder andere!" Erst jetzt wurde Verenas Lächeln wieder wirklich fröhlich. "Und darüber bin ich sehr froh." "Es ist doch schön einen besten Freund oder eine beste Freundin zu haben!" Jeanette streckte sich überschwänglich, aber Verena musste unwillkürlich einen Blick zu ihren schlafenden Freunden werfen. "Thorsten tut mir Leid. Er will es zwar nicht zeigen, aber ich glaube Tanos Verschwinden hat ihn doch ganz schön fertig gemacht. Und es ist ja noch nicht so lange her, bestimmt fühlt er sich einsam." "Er hat doch noch Mirni und Vicky!", erwiderte Jeanette, die mitllerweile flach im Gras lag, "Solange die beiden noch da sind wird es schon nicht so schwer werden." Verena ließ sich neben sie fallen. "Auch wieder wahr. Die haben ja auch schon vorher aneinander geklebt wie festgeleimt." Jeanette prustete los. "Ich stell mir das grad vor! Ich glaub wenn das wirklich so wäre würden sie sich nach ner Stunde auf einmal nicht mehr so gut verstehen!" Auch Verena musste lachen. "Jetzt sei nicht so gemein. Die halten es nun mal nicht lange ohne einander aus. Ist doch bei uns eigentlich auch so, oder?" "Hast recht."
 

Kaum hatte Thorsten die Augen wieder aufgeschlagen weckte er die Mädchen mit einem lauten "HUNGER!" untermalt von einem geräuschvollen Magenknurren. "Wir haben doch erst im Schloss was zu futtern bekommen", grummelte Miriam im Halbschlaf und drehte sich um. "Ich aber nicht so viel! Also gehen wir jetzt was zu Spachteln organisieren! Sofort!" Kaum hatte er zu Ende gesprochen sprang er auf und versuchte eifrig seine Freundinnen auf die Füße zu zerren. "War doch deine Entscheidung nicht so viel zu essen, du schlingst ja sonst immer so", sagte Jeanette, die sich aufgesetzt hatte und ihn nun wütend ansah, "Kein Grund also UNS deswegen aus dem Schlaf zu brüllen." "Wenn ihr so rumschlingt muss sich ja wer benehmen", gab er patzig zurück, "Außerdem hat mir Brause die Hälfte weggegessen!" "Wenn du zu langsam bist", erwiderte Miriam, beziehungsweise Brause, und streckte ihm die Zunge heraus. "Du hättest wenigstens fragen können!", zischte er wütend. "Wieso bist du jetzt so sauer", fragte sie während sie sich aufrappelte, "Und hast gestern gar nichts gesagt?" Er machte eine verzweifelte Handbewegung. "Weil ich gestern noch dachte, dass ich heute morgen Frühstück kriege, aber das hast du mir ja auch nicht gegönnt!" Jeanette musste lachen, als Thorsten Miriam in den Schwitzkasten nahm und ihr die Haare durchwuschelte, woraufhin diese zappelnd "Gnade! Gnade!!!" rief.

Sie beobachtete die beiden Streithähne eine ganze Weile, bis ihr auffiel, dass jemand fehlte. "Hey! Wo sind eigentlich Vicky und V hin?" Thorsten und Miriam gaben die Rangelei verwundert auf und sahen sich um. Sie hatten gar nicht gemerkt, dass die beiden kurz nachdem die Diskussion über das Essen begonnen hatte verschwunden waren. "Tja, ich weiß nicht...", murmelte Thorsten nachdenklich. "Vielleicht sind sie..." Noch Miriam ihren Satz beenden konnte tauchten die zwei verschollenen Mädchen wieder auf, die Arme voll mit Waldfrüchten. "...Beeren sammeln...?", fügte Miriam nach anfänglichem Erstaunen hinzu. "Netty, hilfst du uns die hier zu waschen?", bat Verena während Vicky und sie die Beeren am Flussufer ablegten. "Klar!", erwiderte Jeanette und gesellte sich zu ihnen. Dann machten die Drei sich eifrig an die Arbeit. "Und ich?", fragte Miriam perplex. Vicky drehte sich kurz zu ihr um. "Wenn du mithilfst sind die Beeren schon alle weg bevor wir fertig sind und wir kriegen nichts mehr ab." Gerade wollte Thorsten die Stimme erheben, aber Verena hob abwehrend die Hand und sagte: "Und du bist so ungeduldig dass wir hier gleich nur noch Saft haben." Mit einem gefrusteten Seufzer ließen die beiden sich ins Gras fallen und sahen den anderen schmollend beim Waschen der Beeren zu.
 

Jeanette, die noch vom vorherigen Abend satt war, war als Erste fertig. Sie sagte den anderen sie wolle sich die Füße vertreten und machte sich dann daran die Gegend zu erkunden. Sie ging den Pfad entlang, auf dem sie die Gegend um Corona verlassen hatten, diesmal jedoch in die entgegesetzte Richtung. Verenas Worte hallten in ihrem Kopf wider. 'Vielleicht ist ihnen in der Zeit irgendwas zugestoßen...' Energisch schüttelte sie sich und wurde schneller. Das konnte und wollte sie nicht glauben. Sie hatte immer gehofft, dass die verschwundenen Freunde alle wohlauf waren und sie würde auch jetzt nicht damit aufhören. Gedankenverloren wie sie war merkte sie erst als sie fast daran vorbeigelaufen war, dass sich auf ihrer rechten Seite ein kleiner, reich geschmückter Schrein befand. Abrupt blieb sie stehen. Zwar hatte sie so etwas schon öfter in der Nähe des Dorfes gesehen, aber die kleinen Gebetstätten faszinierten sie immer wieder. Überall im näheren Umkreis von Corona waren neben modernen Religionen auch noch einige alte Glaubensgemeinschaften zu finden, die diese Schreine bauten um ihre Naturgötter zu ehren. Als sie klein war hatte Jeanette immer wenn sie Leute beim dekorieren der Schreine entdeckt hatte nachgefragt, um welche Gottheiten es sich dabei handele. So wusste sie, das mit diesem kleinen Schrein Arnewet, die Erntegöttin geehrt wurde. Wie hypnotisiert stand sie vor dem Abbild der Göttin, die halb Mensch halb Hase war. "Du scheinst dich für die Statue zu interessieren, junges Fräulein", hörte sie plötzlich jemanden sagen. Verwundert drehte sie sich um und entdeckte eine ältere Dame, die am Stock ging. Ihr graues Haar fiel ihr strähnig ins Gesicht. Dahinter blitzen zwei fast schwarze Augen hervor. Neugierig musterte die Frau Jeanette. "Äh-ähm, ja. Ich habe schon viele davon gesehen. Allerdings gab es nur einen Schrein der wie dieser zu Ehren der Göttin Arnewet errichtet wurde und der war ein ganzes Stück von meinem Heimatdorf entfernt." "Soso, du kennst dich also mit den alten Gottheiten aus... woher kommst du, Kind?" "Ich komme aus dem Dorf Corneo." Die alte Frau sah sie entsetzt an. "Du meine Güte! Das Dorf der Garde! Ich hörte es wurde vor kurzem zerstört?" Traurig nickte Jeanette. "Vor etwa 3 Tagen. Meine Freunde und ich sind die einzigen die überlebt haben", erzähle sie mit bitterer Miene, "Wir konnten rechtzeitig ein Versteck finden, aber... für alle anderen war es zu spät." "Das tut mir Leid", sagte die Alte nickend, "Aber was macht ihr dann hier, im Norden von Corona? Ich hätte erwartet ihr würdet nach Osten gehen, nach Zhe Guang? Dort gehen die Kinder aus den östlichen Landen von Corona doch zur Schule, nicht? Ihr hättet sicher schnell eine Unterkunft gefunden." "Schon, aber...", nervös trat das Mädchen von einem Fuß auf den anderen. Was sollte sie der Frau erzählen? Wie würde sie auf ihre Geschichte reagieren? Sie wusste zwar über die Garde Bescheid, aber ob sie ihr auch glauben würde?

In diesem Moment erlöste sie der Ruf ihrer Freunde. "Hier bist du, Jeany!" Fröhlich lief Miriam auf sie zu. "Wir haben dich schon gesucht!" Jeanette lachte verlegen. "Tut mir Leid, ich war in Gedanken und bin wohl etwas zu weit gelaufen." Während auch die anderen eintrudelten fiel der Blick der alten Frau auf den glänzenden Rubin an Miriams Armband. Auch der Lapislazuli am schwingenden Anhänger von Vickys Kette blieb ihr nicht verborgen. Sie beschloss, die Jugendlichen spontan einzuladen. Mit einem Räuspern machte sie auf sich aufmerksam. "Was haltet ihr davon diese Nacht bei mir zu verbringen? Ich wohne allein und hatte schon lang keinen Besuch mehr. Außerdem kann ich euch vielleicht ein paar Dinge für die Reise mitgeben." Ein wenig verwundert sahen die Fünf sich an, doch da sie alle keine Lust hatten erneut im Freien zu schlafen, wie an diesem Morgen, waren sie sich schnell einig der Einladung der Fremden nachzukommen.
 

Das Haus der alten Frau war eine kleine Holzhütte, die gerade genug Schlafplatz für alle bot. Innen hatte sie überall kleine Götterbilder aufgestellt, vor denen je eine frische Blume lag. Über der offenen Feuerstelle hing ein Kessel, der offenbar noch nicht lange abgekühlt war, denn noch immer lag der Geruch von Kräutersuppe in der Luft. Auffällig waren jedoch die vielen Bücher und Pergamente, die überall im Haus verstreut lagen. Als sich die Freunde neugierig umsahen begann die Alte hastig die Bücher einzusammeln. "Du liebe Zeit, entschuldigt das Chaos", sie lachte verschmitzt und versuchte alles möglichst unversehrt in den Schrank zu stopfen, "Und vorgestellt habe ich mich auch noch nicht. Ich glaube, jetzt werde ich wirklich alt!" Sie wischte noch einmal kurz über den morsch wirkenden Holztisch und ließ sich dann in einen der alten, knarzenden Stühle fallen. "Ich bin Kochaw." "Ein Name des alten Glaubens! Gefällt mir!" Jeanette strahlte über das ganze Gesicht als sie sich und die anderen vorstellte. "Ich bin Jeanette und das sind Vicky, Verena, Miriam und Thorsten." Die Vier nickten Kochaw freundlich zu. "Das sind hübsche Schmuckstücke, die ihr da tragt", sagte sie plötzlich, an Vicky und Miriam gewandt. Die Mädchen sahen sich an und senkten dann ihren Blick auf das Armband und die Kette. "Der Lapislazuli von Rhianna und Sonnhilds Rubin... Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Steine tatsächlich eines Tages selbst zu Gesicht bekomme." Die alte Dame lachte als sie die Verwunderung der Fünf bemerkte. "Entschuldigt, wenn ich euch verwirrt habe. Wisst ihr, meine Ahnin war einst damit beauftragt die Steine der Garde an sichere Orte zu bringen, wo sie bis zu dem Tag an dem sie wieder gebraucht würden aufgebraucht werden sollten." Miriam legte den Kopf schräg. "Wer beauftragte denn deine Ahnin damit?" "Die Mitglieder der Garde höchstpersönlich. Meine Ahnin, Gwen, war eine Kindheitsfreundin der Gardemitglieder. Sie selbst wäre ebenfalls eine von ihnen geworden, doch Alva, ihre Schwester, bat sie auf die Welt aufzupassen, sollte ihnen bei ihrer Aufgabe etwas zustoßen. Und letztendlich war das ja auch gut so." Kochaw sah die Freunde prüfend an, wohl um sicherzugehen, dass sie ihr folgen konnten, dann setzte sie ihre Erzählung fort. "Als ihre Freunde gestorben waren war nun also Gwen für die Steine die die Kräfte der Garde enthielten zuständig. Sie beschloss die Steine an Orten unterzubringen, die ihnen gefallen hätten. Von da an verbrachte sie ihr Leben auf Reisen." "Wohin brachte sie die Steine?", fragte Verena, in der Hoffnung, dass dies ihre Suche erleichtern würde. "Leider muss ich dich enttäuschen, wenn du glaubst dies wäre hilfreich für euch. Die Steine befinden sich schon lange nicht mehr an den Orten an denen sie einst waren. Abenteurer nahmen die Juwelen mit, teils wissend, teils unwissend über ihre wahre Geschichte. Sie nutzten sie für Schmuck und anderen Plunder, der der Garde eigentlich gar nicht würdig war. Doch Gwen konnte nichts mehr dagegen tun, denn sie war zu dieser Zeit bereits verstorben." "Woher weißt du das eigentlich alles?" Vicky rückte interessiert ein Stück näher. "Aus alten Tagebüchern. Sie wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Unsere Geschichte sollte erhalten werden, um der neuen Garde einst davon berichten zu können." Jeanette nickte. "Klingt logisch. Aber mich interessiert trotzdem wo Gwen die Steine hingebracht hat. Weißt du das?" "Natürlich", erwiderte Kochaw, "Den Aquamarin des Eises brachte sie auf den Gipfel eines Berges im Südgebirge des Landes. Seinen Namen hat sie zwar aufgeschrieben, doch er ist leider nicht mehr lesbar. Das Tigerauge, das für den Donner stand brachte sie an den Trauerweidensee, der im Zentrum des Landes liegt. Der Sardonyx, der das Gestein repräsentiert, befand sich in einer Klamm unweit der Südgebirges. Den Opal des Metalles brachte sie in eine Höhle an der Küste. Den Erdsmaragd brachte sie in die Meereswiesen, die die Stadt Reedine umgeben. Den Saphir des Wassers legte sie auf den Grund des Kristallliliensees, der nicht weit von hier entfernt von hier liegt. Der Lapislazuli des Windes befand sich im Glockenturm der Kathedrale von Azura. Den Rubin der für das Feuer steht, brachte sie auf das Vulkanfeld im Osten. Und den Lichtdiamanten übergab sie an eine Kreatur, die sich "die Sphinx der Aurora nennt". Was die Sphinx mit dem Stein gemacht hat, oder wo sie mit ihm hinging ist unbekannt." Nachdenklich legten die Freunde die Köpfe schräg. "Wonach richtet sich das eigentlich welchen der Steine wir bekommen?", fragte Vicky, "Also ich habe ja den des Windes und Miriam den des Feuers... könnte doch genau so gut umgekehrt gelaufen sein, oder?" "Ganz und gar nicht." Die alte Frau lächelte. "Jedes Element steht für den Charakter seines Trägers, und ein Gefühl, das ihn verkörpert. Der Wind steht für die Liebe, die einst die Prinzessin Rhianna verkörperte. Das Feuer gehorchte der Abenteurerin Sonnhild und repräsentierte den Stolz. Die Seherin Muriel vertraute auf die Kräfte des Wassers und die Ruhe. Die Zuversicht, für die die Erde stand, nutzte Alva, die Priesterin. Der königliche Attentäter Einar, kämpfte mit der Kraft des Gesteins, stehend für die Wut. Unter dem Befehl des Söldners Thorbjörn standen die Angst und der Donner. Das Metall wurde von Hauke, dem Illusionisten kontrolliert und stand für die Trauer. Die Einsamkeit, ebenso wie das Eis unterstanden der Heilerin Elfrieda. Und das Licht hörte auf das Kommando des Ritters Kimball, der als einziger kein richtiges Gefühl verkörperte. Er repräsentierte die Unbezwingbarkeit." "Unbezwingbarkeit", wiederholte Thorsten grinsend, "Das klingt cool! Ich will diesen Lichtdiamanten haben!" "Unbezwingbarkeit, pah! So wie du dich grad aufführst kriegst du eher den Stein der Überheblichkeit", erwiderte Jeanette feixend. "Nänänänänä!" Mit verschränkten Armen ließ sich der gefrustete Junge tiefer auf den Stuhl sinken. Die Mädchen kicherten und auch Kochaw entfuhr ein leises Glucksen. Doch sie nahm sich schnell wieder zusammen und blickte zu einer mächtigen Standuhr am anderen Ende des Raumes hinüber. "Habt ihr nicht langsam etwas Hunger? Wir sollten ein paar frische Zutaten für das Abendessen sammeln, was haltet ihr davon?" Sofort verwandelte sich Thorstens Schmollen wieder in ein breites Lächeln. "Klasse Idee, ich bin schon kurz vor dem Hungertod!" "Dafür wirkst du aber ziemlich lebendig", erwiderte Miriam, "Aber irgendwie hast du recht, so wirklich satt sind wir von den Beeren ja auch nicht geworden." Kochaw nickte. "Na schön. Aber ich kann nicht so viele von euch unterwegs gebrauchen, am besten ein paar von euch bleiben hier." Die Fünf sahen sich an und zuckten mit den Schultern. "Miriam, Vicky, warum kommt ihr nicht mit?", fragte die Dame noch bevor jemand etwas sagen konnte. Die beiden Mädchen warfen verwundert einen Blick auf die anderen, aber wieder wurde dieser nur mit einem Schulternzucken erwidert. "Na schön", sagte Vicky, "Irgendwer muss es ja machen, oder?"
 

Jeanette hatte sich interessiert daran gemacht die alten Tagebücher Gwens zu durchstöbern während Verena die Pergamente sorgfältig studierte. "Was genau glaubt ihr in dem alten Kram eigentlicht zu finden?", fragte Thorsten, der die Füße auf den Tisch gelegt hatte und nun gelangweilt mit seinem Stuhl kippelte. "Hinweise", antwortete Verena knapp, "Irgendwas hier muss uns helfen können." Jeanette prustete. "Hört euch das an: Heute hat Sonnhild sich endlich gegen Einars ständige Frotzeleien gewehrt. Als er seine Wäsche aufgehängt hatte hat sie doch tatsächlich seine Hosen angefackelt! Einar war außer sich vor Wut, aber Sonnhild hat sich den ganzen Abend in einem Holzstapel versteckt, bis er sagte: Komm raus, ich kann dir doch gar nicht böse sein!" Verena und Thorsten lachten. "Diese Sonnhild muss ja ein echtes kleines Rotzgör gewesen sein", stellte Verena fest. "Kein Wunder das Miriam ihre Kräfte gekriegt hat", fügte Thorsten hinzu, "Die ist auch so frech." "Zu dir sowieso." Jeanette stellte das Buch zurück in den Schrank und zerrte ein anderes heraus. "Verdient hast du es ja auch." "Was soll das heißen?", fragte der Junge und setzte sich wieder gerade hin. Doch statt eine Antwort zu geben kicherten die Mädchen nur.

'Meine Schwester sterben zu sehen war das Schlimmste was mir je passiert ist', schrieb Gwen, 'Deshalb fiel es mir schwer den Smaragd zu den Meereswiesen zu bringen. Noch schlimmer war es, dass ich, auch als ich ihn im Gras abgelegt hatte, noch sein wunderschönes Glänzen gesehen habe. Dieser Stein war wie auch die anderen etwas ganz besonderes. Es schien als wäre er lebendig- mehr oder weniger war er das ja auch, denn immerhin floss in ihm die Energie eines Menschen... meiner Schwester Alva.' Jeanette blickte von ihrem Buch auf. 'Es schien als wäre er... lebendig?' Schnell wurde ihr klar, dass sie diesen lebendig scheinenden Stein heute schon einmal gesehen hatte. "Leute!", rief sie, "Wir müssen zurück zu dem Schrein!" Erstaunt sahen Thorsten und Verena sie an. "Wieso?", fragte ihre Freundin, "Es wird bald dunkel, wir sollten besser hier bleiben!" "Es ist aber wichtig!", erwiderte Jeanette drängend, "Kommt schon!" Und mit diesen Worten sprang sie auf und verließ das Haus. Der Erdsmaragd der Priesterin Alva- er befand sich in der Stirn der Göttinnenstatue.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2012-06-12T22:37:39+00:00 13.06.2012 00:37
tempo ist auch hier immer noch da :p
auch wenn es hier nicht ganz so extrem ist wie in den kappis zu vor ^^
aber es macht immer noch spaß zu lesen, die charaktere sind einfach herrlich locker drauf *lach*
das gefällt mir ^^ informationen, werden zwar ein wenig zu offen erzählt, ich finde sie sind irgendwie verdammt leichtgläubig *lach* aber ich glaube das gehört auch einfach zu den charakteren dazu, das sie nicht so skeptisch sind :p



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