Der Anbruch des Dunklen
Prolog
Dunst webte sich um die Lichtung, begleitet von der Dunkelheit, jene das Leben unter sich erdrückte und genüsslich aufsog. Ein Windhauch, zart aber doch voller Gestank. Der Tod war es, welcher lauernd in der Atmosphäre hing und fremden Worten lauschte.
„Meine Verbündeten.“ Schwebend huschte der Erzeuger dieser Silben über das einst mal schöne und saftige Gras. Fetzen umhüllten seine Gestalt, verbargen das nicht Gesehene, seine Hand war es, die sich in die Luft erhob. Knochig ohne Haut. Verwestes Fleisch, jenes zerfiel, wie es Sand tat, der durch die Finger rieselte.
„Lange genug sind wir im Zwielicht umhergeirrt. Fortgejagt von Gut und Böse, gezwungen zwischen Licht und Dunkel zu leben, als Schemen dieser Welt unser Dasein zu fristen. Ich spreche zu euch. Ist das wirklich, was wir wollen?“
Gewisper drang durch den Nebel hindurch und zeugte von Abertausenden Stimmen, die aus jeder Himmelsrichtung erschallten.
„Steht uns nicht mehr zu?“ Rhetorisch die Frage und umso lauter wurde das Gemurmel, wie das Geschöpf weiter sprach, seine Worte hinaus schrie.
„Uns steht viel mehr zu!“
„Wir sind nicht stark genug“, flüsterte es ihm entgegen und seine Hand war es, jene sich abrupt hinab senkte.
„Noch nicht.“ Stille, die nicht grauenhafter sein konnte.
„Aber das Blut des Kindes wird uns diese Macht verleihen. Rein, und voller Kraft, pumpt es durch seinen kleinen Körper, wartet nur darauf endlich aus seinem Rumpf zu fließen, wenn wir ihm den Schädel abschlagen. Baden werden wir darin um den Herrscher endlich stürzten zu können.“ Die Knochen seiner Hand ballten sich zusammen, knackten brechend auf und riss Sehnen in zwei.
„Meine Verbündeten. Rechnet mit der Schwere unserer Aufgabe. Der schwarze Engel beobachtet uns. Auch wird das Blut, das wir begehren, von dem Krieger und dem Monster beschützt."
"Was wird aus ihnen?" Behutsam die Frage und so leicht als auch grausam die Antwort.
"Sie werden sterben.“