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Blumenmeer

am Ende bleibt nur die Erinnerung
von

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Nichts als die Wahrheit

Hallo liebe Leser,

weil ich jetzt frei habe und wieder mehr Motivation zum Schreiben, gibts jetzt wieder wöchentlich ein Kapitel und was soll ich sagen wir befinden und sogar langsam asuf dem Endspurt. In dem Sin ne Danke an die üblichen Verdächtigen und viel Spaß <3

GLG Deanna
 

29.Dezember 2010
 

Es war als stände Zeit still. Es kam Lulu wie eine Ewigkeit vor, bevor Gina überhaupt an ihr Handy ging, doch dann ertönte ihre Stimme am anderen Ende der Leitung. „Hallo hier ist Luisa.“ Ihre Stimme klang nicht so sicher und fest, wie es sich die junge Frau gewünscht hatte, aber in Anbetracht der momentanen Tatsachen, war das schon mehr, als sie erwartet hatte. „Ich weiß, dein Name ist auf dem Display erschienen.“ Gina räusperte sich und dann entstand ein kurzes Schweigen. Luisa beschloss Nägel mit Köpfen zu machen und faste sich ein Herz.
 

„Ich muss mir dir sprechen, nicht hier am Telefon. Kann ich zu dir kommen?“ Ginas Herz schlug höher denn je und hätte Luisa neben ihr gestanden, so hätte sie wohl gesehen, wie rot Gina geworden war. „Ehm ja klar. Wann willst du denn…“ „Jetzt gleich. Ich bin in 10 Minuten da.“ Und dann hatte sie auch schon aufgelegt.
 

Irritiert starrte Gina auf ihr Handy und ließ sich dann wieder auf die Couch sinken. Ganz langsam nur sickerte die Information zu ihrem Hirn durch, dass gleich Luisa zu ihr kommen würde. Wie von der Tarantel gestochen sprang die junge Frau auf und sah sich in ihrem Zimmer um. Es herrschte allgemeines Chaos, dass sie in ihrer Verzweiflung über ihre Tat, geschaffen hatte. Schnell sammelte sie alles zusammen und stopfte die Sachen teilweise nur eilig in die Schubladen.
 

Sie fuhr sich durch das kurze blonde Haar und verteilte etwas Gel darin, damit sie nicht völlig durch den Wind aussah. Aber jetzt würde wohl nur noch ein komplettes Umstyling helfen, dass Luisa nicht erkannte wie es ihr ging.
 

Kurze Zeit später hörte sie die Klingel und wie ihre Großmutter Luisa freundlich begrüßte und sie nach oben schickte. Den ganzen Weg über hatten Luisas Gefühle und Gedanken verrückt gespielt. Was wenn Gina das mit dem Gedicht ganz anders meinte und sie noch die letzte vertraute Person von sich weg schickte? Aber was gab es da denn miss zu verstehen? Dieses Gedicht war eindeutig und ließ keinen Zweifel darüber, dass Gina andere Gefühle für sie hegte. Die Frage war bloß noch, warum Gina, ihr diese Gefühle offenbarte.
 

Luisa wendete ihren Blick vom Boden ab und sah während des Gehens zum Himmel.
 

War Charlie jetzt wirklich da oben und wachte über sie, so wie Gina es gesagt hatte? Und wenn ja, was hielt sie wohl von der momentanen Situation. Heute auf den Tag genau, war der Unfall 3 Wochen her und Luisa konnte nicht fassen, dass sie sich jetzt mit diesem speziellen Thema aussetzen musste. Aber sie brauchte diese Gewissheit sehr dringend. Sie brauchte die Ordnung in ihrem Kopf, sie brauchte Charlie, aber sie brauchte auch Gina. Sie fragte sich insgeheim, wie Charlie wohl auf Gina reagiert hätte, wenn sich die Beiden je begegnet wären.
 

Immer wenn Luisa von ihren Freunden von früher gesprochen hatte, schien Charlie etwas eifersüchtig darauf zu sein. Wenn auch Luisa nie genau wusste auf was sie da eigentlich eifersüchtig war. Immerhin waren, dass Freunde gewesen, die schon Jahre lang keine Freunde mehr waren und doch schien Charlotte sich bedroht gefühlt zu haben
 

Mit ein paar Keksen und einer frisch gebrühten Tasse Kaffee saß Luisa auf der Couch und sortierte Fotos. Sie hatte die letzten Tage frei gehabt und dafür gesorgt, dass mal etwas Ordnung in ihre persönlichen Sachen kam. Als Kind schon, hatte sie von allem und Jedem Fotos gemacht, dumm bloß, dass sie in den folgenden Jahren nie dazu gekommen war, diese auch mal ein zu sortieren. Aber dafür hatte sie ja jetzt Zeit.
 

Charlie war vor Stunden schon in die Uni gegangen und nur Gott wusste wohl, wann sie von da wieder kam. Es war Klausurphase und das war eine Zeit in der Charlie nicht wirklich ansprechbar war und nur in der Uni war. Das sie zum Schlafen überhaupt noch heim kam, schien Lulu wie ein Wunder. Aber nur noch eine Woche und dann würden die Semesterferien los gehen und Charlie würde wieder entspannter sein.
 

Lulu richtete ihren Blick wieder auf die Fotos auf ihren Schoß und legte die Bilder von Charlie und ihr auf den Stapel zu ihrer Rechten, der schon sehr groß war. Dass, beide gerne Fotos machten war ja schön und gut, aber damit gab es in dieser Hinsicht doppelt so viel ein zu sortieren und Lulu hatte nur 3 Fotoalben besorgt und sie war sich sicher, dass allein ihre gemeinsamen Bilder 2 Ordner ein nehmen würden. Nichts desto trotz, beschloss sie erst mal Fotos aus ihrer Kindheit in Bayern zu sortieren.
 

Gestern hatte sie schon eine Menge davon geschafft, aber nun kam noch die Tüte von Bildern mit ihr und Gina. Es war schon Jahre her gewesen, dass sie aktiv an das kleine blonde Mädchen gedacht hatte, das gar kein kleines Mädchen mehr jetzt war. In Erinnerung schwelgend hatte sie die Bilder durch gesehen und musste hier da sogar richtig laut lachen. Mit Gina hatte sie so viel Mist gebaut, wie in ihren ganzen Teenager Jahren es nicht der Fall gewesen war. Bilder von ihnen beiden, in viel zu großen Gummistiefeln und einer großen Zahnlücke, beide auf einem Pony und das obwohl Gina Angst vor Pferden hatte und dann noch dieses ganz besondere Bild. Das Abschiedsbild, als Ginas Familie unerwartet umgezogen war.
 

Sie wusste schon gar nicht mehr, wer das Foto gemacht hatte. Aber derjenige hatte genau dann abgedrückt, als Gina sie auf die Wange geküsst hatte und Lulu rot geworden war. Lulu fragte sich warum sie dieses Bild denn vergessen hatte und warum sie es solange nicht gesehen hatte. Ein komisches Gefühl machte sich in ihr breit, aber sie konnte es nicht definieren.
 

Plötzlich wurde alles dunkel um sie herum und Luisa zuckte stark zusammen. „Ganz ruhig.“ Flüsterte eine ihr wohlbekannte Stimme und sie entspannte sich augenblicklich. Charlie war heim gekommen und Lulu hatte es nicht mal mit gekommen, so sehr war sie in ihre Bilder vertieft. Charlie nahm ihre Hände vom Gesicht ihrer Freundin und gab ihr einen kurzen, wenn auch sanften Kuss.
 

Erschöpft ließ sie sich neben ihre Freundin fallen und kuschelte sich an Lulus Schulter. „Na wie weit bist du gekommen?“ Lulu deutete auf den Stapel Bilder und die Ordner, die schon fertig gefüllt waren. „Jetzt nur noch dieser Beutel mit Bildern von Gina und mir und morgen mach ich dann unserer Ordner fertig.“ Charlie runzelte irritiert die Stirn und griff nach dem Beutel wo „Gina ♥ Lulu“ draufstand. „Wer ist denn diese Gina?“ Fragte sie und versuchte dabei nicht den ruhigen Ton zu verlieren.
 

Sie hatte es ihrer Freundin immerhin versprochen nicht immer so eifersüchtig zu sein, wegen anderer Frauen, ohne dass sie genau wusste um wen es sich handelt. Lulu konnte, trotz der Bemühungen, ihrer Freundin ganz deutlich hören, dass sie schon wieder eifersüchtig wurde. „Keine Sorge Schatz, das ist meine beste Freundin aus Kindertagen.“ Sie hielt ihr das Abschiedsfoto hin und strich abwesend darüber.
 

So sehr Charlie sich auch bemühte das alles nicht weiter ernst zu nehmen, so schwer fiel es ihr auch. Die beiden Mädchen auf dem Foto waren kaum 10 Jahre alt, aber sie wirkten sie vertraut und diese Röte auf Lulus Gesicht machte es alles nicht unbedingt besser. „Wir standen uns sehr nah, weißt du, sie war meine beste Freundin seit der Kinderkrippe bevor sie dann umgezogen ist. Ich war tot traurig und am Boden zerstört.“
 

Luisa erzählte ein wenig von ihrer gemeinsamen Zeit und Charlie wurde das Gefühl nicht los, dass ihre Freundin diese Gina auch jetzt noch vermisste. „…, aber das ist alles schon so schrecklich lange her und jetzt hab ich ja alles was ich mir je gewünscht habe.“ Luisa lächelte beugte sich zu Charlie hinüber und küsste sie. Diese erwiderte den Kuss zärtlich, aber trotzdem konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, dass Luisa vielleicht lieber bei Gina war.
 

Mit stark klopfendem Herz stieg Luisa die Treppenstufen zu Ginas altem Zimmer empor und atmete nochmals tief ein und aus. Sie wollte Gewissheit, aber um welchen Preis? Gina jetzt so zu verlieren würde ihr endgültig das Herz brechen, dass wusste Lulu ziemlich genau. Anderer Seits konnte sie nicht mit diesen quälenden Fragen leben und so klopfte sie an und trat dann in Ginas Zimmer.
 

„Hey.“ sagte sie zurückhaltend und schloss die Tür hinter sich leise. Gina erwiderte die Geste und deutete ihr dann sich neben sie auf die alte Couch zu setzen. „Wie geht es dir?“ fragte Gina um wenigstens etwas zu sagen und nicht wieder ein, für beide, unangenehmes Schweigen entstehen zu lassen. Luisa atmete hörbar aus und wendete ihren Blick dann zu Gina.
 

„Ich bin nicht hier um mit dir Smalltalk zu halten sondern um zu wissen was es damit auf sich hat.“ Sie zog den Gedichtband aus der Tasche und legte ihn auf den gläsernen Tisch der vor ihnen stand. Gina zog die Augenbraun zusammen und betrachtete das Buch, als wäre es eine messerscharfe Waffe, die lebensgefährlich war. Dennoch ergriff sie das Buch und hielt es zärtlich in ihren Händen. Das Buch wirkte so unscheinbar und unschuldig, wie konnte es da bloß Auslöser für diese verquere Situation sein.
 

„Du hast also das Gedicht am Ende gelesen?“ Lulu nickte, griff nachdem Buch und ließ ihre Augen über die handschriftlichen Zeilen gleiten. „Warum schenkst du mir so einen Gedichtband und schreibst hinten dieses Gedicht von Rilke hinein?“ Lulus Stimm klang fest und sie war froh darüber, denn andernfalls würde sie dieses Gespräch wahrscheinlich nicht durchstehen.
 

In der Theorie war es so einfach diese 3 Worte auszusprechen, aber hier im wahren Leben hatte Gina gar nicht den Mut es zu sagen, unabhängig dessen, dass sie nicht einmal wusste, ob sie Luisa richtig liebte. In ihrem Leben hatte es noch nie, weder bei Männern noch bei Frauen, eine große Liebe gegeben. Für sie war die Liebe bis weilen nur ein amüsantes Spiel gewesen, in dem Gefühle kaum eine Rolle gespielt hatten. Vielleicht war es am Ende so, dass sie Luisa nur begehrte und sie wie eine Trophäe haben wollte. Die Frau, die noch trauerte, war ein schweres Ziel und ihr Herz zu erobern wäre eine gute Leistung gewesen.
 

Nicht, dass Gina wirklich glaubte, dass sie nur das wollte, aber wie konnte sie sich da hundert Prozent sicher sein? Lulu sah Gina immer noch erwartend an, aber sie schwieg. Ginas Blick ging zum Fenster hinaus und fixierte irgendeinen unwirklichen Punkt außerhalb des Hauses.
 

Vorsichtig drehte Luisa Ginas Gesicht zu sich und lächelte sie leicht an. „Bitte Gina, hilf mir. Ich bin verwirrt wegen dieser Worte. Ich möchte wissen, was es damit auf sich hat. Ich habe dir mein Herz anvertraut und nun vertrau du auch bitte mir.“ Gina wollte laut los schreien, dass das doch das Problem war, aber sie schwieg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SonnenscheinMie
2011-08-06T12:19:50+00:00 06.08.2011 14:19
Freut mich dass du mir der Geschichte so gut vorankommst… *lächel* Bin gespannt was da in den letzten Teilen noch so alles passieren wird…
<< Ich bin in 10 Minuten da.“ Und dann hatte sie auch schon aufgelegt. >>
jetzt hat es Luisa aber eilig… was für ein Überfall… ^.^
<< Es herrschte allgemeines Chaos, dass sie in ihrer Verzweiflung über ihre Tat, geschaffen hatte. Schnell sammelte sie alles zusammen und stopfte die Sachen teilweise nur eilig in die Schubladen. >>
aber Luisa macht das doch bestimmt nichts, sie hat wichtigeres zu tun als ihr Zimmer zu begutachten. *grins*

<< Den ganzen Weg über hatten Luisas Gefühle und Gedanken verrückt gespielt. >>
das ist schlimm, so ein Gefühlsdurcheinander… die arme…
<< Was wenn Gina das mit dem Gedicht ganz anders meinte und sie noch die letzte vertraute Person von sich weg schickte? >>
sie will sie wegschicken? Das darf doch nicht sein… -.-
<< Immer wenn Luisa von ihren Freunden von früher gesprochen hatte, schien Charlie etwas eifersüchtig darauf zu sein. >>
hat sie das etwa schon irgendwie geahnt und vermutet?
Die Szene aus der Vergangenheit ist auch voll schön geworden, wie sie sich entscheidet die Fotos zu sortieren und dabei in Erinnerungen schwelgt…
<< Aber nur noch eine Woche und dann würden die Semesterferien los gehen und Charlie würde wieder entspannter sein. >>
da kenn ich auch jemanden bei dem die letzte Woche und vor allem der letzte Tag vor den Ferien der allerschlimmste von allen war. *stups*

<< Mit Gina hatte sie so viel Mist gebaut, wie in ihren ganzen Teenager Jahren es nicht der Fall gewesen war. <<
*grins*
Das Abschiedsbild … ach ja… ich stell mir das gerade vor… *schwärm*(und ein bisschen erinnert es mich an was. <3)
<< Plötzlich wurde alles dunkel um sie herum und Luisa zuckte stark zusammen. >>
hat Charlie das Licht ausgeschaltet? Die arme Lulu, ganz in Gedanken dass sie es gar nicht mitbekommen hat. *grins*
<< Sie hatte es ihrer Freundin immerhin versprochen nicht immer so eifersüchtig zu sein, wegen anderer Frauen, ohne dass sie genau wusste um wen es sich handelt >>
aber damit ist sie eher unerfolgreich, wenn ich mir den nächsten Satz angucke..
<< So sehr Charlie sich auch bemühte das alles nicht weiter ernst zu nehmen, so schwer fiel es ihr auch.>>
da tut sie mir auch ein bisschen Leid, wie Lulu jetzt anfängt über Gina zu sprechen und das Bild… ja, Eifersucht ist ein unschönes Gefühl.
<< Mit stark klopfendem Herz stieg Luisa die Treppenstufen zu Ginas altem Zimmer empor und atmete nochmals tief ein und aus. >>
sie ist so aufgeregt…
< . „Wie geht es dir?“ fragte Gina um wenigstens etwas zu sagen und nicht wieder ein, für beide, unangenehmes Schweigen entstehen zu lassen. <<
das fragt sie noch?
<< „Ich bin nicht hier um mit dir Smalltalk zu halten sondern um zu wissen was es damit auf sich hat.“ >>
da hat sie natürlich Recht. Denn was soll sie auf diese Frage schon antworten…
<<. Das Buch wirkte so unscheinbar und unschuldig, wie konnte es da bloß Auslöser für diese verquere Situation sein. >>
ein schöner Satz <3
Oh je, Gina ist sich selbst unsicher? Also bei diesem Gedankengang mit dem amüsanten Spiel und Luisa als Trophäe der ist aber wirklich sehr unschön, das will ich doch mal nicht hoffen… dass sie sie ehrlich immer liebt das wäre viel schöner…
<< Lulu sah Gina immer noch erwartend an, aber sie schwieg. <<
Dieses Schweigen ist unangenehm für beide, schön wie Lulu versucht es zu unterbrechen.
Ich bin gespannt auf die Unterhaltung zwischen den beiden, und wie das noch weitergeht… Mach weiter so und zwarso schnell wie möglich...…!!
*knuddel*
Mie~




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